De Daim, bitte spare dir meine Sätze aufzugliedern und mit übertriebener politischer Korrektheit zu analysieren. Nichts gegen dich. Aber das ist inzwischen Mode geworden und das hat ebenso schlechten Einfluss auf eine vernünftige Diskussion, auch wenn du das sicher anders siehst. Das toleriere ich.
Moniert hast du die Beschreibung "Schwurbler". Kann ich nachvollziehen, da das nach der Nazi-Keule dann eine Schwurbler-Keule zu werden droht. Ohne übertriebene politische Korrektheit sehe ich daran aber nichts auszusetzen.
Genauso deine Beschwerde über Tony Cottees angebliche Unterstellung, du bräuchtest medizinische Hilfe. Hat er ja zumindest nicht gemacht. Kann ja auch als übertriebene politische Korrektheit gesehen werden, dass man mögliche psychische Überforderungen oder Probleme aufgrund einer Pandemie nicht ansprechen darf.
Von daher würde ich meinen: Wenn man austeilen kann, muss man auch einstecken können.
Leider wird "übertriebene politische Korrektheit" zu oft nur als Argument genutzt, um Beleidigungen oder Populismus absondern zu dürfen.
Erinnert an "dunkelste Zeiten" (da du das verwendet hast, darf man das offenbar deiner Ansicht nach als Argument verwenden, ohne einen damit zu beleidigen oder schlechten Einfluss auf die Diskussion zu haben).
-Wenn wir es hier mit einem Virus zu tun haben, der so bedrohlich ist wie die Pest, Millionen Menschenleben zu nehmen
Ist mir neu, dass Corona so schlimm sein soll wie die Pest. Höchstens noch nach der Gesamtzahl der Todesopfer, aber zur Hochzeit der Pest haben ja viel weniger Menschen gelebt.
Die Pest ist übrigens kein Virus, sondern ein Bakterium. Hast du nicht behauptet, wollte es nur kurz anmerken, wenn es jemand nicht auf dem Schirm hat.
-Findet ihr es richtig dass Kindern in der Schule und auch anhand der momentanen Situation, gelehrt wird, dass andere Menschen "eklig" sind? dass sämtliches soziales Verhalten und menschliche Nähe verteufelt wird?
Wenn dem so wäre, fände ich das nicht gut. Sähe ich als völlig falschen pädagogischen Ansatz, wenn man Abstandswahrung über scheinbar "ekelige" Menschen oder Verteuflung menschlicher Nähe zu erreichen versucht.
Übrigens auch hier: Oben kritisierst du die übertriebene politische Korrektheit, und wenn irgendwo Lehrkräfte rabiatere Ausdrücke verwenden, um ein Problem klarzumachen, dann geht das aber gar nicht.
-Findet ihr es gut, dass mittlerweile soviel Panik und Angst verbreitet wurde, dass Menschen alleine auf dem Fahrrad oder im Auto mit Maske rumfahren, oder an der frischen Luft spazieren gehen? Ist freies Atmen jetzt ein "Verbrechen" oder "Ordnungswidrigkeit"?
Nein, ist kein Verbrechen. Ggf. eine Ordnungswidrigkeit, wenn die Stadt in bestimmten stark frequentierten Bereichen das Tragen einer Maske vorschreibt. Gibt es z. B. in Bamberg seit paar Tagen. In der Fußgängerzone sehe ich noch den Sinn, aber paar Straßen außen rum, wo kaum einer läuft, ist es meines Erachtens Unsinn. Freiwilligkeit wäre hier besser.
Fände es nicht gut, wenn Panik und Angst verbreitet würde. Empfinde das auch nicht wirklich als sonderlich extrem. Scheinen mir meist Kritiker von Coronamaßnahmen zu sein, die das als Panikmache wahrnehmen oder verkaufen (je nach Intention). Kommt vielleicht auch drauf an, ob man jeden reißerischen Artikel, Video etc. anklickt und sich dann verrückt machen lässt.
Die größte allgemeine Panik waren wohl die Wochen mit den vielen Hamsterkäufen. Zu einem Teil natürlich auch darauf zurückzuführen, dass die Leute mehr daheim waren, nicht mehr auf Arbeit oder auswärts gegessen haben und zudem mehr Zeit hatten, daheim zu futtern (und Klopapierburgen zu bauen

).
Ansonsten wird auch von Teilen der Kritiker an den Coronamaßnahmen Panik und Angst verbreitet. Hier im Thread machst du ja genau das, weil du die Demokratie und die Freiheit in Deutschland und anderswo in Gefahr siehst. Ob du zu Recht Angst und Panik verbreitest, sei dahingestellt, aber offenbar ist das Prinzip für dich ein legitimes Mittel. Von daher verstehe ich deine Kritik daran gar nicht.
Generell kann man mit "Panik und Angst" halt Geld verdienen und sich Macht aneignen (gilt für beide Seiten).
Warum Menschen z. B. alleine im Auto oder auf dem Rad Masken tragen, weiß ich nicht. Wird doch (kaum) einer davon ausgehen, dass man so jemanden vor einer Übertragung schützt, oder? Vielleicht wollen sie manche erst abnehmen, wenn sie sich danach die Hände waschen können. Teils nimmt man sie wohl nicht ab, weil sie eh gleich wieder aufgezogen werden müsste.
-Findet ihr es gut, dass ein CDU/CSU Politiker in einer Rede fordert die Corona- App zur Pflicht zu machen und bei Verstoß mit Bußgeld zu belegen?
Quelle: https://www.weser-kurier.de/bremen/bremen-stadt_artikel,-bremer-cdu-fordert-pflicht-fuer-coronawarnapp-_arid,1941891.html
Nein, halte ich nicht für gut.
