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Autor Thema: Tour de France  (Gelesen 211790 mal)

AlanShearer

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Re: Tour de France
« Antwort #580 am: 13.Juli 2010, 06:04:04 »

Quatsch. Es gibt garantiert Doping im Fußball. Die Kontrollen sind nur viel zu lasch. ;)

wie kommst du drauf?

Barca und Real waren zu 100% bei Fuentes.. die neuen Weltmeister sind zum Teil gedopt  ;D

Naja, die meisten Doping-Fälle von denen ich jetzt spontan noch weiß waren doch im italienischen Fußball und mir fallen auch gleich ne ganze Reihe Niederländer ein (F. de Boer, Davids) die gedopt haben. Aber von den Tests bei der WM waren ja alle negativ.  ::)
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Uwe

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Re: Tour de France
« Antwort #581 am: 13.Juli 2010, 10:35:59 »

Hast du das Video gesehen? Er zieht einfach mit gleichbleibendem Tritt ohne Umschalten davon, wie soll das möglich sein? Der andere ist ja nicht langsamer gefahren...

Er tritt zwar in gleichbleibender Frequenz, aber mit steigender Intensität. Schau Dir mal die Oberschenkel an. Für mich sieht es jedenfalls danach aus.

Ich kann mir irgendwie nicht vorstellen, dass bei dem im Virdeo vorgestellten Motor die Hebelmomente, die da im Inneren des Tretlagers durch eine vertijkal rotierende Achse auf die Kurbel übertragen werden, auch nur annähernd einen so hohen Umsatz ermöglichen, als wie wenn man mit dem verlängerten Hebel/Pedalarm darauf zugreift. (blöd ausgedrückt, ich kenn mich mit Technik nicht so aus)

Aber ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass man mit so einer Technik schneller unterwegs ist als irgendein Otto-Normalradler, geschweige denn Tour-Profi, noch geschweigerer denn, dass man damit einen Berg mit > 25 km/h hochfahren kann. Das mag in der Präsentation bei einem freihängenden Rad ohne Rollwiderstand 5 min lang klappen (bis der Akku alle ist), aber sobald ein bischen Rollwiderstand hinzukommt, aus 5 Minuten eine 180km-Tour mit Anstiegen von 15 % und Durchschnittsgeschwindigkeiten von 40 km/h wird, bräuchte man wohl einen Tanklaster dazu, der mitfährt. Oder alle 2 Minuten einen Batteriewechsel.

Lasse mich aber auch gerne eines besseren belehren. Wenn das mal massentauglich (und damit preiswert) ist, würde ich mir sowas dann mal zulegen.



« Letzte Änderung: 13.Juli 2010, 10:39:22 von Uwe »
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Provinz-Manager

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Re: Tour de France
« Antwort #582 am: 13.Juli 2010, 16:28:26 »

Dass es dieses "technische Doping" gibt, ist ja unbestritten. Deswegen werden bei der Tour z.B. immer einige Fahrräder gescannt um das eben auszuschliessen.
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robertob

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Re: Tour de France
« Antwort #583 am: 14.Juli 2010, 01:11:20 »

Was für eine Etappe war das heute?! Schleck in Gelb, Evans mit gebrochenem Ellbogen ohne jede Chance, Armstrong wieder abgefallen, Contador locker und souverän wie gewohnt. Sieger am heutigen Tag ist Sandy Casar, der hart für diesen Erfolg gekämpft hat.

Im Kampf ums gelbe Trikot läuft nun alles auf den erwarteten Zweikampf von Schleck und Contador hinaus. Sckleck zuckte heute schon ein paar mal und versuchte Contador in Verlegenheit zu bringen, der aber verzog keine Miene. Obwohl Schleck nun in Gelb fährt und derzeit 41 Sekunden Vorsprung hat, kann ich mir nicht vorstellen das Andy den guten Alberto bei dieser Tour am Berg stehen lassen wird. Zu souverän wirkt der Spanier auf mich...

