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Umfrage

Entscheidende Planungsfragen am Uhlenkrug - Sollte Sascha Engel eine weitere Saison für den ETB spielen?

Ja! Ein verdienter Spieler wie er muss weiter für den ETB stürmen.
- 10 (100%)
Nein, er ist für die Regionalliga nicht tauglich. Mit einem anderen Stürmer wäre der ETB besser aufgestellt.
- 0 (0%)

Stimmen insgesamt: 10

Umfrage geschlossen: 17.Mai 2021, 13:38:42


Autor Thema: [FM21] Lehmann im Lackschuh: Zettelwirtschaft beim ETB Schwarz-Weiß Essen  (Gelesen 29122 mal)

juli

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das sieht ja sehr souverän aus :D
Die schlechten Youth Intakes kenne ich, auch die heurige Vorschau lässt bei mir schon wieder zu wünschen übrig :(
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Akumaru

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Weiterhin klasse Saison. Spielt ihr noch vorwiegend gegen "graue" Spieler?

Castroper

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Sehr souveräner Saisonverlauf bislang!
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Emanuel

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Mehr Updates und schneller!  ;D
Liest sich gut. Gibt es eine selbstauferlegte Transferphilosophie oder gilt nur gut und günstig?  :)
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Assindia 1907

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Ich bin zwar RWE Fan, aber deine Story liest sich sehr gut. Der Aufstieg sollte ja auch sicher sein, wie agierst du taktisch? Wenn man fragen darf.

Viel Glück weiterhin , bin gespannt wie es in der RL West weitergeht.
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OH RWE, Wir lieben DICH, weil es für uns, nichts schönres gibt!!!

knufschu

  • Halbprofi
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@Juli: Danke! Ich bin froh, nicht eine Youth-Challenge zu spielen ;)
@Akumaru: Danke! Die Mannschaften sortieren sich recht brav nach den spielbaren, vorhandenen Spielern ein. Die Plätze 1-7 haben mehr oder weniger vollständige Kader, im Mittelfeld gibt es dann zwischen 10 und 6 „richtige“ Spieler und im unteren Bereich dann sechs oder weniger.
@Castroper: Danke!
@Emanuel: Danke! Nein, wie du sagst, Schnapper machen und tonnenweise vertraglose Spieler zur Probe an den Uhlenkrug lotsen. Talente zu fördern scheint vorerst illusorisch, daher darf es auch gerne mal ein guter alter "Sack" sein.
@Assindia1907: Das virtuelle RWE kann - wie in der Realität - überzeugen und wird als Zweiter der Regionalliga West in die 3. Liga aufsteigen, denn die Zweite vom FC aus Köln steht ganz oben. Zur Taktik passt dieses Posting. FEHLER!!! (14.01.2021) Ein paar Zweitvertretungen dürfen ja in die 3. Liga, also gib es doch Derbys.


Kapitel 5 „Lehmanns Playbook (I)“

Vorwort: Das Playbook ist im Football eine spielstrategische Ansammlung der Spielzüge und Laufwege der Spieler eines Teams. Diese muss jeder Spieler auswendig kennen, um in den schnellen Spielsituationen am richtigen Ort zu stehen.

Freilich ist Fußball als Spiel mit ständigen Ballbesitzwechseln nicht mit dem Football zu Vergleichen, aber dennoch hat der hier inszenierte Lehmann auch eine Art Playbook entworfen, wie er die erste Saison mit dem ETB Schwarz-Weiß Essen, einer seiner ersten Stationen in der Jugend und nun als Chefcoach, taktisch angehen will. Vergleichbarer wären hier vermutlich, da die gleiche Sportart, Nagelsmanns Prinzipien, die die taktischen Ausrichtungen seiner betreuten Mannschaften umfassen.

Aus Lehmanns Biografie „Der Wahnsinn liegt auf dem Platz“ gibt es im vorletzten Kapitel Hinweise auf seine Vorstellung von Fußball:

1. Fußball braucht technisch gute Spieler, die sowohl auf dem Platz als auch im Kopf „schnell“ sind. Dabei sollten die erfolgreichen Spieler immer einen Schritt weiter sein als die gerade laufende Spielszene.

Jetzt war der Kader gegeben, aber ich entnehme daraus, v.a. Spieler zu verpflichten bzw. zu fördern, die gute Entscheidungen treffen und dabei so zielstrebig sind, wie es Lehmann als aktiver Profi selbst war.

2. Spieler sollten physisch belastbar sein und schnell, um das „moderne“ Spiel erfolgreich zu spielen. Also legen Lehmann und seine Scouts Wert auf Schnelligkeit, Antritt und zudem noch Einsatzfreude, Grundfitness und Ausdauer.

3. Das Training muss professionell sein. In diesem Save übernimmt Lehmann von der Jugend bis in den Profikader das individuelle Training und greift mitunter auch in die wöchentliche Abläufe ein. Bei semiprofessionellen Teams, wie dem ETB, ist das keine Mammutaufgabe.

4. Der Torwart muss mitspielen- wie Lehmann seinerzeit - und darf keinesfalls nur auf der Linie kahnartig stark sein, sondern bereit Teil des Spiels zu sein und zur Not mal einen Fehler wagen, der besser ist als nichts zu tun.
 
Wer die letzte Station gelesen hat, kennt womöglich meine Affinität bzgl. taktischen Überlegungen, daher hier noch Auszüge aus „meinem Playbook“ für den FM.

- Im Spielaufbau asymmetrisch stehen, um mehr Passoptionen zu haben.

- Im Spiel gegen den Ball: Tiefe und Zentrum so gut es geht abdecken, Flanken sind dabei ein hinnehmbares Übel.

- Spielphasen dominieren, in denen meine Mannschaft gut ist: Ballbesitzphase, Umschaltphase oder gegen den Ball gut stehen.

- Im Offensivspiel unbedingt Tiefe und/oder Breite erzeugen. Je nach Mannschaftsteilstärke eher Tiefe (z.B. = schneller Sturm), um den Gegner hinten zu halten oder Breite (z.B. = starke Außenspieler, Turm in der Spitze), um Lücken zu reißen.

- Zonen überladen, in denen der Gegner schwächer ist.

- Restverteidigung plus 1 als defensive Lösung. Spielt der Gegner also unentwegt mit 2 Stürmern vorne, bleiben 2+1 Spieler eher hinten. Der „+1-Spieler“ kann auch ein schneller Spieler sein, der Räume zuläuft.

- „Jede Ecke ist ein halbes Tor“



Nach dem verworrenen Schaubild jetzt ab in die virtuelle Wahrheit!

Spieltag 36: 1. FC Kleve (H)



Keine Chance für den Gast aus Kleve, der dank zwei Abseitstreffern nicht mit einem zweistelligen Ergebnis nach Hause fährt.

Halbfinale Niederrheinpokal: Sportfreunde Baumberg (A)

Die Sportfreunde aus dem Kreis Mettmann spielen eine gute Saison, haben aber den Anschluss an die Ligaspitze verloren. So stellt sich auch das Spiel gegen die in den ersten 45 Minuten überlegenen Gäste aus Essen dar. Nach einem gut getretenen Eckball löst sich Engel aus der Deckung und platziert mit dem linken Innenrist den Ball ins Tornetz. Drei Minuten vor der Pause steht erneut der Essener Torjäger im Mittelpunkt der Ereignisse. Nach Remmo-Zuspiel gibt es einen elfmeterwürdigen Kontakt durch den Gegenspieler Berger. Den Strafstoß verwandelt Remmo zum Endstand von 2:0.



Im Finale gibt es zwar kein Derby, aber mit dem MSV Duisburg wartet ein höchst attraktiver Gegner! Die Zebras haben RWE mit einem 3:1-Auswärtssieg im Parallelspiel in der Verlängerung geschlagen.

Spieltag 37: SV Dalbecksbaum Velbert (H)

Diese Partie hatte viel Spannendes zu bieten! Zunächst geht alles seinen gewohnten Gang und die Essener sind nach rund 30 Minuten mit 1:0 vorne, ehe sich dann kurz vor dem Halbzeitpfiff noch Ereignisse überschlagen. Der dribbelstarke Schubert-Abubakari narrt die hochgewachsenen Innenverteidiger des ETB und gleicht aus, aber im Stile einer Spitzenmannschaft nutzt Engel einen Eckball in der Nachspielzeit zum 2:1.

Nach dem Seitentausch sind es dann wieder die Gäste, die durch Meier den Ausgleich, ebenfalls nach Eckball, herstellen. Das Eckenfestival erlebt schon fast seinen Höhepunkt, als Joker Welker erneut die Schwarz-Weißen in Führung bringt. Wieder ist es dann die Nachspielzeit, in der die Fans am Uhlenkrug für ihr Ausharren belohnt werden. Zunächst muss der Essener Rechtsverteidiger Wolters verletzt vom Platz, doch Lehmann hat bereits sein Wechselkontingent ausgeschöpft, also geht Sahin auf die Außenbahn. Als dann fünf Minuten der insgesamt sechsminütigen Nachspielzeit abgelaufen sind, gleicht Schubert-Abubakari erneut aus! Aber die Essener sind Tabellenführer und wollen den Heimfans drei Punkte schenken und gehen mit einem der letzten Spielzüge noch einmal das Risiko und werden durch einen Treffer vom Chahed belohnt! Mitgerechnet? Genau! 4:3 Heimsieg.



Spieltag 38: TV Jahn Hiesfeld (A)



Nach dem Spektakel ist Schmalhans Küchenmeister im Stadion am Freibad. Am Ende ist es ein sehr verdienter 2:0-Auswärtssieg, aber mit einem xG-Wert von knapp 4 muss da mehr abfallen. Chahed ist zur Zeit in Form und netzt als ZM (an) zwei mal.

In der Verfolgertabelle hat sich auch etwas getan, denn Bocholt schlägt Velbert im Spitzenspiel, hat aber zuletzt gegen Baumberg Punkte gelassen. Zehn Punkte sind es nun auf Rang 2. Die drei Punkte schmecken bereits nach Regionalliga!

Spieltag 39: 1. FC Bocholt (A)

Dank der zehn Punkte Vorsprung kann vor dem Finale im Niederrheinpokal eine Ersatzelf auflaufen, ohne dass Lehmann um den Erfolg in der Liga fürchten muss.



Der zweite Anzug sitzt gut, denn es gibt einen recht souveränen 1:2 Sieg in Bocholt zu bejubeln. Das Mittel der Wahl zum Treffer sind zwei Evergreens aus dem Playbook. Ein Eckball nach dem Rezept „Alle-drei-Zonen-doppelt-besetzt“ und eine Halbfeldflanke an den zweiten Pfosten.

