Für mich ist es unbegreiflich, wie ein man über die Runden kommt, wenn man sich so stark verkalkuliert. Monatlich 200 Euro mehr auszugeben als man glaubt summiert sich und ist nicht der einzige Punkt wo man sich verschätzen kann. Lebenserhaltungskosten und Konsum von Luxusgüter ist ähnlich untransparent. Das ist für mich entweder ein Zeichen, dass man reichlich hat, oder für mich kein Wunder, dass sich leider immer mehr Menschen mit "einfachem" Konsum verschulden.
Es müsste in der Erziehung, Schule oder späteren Ausbildung ein Thema sein den Menschen beizubringen wie sie ihre Geld organisieren können. Kurzum: Die Gesellschaft ist dafür verantwortlich. Beim Hersteller sehe ich die Pflicht nicht. Der gibt den Verkaufspreis an. Sonst müsst der Hersteller für Ofen auch angeben, wieviel es kostet sich damit tatsächlich regelmäßig Essen zuzubereiten...
Die Jugen wünschen sich ja zusehends so ein Fach in der Schule, find ich gut.
Der größte Posten bei der Fehlkalkulation soll ja der Werteverlust sein. Wenn ich persönlich meine Autkosten in etwa überschlage, rechne ich übrigens weder den Kaufpreis NOCH den Werteverlust mit ein -- was eigentlich auch nix anderes als Schönrechnen der tatsächlichen Kosten ist.
Wo wir abei sind laut Statista und Co. sind ~40% aller Autos in Deutschland auf Raten gezahlt oder geleast, sprich auf Pump finanziert (Neuwagen zu ~50%, Gebrauchtwagen ~30%). Da geht die Mehrbelastung oft schon beim Erwerb los.
Ich kann den Wunsch sehr gut nachvollziehen. Man wird nicht wirklich gut vorbereitet. Steuererklärung ist ein Fragezeichen. Geldanlagen sind ein Fragezeichen. Investieren, Anlegen und private Altersvorsorge ist ein Fragezeichen. Konsumverhalten ist ein Fragezeichen. Und all das wird immer wichtiger und gleichzeitig komplexer. Das bisschen Unterricht in Gemeinschaftskunde oder Ähnlichem reicht nicht aus. Da bringt man dann auch lieber bei, was der Unterschied zwischen Geldmenge M1, M2 und M3 ist. Das ist zwar auch nett, kann aber eigentlich nur eine Vobereitung dafür sein, was noch kommen sollte.
Ich trenne es bei der Kostenbetrachtung und kenne die tatsächlichen Kosten die heute vom Geldhäuflein weggehen und die "Kosten für den Wertverlust". Wobei ich den auch nicht wirklich so berechne oder "sehe".
Das Geld für das aktuelle Auto ist ausgegeben und weg. Es kann nur noch in einem Teil wiederheholt werden, indem ich es verkaufe. Aber, um da eine Übersicht zu erhalten, müsste ich regelmäßig ein Angebot einholen, um zu wissen, was der Restwert ist. Das finde ich nicht praktikabel.
Ich kalkuliere eher, dass mein aktuelles Auto in 10-12 Jahren nicht mehr funktioniert und ich ein Neues brauchen werde. Also ungefährer Kaufpreis eines Wagens heute, plus Inflation, durch 120 bis 144 Monate.
Auf die Weise werde ich mir auch bewusst, das diese substantielle Summe in 10-12 Jahren wieder auf dem Geldhäuflein sein muss. Sonst gehört mein Auto zu den 40% die auf Raten gezahlt werden.
Wenn ich dann plötzlich doch kein Auto brauche kaufe ich mir davon ein Eis.