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Re: Tour de France
« Antwort #584 am: 14.Juli 2010, 03:24:25 »

wollen wir hoffen das schleck die sensation schaft.die form ist bestechend.seit ulle hat mich kein fahrer so fasziniert und ich mit gefiebert wie bei schleck.
nachteil könnte in den *richtigen*bergen noch die helfer werden.frank ist ja leider verletzt und contadors helfer zeigen sich extrem stark.
aber bisher ne klasse tour die sich auf jeden noch steigert.
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Bodylove

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Re: Tour de France
« Antwort #585 am: 14.Juli 2010, 08:37:09 »

Ich fands abartig wie man mit gebrochenem Ellenbogen Radfahren kann. Das müssen Höllenschmerzen sein...
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robertob

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Re: Tour de France
« Antwort #586 am: 14.Juli 2010, 09:17:38 »

Ich fands abartig wie man mit gebrochenem Ellenbogen Radfahren kann. Das müssen Höllenschmerzen sein...

Absolut. Man hat nach dem Rennen ja gesehen wie Evans in den Armen eines Teamkollegen wie ein Schlosshund heulte. Man muß ihm wirklich einen riesen Respekt entgegenbringen für diese Leistung, trotz des Bruchs die Etappe noch zu Ende zu fahren.

Bodylove

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Re: Tour de France
« Antwort #587 am: 14.Juli 2010, 10:46:05 »

Und fährt heute weiter!?!  :o :o Ich ziehe meinen Hut!
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JCash3000

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Re: Tour de France
« Antwort #588 am: 14.Juli 2010, 10:47:21 »

der ist wirklich krass! respekt! dass er sich das antut!
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Konni

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Re: Tour de France
« Antwort #589 am: 14.Juli 2010, 12:27:16 »

Das ist beim Radsport gang und gäbe. Ihr seit da vom Fußball leider negativ vorbelastet, wo Leute mit einer Prellung am Oberschenkel 2 Wochen aussetzen.
Tyler Hamilton hat die Tour 2003 auf Platz 4 beendet und eine Etappe gewonnen mit einem doppelt gebrochenen Schlüsselbein.
Robert Gesink ist mehrere Etappen mit gebrochenem Handgelenk gefahren.
Petacchi ist noch 120km mit gebrochener Kniescheibe gefahren vor ein paar Jahren beim Giro.
Riccardo Ricco ist vor 4 Tagen bei der ÖSterreichrundfahrt im Zeitfahren gestürzt, das Zeitfahren noch zu Ende gefahren und hat am nächsten Tag die Rundfahrt gewonnen:
Radsport ist ein sehr harter Sport, trotzdem gebührt Evans natürlich Respekt. Anno 2003 hat er sich übrigens in einem Jahr mal 4-mal das Schlüsselbein gebrochen.
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robertob

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Re: Tour de France
« Antwort #590 am: 14.Juli 2010, 21:36:37 »

Ein Erfolg für Radio Shack am heutigen Tage. Paulinho gewann im Sprint gegen Kiryienka die Etappe aus einer Fluchtgruppe heraus, die über 12 Minuten Vorsprung aufs Hauptfeld hatte, aber auch keine Auswirkung aufs Gesamtklassement hat. Im Hauptfeld ließ man es bei bis Temperaturen von bis zu 46 Grad(!!!) verständlicherweise eher ruhig angehen. Die Alpen sind damit für die diesjährige Tour praktisch Geschichte, morgen könnte es dann wieder auf einen Massensprint hinauslaufen.

robertob

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Re: Tour de France
« Antwort #591 am: 17.Juli 2010, 01:39:31 »

Schleck heute mit ersten Schwächen, konnte Contador am Ende des Schlußanstieges nicht folgen und mußte 10 Sekunden auf den Spanier abgeben. Nicht viel, aber genug um die Situation vor den Pyrenäen für Schleck noch ein stückchen schwieriger zu gestalten. Denn der Luxemburger muß nun angreifen und versuchen einen größeren Vorsprung vor dem entscheidenden Zeitfahren rauszufahren. Contador jedenfalls heute beeindruckend locker und leicht in meinen Augen, flog da die Rampe am Ende förmlich hoch.

