Jetzt hast du erklärt, warum du - vorsichtig formuliert - findest, dass in Hennings Beispiel Frauen schlecht wegkommen (was nicht meine Frage war). Darüber kann man diskutieren, ich teile deine Meinung übrigen nicht. Du betreibst Ablenkung von der inhaltlichen Aussage des Beispiels, die nach wie vor treffend ist: Person A behauptet etwas. Person B liefert Fakten für den Gegenbeweis. Person A zweifelt trotz eindeutiger Faktenlage am Gegenbeweis. Um mehr geht es nicht und anstatt darüber zu reden, machst du eine Diskussion auf, die auch noch auf eine persönliche Ebene geht. Denn - und jetzt kommen wir zu meiner Frage, die du noch nicht beantwortet hast - du behauptest, Henning habe ein frauendiskriminierendes Beispiel gewählt. Nach meiner Lesart behauptest du also, Henning habe sich frauendiskriminierend geäußert. Du wiederum weist das von dir und ich frage nochmal: Wie ist dein Satz
"Das dein, durchaus Frauendiskriminierendes, Beispiel schlecht gewählt ist steht wohl ausser Frage aber jeder haut mal vorschnell und unüberlegt Sachen raus." dann zu verstehen? Aus deinen Erklärungen kann ich es jedenfalls nicht erkenne, vielleicht stehe ich aber auch auf dem Schlauch.
Aber sei's drum, wir müssen diesen Aspekt nicht vertiefen, denn ich finde - wie geschrieben - dass das eine Ablenkung von der eigentlichen Aussage ist und den Punkt trifft, den Henning beschrieben hat: Kommunikationskatastrophe. Anstatt sich mit der Aussage auseinanderzusetzen, die unabhängig davon, ob das Beispiel nun passend ist oder nicht, völlig klar ist, wird eine Scheindiskussion um das gewählte Beispiel aufgemacht. Wir sprechen nicht mehr darüber, warum Fakten und Expertise nicht mehr anerkannt werden und viele Leute sich ihre eigene Realität zurechtbiegen. Nein, wir reden über Methoden statt Inhalte. Solche Ablenkungsstrategien sind übrigens ein typisches Argumentationsverhalten von Verschwörungsideologen. Und nein, um das gleich klarzustellen, ich sage mitnichten, dass du einer bist, im Gegenteil: Ich denke, wir sind uns einig, dass Diskussionsstil und -mittel aus Querdenkerkreisen und ähnlichem alles andere als diskussionsfördernd sind und sollten uns hüten, auf derlei Mittel zurückzugreifen - ob bewusst oder unbewusst. Mir geht es da einfach um einen respektvollen Umgang in der Sache (weshalb mich deine Aussage bezüglich Henning auch so auf die Palme brachte).
Daher möchte ich direkt mit gutem Beispiel vorangehen:
Dann sollte man vll. die Panikmacher mal darauf hinweisen, Lauterbach ist z.B. viel zu präsent und bringt auch gern mal seine eigene Wahrheit unter das Volk wo er später zurückrudern muss, sowas ist nicht hilfreich und senkt leider die Glaubwürdigkeit bei den einen und hebt die Angst bei den anderen.
Lass uns doch offen über die Risiken und Nebenwirkungen reden anstatt das man damit möglichst hinterm Berg hält während man laut die gute Wirkung anpreist. Nur weil eben das Unerwünschte sehr geringe Wahrscheinlichkeiten hat kann man das doch nicht vernachlässigen oder einfach ignorieren?
https://www.zusammengegencorona.de/impfen/basiswissen-zum-impfen/risiken-und-nebenwirkungen/?gclid=Cj0KCQjw_fiLBhDOARIsAF4khR1f0YqnfLiLJd67qFFMXGI7fyDrgnGxLMoErmccpGwZVeEOPBKwn8oaAuh4EALw_wcB
Ich halte Kimmich z.B. für schlecht bis gar nicht aufgeklärt, hatte ich schon erwähnt. Liegt das jetzt an jedem selbst sich über diese Sachen zu informieren oder hat da die Regierung im Rahmen ihrer Impfkampange eventuell auch eine Pflicht?
