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Umfrage

Entscheidende Planungsfragen am Uhlenkrug - Sollte Sascha Engel eine weitere Saison für den ETB spielen?

Ja! Ein verdienter Spieler wie er muss weiter für den ETB stürmen.
- 10 (100%)
Nein, er ist für die Regionalliga nicht tauglich. Mit einem anderen Stürmer wäre der ETB besser aufgestellt.
- 0 (0%)

Stimmen insgesamt: 10

Umfrage geschlossen: 17.Mai 2021, 13:38:42


Autor Thema: [FM21] Lehmann im Lackschuh: Zettelwirtschaft beim ETB Schwarz-Weiß Essen  (Gelesen 29009 mal)

knufschu

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Kapitel 41 „Darf der Bundesliga? – Lehmann und der Trainerschein“

Vorwort: Vielleicht erinnert sich der ein oder andere Leser noch an die Posse rund um Jürgen Klinsmanns Trainerlizenz, die er vor seinem Amtsantritt bei der Hertha noch in der Schublade im heimischen Kalifornien suchen musste, damit er den Trainerjob in Berlin offiziell übernehmen durfte. Um in der Bundesliga als Cheftrainer Fußball zu „lehren“, braucht es die notwendige Qualifikation, die sich bis vor wenigen Wochen „Fußballlehrer“ nannte.

Relativ frisch ist die Umbenennung in die sogenannte (UEFA) Pro-Lizenz, die Voraussetzung für ein Engagement in einer Profimannschaft oder einer Nationalmannschaft ist. Hierfür wurde die Menge an Teilnehmern in dem berüchtigten Lehrgang verkleinert und die Ausbildungsschwerpunkte angepasst. Das ganze Trainerscheinsystem ist hierarchisch aufgebaut, so dass der höchsten Lizenz verschiedene Unterlizenzen vorgeordnet sind, wie die C, B und A-Lizenz, die es z.T. noch mit einem „+“ gibt, also auch B+ und A+. Mit einer A-Lizenz ist man dann z.B. berechtigt, bis zur Regionalliga der Herren oder der 2. Bundesliga der Frauen zu coachen. Das „+“ beinhaltet dann den Jugendbereich, also A+ ist dann für die Jugendleistungszentren vorgesehen. (Sidekick: Sehenswert ist hier die Dokumentation mit dem Titel „Albtraum NLZ“)

Besagter Jürgen Klinsmann, der Lehmann zur Nummer 1 im deutschen Toren gemacht hat und damit den „Titan“ Oliver Kahn ersetzte, konnte seine Trainerlizenz übrigens in einem Sonderlehrgang für verdiente Nationalspieler im Sommer 2000 machen. Dieses Angebot gibt es in der Form seitens des DFB nicht mehr und dieses bemängelt auch Lehmann in seiner Biografie. Er schreibt dort von einem „ewig dauernden Lehrgang in Köln mit ständiger Präsenzpflicht“ und bewertet das ganze Prozedere um den Fußballlehrer mit der Umschreibung „Logisch ist das nicht“. Zugleich fordert er, dass verdiente Spieler, die „international hochklassig gespielt haben“, eine Sonderlösung bekommen sollten.

Die Sonderlösung im Falle Lehmanns sah dann in etwa so aus, dass er 2011 in einer Kompaktversion die B- und A-Lizenz absolviert hat, allerdings dann ein Comeback bei den Gunners feierte und sich somit nicht für den Fußballlehrer bewerben konnte, da er ja wieder aktiver Profi war. Als er die notwendige Lizenz dann über den walisischen Verband anstrebte, untersagte ihm der DFB-Sportdirektor Sammer dieses mit dem Argument, dass man Lizenztourismus nicht toleriere und damit die UEFA-Vorgaben einhalte. Nach längerem Hin und Her durfte Lehmann die Lizenz dann doch auf der Insel erwerben, die, wie er sagte, „praxisorientierter“ sei.

Somit besitzt Lehmann in der Realität und in der Virtualität die höchste Lizenz und dürfte nicht nur im FM in der Bundesliga coachen. In der Realität arbeitete er zumindest für eine kurze Zeit, etwa zwei Monate, unter Manuel Baum als Co-Trainer beim FC Augsburg in der Bundesliga. Eine weitere Station als Co-Trainer von Arsene Wenger übte Jens Lehmann vorher auf der Insel beim FC Arsenal aus.

