Endlich geht es weiter. Zumindest ein bisschen...

Transfers Sommer 2020
Im Transferfenster war, mal wieder, deutlich mehr los, als wir uns das eigentlich vorgestellt hatten. Geplant war ein kleinerer Umbruch: Abgänge von Spielern, die wir nicht mehr brauchten und Ausleihe entwicklungsfähiger Spieler standen auf dem Programm. Zugänge sollten nur als punktuelle und echte Verstärkungen kommen.
Alles Pustekuchen, denn der Transfer unseres Wunsch-Stürmers schluckte viel Geld, so dass wir nicht mehr in der komfortablen Lage waren, Spieler zu halten, die weg wollten. Wobei, ganz richtig ist das auch nicht: Wir wären durchaus (auch finanziell) dazu in der Lage gewesen, befanden uns aber nach den wichtigsten Zugängen in der komfortablen Situation, mehr Spieler als geplant ziehen zu lassen und dadurch ein wenig Einnahmen zu generieren. Wirklich schmerzhafte Verluste haben wir (mit Abstrichen) eigentlich auch nicht eingefahren, so dass am Ende ein Kader stand, mit dem Winnie und ich sehr zufrieden waren.
AbgängeKümmern wir uns zuerst darum, wer uns den Rücken gekehrt hat. Alles schön brav in chronologischer Ordnung.

Fest stand der Abgang von
Daniel Gordon, der seine aktive Laufbahn beendete. Ich hätte Gordon gerne als Assistenztrainer für die U19 eingestellt, allerdings wollte er dort gleich die Leitung übernehmen - dafür reichten seine Qualitäten allerdings nicht aus und wir gingen fortan getrennte Wege.
Relativ früh stand auch der Abgang von
Daniel Davari fest. Unser Ersatzkeeper hatte jetzt einige Jahre auf der Bank vor sich hingesauert und war keine ernsthafte Alternative mehr. Wir legten ihm keine Steine in den Weg, sondern ließen ihn für wenig Geld zum
FC Thun ziehen, wo er zukünftig mehr Einsätze erhalten sollte.
Wenig später kam das große Räumkommando im Sturm. Hier fand (mit der Innenverteidigung) der größte Umbruch statt - der auch bitter notwendig war.
Pascal Köpke hatte zwar zweistellig getroffen, blieb in der Rückrunde allerdings meist hinter den Erwartungen zurück und war insgesamt zu unkonstant. Mir fehlte da auch die körperliche Durchsetzungskraft. Nach unserem Königs-Transfer (yeah, ein weiterer Teaser

) hatten wir auch nicht mehr wirklich Bedarf. Für
4.000.000 Euro ließen wir ihn Richtung Aufsteiger
Freiburg ziehen.
Patrik Dzalto hatte keine Perspektive mehr bei uns und wechselte in die Heimat zu
NK Lokomotiva. Immerhin sprangen noch
175.000 Euronen raus.
Das wäre eigentlich die Chance für
Antonio Colak gewesen, endlich mehr Spielzeit zu erhalten - denn für die neue Saison plante ich mit zwei Spitzen. Doch Colak wollte weg und so ging es in die zweite Liga: für
3.300.000 Euro zum
VfL Bochum.
Charis Mavrias und Dominik Wydra, der nach seiner Leihe keine Perspektive bei uns hatte, waren beides Spieler die wir abgeben wollten. Beide hatten sich nie richtig durchsetzen können, wenngleich Mavrias einige großartige Spiele für uns absolviert hatte.
Mavrias wechselte für
750.000 Euro zu
Sheffield United.
Wydra verschlug es zum Absteiger aus
Dresden, was uns immerhin noch
1.700.000 Euro einbrachte.
Als nächstes stand die große
Leih-Runde an:
Oskar Flick wechselte zum
Kapfenberger SV,
Christofer Meier landete in Aue und
Naser Aliji (kam nicht an Sallahi vorbei und Stefan Süß war als Backup eingeplant) durfte beim
FC St. Pauli einen neuen Anlauf nehmen.
