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Autor Thema: Fussball Presseschau  (Gelesen 785750 mal)

DeDaim

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Re: Fussball Presseschau
« Antwort #4720 am: 05.Mai 2021, 15:19:32 »

Hä? Wie liest du das denn bitte aus meinem Beitrag heraus? ???
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Re: Fussball Presseschau
« Antwort #4721 am: 05.Mai 2021, 15:37:36 »

Kartoffel ist mit Sicherheit historisch begründet, Kraut genauso und zumindest da geht es auch um "Strukturen und Macht" wenn ich richtig verstehe, was du meinst. Klar spielt das N-Wort in ner anderen Liga, kein Zweifel, aber ich sehe die anderen Begriffe - mit der heute anscheinend gültigen Rassismusdefinition - auch als rassistisch an.

Wenn ich ehrlich bin gibt es für mich aber gar keinen Rassismus, da es für mich keine Rassen gibt. Und Arschlöcher können alle Menschen sein.
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Magic1111

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Re: Fussball Presseschau
« Antwort #4722 am: 05.Mai 2021, 15:41:35 »

Kartoffel ist mit Sicherheit historisch begründet, Kraut genauso

Soweit ich weiß nannten die West-Allierten Soldaten im 2.WK die Deutschen "Krauts", da die Deutschen das Klischee hatten, gerne Sauerkraut zu essen. Daher kommt "Die Krauts" von Sauerkraut.
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Rejs

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Re: Fussball Presseschau
« Antwort #4723 am: 05.Mai 2021, 15:56:19 »

Kartoffel ist mit Sicherheit historisch begründet, Kraut genauso und zumindest da geht es auch um "Strukturen und Macht" wenn ich richtig verstehe, was du meinst. Klar spielt das N-Wort in ner anderen Liga, kein Zweifel, aber ich sehe die anderen Begriffe - mit der heute anscheinend gültigen Rassismusdefinition - auch als rassistisch an.

Wenn ich ehrlich bin gibt es für mich aber gar keinen Rassismus, da es für mich keine Rassen gibt. Und Arschlöcher können alle Menschen sein.


Rassismus ist eben strukturell begründete Diskriminierung. Im privilegierten Mitteleuropa wurden Afrikaner und viele andere Volksgruppen eben Jahrhunderte diskriminiert, ausgebeutet, als minderwertig betrachtet und schließlich zu Millionen ermordet. Auch danach war an Gleichberechtigung nicht zu denken und ist es heute noch immer nicht. Vorurteile, Hass und Neid gegenüber"nicht-deutsch" aussehenden Menschen oder komischen Nachnamen gibt es zu Hauf. Und da spielt eben auch dieser Alltagsrassismus mit rein. Das ist ja das wahre Peoblem. Viele haben lange Zeit nicht den Mut aufgebracht überhaupt zu sagen, dass sie das nicht toll finden. Daher ist Rassismus immee noch ein Thema und gerade so versteckter Alltagsrassismus besonders gefährlich.


Alman ist daher sicher nicht rassistisch. Ein Deutscher wird einfach systematisch benachteiligt. Es ist schlicht, wenn im negativen Kontext benutzt, diskriminierend und beleidigend, aber sicher nichts für das Märchen des Rassismus gegen Weiße.
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DragonFox

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Re: Fussball Presseschau
« Antwort #4724 am: 05.Mai 2021, 16:00:15 »

Wenn ich ehrlich bin gibt es für mich aber gar keinen Rassismus, da es für mich keine Rassen gibt. Und Arschlöcher können alle Menschen sein.

Die Aussage hört man oft und geht meiner Meinnung nach am Punkt vorbei. Für Rassisten gibt es Rassen. Damit ist das Problem klar benannt. Das Problem ist nicht, dass es ein Problem mit Rassen gibt, sondern das es Menschen gibt für die Rassen existieren und darüber hinaus verschiedene Rassen verschiedene Werte angedichtet werden. Aber der Spruch ändert weder die Ansichten des Rassisten, noch das Problem. Die richtige Aussage wäre: Es dürfte keinen Rassismus geben, weil es keine Rassen gibt.

