MeisterTrainerForum

Bitte loggen sie sich ein oder registrieren sie sich.

Einloggen mit Benutzername, Passwort und Sitzungslänge
Erweiterte Suche  

Autor Thema: Miro, Miro, HSV - (vormals: 1. FC Kaiserslautern)  (Gelesen 25023 mal)

Texas Alaska

  • Vertragsamateur
  • ***
  • Offline Offline
Re: Miro kommt zurück! - 1. FC Kaiserslautern
« Antwort #20 am: 08.April 2020, 14:16:45 »



Herbst 2018 - Derby und DFB-Pokal


It’s Derbytime. Der KSC kommt in die Pfalz - für die Polizei heißt das Alarmstufe Rot und für die Fans (oder zumindest einen ganz bestimmten Teil davon) ist es ein Festtag. Die Brisanz der Begegnung liegt aber nicht nur neben, sondern dieses Mal ganz besonders auch auf dem Platz. Immerhin ist es das Topspiel der 3. Liga. Tabellenerster gegen Tabellenzweiter und wenn man den Buchmachern glauben darf, auch die Partie zwischen den beiden Topfavoriten auf den Titel.

Wir gehen natürlich mit breiter Brust in die Partie. Immerhin sind wir seit 9 Spielen ungeschlagen und fühlen uns mit 8 Siegen in 10 Spieltagen wie das Maß aller Dinge. Aber dem KSC geht es ganz ähnlich. Und im Gegensatz zu uns, haben sie diese Saison auch noch kein einziges Spiel verloren. Die Stimmung kurz vor Anpfiff ist entsprechend: Zwei hochmotivierte Mannschaften, ein für Drittligaverhältnisse außerordentlich gut besuchter Betzenberg und die Sonne scheint auch noch. Es ist angerichtet, könnte man sagen.

Dummerweise scheinen wir jedoch der Hauptgang zu sein. In den ersten 45 Minuten werden wir vom KSC jedenfalls mit Haut und Haaren aufgefressen. Zweimal scheppert es in der Bude, und wir können von Glück sagen, dass wir nur mit einem Zwei-Tore-Rückstand in die Pause gehen. Die Fans sind angepisst. Verständlich. Das sollte hier der erste große Saisonhöhepunkt werden, ein Ausrufezeichen im Kampf um Aufstieg und Meisterschaft. Stattdessen kriegen wir den Hintern versohlt.

In der Kabine passiert dann irgendwas, von dem ich nix mitgekriegt habe, jedenfalls sind die Jungs in Halbzeit Zwei wie ausgewechselt. Plötzlich ist Feuer drin, wir gewinnen die Bälle und haben auch ganz gute Ideen, was man damit anstellen kann. Der KSC zeigt nun, warum er bislang ungeschlagen ist und verteidigt mit högschder Disziplin. Und ziemlich erfolgreich. Erst vier Minuten vor Ende der regulären Spielzeit, schafft es Spalvis sich von seinem Schatten in blau zu lösen und alleine mit dem Ball auf den gegnerischen Keeper zuzulaufen. Ich kann nicht hinschauen und höre das Tor mehr als das ich es sehe. Die Geräuschkulisse im Stadion ist plötzlich ohrenbetäubend. Und die letzten Minuten sind ein Inferno. Der KSC schwimmt, wir rennen und fighten, aber am Ende pfeift der Schiri ohne weiteren Treffer ab und der KSC gewinnt das Derby. Wenn ich ehrlich bin, nicht unverdient. Wir sind viel zu spät aufgewacht und selbst in Halbzeit Zwei war es allenfalls ein Spiel auf Augenhöhe. Überlegen waren hier zu keinem Zeitpunkt.



In der Tabelle hat sich durch das Spiel erstmal nix geändert. Wir sind weiter Erster, allerdings ist der KSC nun punktgleich mit uns, dank der besseren Tordifferenz (satte 7 Tore mehr) haben wir aber die Nase vorne.


DFB-Pokal


Nach der Niederlage gegen Karlsruhe müssen wir auch eine Niederlage im Pokal hinnehmen. Aber bevor ich drauf zu sprechen komme, muss ich noch kurz was zur ersten Pokalrunde sagen. Die ist schon eine Weile her, ich habe hier noch nicht darüber berichtet.

Es ging gegen Zweitligisten Union Berlin und es war ein Hammer-Spiel. Von Anfang an, war klar, dass das für Union eine ganz enge Kiste werden würde, beide Mannschaften hatten Chancen, beide Mannschaften schafften es aber nicht, den Ball im Netz unterzubringen. Zumindest nicht in der regulären Spielzeit. In der Verlängerung wuselt Biada dann irgendwie den Ball durch drei gegnerische Verteidiger, passt zum heran eilenden Zuck und:Bäm! Der FCK führt! Union braucht leider nur 5 Minuten um auszugleichen, aber jetzt ist es plötzlich ein anderes Spiel. Der Betze erwacht und Union hat nicht nur 11 Mann gegen sich, sondern knapp 30.000. Und das beflügelt. Kurz vor Ende der Verlängerung segelt der Ball in den Strafraum von Union, eine ganze Traube an Spielern springt in die Luft, Spalvis steigt am höchsten, nickt den Ball Richtung langen Pfosten, der Keeper steht ganz blöd und Tor. Der Ball ist drin. Wir führen. Das Spiel wird nochmal an-,  nach zwei, drei Ballkontakten aber auch gleich wieder abgepfiffen. Wir sind weiter!

Und dann kommt Bochum. Wieder eine Zweitligist, wieder zuhause. Doch das Wunder wiederholt sich nicht. Bochum zeigt gleich mal, wo der Hammer hängt, presst nervtötend hoch und aggressiv, ballert zwei Dinger rein und schaltet dann easy einen Gang zurück, lässt uns laufen und keine Chance. Wir verlieren sang- und klanglos und sind raus. Schade, aber so können wir uns wenigsten auf die Liga konzentieren.

Akumaru

  • Profi
  • ****
  • Offline Offline
Re: Miro kommt zurück! - 1. FC Kaiserslautern
« Antwort #21 am: 08.April 2020, 14:22:17 »

Autsch. Das war unnötig.

