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Autor Thema: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread  (Gelesen 202235 mal)

Herr_Rossi

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #680 am: 15.März 2016, 23:07:39 »

Zitat
Dann sei auch so konsequent und höre auf, vom Elend zu profitieren und verschenke deinen Wohlstand an die Hilfsbedürftigen. oder tausche deinen Platz an der Sonne mit einem armen Menschen aus der dritten Welt. Wirst du nicht tun, schon klar. Wir haben einfach unglaubliches Glück gehabt, hier geboren zu sein und hier zu leben.
Und Menschen in Not hilft man dann nicht? Möchtest Du dann Sozialleistungen etc. abschaffen?

Zitat
Nein, ich möchte nur konkrete Vorschläge hören, wie das Elend auf dieser Welt beseitigt werden kann und wie weit der Einzelne dafür gehen würde. Das was du schreibst, liest sich ja schön und gut, ändert aber überhaupt nichts. Es gibt auch keine Partei, die für globale Gerechtigkeit und Wohlstand eintritt, auch die Dunkelroten machen alles nur immer schlimmer, neuestes Opfer: Venezuela.
1. Vorschlag: Keine Waffenexporte.
2. Vorschlag: Kriegsverbrechen verfolgen, ohne wenn und Aber.
3. Vorschlag: Menschen in Not so gut es geht helfen.
4. Vorschlag: Mehr Menschlichkeit.
Genügt das als Anfang?

Zitat
Dann schlag eine bessere Vorgehensweise vor. Wie kann man ohne Waffengewalt Boko Haram besiegen?
Deine Vorgehensweise wäre: Zerbomben, Einmarschieren, Aufräumen? Greifst Du persönlich dann auch zur Waffe?
Die Geschichte hat ja gezeigt, was solche Vorgehensweisen bringen.
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Giuseppe Meazza

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #681 am: 15.März 2016, 23:08:07 »

Ich knall hier mal unverblümt meine Meinung zu den Landtagswahlen, in Punkto AFD raus.

Die Wahlen haben gezeigt welches Potential eine fehlgesteuerte, Bürgerfremde und kapitalistisch durchtriebene Politik haben kann. Ein politischer Erdrutsch wie dieser wird nicht nur durch Hetze erzielt, es bedarf schon weitaus mehr um einen Wandel der Parteienlandschaft zu erleben, der eigentlich keiner ist.

Mit der Stimme zur AFD wurde auch mehrheitlich die Ignoranz der Altparteien abgestraft und klar kommuniziert das ein Wechsel und Wandel in der Gesellschaft erwünscht ist. Die Gunst der Stunde hatte die Alternative, weil sie eben auch die einzige kompakte Partei in ihrem Auftreten war um sich der alteingesessenen Parteien zu entledigen.

Im Endeffekt steht diese Partei aber weniger für Innovation, als vielmehr als neoliberaler Flügel gescheiterter CDU Existenzen für ein zentralisiertes Deutschland in Eigenregie. Soweit ist das nicht schlimm, Wirtschaftlichkeit für die eigenen Grenzen stehen dem Leitbild eines friedlichen Europas in keinster Weise entgegen.

Schlimm daran ist nur, das die AFD sich klar dem Dogma der Privatisierung und Abbau des Sozialem verschrieben hat und eine dermaßen starke Leistungsorientierung anstrebt. Was die Agenda 2010 für den Arbeitsmarkt bedeutete (klare Subventionierung der Wirtschaft, Ausverkauf der Menschlichkeit) ist für die AFD nur der Anfang einer kompletten Freien Wirtschaft. Dieser hat sich der Bürger unterzuordnen und steht dem eigtl. Ziel des Wandels und Wunsches der Wähler wahrscheinlich eindeutig entgegen. Vielmehr wird eine Maximierung der wirtschaftsdogmen Einzug halten und den Turbokapitalismus fördern anstelle ihn zu entzerren. Gerade im Bereich der Absicherung in Krankheit und Rente scheint man das bestreben zu haben auf den Spuren des amerikanischen Modells zu wandeln und dem Bürger diese Last komplett zu Grunde zu legen. Was als Antrieb und Selbstbestimmung verkauft wird entpuppt sich spätestens dann bei der Umsetzung der Idee für jeden von uns als Risiko in der Existenz weil man in massiver Abhängig zur Wirtschaft und Arbeit steht.