Ich verstehe DeDaim so, dass es eben kontextabhängig ist. Wenn sich zwei Freunde verschiedener Nationalität auf der Straße aus Spaß Kraut und Co nennen ist das eventuell kein Rassismus. In einem anderen Kontext kann es das aber sehr wohl sein. Deswegen kommt es für mich nicht nur auf den Inhalt sondern auch die Intention an.
...dazu kommt noch die Problematik, dass sich Dritte davon angegriffen fühlen könnten die gar nicht beteiligt sind.
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Hanz Maia

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Re: Fussball Presseschau
« Antwort #4725 am: 05.Mai 2021, 16:02:49 »

Es ist aber auch kompliziert.

1. Diese Nahrungsmittelbezeichnung beziehen sich ja nun nicht auf Rassen oder Hautfarben, sondern auf Nationalitäten. Evtl. lohnt es sich, da zu unterscheiden, evtl. auch nicht. Der Kartoffel in mir will jedenfalls kein Spaghetti sein.

2.
Zitat
Ist es Rassimus, wenn es niemanden stört?

Das ist ein sehr gute Frage. Und auch:

Ist es Rassismus, weil es jemanden stört?

Also muss man hier Betroffenheit von "Sachlichkeit" trennen? Ich bin für ja mit einem kleinen "aber".

3. Ähnlich wie die Betroffenheit weg vom reinen Inhalt geht, tut das auch die o.g. Machtfrage. Muhammad Ali sagt mehrfach "the white man is the devil". Selbst in der Machtasymmetrie "von unten"  scheint mir das nicht ganz "koscher" ;-)

4.
Zitat
Ich will da nix relativieren, aber irgendwie doch.

Ach komm, Dein Nickname hier ist doch selbst rassistisch wie Sau.

(NUR SPASS!!)

5. Ich frage mich (aus reinem Erkenntnisinteresse), was genau an Lehmanns Äußerung rassistisch ist. Das "Schwarzer"? Der vermutete Zusammenhang von Hautfarbe und Position? Der Charakter als Witz?

« Letzte Änderung: 05.Mai 2021, 16:05:57 von Hanz Maia »
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Hanz Maia

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Re: Fussball Presseschau
« Antwort #4726 am: 05.Mai 2021, 16:04:17 »

Zitat
Anscheinend ist es ja recht verbreitet, dass die sich gegenseitig N**** nennen.

-> Auch das kann man lustig finden.
https://www.youtube.com/watch?v=IcBCy5SYEps

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Maddux

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Re: Fussball Presseschau
« Antwort #4727 am: 05.Mai 2021, 16:20:18 »

Bei der paprikasoße und dem Schokokuss geht es aber um etwas Anderes und das die alten Wörter dafür rassistisch sind ist keine neue Diskussion sondern geht zurück bis in die 70er. Man soll also nicht erst neuerdings das alte Wort für Schokokuss nichtmehr benutzen weil es rassistisch ist sondern das wird schon seit 50 Jahren gefordert. Und es wäre sicher schon früher gefordert worden die Betroffenen die Möglichkeit gehabt hätten sich öffentlich dafür auszusprechen.

Das Schnitzel und die Süssigkeit umzubenennen hat den Grund das so langsam die alten rassistischen Wörter aus dem Sprachgebrauch verschwinden. Die alten Leute werden sich nichtmehr ändern aber die sterben eh über die nächsten 20 bis 30 Jahre hinweg. In den paar Jahrzehnten wachsen die Kinder aber weitestgehend ohne die rassistischen Begriffe auf und ihre Eltern haben sich die alten Begriffe langsam abgewöhnt. Übrig bleiben dann nur die Rassisten und die Deppen die es nicht begreifen können dass das N-Wort schon immer rassistisch war.

