Es gibt seit einigen Jahren die Aussage von vielen Kritikern und Medienjournalisten, dass es in Hollywood ein massiven Fachkräftemangel gibt. Das sieht man am Beispiel von Disney und vor allem an Star Wars, das wirklich Besseres verdient hätte.
Kleines Beispiel:
Einer der Drehbuchautoren von Obi war Hossein Amini.
Der hat Drive geschrieben. Guter Film, keine Frage. Aber da hat auch Nicolas Winding Refn auf dem Reggiseur-Stuhl gesessen und dem Film eine deutliche Note gegeben. Was hat er danach gemacht? Snow White and the Huntsman, 47 Ronin und Snowman. Das ging steil Berg ab und lässt in mir eigentlich nicht viel Hoffnung aufkommen, dass das Drehbuch von Obi gut sein könnte.
Es gibt eine sehr kleine Anzahl an Drebuchautoren und Regisseuren die wirkliche Meisterwerke hervorbringen können. Gleichzeitig wird heute mehr produziert als je zu vor. Mehr Kinofilm, mehr "hochwertige" exlusive Titel, mehr Serien, die Blockbuster-Niveau haben sollen. Gleichzeitig muss alles früher fertig werden.
Wer mal interesse hat einen Blick hinter die Kulissen zu werfen, dem empfehle ich die überraschend ehrliche Dokumentation zur Entstehung von Eisprinzessin 2 auf Disney+. Ein Film, bei dem die Verantwortlichen beim Erscheinen des ersten Teaser-Trailers nicht wussten wie die Hauptstory funktionieren soll und dem man genau das tatsächlich anmerkt. Da ging einiges im Projektmanagement und bei der Organisation der kreativen Köpfe schief.
Für die kleinen Mädchen ist es egal. Die haben die Prinzessin mit nem neuen Kleid, ein weißes Pferd mit Flügeln und man kann am Ende Merch verkaufen.... Aber der Zeitdruck ist heute einfach enorm und "Kunst" oder "Meisterwerk" passiert da mittlerweile eher seltener. Darf auch nicht mehr jeder Regisseur machen.
Das heißt nicht, dass es die Meisterwerke nicht mehr gibt. Wahrscheinlich ist die reine Anzahl sogar gleichgeblieben. Aber die Masse an durchschnittlichen Produktionen hat sich einfach so enorm erhöht, dass man danach suchen muss.
Es sind natürlich auch die Leute, die den Hut aufhaben. Aber da steckt einfach noch mehr dahinter.
Und ehrlich gesagt ist es auch egal. Setz mal ein 12 Jähriges Kind vor die neuen Serien und werfe ihn danach in den Disneyladen. Disney nimmt viele Milliarden pro Jahr mit Merchandise, Büchern und Co ein. Star Wars muss im Kopf bleiben bei Menschen die Obi Bettwäsche, den neuen xy-Wing als Legomodell oder ein Kunststoff-Lichtschwert haben möchten und Menschen im Umfeld haben die Kreditkarten besitzen. Da ist es ok, wenn der durchschnittliche Erwachsene ne 5/10 vergibt.
Es gibt mittlerweile schon Patches bei Kinofilmen. Das muss man sich mal vorstellen... Zwei Wochen nach Kinostart werden aktualisierte Versionen der Filme an Kinos ausgeliefert in der die Post Production die CGI einigermaßen fertig gemacht wurde. Wie sie tatsächlich aussehen sollte sieht man eventuell auf Blu Ray oder im Stream.
Es gibt gar nicht so viele spezialisierte und gute Unternehmen, die CGI können, um alle Produktionen die es benötigen mit der Qualität auszustatten, die es bräuchte.
Zumindest aus dieser technischen Sicht ist Avatar 2 dieses Jahr noch ein Lichtblick. James Cameron darf sich erlauben sich für Jahre zu vergraben und eine Idee auszutüfteln. Über vier Jahre arbeitet er jetzt schon mit einem fertig gedrehten Film... Das ist zwar kein Garant, aber gespannt bin ich trotzdem, weil es Potential hat.
PS: Ich bin in Filme abgedriftet... sorry. Ist aber letztendlich die exakt gleiche Branche, bis auf das eine Vermarktungsmodell.