Rabbitbrain

  • Vertragsamateur
  • ***
  • Offline Offline
Re: Miro kommt zurück! - 1. FC Kaiserslautern
« Antwort #22 am: 08.April 2020, 19:17:41 »

Schade, aber du wirst zurück schlagen 👍🏻
Gespeichert

vidic92

  • Kreisklassenkönig
  • ***
  • Offline Offline
Re: Miro kommt zurück! - 1. FC Kaiserslautern
« Antwort #23 am: 09.April 2020, 12:28:16 »

lautern extrem sympathischer club hoffe es geht bald für sie wieder hoch
Gespeichert

Texas Alaska

  • Vertragsamateur
  • ***
  • Offline Offline
Re: Miro kommt zurück! - 1. FC Kaiserslautern
« Antwort #24 am: 17.April 2020, 11:00:30 »



Saison 2018/2019 - Ende der Hinrunde


Nach dem fast durchweg gelungenen Start in den ersten 10 Spielen, war die Niederlage gegen den KSC natürlich ein richtiger Dämpfer. Das Spitzenspiel verloren, gegen einen Rivalen und dann auch noch zu Hause. Das tut natürlich weh. Und das Spiel steckt uns auch eine Woche später in der Partie gegen Münster noch in den Knochen. Wir kommen nicht wirklich in die Gänge, kassieren schnell ein Gegentor und können danach nur mit Müh und Not noch einen Punkt retten. Danach kommt Cottbus zu uns und wir stehen vor der Partie massiv unter Druck. Da wir das Sonntagsspiel haben, hat die Konkurrenz vorgelegt und aufgrund der Ergebnisse der letzten Wochen sind wir vor Anpfiff der Partie auf den dritten Platz abgerutscht. Das ist natürlich unter den Erwartungen, die alle an den FCK stellen - mich eingeschlossen. Zum Glück zeigt die Mannschaft die richtige Reaktion.




Wir gewinnen souverän und lassen zu keinem Augenblick einen Zweifel daran, wer hier Herr im Haus ist. Gegen Unterhaching geht es danach genauso weiter und ich habe bereits die Hoffnung, dass wir nun den kleinen KSC-Ausrutscher überwunden haben. Allerdings folgt auf das Spiel dann die bereits im vorhergehenden Posting beschriebene Pokalbegegnung mit Bochum. Und die scheint uns wiederum verunsichert zu haben.

Wir ihr im Screenshot oben seht, gehen wir gegen Uerdingen regelrecht unter. Wobei man zu unserer Verteidigung sagen muss, dass das Ergebnis weder den Spielverlauf noch die wahren Kräfteverhältnisse richtig wiedergibt. Die Partie war echt ein Spiel für die Geschichtsbücher,  Kapitel Andy Brehme: “Haste Scheiße am Fuß, haste Scheiße am Fuß...”.

Wir beginnen spielbestimmend und treiben den KFC 45 Minuten lang vor uns her. Dummerweise schießen wir aber nur ein Tor. Und wie heißt es immer so schön? Sowas rächt sich. Aber hallo! Was folgt ist eine Kaskade des Schreckens. Kurz nach Wiederanpfiff kassiert erst Elias Huth glatt rot (mit gestreckten Beinen voran in den Gegner) und dann Theodor Bergmann gelb-rot (zwei völlig unnötige Fouls, keine zwei Meter vom Schiri entfernt). Wir sind also nur noch zu neunt. Dann fällt der Ausgleich. Wir versuchen wenigstens, den noch über die Zeit zu retten, aber Miro kriegt das Stürmer-Gen wohl irgendwie nicht aus der Blutbahn und lässt die Mannschaft trotzdem nach Ballgewinn noch immer nach vorne spielen. Angriff ist ja die beste Verteidigung. Und wieder 5 Euro ins Phrasenschwein...

In Minute 89 gilt dieses Gesetz dann nicht mehr und Uerdingen erzielt das zweite Tor. Damit wäre es dann eigentlich auch gut gewesen. Aber Nein. Eine Minute darauf verletzt sich der eben erst wieder genesene Hendrick Zuck und muss raus. Da ich schon dreimal gewechselt habe sind wir nun nur noch mit 8 Mann auf dem Feld präsent. Das Spiel ist also mehr als gelaufen. Der Schiri besteht aber auf 6 (!) Minuten Nachspielzeit, keine Ahnung wo er die her hat. Ist auch Wurst, er hält sich eh nicht dran und lässt sage und schreibe 8 Minuten und 42 Sekunden nachspielen. Genug Zeit für Uerdingen noch das 1:3 und das 1:4 zu erzielen. In der Haut des Schiedsrichters wollte ich heute auch nicht stecken. Der Weg vom Feld in die Kabine und danach auf den Parkplatz des Fritz-Walter-Stadions dürfte für ihn heute ein sehr, sehr langer gewesen sein. Ich bin ebenfalls bedient, was für ein Kackspiel.

Dass wir danach gegen Braunschweig nix auf die Kette kriegen, wundert mich daher auch nicht. In den anschließenden Spielen gegen Halle, Aalen und Köln zeigt die Mannschaft aber, dass sie ein Stehaufmännchen ist, erzielt drei Siege und steigert sich dabei von Partie zu Partie. Zum Ende der Hinrunde ist damit alles wieder beim Alten. Wir sind deutlich überlegen und es macht richtig Spaß den Jungs zuzuschauen. Spaß macht auch der Blick auf die Tabelle:





Wir sind zwar nur noch Zweiter, haben aber ein hübsches, kleines Polster auf die Ränge Zwei und Drei. Und so wie die Mannschaft zuletzt aufgetreten ist, mache ich mir auch keine Sorgen was die Rückrunde betrifft. Der Kader steht gut da, wir haben nach ein paar Ausfällen zuletzt aktuell keine Verletzungssorgen mehr. Bis auf Karlsruhe sind wir in der Liga auch auf keinen Gegner getroffen, den wir an einem normalen Tag nicht schlagen können. Besonders freut mich, dass es gelungen ist, einen offensiven Stil erfolgreich umzusetzen. Das ist auch der Presse aufgefallen:




Zurückzuführen ist das vor allem darauf, dass wir in den allermeisten Partien mit dem weiter oben geposteten 4-2-4 aufgelaufen sind, also der offensivsten unserer drei Grundformationen. Das 5-3-2 kam zuletzt gar nicht mehr zum Einsatz und das flache 4-4-2 ist auch eher ein Auslaufmodell, bei den allermeisten Teams in dieser Liga fehlen uns dafür einfach die nötigen Räume im gegnerischen Drittel. Da wird meist gemauert ohne Ende.