Einmal mehr fuhr Lance Armstrong heute hinterher. Eine ziemlich armselige Vorstellung des Texaners. Man hat das Gefühl als fahre er nur noch als Tourist mit. Möglicherweise schont er sich jetzt aber auch, um dann auf einer der kommenden Bergetappen nochmal einen Tagessieg in Angriff zu nehmen. Wir werden sehen.

ale del piero

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Re: Tour de France
« Antwort #592 am: 17.Juli 2010, 14:44:36 »

Ich denke Lance macht es wie Gilberto Simoni beim Giro.. er genießt noch einmal alles das im  Tour Tross fahren und spart sich die Kraft für eine letzte große Etappe, bei Gibo wars die letzte Bergetappe und fast hätte er sie auch gewonnen.. ma sehn was Lance macht  :D
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ale del piero

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Re: Tour de France
« Antwort #593 am: 17.Juli 2010, 17:18:59 »

Schöner Sieg von Vino, verdient nach seiner Show von gestern auch  :D
Petacchi hat sich das grüne Trikot zurückgeholt und Lance ist bereits bei Km 0 gestürzt ;D
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robertob

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Re: Tour de France
« Antwort #594 am: 17.Juli 2010, 17:59:17 »

Sehr schöne Etappe wieder. Ab dem letzten kleinen Anstieg wars verdammt spannend. Schön das Vino es heute gemacht hat, verdientermaßen. So ein Husarenritt muß belohnt werden. Und ich glaube die Meldungen über schlechte Stimmung bei Astana, wegen der gestrigen Etappe, sind nach den Szenen von heute nach dem Rennen nur noch dicke Luft. Schön zu sehen wie Contador sich dort mit Vino gefreut hat. So muß es sein.

Btw, bzgl. Lance: Dem wird heute möglicherweise das Interview von Greg LeMond, das der in der Süddeutschen gegeben hat, schwer im Magen gelegen haben. Fuhr heute ja auch wieder spektakulär hinterher, mit über 4 Minuten Rückstand auf den Sieger.   :D

ale del piero

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Re: Tour de France
« Antwort #595 am: 17.Juli 2010, 18:40:32 »

Schönes Interviews..
Lemond sagt all das, was alle wissen, die sich etwas intensiver mit dem Sport beschäftigen  :o
Mal wieder bestätigt sich meine Haltung: Wo viel Geld fließt,.....  8)
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Takticator

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Re: Tour de France
« Antwort #596 am: 17.Juli 2010, 18:49:30 »

Das ist beim Radsport gang und gäbe. Ihr seit da vom Fußball leider negativ vorbelastet, wo Leute mit einer Prellung am Oberschenkel 2 Wochen aussetzen.
Tyler Hamilton hat die Tour 2003 auf Platz 4 beendet und eine Etappe gewonnen mit einem doppelt gebrochenen Schlüsselbein.
Robert Gesink ist mehrere Etappen mit gebrochenem Handgelenk gefahren.
Petacchi ist noch 120km mit gebrochener Kniescheibe gefahren vor ein paar Jahren beim Giro.
Riccardo Ricco ist vor 4 Tagen bei der ÖSterreichrundfahrt im Zeitfahren gestürzt, das Zeitfahren noch zu Ende gefahren und hat am nächsten Tag die Rundfahrt gewonnen:
Radsport ist ein sehr harter Sport, trotzdem gebührt Evans natürlich Respekt. Anno 2003 hat er sich übrigens in einem Jahr mal 4-mal das Schlüsselbein gebrochen.

