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Mir stinkt es nicht, dass die öffentlich Rechtlichen nicht mehr die Champions League haben, sondern dass diese ab dann ausschließlich im Pay-TV läuft.
Da entwickelt sich das Ganze ja allgemein hin, in anderen Ländern ist CL/Fußball im Bezahlfernsehen Standard. Ist das gut/schlecht? Je nachdem halt. Natürlich ist das auf einem Markt mit den Rechten auch eine Sache von Angebot und Nachfrage, das heißt, irgendwann ist die Schmerzgrenze erreicht, ob bei Privaten oder bei Öffentlich-Rechtlichen, die ganz gut gepampert sind. Bisher gibts da nur eine Entwicklung der Preise: nach oben. Aber diese Industrie, die sich um den Fußball entwickelt hat, ziemlich unkontrolliert, sonst gäbs diese ganzen Auswüchse nicht, hat sich immerhin die Grundwerte und Ideale des Sports zu Reklamezwecken geklaut. Was kann das schöner karikieren als ein so genannter Premium-Wettbewerb, der mehr und mehr zur geschlossenen Gesellschaft wird (sowohl sportlich, auch neuen Reformen gedankt) als auch für den Zuschauer? Zugegeben habe ich mir in den letzen zwei, drei Jahren aber auch kaum was angeschaut, Fußball ist sowieso überall -- aus der Perspektive ist es natürlich leicht, so was zu diesem neuerlichen Einschnitt zu schreiben.
Apropos Premium, wie viele Bundesligaspiele gibts eigentlich im Free-TV zu sehen? Die Geschichte liegt vorrangig bei den Vermarktern, öffentlich-rechtlich gepamperte Anstalten sind Wettbewerbsverzerrung, blasen die Blase noch größer auf. Jetzt rücken ganz andere Geschütze an, und: Jetzt kann der Kunde zeigen, ob und wieviel ihm das wert ist statt sich berieseln zu lassen. Ich sehe das als Chance, und nein, ich bin nicht dabei, bei der Bericherstattung zeigt sich zunehmends eh, dass sich Sender zu Co-Veranstaltern verdonnern lassen, die ihre Millioneninvestition auch gut verkaufen müssen (Sky-Kunden mögen da konditioniert sein; am Wochenende zum ersten Mal wirklich bewusst in die Vorbericherstattung auf RTL von Die Mannschaft™ reingezappt, das ist DFB.tv-Niveau). Stimme aber zu, dass auch für ganz anderen Blödsinn Gebühren verschleudert werden.
Ich sehe das als Chance; auch für andere Sportarten. Und, Utopie: Vielleicht gebührenfinanziert man ja stattdessen ein paar andere Spielklassen, die es entschieden nötiger hätten.
Was anderes, dieses BvB-Fanzine kommentiert auffällig viele Dinge erfrischend und erstklassig reflektiert,
vor kurzem auch den Trittbrettfahrer an der Spitze des DFB, den es zuletzt infolge von akutem Niersbachsturz ebenso an die Fleischtöpfe von Uefa und Fifa gespült hat -- wo er als eine der ersten wirklichen "Amtshandlungen" keine wirklichen Einwände hatte, als mal wieder Kontrollorgane gestutzt wurden. Auch der polemische Senf ist oft nicht unklug, wie ein
Kommentar zu diesem ewig beworbenen Echte Liebe-, Fairplay- und Rotz-Gedöns, Überzeichnung zu reinen Werbezwecken (wie Marcel Reif jüngst in einer sonst inhaltsleeren Talkshow sagte, seine Jungs schauten mittlerweile lieber US-Sports, da machte keiner einen Hehl draus, dass das alles eh nur Show ist) Und vieles mehr.