Man muss allerdings auch zugeben das die Communitys der Minderheiten auch ihren Anteil daran haben das die Begriffe nicht aus dem Sprachgebrauch verschwinden weil sie ihn, aus Unwissenheit oder Dummheit, selbst weiterhin benutzen wie der Herr der es nicht schlimm findet das man weiterhin das alte Wort für Schnitzel mit Paprikasoße benutzt.
Geht mal auf Twitch in irgendeinen Stream eines oder einer schwarzen Streamer/in und ihr werdet kaum eine/n Streamer/in finden der/die das N-Wort nicht benutzt wie das neue Fuck. "Whats up my N*****?", "that damn N*****", "fuck that N*****"...
Und auf Twitch nehmen sich die Leute wegen der Regeln noch zurück. In Musikvideos, Filmen, Serien etc ist es noch schlimmer und als Begründung kommt dann immer das ein Schwarzer das Wort benutzen darf. Darf er auch aber er sollte es eben nicht weil das Wort so weiter im Sprachgebrauch bleibt und das noch in hundert Jahren.

Und es ist eben auch ein großer Unterschied ob mich jemand Kartoffel bzw Kraut nennt oder ob ich als Mitglied der strukturell machtvolleren Mehrheit ein Mitglied einer strukturell benachteiligten Minderheit mit einem Wort bezeichne das aus rein rassistischen Gründen für diese Minderheit erfunden wurde. Wobei Kraut und Kartoffel streng genommen stereotypisch und nicht rassistisch sind und man argumentieren könnte das Kartoffel sogar positiv hinterlegt ist. Die Kartoffel ist das vielseitigste und eines der nahrhaftesten Gewächse der Welt und Friedrich der Große wäre sicher stolz darauf das man ihn gemeinhin auch als "Kartoffel-Fritz" bezeichnet weil er mit seinen unzähligen "Kartoffel-Befehlen" unzählige Menschen vor dem Hungertod bewahrt hat.
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DeDaim

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Re: Fussball Presseschau
« Antwort #4728 am: 05.Mai 2021, 16:28:58 »

Ich empfehle an der Stelle einfach mal die Themenseite der bpb: https://www.bpb.de/politik/extremismus/rassismus/

Sollte eigentlich klar werden, warum Kraut nicht rassistisch ist, das N-Wort aber schon.

Zu "I see no colours" und Ähnlichem: Das ist halt eine klassische Aussage aus privilegierter Perspektive. Ist ja schön, wenn das für einen wirklich so ist (was ich bei der "colours"-Aussage anzweifeln würde), aber damit ist den Betroffenen nicht geholfen. Das Problem besteht ja weiterhin.

Und damit verabschiede ich mich auch aus der Diskussion (was ich als privilegierter Weißer easy machen kann...). Hab die schon zigmal geführt und grad keine Lust dazu.
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Tony Cottee

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Re: Fussball Presseschau
« Antwort #4729 am: 05.Mai 2021, 16:47:07 »

Ich halte es mit DeDaim. Zum Thema Rassismus wird viel zu viel von weißen, alten Männern gesagt und viel zu wenig den Opfern von Rassismus zugehört.

Ich arbeite mit Menschen aller Hautfarben und Religionen sehr eng zusammen und habe enge Freunde, die regelmäßig (auch in meiner Gegenwart) mit Rassismus konfrontiert werden in Deutschland. Ich maße mir dennoch hier keine Wertung an, sondern empfehle:

Hört den Rassismusopfern zu. Fragt, was ihr tun könnt, um zu helfen, den systematischen Rassismus zu überwinden und lernt dazu.
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Viking

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Re: Fussball Presseschau
« Antwort #4730 am: 05.Mai 2021, 17:17:41 »

https://twitter.com/jenslehmann/status/1389835130139729923

Hier ist der Tweet von ihm. Und da versucht er schon ernsthaft zu erklären, dass er Quotenschwarzer sagte, weil Aogo Sky Quote bringt.
Sorry, aber das ist doch für einen Erwachsenen einfach an Lächerlichkeit nicht zu überbieten. Das erwarte ich von einem pseudo-schlauen 14-Jährigen, der halt einen Ausweg sucht und nicht stark genug ist, sich zu entschuldigen und einen Fehler einzugestehen. Dass es Leute nicht schaffen, einen Fehler zuzugeben. So schwach.
Das ist aber auch eine selten dämliche Erklärung. Hört sich fast so an,als würde er sich noch extra darüber lustig machen wollen.  ::)