Zuletzt war es daher meistens so, dass ich das 4-2-4 als Ausgangspunkt genommen haben und dann einzelne Teamanweisungen nicht nur an Gegner und Spielverlauf angepasst habe - sondern auch an unsere jeweilige Situation und die Ergebnisse der letzten Spiele. Gute Erfahrungen konnte ich z.B. in den eher krisenhaften Wochen damit machen, die Grundausrichtung auf “ausgewogen” zurückzufahren und zugleich den Spielaufbau über die Verteidiger laufen zu lassen. Das hat uns insgesamt mehr Stabilität gegeben und hat besser funktioniert alles der “hoppla-hier-komm-ich”-Stil der Vorwochen.

Die Hinrunde ist also vorbei und bevor es jetzt in die Winterpause geht, stehen noch zwei Partien der Rückrunde an (Zwickau und Aspach). Im Winter muss ich mal gucken, ob uns nicht der ein oder andere Spieler noch verlässt. Das Gehaltsbudget ist nämlich ziemlich überzogen und ich brauch ein bisschen Kohle, um die am Saisonende auslaufenden Verträge von Mads Albaek, Florian Dick und Jan Löhmannsröben zu verlängern.

Vor allem Albaek und Dick sind absolute Leistungsträger, ich will sie unbedingt halten - auch und gerade bei einem möglichen Aufstieg. Albaek weil er auch in Liga 2 ein richtiger guter Kicker wäre und Dick weil er absoluter Fanliebling ist und für das Mannschaftsgefüge nicht ganz unwichtig. Abgesehen von diesen Zwei muss man im Rückblick auf die Hinrunde übrigens auch Julius Biada unbedingt lobend erwähnen. Er hat sich als absoluter Goalgetter erwiesen und ist in seiner Rolle als Trequartista (allerdings im Sturm) ein stetiger Unruheherd und pain-in-the-ass jeder gegnerischen Verteidigung.

« Letzte Änderung: 17.April 2020, 11:08:24 von Texas Alaska »
Gespeichert

Grätsche

  • Halbprofi
  • ****
  • Offline Offline
Re: Miro kommt zurück! - 1. FC Kaiserslautern
« Antwort #25 am: 17.April 2020, 12:21:14 »

Na dann mal weiter so. 👍
Gespeichert

Texas Alaska

  • Vertragsamateur
  • ***
  • Offline Offline
Re: Miro kommt zurück! - 1. FC Kaiserslautern
« Antwort #26 am: 21.April 2020, 16:28:53 »





Saison 2018/2019 - Winterpause auf dem Betze


Die Winterpause in der dritten Liga ist kurz, was angesichts von 20 Mannschaften nicht verwundert. Die ersten beiden Spiele der Rückrunde finden zudem auch noch vor Weihnachten statt, das heißt bis es wirklich in den Winterurlaub geht, müssen die Spieler also 21 Ligapartien absolvieren.

Für uns bringen die letzten beiden Spiele des Jahres Erfreuliches. Zunächst geht es gegen unsere ärgsten Verfolger: Die Überraschungsmannschaft des FSV Zwickau. Das Team aus der sächsischen Provinz ist zu Saisonbeginn aufgestiegen und galt bei den Medien als einer der Topfavoriten auf den sofortigen Wiederabstieg - nun spielen sie ganz oben mit und wir haben zu Saisonauftakt ja schon zu spüren bekommen, dass sie das nicht ganz unverdient tun. Zwickau steht in dieser Saison für simplen, aber höchst effektiven Konterfußball. Sie positionieren sich sehr tief, sind physisch stark und vor dem Tor erstaunlich effizient. Kein angenehmer Gegner also. Wir versuchen dem zu begegnen, in dem wir sie mit den eigenen Waffen schlagen und halten uns zurück. Sollen sie doch mal das Spiel machen, wenn sie hier mehr als einen Punkt holen wollen….

Wollen sie aber offenbar nicht. Und so wird es eine ziemlich langweilige Partie, in der sich zwei Mannschaften belauern, aber sonst nicht viel passiert. Bis zu 52. Minute. In der kriegen wir einen Freistoß zugesprochen, etwa 30 Meter vor dem gegnerischen Tor. Publikumsliebling Florian Dick tritt an - und verwandelt direkt. Bumm! Eine einzige Standardsituation entscheidet dieses Spiel. Danach macht Zwickau zwar etwas auf, aber weder wir noch sie bringen irgendwelche zwingenden Situationen zu Stande.

In der Woche drauf fahren wir auf die Privat-Ranch von Andrea Bergs Ehemann, auch bekannt als WIRmachenDRUCK-Arena. Wer nicht weiß, wovon ich spreche: In einem kleinen Kaff in der Nähe von Stuttgart hat ein Hotelier und Spielerberater über Jahre hinweg aus seiner Thekenmannschaft einen Fußballverein gebastelt, der mittlerweile in der dritten Liga spielt und auf den weltläufigen Namen SG Sonnenhof Großaspach hört. Böse Zungen sprechen auch gerne vom “Ponyhof”. Der Hotelier heißt Uli Ferber, ist außerdem Ehemann der Schlagersängerin Andrea Berg und hat in der Nähe des 8000-Einwohner-Kaffs Aspach ein 10.000 Plätze zählendes Fußballstadion buchstäblich auf einen Acker gestellt. Die örtliche Bevölkerung streitet sich, ob es nun eigentlich für den Fußballverein gedacht ist - oder doch eher als privater Konzertort für die Gattin.

Wie dem auch sei, wir müssen dorthin und zunächst können wir uns auch nicht über den Spielverlauf beklagen. Nach einer halben Stunde führen wir mit zwei Toren und jeder der das Spiel sieht, weiß zum einen warum Aspach aktuell weit abgeschlagen auf dem letzten Platz der Tabelle steht und würde zum anderen nicht auf die Idee kommen, dass hier nochmal irgendwas passiert. Wir haben das Spiel im Griff und der Ponyhof hat keinen Stich. Doch dann passiert kurz nach der Pause etwas, dass uns in dieser Saison schon mehrfach passiert ist. Wir kriegen eine rote Karte. Und verlieren danach völlig den Faden. Nach einer guten Stunde, blockt Florian Baak dann einen Weitschussversuch der Aspacher, streift den Ball aber nur - und der geht abgefälscht und unhaltbar ins Tor. Erst die rote Karte, dann ein Eigentor - geht nun wieder eine Pannenserie los, wie wir sie auch gegen Uerdingen erlebt haben? Fast. 5 Minuten später gleicht Aspach tatsächlich sogar aus, nach einer Ecke. Anders als gegen Uerdingen geht nun aber ein Ruck durch meine Mannschaft und wir nehmend in den letzten 20 Minuten das Spiel in die Hand und drängen nach vorn. Kurz vor Schluss geht Biada dann im gegnerischen Strafraum zu Boden und wir bekommen einen Elfmeter, den Albaek auch souverän verwandelt. 3:2, mit 10 Mann, kurz danach der Abpfiff und wir haben nochmal Glück gehabt.