Finale Niederrheinpokal: MSV Duisburg (A)



Erstes Jahr und gleich ein Finale für Lehmanns Elf! Die Chancen sind gering, aber es ist ein Finale. Die Ansprache muss er aber noch üben ;-)



Es dauert gerade einmal 2 ½ Minuten da muss Engel eigentlich die Führung vor über 28.000 Zuschauern in der Schauinsland-Arena machen! Danach, das muss auch der ETB-Fan gestehen, sind die Zebras das bessere Team und gehen durch Ademi in der 18. Minute in Führung. Immer wieder kommen sie auf der rechten Seite durch, obwohl Sahin schon gut aushilft. Ein weiteres Tor fällt aber nicht in Halbzeit Nummer eins.

Die zweite Halbzeit ist etwas ereignisärmer und beide Mannschaften geben sich nichts und ein deutlicher Klassenunterschied ist ebenfalls nicht zu sehen. Dennoch hat der MSV heute einfach ein paar Pfeile mehr im Köcher und der Zweite trifft sein Ziel in der 78. Minute, nach einer Freistoßflanke, die per Kopf ins Netz befördert wird. Das ist der Endstand. Am Ende ist Duisburg ein Drittligist (Rang 4) und der ETB spielt in der Oberliga.



Spieltag 40: 1. FC Monheim

Die lange Saison nähert sich dem Ende und nach der Niederlage im Pokalfinale gibt es erneut hängende Köpfe bei den Schwarz-Weißen. Vorne will die Pille nicht rein, hinten nutzt Monheim eine der drei Chancen eiskalt – die zweite Saisonniederlage.

Will der ETB es nun doch noch einmal spannend machen? 8 Punkte, vier Spiele. Unnötige Spannung gehört hier aber auch nicht her, denn es geht nun gegen die Plätze 15, 22, 23 und 13.

Spieltag 41: FSV Duisburg (H)

Cissé, Cissé, Cissé! Ein Hattrick gegen den FSV Duisburg in der ersten Hälfte und der Sack ist zu und das nicht nur in diesem Spiel, sondern auch in der Liga!!! (Velbert spielt nur 0:0 gegen Mönchengladbach)



ETB Schwarz-Weiß Essen – Auf, auf in die Regionalliga West!

Spieltage 42 – 44: 1. FC Mönchengladbach (H), SPVGG Sterkrade-Nord (A), SC Velbert (A)

Gegen den Meistermacher aus Mönchengladbach gibt es keine Geschenke und mit dem 6:1 werden sie zudem noch in die Landesliga geschickt.

Die Sterkrader sind bereits abgestiegen und bekommen 8 Dinge eingeschenkt, erzielen aber immerhin einen Ehrentreffer: Ehre +100 für den Lehmann-ETB. Engel macht fünf Buden, steht nun bei 37 Saisontoren, aber Bocholts König, der schon bei 47 Saisontoren steht, wird er nicht mehr einholen können.



Zum Saisonausklang in Velbert netzt Remmo in dieser Saison das letzte Mal für den ETB. Seine Gehaltsforderungen sind derart hoch, so dass vorerst kein Vertrag zustanden kommen wird.





Eine lange, harte Saison liegt hinter Lehmann und seinem ETB Schwarz-Weiß Essen. Sicherlich u.a. dank der grauen Spieler, aber auch durch kluge Transfers und Lehmanns taktische Kniffe konnte eine Oberligamannschaft gestellt werden, die durch die Liga walzt.

In Essen-Kray ist man mit Sicherheit leicht enttäuscht über das Abschneiden in der Saison, denn mit dem 1. FC Bocholt, die sicherlich ebenfalls faulen, waren diese beiden Mannschaften die großen Favoriten. Da ich die Kräfteverhältnisse der Oberliga Niederrhein in der Realität nicht wirklich einschätzen kann, ist ein Urteil über die Absteiger schwierig. Nach zehn real gespielten Spieltagen liegen St. Tönis, Sterkrade und Kleve eher oben in der Tabelle und z.B. der FC Kray unten.

Es folgt auch ein kurzer Saisonrückblick, aber vorher schon ein kleiner Spoiler, denn fürstlich ist das Budget für die kommende Saison nicht gerade.

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« Letzte Änderung: 14.Januar 2021, 21:59:31 von knufschu »
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Akumaru

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Klasse Saison, die Kür folgt aber eine Liga weiter oben. Dann wird es noch weniger "graue" Spieler geben. ;)

Die Taktik gefällt mir personlich sehr gut. Kann es nicht oft genug erwähnen: Seit dem 18er FM liebe ich einfach asymmetrische Taktiken.

knufschu

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@Akumaru: Danke! Ohja, daher befüchte ich auch, dass die Taktik in der Oberliga mindestens zweitrangig war.


Kapitel 6 „Der verfluchte Zweite wird Erster! - Saisonrückblick Oberliga Niederrhein“

Vorwort: Lange bevor Coach Lehmann das Licht der Welt erblickte, war schon der unliebsame Titel des „ewigen Zweiten“ für den ETB Schwarz-Weiß geboren. Und in der Tat pflastern die zweiten Plätze die Vereinsgeschichte auf geradezu unheimliche Weise.

Rund zehn Jahre nach der Jahrhundertwende, also 1910, hat der Westdeutsche Spielverband im Fußball eine Ligareform umgesetzt, wovon im Laufe der Zeit noch viele folgen werden, um wie andere Landesverbände einen Landesmeister zu küren, der dann auch um die deutsche Meisterschaft spielen soll. Es entstand eine dreigleisige Verbandsliga aus drei Bezirken mit jeweils zehn Mannschaften. Während das erste Jahr der Jungs rund um die Dreilindenstraße gerade noch mit dem Nichtabstieg endete, landeten die Schwarz-Weißen mehrere Male in Folge auf dem zweiten Rang dieser Zehner-Liga, gerne hinter dem Duisburger SV.

Die wohl spannendste Saison in dieser „kleinen“ Liga war die Saison 1911/12. Dort mussten die Essener sich dem Kölner Ballspielclub in einem Entscheidungsspiel geschlagen geben, dem Vorgänger des 1. FC Köln. Erst in der Verlängerung und durch ein Eigentor in Minute 120 wurde man Zweiter.

Ein paar Ligareformen später folgten auch Titel, wie der Gewinn der Ruhrkreismeisterschaft 1919/20, doch bereits in der Folgesaison wird der ETB standesgemäß wieder Zweiter, hat aber Glück im Unglück. Verliert man zwar das Finalspiel gegen Dortmund 95, qualifizieren sich die Essener dennoch für die neu gegründet Gauliga und holen dort direkt den Titel und spielen damit um die Westdeutsche Meisterschaft. Dort wird der ETB in dieser Gruppenphase am Ende vierter von sechs Mannschaften. Den begehrten Titel holt TG Arminia Bielefeld. In beiden Folgesaisons wird der ETB in der Gauliga dann wieder - wie gewohnt - Zweiter, genau wie in der Saison 1924/26.

Diese Spielzeit dauerte in der Tat zwei Jahre, da hier wieder einige Reformen anfielen und ein Modus gesucht werden musste, um einen Vertreter aus Westdeutschland für die bundesweite Meisterschaft zu finden. Da der westdeutsche Verband am größten war, durften drei Mannschaften in das Rennen um die deutsche Meisterschaft geschickt werden. Ende der 1920er Jahre scheiterte der ETB jedes Mal in einem Entscheidungsspiel und konnte nie in den Genuss dieser Endrunde kommen. Die Gegner waren Schalke 04, Fortuna Düsseldorf und der Duisburger SV (Vorgänger des MSV). Man kann also sehen, mit welchen Vereinen der ETB in den 20er Jahren konkurrierte.

Ende der 30er Jahre nennt sich die Liga wieder Gauliga Niederrhein und dort gibt es mal wieder einen zweiten Platz zu verdauen und zwar in der Saison 1939/40, immerhin zwei Punkte vor RWE. Diese sollten aber dann später an den Schwarz-Weißen vorbeiziehen.

Nun werden die zeitlichen Sprünge größer, aber auch die Erfolge. Die Geschichte rund um den legendären DFB-Pokalsieg wird noch vertieft werden. Besonderes Interesse verdient aber die Saison 1966/67, denn nun gelingt den Schwarz-Weißen ein Zweiter-Platz-Triple. In einer schweren Saison, in der v.a. Späher aus den USA an vielen deutschen Spielern baggerten, wird man in der Regionalliga West Zweiter, erzielt damit die Möglichkeit in die Bundesliga aufzusteigen. In der Aufstiegsrunde gab es dann gefühlt zu viele Nebenschauplätze, u.a. unglückliche Spielansetzungen, aber auch vereinsinterne Entscheidungen zu Lasten der Fans, usw., so dass am Ende in der Aufstiegsrunde nur der zweite Platz auf dem Tableau steht. Der dritte zweite Platz dieser Spielzeit wird im Verbandspokal errungen. 

Die nun folgenden Jahre haben ebenfalls noch drei zweite Plätze auf Lager und zwar in der Amateur-Oberliga in den Spielzeiten 1979/80,1984/85 und 1987/88. Puh!

Hier nochmal ein treffendes, zusammenfessendes Zitat aus der Vereinschronik: „Lag es an den Trainern, an den Spielern? Wohl kaum! Heerscharen von ausgezeichneten Trainern und Spielern versuchten beim ETB, diesen Fluch zu durchbrechen - meist vergebens! Einmal wird es jedoch gelingen, und davon sind die Autoren überzeugt. Dann kann man mit Fug und Recht sagen: Der Knoten ist geplatzt! Denn an geheimnisvolle Kräften und böse Dämonen glauben wir nun mal nicht.“

In der virtuellen Welt hat es funktioniert! Hier der Saisonrückblick.



(leider habe ich hier auf Einsätze geklickt? Diese Grafik ist nicht gerade aussagekrätig)

Spieler der Saison & Kaderplanung



Im Tor

Lenz ist von den Werten her der bessere Spieler, aber aufgrund der Gehaltsforderungen ist er spätestens im letzten Saisondrittel ins Hintertreffen geraten und der Ersatzmann Schönnenbeck hat sich gut entwickelt.

Lenz‘ Verbleib ist kein „Must-Have“, wenngleich er für die Regionalliga wohl geeignet scheint.

Fazit: Kleinbaustelle

In der Verteidigung

In der Innenverteidigung ist Zündorf Lehmanns Gewinner. Er konnte vorne seine Buden machen, aber v.a. sind seine Pässe hinten heraus auf den ZM (an) oder den Spielmacher wichtig gewesen. Voß und May sind in dieser Kategorie leicht hinter ihm. Fraglich, wer von diesen Jungs Regionalligatauglichkeit besitzt.

