Bei nicht klaren Szenen muss man im Videobeweis natürlich eine Regelung finden. Im Zweifel für die Schiedsrichterentscheidung oder für den Angeklagten.

Aber ich wiederhole mich gerne. Bei Szenen, die nach 5 Wiederholungen niemand beurteilen kann, würde ich nicht von einer Fehlentscheidung des Schiedsrichters sprechen. Die wirklich ärgerlichen Szenen sind doch die, wo eine klare Fehlentscheidung getroffen wurde. Falsche Elfmeter, nicht gegebene rote Karten durch Tätlichkeit, nicht erkannte Tore... Hier würde der Videobeweis helfen.
Ich bin für die Torlinientechnik, da Tore eben klar erkannt werden müssen. Der Videobeweis zum Klären von strittigen Strafraum- oder Abseitsszenen geht in meinen Augen zu weit, da die Unterbrechnungen zu lang sind. Dafür sollten im Nachhinein erkannte Schwalben trotz Tatsachenentscheidung hart bestraft werden. Aber das wird die FIFA nicht zulassen.
Zum Thema lange Unterbrechungen... in was für einem Zeitalter leben wir denn? Ich behaupte mal, dass das Spiel mit einer Sekunde Verzögerung perfekt am Computer nachgebildet werden kann. Soll heißen, sogar Abseitsentscheidungen könnten "computergesteuert" erkannt und dem Hauptschiri mitgeteilt werden. Würde sogar die Fahnenschwinger überflüssig machen.
Aber mir geht es, wie gesagt, nicht um jede strittige Entscheidung. Die gehören dazu. Deswegen bin ich auch für einen Erhalt der Linienrichter und möchte den Videobeweis als taktisches Mittel der Trainer und nicht als grundsätzliche Entscheidungsgrundlage einführen. Allerdings könnte sowohl die Torlinientechnik, als auch die Hintertorblindschleichen (die für mich gefühlt mehr Fehlentscheidungen bestätigt als aufgeklärt haben) wegfallen.
LG Veni_vidi_vici