Ich wollte hier auch schon länger mal meinen Senf bezüglich der im letzten Jahr gesehenen Serien abgeben, vielleicht interessiert es ja jemanden. Ich schaue zumindest gerne hier in anderer Leute "Rezensionen", bei dem Serienangebot verliert man ja gerne mal den Überblick.
Die letzte Staffel
Vikings. Was für eine unfassbare Grütze, da gegen war ja selbst GoT S8 noch gut. Der Plot wurde zwar schon seit langem sukzessive schlechter, aber dass es so mies enden würde, hätte ich nicht erwartet. Das war einfach gar kein Plot mehr, nicht mal mehr ein schlechter. Und nicht mal ne ordentliche Endschlacht gab es.
Nachdem ich die ersten drei Staffeln schon gesehen hatte, habe ich die letzte der
Chilling adventures of Sabrina auch noch geschaut. Nach der nicht so dollen dritten Staffel wurde es sogar wieder besser. Letztlich halt ein Teen-Okkult-Horror-Grusel-Mix mit Humor und Coming of Age-Elementen, stellenweise aber hart an der Grenze zum Trash. Muss man sicherlich nicht gesehen haben, aber ich will nicht lügen: unterhaltsam war es alles in allem doch.
Das
Damengambit muss ich glaube ich nicht mehr viel zu sagen, wurde hier ja auch schon ausgiebig besprochen. Mir hat es ebenfalls sehr gut gefallen, falls es jemand noch nicht gesehen hat: klarer Tipp!
Zu Beginn des Jahres war
the Witcher dran. Von ein, zwei Cast-Enscheidungen war ich nicht begeistert, aber Geralt, Yen und Ciri sind ganz gut getroffen, die Handlung war alles in allem als Vorlagenumsetzung sehr in Ordung. So darf es gerne weiter gehen.
Kürzlich gesehen habe ich
Emily in Paris. Emily (Lily Collins) wird überraschend von ihrer Marketingagentur in Chicago nach Paris versetzt, ohne ein Wort französich zu sprechen. Meiner Meinung nach ist das Ganze etwas zu Klischee-beladen um wirklich gut zu sein, aber gerade im Original schon ganz witzig. Das pariser Flair wird jedenfalls schön eingefangen.
Außerdem habe ich letztens die zweite Staffel
Westworld beendet. Nach der überragenden ersten Staffel fand ich die Zweite stellenweise doch etwas arg wirr und ein paar Sachen
wie etwa dieser unsägliche Shogun-Plot
waren ziemlich unnötig. Ich persönlich störe mich auch etwas an dem Prinzip, dass Dinge häufig so erzählt werden, dass man sie gar nicht verstehen kann, um dann einen tollen Twist zu haben. Alles in allem aber auf jeden Fall eine komplexe, spannende und hochklassige Serie, die auf jeden Fall weiter geschaut wird.
Hierfür werde ich von dem durchschnittlichen Meistertrainer wohl eher Augenrollen ernten, aber ich stehe zu meiner weiblichen Seite: eine meiner Lieblingsserien sind die
Gilmore Girls!
In Stars Hollow, einer Kleinstadt in Conneticutt, lebt die alleinerziehende Mutter Lorelai mit ihrer (zu Beginn der Serie) Teenagertochter Rory. Während Rory allmählich erwachsen wird, erste Liebe erlebt, die Highschool abschließt und ein Studium an einem Elite-College anstrebt, arbeitet Lorelai an ihrem Traum, einmal ihr eigenes Hotel zu besitzen, hat mit der konfliktbelasteten Beziehung zu ihren Eltern zu kämpfen und hofft nebenbei, doch noch den Mann fürs Leben zu finden - die Serie kommt allerdings völlig ohne "sitcom-dating-humor" aus. Klingt nicht besonders spannend? Ist es auch nicht.
Aber dank der schnell ins Herz geschlossenen Haupcharaktere, schrägen und liebenswerten Nebenfiguren, viel Dialogwitz und unzähligen popkulturellen Querverweisen (unsere Hauptcharaktere sind große Musik- und Filmnerds) ist die Serie manchmal berührend (in aller Regel ohne dabei kitschig zu werden), oft sehr sehr komisch und immer unterhaltsam. Die sieben Staffeln dieser Serie haben mich (mit zwei Unterbrechungen von ein paar Wochen) über fast ein Jahr begleitet, welches aus verschiedenen Gründen für mich nicht ganz einfach war, und mich dabei immer wieder abgelenkt, unterhalten und aufgeheitert. Lorelai und Rory haben daher ihren Platz unter meinen fiktiven Lieblingsmenschen sicher.
Produziert wurde das Ganze übrigens von Amy Sherman-Palladino, die manchem hier vielleicht als Produzentin von "the marvelous Mrs.Maisel" bekannt ist.
Zu guter letzt noch etwas, das vielleicht als "Geheimtipp" durchgeht:
Maniac. Zwei psychisch beeinträchtigte Personen (gespielt von Emma Stone und Jonah Hill) nehmen an einer suspekten pharmazeuthischen Studie Teil, die ein Konzept testet, welches jede psychische Krankheit heilen können soll. Stellenweise surreal und seeeehr schräg, aber wen das nicht abschreckt...mir hat es (unter anderem deswegen) sehr gut gefallen.
Aktuell läuft die fünfte Staffel "The Expanse", anschließend wollte ich "Handmaid`s Tale" mal ne Chance geben.