6. Spieltag 1. Bundesliga: Fortuna Düsseldorf (A)

In der Merkur Spiel-Arena gelingt dem ETB der zweite Sieg in der Liga und damit hat man bereits zu dem viel zitierten Tasmania Berlin der Saison 1965/66 hinsichtlich der Siege in einer Saison aufgeschlossen.



Für den Sieg brauchte es wieder einen Fernschussknaller von Jungblut, der aber prächtig freigespielt worden ist und ein Stochertor nach Freistoßflanke durch Behrens. Somit haben beide Schalke-Neuzugänge genetzt!

7. Spieltag 1. Bundesliga: Borussia Dortmund (H)

Nach dem 1:0 Auswärtssieg gegen die Schwarz-Weißen sind die Schwarz-Gelben weiter an der Tabellenspitze. Der Sieg ist absolut verdient, daran gibt es wenig Zweifel, aber die Essener schlagen sich achtbar und haben in den letzten zehn Spielminuten zwei dicke Chancen, beide vergibt Miletic allerdings.



8. Spieltag 1. Bundesliga: 1. FC Union Berlin (A)

Am achten Spieltag aufgrund der tabellarischen Lage schon von einem Sechspunktespiel zu sprechen, ist sicherlich vermessen, aber an der Alten Försterei in der Hauptstadt sind die Essener die bessere Mannschaft, vergeben vorm Tor einige Chancen freistehend und verlieren schlussendlich 2:1, nach eigener Führung.



„Da krichse die Pimpernellen!“, postet ein Fanclubmitglied sehr treffend in den sozialen Medien.

9. Spieltag 1. Bundesliga: 1. FC Köln (H)



Bereits ein schneller Blick auf das Chancenplus (14-10) belegt, dass der ETB gegen den 1.FC Köln ernsthaft mithalten kann. Bis zur 91. Minute fehlt der Partie ein Tor, ehe Lehmanns Joker Ross sein erstes Tor im Trikot der Schwarz-Weißen macht! Schöner als der Treffer ist allerdings die Vorlage, die Brand zum perfekten Zeitpunkt spielt.

10. Spieltag 1. Bundesliga: RB Leipzig (A)

Vier Standardsituationen führen zu vier Gegentoren und an jedem ist der alternde Dani Olmo beteiligt. Einmal trifft er nach direktem Freistoß und drei weitere Male legt er entweder per Eckstoß oder Freistoß vor. Die Partie endet mit 4:0 für Leipzig.

11. Spieltag 1. Bundesliga: Hamburger SV (H)

Gegen den HSV erkämpfen sich die Essener dank einer guten ersten Hälfte und eines Schäfertors nach zehn Minuten einen Punkt. In der zweiten Halbzeit sehen die Fans im Ruhrstadion allerdings nur die Hamburger in der Nähe des Sechszehners der „Schwatten“.



Dank eines verunglückten Querpasses des HSV-Leihspielers Heise in einem der wenigen Angriffe der Essener kommen die Norddeutschen dann in eine gute Kontersituation, die im 1:1 mündet. Ansonsten ist dem HSV nicht viel Großartiges eingefallen, außer das Leder in den Strafraum zu schaufeln, um dieses dann von Krause und Behrens herausschädeln zu lassen.

2. Runde DFB-Pokal: SC Freiburg (H)



„Meine Herren, war das ein Geholze“ – Dieser Satz umschreibt das Zweitrundenspiel zwischen den beiden Bundesligisten aus Essen und Freiburg recht gut. Magerkost im Strafraum, Mittelfeldquerpässe ohne Ende und ein Stochertor von Koko sind die spärlichen Beilagen auf dem Diätteller mitten in der Woche, Anfang November im regnerischen Bochum. Was für den neutralen Zuschauer zum Abgewöhnen war, mag dem Fan des ETB geschmeckt haben, denn es geht in die nächste Pokalrunde!