Ist ja schön und gut, aber daraus schließe ich nur, dass die Fußballer vernünftiger sind und nicht "verweicht" oder ähnliches. Es ist  sehr gefährlich mit gebrochenem Schlüsselbein weiter zu fahren bzw. Gesund ist das bestimmt nicht...
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Re: Tour de France
« Antwort #597 am: 17.Juli 2010, 19:19:47 »

Das ist beim Radsport gang und gäbe. Ihr seit da vom Fußball leider negativ vorbelastet, wo Leute mit einer Prellung am Oberschenkel 2 Wochen aussetzen.
Tyler Hamilton hat die Tour 2003 auf Platz 4 beendet und eine Etappe gewonnen mit einem doppelt gebrochenen Schlüsselbein.
Robert Gesink ist mehrere Etappen mit gebrochenem Handgelenk gefahren.
Petacchi ist noch 120km mit gebrochener Kniescheibe gefahren vor ein paar Jahren beim Giro.
Riccardo Ricco ist vor 4 Tagen bei der ÖSterreichrundfahrt im Zeitfahren gestürzt, das Zeitfahren noch zu Ende gefahren und hat am nächsten Tag die Rundfahrt gewonnen:
Radsport ist ein sehr harter Sport, trotzdem gebührt Evans natürlich Respekt. Anno 2003 hat er sich übrigens in einem Jahr mal 4-mal das Schlüsselbein gebrochen.

Ist ja schön und gut, aber daraus schließe ich nur, dass die Fußballer vernünftiger sind und nicht "verweicht" oder ähnliches. Es ist  sehr gefährlich mit gebrochenem Schlüsselbein weiter zu fahren bzw. Gesund ist das bestimmt nicht...



Das kann man doch auch ohnehin nicht wirklich vergleichen. Bei der Tour de France startet jedes Team mit 9 Fahrern. Wenn einer nicht mehr kann/will, kann man logischerweise auswechseln.
Bei Fussball wechselt man hat aus, wenn einer verletzt ist. Alles andere wäre doch völliger Quatsch und würde die Mannschaft nur schwächen.
Fussballer quälen sich ja auch durchs Spiel, wenn keine Auswechslung mehr möglich ist.

"Gefühlt" finde ich die Radsportler auch eine Nummer härter, aber wirklich vergleichen lässt sich das nicht.
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robertob

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Re: Tour de France
« Antwort #598 am: 17.Juli 2010, 22:40:15 »

Schon krass was Vino da heute geleistet hat bei seiner Attacke.  :o

Zitat
Rogers: 520 Watt reichen nicht für Winokurow

17.07.2010 - Revel (rsn) - Harter Arbeitstag für Tony Martin und das Team HTC-Columbia. Während der gesamten 13. Etappe von Rodez nach Revel (196 km) strampelte die weiß-gelbe Mannschaft an der Spitze und leistete die meiste Führungsarbeit, deutlich mehr als Alessandro Petacchis Lampre-Team. Doch am Ende schnappte ihnen Alexander Winokurow (Astana) den Sieg vor der Nase weg. Nicht aufgepasst?

„Doch“, sagts Teamchef Rolf Aldag und erklärte: „Wino ist ein explosiver Fahrer. So kurze steile Anstiege und dann die Abfahrt, das kann er gut. Er war einfach zu stark für uns.“ Michael Rogers führte zu dem Zeitpunkt den Columbia-Zug an, als Winokurow attackierte. „Ich hatte 520 Watt auf der Anzeige, als Wino los legte. Mehr kann ich nicht“, sagte der Australier später.
http://www.radsport-news.com/sport/sportnews_64403.htm

Konni

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Re: Tour de France
« Antwort #599 am: 18.Juli 2010, 00:59:10 »

Zitat
Btw, bzgl. Lance: Dem wird heute möglicherweise das Interview von Greg LeMond, das der in der Süddeutschen gegeben hat, schwer im Magen gelegen haben. Fuhr heute ja auch wieder spektakulär hinterher, mit über 4 Minuten Rückstand auf den Sieger.   Cheesy

