Joe, gehört es für dich also wirklich zu einer angemessenen Diskussionskultur den anderen "vernichten" zu wollen? Nur weil ein Wort in der Jugendsprache oder anderen Bubbles häufig verwendet wird, heißt das noch lange nicht, dass es harmloser wird. Vernichten deutet eben an wie ich auch schon geschrieben habe, dass ein Gesprächspartner bloßgestellt werden soll und keine Chance bekommt. Wenn ich ein gegenüber vernichten möchte, dann geht es doch nur darum, die eigene Meinung als die ultimativ richtige hinzustellen. Also kann diese Wortwahl und die Intention dahinter durchaus kritisch gesehen werden.
Grundsätzlich finde ich es ja auch richtig, dass kritische Personen zu solchen Fragerunden eingeladen werden und die Kandidaten aus der Reserve locken. Das braucht es ja auch dringend, damit diese nicht auf ewig in ihrer eigenen Komfortzone ewig so weitermachen. Bringt auch keinen weiter. Daher gerne auch Aktivisten einladen, gerne Jugendliche, gerne Vertreter von Minderheiten. Das braucht es für eine vielfältige Diskussionskultur und das Besetzen aller wichtigen Themen im Wahlkampf. Nur dadurch lässt sich dann wirklich eine umfangreiche Meinung zur eigenen Wahlentscheidung treffen, denn neben den Wahlprogrammen sind ja eben auch die Kanzlerkandidaten ganz entscheidend, da die doch noch großen Einfluss darauf haben, was dann wirklich umgesetzt wird.
Und was an der ganzen Sache wieder verschwiegen wird: Die Aktivistin bekam ein Training einer Medienagentur, deren Chefin sich selbst klar der linksextremen Szene zuschreibt. Heißt also: Durch staatlich zur Verfügung gestellte Gelder werden politische Extremisten finanziell unterstützt. Das darf einfach nicht sein. Da muss die ARD das nächste Mal bei der Auswahl der Agenturen einfach aufpassen. Keinen Cent Förderung für jegliche Extremisten. Lieber das Geld in Aufklärung stecken. Solch eine Schulung ist gerade für minderjährige Aktivisten, die wahrscheinlich zum ersten Mal vor einer Kamera stehen, wichtig und richtig. Dann aber bitte durchgeführt von Organisationen, die keine Verbindungen zu Gruppierungen haben, die vom Verfassungsschutz beobachtet werden.