Mit Abschaffung der Mindestlöhne und einer klar erkennbaren Entlastung reicher sollte auch dem letzten Klar sein was das Motiv ist. Wir haben in unserer Gesellschaft ein klares Problem der Verteilung von Kapital, die AFD möchte aber eher jenes für die Profiteure sichern. Analog der FDP, aber die war so Doof das zu offensiv zu formulieren.

Inhaltlich gesehen konnte ich jedenfalls nichts erkennen was mich aufatmen lässt. Eher beschleicht mich das Gefühl einer CDU 2.0 mit starker Ausrichtung auf Sozialabbau mit Staat als Interessenvertreters elitärem Klientel.

Das die CDU und SPD jetzt gemeinsam die Stimmen zurückkämpfen will setzt dem Ganzen schließlich die Krone auf. Erst waren es verirrte Schaffe, dann ein rechtes Spektrum oder Pack (Gabriel) und nun doch wieder eine lohnende Zielgruppe. Wer dieses Kasperle Theater nicht erkennt, dem kann nicht geholfen werden. Letztlich müssen die etablierten Parteien all das revidieren für was sie gestanden haben und mit all ihren Möglichkeiten Goodies verteilen um auch noch dem zu widersprechen für was geworben, geheuchelt haben oder im Aufrag der Lobby´s umsetzten.

Ein Dilemma, weder Fisch noch Fleisch, Idee oder Innovation. Machtgeile Säcke ohne Matchplan die lieber Luftschlösser aus Bilanzen bauen anstelle sich wahrer Probleme anzunehmen.
« Letzte Änderung: 15.März 2016, 23:15:35 von Giuseppe Meazza »
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Shels

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #682 am: 15.März 2016, 23:24:43 »

@Giuseppe Meazza
Ich würde diesen Beitrag liken! Guter Post.
Ein Problem dabei ist auch, dass es gefühlt für viele nur "Rechts oder Links" gibt und "linke Politik" mit der Flüchtlingsproblematik verbunden wird. Dabei hat eine soziale, also linksorientierte Wirtschaftspolitik damit nichts zutun. Nach dem inhaltlichen Ableben der SPD gibt es ohnehin nur noch die Linke, welche tatsächlich für soziale Werte einsteht, und die ist vielen aufgrund der Vergangeheit zu krass.
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Signor Rossi

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #683 am: 16.März 2016, 00:00:21 »

Glaubt ihr ernsthaft, ihr würdet etwas ändern, wenn ihr fair gehandelten Kaffee kauft und eure Hemden selber näht? Ja, ich weiß, das ist überspitzt ausgedrückt, ich will damit auch niemand zu nahe treten. Es leben Milliarden Menschen in der Scheiße, mit so etwas ändert sich nichts, weder für den Bangladeshi, noch für den Südafrikaner oder den Inder oder den Malier. Im Gegenteil, wenn wir jetzt alle anfangen, unsere Sachen selber zu nähen, verstärken wir das Elend nur noch, weil die Menschen dann arbeitslos werden. Es würde nur etwas helfen, wenn die Menschen dort kaufkraftbereinigt das gleiche verdienen würden, wie die Menschen hier oder in den USA oder in Skandinavien. Das geht aber nicht, weil es ein Überangebot an Arbeitskräften gib, besonders solchen, die wenig oder gar nicht qualifiziert sind.

Tut mir Leid, es ist schon spät, deshalb picke ich mir nur gerade das hier raus, um exemplarisch zu zeigen, dass es so nicht funktioniert.

1. Vorschlag: Keine Waffenexporte.
Wie willst du denn ein internationales Verbot für den Waffenhandel durchsetzen? Wenn Deutschland keine Waffen mehr verkauft, gibt es genügend andere Staaten, die einspringen. Und wenn wirklich niemand mehr Waffen verkauft, schlagen sie sich die Schädel mit Macheten ein. Und wenn es keine Macheten mehr gibt, dann werden Knüppel und Steine genommen.

Zitat
2. Vorschlag: Kriegsverbrechen verfolgen, ohne wenn und Aber.
Wie willst du das z.B. in der Ostukraine oder für Boko Haram durchsetzen? Ohne Gewalt, versteht sich.