Bei der paprikasoße und dem Schokokuss geht es aber um etwas Anderes und das die alten Wörter dafür rassistisch sind ist keine neue Diskussion sondern geht zurück bis in die 70er. Man soll also nicht erst neuerdings das alte Wort für Schokokuss nichtmehr benutzen weil es rassistisch ist sondern das wird schon seit 50 Jahren gefordert. Und es wäre sicher schon früher gefordert worden die Betroffenen die Möglichkeit gehabt hätten sich öffentlich dafür auszusprechen.

Das Schnitzel und die Süssigkeit umzubenennen hat den Grund das so langsam die alten rassistischen Wörter aus dem Sprachgebrauch verschwinden. Die alten Leute werden sich nichtmehr ändern aber die sterben eh über die nächsten 20 bis 30 Jahre hinweg. In den paar Jahrzehnten wachsen die Kinder aber weitestgehend ohne die rassistischen Begriffe auf und ihre Eltern haben sich die alten Begriffe langsam abgewöhnt. Übrig bleiben dann nur die Rassisten und die Deppen die es nicht begreifen können dass das N-Wort schon immer rassistisch war.
Man muss die Diskussion über die Begriffe aber auch nicht übertreiben, wie du schon schreibst werden die Bezeichnungen durch die Umbenennung früher oder später aus dem Sprachgebrauch verschwinden,jetzt von heute auf morgen eine Änderung zu fordern und z.B Menschen böse anzugucken,die die Begriffe noch beim Einkaufen sagen,halte ich für übertrieben. Dadurch erreicht man dann im Zweifel das Gegenteil von dem,was man eigentlich will. Das absichtliche nutzen zur Provokation kann man da natürlich ausklammern.

Zum  "alten weißen Mann" hatte das ZDF/frontal 21 neulich einen Beitrag:
https://youtu.be/7QS4Fsrm5Sw?t=1

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DragonFox

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Re: Fussball Presseschau
« Antwort #4731 am: 05.Mai 2021, 18:20:48 »

Zum  "alten weißen Mann" hatte das ZDF/frontal 21 neulich einen Beitrag:
https://youtu.be/7QS4Fsrm5Sw?t=1

Thierse und der Forscher zu Beginn treffen den Nagel auf dem Kopf in dem Video. Geht weg von einer Rassismusdebatte und hin zur Debattenkultur an und für sich. Mir stößt das immer auf, wenn ich dieses weiße alter Männer Argument höre. Das hat seine Daseinsberechtigung, aber wird viel zu pauschal verwendet. Natürlich hab ich bei vielen Dingen die Klappe zu halten, weil der Hintergrund fehlt. Ich muss in Diskussionen unweigerlich an den Punkt kommen, an dem ich andere Perspektiven nicht mehr vertreten kann und darf.
Aber zum Beispiel darf ich ja gegen Rassismus sein und das auch sagen. Oder für Gleichberechtigung und das auch sagen. Da ich Teil des strukturellen Problems bin muss ich mich damit befassen dürfen. Wenn ich meine Meinung nicht mehr äußern darf, dann hört sie auch niemand mehr und kann sie korrigieren und mir andere Perspektiven beibringen.
Darf ich nicht mitreden, auch wenn ich gegen die Diskriminierung bin? Ist ein Gerichtsspruch von einer deutschen Richterin, die eine Tat als rassistisch erklärt, per se falsch oder weniger wert, weil sie das nicht beurteilen kann? Das wäre nämlich die Quintessenz eines solchen Verhaltens.