Auf den Außenbahnen ist Clein der Spieler mit dem meisten Potenzial, aber seine Entwicklung stagniert. Sahin könnte unter Lehmann ebenfalls auf links auflaufen. Rechts ist Welker eine solide Option.

Fazit: Größere Baustelle.

Im Mittelfeld

Noutsos hat schon stark geliefert und ist mit Sicherheit der unbesungene Champion des ETB, ist aber kein Jungspund mehr. Dennoch ist das zentrale Mittelfeld in der Breite passabel aufgestellt.

Die Außenbahnen sind wohl, wenn Remmo geht, eine richtige Baustelle.

Fazit: Größere Baustelle. Gefühlt wird in der kommenden Saison eher eine klarere Doppelsechs auflaufen müssen, daher ist die Baustellen-Frage in Teilen unklar. Klar ist aber, auf den Flügeln muss etwas geschehen.

Im Sturm

Eigentlich müsste man Sascha Engel „Spieler der Saison“ nennen, der mit 43 Tore in der Liga und im Pokal herausragt. Dafür verdient er auch einen dröhnenden Applaus. Dennoch ist man sich beim ETB unschlüssig über seine möglichen Qualitäten in der höheren Spielklasse.

Cissé als „Verbindungsspieler“ hat sich am letzten Spieltag schwer verletzt und wird zum Saisonstart noch nicht helfen können. Als Einzelstürmer ist er nicht stark genug, als Mann „hinter der Spitze“ kann was gehen.

Fazit: Mittlere Baustelle

Generell werden und stehen sich bereits Horden an Probespielern am Uhlenkrug auf den Füßen. Harte Scoutingarbeit für Lehmann und sein Team.

Nationales & Internationales

Die Flick-Bayern werden deutscher Meister, gefolgt vom BVB und dann mit größeren Abstand Leipzig. Schalke 04 wird Sechster. Die Bundesliga-Absteiger kommen aus Bielefeld und Köln, Werder geht in die Relegation.

Aus der 2. Bundesliga steigen Düsseldorf und der HSV direkt auf, der VFL Bochum spielt gegen Werder. Die Absteiger-Vereine sind die Würzburger Kickers und der VfL Osnabrück. Die Relegation spielt hier Erzgebirge Aue gegen den Niederrheinpokalsieger.

Die 3. Liga gewinnt Dynamo Dresden in einem knappen Finish vor dem FCK. In die verschiedenen Regionalligen steigen Saarbrücken, Unterhaching, Waldhof Mannheim und der SC Verl ab.

In England gewinnt Liverpool erneut die Meisterschaft, in Spanien Barcelona und auch in Italien holt der Favorit den Titel, also Juventus Turin. Die Eredivisie gewinnt Ajax Amsterdam.

In der Europa-League schlägt Lehmanns EX-Verein, der AC Mailand Manchester United in einem wirklich guten Spiel 3:1. Die Tore waren sehr sehenswert!

Die Champions-League gewinnen die Reds im Finale gegen Real Madrid. Die Treffer für Liverpool machen Alexander-Arnold und Mané. Ramos köpft für Madrid zum zwischenzeitlichen 1:1 ein.
« Letzte Änderung: 18.Januar 2021, 09:28:09 von knufschu »
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knufschu

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Kapitel 7 „Der Weg zum DFB-Pokalsieg (Teil 1)“

Vorwort: Ich hätte nicht erwartet, dass ich dieses Vorwort bereits derart früh in dem Save schreiben werde. Der DFB-Pokalsieg des ETB Schwarz-Weiß hat zwar schon ein wenig Staub angesetzt, ist aber mit Sicherheit ein entscheidender Moment in der Vereinsgeschichte.

Erstmals Kontakt mit dieser Erkenntnis hatte ich bei einem Besuch im Ruhrmuseum in der Zeche Zollverein. An einem verstaubten Computermonitor mit Touchfunktion konnte man sich durch die sportlichen Erfolge der Vereine im Ruhrgebiet klicken und dort tauchte Schwarz-Weiß Essen als Pokalsieger auf. Die Erstreaktion war eher „Da haben die sich bestimmt vertippt, es muss Rot-Weiß Essen heißen.“

Eine rund zweistündige Anreise hatten die beiden Finalisten des Jahres 1959, Schwarz-Weiß Essen und Borussia Neunkirchen, zum Finale im Auestadion in Kassel, in dem Mitte der 2000er Jahre ein ehemaliger ETB-Spieler, Oliver Adler, sein letztes Spiel der aktiven Karriere bestritten hat. Scheinbar hat das DFB-Pokalfinale zu diesen Zeiten stets in wechselnden Stadien stattgefunden.

Der Modus im Jahr des Pokalsiegs war im Vergleich zu heute ungleich komplizierter und der DFB-Pokal hatte mitunter noch nicht dieses hohe Renommee im nationalen Fußballgeschehen. Die Essener mussten zunächst den Kreispokal gewinnen. Dieses gelang im Finalspiel gegen Karnap 07, bevor es im nächsthöheren Westdeutschen Pokal in die nächsten Runde, das Halbfinale, ging. Ganze zwei Stunden dauerte das Halbfinale gegen Rot-Weiß Oberhausen und der Underdog aus Essen, der in der Vorsaison im Ligabetrieb noch den letzten Platz in der Oberliga belegte und absteigen musste, besiegte RWO.

Das Finale im Westdeutschen Pokal stieg gegen den haushohen Favoriten, Westfalia Herne, deren Kader gespickt mit Nationalspielern war. Zudem musste Herne kein Halbfinalspiel bestreiten, während dem ETB die Partie gegen Oberhausen, die gerade mal eine Woche alt war, noch in den Beinen steckte. Von zwei frühen Toren etwas überrumpelt, konnte Herne im Finale zwar noch auf 2:2 stellen, musste aber einen Elfmeter rund zehn Minuten vor Spielschluss schlucken und so ging die Partie mit 3:2 an den ETB.

Als Sieger des Westdeutschen Pokals qualifizierten sich die Essener also für den DFB Pokal! Dort reiste man zunächst in das Poststadion nach Berlin und schlug Hertha, im Halbfinale den HSV und im Finale schließlich die Saarländer aus Neunkirchen.

Ein präziser Bericht über die Spiele im DFB-Pokal wird folgen, wenn der Lehmann-ETB mit einer konkurrenzfähigeren Elf antreten wird, denn in dem virtuellen DFB-Pokal wartet mit dem SC Freiburg nach wenigen Spieltagen in der Regionalliga West ein schier unschlagbarer Gegner aus dem nationalen Oberhaus.

Die Saisonziele



Die Saisonziele des Vorstands sind ambitioniert und man erwartet von Lehmann bereits in dieser Saison ein Abschneiden im Mittelfeld der neuen Liga. Das deckt sich zwar in etwa mit den Einschätzungen der geldgeilen Wettbüros, ist aber schon eine Hausnummer, wenn man bedenkt, dass der Verein in finanzieller Schieflage ist und die „alten“ Erwartungen für die Oberliga eigentlich nicht zwingend einen Aufstieg vorsahen.

Die Transfers

Es wurde schon ziemlich hart an der Transferschraube gedreht, damit man einen Kader zusammen hat, der in der neuen, höheren Liga bestehen kann, verdiente Spieler der Oberliga erhält und zudem noch preiswert ist.

Im Tor



Auf der Lehmann-Position wird es nun einen Zweikampf zwischen zwei 20-Jährigen, Schönnenbeck und der Leihgabe Schulze, geben.

Da er fest für den Verein spielt und schon etwas länger da ist, liegt Schönnenbeck eine Handschubreite vorn.

In der Verteidigung



In der Innenverteidigung kommt Willi Sarr zurück an den Uhlenkurg. Er ist im Prinzip ein Eigengewächs, denn bereits in der Zeit zwischen 2002 und 2005, in Teilen für die U-Mannschaften, trug er das Schwarz-Weiß des ETB und ist dann wie einst Lehmann nach Schalke gewechselt. Sein Weg führte dann nach Leverkusen und Mönchengladbach. Er konnte aber über den Status des Megatalents offensichtlich nie hinauskommen, aber 5 U-Nationalspiele sammeln. Zuletzt spielte er beim Essener Oberligisten Schonnebeck.

Neben Sarr werden Zündorf und der Luxemburger Voß um die Plätze in der Innenverteidigung kämpfen.



Rechtsverteidiger wird Olizzo werden. Für den TSV Steinbach Haiger hat er bereits Regionalligaerfahrung gesammelt. Auf der linken Seite gibt es ein großes Angebot. Hier können die bekannten Kräfte Sahin, Clein oder Wolters spielen. Alle drei sind aber auch als Sechser denkbar.



Ersatzmänner auf den Außen sind dann Galle und Gietzen, die beide neu im Kader sind. Letzterer weilt aber zu Saisonbeginn bei der haitianischen Nationalmannschaft.

Im Mittelfeld



Im zentralen Dreiermittelfeld oder in Teilen auch auf der OM-Position hinter der Spitze ersetzen Pandza und Pommer die letztjährigen Leistungsträger Chahed und Pöhlker, deren Verträge jeweils nicht verlängert worden sind. Pommer hat schon für verschiedene Vereine in der Regionalliga gespielt, Pandza kommt aus der Hessenliga.



Das schweizer Taschenmesser Maouche wechselt vom FC Zürich II nach Essen. Er ist eher für die defensiven Aufgaben verantwortlich.



Offensiv konnte der Vertrag von Remmo zu guten, sparsamen Konditionen verlängert werden. Ergänzt wird das offensive Mittelfeld durch Ihenacho, der aus Bonn nach Essen wechselt.

Im Sturm

Engel wird auch in der Regionalliga Stürmer Nummer 1 sein. Es gab auf dem Markt nichts Besseres zu holen und irgendwie konnte Lehmann an über 40 Pflichtspieltoren auch nicht vorbeientscheiden.



Leihgabe Kalac ist wirklich nur Ersatz.

Fazit



Bundesligareif ist diese Mannschaft natürlich keineswegs, daher wird auch das anstehende Highlight, das Pokalspiel gegen Freiburg, nicht ernsthaft als Gradmesser betrachtet, aber für die Regionalliga West blickt Lehmann mit Sicherheit auf eine schlagkräftige Mannschaft, die auch die geldgeilen Wettbüros, die leider im Fußball omnipräsent sind, nicht als aussichtslosen Absteiger betrachtet.



