Mir ist es herzlich egal ob der Schauspieler weiß, asiatisch oder ein PoC ist so lange er gut schauspielert und der Charakter gut geschrieben wurde. Tolkien hat den HdR geschrieben um für sein England eine mythische Sagenwelt ähnlich der nordischen und südeuropäischen Mythologie zu erschaffen. Die Vorfahren der Engländer waren zu einem großen Teil römische Legionäre und unter dennen gab es auch ein paar Afrikaner. Von daher ist es schon aus realhistorischer Sicht nicht falsch wenn PoC in der HdR Serie vorkommen und das nicht nur als Statisten. Mit Diversity hat das nichts zu tun.
Das sehe ich ein bisschen anders. Mag ja sein, dass es ein paar afrikanische Legionäre gab, aber das ändert nichts daran, dass die damalige Bevölkerung Englands zu 99 % weiß war. Außerdem spielt das auch keine Rolle, weil die realhistorische Sicht nicht relevant ist. Ja, das war Tolkiens Intention. Aber Mittelerde ist Mittelerde, kein historisches England. Und die Völker im Westen Mittelerdes, also die Elben, Hobbits, Zwerge und Menschen des Westens sind eindeutig als weiß konzipiert. Das entspricht auch den klimatischen Bedingungen Mittelerdes, die doch stark an Westeurpoa erinnern.
Nur um Missverständnissen vorzubeugen: Ich habe absolut nichts gegen PoC-Charaktere in Filmen oder Serien, auch nicht im Fantasy-Serien. Im Gegenteil. Aber es muss eben ins Setting passen - ganz grausam ist das bspw beim Rad der Zeit, wo die Handlung in einem abgelegen Bergdorf beginnt, das angeblich seit x Jahren keinen kontakt zur Außenwelt hatte, aber gefühlte drießig Ethnien auf fünfzig Einwohner kommen.
Carnival Row als Gegenbeispeil zeigt, dass es auch wunderbar funktionieren kann. In Mittelerde tut es das aber nicht. Die dort lebenden Völker sind ethnisch homogen und durchmischen sich nur selten. Selbst die eng befreundeten Vöker aus Gondor und Rohan besuchen sich in Person ihrer Fürsten höchstens sporadisch oder in Kriegszeiten. Verbindungen gibt es auch kaum, selbst bei der Ehe von Faramir und Eowyn fürchtet Eowyn, die Bevölkerung Gondors würde dies nicht gutheißen, weil sie nicht von numenorischem Geblüt ist. Zu den Völkern im Osten und Süden besteht quasi kein Kontakt. Selbst wenn man argumentieren wollte, dass man nicht aussschließen kann, dass vielleicht ein kleiner Elbenstamm unbemerkt nach Süden gezogen ist und im Laufe der Jahrtausende eine dunkle Hautfarbe entwickelt hat (was auch nicht pausibel ist, warum sollten Elben im Süden bleiben, wenn Gil-Galad, Elrond und Galadriel mächtige Reiche in Mittelerde errichtet haben?), müsste man das erklären, da ein schwarzer Elb in Mittelerde erhebliche Irritationen auslösen würde. Wird aber nicht passieren, man wird einfach so tun als würde Hautfarbe nicht existieren - und das ist einfach Unsinn. Bei der Zwergin ist das ganze noch behämmerter, denn Zwerge verbringen einen erheblichen Teil ihres Lebens unter der Erde. Wenn man PoC-Charaktere unterbringen wollte, hätte man das prima Lore-getreu tun können, indem einen Handlungsstrang in Harad oder Khand ansiedelt und die Kultur der dort lebenden Menschen thematisiert. Stattdessen überfährt man schlicht die Lore, weil der coole Elb, der fliegende Pfeile aus der Luft fängt (was ein BS btw), halt schwarz sein soll. Das ist Diversity in reinkultur. Nochmal: es geht mir in keinster Weise darum, dass ich keine PoC-Charaktere sehen möchte. Es geht darum, dass es respektlos ist, vorgegebene Beschreibungen zu ignorieren. Man würde ja auch die hellhaarigen Rohirrim nicht mit Schwarhaarigen besetzen und die dunkelhaarigen Menschen Gondors mit Blonden.
Aber das ist ja auch bei weitem nicht alles, was an der Serie stört. Der Charakter von Galadriel wird völlig ruiniert, das macht der Trailer und die Aussagen der Veranwtwortlichen schon mehr als deutlich. Ich frage mich auch, wo die diese feschen Kurzhaarfrisuren herhaben. Muss im zweiten Zeitalter wohl ne super Barbershopkette gegeben haben, die dann pleite gegangen ist. Das Zusammendrängen der Handlung auf einige Jahre, wie es von den Produzenten angekündigt wurde, ist ein Desaster mit Ansage und in keinster Weise lore-kompatibel. Außerdem eine Menschenfrau/Elbenmann-Romanze zwischen frei erfundenen Charakteren. Dazu dann noch dieses unfassbar hässliche CGI...ich habe nach dem Trailer keine Hoffnung, dass bei dieser Serie etwas
für mich akzeptables rauskommt.
Ich möchte niemandem etwas madig machen. Man kann das alles gerne anders sehen und sich nicht daran stören. Wer sich auf die Serie freut und sie gut findet, soll das sehr gerne tun und Spaß daran haben! Wollte lediglich mein Sicht der Dinge darlegen und begründen.
Mir ist halt einfach unbegreiflich, warum man (viel) Geld für die Rechte an Vorlagen ausgibt, wenn man dann irgendeine Soße fabriziert, die mit der Vorlage nichts zu tun hat. Herausgekommen ist dabei ausnahmslos Schrott. Mit GoT ging es von dem Moment, wo D&D sich von Büchern lösen wollten, stetig bergab. Das Rad der Zeit war in jeder Hinsicht derart miserabel, dass ich nach vier oder fünf Folgen abgebrochen habe (und da kenne ich noch nicht mal die Vorlage). Witcher S2 war ebenfalls absolut grauenhaft.
Ich bin bloß froh, dass die Jackson-Trilogie so "alt" ist. Heute hätten wir statt dem traumhaften Landschaften Neuseelands und den fantastischen Kulissen wahrscheinlich durchweg CGI, Frodo wäre schwarz, Aragorn schwul und Gandalf ne Frau oder sowas in der Art.