12. Spieltag 1. Bundesliga: SC Freiburg (A)

Erneut Freiburg gegen Schwarz-Weiß Essen, allerdings in diesem Fall in Süddeutschland. Was unter der Woche eigentlich auf der Anzeigetafel hätte stehen müssen, kann man nach Abpfiff des zweiten Aufeinandertreffens nun lesen: 0:0. Allerdings war dieses Spiel erheblich attraktiver.



Neben den bisher erreichten 12 Punkten gab es am Sonntag bei der Pressekonferenz nach dem Freiburgspiel noch etwas Freudiges zu verkünden, denn der ETB kann im Winter vermutlich noch ein wenig am Kader schrauben, denn sowohl das Gehalts- als auch das Transferbudget wurden auf vielfach wiederholte Anfrage Lehmanns angepasst!

13. Spieltag 1. Bundesliga: TSG 1899 Hoffenheim (H)

Gegen den aktuellen Tabellendritten der Bundesliga gelingt dem ETB eine kleine Sensation, denn sie gewinnen im Ruhrstadion mit 3:1! Danach sah es in dem Spiel allerdings bis zur Nachspielzeit der ersten 45 Minuten nicht aus, denn die TSG geht nach sieben gespielten Minuten bereits in Führung. Erst ein Kontertreffer Ibrahimis, stark eingeleitet von „Willlliiiiii“ Schittenhelm, kurz vor dem Pausenpfiff, bringt die Gastgeber in die Spur.
In der zweiten Spielhälfte sind sie Essener dann Nutznießer der mäßigen Varianz im Aufbauspiel der Hoffenheimer, denn sie wählen sehr oft den Abschlag auf den rechten Außenverteidiger. Diesen Braten riecht bereits besungener Ibrahimi mehrfach und leitet so auch einen von Brands zwei Treffern zum 2:1 und 3:1 ein.



Nach dem Spiel gibt Lehmann jedenfalls einen aus, denn am Vortag hatte er seinen 60. Geburtstag begangen.

14. Spieltag 1. Bundesliga: VfL Wolfsburg (A)

Es roch erneut nach Wunder an der Ruhr, denn nach 25 Minuten führen die „Schwatten“ mit zwei Toren Vorsprung, ehe der VfL aus Wolfsburg einen Gang höher schaltet und innerhalb weniger Minuten noch vor der Halbzeitpause das Spiel dreht und am Ende mit 3:2 als Sieger vom Platz geht.



15. Spieltag 1. Bundesliga: FC Schalke 04 (H)

„Dass ich mal gegen meinen Ex-Club als Trainer an der Seitenlinie stehe, habe ich mir schon realistisch erhofft, aber dass ich hier mit meinem Jugendclub, von dem ich nach Schalke gewechselt bin, mehr oder weniger auf Augenhöhe mit dem Meister der vergangenen Saison spiele, ist schon toll. Glückwunsch dennoch an Manuel.“, meinte Lehmann nach dem Spiel auf die Frage nach seiner Einschätzung bezüglich des vorangegangenen Spiels, welches mit 2:1 an die Königsblauen und seinen „Ex-Vorgesetzen“ geht.



Szenen wie die abgebildete, in der Schäfer nur durch eine perfekte Monstergrätsche gerade noch so den Ball vom Fuß gespitzelt bekommt, belegen, dass Lehmann mit seiner Einschätzung nicht gänzlich allein war, denn die „Schwatten“ hätte gut und gerne auch mit einem Unentschieden vom Platz gehen können.

16. Spieltag 1. Bundesliga: Hertha BSC Berlin (A)



Wutentbrannt sieht man Lehmann eine Trinkflasche auf den Boden feuern, als das Spiel im Berliner Olympiastadion abgepfiffen wird. Wenige Augenblicke zuvor hatte seine Mannschaft per VAR-Entscheid einen Strafstoß gegen sich bekommen, den Piatek zum 2:1 Entstand für die Alte Dame einnetzte. Das Ereignis singulär betrachtend, wäre sicherlich schon einen enttäuschten Flaschenwurf wert gewesen, ist aber umso verständlicher, denn bereits in der 16. Minute gab es einen weiteren VAR-Entscheid gegen den ETB, der zum 1:0 für die Berliner führte. Auch hier konnte sich Piatek als Torschütze feiern. Und um dem Ganzen noch die Krone aufzusetzen, haben sowohl Brand als auch Koko beim Stand von 1:1 jeweils aus prächtiger Lage nur das Aluminium getroffen.