Für mich ist das kein fruchtbares Argument. Anstatt diesen Forscher als Symbol für strukturellen Rassismus hinzustellen, für den er persönlich nichts kann, sollte man ihn anhand seiner Inhalte bewerten. Der ist Forscher. Der sagt im besten Fall nicht was er denkt, wie damals gedacht wurde, sondern leitet das wissenschaftliche aus Quellen ab, interviewt Leute und fasst das zusammen. Man müsste sogar davon ausgehen, dass er unter dem Einsatz wissenschaftlicher Methodik zu gleichen Resultaten kommen müsste wie ein forschender Kollege mit Wurzeln in den Kolonialgebieten. Unter dem Aspekt, das sagt er ja auch, gäbe es quasi keinen Soziologen mehr, der außerhalb seiner Nation forschen darf.
Am Ende brauchen wir ausländische Journalisten für Zeitungsartikel in denen ein Ausländer genannt wird und die Übersetzerinnen eines Gedichts müssen die passende Hautfarbe haben. Halbreal ist das schon...
Das gleiche gilt aber auch für diesen AFD Menschen in diesem Saal. Aus Prinzip mundtot machen lehne ich ab und ich fand das Verhalten der Studierdenen damals nicht gut.

Das ironisch ist, dass man meinen Text hier mit genau dem Argument zur Seite fegen kann, gegen das ich argumentiere.  ;)

Edit: Ah ne. Ich bin vieles. Aber sicher nicht alt.
« Letzte Änderung: 05.Mai 2021, 18:24:45 von DragonFox »
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Hanz Maia

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Re: Fussball Presseschau
« Antwort #4732 am: 05.Mai 2021, 18:35:22 »

Zitat
Zum Thema Rassismus wird viel zu viel von weißen, alten Männern gesagt und viel zu wenig den Opfern von Rassismus zugehört.

Ich vermute, Du meinst, dass der zweite Teil des Satzes der Kern des Problems ist.

Den ersten halte ich für nicht problematisch. Im Gegenteil.

Es ist doch gerade ein Zeichen der offenen und pluralistischen Gesellschaft, dass man nicht nur aus seiner Position heraus argumentiert, sondern dass man auch so etwas wie einen Perspektivenwechsel versucht (so schwer das auch ist), um zu einer ausgewogenen Beurteilung zu kommen. Zuhören hilft, ja. Und gleichzeitig ist es gut, wenn sich Weiße sich zu Rassismus Gedanken machen und sich auch äußern, ebenso wie Reiche über Armut und Männer über Frauen - und umgekehrt.

Nur so können doch Missstände kollektiv bearbeitet und gelöst werden.
Sicherlich äußern sich Nicht-Betroffene manchmal echt bescheuert, aber auch das gehört irgendwie dazu und man darf ihnen schon garnicht die Kompetenz generell absprechen. 
(DragonFox schreibt das auch gerade)

Wenn alte, weiße Männer sich nicht zu Rassismus äußern dürfen, dann können wir diese Diskussion im MtF abbrechen. ;-)
Wäre schade.
 
Und:
Zuviel Betroffenheit kann auch nachteilig sein. Das sagen ja auch die wohlüberlebten Postings oben zu Pädophilie, wenn eigene Kinder betroffen wären.


 
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Joe Hennessy

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Re: Fussball Presseschau
« Antwort #4733 am: 05.Mai 2021, 19:40:28 »

Wobei auch das wieder eine künstlich geschaffene Metadebatte ist. Statt endlich den Arsch hochzukriegen und was gegen Rassismus zu tun, verliert man sich in „Debatten“ und Sondersendungen darüber, ob „alter, weißer Mann“ zu pauschal und inflationär verwendet wird.
So kann man ein Thema auch verschleppen.
Oder man macht es wie die Hertha und wirft den Typen einfach raus. So geht das. Frei nach Karl Popper: keine Toleranz der Intoleranz.
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DragonFox

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Re: Fussball Presseschau
« Antwort #4734 am: 05.Mai 2021, 19:51:36 »

Wobei auch das wieder eine künstlich geschaffene Metadebatte ist. Statt endlich den Arsch hochzukriegen und was gegen Rassismus zu tun, verliert man sich in „Debatten“ und Sondersendungen darüber, ob „alter, weißer Mann“ zu pauschal und inflationär verwendet wird.
So kann man ein Thema auch verschleppen.
Oder man macht es wie die Hertha und wirft den Typen einfach raus. So geht das. Frei nach Karl Popper: keine Toleranz der Intoleranz.