Von Vorteil ist defenitiv die Vorstandentscheidung, ab sofort eine zweite Mannschaft zu betreiben. Dort können dann die Ersatzleute spielen.

1. Spieltag Regionalliga West: Wuppertaler SV (H)



„Besser kann die Spielzeit nicht beginnen!“, hat sich Lehmann wohl nach zehn gespielten Minuten gedacht, denn da waren bereits zwei Buden für sein Team gefallen. Sowohl Remmo als auch Engel sind die ersten Tore auf Regionalligaebene (laut FM) geglückt. Leider gießen die Wuppertaler noch Wasser in den Wein und erreichen am Ende ein nicht ganz leistungsgerechtes, aber irgendwie verdientes 2:2.

2. Spieltag Regionalliga West: FC Schalke 04 II (A)

Die Zweite der Königsblauen war erheblich besser als die Essener und gewinnen die Partie mit 1:0.

Die Erkenntnis des Spiels für Lehmann war mit Sicherheit, dass die Abwehr größere gegnerische Chancen verhindern konnte und v.a. das Ziel, den Gegner auf die Außen zu zwingen, gelungen ist. Die Schalker flanken rund 50-mal in die Box, davon kommen gerade einmal 12 Flanken an.



Das Tor des Tages durch Ceka fällt aus einem Fernschuss nach Eckball.

3.Spieltag Regionalliga West: FC Düren (H)



Ähnlich wie schon gegen die Wuppertaler wäre hier mehr drin gewesen, wenn man die Chancen konsequent nutzt. So bekommen die Schwarz-Weißen ein Traumtor aus 26 Metern eingeschenkt, können aber immerhin durch Engel ausgleichen.

4. Spieltag Regionalliga West: Borussia Mönchengladbach II (A)



Ausgerechnet in einem solchen Spiel holen die Essener ihren ersten Dreier in der Regionalliga. Die Zweite der Gladbacher Fohlen hat mehr Chancen und verballert sogar noch einen Elfmeter und wenn man dann so mit Chancen wuchert, passiert es gerne, dass man verliert.

Der starke Cissé schnürt einen Doppelpack und ist damit Spieler des Spiels bei dem glücklichen 2:1-Sieg.

1. Runde DFB-Pokal: SC Freiburg (H)

Ein Bundesligist zum Pflichtspielbesuch am Uhlenkrug! Der SC Freiburg, trainiert von Streich, ist eher mäßig in die Liga gestartet (Platz 15) und kann sich gegen die unterklassigen Essener eigentlich nur blamieren, wenn man nicht hoch gewinnt. Wobei der SC Freiburg für Unruhe eher weniger bekannt ist.

Ganze 51 Minute können die Schwarz-Weißen die Pokalpartie mehr oder weniger offen gestalten, ehe dann dem Schlussmann Schönnenbeck ein Fehler unterläuft. Sein gut gedachter, schneller Abschlag landet bei dem Freiburger Spielmacher Dressel, der sofort auf Höler weitergibt, der natürlich sicher netzt. Weniger Augenblicke später segelt Schönnebeck von außen betrachtet ohne Not durch den Sechszehner und Tempelmanns Kopfball fliegt im hohen Bogen ins Netz. Danach ist das Spiel entschieden und Freiburg erhöht um zwei weitere Treffer.



Im Detail betrachtet macht das von außen betrachtete, fehlerhafte Torhüterspiel von Schönnenbeck in Lehmanns Augen sogar Sinn. In Seiner Biografie spricht er von Fehlern, die die Alternative von Nichtstun sind und daher der Fehler in einem offensiven Torwartspiel mit gebucht ist. Kommt der Pass von Schönnenbeck vor dem ersten Gegnertreffer an, ist ein Konter sehr wahrscheinlich. Ist also was dran…



Finanziell ist die Pokalteilnahme ein Segen für den ETB. Schlagartig hat man eine 500.000 € auf dem Konto, anstelle von knapp 200.000 € Miesen.

1. Runde Niederrheinpokal: VSF Amern 1910 (A)

Gegen den Landesligisten VSF Amern wird ohne den ganz großen Glanz die nächste Pokalrunde gebucht. Besonders erfreulich ist hierbei die Leistung des Jokers Kalac, der zwei der vier Tore erzielt – 4:0.





Die Tabelle ist noch sehr jung und die Favoriten auf Ab- bzw. Aufstieg sammeln sich bereits unten und oben, wenn man von den zweiten Mannschaften und ein paar Früh- bzw. Spätstartern absieht. Für Lehmann wird es auf jeden Fall eine Bewährungsprobe, denn – das kann man bereits nach den wenigen Spielen sagen – kein Spiel wird „mal eben so gewonnen“.
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Akumaru

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Dribbling 1, will den Ball aber am Gegner vorbeilegen ...? Oh, das erinnert mich an manches Kleinstfeldspiel in der Soccerworld mit Arbeitskollegen.  >:D

Saisonstart ist so schlecht nicht, absteigen werdet ihr sicherlich nicht.

juli

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der Start sieht ja durchaus vielversprechend, der Pokal ist natürlich finanziell absolut wichtig. Mit den 500 Tsd. kannst du deine Spieler eine Zeit lang zahlen ;)
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Jäger Horst

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Macht Spass zum Mitlesen! Solange Lehmann keinem die Brille klaut, herrscht Burgfrieden! 8)
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Rot-rot-weiß-rot-wir saufen bis zum Tod!

knufschu

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@Akumaru: Einen ähnlichen Gedanken hatte ich auch ;) Ihm ist das Dribbeln von Lehmann unterbunden worden!
@juli: Ohja, das Geld kann der ETB brauchen und ist damit Profiteur der Tabellenkonstellation der 3. Liga der letzten Saison.
@Jäger Horst: Danke! Der Brillenklau wird mit Sicherheit noch Thema. Es steht darüber auch etwas in Lehmann Biografie.


Kapitel 8 „Am Uhlenkrug eine Macht“

(Foto selbst erstellt)

Vorwort: „Wollen wir die Klasse halten, müssen wir mindestens die Heimspiele gewinnen und rund 45 Punkte holen. Das ist ganz einfach.“, so Lehmann in einem seiner raren öffentlichen Medienauftritte rund um die Phase des Saisonstarts.

Das Uhlenkrugstadion, das Stadion des ETB, blickt auf eine bewegte Geschichte zurück und war nicht immer die Spielstätte des ETB in der langen Vereinsgeschichte. Zunächst, also um 1900, spielte der ETB am Haumannhof und als Ausweichplatz diente eine Viehweide im Stadtteil Huttrop, ehe es dann ins Tivoli nach Stoppenberg ging.

Das Uhlenkrugstadion selbst entstand 1922 und wurde mit einem Fassungsvermögen von 35.000 Zuschauern eröffnet. Der Name des Stadions lautete allerdings noch nicht Uhlenkrugstadion, sondern vorerst „Stadion Schwarz-Weiß am Stadtwald“ (bis 1937) und anschließend wird es ein martialischer Name „Max-Ring-Kampfbahn“. Max Ring selbst war eine verdiente Persönlichkeit im Verein und betrieb u.a. die Stadionzeitung, war Vorsitzender der Fußballabteilung und bekannt als Essener Kaufmann. Noch heute erhält der Spieler des Jahres des ETB den sogenannten Max-Ring-Preis.

Wie große Teile der Stadt Essen wurde auch das Stadion im Zweiten Weltkrieg zerstört und brauchte eine gewisse Zeit zum Aufbau, war aber dann bis Mitte der 70er Jahre die Spielstätte der Schwarz-Weißen, ehe der sportliche Erfolg die Profiabteilung in ein neues Stadion zwang. Da die Auflagen des DFB für die zweite Bundesliga in den 70er Jahren im Uhlenkrugstadion nicht erfüllt werden konnten, weil u.a. eine Flutlichtanlage fehlte, zog man in das 40.000 Plätze umfassende Grugastadion, im Bereich der Essener Messe und des Grugaparks, einer Parkanlage nahe des Essener Zentrums, die in der Blütezeit oder beim Parkleuchten einen Besuch wert ist.

Mit dem Abstieg aus der zweiten Liga (1978), zogen die Profis wieder in das unter Fans beliebtere, alte Stadion am Uhlenkrug zurück. Das Grugastadion existiert übrigens heute nicht mehr und hatte seine Highlights v.a. als Stätte für die Inszenierung der Fernsehshow „Spiel ohne Grenzen“ oder das Turnfest 1963. Bis Anfang der 1990er Jahre haben die Assindia Cardinals dort Football gespielt.

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Aktuell scheint es Pläne zu geben das Uhlenkrugstadion zu erweitern, allerdings scheint der Schutz der Anwohner (Lärmschutz) zurzeit eine größere Rolle zu spielen.

Virtuell kommen zu den Heimspielen der Lehmann-Elf rund 600 – 700 Zuschauer, allerdings zu Spitzenspielen auch über 1000.

5. Spieltag Regionalliga West: Fortuna Düsseldorf II (H)

Zuschauer: 448



Wieder gelingt gegen eine zweite Mannschaft ein in Teilen glücklicher Dreier! Fortuna hat allerdings auch nur eine wirklich riesige Chance, die Schulze saustark pariert, während Lehmann das goldene Jokerhändchen beweist und mit Ihenacho den Torschützen zum 1:0-Siegtreffer bringt. Gerade bei dieser Standardsituation verteidigen die Fortunen mäßig und der Torschütze ist einfach einen Schritt schneller.

Allerdings scheinen Halbfeldflanken an den zweiten Pfosten, wie auch aktuell in der Bundesliga, im FM gut zu gehen.

6. Spieltag Regionalliga West: SC Verl (H)

Zuschauer: 465



„Geduld zahlt sich aus“, so betiteln die Sportjournalisten diesen Heimsieg des ETB. Weniger Ballbesitz und wenige Chancen reichen für einen verdienten 5:1 Heimsieg gegen den Favoriten aus Verl.



Dabei war die erste Halbzeit hundsmiserabel. Die beiden Neuverpflichtungen Pommer (Passquote von 63% als Spielmacher) und Pandza (Note 6,3) haben sich nicht mit Ruhm bekleckert. Deren Auswechslungen und die Umstellung von einem rechts- auf ein linkslastiges Konterspiel durch Lehmann schienen die Schlüssel zum Erfolg.

7. Spieltag Regionalliga West: Borussia Dortmund II (A)

Da war nichts zu holen. Die Schwarz-Weißen spielen zwar 20 Minuten gut mit, aber dann nehmen die Schwarz-Gelben Fahrt auf und fegen die Essener mit 3:0 aus dem Stadion.