Zitat
3. Vorschlag: Menschen in Not so gut es geht helfen.
Wie? Rein technisch könnte Europa ganz Afrika durchfüttern. Aber was dann? Löst man damit auch nur ein Problem? Oder schafft man nur mehr Probleme, indem man diese Menschen von uns abhängig macht?

Zitat
4. Vorschlag: Mehr Menschlichkeit.
Super, dafür bin ich auch. Wie schafft man es aber, dass die USA keine Todesstrafe mehr vollziehen, der Iran keine Homosexuellen mehr an Baukränen hochzieht und in China niemand mehr in den Gefängnissen gefoltert wird?

Zitat
Deine Vorgehensweise wäre...
Wie kommst du darauf? Außerdem beantwortet deinen Gegenfrage meine Frage nicht.

Ich hätte ja auch gerne eine Welt, in der sich alle Menschen gut verstehen, in der es keinen Rassismus gibt, in der alle mit vernünftiger Arbeit so viel verdienen, dass sie sich und ihrer Familie ein gutes Leben ermöglichen können. Aber ich sehe keine Möglichkeit, das auch nur im Ansatz zu verwirklichen. Wenn ihr für euch meint, dass ihr sehr wohl etwas ändern könnt, dann soll das so sein, ich will auch niemand sein Engagement madig machen.

@Ensimismado: ich will nichts ins Lächerliche ziehen, ich würde nur mal gerne sehen, dass auch wirklich jemand die Konsequenzen zieht. Auf den Rest gehe ich dann morgen noch ein, wenn gewünscht.
« Letzte Änderung: 16.März 2016, 00:02:47 von Signor Rossi »
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merlinium

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #684 am: 16.März 2016, 00:19:44 »

Zitat
3. Vorschlag: Menschen in Not so gut es geht helfen.
Wie? Rein technisch könnte Europa ganz Afrika durchfüttern. Aber was dann? Löst man damit auch nur ein Problem? Oder schafft man nur mehr Probleme, indem man diese Menschen von uns abhängig macht?

Wie lächerlich ist diese Aussage? ::)
Menschen verhungern in Afrika. Ihnen was zu essen zu geben wäre also ein Problem, weil ... ???
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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #685 am: 16.März 2016, 00:25:21 »

Menschen verhungern in Afrika. Ihnen was zu essen zu geben wäre also ein Problem, weil ... ???

Es sowieso schon viel zu viel von der "Krankheit" Mensch auf unserem ehemals grünblauem Planeten gibt.
Das allerdings die Verhungernden eher nicht diejenigen sind, die das Krankheitsbild entscheidend prägen ist selbstverständlich nur in einem Nebensatz und gnaz am Rande zu erwähnen.

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merlinium

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #686 am: 16.März 2016, 00:44:19 »

Ich hätte ja auch gerne eine Welt, in der sich alle Menschen gut verstehen, in der es keinen Rassismus gibt, in der alle mit vernünftiger Arbeit so viel verdienen, dass sie sich und ihrer Familie ein gutes Leben ermöglichen können. Aber ich sehe keine Möglichkeit, das auch nur im Ansatz zu verwirklichen. Wenn ihr für euch meint, dass ihr sehr wohl etwas ändern könnt, dann soll das so sein, ich will auch niemand sein Engagement madig machen.

Nichts wofür es sich zu kämpfen lohnt, ist einfach. Selbst wenn etwas mehrere Generationen von uns benötigt um etwas Gutes zu erreichen, was eigentlich selbstverständlich sein sollte, bedeutet das nicht, dass deren Engagement sinnlos ist.
« Letzte Änderung: 16.März 2016, 00:46:41 von merlinium »
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Khlav Kalash

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #687 am: 16.März 2016, 01:18:53 »

Fällt euch eigentlich auf, dass ihr hier nur zwischen Teufelskreisen hin und her springt? Ein Bsp:

Zitat
Wie lächerlich ist diese Aussage? ::)
Menschen verhungern in Afrika. Ihnen was zu essen zu geben wäre also ein Problem, weil ... ???

