Und wie war sie?
Und was bitte ist internationale Politik, ich meine das muss doch irgendwie eingegrenzt sein oder? Und was für Fragen kamen so vor, wenn es multiple Choice war? Ich bin dafür, multiple choice nur bei Struktur- und Systemfragen zuzulassen. Also im Themenfeld der polity (zur Erklärung an Fachfremde: In der Politikwissenschaft wird zwischen policy [Inhalt], politics [Prozess] und polity [institutioneller Aufbau] unterschieden). Wenn es etwa um das politische System der BRD geht, ist an multiple choice nichts Schlimmes. Wenn es allerdings darum geht, die Auswirkungen des Lissabonner Vertrages auf die Strukturen der EU zu beschreiben und dabei Bezug auf die Eurokrise zu nehmen, dann ist multiple choice nicht ideal.
Aber leider ist das oft keine Vernunfts- sondern eine Geldfrage. Korrektoren kosten Geld. Ich bekomme für jede korrigierte Arbeit eine Entschädigung. Der Betrag ist natürlich ein Witz im Vergleich zum Zeitaufwand (3000 Wörter inhaltlich durchzukontrollieren dauert teilweise weit mehr als eine Stunde), aber die Masse an Prüfungen und Studenten machts für die Uni dann eben teuer. Multiple choice ist ruck-zuck kontrolliert und wird dann als normale Tätigkeit des Lehrstuhl absolviert.