Das Irrsinnige daran ist, dass (bis auf die Überstunden-verweigernde Mitarbeiterin, und eigentlich auch nichtmal die) alle an einem Strang ziehen. Wir sind knapp besetzt, das stimmt und ist so vom Chef gewollt. Dann ist eine PTA schwanger geworden und sie zelebrierte diesen Zustand bis aufs Äußerste ("Nein, ich bleibe keine 30 Minuten länger, ich bin schwanger.") und hat sich letzten Endes wegen "psychischer Überlastung" ein Berufsverbot geben lassen. Zunächst waren alle glücklich, weil sie uns verrückt gemacht hat mit ihrer Wehleidigkeit, aber dann trat eine völlig groteske Krankheitswelle ein: Wirbelsäulen-OP, Nierensteine, Endometriose, Verdacht auf Herzinsuffizienz... also alles nachvollziehbare und nicht vorgetäuschte Befunde, aber eben fast jede Woche etwas Neues seit März. Ich bin dann immer der, der alles flicken muss, kann aber mit meiner Wut und Ohnmacht nirgendwo hin außer hierher
Einfach krank machen kann ich nicht. Zum einen entspricht das absolut nicht meiner Philosophie, zum anderen, wie schon hier angesprochen, verbessert es die Situation kein bißchen. Ich bin eben nur nicht da, hätte ein schlechtes Gewissen, würde mich selbst wegen des Egoismus hassen und würde am Ende auch ein deutlich demotivierteres Team führen müssen, die dann vielleicht auf den gleichen Gedanken kommen.
Es ist einfach im Augenblick eine sehr unangenehme Pechsträhne, die durch die Gedankenlosigkeit der bereits erwähnten Mitarbeiterin mit ihren Minusstunden unerträglich wird.