... hier an einer Stelle aufgehört wird zu denken

Wie wird die Verteilung geregelt?
1. Über den Staat selbst? Der bereichert sich solange bis ein putsch nen neuen ranspühlt.
2. Über Hilfsorganisationen? Die bekommen unglaublich viele Steine vom entsprechenden Staat in den Weg gelegt.

Sollte es doch gelingen, welche Auswirkung hat dies auf das arme Volk?
1. Es bekommt etwas, was man ihm wegnehmen kann.
2. verstärkte Unterdrückung durch diverse Gruppierungen (oder sogar Regierung), Entführung und Erpressung, Einschüchterung ... Gesetz des Stärkeren
3. Das Volk sieht noch stärker, dass es irgendwo einen Ort gibt, an welchem es zu viel Essen gibt.

Was folgt daraus?
1. noch mehr Flüchtlinge
2. Stärkung diverser Gruppierungen

Wenn dann noch einer in der westlichen Welt sieht, dass er mit diesen Hilfslieferungen direkt an diverse Gruppen Geld machen kann, ist es ganz aus.

Fakt ist, es wird nur ein Bruchteil beim Ziel, dem Volk, ankommen und ob es diesem dadurch besser geht ist fraglich.
« Letzte Änderung: 16.März 2016, 01:24:11 von Khlav Kalash »
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merlinium

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #688 am: 16.März 2016, 02:37:41 »

...
3. Das Volk sieht noch stärker, dass es irgendwo einen Ort gibt, an welchem es zu viel Essen gibt.

Was folgt daraus?
1. noch mehr Flüchtlinge
...

Klar, lieber verhungern lassen als dass sie auf die Idee kommen hierhin zu kommen. Das nenn ich mal äußerst "besorgt" :laugh:

...
Und selbst wenn nur ein Bruchteil ankommt. Was für eine große Mühe ist es denn bitte Nahrungsmittel zu verschiffen.
Ich möchte nur mal daran erinnern, dass die schlimme Situation in Afrika durch die Kolonialisierung und Jahrzentelange Ausbeutung durch die Europäer erstanden ist.

Und ja, Jeder hat eine historische Verpflichtung. Wir leben immerhin ganz gut dadurch...
« Letzte Änderung: 16.März 2016, 02:42:31 von merlinium »
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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #689 am: 16.März 2016, 02:44:44 »

Ich hab keine historische Verpflichtung. Trotzdem ist mir das nicht egal. Aber ich fühle mich absolut nicht verpflichtet (zumindest nciht aus historischen Gründen) eine bestimmte Meinung zu haben oder bestimmte Dinge zu tun. Sonern einfach nur weil es "richtig" ist.
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DeDaim

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #690 am: 16.März 2016, 07:16:38 »

Glaubt ihr ernsthaft, ihr würdet etwas ändern, wenn ihr fair gehandelten Kaffee kauft und eure Hemden selber näht? Ja, ich weiß, das ist überspitzt ausgedrückt, ich will damit auch niemand zu nahe treten. Es leben Milliarden Menschen in der Scheiße, mit so etwas ändert sich nichts, weder für den Bangladeshi, noch für den Südafrikaner oder den Inder oder den Malier. Im Gegenteil, wenn wir jetzt alle anfangen, unsere Sachen selber zu nähen, verstärken wir das Elend nur noch, weil die Menschen dann arbeitslos werden.

Ja, das glaube ich ernsthaft. Fair gehandelt heißt schließlich, dass die Menschen auch menschenwürdig für ihre Arbeit bezahlt werden und nicht, dass sie arbeitslos werden (ich weiß, das ist ebenso stark vereinfacht, wie deine Antwort, aber ich habe gerade auch nicht so viel Zeit ;)). Und nur, weil Menschen arbeitslos würden, heißt das doch nicht, dass man das bestehende System weiter unterstützen muss, oder? Abgesehen davon sind die Menschen in der dritten Welt auch nicht dumm und hilflos und wissen dann nicht mehr, was sie machen sollen.

