Eder muss Gelb sehen, ansonsten passt die Linie aber gut.
Bislang von Belgien leider genau das, was man erwarten konnte: Eine unpassende Taktik, die Italien absolut stark kontert. Belgien agiert insgesamt sehr langsam, die einzelnen Spieler haben viel Zeit am Ball, anstatt mit wenigen Kontakten zu agieren. Das Spiel ist komplett auf die individuellen Fähigkeiten der Flügelspieler ausgerichtet, die aber gegen Italiens defensive Fünferkette mit zusätzlich stark verschiebenden Mittelfeldspielern oft ein 1 gegen 3 haben. Da Belgien so langsam spielt, müssen Hazard und de Bruyne sogar oft aus dem Stand und nah an der Auslinie agieren, somit können selbst zwei so technisch überragende Spieler kaum etwas ausrichten. Da gleichzeitig sowohl Ciman als auch Vertonghen keine guten Flügelverteidiger sind und allgemein die Seitenverlagerung der Belgier nie schnell erfolgt, geht der Ball immer wieder langsam hinten rum, anstatt die durchaus vohandenen und notwendig gelassenen Lücken zu bespielen, die Italien lässt, weil sie extrem verschieben. Ebenfalls wenn es durch die Mitte geht: Italien verdichtet unglaublich stark und da die Abstände der Belgier zueinander nicht stimmen, können die Flügel teilweise gänzlich verweist bleiben. Das Problem zeigt sich dann auch im Gegenpressing: Die Belgier haben absolut keinen Zugriff, sodass Italien mit einfachen langen Bällen agieren kann (der Kommentator hat das - wieso auch immer - kritisiert), die über gute Nachrückbewegungen entweder direkt festgemacht und weitergeleitet werden können oder eben zumindest dafür sorgen, dass Belgien wieder erbärmlich langsam aufbaut.
Eigentlich müsste zur zweiten Hälfte Carrasco kommen. Dann kann de Bruyne zentraler agieren, Carrasco kann sowohl passsicher als auch mit guter Technik die Bewegungen besser ausgleichen. Ich würde dafür wohl Naingollan opfern oder sogar Fellaini. Insgesamt muss das Spiel aber vor allem schneller werden, es muss mehr mit Pässen gearbeitet werden, nicht mit individuellen Aktionen, die dann zu verfrühten Steilpässen führen.