Das sind einfach zwei unterschiedliche Themen und man kam von einem zum anderen. Ich hab bereits geschrieben, dass wir uns im Thema hier wegbewegen.
Wenn wir danach gehen würden, dass durch Debatten und Diskussionen nichts bewegt wird, müssten wir hier, aber vor allem im "Allgemeine Nachrichten"-Thread viel nicht mehr schreiben.

Ist das gerade nicht eine sonderbare Form von Whataboutism? Der „alter, weißer Mann“ darf das nicht mehr sagen, weil er stattdessen gegen Rassismus kämpfen müsste, zu dem er sich allerdings selbst nicht äußern darf?  ;) Was ist daran künstlich und meta?

Unabhängig davon stimme ich dir zu, dass Hertha hier richtig gehandelt hat.
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Hanz Maia

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Re: Fussball Presseschau
« Antwort #4735 am: 05.Mai 2021, 20:00:26 »

Der alte, weiße Mann darf nix sagen, redet aber nur rum, während die alte Dame sofort konsequent rausschmeißt.
Packen wir doch ne Gender-Debatte dazu, damit es nicht unterkomplex wird.
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White

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Re: Fussball Presseschau
« Antwort #4736 am: 05.Mai 2021, 20:08:30 »

Kartoffel ist mit Sicherheit historisch begründet, Kraut genauso

Soweit ich weiß nannten die West-Allierten Soldaten im 2.WK die Deutschen "Krauts", da die Deutschen das Klischee hatten, gerne Sauerkraut zu essen. Daher kommt "Die Krauts" von Sauerkraut.
Das ist fast richtig. Krauts bzw. Krautfresser gab es schon deutlich früher. Im 2. WK haben es die Amis aber halt benutzt um einfach die deutschen Soldaten zu bezeichnen, aber die Deutschen waren schon die Krautfresser, als die Franzosen die Froschfresser waren...

Habe gerade einen interessanten nutzlosen Fakt gelernt: https://de.wikipedia.org/wiki/Krauts_with_Attitude
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Joe Hennessy

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Re: Fussball Presseschau
« Antwort #4737 am: 05.Mai 2021, 20:10:29 »

Wobei auch das wieder eine künstlich geschaffene Metadebatte ist. Statt endlich den Arsch hochzukriegen und was gegen Rassismus zu tun, verliert man sich in „Debatten“ und Sondersendungen darüber, ob „alter, weißer Mann“ zu pauschal und inflationär verwendet wird.
So kann man ein Thema auch verschleppen.
Oder man macht es wie die Hertha und wirft den Typen einfach raus. So geht das. Frei nach Karl Popper: keine Toleranz der Intoleranz.

Das sind einfach zwei unterschiedliche Themen und man kam von einem zum anderen. Ich hab bereits geschrieben, dass wir uns im Thema hier wegbewegen.
Wenn wir danach gehen würden, dass durch Debatten und Diskussionen nichts bewegt wird, müssten wir hier, aber vor allem im "Allgemeine Nachrichten"-Thread viel nicht mehr schreiben.

Ist das gerade nicht eine sonderbare Form von Whataboutism? Der „alter, weißer Mann“ darf das nicht mehr sagen, weil er stattdessen gegen Rassismus kämpfen müsste, zu dem er sich allerdings selbst nicht äußern darf?  ;) Was ist daran künstlich und meta?

Unabhängig davon stimme ich dir zu, dass Hertha hier richtig gehandelt hat.