Das Interview ist widerlich und so ziemlich das schlechteste Stück Journalismus, das ich außerhalb der BILD-Zeitung je in Deutschland gelesen habe.
Ein paar Fakten vorne weg, es klingt in dem Interview ja schon an, aber nicht dass einer der Interviewer da näher drauf eingehen würde:
Greg LeMond hat sich im Jahre 2001, nach Armstrongs 3. Toursieg das erste Mal in der Öffentlichkeit negativ über Armstrong geäußert. Es ging damals in der Tat um den Doktor Ferrari. LeMond wurde aber in einem anderen Interview in amerikanischen Medien gefragt, ob sein Stolz nicht vielleicht auch etwas verletzt sei, da er nun nicht mehr der Amerikaner mit den meisten Toursiegen ist, sondern Armstrong mit ihm gleich gezogen ist und ein Ende von Armstrongs Siegesserie nicht absehbar war. Darauf antwortete LeMond, dass es für ihn nicht einfach ist das mitanzusehen, weil er durchaus auch noch ein paar weitere Toursiege in den Beinen gehabt hätte. Davon kann man nun halten, was man will, aber LeMond ist keineswegs ein unabhängiger Experte. Nachdem (nicht bevor!) Armstrong seine 3. Tour gewann, fing LeMond an, sich negativ über Armstrong zu äußern. Daraufhin hat LeMond tatsächlich alles verloren, besonders seine Marke, die nicht mehr bei Trek vertrieben wurde (der Grund ist aber auch ganz simpel derjenige, dass Trek das damalige Team US-Postal sponsorte. Armstrong persönlich hatte damals noch keinen Werbevertrag mit Trek, wie im Interview suggeriert wird, er fuhr für ein Team, das von Trek ausgerüstet wurde. Also da braucht LeMond sich nicht wundern, wenn er gegen das Aushängeschild eines Teams giftet und sich der Werbepartner dieses Teams dann von LeMond trennt).

So, dann zu ein paar inhaltlichen Fehlern im Interview. Armstrong hat im Jahre 2005 nicht aufgehört, weil positive Dopingproben aufgetaucht sind. Er hat schon lange vor der Tour de France seinen Abschied angekündigt, diese "positiven Dopingproben" (die nicht nach wissenschaftlichen Maßstäben untersucht wurden, das mal nebenbei) sind kurz nach der Tour von der L'Equipe publiziert worden. Da war Armstrong schon im Ruhestand. Die wurden auch nicht einfach unter den Tisch fallen lassen, wie LeMond es mit Hilfe der peinlichen Interviewer suggeriert, sondern es gab ganz einfach keine B-Proben von diesen positiven Proben. Darüber hinaus waren einige Proben von einer Etappe negativ, bei der darauffolgenden Etappe waren sie positiv, bei der Etappe danach wieder negativ. Das ist unerklärlich für EPO und grenzt die Aussagekraft der Proben ein wenig ein. Jedenfalls konnte man Armstrong mit den Proben nicht belangen.

Dann ist noch nicht klar, ob Armstrong diese Saison aufhört, wie es im Interview geschildert wird. Es wird lediglich seine letzte Tour sein, aber auch dies kündigte er schon eine Weile vor den ganzen "Enthüllungen" von Kollege Landis an.

