Also abgedrehter als "Twin Peaks" geht es meiner Meinung nach kaum und ich ziehe da auch eine scharfe Trennlinie zu "Lost", das ich vergleichsweise echt schwach fand. Da liegen meiner Ansicht nach schon Welten zwischen den beiden Serien, auch was Thematik und Allegorienhaftigkeit angeht. Ich kenne aber das Gefühl dieser Abneigung, die bereits im Vorfeld besteht. Noch schlimmer sind bei mir zu hohe Erwartungen. Alle Serien die du aufzählst habe ich auch komplett gesehen, bis auf "The Wire", wo ich momentan bei der dritten Staffel bin.
Wenn du nicht grundsätzlich Anime ablehnst kann ich dir neben dem, was White genannt hat, noch "Samurai Champloo", "Ghost in the Shell - The Standalone Complex" und "Monster" empfehlen.
Was reale Serien betrifft ist "The Prisoner" von und mit Patrick McGoohan einfach genial, abgefahren und mit einer Auflösung, die Gefühle in dir evozieren wird - da bin ich mir sicher. Die Serie ist etwas altbacken, entfaltet dadurch aber ihren ganz eigenen Charme und ist besonders dann zu empfehlen, wenn du mit den alten Bond-Filmen etwas anfangen kannst.
Ansonsten könnte dir angesichts der Serien, die du sonst so gut findest, "Rectify" gefallen. Das ist ein Alltagsdrama, in dem jemand nach 19 Jahren aus dem Gefängnis herauskommt und sich wieder mit dem gewöhnlichen Leben eines Menschen arrangieren muss, der nicht eingesperrt ist. Natürlich begegnen ihm dann gewisse Widrigkeiten, die ich aber nicht vorwegnehmen will. Die Serie ist von der Alltäglichkeit des Geschehens her vergleichbar mit "Six Feet Under", ist aber weniger sarkastisch und schwarz-humorig. Der Produktionsstandard ist meines Erachtens hoch und durchaus vergleichbar mit dem von HBO-Serien.