Gepaart mit einer Hiobsbotschaft am Deadline-Day, denn Keeper Schönnenbeck wechselt spontan zum FCK, ist das eine mäßige Woche. Schnell wird auf dem leeren Transfermarkt mit Lyon Raecker noch ein Keeper geliehen.

8. Spieltag Regionalliga West: TuS Haltern (H)

Zuschauer: 473



Hart erarbeitete, wichtige drei Punkte verbleiben am Uhlenkrug. Obwohl der ETB das Spiel komplett dominiert, machen die Gäste aus Haltern am See den Führungstreffer. Doch dank der Buden von Engel und Pandza drehen die Gastgeber die Partie.

9. Spieltag Regionalliga West: SC Wiedenbrück 2000 (A)

Die Essener kommen irgendwie nie richtig ins Spiel, egal, was Coach Lehmann probiert. Das daraus resultierende 2:1 für Wiedenbrück ist daher eine logische Konsequenz.

Mit Aachen, Köln und Lotte warten nun drei schwere Brocken. Ein Negativlauf sollte dringendst unterbunden werden, denn mit 14 Punkten nach 9 Spielen stehen die Essener gut da, aber darauf ausruhen darf sich niemand.

10. Spieltag Regionalliga West (verlegt!!!): TSV Alemannia Aachen (H)

Zuschauer: 1.115



Regen! Das Spiel wird abgesagt 😉 Das hatte ist mir im FM neu! Es erinnert mich an eine nette Geschichte aus Rengs „Spieltage“-Buch, als der Coach des VfL Bochum, Heinz Höher, vor einem Pokalspiel den Platz in einer Nacht und Nebel Aktion mit Wasser überspült, damit er zufriert und man das anstehende Pokalspiel nicht im Ruhrstadion, sondern später in Dortmund austragen kann, um mehr Geld zu verdienen.

Im Nachholspiel gelingt dem ETB ein Mini-Coup und man gewinnt einen Punkt daheim gegen die Alemannia. Dem formstarken Ihenacho gelingt nach 14 Minuten ein Sonntagsschuss, danach spielen nur noch die Domstädter, die normal am Ende gewinnen müssen.

11. Spieltag Regionalliga West: SC Fortuna Köln (A)



Sascha Engel steht in diesem Spiel doppelt im Mittelpunkt. Die erste Aktion verläuft für den ETB positiv, denn der Stürmer verhilft den Gästen in Köln zur Halbzeitführung. Diese gleichen die Kölner aber nach 54 Minuten aus und dann folgt Szene zwei mit Engel im Fokus. Ein langer Abschlag von Schulze findet den 1,94-Hünen, der sich scheinbar unfair gegenüber Poggenberg durchsetzt. Tausende Zeitlupenstudien später kann man einen Ellenbogenschlag vermuten, für den Engel drei Spiele Sperre erhält. Das Spiel gewinnen die Kölner dann im Überzahl mit 2:1.

12. Spieltag Regionalliga West: Sportfreunde Lotte (H)

Zuschauer: 618



Ein frühes Tor entscheidet einen trägen Kick. Nicht mal zwei Minuten, da trifft Cissé die Pille perfekt und macht die Hütte zum 1:0. Den Endstand besorgt Remmo dann gegen Spielende. Für die einzige Frau an der Seitenlinie im höherklassigen deutschen Fußball wird es nun ungemütlich in Lotte, denn ihr Stuhl wackelt.

13. Spieltag Regionalliga West: SV Rödinghausen (A)

Vor dem Spiel hätte fast niemand einen Cent auf den ETB gewettet und so startete auch das Spiel. Ein Billardtor nach nicht mal zwei Minuten. Doch danach sind die Schwarz-Weißen erheblich besser, die erstmals in einem klassischen, leicht asymmetrischen 4-2-3-1 aufgestellt sind. Remmo gleicht bereits nach 23 Minuten aus und bis zum Pausenpfiff hat Cissé zwei dicke Chancen, den Siegtreffer erzielen aber die Gastgeber.

14. Spieltag Regionalliga West: SC Preußen Münster (H)

Zuschauer: 1667



Heute reicht das Heimrecht nicht, um das Spiel zu bestehen. Die Münsteraner sind eine Liga zu stark und gewinnen locker mit 3:1 in Essen. Die zweite Niederlage in Serie.

2. Runde Niederrheinpokal: Krefelder TSV Preußen (A)

Balsam für die geschundene Seele der Essener. Gegen den Landesligisten gewinnen die Schwarz-Weißen mit 3:0. Das war kein großes Spiel, aber wieder mal ein Sieg.

15. Spieltag Regionalliga West: Rot Weiß Ahlen (A)



Vor der Abfahrt zum Auswärtsspiel gegen Ahlen, werden mit Weggen und Awassi noch zwei neue Gesichter im ETB-Kader präsentiert. Beide können als vertraglose Spieler sofort eingesetzt werden.

Gegen den 20. der Liga musste ein Dreier her und die Mannschaft liefert! Da sind gute Voraussetzungen für das anstehende Derby gegen RWE!





In der Tabelle trennen die Essener Vereine Welten. Die Rot-Weißen peilen den Aufstieg an, während der Blick der Schwarz-Weißen nach unten gehen sollte. Aktuell war v.a. die Heimstärke mitverantwortlich für den Punktestand und den 11. Platz in der Tabelle. Rödinghausen hat den Essener Primus von der Hafenstraße noch im Sichtfeld. Für Ahlen und Haltern läuft es weniger gut, beide müssen schon jetzt über die Oberliga nachdenken.

„Wir wollen jedes Spiel gewinnen,“, so Lehmann vor dem anstehenden Derby gegen den Lokalrivalen, „auch gegen RWE haben wir eine realistische Chance. Immerhin spielen wir daheim am Uhlenkrug.“
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Kapitel 9 „Roter oder Schwatter? – Sportliche Rivalitäten in Essen“

Vorwort: Die vermeintliche Rivalität zwischen Rot-Weiß und Schwarz-Weiß in Essen hat es sogar vor nicht allzu langer Zeit – 2018 - in die Onlineausgabe der Bild-Zeitung geschafft. Dort spricht man davon, dass die Rivalität sogar „Familien entzweien könne.“
Das vorletzte Derby auf qualitativ höchster Augenhöhe, also in der gleichen und höchsten Spielklasse, liegt allerdings nun schon etliche Jahre zurück und fand in der Zweiten Liga Nord der Saison 1977/78 statt. Die Partie endete mit einem denkwürdigen 3:3. Einen Namen auf Seiten der Rot-Weißen sollte man kennen, Horst Hrubesch. Dieser hat in dem Spiel zwei Hütten gemacht. Für den ETB hat ebenfalls ein Spieler doppelt genetzt und zwar Urban Klausmann, dessen Weg von Göttingen 05 (@Thekenklopper hat diesen Verein u.a. für den Langzeitsave ins Spiel gebracht) über den ETB in der Tat zu RWE führt. Er kommt dabei auf über 250 Zweitligaspiele und 19 Einsätze in der Bundesliga.

Anschließend trennten sich die Wege beider Vereine nach oben (RWE) bzw. unten (ETB), ehe sie sich wieder in der Oberliga bzw. NRW-Liga der Saison 2010/11 wiedersehen. Innerhalb dieses Zeitfensters verweilt der ETB fast durchweg in der Oberliga, die ihren Namen hin und wieder tauscht, während RWEs Vereinsgeschichte deutlich aufregender ist und es Auf und vor allem Ab und auch in die finanziellen Probleme geht. In Letzterem sind die Vereine gleichwertig.

Sportlich gewinnt RWE dieses letzte „nicht-freundschaftliche“ Duell mit 3:0 und kann die Liga als Meister verlassen. Der ETB wird beachtlicher Fünfter, hat aber auch 20 Punkte Abstand zum andersfarbigen Verein.

Insgesamt gab es zwischen den Roten und den Schwatten 15 Aufeinandertreffen in Pflichtspielen, keines konnte der ETB gewinnen, bei sechs Unentschieden und neun Siegen zu Gunsten von RWE.

Sportlich kann man da eigentlich keine Rivalitäten herbeireden und sie höchstens inszenieren.

In der Virtualität gibt es in dieser Saison mindestens zwei Aufeinandertreffen, eventuell sogar ein Zubrot im Pokal.

16. Spieltag Regionalliga West: Rot-Weiß Essen (H)

Volle Hütte am Uhlenkrug! 9.950 Zuschauer sehen am Uhlenkrug ein überlegenes RWE. Allerdings fehlt ihnen ein wenig Inspiration und sie versuchen ihr Glück nahezu ausschließlich über Flanken. Allein die Außenspieler Condé und Heber kommen zusammen auf 39 Flanken! Eine davon findet in der 41. Spielminute auch den Kopf von Uzan, der auf den 19-jährigen Japaner Mizuta ablegt. Dieser knüppelt das Leder schließlich ins Tor. Die Schwarz-Weißen hingegen kommen mit einem unpräzisen Konterspiel seltener vor das Tor des Gegners, bis dann Olizzo in der 86. Minute eine perfekte Flanke auf Engel schlägt, der den Freiraum nutzt und das wahrhaft glückliche 1:1 erzielt.



(neue virtuelle Statistik: 9x Sieg für RWE, 7x Unentschieden, 0x Sieg für den ETB)

17. Spieltag Regionalliga West: Sportfreunde Siege (A)

Die Sportfreunde aus dem Siegerland sind eines der aktuellen Sorgenkinder der Liga. Am Wochenende vor dieser Partie haben sie sich sieben Gegentore gegen Fortuna Düsseldorf II gefangen. Gegen die Essener läuft es kaum besser und sie verlieren zu Hause mit 1:4, hätten sogar ein zwei Buden mehr bekommen können, wenn nicht das Aluminium...

Parallel tut sich wieder etwas im Kader, der aktuell leider einer hohen Fluktuation unterliegt. Lyon Raeckers Leihe wird beendet, der Vertrag des stets meckernden Maouche wird aufgelöst und Nick Galle will ebenfalls nicht mehr für den ETB auflaufen.



Neu ist eine wahre Passmaschine im Mittelfeld: Deniz Cicek.

18. Spieltag Regionalliga West: FC Wegberg-Beeck (H)

Gegen Wegberg-Beeck hat Lehman insgeheim schon mit einem Dreier gerechnet, aber es reicht „nur“ für ein 1:1. Das frühe Tor der Gäste kann durch Remmo ausgeglichen werden. Zumindest eine Erkenntnis wächst beim ETB und Lehmann bringt sie in einem kurzen Statement perfekt auf den Punkt: „Wir sind dazu in der Lage gegen jeden Gegner und in jedem Spiel zu treffen.“

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Diese ETB-Serie hält nun schon seit über zehn Spielen an!