17. Spieltag 1. Bundesliga: Bayer Leverkusen (H)

Der gebrauchte Dezember endet leider mit einer weiteren, in Teilen unglücklichen 2:1 Heimniederlage gegen Bayer Leverkusen. Nach dem Führungstreffer der Leverkusener in Minute 65 kann der Leihspieler der Werkself Schäfer zum zwischenzeitlich verdienten 1:1 ausgleichen. Am Ende der Partie gerät die Staffelung der ETB-Verteidigung ein wenig aus der Form und bietet den schnellen, technisch versierten Leverkusener Spielern zu viel Raum, den sie zum 2:1 nutzen.





Mit 15 Punkten nach 17 Spielen ist der ETB über dem vor der Saison geschätzten Soll an Punkten nach der Hinrunde, so dass ein Hauch von Hoffnung auf den Klassenerhalt nicht wegdiskutiert werden kann. Natürlich sind die „Schwatten“ Profiteure der bisher sehr schwachen Punktausbeute der anderen Vereine, die in der Tabelle unten drinstehen. Besonders hart bekommt es in der Hinrunde der FC aus Augsburg, die mit gerade einmal sechs Punkten wohl als Absteiger Nummer eins gelten, schließlich haben sie sich auch schon 52 Gegentore gefangen.

In der oberen Tabellenhälfte hat sich der BVB schon recht weit von den Verfolgern abgesetzt, so dass man in diesem Jahr in München ein Fernglas benötigt, um die Schwarzgelben noch in der Ferne zu sehen. Der Vorjahresmeister aus Gelsenkirchen beendet die Hinrunde auf Rang 5.
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knufschu

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Kapitel 42 „Adé Uhlenkrug“



Vorwort: Bereits in einem früheren Artikel wurde auf die Spielstätte des ETB, das Uhlenkrugstadion, hingewiesen. Nun aber, mit dem Wechsel des Stadions in der Virtualität soll es noch einmal fototechnisch etwas in die Tiefe gehen.

Vorab muss gesagt werden, dass das Stadion und insgesamt der ETB Schwarz-Weiß trotz seiner aktuell eher niedrigen Spielklasse durchaus eine große Nummer in der Stadt Essen ist und sogar eine Erwähnung in der Hop-On-Hop-off-Bustour findet. Spricht man mit Verantwortlichen im regionalen Fußball, taucht der ETB durchaus häufiger in diversen Zusammenhängen auf und ist eine Anlaufstelle für talentierte Jugendspieler der Stadt Essen, neben dem real größeren RWE.

Das Uhlenkrugstadion befindet sich im Essener Stadtwald und kann fußläufig aus dem hippen Stadtteil Rüttenscheid erreicht werden. Wie schon erwähnt, säumen den Stadtwald Einfamilienhäuser, nahe liegt mit der Villa Hügel der ehemalige Familiensitz der Familie Krupp und der Baldeneysee - ein Teil gestaute Ruhr - ist ein paar Fahrradminuten entfernt.



Das Stadion, das einst 45.000 Zuschauern Platz bot, umfasst zurzeit 9950 Plätze. Dazu gehören eine überdachte Sitzplatz-Haupttribüne auf der geraden Seite und Stehplätze in der Kurve und der Gegengeraden.





Das übrige „Viertel“ ist ein mit Rasen bewachsener Erdwall. Den Platz selbst umringt eine leicht unebene Aschelaufbahn.



Bundesligafußball hat das Stadion in seiner „Glanzzeit“ auch erlebt, denn RWE hat in den 70er Jahren fünf Spieler am Uhlenkrug austragen müssen. Den Zuschauerrekord aber erreichte man bei einem Länderspiel der Nationalelf gegen Luxemburg 1951.

