Ob man im Vorfeld eines an sich freudige Ereignisses, wie der WM, dermaßen viel negative Stimmung verbreiten sollte, ist in der Tat zu hinterfragen.
Are you fucking kidding me (nicht persönlich gemeint).

Nur: Während Turnieren ist reine Party angesagt, mir ist große Kritik im Vorfeld ebenfalls auch nicht aufgefallen diesmal, im Vergleich zu Sotschi ist das bei König Fußball sogar sehr wenig. Und die Sender wissen schon seit Jahrzehnten, dass es vom Feierbiesterpublikum auch nicht sonderlich gewünscht ist, dass ihnen jemand diese Party versauert. Deshalb finden kritische Stimmen, wenn überhaupt, in ausgelagerten Spazielsendungen im Spätprogramm statt. Ich glaube, beim Start der Olympischen Spiele in L.A. fing der ARD/ZDF-Kommentator plötzlich in eingeschobenen Nebensätzen nur mal von alten Indianer-Geschichten an, und bei den Öffentlich-Rechtlichen türmten sich die Protestbriefe.

Nix gegen die WM als sportliches Ereignis, als das man sie als Fußballfan mittlerweile finde ich ehrlich gesagt so nicht mehr isoliert sehen kann (nicht nach DIESEN Geschichten der "Obrigen" in den letzten Jahren). Denn ob man es will oder nicht, das "freudige Ereignis" ist schon lange auch eine millionenschwere Umverteilung von öffentlichen Geldern in dubioseste private Taschen - nachweislich. Normalerweise müssten wir Pöbel das Gesocks schon lange aus dem Zuchthaus in Zürich gejagt haben. Und die Brasiliener sind sich ebenfalls zum Glück bewusst, dass die Fifa mit Brasilien mit den derzeit besten Partner hat, wenn es ums Beiseiteschaffen von Geldern geht. Sicherlich werden solche Ereignisse auch immer wieder (aus)genutzt, um Aufmerksamkeit zu erregen; und verschiedene Plattformen verbreiten auch Unwahrheiten oder bringen Misstände in Zusammenhang mit den Veranstaltungen, obwohl sie damit nichts zu tun haben. Das ist kritisch zu sehen, aber sonst?
Über eins kann man sich ziemlich sicher sein: Außer Weinreich oder Kistner gräbt hier in Deutschland niemand wirklich tiefer, ganz besonders nicht im Sportjournalismus. Denn der ist in der Mehrheit vor allem der verlängerte PR-Arm der Veranstalter geworden, Wohlfühlgarantie inklusive. Es ist überhaupt nicht seine Aufgabe, "Stimmung" für irgendein Turnier zu machen, eigentlich, und dabei aufzupassen, den Leuten das Ding nicht madig zu reden. Das passiert trotzdem, denn Sport ist für viele das täglich Brot. Dabei sind im Falle der WM ARD/ZDF eigentlich in einer Zwickmühle, denn sie geben viele Millionen für Sendrechte aus; krass ausgedrückt öffentlich-rechtlich subventionierte Korruption, übrigens.*
Ich teile jedenfalls Deine Einschätzung nicht. Für eure eventuelle Scheißstimmung seid ihr doch verantwortlich. Nicht die paar Medien, die irgendwo abseits der Kameras in Kommentaren, Spätsendungen oder auf den letzten Seiten mal nicht hochjazzen und auch die Mädels schwarz-rot-geil auf Poldi machen. Denn obwohl dieser Kommentar vom Anfang des Jahres zynisch geschrieben ist, steckt trotzdem einiges an Wahrheit drin:
http://www.deutschlandfunk.de/sportjahr-2014-die-barbarei-des-sports.1346.de.html?dram:article_id=273432* Passend dazu:
http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/tv-rechte-fuer-wm-2022-durch-die-wueste-12982385.html