Das passt irgendwie zu gut.
Ich weiß, das Laschet-Bashing geht einigen zu weit und ist ja auch okay. Ich finde auch, es sollte eine gewisse persönliche Ebene geben, die man nicht unterschreiten sollte (oder überschreiten, je nach Blickwinkel). Ich möchte es daher nochmal mit ein paar sachlichen Punkten versuchen, warum Armin Laschet als Bundeskanzler fatal wäre und die Union in die Opposition gehört:
1. Armin Laschet ist meiner Meinung nach als Charakter nicht geeignet für dieses Amt. Auch Angela Merkel hat ja menschliche Schwächen, wirkt im Umgang mit der Bevölkerung öfters unbeholfen und steif. Sonst wirkt sie aber für mich recht stabil. Laschet hingegen wurde wiederholt in Interviews bei kritischen Fragen patzig, wirkte geradezu persönlich angegriffen, wenn es um Inhalte ging (bzw. fehlende selbige bei seiner Partei). Er strahlt in solchen Gesprächssituationen keinerlei Souveränität aus. Dem Ganzen setzte er die Krone bei seinem jüngsten Besuch in Swistal auf, als er einem Opfer der Flutkatastrophe die Betroffenheit absprach, weil dieser die Szene mit dem Handy filmte.
2. Armin Laschets Aussagen und Politik grenzen an Wissenschaftsleugnung - entweder weil er es nicht besser weiß oder weil er bewusst über wissenschaftliche Erkenntnisse hinwegsetzt um Partikularinteressen durchzusetzen. Beides ist fatal. Im Frühjahr 2020 forcierte er die Vorveröffentlichung der Heinsberg-Studie, um Öffnungen voranzutreiben. Im Frühjahr 2021 sprach er davon, dass niemand hätte ahnen können, dass die Zahlen nochmal stiegen (wir erinnern uns: ein Anstieg der Fallzahlen durch die damals noch B117 genannte Alpha-Variante war von so ziemlich allen führenden Fachleuten vorhergesagt worden). Kurz nach der Hochwasserkatastrophe meinte er wieder, niemand habe das Unglück kommen sehen - auch hier wissen wir mittlerweile: es wurde gewarnt.
3. Seine Politik in NRW bremst den Klimaschutz aus. Er verkauft NRW gerne als Musterland im Klimaschutz mit dem ambitioniertesten Klimaschutzgesetz aller Bundesländer. Nun, jeder kann schöne Ziele aufschreiben, aber man muss auch machen. Laschets Regierung bremst de facto den Ausbau der Windkraft aus, indem man eine absurde Abstandsregel aufstellt. Währenddessen werden weiter Dörfer und Wälder zugunsten der klimaschädlichen Kohleverstromung abgebaggert. Wasser predigen und Wein trinken - das ist Armin Laschet. Und wir erinnern uns: Er will den Bund so führen wie NRW.
4. Die Union ist sowohl inhaltlich als auch moralisch bankrott. Immer neue Korruptionsskandale oder zumindest der Verdacht der Korruption, ein Wahlkampf, der den politischen Gegner mit Dreck bewirft und teilweise an die Republikaner unter Trump erinnert. Dazu ein Wahlprogramm, das kaum den Namen verdient, denn ein Programm impliziert, dass man etwas vorhat. Bei den wichtigsten Themen der nächsten Jahre hat die Union aber nichts vor, was Deutschland substanziell weiterbringen würde: Klimaschutz, Digitalisierung, soziale Gerechtigkeit. Nach 16 Jahren Regierungszeit braucht die Union eine Pause.
Das waren jetzt nur 4 Punkte, die mir auf die Schnelle eingefallen sind. Ich liefere gerne zu jedem einzelnen Belege nach, falls gewünscht.