So und damit ist also nicht nur die Hinrunde zu Ende sondern auch die Spielzeit für dieses Kalenderjahr. Die Mannschaft geht in den Urlaub und den hat sie sich mehr als verdient. Wir haben in den 21 Spielen bis auf ein paar wenige Ausnahmen konstant sehr gut ausgesehen und stehen völlig verdient in der Tabelle richtig gut da.




10 Punkte Vorsprung auf Zwickau, 12 Punkte auf die Löwen, damit kann man doch beruhigt in die Weihnachtsferien fahren, finde ich. Gemeinsam mit dem KSC marschieren wir vorne weg und machen das Aufstiegsrennen zu einer ziemlich langweiligen Sache. Spannend dürfte allenfalls die Frage werden, wer in die Relegation darf. Es sind zwar noch 17 Partien, die ausstehen, aber wenn ich mir sowohl unsere Leistung als auch die der Karlsruher so ansehe, glaube ich nicht, dass da nochmal deutlich was verrutscht.


WINTERPAUSE


Die Winterpause im Anschluss verläuft absolut ereignislos. Ich hatte ja im vorhergehenden Post angekündigt, dass uns eventuell ein bis zwei Spieler verlassen würden. Im Kopf hatte ich dabei vor allem zwei Kandidaten. Den Innenverteidiger Lukas Gottwalt, der zu weit weg von der ersten Mannschaft ist, um realistische Chancen auf einen Einsatz zu haben und vor allem Theodor Bergmann. Das mag vielleicht überraschend sein, denn der Junge ist eigentlich ziemlich talentiert und ein Spieler der fast jedem Team in der dritten Liga ganz gut zu Gesicht stehen würde. Allerdings hat Bergmann auch mächtig rumgestänkert und versucht, über die Presse Einsatzzeiten zu erzwingen. Meine Reaktion, dass er angesichts der starken Konkurrenz im zentralen Mittelfeld nicht mit einem dauerhaften Platz in der ersten Elf rechnen kann, hat ihn nicht zufrieden gestellt und seine Moral ging in den Keller.

Tatsächlich wäre er verzichtbar und da ich ein kleines Loch im Budget habe, wäre ein Ablösesumme von 100.000 Euro plus X, die ich für ihn sicher bekommen hätte, ganz willkommen gewesen. Aber weder für ihn noch für Gottwalt gab es Gebote. So bleibt der Kader wie er ist und ich muss hoffen, dass Bergmann in der Rückrunde die Kurve kriegt. Aber wenn das meine einzige Sorge wird, kann ich mich sicher nicht beklagen.
« Letzte Änderung: 21.April 2020, 16:49:02 von Texas Alaska »
Gespeichert

Akumaru

  • Profi
  • ****
  • Offline Offline
Re: Miro kommt zurück! - 1. FC Kaiserslautern
« Antwort #27 am: 21.April 2020, 16:55:04 »

Riecht nach lockerem Aufstieg. Weiter so.

Grätsche

  • Halbprofi
  • ****
  • Offline Offline
Re: Miro kommt zurück! - 1. FC Kaiserslautern
« Antwort #28 am: 21.April 2020, 17:00:24 »

cool 👍👍👍
Gespeichert

Texas Alaska

  • Vertragsamateur
  • ***
  • Offline Offline
Re: Miro kommt zurück! - 1. FC Kaiserslautern
« Antwort #29 am: 24.April 2020, 13:18:24 »




3. Liga 2018/2019 - Der FCK marschiert


Wenn's läuft, dann läuft's. Wie ihr im Screenshot oben sehen könnt, ist der FCK nun seit 11 Spielen ungeschlagen - und wäre nicht das unnötige Unentschieden in Osnabrück gewesen, könnten wir sogar auf eine ebenso lange Siegesserie zurückblicken. Nach den Siegen gegen Zwickauf und Großaspach (die Chronologie im Screenshot oben läuft von unten nach oben) sind wir gleich mal grandios aus der Winterpause gekommen und haben die Sportfreunde Lotte regelrecht zerlegt. Ein echtes Fest: Der Gegner hatte nicht den Hauch einer Chanche und meine Jungs hatten sichtlich Spaß auf dem Spielfeld. Gegen Würzburg und dann gegen Osnabrück taten wir uns im Anschluss zwar ein bisschen schwerer, denn einerseits waren die Gegner einfach besser als Lotte und andererseits sind beide noch defensiver aufgetreten, aber am Ende konnten wir unser Spiel dann dennoch aufziehen. Gegen Osna hatten wir dabei einfach etwas Pech, sonst wären die 3 Punkte ebenfalls unser gewesen.

Wahnsinnsspiel dann gegen die Löwen. Man sieht am fulminaten Ergebnis von 5:1 was passiert, wenn wir auf eine Mannschaft treffen, die uns Räume bietet, in die wir mit unseren schnellen Offensivspielern stoßen können. Gegen Sechzig funktioniert das direkte Spiel nach vorne ganz wunderbar und führt immer wieder zu brandgefahrlichen Situationen und dann zwangsläufig auch irgendwann zu Toren. Karlsruhe verliert tags drauf überraschend in Aalen. Wir sind Tabellenführer!

Warnschuss in Wiesbaden. Wir spielen erst eine Halbzeit wie von einem anderen Stern und führen zur Halbzeit 3:0. Tolle Szenen, absolut dominant. Wir führen Wehen regelrecht vor und erzielen schön rausgespielte, technisch saubere Tore. In Halbzeit zwei verwalten wir dann nur noch und der Anschluss zehn Minuten vor Schluss sollte uns eigentlich nicht iriitieren. Das direkt darauf folgende 2:3 aber schon. Vor allem weil beide Tore echt unnötig waren. Schlampige Rückpässe, halbherzige Zweikämpfe. Und plötzlich ist Wehen wieder im Spiel. Und wir wackeln bedenklich. Mit allerletzter Kraft schaffen wir es aber ins Ziel und nehmen die drei Punkte mit. Puh. Werden die Jungs etwa übermütig?

Gegen Rostock gibt es wenig Gelegenheit diese Frage zu beantworten. Der Gegner stellt sich tot und hofft wohl, so halbwegs ungeschoren davon zu kommen. Am Ende steht ein langweiliges 2:1 mit wenig Bewegung. Aber auch erneut 3 Punkte. Kein Grund also, sich zu beklagen. Und nun kommen wir zum schönsten Teil dieses Postings. Der Frage, was das alles eigentlich für die Tabelle bedeutet. Nun, nach einer solchen Serie dürfte euch folgender Stand nicht wundern, oder?