Landis ist dann auch so ein Kaliber für sich. 2 Bücher hat er schon geschrieben, in denen er lang und breit erklärt, dass er unschuldig ist, er hat Hacker dafür bezahlt, sich in das Dopinglabor in Frankreich zu hacken, um Unterlagen zu klauen, er hat den Dopinglabormitarbeitern lang und breit erzählt, was für scheiße sie gebaut haben und wie unfähig sie seien, dass sie ihn damals positiv getestet haben...
Nun hat eben dieser Landis vor 3 Wochen das Ruder um 180° herumgerissen, nachdem sein Rennstall (RockRacing) Pleite gegangen ist. Auch davon natürlich kein Wort im Interview mit LeMond. Landis hat sich hoch verschuldet, man kann spekulieren, wieviel Geld er für seine "Enthüllungen" geboten bekommen hat, aber es wird ihm sicherlich geholfen haben.
Landis darf übrigens nicht nach Frankreich gehen, weil er dort per Haftbefehl gesucht wird.


Ich möchte mal klarstellen, dass ich auch denke, dass Armstrong dopt ohne Ende. Genauso wie es 80% aller professionellen Sportler weltweit tun. Genauso wie es Andy Schleck tut, wie es Alberto Contador tut, wie es Ivan Basso tat und tut, wie es Jan Ullrich tat, ... Finde ich das schlimm? Nö, wieso sollte ich? Kann ich es mir erlauben mit der Moralkeule durch die Gegend zu schwingen und zu sagen: "Also das ist aber Betrug, das gehört sich nicht"? Nein, mir fällt kein Szenario ein, welches mich in diese Lage versetzen könnte. Als Zuschauer wurde ich nicht betrogen. Ich habe spannende Duelle, epische Rennen und tolle Siege gesehen. Mehr wollte ich nicht. Wurden andere Sportler betrogen? Also bei der Dopingdichte im Sport fällt das wohl aus. Es ist ja nicht so, dass Doper weniger trainieren würden, als andere Fahrer. Die trainieren mindestens genauso viel, aber sie wollen eben noch die 5% oder 10% herausholen, die mit Doping möglich sind. Im Prinzip könnte man Doping komplett weglassen und die Siegerliste bei der Tour würde haargenauso aussehen. Mit Doping gewinnt man heute kein Rennen mehr, aber Doping ist die Voraussetzung, um überhaupt dabei zu sein. Also wer wird denn bitteschön durch Doping betrogen?!

Meinetwegen hat Armstrong gedopt, aber wer ist Landis, wer ist LeMond, dass sie mit dem Finger auf ihn zeigen und ihn als Verbrecher beschimpfen? LeMond hat nach eigenem Bekunden natürlich nicht gedopt, als er gefahren ist. So steht es auch im Interview. Also wer zum Teufel soll ihm denn das glauben? Für wie blöd hält der die Leser denn und wie blöd sind denn erst die Interviewer, dass sie überhaupt nicht nachhaken? Wieviel Geld ist denn da geflossen, um so ein Gefälligkeitsinterview zu bekommen, in dem Herrn LeMond brav aus der Hand gefressen wird?
Das macht dieses ganze Interview wirklich widerwärtig. Wer Moral predigt, sollte nicht moralinversucht sein.


So, nun ein aktuelles Wörtchen zum Geschehen des Tages: 520Watt ist eigentlich gar nicht soviel. Bei einem Einzelzeitfahren über 40km tritt Cancellara über 50Minuten fast 600Watt. Im Sprint erreichen die besten Fahrer 1500 Watt. Am Berg tritt Contador bei Angriffen auch so mit mindestens 700 Watt in die Pedale.
Trotzdem freut es mich gerade für Vino sehr. Er ist ein ganz besonderer Fahrer, seine Auftritte bei Lüttich-Bastogne-Lüttich, bei Paris Nizza, bei der Dauphine, bei der Vuelta und natürlich bei der Tour bleiben immer in Erinnerung. Besonders die Jahre 2003 und 2005, in denen er mit seiner extrem kämpferischen Fahrweise immer für Spannung gesorgt hat. 2005 hat er immerhin auf den Champs Elysee gewonnen, das war ein Stück Radsportgeschichte. Kurzum: ich habe mich wirklich sehr gefreut ;)

« Letzte Änderung: 18.Juli 2010, 09:31:18 von Konni »
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