Um was es mir geht: der Debatte darüber, ob „alter, weißer Mann“ inflationär verwendet wird, wird mehr Gewicht und Aufmerksamkeit gegeben, als dem eigentlichen Problem.
Das „alter, weißer Mann“-Argument bedeutet übrigens nicht, dass alte, weiße Männer gar nichts mehr zum Thema sagen dürfen, sondern, dass deren Meinung gerade in der Öffentlichkeit überrepräsentiert ist. Geh mal die letzten Talkshows zum Thema Rassismus durch und zähl die PoC.
Man kann es auch anders formulieren: nicht alte, weiße Männer sollten weniger sagen, sondern PoC mehr. Damit sie das können, sollte man als Weißer, der in der Öffentlichkeit steht, aber halt auch einfach mal den Mund halten können.
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DragonFox

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Re: Fussball Presseschau
« Antwort #4738 am: 05.Mai 2021, 20:23:17 »

Wobei auch das wieder eine künstlich geschaffene Metadebatte ist. Statt endlich den Arsch hochzukriegen und was gegen Rassismus zu tun, verliert man sich in „Debatten“ und Sondersendungen darüber, ob „alter, weißer Mann“ zu pauschal und inflationär verwendet wird.
So kann man ein Thema auch verschleppen.
Oder man macht es wie die Hertha und wirft den Typen einfach raus. So geht das. Frei nach Karl Popper: keine Toleranz der Intoleranz.

Das sind einfach zwei unterschiedliche Themen und man kam von einem zum anderen. Ich hab bereits geschrieben, dass wir uns im Thema hier wegbewegen.
Wenn wir danach gehen würden, dass durch Debatten und Diskussionen nichts bewegt wird, müssten wir hier, aber vor allem im "Allgemeine Nachrichten"-Thread viel nicht mehr schreiben.

Ist das gerade nicht eine sonderbare Form von Whataboutism? Der „alter, weißer Mann“ darf das nicht mehr sagen, weil er stattdessen gegen Rassismus kämpfen müsste, zu dem er sich allerdings selbst nicht äußern darf?  ;) Was ist daran künstlich und meta?

Unabhängig davon stimme ich dir zu, dass Hertha hier richtig gehandelt hat.

Um was es mir geht: der Debatte darüber, ob „alter, weißer Mann“ inflationär verwendet wird, wird mehr Gewicht und Aufmerksamkeit gegeben, als dem eigentlichen Problem.
Das „alter, weißer Mann“-Argument bedeutet übrigens nicht, dass alte, weiße Männer gar nichts mehr zum Thema sagen dürfen, sondern, dass deren Meinung gerade in der Öffentlichkeit überrepräsentiert ist. Geh mal die letzten Talkshows zum Thema Rassismus durch und zähl die PoC.
Man kann es auch anders formulieren: nicht alte, weiße Männer sollten weniger sagen, sondern PoC mehr. Damit sie das können, sollte man als Weißer, der in der Öffentlichkeit steht, aber halt auch einfach mal den Mund halten können.

Ja. Da gebe ich dir recht. Ist auch wiederum ironisch, weil man merkt wer die Debatte regulieren kann. Der „alter, weißer Mann“ redet natürlich viel lieber über den Zeitpunkt, als ihm der Mund verboten wird, als wenn er sich zu Rassismus äußern muss.

Von daher klar. Mehr Diskussionen über Rassismus. Mehr Stimme und Gehör in diesen Diskussionen für PoC. Aber Diskussion über Debattenkultur, Umgang miteinander und wie Meinungsaustausch funktioniert werden deswegen nicht unwichtig. Wenn allerdings jedes Gespräch über Rassismus in ein Gespräch über zweiteres abdriftet läuft definitiv was schief.
Nur... Was sollen dieser Forscher oder der Thierse auch noch sagen nachdem was sie erlebt haben. Und auch hier ist die Debatte erst vornüber gefallen, als die ersten "alten, weißen Männer" meinten sagen zu müssen, dass man hier nicht reden müsste, weil sie nur "alte weiße Männer" seien. Mit dem selbstauferlegten Stigma stellen sie natürlich jeden Teilnehmenden in Frage. Eventuell würden wir sonst noch ganz friedlich über Jens, seinen Alltagsrassismus und das eigentliche Thema reden.
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nicom1995

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Re: Fussball Presseschau
« Antwort #4739 am: 08.Mai 2021, 15:58:33 »

Nun hat Aogo selber ja auch ordentlich daneben gegriffen....  ::)

"die trainieren bis zum vergasen" ist halt unglaublich dämlich. Habe diese "Redewendung" auch noch nie in meinem Leben gehört.
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