19. Spieltag Regionalliga West: SC Rot-Weiß Oberhausen (A)



Ein müder Kick im regionalen Nachbarschaftsduell endet mit einem 2:1 Sieg von RWO.

Achtelfinale Niederrheinpokal: Sportfreunde Baumberg (A)

Der Verfolger der letzten Saison rangiert in der Oberliga Niederrhein auf dem zweiten Platz, hinter Homberg. Das Spiel wird standesgemäß gewonnen, mit einem knappen 1:0.

20. Spieltag Regionalliga West: Wuppertaler SV (A)



Im Stadion am Zoo geraten die Essener schnell, nach zwei Minuten, in Rückstand, aber wie immer machen sie ihre Bude und können in der vierten Minute der Nachspielzeit, dann eines Jokertreffers von Remmo sogar noch einen Dreier entführen.



21. Spieltag Regionalliga West: FC Schalke 04 II (H)



Komplett überrannt wird der ETB zu Hause am Uhlenkrug in den ersten 45 Minuten und am Ende steht ein 1:4 an der Anzeigetafel. Spieler der Partie ist der Amerikaner Hoppe mit einem Dreierpack.



So geht es mit einem mäßigen Gefühl in die Winterpause, 9 Punkte Abstand vom Abstiegsplatz. Noch ist alles Save, aber mit einer solchen Nicht-Leistung kann es schnell nach unten gehen.

Die Winterpause

Im Winter wird noch leicht am Kader geschraubt und v.a. eine neue Taktik eingeprobt, die aber zunächst in Testspielen zum Einsatz kommen wird. Gerade gegen klassische 4-2-3-1-Formationen hatten die Essener so ihre Probleme, daher wird nach und nach alternativ eine neue Formation installiert werden.
 


Unter den beiden neuen Spielern ist v.a. der 19-jährige Eickschläger direkt eine Hilfe in der Offensive, während Göbel die unzufriedene Leihgabe Raecker auf der Ersatzkeeperposition ersetzt.



Als Sechser kommt Nottenbeck nach Essen. Er ist ein brutal erfahrener Regionalligaspieler in „seinen besten Jahren“.



Der Portugiese da Costa folgt noch am Deadline-Day an den Uhlenkrug. Engel als einziger Spieler im Sturm ist für die Rückrunde eventuell zu dünn besetzt.

22. Spieltag Regionalliga West: FC Düren (A)

Nach der Winterpause geht es gut los und der ETB führt in Düren schnell mit zwei Toren, fängt sich aber bis zum Abpfiff auch zwei Dinger und so gibt es eine Punkteteilung. Gut, dass Lehmanns Elf im Mittelfeld steht. So ist man zumindest nicht in der Drucksituation, dass Spiele schnell zu Endspielen hochstilisiert werden müssen.

23. Spieltag Regionalliga West: Borussia Mönchengladbach II (H) (verlegt!!!)

Das aufgrund von Regen verlegte Spiel erzeugt nun harte englische Wochen mit Pokal (inkl. Verlängerung) und drei Ligapartien binnen zehn Tagen. Hinzu kommen diverse Gerüchte rund um den Verein, vom Trainerwechsel, bis hin zur Übernahme des Vereins.



Der Spielplan und die Begleitumstände zu Rückrundenstart sind nicht unbedingt Freunde des ETB.

„Top Leistung! Wer versucht uns über die Medien zu schaden, bekommt es von uns aber mal so richtig!“, sagt Lehmann im Vorübergehen zu den wartenden Journalisten, lässt sie aber dann bedröppelt ohne weitere Aussagen stehen. Vorher hatte seine Elf gegen den Favoriten aus Mönchengladbach mit 3:0 gewonnen!

Viertelfinale Niederrheinpokal: VfB Homberg (A)

Gegen den letztjährigen Regionalligisten braucht es 120 Minuten, ehe es zu einer Entscheidung zu Gunsten der Schwarz-Weißen kommt. Diese besorgt Engel und damit wartet nun das Halbfinale!

24. Spieltag Regionalliga West: Fortuna Düsseldorf II (A)

Erstmals laufen die Essener hinten mit einer 3er-/5er-Kette auf und versuchen den Gegner aus der Hauptstadt, der mit einer x-x-3-1-Formation spielt, „auf die Außen zu zwingen“. Die Qualität hinten sorgt für fehlende Kraft in der Offensive. So fällt nur ein Tor und das auf Seiten der Zweitvertretung.

25. Spieltag Regionalliga West: SC Verl (A)



Spektakel ist das treffende Wort für die Partie in der Sportclub Arena Verls. Der Gastgeber führt nach einer halben Stunde mit 2:0 und alles scheint geritzt, doch dann stellen Engel (2x) und Cicek mit seinem ersten Tor für den ETB das Spiel auf den Kopf.

Nun sind es 36 Punkte, noch 2 Siege, dann müsste der Klassenerhalt durch sein.

26. Spieltag Regionalliga West: Borussia Dortmund II (H)



In diesen Spielen erkennt man die Größe der Aufgabe aus dem ETB einen soliden Regionalligaverein zu machen, der irgendwann mal den Aufstieg anpeilen soll. Keine Chance für die Schwarz-Weißen, bei dem 0:3.

27. Spieltag Regionalliga West: TuS Haltern (A)

An der Stausee-Kampfbahn dürfen mal ein paar – positiv formuliert – erholte Spieler auf den Rasen. Da Costa nutzt diese Gelegenheit mit höchster Auszeichnung und wird besungene Held, mit seinen zwei ersten Toren für den Essener Club. Das Spiel endet 3:1 für den ETB.



Das gibt den Vereinsverantwortlichen die Gelegenheit den Kader für die kommende Saison zu planen. Lehmann will unbedingt einen neuen Keeper, der auch fest für den Verein spielt. Der künftige Spieler ist allerdings kein "Springer" und recht klein. Wurde das etwa im Scouting übersehen?

28. Spieltag Regionalliga West: SC Wiedenbrück 2000 (H)

„Schlechter kann es ja kaum laufen“, hat wohl so mancher Anhänger während des Heimspiels des ETB am Uhlenkrug gedacht. Mit nur einer Chance treffen die Gäste durch Canbulut zum 1:0, Cissé verballert einen Elfmeter und Engel muss verletzt raus. Immerhin kann Joker Ihenacho in der 85. Minute den Ausgleich erzielen und damit haben die Essener nun 40 Punkte auf dem Konto.

29. Spieltag Regionalliga West: TSV Alemannia Aachen (A)

Das 2:0 Endergebnis für die Aachener klingt souveräner als es war. Dem ETB wird nach drei Minuten ein Tor aberkannt und zudem prallt das Spielgerät in zwei Situationen gegen das Aluminium.



Immerhin werden an diesem Wochenende auch die neuen Jugendspieler gesichtet und mit Maden ist ein fähiger Junge dabei. Weiterhin wird ein Junge namens Möllering aufgenommen, denn er hat eine Pferdelunge, läuft zweimal rund um den Baldeneysee, ohne zu murren.

30. Spieltag Regionalliga West: Fortuna Köln (H)

Tristesse am Uhlenkrug. Man wartet nun inzwischen einige Spiele auf einen Heimsieg. Der frühe Treffer von Zündorf wird von den Domstädtern noch egalisiert. Im Endspurt lassen Lehmanns Spieler zwei große Chancen liegen.

Mit dem Punkt kann man leben im Tarngrau des Ligamittelfelds.

31. Spieltag Regionalliga West: Sportfreunde Lotte (A)



Mit diesem 2:1 Auswärtsdreier in der Tasche kann man am Uhlenkrug nun die kommende Saison in der Regionalliga planen.

32. Spieltag Regionalliga West: SV Rödinghausen (H)



Gegen den Dritten der Liga sind die Schwarz-Weißen über fast die komplette Spielzeit – ausgenommen der ersten 20 Minuten – auf Augenhöhe. Leider endet die Partie dennoch mit 3:2 für den Gast. Dieser kann durch die drei Punkte an RWE vorbeiziehen und die Tabellenführung übernehmen.

33. Spieltag Regionalliga West: Preußen Münster (A)



Gegen die Preußen aus Münster kann Lehmanns Elf einen Coup landen und gegen den Favoriten aus dem schönen Münsterland drei Punkte einfahren. Die Buden zu dem verdienten Sieg machen Remmo und Engel.

Für Münster ist damit fast jede Chance auf den Aufstieg vergangen und für den ETB gibt es als Lohn eine goldene Ananas und motivationalen Auftrieb für das anstehende Halbfinale im Niederrheinpokal.

Halbfinale Niederrheinpokal: TV Dalbecksbaum Velbert (A)

Ein Spiel entfernt vom Finale, das vermutlich gegen die Roten ausgetragen werden würde. Aber vorher muss natürlich erst die Partie gegen Velbert gewonnen werden. Diese stehen immerhin auf dem 6. Platz der Oberliga, inzwischen mit vollständigem Kader.

Dennoch gibt es keine Überraschung und der ETB zieht mit einem 3:1-Sieg in das Finale ein. Die Tore erzielen Pommer, Olizzo und da Costa.



RWE spielt parallel gegen den 1. FC Monheim. Hier riecht es etwas mehr nach Sensation, aber auch hier gewinnen die Essener am Ende mit 2:1.

Stadtderby im Pokalfinale!!!

34. Spieltag Regionalliga West: Rot-Weiß Ahlen (A)

Hinten etwas nachlässig gespielt, dennoch schlagen die Schwarz-Weißen die Ahlener mit 4:2 deutlich. Damit ist das Saisonziel nun auch rechnerisch erreicht –Klassenerhalt!



35. Spieltag Regionalliga West: Rot-Weiß Essen (A)



Die Generalprobe, eine Woche vor dem Finale, findet an der Hafenstraße statt und beginnt mit einem Stolperer für den ETB. Nach einer Minute und zehn Sekunden köpft Hahn einen Eckball ins Netz. Diese Führung halten die Rot-Weißen über die restliche Spielzeit in einer routinierten Manier. Der Ballvortrag des Underdogs aus Stadtwald ist dabei insgesamt gefällig.

RWE ist wieder in der Spur und führt auch die Tabelle inzwischen wieder an.

(neue virtuelle Statistik: 10x Sieg für RWE, 7x Unentschieden, 0x Sieg für den ETB)

35. – 38 Spieltage Regionalliga West: Sportfreunde Siegen (H), FC Wegberg-Beeck (A), Rot-Weiß Oberhausen (H)

Gegen Siegen, dem Spiel vor dem Pokalfinale, reicht eine halbherzige Leistung zu einem 2:1 Sieg.