Die Antwort auf die Frage, was wir als Einzelpersonen ausrichten können heißt tatsächlich Konsum. Das hat sowohl soziale, als auch ökologische Konsequenzen. Niemand braucht 5 Jacken und 10 Paar Schuhe, nur um alles nach zweimal tragen wieder wegzuschmeißen (überspitzt gesagt). Wir müssen auch nicht 1/3 aller Lebensmittel wegschmeißen (von der Produktion, über den Supermarkt bis in die heimische Küche).
Das Problem dabei ist, wenn wir alle konsequent handeln würden, dann würde das bestehende Wirtschaftsmodell nicht mehr funktionieren und wir müssten uns von dem Wachstumsfetischismus (der übrigens die Wirtschafts- und Finanzkrise erst ermöglichst hat) verabschieden. Das will momentan keiner, aber angesichts der begrenzten Belastbarkeit unseres Planeten wird es früher oder später dazu kommen. Ich sehe das ähnlich wie Nico Paech, der sagt, dass wir entweder die Möglichkeit haben, diesen Weg gelenkt und überlegt einzuschlagen, oder früher oder später dazu gezwungen werden. Ihr dürft mich jetzt gerne als extrem links abstempeln, aber ich bin ein großer Anhänger des Postwachstumsgedankens. Leider ist das jetzt alles sehr knapp gehalten, aber ich muss jetzt zur Arbeit. Heute Abend werde ich eventuell mehr Zeit dafür haben. ;)
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Henningway

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #691 am: 16.März 2016, 07:35:38 »

Ich glaube, in der Gesellschaft ist insgesamt in den letzten 200 Jahren einiges schief gelaufen. Das löst Du nicht, indem Du und ich ab heute Fairtrade einkaufen. Aber man könnte es lösen, wenn man dadurch ein Bewusstsein schafft für den Wert einer Ware. Das geht nicht schnell, aber lohnt es sich etwa nicht? Es lohnt sich in jedem Fall mehr, als sich hinzustellen in seiner Komfortzone, zu sagen, dass das alles nichts bringt und einfach so weitermacht wie bisher. Das ist einfach, weil die Komfortzone auf der Gewinnerseite liegt.
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Signor Rossi

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #692 am: 16.März 2016, 09:20:13 »

Tut mir wirklich leid, aber mir ist das zu inkonsequent. Hier wird stark moralisiert, nur so wirklich will niemand Konsequenzen ziehen, aber den anderen dann die "Komfortzone" vorhalten. Belassen wir es dabei, es führt sowieso zu nichts.
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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #693 am: 16.März 2016, 10:09:58 »

...
3. Das Volk sieht noch stärker, dass es irgendwo einen Ort gibt, an welchem es zu viel Essen gibt.

Was folgt daraus?
1. noch mehr Flüchtlinge
...

Klar, lieber verhungern lassen als dass sie auf die Idee kommen hierhin zu kommen. Das nenn ich mal äußerst "besorgt" :laugh:
Ich habe auch geschrieben: "... hier an einer Stelle aufgehört wird zu denken"

wzbw ... aber keine Lust jetzt weiter Folgeketten aufzubauen, nur um dir das Denken abzunehmen (Leider baut auch die Politik keine diese Ketten auf, daher werden auch nie Ursachen bekämpft, sondern nur Resultate)
 

... leider wird eine "Nichteinmischung" noch nicht einmal annähernd in Betracht gezogen und auch daran krankt es, da muss ich meinem Nachfolger Recht geben
« Letzte Änderung: 16.März 2016, 10:31:14 von Khlav Kalash »
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BlueSnakeRD

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #694 am: 16.März 2016, 10:10:47 »

Es geht gerade um zwei Themenkomplexe:

- Die Welt retten
- Die Welt in der Teilmenge Deutschland retten

Da der erste Punkt aktuell aus praktikablen Gründen leider flachfällt* bzw. wir nur begrenzt was machen können, finde ich, sollten wir wenigstens den zweiten Punkt umsetzen.

Dazu gehört ein tragfähiges System. Das wird weder durch Masseneinwanderung von Leuten bei denen erst jahrelange Vorleistungen nötig sind, noch durch Bankenrettungen und den EZB-Rettungsschirm gelingen können.

Ich möchte unsere kleine Welt HIER erstmal "retten". Dazu gehört z.B. ganz grob, unseren Millionen Arbeitslosen und Aufstockern ein Leben in Würde und Lohn zu ermöglichen. Diskussionen über Reichensteuern etc. gehören da eindeutig dazu.