Schließlich verließ uns noch
Mohamed El-Bouazzati, der auch keine Perspektive mehr hatte und in seiner Entwicklung enttäuschenderweise stagnierte. Dementsprechend niedrig war sein Marktwert, so dass wir einfach froh waren, ihn von der Gehaltsliste zu bekommen. Für
80.000 Euro ging es zu
Konyaspor.
Es kam der 31.08., traditionell ein Tag der Unruhe. Zunächst wurde aber ein Transfer durchgeführt, der sich schon länger angebahnt hatte. Unser Nachwuchstalent, Flügelspieler
Gerrit Hammann (15 Jahre jung) wechselte für
750.000 Euro nach
Gladbach. Es wäre sogar noch deutlich mehr drin gewesen, aber so konnten wir uns eine Rückkaufoption über 2,4 Millionen sichern.
Etwas unvorbereitet traf uns jedoch der Verlust von
Marvin Friedrich am letzten Tag der Transferperiode.
Köln unterbreitete uns ein Angebot und Friedrich wollte unbedingt weg. Nun gut, wir hatten schnell einen Ersatz im Visier, also konnte man wohl eine akzeptable Summe raushandeln. So verließ uns Friedrich nach einem erfolgreichen Jahr in Richtung der Domstädter, die
5.000.000 Euro auf den Tisch legten. Im Nachhinein hätten wir uns den späten Abgang wohl noch höher versilbern lassen können, was mich ein wenig ärgert.

ZugängeEin Zugang stand ja bereits lange vorher fest: Eros de Santis. Daneben wollten wir uns noch im Sturm und in der Innenverteidigung verstärken. Diese Positionen hatten wir auch zum 01.07. besetzt - doch die Abgänge sorgten für weiteren Handlungsbedarf und so kam einiges an Frischfleisch in den Kader. Jetzt will ich euch aber nicht länger auf die Folter spannen und fange direkt mit unserem Königs-Transfer an.
Arnel JakupovicDer junge Österreicher war schon seit etwa zwei Jahren auf unserem Schirm und seither mein absoluter Wunschspieler für den Sturm. Er war zwar flexibel und konnte auch andere Positionen ausfüllen, aber ich sah in vorne drin. Durch die Qualifikation für den internationalen Wettbewerb konnten wir zum einen endlich genügend Geld für den Transfer aufbringen, als auch die nötige Attraktivität für den Spieler bieten. Jakupovic war schnell, wuchtig, spielstark und hatten einen Torriecher - genau das, was ich mir von einem Top-Stürmer wünsche. Dazu beherrschte er als Österreicher die Landessprache, es passte also.
Einziger Wermutstropfen war die hohe Ablöse, die eigentlich außerhalb unseres bisherigen Aktionsradius. Aber ich wollte den Spieler, ließ mich gegenüber dem Vorstand zum einem neuen Saisonziel hinreißen (obere Tabellenhälfte) und erhielt ein höheres Budget. So konnten wir den Transfer fix machen: Jaku wechselte für
25.000.000 Euro aus
Middlesbrough in den Wildpark. Die Summe konnte durch Bonuszahlungen noch auf 33 Millionen ansteigen. Wir zahlten 15 Millionen jetzt und 10 über die kommenden drei Jahre - das verteilte die Belastung für den Verein etwas. Der Vertrag galt bis
2025. Trotzdem war es ein verdammt hohes Risiko, das wir eingingen. Ich war allerdings mehr als bereit, es für diesen Spieler einzugehen. Jaku wurde so übrigens nicht nur der neue Vereinsrekord, sondern auch teuerster Österreicher aller Zeiten.
