Darf ich polemisieren und deine Aussage kurz zusammenfassen? Weil andere Staaten unserem Vorbild nicht folgen dürften, sollten wir unsere Anstrengungen nicht intensivieren und die bisher ergriffenen Maßnahmen werden es richten müssen, da Deutschlands Maßnahmen sowieso nur einen Tropfen auf dem erhitzten Planeten Erde darstellen. Eine Finanzierung von weiteren Maßnahmen über Staatsschulden lehnst du ab, weil du der künftigen Generation keine finanzielle Erblast aufs Auge drücken möchtest. Steuererhöhungen lehnst du ebenfalls ab, weil sonst die Mehrheit im Land gegängelt werden würde. Auch die Einführung eines Tempolimits lehnst du ab, da dieses die Freiheit des Individuums begrenzt.
Wie erklärst du dem "wütenden Malocher", dass er künftig gewaltige Versicherungsbeiträge bezahlen darf, um Naturkatastrophen und deren Folgen in Schach zu halten? Wie erklärst du jüngeren Generationen, dass sie sowieso Staatsschulden in Billionenhöhe abtragen müssen und zusätzlich auch noch Folgekosten tragen müssen, die voraussichtlich exponentiell ansteigen werden?
Ich denke, man kann es ganz gut so beschreiben: Handeln wir jetzt umsichtig und nachhaltig, können wir die Kosten in vernünftige Bahnen lenken, auch wenn sie sicherlich ordentlich zu Buche schlagen. Handeln wir jedoch gar nicht oder lassen die ganze Sache schleifen, dann werden unsere Kinder und Enkelkinder ganz andere Sorgen haben als den Abbau von Staatsschulden.
Wie ein langfristiger Umbau hin zu einem klimaneutralen Deutschland finanziert werden soll, dafür gibt es diverse Vorschläge (siehe Wahlprogramme der entsprechenden Parteien) und eine wie auch immer geartete Umlage wird über kurz oder lang auf uns alle zukommen. Ihr habt am Sonntag die Wahl, ob das einigermaßen sozial verträglich geschehen wird oder eben nicht. Parteien, die behaupten, dass man das ganze ohne (finanzielle) Beteiligung der Bürger schaffen würde oder die das Problem bewusst klein reden oder sogar verharmlosen, handeln aus meiner Sicht unredlich und populistisch.
Und die EU schaut sehr wohl auf Deutschland. Zusammen mit Frankreich sind wir nach wie vor der Motor der EU und wenn wir keine Ambitionen zeigen, dann werden andere EU-Staaten zurecht untätig bleiben. Wie man andere global player dazu bewegt, etwas zu tun, ist Aufgabe guter Diplomatie und zudem gibt es immer noch die Möglichkeit von Sanktionen, Strafzöllen und dergleichen, um andere Staaten zum Mitmachen an Klimazielen zu bewegen. Niemand verlangt eine nachhaltige Schädigung der deutschen Wirtschaft, aber wenn gewisse Industriezweige in nicht unerheblichem Maße an der Verschmutzung des Planeten beteiligt sind, müssen diese entsprechend an Maßnahmen beteiligt werden. Ich halte das jedenfalls nicht für Staatssozialismus, sondern für verantwortungsvolle Politik, die ich mir von einem künftigen Kanzler wünschen würde, egal, wie er oder sie auch heißen mag.
Andere Staaten dürften schon lang unserm Beispiel folgen, machen Sie aber nicht - Beispiel: Wir recyceln schon seit langer Zeit, andere Staaten in der EU eher weniger
Wir bauten und bauen viele Windräder - andere Staaten eher nicht
Wir steigen aus der Kohlekraft und der Atomenergie aus - andere ...
Zu dem Tropfen auf dem heißen Stein:
Dass meinte ich vorrangig nur im Bezug auf die Maßnahme des Tempolimits
...auch lehne ich
nur ein generelles Tempolimit ab.
Bei gemessenen hohen Verkehrsknotenpunkten und Unfallstreckenabschnitten macht ein Tempolimit Sinn, nur das
allumfassende stört mich
Aus genannten Gründen. Siehe die letzten Seiten.
Die Naturkatastrophen werden auch kommen, wenn wir in D wieder in Hütten ohne KFZ leben würden als drastischste Maßnahme
...und die anderen so weiter machen, nur liegt unsere Wirtschaft dann brach und die anderen lachen sich ins Fäustchen und verkaufen ihre Produkte trotzdem (überspitzt dargestellt als Antwort auf deine Überspitzung)
Wir werden kein Motor in der EU mehr sein, wenn der arbeitslose Ex-Malocher mit dem Lastenrad zum Jobcenter fährt, um seinen Scheck abzuholen
und in 4 oder 8 Jahren dann Afd wählt.
" ...die Aufgabe guter Diplomatie und zudem gibt es immer noch die Möglichkeit von Sanktionen, Strafzöllen und dergleichen, um andere Staaten zum Mitmachen an Klimazielen zu bewegen. Niemand verlangt eine nachhaltige Schädigung der deutschen Wirtschaft, aber wenn gewisse Industriezweige in nicht unerheblichem Maße an der Verschmutzung des Planeten beteiligt sind, müssen diese entsprechend an Maßnahmen beteiligt werden. Ich halte das jedenfalls nicht für Staatssozialismus, sondern für verantwortungsvolle Politik, die ich mir von einem künftigen Kanzler wünschen würde, egal, wie er oder sie auch heißen mag."
Wer soll von den führenden Politikern bei uns diese Diplomatie einfordern und umsetzen?
Ich sehe da weit und breit niemand mit entsprechender Persönlichkeit, Kompetenz.
und Sanktionen, Strafzölle und dergleichen, die D / die EU dann verhängt,
damit sanktionieren wir uns indirekt selber, weil in Zeiten der Globalisierung ganze Wirtschaftszweige vom Import von Billigprodukten abhängig sind und sein werden.
Sanktionierung und Strafzölle zerstören eher die Diplomatie (und das eher so am Rande bemerkt)
Die Sanktionierung würden in einem Fiasko enden, aber der Plan ist ja das mit enormen Staatsschulden abzufedern, oder was?
Das Problem ist der Kapitalismus, aber der lässt sich leider nicht so schnell aus der Welt schaffen, ohne das es zu Kriegen und ähnlichem kommt.
Und ja das relativiert sich zum Teil mit meiner Wahl der FDP, aber unter anderen Umständen hätte ich die auch niemals gewählt.
Das ist alles auch zu sehen vor dem Hintergrund wie die Wirtschaft jetzt schon mit Corona und den Folgen zu kämpfen hat.