Tadaaa: Wir sind unangefochtener Spitzenreiter. Was neben unser weiterhin bockstarken Leistung auch daran liegt, dass der KSC gerade brutal schwächelt. Zuletzt vier Niederlagen in Folge, das riecht nach Krise. Zwickau hat auch deutlich an Boden verloren und liegt nun schon satte 13 Punkte hinter uns. Ich leg mich fest: Sollten wir den Aufstieg noch verspielen, fress' ich den sprichwörtlichen Besen. Oder schmeiss den Bettel hin. Oder werd Trainer bei Mainz 05  >:D

Übrigens, was unbedingt noch zu erwähnen ist: Die jüngste Toreflut ist vor allem auf einen einzige Spieler zurückzuführen, der in der Hinrunde eher ziemlich unauffällig geblieben ist. Die Rede ist von Lukas Spalvis. Er trifft plötzlich wie bescheuert, fast in jedem Spiel, gerne auch mehrfach. Gegen Lotte und Sechzig sogar jeweils dreifach. Seine neue Treffsicherheit kam zeitgleich mit einem Rollenwechsel. Bislang hatte ich ihn immer als "Knipser" auflaufen lassen, seit der Winterpause ist seine Aufgabe die eines "Zielspieler". Dadurch wird er nun überraschenderweise deutlich häufiger FLACH an der Strafraumgrenze angespielt und kann den Ball dann binnen Sekunden platziert aufs Tor bringen. Auch in Kontersituationen steht er nun plötzlich genau da, wo er sein sollte, um kurze bis mittellange Pässe in den Lauf zu bekommen und aufs Tor zu ballern.

Ich find das ziemlich interessant, dieses Rollenverhalten hatte ich mir nämlich ehrlich gesagt vom "Knipser" erwartet. Sprich: Lungern im Strafraum oder in dessen Nähe und auf Bälle warten, die dann gerne flach gespielt werden, um eben sofort "Knipsen" zu können. Stattdessen ist der Knipser Spalvis eher ziemlich abgetaucht. Ganz anders der Zielspieler Spalvis. Von ihm, bzw. dieser Rolle hätte ich jetzt eher erwartet, dass er hohe Bälle annimmt, fest macht und dann weiterverteilt. Aber das kriege ich gerade kaum bis gar nicht zu sehen. Dafür eben das oben beschriebene Verhalten. Plus deutlich mehr Tore von ihm. Komisch, komisch...




Lukas Spalvis
« Letzte Änderung: 24.April 2020, 14:15:57 von Texas Alaska »
Gespeichert

knufschu

  • Halbprofi
  • ****
  • Offline Offline
Re: Miro kommt zurück! - 1. FC Kaiserslautern
« Antwort #30 am: 24.April 2020, 18:08:28 »

Ich teile deinen Eindruck bzgl. der Spielerrollen komplett. Manche Rollen entsprechen nicht dem, was sie - laut FM - im Text versprechen oder wie man sie von der Bezeichnung her erwartet. Hinzu kommt, dass die grünen Balken, so sagt es ja auch Tery Whenett, bisweilen irreführend sind und ein Spieler, der nicht für den Zielspieler geeignet scheint, dort aufblüht oder wie in deinem Fall "on fire" ist.

Weiter so! Ich will das Fell des Bären noch nicht verfrüht verteilen, aber bin gespannt auf den FCK in der 2. Liga.
Gespeichert

Akumaru

  • Profi
  • ****
  • Offline Offline
Re: Miro kommt zurück! - 1. FC Kaiserslautern
« Antwort #31 am: 25.April 2020, 11:52:55 »

Ach was, der Aufstieg ist praktisch sicher. 13 Punkte Vorsprung bei noch 33 zu vergebenen Zählern - da müßte schon sehr viel passieren.

Rabbitbrain

  • Vertragsamateur
  • ***
  • Offline Offline
Re: Miro kommt zurück! - 1. FC Kaiserslautern
« Antwort #32 am: 25.April 2020, 17:21:06 »

Ja, der Aufstieg sollte dir nicht mehr zu nehmen sein, ausser du stellst nur noch 7 Mann auf...
Gespeichert

Texas Alaska

  • Vertragsamateur
  • ***
  • Offline Offline
Re: Miro kommt zurück! - 1. FC Kaiserslautern
« Antwort #33 am: 27.April 2020, 13:49:25 »

Ich teile deinen Eindruck bzgl. der Spielerrollen komplett. Manche Rollen entsprechen nicht dem, was sie - laut FM - im Text versprechen oder wie man sie von der Bezeichnung her erwartet. Hinzu kommt, dass die grünen Balken, so sagt es ja auch Tery Whenett, bisweilen irreführend sind und ein Spieler, der nicht für den Zielspieler geeignet scheint, dort aufblüht oder wie in deinem Fall "on fire" ist.

Weiter so! Ich will das Fell des Bären noch nicht verfrüht verteilen, aber bin gespannt auf den FCK in der 2. Liga.

Ja, wobei ich bei der Sache mit dem Widerspruch zwischen der Beschreibung der Spielerrollen im FM selbst und dem Verhalten im Spiel auch immer an die hier im Forum oft zitierte Weisheit denken muss, dass jeder Spieler eine Rolle nach seinen Fähigkeiten interpretiert - also zwei verschiedene Spieler ein und die gleiche Rolle sehr unterschiedlich ausfüllen (unabhängig von den grünen Balken, eher wegen ihres jeweiligen Typs).

Plus: Es gibt ja auch immer Wechselwirkungen zwischen den einzelnen Rollen in einer Formation sowie den Spielern, die sie bekleiden. Sprich: Vielleicht ist es was Spalvis-FCK-in-meinem-Save-Spezifisches, das dazu führt, dass er als Zielspieler an der Strafraumkante lauert und die Bälle flach serviert kriegt.

Wäre spannend, ob sich das auch unter anderen Umständen rekonstruieren lässt...