-Warum werden Fußballprofis regelmäßig getestet um spielen zu können (Von der 2 Klassen Gesellschaft bei den Quarantäne Maßnahmen nicht zu sprechen) aber immer noch nicht die Menschen, die an den Risikogruppen "arbeiten". Obwohl das die komplette Bevölkerung, Wirtschaft usw. betrifft?
Die Vereine zahlen das halt. Wir leben nun mal in einer Welt, in der Geld die Welt regiert und nicht nach Notwendigkeit oder Sinnhaftigkeit Güter verteilt werden (ganz so extrem ist es natürlich nicht).
-Ist es nicht populistisch wenn Markus Söder sagt: "jedes einzelne Leben in Bayern, hat es verdient von der Gemeinschaft geschützt zu werden"? Klar, im Prinzip hat er Recht. Aber hat ihn das vor Corona interessiert, wieviel Menschen an den Folgen von Glysophaten sterben, oder Pestiziden? Da hat er seine Politik nicht dran ausgerichtet, im Gegenteil.
Ja, er ist populistisch.
Ob Glysophate in der Praxis schädlich für den Menschen sind, steht allerdings auch nicht fest. Die Kosten-Nutzen-Rechnung fiel hier also zugunsten des Risikos aus, bei Corona waren die vermuteten Kosten (also die Folgen) zu hoch.
Generell zu dem "Aber es gibt auch andere Probleme":
Es wurde und wird immer wieder gemeckert, dass die Politik zu sehr nach der Pfeife der Wirtschaft tanzt und die Gesundheit des Menschen nicht im Blick hat. Bei Corona war die Kritik ja im Frühjahr auch so: Hauptsache die Wirtschaft läuft, die Krankheit wird nicht ernst genommen.
Jetzt tut sie was, ist es auch wieder nicht recht ...
Warum sie bei Pestiziden nicht handelt (oder zu wenig beim Klima z. B.), bei Corona schon?
Vielleicht weil die Kranken und Toten unmittelbarer zum Vorschein kommen. Wenn jemand krank wird durch Pestizide, dann ja über einen sehr langen Zeitraum – kann man also gar nicht unmittelbar mit in Verbindung bringen. Wird daher nicht als so gefährlich wahrgenommen und kostet in der Folge auch keine Wählerstimmen.
Wenn du als Politiker aber befürchten musst, dass Corona für viele Tote in kurzer Zeit sorgt, handelst du aber eher. Wäre meine Theorie.
- andere Wissenschaftler, Ärzte, Proffesoren usw. als Drosten oder Lauterbach werden hier einfach nicht ernst genommen.
Sehe ich nicht so. So viele Namen von Wissenschaftlern etc. in Artikeln gelesen, die Erkenntnisse und Vorschläge kundtaten. Das waren weit mehr als Lauterbach und Drosten. Lauterbach ist halt zusätzlich Bundestagsabgeordneter. Und Drosten nun mal einer der großen Experten weltweit auf diesem Gebiet. Klar, dass der mehr Gehör findet. Der müsste dir zumindest in Sachen "Keine Panik" entgegenkommen, die er mal so gar nicht versprüht.
Einerseits wird kritisiert, dass jeder Wissenschaftler ständig was anderes sagt, andererseits wird sich (nicht zwangsläufig von denselben Leuten) beschwert, dass immer dieselben Experten zu Wort kommen und nicht auf dem jeweiligen Kritiker genehmere Experten gehört wird.
Auch so ein Fall von, wie man es machst, ist es falsch.
Wie gesagt, ich kann die offiziellen Sachen lesen. Aber ich glaube eben nicht alles was durch sogenannte "Fakten" belegt ist. Bisher wurde auch alles direkt schlechtgeredet oder "gerechtfertigt" was ich gepostet habe. Das zeigt mir, dass ihr "besessen" seit von euerer Meinung. Also eigentlich keinen Deut besser, als das was ihr mir hier vorwerft. Ich bin kein Coronaleugner, was ich aber auch oft genug gesagt habe, ich finde nur hier wird gerade unsere Menschlichkeit unser Sozialwesen, unsere Individualität, Existenzen geopfert. Was in keinem Verhältnis steht (geschlossene Gaststätten mit Hygienkonzept vs. ÜberfüllteUBahn oder Kirchen/Moscheen).
Also Diskussion über die Verhältnismäßigkeit. Sagt da jemand was gegen? Ich als Laie sehe das mit dem Schließen der Gaststätten auch mehr als Aktionismus als wirklichen Bremshebel gegen die Ausbreitung.
-Glaubt ihr dass wir jemals zurückkehren zum "alten Leben"? Das unsere Kinder "unbeschwert im Umgang mit anderen Menschen" wieder aufwachsen können?
Ja, davon gehe ich aus. Die wirtschaftlichen Folge könnten dann natürlich Parteien wie die AFD weiter hochspülen. Dann kann es hier und in anderen Ländern Europas mittel- oder langfristig anders aussehen. Hellseher bin ich aber nicht.
Zumal man auch nicht so tun muss, als würden sie jetzt in den kinderfeindlicheren Zeiten/Gegenden der Weltgeschichte aufwachsen. Da kann sicher manches für die Entwicklung schädlich sein, manches aber vielleicht auch gut (z. B. Problembewusstsein, Demut/Bescheidenheit, kreative Lösungen finden, vielleicht sogar noch mehr Respekt gegenüber Mitmenschen).
-Ist es richtig, dass ein Gesundheitsamtchef, der sich kritisch gegenüber den Maßnahmen äußert, versetzt wird?
Nein, das ist nicht richtig.