Ich wäre da sehr vorsichtig, aber juristisch wäre -- Konjunktiv !!! -- sowieso nix von Belang. Das ist das Wesen von Vetternwirtschaft, Deals und guten Freunden oder gut vernetzten Bekannten. Wenn unser IOC-Papst und Putinfreund Bach mit seinen Leuten die russischen Sportverbände quasi begnadigt, ist das schließlich auch nicht kriminell, sondern erliegt völlig in ihrem Ermessen. Aus ihrer Sicht mag es völlig in Ordnung gehen, die moralischen Kompasse sind da verschieden. Solche Entscheidungen aber als typisch für die Sportfamilie zu empfinden, und als etwas, das der Integrität der Wettbewerbe schadet, halte ich für legitim. Es sind auch mitunter völlig absurde Entscheidungen, nicht weniger absurd als eine Sommer-WM-Vergabe in die Wüste.
Vorsichtig sollte man mit der juristischen Komponente sein.
Aber hier gilt zu bedenken, dabei gibt es immer zwei Partien. Wenn sich die Möglichkeit
ergibt, Statuten vorzuführen, zu unterwandern oder absurd zu machen, wird sie auch genommen. Es gibt auch zum Projekt RB Salzburg in Deutschland, das an sich sicher höchst professional durchgezogen wird, ja einen langen Vorlauf mit Vorgeschichte. Und die Uefa hatte schon mal auf Druck ihre eigenen Regeln windelweich gekocht; etwa das "Financial Fairplay", von dem Herren wie Hoeneß und Rummenigge vor fünf Jahren nach frohlockten, es werde die Bundesliga über Europa herrschen lassen. Ob die DFL es ernst meint oder nicht, kann sie jetzt zeigen. Ernsthafte Diskussionen um den Papiertiger 50+1 sind ja bereits angekündigt -- und auch RB Leipzig erschien in Deutschland ja nicht aus dem Nichts. Ironisch wäre natürlich: Wenn es fällt, bekommt RB Konkurrenz. Deshalb ist es auch nicht widersprüchlich, dass sich Oliver Mintzlaff öffentlich öfters zum Beispiel über die Vorzüge von 50+1 äußert.
Letztlich geht es um die Integrität der Verbände, aber vor allem der Wettbewerbe. Ist die irgendwann nicht mehr gegeben, beeinflusst das mit Sicherheit das Interesse genau daran, um den riesigen Bogen zurück zu den Zuschauerzahlen zu bekommen.