Eros de SantisDieser Transfer stand bereits lange fest. Für
6.500.000 Euro kam der Italiener aus
Nizza in die Fächerstadt und sollte unsere rechte Seite beackern. Vor allem mit der geplanten Dreierkette brauchten wir vielseitige Flügelspieler und de Santis war für diese Rolle nahezu perfekt: dynamisch, zweikampfstark, aber auch mit unbestrittenen Qualitäten im Offensivspiel würde er der Motor auf dem rechten Flügel sein. Er erhielt einen Vertrag bis
2024.
Caglar SöyünyüDer Türke war unser Wunschkandidat für die Innenverteidigung. Aus
Bremen wechselte er für
7.500.000 Euro. Söyüncü war dynamisch, vefügte über gute Qualitäten bei den klassischen Verteidiger-Attributen, brachte jedoch auch einen passablen Spielaufbau zustande. Damit war das Budget vollends ausgeschöpft und alle weiteren Transfers ließen sich nur noch über Transfererlöse finanzieren. Auch er erhielt einen Vertrag bis
2025.
Simon TeroddeDurch unseren Aderlass im Sturm mussten wir uns hier neu aufstellen. Ich wollte Erfahrung und einen körperlich stabilen Spieler. Beides fand ich in Simon Terodde, der mittlerweile beim
FC St. Pauli gelandet war. Terodde wusste, wie es geht und sollte das auch unseren jungen Spielern weitergeben. Für gerade mal
900.000 Euro konnten wir ihn aus der Hansestadt loseisen. Der Vertrag galt bis
2022.
Bartosz SalamonIn der Abwehr suchten wir noch nach einer spielstarken Alternative - wir waren hier in der Breite noch nicht gut genug aufgestellt und konnten uns durch einige Abgänge einen finanziellen Spielraum erschaffen. Salamon kam als zweite Wahl, da Serdard Taski lieber in Mainz anheuerte. Von
Cagliaro Calcio wechselte er für
2.300.000 Euro und erhielt einen Vertrag bis
2023.
Marvin SchwäbeNach Davaris Abgang brauchten wir eine neue Nummer 2. Hier wollte ich jemanden, der über eine gute Qualität verfügte und in einen Konkurrenzkampf mit Stammtorhüter Giefer treten konnte. Fündig wurden wir bei Marvin Schwäbe, einem modernen Torwart, dessen Stärken allerdings nicht auf der Linie lagen. Für gerade mal
800.000 Euro konnten wir den ehemaligen U-Nationalspieler aus
Hoffenheim verpflichten. Der Vertrag galt bis
2023.
Kevin MüllerEs kam noch ein weiterer Torhüter. Warum? Weil sich Fabian Giefer in der Vorbereitung verletzte und mit einem Muskelfaserriss für 3-4 Monate ausfiel. So brauchten wir eine brauchbare Alternative zu Schwäbe. Diese fanden wir in Kevin Müller. Der ehemalige Heidenheimer war
vereinslos und erhielt einen
Einjahres-Vertrag.
Filip HelanderZu guter Letzt musste noch ein Ersatz für den spät abgewanderten Marvin Friedrich her. Diesen fanden wir in Filip Helander, der für 3.000.000 Euro aus Verona verpflichtet wurde. Der Schwede war zwar noch verletzt, sollte aber in etwa einem Monat einsatzbereit sein. Der Vertrag galt bis 2024. Helander war zwar nicht der allerschnellste, aber auch keine Schnecke. Er verfügte darüber hinaus über hohe Defensivqualitäten und hatte nicht die schlechteste Technik. Auf dem Papier jedenfalls kein Downgrade zu Friedrich - außer dass er erst die Sprache erlernen musste.
Es hatte sich also einiges getan und auch im Bundesliga-Vergleich fanden wir uns unerwartet weit oben wieder, was die Transferausgaben anbelangte.
Nächstes Mal:Kadervorstellung, Saisonvorbereitung, Euro-League und DFB-Pokal...