Texas Alaska

  • Vertragsamateur
  • ***
  • Offline Offline
Re: Miro kommt zurück! - 1. FC Kaiserslautern
« Antwort #34 am: 04.Mai 2020, 13:36:57 »



3. Liga 2018/2019 - Showdown gegen Uerdingen


Die Saison biegt auf die Zielgerade ein und der FCK thront souverän an der Tabellenspitze. 11 Spiele stehen noch an und auch wenn wir 13 Punkte Vorsprung auf Zwickau haben, sind wir natürlich noch lange nicht durch. Wir treten in der Schlussphase noch gegen zwei Teams an, gegen die wir in der Hinrunde richtig schlecht ausgesehen haben: Karlsruhe und Uerdingen. Der KSC war uns phasenweise überlegen und Uerdingen hat ohnehin einen stark besetzten Kader und spielte bislang deutlich unter seinen Möglichkeiten. Seit der Winterpause haben sie aber enorm aufgeholt und stehen nun kurz davor, Zwickau zu überholen und die Relegation in Angriff zu nehmen.

Bevor wir gegen diese beiden harten Brocken antreten müssen, schießen wir uns aber erstmal ein bisschen warm. Mit Meppen und Jena haben wir zwei Teams aus dem unteren Regal der Tabelle vor der Brust und ohne arrogant klingen zu wollen: Wir sind deutlich überlegen. Meppen schlagen wir auswärts mit 3:0 und Jena hauen wir zuhause mit einem 4:0 weg. Tja und dann kann es auswärts gegen den Erzrivalen aus Baden. Und was soll ich sagen? Es lief bescheiden:





Zum zweiten Mal schaffen wir es nicht, den KSC zu besiegen, auch wenn wir dieses Mal mindestens auf Augenhöhe mit dem Gegner waren. Im Gegensatz zum Hinspiel dominieren wir die Partie zunächst - und das auswärts. Dank Spalvis gehen wir nach einer knappen halben Stunde sogar in Führung. In Halbzeit Zwei gibt’s dann aber wieder einmal “Pleiten, Pech und Pannen” zu besichtigen. Erst verwandelt der KSC einen Freistoß direkt aus nahezu unmöglichem Winkel und kurz darauf zieht Baak bei einem Gegner in unserem Strafraum die Notbremse. Rot und Elfmeter. Die letzte halbe Stunde des Spiels verbringen wir dann damit zu zehnt dem Rückstand hinterher zu laufen. Erfolglos.

Und wie gehabt, verursacht die Niederlage einen Bruch in unserem Spiel. In der nächsten Partie kommen wir zuhause gegen Münster nicht über ein Unentschieden hinaus. Was vor allem an zwei Gegentreffern liegt, die so nie im Leben fallen dürfen. Ich habe den Eindruck, dass meine Mannschaft auf Spiele wie die Partie gegen den KSC, die Klatsche gegen Uerdingen in der Hinrunde oder das Pokalaus gegen Bochum auf die immer gleiche Weise reagiert. Nach all diesen Niederlagen sehe ich im Spiel meiner Mannschaft plötzlich Dinge, die ich sonst nie zu Gesicht bekomme. Plötzlich grätschen wir auffällig oft - und zwar immer ins Leere. Plötzlich spielen wir Pässe in Gegenden, in denen weit und breit kein Spieler steht - zumindest keiner von uns. Und plötzlich passieren Stellungsfehler, die den Gegner regelrecht zum Tore schießen einladen.

Das Positive ist: Zumindest bislang haben wir noch immer die Kurve gekriegt und konnten eine Niederlagenserie vermeiden. Trotzdem bin ich vor dem Spiel gegen Cottbus angespannt. Nach der Niederlage gegen den KSC und das Hängen und Würgen zuhause gegen Münster, muss nun eine Reaktion kommen. Und sie kommt. Wir gehen früh in Führung und obwohl Energie umgehend ausgleicht schaffen wir kurz nach der Pause den zweiten Treffer. Danach folgt eine packende halbe Stunde mit einem offenen Schlagabtausch. Cottbus steht mehrmals kurz vor dem Ausgleich. Fünf Minuten vor Schluss semmelt dann aber Florian Dick einen Freistoß direkt aufs Tor, trifft und macht damit den Deckel drauf.

Als der Schiedsrichter schließlich abpfeift, fällt mir ein Stein vom Herzen. Und eine Last von den Schultern. Vielleicht spinne ich, aber es kommt mir so vor als würde hier plötzlich etwas in der Luft liegen. Es ist, als ziehe plötzlich eine Gewissheit durch das Stadion der Freundschaft: Die Gewissheit, dass wir es packen, dass wir aufsteigen. Was bislang ein Sehnen und Hoffen und Bangen war, fühlt sich plötzlich an wie eine unumstößliche Wahrheit: Der FCK wird kommende Saison in der 2. Liga spielen. Und niemand kann uns jetzt mehr stoppen.

Gegen Haching kriegen wir dann gleich mal einen Schuss vor den Bug geknallt und mühen uns nach zweimaligem Rückstand zu einem knappen 3:2-Sieg. Egal, 3 Punkte sind 3 Punkte und am Ende fragt niemand mehr, wie sie zustande gekommen sind. Vor allem nicht, wenn man Tags drauf mit Blick auf die Tabelle feststellt, dass schon im nächsten Spiel, fünf Spieltage vor Schluss, die Entscheidung fallen könnte:





Wir haben nun 14 Punkte Vorsprung vor Uerdingen, die sich an Zwickau vorbei auf den Relegationsplatz geschoben haben. 14 Punkte bedeuten bei noch 5 ausstehenden Spielen, dass wir schon am nächsten Spieltag den Aufstieg klar machen können. Passenderweise müssen wir an diesem nächsten Spieltag nach Uerdingen, bzw. nach Duisburg, wo der KFC aktuell seine Heimspiele bestreitet. Eine Partie die also in mehrfacher Hinsicht Hochspannung verspricht: Für uns geht es darum, den Aufstieg einzutüten und natürlich wollen wir uns für die Schmach im Hinspiel rächen. Uerdingen will seinen guten Lauf der Hinrunde beibehalten und mindestens den dritten Platz sichern.


Die Entscheidung in Duisburg


Ein Unentschieden würde uns reichen. Uerdingen hingegen wird höchstwahrscheinlich auf Sieg spielen. Das dachte ich zumindest vor dem Spiel. Je länger die Partie dauert, umso mehr muss ich mir aber eingestehen, dass ich mich da wohl getäuscht habe. Die bestimmende Mannschaft ist der FCK. Vom KFC hingegen kommt ausser Blockade und Beton nicht viel. Uerdingen macht das gut, steht sicher und geht keinerlei Risiken ein. Und die wenigen Möglichkeiten nach vorne, die sich ihnen dennoch bieten nutzen sie auch.