Nach dem Pokalfinale liefern die Jungs von Lehmann eine starke Partie und fegen Wegberg-Beeck mit 3:1 aus dem Stadion.

Entgegen des Trends der Saison reicht es in diesem Spiel nicht zu einem Treffer und RWO gewinnt am Uhlenkrug.

Pokalfinale Niederrheinpokal: Rot-Weiß Essen (H)

Heimrecht ist schon mal eine gute Sache, sportlich und finanziell. Es wird Zeit für den ersten Pflichtspielsieg der Schwatten gegen die Roten!

Die ersten 25 Minuten laufe fantastisch für den ETB. Sie dominieren den Rivalen, haben 63% Ballbesitz und eine Passquote von 92%! In der 25. Minute passiert dann ein Unglück! Der bereits mit einer gelben Karte angezählte Pommer geht in einen Zweikampf gegen den RWE-Spieler Condé und dieser zieht die Schwalbe! Der Schiri Aytekin fällt darauf rein und gibt Pommer Gelb-Rot!!! Die Schwatten halten sich aber gut im Spiel und retten das 0:0 in die Pause.





Nach dem Wiederanpfiff gelingt sogar die Sensation! Da Costa bombt in der 48. Minute mit einem platzierten Schuss in das linke Halbnetz. Doch wie eine Woche zuvor kann der Innenverteidiger Hahn nach einem Eckstoß ein Tor markieren und damit in der73. Minute ausgleichen. Natürlich war das verdient, immerhin spielten die Rot- Weißen nun schon einige Zeit in Überzahl. In der 88. Minute hat dann der bis dahin eher schwache Engel die Chance für den ETB das Spiel zu entscheiden, aber die Pille hoppelt nach einem Heber am linken Pfosten vorbei.



Richtig bitter kommt es dann in der fünften Minute der Nachspielzeit, denn das Leder findet für die Roten nach einem Eckballgewühl den Weg ins Tor. Das Spiel wird danach zwar noch formal angepfiffen, aber wieder nur ein zweiter Platz für den ETB.



(neue virtuelle Statistik: 11x Sieg für RWE, 7x Unentschieden, 0x Sieg für den ETB)





Die fünf Absteiger der Regionalliga West sind allesamt abgeschlagen auf den hinteren Rängen. Natürlich gerade Ahlens Saison mit den 9 Punkten ist wahrhaft mies gelaufen. Die Wege der Rivalen trennen sich vorerst, denn RWE holt das Double, steigt auf und lässt damit den BVB II und Rödinghausen hinter sich. Die Saison hat insgesamt keine großen Überraschungen ergeben.
« Letzte Änderung: 11.Februar 2021, 19:52:25 von knufschu »
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Akumaru

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@Akumaru: Danke! RWE schickt sich aber an, in die 3. Liga aufzusteigen, denn sie führen die Tabelle in der Regionalliga West an.

Ich zitiere dich hier mal - für zwei Ligaduelle hat es ja schon gereicht. Wer weiß, vielleicht zieht ihr bald nach - oder RWE kommt wieder runter.

knufschu

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@Akumaru: Abwarten. Eventuell gibt es ja ein neuerliches Pokalduell? Das obligatorische Freundschaftsspiel ist schon geplant.


Kapitel 10 „Wackelige wirtschaftliche Lage? – Saisonrückblick Saison 2021/22“

Vorwort: Wie bereits erwähnt, hat die Teilnahme an der ersten Runde des DFB-Pokals den ETB in der ersten Spielzeit der Regionalliga finanziell unter die Arme gegriffen. Die rund 500.000 Euro, 2-3 lukrative Heimspiele (2x RWE), sowie die auslaufenden Teilezeitverträge einiger Spieler (u.a. Lenz), haben dem eher klammen Verein Geld in die Kasse gespült und damit auch zeitgleich den sportlichen Erfolg in der höheren Liga begünstigt.

Im Dezember 2012 musste der ETB aufgrund einer Lücke von 50.000 €, das klingt eigentlichen pervers wenig, wenn man sich die finanziellen Eskapaden in den höheren und ausländischen Ligen anschaut, die Insolvenz anmelden. Dieses hätte damals den Abstieg in die Landesliga als Strafe bedeutet.

Der finanzielle Abgesang des Traditionsklubs begann eigentlich schon ein paar Jahre vorher, nämlich 2009 mit der Insolvenz wesentlicher Geldgeber, u.a. Karstadt, und eines Autohauses des Vereinsvorsitzenden Hofer, gepaart mit dem Dasein in der öffentlichen und sportlichen Bedeutungslosigkeit, die keine Investoren oder Sponsoren anlockt. Ohne die Zahlen genauer zu kennen, ist anzunehmen, dass die Erstrunden-DFB-Pokalteilnahme in der Saison 2010/11 dem Verein einen kleinen Aufwind gegeben hat. Ob genau dieses Geld die Lage bis 2012 kaschieren konnten ist aber – wie gesagt – unklar.

Auf den Schock im Dezember folgte aber die positive Nachricht in den ersten Monaten des Folgejahrs, denn der Verein musste die Insolvenz niemals antreten. „Möglich wurde dies durch eine echte schwarz-weiße Solidargemeinschaft. Freunde, Förderer und Unternehmen haben an einem Strang gezogen und deutlich gemacht, dass der ETB gebraucht wird.“, so der damalige 1. Vorsitzende Kuhmichel.
Vorerst gerettet durch den Pokal und dann doch vor dem finanziellen Kollaps? Wiederholt sich die Geschichte auch in der Virtualität? Erstmal ein Rückblick auf die erste Regionalligasaison unter Lehmann als Coach.

Die Statistiken



Unter den Top-Spielerstatistiken reihen sich auch Vertreter der Schwarz-Weißen ein. Aus der Offensive sind sowohl Remmo (18 Tore) als auch Engel (17 Tore) mit Sicherheit zu nennen. Beide schaffen es unter die Top-Ten Torjäger.

Defensiv ist Zündorf sicherlich Spieler der Saison, denn er kommt auf eine Durchschnittswertung von über 7 (7,03). Das hat neben ihm nur Engel geschafft (7,15). Die übrigen Spieler pendeln sich bei Werten um 6,7 – 6,8 ein.

Die Enttäuschung der Saison ist das ewige Talent Clein. Er hat nur eine mäßige Saison auf die Beine gestellt, kommt zwar auf 28 Einsätze, aber sein Spiel ist mitunter fahrig. Das kann aber auch taktischen Ursprungs sein, denn die linke Seite wurde oft nur von einem Außenspieler beackert. Er wird in dem „neuen“ 4-3-3 hoffentlich aufblühen.



Die offensive Power des Duetts aus Remmo und Engel bringt auch das Team auf stolze 60 Buden und damit den 5. Platz der Liga! Letztlich war das starke Flügelspiel hier ein wesentlicher Faktor des Erfolgs.

Defensiv hat man dem Gegner ebenfalls ein Flügelspiel aufgezwungen und konnte dort einige Bälle aus der Box herausköpfen oder Bälle klären. Wobei gerade letzterer Wert oftmals eher nach Ins-Aus-Pöhlen ausschaut?

Wie man es dreht und wendet, es war eine ordentliche Saison für einen Aufsteiger mit einer insgesamt soliden Leistung.

In den anderen Ligen und im Ausland

Die Europa League wird im Elfmeterschießen zwischen Manchester United und Arsenal entschieden. Willian und Aubameyang verballern für die Gunners und so holt Manchester den Titel.

In der Champions League kann Valencia den Zweiten Platz von 2001 rächen und besiegt die Bayern mit 3:1.

In den höheren deutschen Spielklassen, in denen mehr Geld hin und her geschoben wird, enden die Spielzeiten wie folgt: Meister in der Bundesliga werden die Bayern. Auf den Plätzen folgen mit großem Abstand Leipzig, der BVB, Leverkusen und Schalke 04. Werder Bremen und Fortuna Düsseldorf steigen ab und Stuttgart kann gegen den SC Paderborn in der Relegation die Klasse im Nachfassen halten.

Aus der zweiten Bundesliga steigen der 1. FC Köln und Hannover 96 auf, während Dresden und Braunschweig in Liga 3 wandern.

Dort wiederum steigen der VfL Osnabrück und Erzgebirge Aue auf. In die Regionalligen steigen der SV Meppen, die Zweite des 1. FC Köln, FSV Frankfurt und die SpVgg Oberfranken Bayreuth ab.

In der Oberliga Niederrhein wird der VfB Homberg Meister und steigt zum ETB auf. Der Absteiger auf Straelen enttäuscht mit Platz 6.

Die Premier League geht an den FC Chealsea, bei denen Havertz „immer spielt“. In der französischen ersten Liga holt PSG die Meisterschaft. In Italien jubelt am Ende Pirlos Juventus Turin. Ajax gelingt in den Niederlanden eine fast perfekte Saison, mit nur einer Niederlage. Die Young Boys Bern gewinnen in der Schweiz die Liga und LaLiga geht an Real Madrid.

Die offiziellen und inoffiziellen Ziele & Ausblick auf die kommende Saison

Inoffiziell hofft Lehmann drauf, dass der Vereine sich in dieser Saison in der Liga konsolidieren kann und dann ab der kommenden Saison den Blick etwas mehr nach oben werfen kann. Das hängt aber auch davon ab, ob Neuverpflichtungen oder Spieler im zweiten Jahr zünden und das „neue“ 4-3-3 gut funktioniert.

„An einen Aufstieg in dieser Saison zu denken ist komplett utopisch. Das geht erst, wenn wir Spiele nicht nur durch taktische Kniffe gewinnen, sondern wenn wir schlichtweg spielerisch überlegen sind. Es gibt ja nur diesen einen Aufstiegsplatz und von dem sind wir noch weit entfernt.“, äußert sich Lehmann zu den Saisonzielen.



Die offiziellen Ziele waren begleitet von einem kleinen Paukenschlag, denn Pascal Born hat in den ETB investiert bei einer Mitgift von 30.000 € und ist nun Vorstandsvorsitzender. Die „Übernahme“ war allerdings bedingt durch den freiwillig gewählten Ruhestand des 1. Vositzenden Karl Weiß.



Born fordert von Lehmann realistische Ziele und zwar den Verbleib in der Liga. Einzig der ballbesitzorientierte Fußball, hohe Pressingintensität und gute Standards wurden als „Kür“ hinzugefügt.



