So, diese beiden Berichte gefallen mir, da sie RB Leipzig kritisch beleuchten und dennoch den Gesamtkontext sehen. Das Feindbild sollte langsam mal weichen, aber die Traditionalisten / Hardliner werden es nie einsehen. Müssen sie auch nicht, aber etwas objektiver wäre die Sicht sicher besser. 
http://www.focus.de/sport/fussball/bundesliga1/zoff-um-plastik-clubs-die-liga-brockt-sich-leipzig-und-wolfsburg-selbst-ein_id_4368137.html
http://www.focus.de/sport/fussball/bundesliga2/sport-red-bull-nutella-total-egal_id_4343624.html
Ich werde nie, NIE ... N I E verstehen, wie man so ein Projekt wie Red Bull Leipzig verteidigen kann. Ich male eine Welt, meinetwegen im Jahre 2038, in der Firma X ganze 5 Vereine in 5 verschiedenen Ligen weltweit besitzen wird, dort seine Spieler nur noch von A nach B verschiebt wie es dann gerade passt, wie ja quasi jetzt schon ansatzweise der Fall bei Chelsea u. New York City FC oder wahlweise Leipzig und dem Rest der Brausetruppen. Es werden sich auch weiterhin Gruppen von Vereinen bilden, die wie Netzwerke agieren werden und dann nach und nach kleinere Vereine, die ehrliche, aber natürlich viel langsamere Fortschritte machen, aus den professionellen Ligen verdrängen. Irgendwann haben wir dann nur noch Coca Cola Team 2 vs. McDonalds Team 1.
Wer findet das bitte ernsthaft geil?
Ich bin "Feind" erster Stunde solcher Entwicklungen im Fußball und werde das auch immer bleiben. Egal ob da ein aus dem Nichts hochgekaufter Verein plötzlich bessere Jugendarbeit leistet als Holstein Kiel, joa klasse, Kiel bleibt trotzdem auf Ewigkeit sympathischer als Leipzig. Wenn man derartig seelenlose Grütze schönreden möchte, ist das für mich ebenso subjektiv, weil ein positiver Aspekt wie bessere Gegebenheiten für Jugendspieler nun mal auch nicht das Einzige ist, was da für mich einen Faktor darstellt.
Ich halte Lokalpatriotismus für wichtig und ne gute Sache in der Fußballkultur, weil es authentisch und ehrlich ist. Wie kann man, -meinetwegen- in Bochum geboren und aufgewachsen sein, aber kulturell so viel mit Leipzig gemeinsam haben wie ich mit Papua Neuginea, sich dennoch zu einem Leipzig Fan entwickeln? Für mich gehört da irgendwie mehr zum Fußball, ich weiß nicht. Verhält sich für mich übrigens auch genauso mit Bayern und allen anderen Vereinen.
Diese Aktionen und Drohungen alá "Nicht mehr ins Stadion gehen" halte ich übrgens auch für totalen Schwachsinn. Spätestens wenn Traditionsverein X mal überraschend im DFB Pokalfinale gg. Leipzig spielt, sind sie ja doch alle wieder im Stadion. Außerdem ist es maximal ein Tropfen auf den heißen Stein, ein naiver Gedanke damit ernsthaft etwas an der Gesamtsituation zu verändern.
Ironischerweise ist mein Verein schon in den 70er Jahren fast das geworden, was Leipzig heute ist, aber er ist es nicht. Ich weiß nicht, was ich machen würde, wäre ich ein Manchester City- oder ein PSG-Fan vor dem ewigen Geldregen gewesen. Wahrscheinlich hätte ich sämtliche Motivation meinen Verein zu unterstützen verloren, weil sich mir da der Sinn entzieht. Ich finde auch keinen Spaß daran, mir Teams wie die Genannten in der Champions League anzusehen. Keine Ahnung ob mich das jetzt zu einem Traditionalisten oder Hardliner macht.
Edit: Habe mich in meinem Rant ganz schön verloren.