In Halbzeit eins ist es daher ein ausgeglichenes Spiel, bei dem wir zwar die Oberhand haben, aber das 0:0 zur Pause absolut in Ordnung geht. In Halbzeit zwei wendet sich dann das Blatt. Jetzt spielen nur noch wir. Bis kurz vor Schluss ist es ein Spiel auf ein Tor, der Ball will aber ums Verrecken nicht über die Linie. Je näher der Schlusspfiff rückt umso mehr scheinen meine Spieler zu realisieren, dass es auch so reicht. Nach und nach schalten wir nicht nur einen, sondern gleich mehrere Gänge zurück. Und plötzlich ist Uerdingen da. In den letzten 5 Minuten plus Nachspielzeit fliegen meinem Keeper Wolfgang Hesl die Bälle nur so um die Ohren. Doch die Null steht.

Und dann ist es plötzlich vorbei. Der Schlusspfiff ertönt und der FCK ist aufgestiegen. Bei uns brechen alle Dämme, die mitgereisten Fans sind komplett aus dem Häuschen und ich bin endlos erleichtert. Miro hat es verdammt nochmal wirklich geschafft! Aufstieg in Liga 2! Aufstieg in seiner ersten Saison als Trainer. Einfach nur geil. Tags drauf grüßt das Gesicht eines alten Bekannten aus der Zeitung:




 

Akumaru

  • Profi
  • ****
  • Offline Offline
Re: Miro kommt zurück! - 1. FC Kaiserslautern
« Antwort #35 am: 04.Mai 2020, 14:32:23 »

Manchmal muß man halt auch mal mit einem 0:0 leben können. :P

Glückwunsch zum Aufstieg!

knufschu

  • Halbprofi
  • ****
  • Offline Offline
Re: Miro kommt zurück! - 1. FC Kaiserslautern
« Antwort #36 am: 04.Mai 2020, 18:12:54 »

Stark! Da freut sich auch der Mario Basler ;)
Gespeichert

Texas Alaska

  • Vertragsamateur
  • ***
  • Offline Offline
Re: Miro kommt zurück! - 1. FC Kaiserslautern
« Antwort #37 am: 05.Mai 2020, 14:59:38 »



Saison 2018/2019 - Der FCK ist am Ziel


Große Erfolge brauchen manchmal ja ein bisschen, bis man sie so richtig realisiert hat. Und so ist es auch mit dem Aufstieg des FCK: Es dauert ein paar Tage bis alle im Verein so richtig realisiert haben, dass wir es tatsächlich geschafft haben. Kaiserslautern kehrt in die zweite Liga zurück. Das ist zwar immer noch nicht die Bundesliga, aber wer Miros Biographie gelesen hat, weiß: Miroslav Klose ist ein Mensch, der die Dinge immer Schritt für Schritt angeht.

Und er ist ein guter Sportsmann. Und als solcher verlangt er von seinem Team natürlich höchste Konzentration in den verbleibenden vier Spielen. Alles andere wäre ja unfair gegenüber den Teams, für die es noch um etwas geht. Und außerdem: Auch für den FCK ist ja noch etwas zu holen: Die Meisterschaft der dritten Liga.

In der Woche nach dem Aufstieg kommt Braunschweig auf den Betzenberg. Die Eintracht ist eines von nur vier Teams, gegen die Lautern in der Liga diese Saison verloren hat. Jetzt kommen sie zu uns ins Fritz-Walter-Stadion und natürlich sinnen wir auf Revanche. Und das klappt auch ganz wunderbar. Wir spielen wie beflügelt. Von der Seitenlinie aus wirkt es, als würden die Jungs über den Platz schweben, jede einzelne Aktion funktioniert, wir treiben den Gegner nach Belieben vor uns her. Das Ergebnis: 3 Tore in 30 Minuten. In Halbzeit zwei ist dann Party auf den Rängen. Der KSC liegt parallel mit zwei Toren zurück. Bleibt es so, sind wir Meister. Braunschweig erzielt irgendwann noch einen Anschlusstreffer, aber das juckt irgendwie niemanden mehr, auch nicht Braunschweig. Nach 90 Minuten gewinnen wir 3:1 und sind nicht nur aufgestiegen, sondern haben auch den Drittligatitel in der Tasche.





Perfektes Timing also: Im ersten Heimspiel nach dem Aufstieg holen wir den Titel und somit haben Fans und Mannschaft nach dem Abpfiff gleich doppelt Grund zu feiern. Das haben sich auch alle mehr als verdient. Die Mannschaft hat eine Souveränität an den Tag gelegt, die alles andere als selbstverständlich ist. Erst Recht nicht in den Niederungen der dritten Liga. An einem nebeligen Tag im November, bei Nieselregen und Temperaturen nahe dem Gefrierfpunkt auf einem Kartoffelacker in der niedersächsischen Provinz die Motivation hochzuhalten, das kann nicht jeder. Und für die Fans freut es mich auch ganz besonders, eine derart souveräne Saison ist natürlich Balsam auf die geschundene Seele des FCK-Anhangs.

In den kommenden Wochen geht es nun einfach immer so weiter. Wer denkt, dass sich der FCK nun hängen lässt ist schief gewickelt. Die letzten drei Partien werden zu einer regelrechten Abschiedstour durch Liga 3. Mit vielen Toren, schönen Spielzügen, ein bisschen Hacke-Spitze-eins-zwei-drei und vor allem: Drei überzeugenden Siegen.





Sowohl Halle als auch Aalen haben nicht den Hauch einer Chance. Unser mitgereister Anhang feiert zwei Mal 90 Minuten lang durch und Miro steht am Spielfeldrand und freut sich über die vielen Tore. Das letzte Heimspiel gegen die Fortuna aus Köln gestaltet sich dann zunächst etwas mühseliger. Die Tore fallen erst in der zweiten Halbzeit, aber dafür umso schöner. Spalvis und Biada treffen nach Spielzügen wie aus dem Lehrbuch. Sie setzen damit zwei wunderschöne Schlusspunkte hinter eine grandiose Saison.




Wie ihr seht, hat Uerdingen sich am Schluss noch auf Platz 3 vorgekämpft und sich dort nur dank besserem Torverhältnis behauptet. Der Punkt, den sie gegen uns geholt haben war so gesehen also Gold wert. Vor allem da sie sich in der anschließenden Relegation in zwei dramatischen Partien gegen Dresden durchgesetzt haben. Uerdingen folgt uns und dem KSC also in Liga Zwei.