Nachdem der Verein im abgelaufenen Geschäftsjahr sogar ein Plus gemacht hat, scheinen die zum Saisonstart verfügbaren rund 300.000 € für diese Saison knapp ausreichend. Die finanzielle Lage überschlagend, müsste der ETB – da ja keine DFB-Pokalteilnahme ansteht – bei rund -100.000 € - 150.000 € am Saisonende landen.
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Kapitel 11 „Ziel: Langeweile“

Vorwort: „Eine langweilige Saison wäre für uns kein Problem, denn dann – das würde es für mich bedeuten - könnten wir die Klasse halten und im Mittelfeld der Liga landen.“, gibt Lehman in der Saisonstart-Pressekonferenz vor einer Handvoll regionaler Journalisten am Uhlenkrug zum Besten.

Langeweile im Fußball wurde noch nicht untersucht und ist auch nur in Gefühl, kann aber auf verschiedenen Ebenen stattfinden. Es gibt langweilige Einzelspiele, also Spiele, die torlos enden, viel im Mittelfeld getreten und fehlgepasst wird und kaum Torchancen kreiert werden. Es gibt langweilige Saisonverläufe oder mehrere Saisonverläufe am Stück, wenn - wie in der Bundesliga - eine Mannschaft diverse Titel in Folge hamstert und es gibt Leute, die finden Fußball langweilig – Schande über sie! 😉

Die Schritte Richtung Aufstieg in die 3. Liga, dem nun mittelfristigen Ziel Lehmanns, können nicht im großen Stil gegangen werden, denn der ETB besitzt dafür nicht die finanziellen Möglichkeiten. Diese können in der Regionalliga auch nicht aufgebaut werden und ein Kader, der zum Großteil aus Teilzeitkickern oder vertraglosen Spielern auf Honorarbasis besteht, ist ebenfalls schwerlich haarklein planbar, denn Unwägbarkeiten wie plötzliche Abgänge von Leistungsträgern oder finanzielle Engpässe ermöglichen nur bedingt einem klaren, terminierten Ziel entgegenzusteuern. Somit ist Langeweile für den ETB in der Tat eine Option für diese und ggf. auch die kommende Saison.

Zudem ist der Aufstieg in die Regionalliga bereits ein wichtiger Schritt gewesen, nach etlichen Jahren in der Oberliga.

Im Prinzip bedarf es in der Virtualität verschiedener Ursachen, um einen Aufstieg zu realisieren und die Langweile zu durchbrechen: Eine glückliche Fügung, also einen unerwarteten sportlichen Lauf, die kaum planbare Teilnahme am lukrativen DFB-Pokal oder der Verkauf eines „eigenen“ Spielers zu einem hohen Preis. Letzteres scheint vorerst nicht denkbar und ist eher bei einem professionellen Verein möglich.

Also auf geht es in die neue Saison, in der Vorbereitung ein paar triste Runden durch den Stadtwald, um Kondition zu bolzen und auf den Uhlenkrug naheliegenden Schillerwiesen wird gesprintet.

Die Transfers & Der Kader



Im Sommertransferfenster gibt es keine Langeweile, denn der Kader wird an einigen Stellen angepasst. Grundsätzlich bleibt das Gehaltsbudget dabei schmal, die Spieler ohne Vertrag können von einem Tag auf den anderen ohne Ablösen zu einem anderen Verein wechseln und einige Spieler haben Lehmann nicht vollends überzeugen können.

Am Uhlenkrug sitzt allerdings auch nicht jeder Transfer. Über Maouels Verpflichtung und sein Gehalt wird einfach mal der FM-Mantel-des-Schweigens gelegt.

Im Tor





Im Tor kehrt mit Schulze ein Bekannter auf etwas kuriose Weise zurück. Die Leihe wollte sein ehemaliger Club, der SC Paderborn, nicht verlängert wissen und die Ablöseforderung für eine Verpflichtung war unangemessen hoch, also hat der ETB die Leihe zum Saisonende auslaufen lassen, nur um den Spieler nun ablösefrei zu bekommen – was ein Hickhack. Er wird mit Sicherheit die Nummer 1 im Tor, denn der junge Italiener Boccichio, den man etwas vorschnell an die Ruhr geholt hat, wird nach Belgien verliehen.

In der Verteidigung



Die Innenverteidigung wird ausgedünnt. Voß und May sind beide nicht mehr für den ETB tätig. Zündorf, Sarr und Awassi kämpfen nun zu dritt um die beiden Plätze. Eventuell folgt noch ein ablösefreier Transfer.



Die Außenverteidiger haben Zuwachs bekommen. Olizzo hat zwar eine gute, vergangene Regionalligasaison gespielt, wird aber seinen Stammplatz an den erfahrenen Schulze abgeben müssen. Dieser ist zwar nicht schnell, aber vor ihm spielt auch noch ein Außenspieler, so dass er die rechte Seite nicht allein bearbeitet.

Auf der linken Seite gehen Wolters und Sahin in eine Leihe, haben aber in der Tendenz keine Bleibeperspektive im Verein. Somit muss das Talent Clein nun liefern. Hier wird ggf. auch noch auf dem Markt ein Spieler ohne Vertrag gesucht werden.

Im Mittelfeld





Weidlich ist ein sehr erfahrener Spieler. Zusammen mit der Leihgabe des VfL Bochum, Holtkamp, ist er für die ZSm-Position eingeplant. Er ist natürlich nicht der Spieler der Zukunft des Vereins, scheint aber stressresistent, wenn er von pressenden Gegnern angelaufen wird.

Die zentralen Positionen werden je nach Situation von den bisher etablierten Spielern, also Cicek, Eickelschläger, da Costa, Pandza und Co. besetzt werden. Der Abgang von Maxi Pommer schmerzt hier schon ein wenig, aber der direkte Konkurrent Wegberg-Beeck schien ihm interessanter.





Das Flügelspiel ist mit Lehmanns Amtsantritt beim ETB immer von Bedeutung. Hier gibt es auch einen neuen Transfer zu vermelden. Bereits in der Oberligasaison haben die Essener an Lehmanns „Wunschspieler“ gebaggert. Nun ist er da und wird als inverser Außenspieler agieren. Für Ihenacho und Leihgabe Anapak, der sogar Bundesligaspiele auf dem jungen Buckel hat, bleibt ggf. vorerst die Jokerrolle.

Auf der gegenüberliegenden Seite ist Remmo von zentraler Bedeutung. Cissé kann diese Position aber auch.

Im Sturm



Der ewige Engel. Selbst begabte Scouts würden Engel nicht für die Regionalliga empfehlen, aber er hat es in der letzten Saison mehr als belegt, dass er da vorne wichtig ist. Lehmann traut sich auch nicht, ihn zu ersetzen, immerhin hat er nun schon über 60 Pflichtspieltore für die Schwarz-Weißen erzielt, in gerade einmal zwei Spielzeiten.



Jesse Weißenfels hat in Velbert keinen Kaderplatz für die Oberliga mehr bekommen und spielt nun in Essen. Er ist ebenfalls in der Oberligasaison als Torschütze aufgefallen und kann auch ein paar andere Positionen bekleiden.

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1. Spieltag Regionalliga West: SC Fortuna Köln (H)



Ein rasanter Start in die neue Saison gegen den Angstgegner aus Köln! Nach 36 gespielten Minuten liegt die Lehmann-Elf aus dem Ruhrpott bereits mit drei Toren vorne. Engel belegt mit einem Doppelpack nunmehr zum x-ten Mal, dass er regionalligatauglich ist. Neuzugang Ischdonat trifft ebenfalls. Erst gegen Spielende drehen die Reinländer auf und kommen bis auf einen Treffer heran.

2. Spieltag Regionalliga West: VfB Homberg (A)



Gegen den Aufsteiger aus Homberg treten die Essener brutal dominant auf und setzen den starken Eindruck vom ersten Spieltag fort. Spektakulär ist v.a. die „Vorarbeit“ des Neuzugangs Weidlich, der einen Pall auf 35 Metern Entfernung unter die Latte knüppelt. Den Abpraller nutzt Remmo zum 2:0. Das Spiel selbst endet mit einem 3:0 für den ETB.

3. Spieltag Regionalliga West: 1. FC Düren (H)



Die Spielplanwelle – die den Essenern einen machbaren Start in die Saison beschert - wird auch am dritten Spieltag geritten und zwar daheim gegen Düren. Wieder gewinnen die Essener halbwegs locker und in Teilen verdient mit 3:0. Erneut doppelpackt Matchwinner Engel.

1. Runde Niederrheinpokal: FC Blau-Gelb Überruhr

Das Nachbarschafts-Stadtteile-Duell findet zu keinem Zeitpunkt auf Augenhöhe statt. Der Landesligist verliert mit 0:8 gegen die Ersatzmannschaft.

4. Spieltag Regionalliga West: SC Verl (A)

Ausgeglichener kann ein Spiel kaum sein. Beide haben einen xG-Wert von 1,13, in etwa 50% Ballbesitz und beide Teams treffen ein mal. Immerhin kann Lehmann einen neuen Standard aus dem Training bei der 1:0 Führung seiner Elf bejubeln.



5. Spieltag Regionalliga West: Fortuna Düsseldorf II (H)



Daheim am Uhlenkrug wartet auf die Hauptstädter eine taktische Überraschung. Die Essener spielen in einem mehr oder weniger klassischen 4-4-2. Das gab es unter Lehmann bisher noch nicht, soll wohl aber eine Formation werden, die für Spiele gegen offensive Dreierketten besser taugt, um die Halbräume zu sichern oder für Kompaktheit zu sorgen. Das Ergebnis liest sich erfreulich, denn es gereicht zu einem 2:1 Heimsieg.

Das sind nun 5 ungeschlagene Spiele! Der Start in die Saison ist prächtig, keineswegs langweilig! Allerdings stehen in den kommenden Wochen schwere Gegner auf dem Spielplan, u.a. Aachen, Schalke 04 II, 1. FC Köln II, usw.





Der Saisonstart ist mehr als gelungen und wichtige Punkte gegen an Abstieg sind eingefahren. Wie gesagt, die künftigen Gegner sind erheblich stärker, aber gegen Fortuna konnte der ETB schon einem Gegner aus dem oberen Regal drei Punkte abnehmen und es ist noch ein „Nachholspiel“ offen. Unten in der Tabelle sammeln sich bereits die erwartbaren Mannschaften, was ebenfalls ein gutes Zeichen im Abstiegskampf ist und für Langeweile in der Liga spricht.
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juli

  • Hobbyspieler
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Wahnsinnsstart :D und natürlich wie immer sehr durchdachte Transfers
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Akumaru

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Wattsche so tief unten drin ... :(

Nazario_R9

  • Vertragsamateur
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Schließe mich an, toller Start. Bin gespannt, ob es auf diesem Level weiter geht.
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