Ich glaube, dass die wenigsten Fans grundsätzlich ein Problem mit Homosexualität haben. Wenn einer ihrer besten Kumpels, mit dem sie jeden Samstag zehn Bier in der Kneipe kippen, sich outen würde, wäre das vermutlich einfach so und das Bier schmeckt 'ne Woche später genauso gut. Einige wenige mögen hier sicherlich noch etwas altertümlich verwurzelt sein, aber - wie erwähnt - denke ich nicht, dass dies einen Großteil der Zuschauer ausmacht.
Das, worauf sich viele stürzen werden, ist eher die gebotene Angriffsfläche. Plötzlich muss man den Bayern nicht mehr die Lederhosen ausziehen, oder sie sonstwie attackieren, sondern könnte sie überdies noch als "Schwuchtelclub" bezeichnen oder den entsprechenden Spieler ganz gezielt angehen. Bei Menschen, die den Stadionbesuch als Anlass dazu nehmen, ihren Alkoholrekord zu brechen und sich dann auch noch gegenseitig hochschaukeln, wird es wohl auch so kommen.
Die Frage wäre, wie damit umgegangen wird, wenn seitens des Clubs, dessen Spieler sich geoutet hat, ein gezielter Support veranstaltet wird. Die eigenen Fans könnten dies zum Anlass nehmen, bewusst stolz darauf zu sein, dass einer ihrer Spieler endlich mal den Mut hatte, zu seiner eigenen Persönlichkeit zu stehen. "Wir haben einen schwulen Fußballer und finden das richtig klasse!". Keine Ahnung, wie die gegnerischen Fans mit so einer Situation umgehen würden...