Warum ich die AFD wähle? Weil ich in Deutschland in Europa wohne - nicht in Bangladesh. In erster Linie interessiert mich damit das Wohlergeben meiner Landsleute und der Europäer. In genau dieser Reihenfolge.

Was die Anderen angeht, haben die Linken durchaus recht: Ausbeutung etc. ist Moppelkotze. Nur sehe ich da eher ein pragmatisches "Nichteinmischen" (was ja schonmal verdammt viel wäre!) als erfolgsversprechender an, als eine Veränderung von Außen einfach so erzwingen zu wollen. Wir haben ja gesehen, wie "erfolgreich" die Demokratisierung des Irak verlaufen ist. So Veränderungen müssen aus den Ländern SELBST kommen. So ein bissl wie bei Star Trek, wo sich die Föderation bei prä-Warp-Zivs raushält.**


*Wer das nicht so sieht, dem empfehle ich http://www.amazon.de/gp/product/B0058GV0UA/ref=dp-kindle-redirect?ie=UTF8&btkr=1

**Selbstverständlich muss dann ne IS ausgeschaltet werden, allerdings wäre es ja mit Nichteinmischung gar nicht zum IS gekommen
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Henningway

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #695 am: 16.März 2016, 11:03:35 »

Warum ich die AFD wähle? Weil ich in Deutschland in Europa wohne - nicht in Bangladesh. In erster Linie interessiert mich damit das Wohlergeben meiner Landsleute und der Europäer. In genau dieser Reihenfolge.

Dann hättest Du Dir aber vorher mal das Parteiprogramm der AfD durchlesen sollen.

Tut mir wirklich leid, aber mir ist das zu inkonsequent. Hier wird stark moralisiert, nur so wirklich will niemand Konsequenzen ziehen, aber den anderen dann die "Komfortzone" vorhalten. Belassen wir es dabei, es führt sowieso zu nichts.

Ich reagiere nur auf das von Dir geschriebene und da musst Du Dir den Vorwurf eben gefallen lassen, wenn Du sagst "interessiert mich alles nicht" und dabei in einem der reichsten Länder der Erde lebst.
« Letzte Änderung: 16.März 2016, 11:06:17 von Henningway »
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Signor Rossi

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #696 am: 16.März 2016, 11:43:46 »

Ich reagiere nur auf das von Dir geschriebene und da musst Du Dir den Vorwurf eben gefallen lassen, wenn Du sagst "interessiert mich alles nicht" und dabei in einem der reichsten Länder der Erde lebst.

Wo schreibe ich denn bitte, dass mich das alles nicht interessiert? Diese Rhetorik ist absolut unnötig. Mich interessiert das sehr wohl und wie bereits geschrieben, finde ich es furchtbar, wie Milliarden Menschen auf dieser Welt leben müssen, allerdings lasse ich das nicht so an mich ran, dass ich deswegen schlaflose Nächte hätte und ich mache mir auch keinerlei Vorwürfe dafür, weil ich weder Schuld an diesen Zuständen bin noch Verantwortung dafür trage. Ich kann es nicht ändern, mein Beitrag wäre allerhöchstens ein Wassermolekül in einem Vulkanausbruch.
« Letzte Änderung: 16.März 2016, 11:52:06 von Signor Rossi »
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maturin

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #697 am: 16.März 2016, 11:49:45 »

Tut mir wirklich leid, aber mir ist das zu inkonsequent. Hier wird stark moralisiert, nur so wirklich will niemand Konsequenzen ziehen, aber den anderen dann die "Komfortzone" vorhalten. Belassen wir es dabei, es führt sowieso zu nichts.

Deine Haltung ist aber der typische Teufelskreis von "ich kann eh nichts ändern also kümmere ich mich nur um mich selbst". Nur weil das was ich machen kann die Welt im ganzen nicht verändert, heisst das ja nicht das es nutzlos ist.

Nur weil ich / wir vieles nicht ändern können heisst das nicht das es falsch ist wenn ich kleine Dinge tue weil meine Wertvorstellungen mir sagen, dass ich Mitverantwortung habe oder es einfach aus Nächstenliebe tue.