Auf Lauterbach gehe ich jetzt nicht ein, das führt nur wieder zu einer Diskussion über Personen, statt über Inhalte. Wenn ich dich aber richtig verstehe, dann wird dir nicht offen genug über Risiken und Nebenwirkungen der Corona-Impfstoffe geredet. Was fehlt dir denn genau in der öffentlichen Diskussion und was würdest du anders machen? Kommunikationswissenschaftlich betrachtet, ist das nämlich gar nicht so einfach: Überbetone ich die überschaubaren Risiken medial, fördere ich eine Zurückhaltung gegenüber der Impfung, die der Sache nicht angemessen ist. Erwähne ich die Risiken gar nicht, mache ich mich des Vorwurfs schuldig, etwas zu verschweigen. Das mal ganz allgemein gesprochen.
Über Risiken wurde und wird nach wie vor aufgeklärt, so gab es zahlreiche mediale Berichterstattung über die Sinusvenenthrombosen bei AstraZeneca oder Myokarditis bei Biontech, um mal die bekannten schweren Nebenwirkungen aufzugreifen. Andere Nebenwirkungen fanden sich ebenso in den Medien wieder und wurden entsprechend als übliche Nebenwirkungen, die man auch von anderen Impfungen kennt, eingeordnet. Auf politischer Ebene kann man beispielhaft das Aussetzen der Astra-Impfungen anführen, das Spahn gegen wissenschaftlichen Rat durchsetzte. Eben weil er die Risiken sehr ernst nahm und Verantwortung übernommen hat. Wenn in der Impfkommunikation ein Fehler gemacht wurde, dann bei Astra: Menschen sind nach der Impfung an einer Sinusvenenthrombose verstorben, die Impfung wurde ausgesetzt, der Impfstoff medial zur Schlatbank geführt und seziert. Anschließend gab es - obwohl man dann wusste, wie die tödliche Nebenwirkung ausgelöst wurde und sicher behandelbar war - Vorbehalte gegenüber diesem Impfstoff, zahlreiche Dosen blieben ungenutzt liegen.
Im Übrigen geht es bei der Zulassung von Medikamenten und Impfstoffen auch um eine Risikoabwägung: Übertrifft der Nutzen das Risiko (deutlich)? Das bewertet die EMA auf EU-Ebene sowie die nationalen Zulassungsbehörden bzw. Kommissionen. Da wird mit großer Sorgfalt und fachlicher Expertise gearbeitet, was man auch an der Diskussion aus dem Sommer sieht: Da wurde politisch und medial Druck auf die STIKO ausgeübt, die Impfung für Kinder ab 12 Jahren zuzulassen. Die STIKO arbeitete aber weiter strikt evidenzbasiert und fällte ihr Urteil mit großer Sorgfalt, ohne dem Druck nachzugeben. Auch hier wurde über Risiken gesprochen.
Natürlich kann man angesichts der in der Bevölkerung verbreiteten Impfskepsis nach den Gründen fragen. Und sicherlich wird ein Tei der Erklärung in mangelhafter Kommunikation liegen. Dann kann man Verantwortlichkeiten klären: Wo hätte die Politik mehr tun können und müssen? Wo sind die Medien ihrer Rolle nicht gerecht geworden? Beide haben qua Amt und Aufgabe selbstverständlich Aufklärungspflichten. Persönlich glaube ich aus o.g. Gründen nicht, dass zu wenig über Risiken gesprochen wurde, sondern diese unverhältnismäßig überbetont wurden und sich deshalb auch Fehlinformationen von fehlenden Langzeitdaten, DNA-Umstrukturierung und ähnlichem Käse so gut und hartnäckig verbreiten und halten können: Ist die Saat des Zweifels erst einmal ausgebracht, brauchen Verschwörungsideologen und Co. nur noch die Ernte einfahren (was Impfskeptiker selbstverständlich nicht gleich zu Verschwörungsideologen macht). Angesichts der Informationsflut fällt es vielen Leuten offenbar schwer, seriöse Quellen von Fake News zu unterscheiden und der confirmation bias schlägt voll zu.