Bitte was? Was hat denn das System damit zu tun? In erster Linie werden die Werte und Grundlagen doch in der Familie vermittelt und gelegt! Mit diesem Gedankengang müssten dann doch alle Kinder die in diesem ach so schlimmen System aufwachsen kriminell werden, werden sie aber nicht, warum denn wohl?
Natürlich, aber damit meinte ich viel mehr: Eine gewisse Ungerechtigkeit die ganz normal ist. Ich möchte nicht von Ghettos sprechen, das gibt es hier nicht, aber ein Jugendlicher aus Berlin oder dem Ruhrgebiet wird trotzdem eher kriminell als ein Jugendlicher aus einer ländlichen Regionen.
Genauso verhält es sich mit dem Einkommen der Familie. Da ist der Staat natürlich nicht Schuld, aber irgendwer wird die kleinen Jobs wie Putzhilfen oder Kassierer schon machen müssen, selbst wenn alle in der Gesellschaft hoch ausgebildet wären.
Ich denke da verhält es sich ungefähr wie mit der Steuer: Die Großen, die selten in Probleme komme, zahlen den selben % Satz Sozialversicherung wie die Kleinen, gefährdeten.
Natürlich gibt es hier in Deutschland Ghettos, da brauchen wir uns gar nichts vormachen. Jede größere Stadt hat ihre Problembezirke und das Traurige ist auch durchaus, dass sich dort teilweise nicht mal mehr die Polizei reintraut, das ist etwas, das dürfte es einfach nicht geben und da müsste eben rigoros durchgegriffen werden.
So gesehen hat der Staat eine gewissen Mitschuld ja, aber genau darum sage ich ja, muss man genau dieses Phänomen bekämpfen und ein Teil wäre es meiner Meinung nach dann, mit aller Härte gegen diese Personen, die dafür sorgen, dass es so ist wie es ist, zu entfernen. Eben auch im Sinne des weitaus größeren Prozentsatzes der Ausländer, die eben integrationswillig sind und dann selber am meisten unter den pauschalisierten Vorurteilen leiden müssen. Ich stelle es mir arg beschissen vor für einen einfachen Flüchtling aus dem Libanon, der nach Bremen kommt und nur aufgrund des Miri-Clans und seiner kriminellen Machenschaften unter Generalverdacht und Anfeindung steht! Dem wäre doch am meisten geholfen, wenn man dieses kriminelle Pack abschieben würde, weil ihm das das Leben in Deutschland enorm erleichtern würde!
Jetzt hinterfrag aber doch mal, warum dann so wenige Ausländer in ländliche Bereiche ziehen, sondern sich trotz wie Du ja selber sagst schlechterer Startbedingungen, vorwiegend in, ich möchte es schon fast Subkulturen nennen, aufhalten, was ihnen eben die Integration erheblich erschwert.
Nenn mir doch mal einen anderen steuerlichen Ansatz, der gerechter wäre, als ein Prozentsatz vom Einkommen, der zum Beispiel bei der Einkommen- / Lohnsteuer sogar auch noch progressiv ist?
Und was das Lohnniveau angeht, da sind wir auch mal gefragt uns an die eigene Nase zu fassen, wir wollen am liebsten das Kilo Rinderfilet für 2,99€, eröffnen hier im Forum Threads für den Import von chinesischen Billigmarken und kaufen die Kippen für 15€ vom Vietnamesen um die Ecke und schimpfen gleichzeitig darüber, dass die Löhne immer weiter sinken.
Darum unter anderem wurde ja der Mindestlohn eingeführt, damit eben auch die Menschen, die diese kleinen Jobs machen, davon ausreichend leben können. Aber dann wird eben die rumänische Putzfrau schwarz beschäftigt oder die Baufirma beauftragt, die verspricht einige der Arbeiten unter der Hand durch illegal Beschäftigte erledigen zu lassen, dafür aber 20% günstiger ist.
In der Hinsicht ist der Mensch und gerade der Westeuropäer ein Heuchler, da nehme ich mich selber auch gar nicht mal aus, ich habe auch schon Spiele von sonstwo bestellt, weil sie ein paar Cent günstiger waren.
Wir müssten einfach wieder zu der Erkenntnis kommen, dass wir für gute Arbeit auch bereit sind gutes Geld zu zahlen. Dann gibt es eben nicht jeden Tag ein Steak für 1,99€ vom Discounter, sondern nur zweimal die Woche für 7,99€ vom Metzger vor Ort. Aber im Vergleich zu früher hat sich eben auch in unserer Einstellung etwas verändert.
Ja, früher konnte eine normale Familie noch ein Haus bauen, wenn Papa voll arbeiten gegangen ist und Mama daheim die beiden Kinder versorgt hat. Das ist heute nicht mehr so einfach. Aber früher gab es dann auch nur einmal im Jahr Urlaub und da ging es mit der Familienkutsche an die Nord- / Ostsee, wenn es hoch kam mal über den Brenner nach Italien!
Heute muss es ja zu Ostern ein Kurztrip nach Ibiza sein, dann drei Wochen Kuba und im Winter ist es zu kalt, da geht es mal schnell mit dem Billigbomber für eine Woche für 99€ nach Malle.
Aber sind wir wirklich bereit uns auch selber einzuschränken, unseren eigenen Luxus zurückzufahren, um wirklich etwas zu verändern oder heucheln wir hier nur die große Betroffenheit und am Ende ist uns das Hemd dann halt doch näher als die Hose und diese "Nach mir die Sintflut" Mentalität gewinnt?
Brauchen wir alle zwei Jahre einen neuen Fernseher, nur weil er noch größer, noch schicker, noch stylischer ist? Oder ein neues Handy, weil die Apps noch bunter sind? Oder ein neues Auto, weil es noch mehr PS hat und noch mehr Gimmicks? Schließlich sind auch die Ressourcen, die für die Produktion aufgewendet werden müssen endlich.
Wie gesagt, ich nehme mich da nicht aus, aber ich versuche zumindest ein wenig bewusster zu leben. Mein Fernseher ist jetzt 8 Jahre alt und solange er funktioniert, wird er auch nicht ausgetauscht, wenn wir bei uns auf dem Hof grillen, dann hole ich mein Grillzeug beim Metzger und nicht beim Discounter und meine letzte Cam habe ich dann letztlich nicht im Ausland bestellt, obwohl mir die 200€ Mehrkosten auch weh getan haben. Es gibt trotzdem noch genug Bereiche, in denen auch mir das Hemd näher ist als die Hose, gar keine Frage, ich bin hier auch kein besserer Mensch, aber wenn jeder von uns sich ein klein wenig ändert, dann ist das in der Summe schon ein Anfang und mehr als nur ein Tropfen auf den heißen Stein, aber mir fehlt der Glaube, dass sich wirklich grundlegend etwas ändert, weil der Mensch von Natur aus einfach eine recht egoistische Ader hat