Es geht gerade um zwei Themenkomplexe:

- Die Welt in der Teilmenge Deutschland retten

Da der erste Punkt aktuell aus praktikablen Gründen leider flachfällt* bzw. wir nur begrenzt was machen können, finde ich, sollten wir wenigstens den zweiten Punkt umsetzen.

Ich möchte unsere kleine Welt HIER erstmal "retten". Dazu gehört z.B. ganz grob, unseren Millionen Arbeitslosen und Aufstockern ein Leben in Würde und Lohn zu ermöglichen. Diskussionen über Reichensteuern etc. gehören da eindeutig dazu.


Du machst da einen sehr schönen Zirkelschluss auf:

1. Wir verursachen mit unserer Wirtschafts- und Aussenpolitik Probleme in der Welt und uns geht es gut.
2. Anderen geht es schlecht und sie wollen zu uns kommen um ein besseres Leben zu finden.
3. Wir können die Probleme die wir in ihren Ländern verursacht haben ja eh nicht mehr lösen also schupsen wir sie lieber vom Boot oder trampeln sie nieder während wir weiter aufsteigen.

Im Grunde ist das doch ganz klar Verantwortung von sich weisen und nach mir die Sinnflut. Wenn ich die verursachten Probleme nicht ändern kann muss ich die konsequenzen tragen.

Ein zweiter persönlicher Punkt für mich ist, das in meiner idealen Welt alle mit den gleichen Chancen starten und durch harte Arbeit ein besseres Leben erreichen können. Flüchtlinge versuchen genau das durch ihren beschwehrlichen Weg zu erreichen und ich kann mir echt nicht vorstellen, dass Sie das nur tun um danach von Harz 4 zu leben. Die von dir angesprochenen Arbeitslosen hatten viel bessere Chancen und haben nichts draus gemacht, da hält sich mein Mitleid in Grenzen und ich habe lieber ein paar Einwanderer die sich für harte Arbeit nicht zu schade sind.
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Folge meiner irrsinnigen Reise als deutscher Gründer, Fotograf und Dokumentarfilmer, wenn ich im Van mit Freundin und Hund Brasilien abseits der bekannten Wege erkunde. Wahrend unserer Expedition suchen wir die besten lokalen Guides für Peabiru, stürzen uns in Abenteuer in unangetasteter Natur und erzählen die Geschichten des ursprünglichen Brasiliens.

peabiru.de

Signor Rossi

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #698 am: 16.März 2016, 11:58:35 »

Deine Haltung ist aber der typische Teufelskreis von "ich kann eh nichts ändern also kümmere ich mich nur um mich selbst".

Auch falsch, denn ich habe nirgendwo geschrieben, dass ich mich nur um mich selber kümmere. Ich habe schon mit Flüchtlingen aus der Ex-DDR und Polen meine Wohnung geteilt, da waren hier viele noch nicht geboren und später habe ich geholfen, Flüchtlinge aus Jugoslawien und dann dem Irak unterzubringen und zu versorgen. Diesmal habe ich mich allerdings nicht beteiligt, weil ich diese Merkel-Politik nicht unterstützen wollte.

Hier geht es aber mittlerweile um viel mehr, hier wird getan, als könne man die Welt zu retten und das sogar noch ohne jede Gewalt. Wie genau das funktionieren soll, kann aber niemand so wirklich erklären, da bleibt es nebulös. Man erhebt sich lieber moralisch über den vermeintlichen Bösmenschen, der ganz egoistisch in seiner Komfortzone hockt und seinem Konsum frönt.
« Letzte Änderung: 16.März 2016, 12:00:51 von Signor Rossi »
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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #699 am: 16.März 2016, 12:03:29 »

Hier geht es aber mittlerweile um viel mehr, hier wird getan, als könne man die Welt zu retten und das sogar noch ohne jede Gewalt. Wie genau das funktionieren soll, kann aber niemand so wirklich erklären, da bleibt es nebulös. Man erhebt sich lieber moralisch über den vermeintlichen Bösmenschen, der ganz egoistisch in seiner Komfortzone hockt und seinem Konsum frönt.

Genau darauf wollte ich gestern heraus, habe aber vielleicht die falschen Beispiele gewählt. Im Gegensatz zu dir bin ich aber auch nicht wirklich ein Menschenfreund, deshalb formuliere ich es etwas krasser.
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