Ganz oben stehen wir, der FCK. Und ganz nebenbei haben wir damit zwei Drittligarekorde geknackt. Die meisten Punkte (89) und die meisten Tore (91) in einer Saison. Miros Angriffsspiel hat sich also bezahlt gemacht. Auch wenn es am Ende für unseren Topscorer Lukas Spalvis nur ganz knapp nicht zur Torjägerkanonen gereich hat, war er als Doppelspitze mit Julius Biada ganz sicher einer der Schlüssel für diesen Erfolg. Die beiden geben mittlerweile ein super Pärchen ab. Spalvis als Zielspieler und Ballmagnet, Biada als Trequartista im Sturm, der die gegenerischen Verteidiger an den Rand des Wahnsinns treibt und nebenbei selbst ganz gut Tore schießt. Von der Spielweise her erinnert er ein bisschen an den jungen Miroslav Klose - zumindest im Hinblick auf die Arbeit nach hinten, die Läufe in die Räume und die richtigen Vorlagen zur richtigen Zeit.

Eine mindestens genauso wichtige, wenn nicht gar die entscheidende Figur des Aufstiegs ist unser Mittelfeldmotor Mads Albaek. Er ist eigentlich viel zu gut für die dritte Liga - mein Co-Trainer ist der Meinung, dass er auch in einer Mittelklassemannschaft der Bundesliga nicht negativ auffallen würde. Ich sehe das ähnlich. Er hat nicht nur mit seinen Pässen das Angriffsspiel gesteuert, sondern durch seine gute Übersicht und sein Stellungsspiel auch defensiv für die nötige Stabilität gesorgt. Um ihn hat sich unser gesamtes Spiel gedreht und zwar nicht nur im übertragenen, sondern auch im wörtlichen Sinne. Er hat auf dem Feld die Zentrale ausgefüllt. Wenn er gespielt hat, war da kaum noch Platz für den Gegner. Trotzdem besteht eine Mannschaft natürlich immer aus elf Spielern, die alle ihren Teil in dieser Saison beigetragen haben. Hier mal meine erste Meisterschaftself, samt Taktik.





In der Innenverteidigung ist Kevin Kraus unumstrittener Abwehrchef und Fels in der Brandung. Vereinsurgestein und Publikumsliebling Florian Dick hat als rechter Verteidiger trotz seines fortgeschrittenen Alters eine überirdische Saison gespielt. Und neben dem bereits erwähnten Mads Albaek war im zentralen Mittelfeld Gino Fechner ebenfalls gesetzt. Hemlein und Zuck auf den Flügeln haben sich als furioses Duo entpuppt, wenn auch in der Rückrunde der Ersatzspieler Elias Huth sich mehr und mehr aufgedrängt hat. Ihm gehört definitiv die Zukunft.

Taktisch seht ihr hier die Vorgaben, mit denen ich in der Rückrunde in fast jedes Spiel gegangen bin. Ein immer noch offensives aber eben kontrolliertes 4-2-4, das zwei wesentlichen Prinzipien folgt. Agressiv den Ball jagen und dann möglichst schnell und direkt vors Tor. Auf diese Weise haben wir diese Saison reihenweise tolle Spiele gesehen und auch gegen teilweise sehr defensiv eingestellte Gegner schönen Angriffsfußball auf den Rasen gezaubert. Eine Saison wie gemalt. Davon werden die Mannschaft, die Fans, die ganze Stadt Kaiserslautern und nicht zuletzt der frischgebackene Trainer Miroslav Klose sicher noch lange zehren.



Blick nach vorn


In der nun anstehenden Saison in Liga Zwei werden wir es sicher deutlich schwerer haben. Das was uns diese Spielzeit gelungen ist, uns von Beginn an die Spitze zu setzen und dann einfach Sieg an Sieg zu reihen (zugegeben, mit zwei sehr kurzen Schwächephasen) - das wird sich ganz sicher nicht wiederholen. Auch wenn wir eine ganze Reihe an Spielern im Kader haben, denen meine Mitarbeiter gutes Zweitliganiveau bescheinigen (Kraus, Sternberg, Hemlein, Biada) oder gar Bundesligaspieler in ihnen sehen (Spalvis, Albaek) - die Zweite Liga ist eine ganz andere Nummer. Mein persönliches Ziel ist eine möglichst ruhige Saison ohne Abstiegskampf, in der wir in der Liga ankommen können und in der meine “Schwellenspieler” (Fechner, Strauß, Zuck, Huth) den nächsten Schritt machen. Schritt für Schritt eben, ganz Miro-like.

Finanziell sieht es zwar insofern gut aus, dass wir ab kommender Saison schuldenfrei sind. Große Sprünge machen können wir aber dennoch nicht. Stand jetzt wird das Gehaltsbudget von aktuell etwas über 400.000 Euro monatlich auf knapp 600.000 Euro aufgestockt und eine knappe Million Euro wird für Transfers bereitstehen. Das ist okay, aber für die zweite Liga auch nicht üppig.

Glücklicherweise hat der FCK noch immer einen sehr guten Ruf und die zweite Liga ist für viele Spieler durchaus attraktiv. Deshalb habe ich in dem Moment in dem klar war, dass wir aufsteigen damit begonnen, den Markt nach ablösefreien Spielern abzusuchen. Und in Verhandlungen zu treten. Binnen kürzester Zeit habe ich mich mit drei Spielern geeinigt. Welche das sind, davon beim nächsten Mal.

Akumaru

  • Profi
  • ****
  • Offline Offline
Re: Miro kommt zurück! - 1. FC Kaiserslautern
« Antwort #38 am: 05.Mai 2020, 15:36:19 »

Saison sauber zu Ende gebracht!

Die nächste Drittligasaison wird für Ordner und Polizei aber ein Kraftakt:
Dynamo Dresden, Hansa Rostock UND Energie Cottbus in einer Liga. Dazu mit Zwickau und Jena zwei zweitere Ost-Clubs.

Texas Alaska

  • Vertragsamateur
  • ***
  • Offline Offline
Re: Miro kommt zurück! - 1. FC Kaiserslautern
« Antwort #39 am: 06.Mai 2020, 08:45:08 »

Saison sauber zu Ende gebracht!

Die nächste Drittligasaison wird für Ordner und Polizei aber ein Kraftakt:
Dynamo Dresden, Hansa Rostock UND Energie Cottbus in einer Liga. Dazu mit Zwickau und Jena zwei zweitere Ost-Clubs.

Da sagst Du was. Erinnert mich an die 3. Liga vor ca. 5 Jahren, als das fast eine Neuauflage der DDR-Oberliga war - mit Dynamo, Hansa, Magdeburg, Chemnitz, Cottbus, Halle, Aue, Erfurt.