Für die Zukunft des Stadions scheint eine Modernisierung geplant, so dass der Naturrasen auf dem Hauptplatz sowie der Nebenplatz, den noch die rote Asche ziert, durch Kunstrasenspielflächen ersetzt werden und weitere Mannschaften die weitläufige Anlage dann ggf. mitnutzen könnten. Wie immer bei derartigen Bauprojekten gibt es auf dem Weg zur Modernisierung noch reichlich Pfründe zu verteilen, Lärmschutzregelungen zu lösen, usw.

Hoffentlich hat man in der Virtualität im neuen ETB-Stadion eine Zapfanalage mitfinanziert, denn Stauder vom Fass ist schon besser als aus der Pulle in den Plastikbecher, wie es aktuell am Uhlenkrug serviert wird.

Die Wintertransfers



Mit der stillen Hoffnung, auch in der kommenden Saison in der 1. Bundesliga zu verbleiben, haben Lehmann und Co. an der neuen Geschäftsstelle das Transferrad gedreht und versucht den Kader in der Breite und Spitze noch ein wenig zu ergänzen.

Insbesondere die Außenverteidigerposition links wurde noch einmal in den Blick genommen, denn mit Heise hat man dort nur einen Rechtsfuß im Kader und einen Spieler der eventuell mal Bundesliganiveau erreichen kann, aber es aktuell eher nicht verkörpert.



Auf dem Markt gab es nicht viel zu holen, aber Alex Ramser kommt als Leihspieler vom VfB Stuttgart an die Ruhr. Er ist sicherlich auch ein Spieler, der gut und gerne als Mittelfeldspieler eingesetzt werden kann.

Im defensiven Mittelfeld hat Holtkamp, der bereits in der Regionalliga für den ETB gespielt hat, inzwischen altersbedingt physisch ziemlich nachgelassen und Sven Richter ist nach wie vor sauer und bringt auf dem Trainingsplatz von Woche zu Woche Nichtleistungen, so dass hier – auch wegen einer langwierigen Verletzung Jungbluts - nachgesteuert werden muss.



Vom schweizerischen Dauermeister St. Gallen leiht man sich daher Vinzenz Reddemann mit einer Kaufoption. Er soll den defensiven Balljäger vor der eigenen Abwehr geben und die Mitte dicht bekommen.



Wieder ein Schwenk auf die linke Spur: Auch der Stammspieler auf der linken, offensiven Außenbahn – Ibrahimi - fällt langfristig aus, so dass ein weiterer Spieler geliehen wird. Yannick Ludwig vom SC Freiburg ist in der Zweiten des SC in der 3. Liga mit 6 Toren und 5 Vorlagen, sowie einer Durchschnittsnote von 7,2 sehr positiv aufgefallen und war ohnehin im Fokus der ETB-Scouts.



Die Verpflichtung von Lukas Nrejaj von Schalke 04 war nicht zwingend geplant und kostet den ETB eine Ablösesumme von 210.000 €. Zudem hat man mit Brand eigentlich eine ordentliche hängende Spitze im Kader, aber der Betrag erschien für diesen multifunktionalen Spieler durchaus sinnvoll.

Mit dem Kader hat Lehmann nun eine Mannschaft zusammen, die den Kampf gegen den Abstieg aufnehmen kann. Es wird – egal wie – harte Arbeit werden. Vermutlich muss man so um die 4-5 Siege einfahren, bestenfalls gegen die direkten Gegner im Abstiegskampf, die zum Rückrundenstart warten.

18. Spieltag 1. Bundesliga: Borussia Mönchengladbach (H)



Die Heimpremiere vor 15.000 Zuschauern im eigenen, neuen Wohnzimmer gelingt! Nicht das 3:2 auf der Anzeigetafel, sondern auch weitere Spieldaten, wie ein xG-Wert von 2,2 zu 1,4, eine Passquote von 91% und ein Ballbesitzwert bei 61% belegen die Dominanz der „Schwatten“. Entscheidender Faktor war allerdings tatsächlich ein Neuzugang, denn der Schalker Jung Lukas Nrejaj entscheidet als Joker mit zwei Treffern das Spiel! Toller Einstand!

19. Spieltag 1. Bundesliga: FC Augsburg (H)

Der Spielplan schenkt dem neuen Stadion des ETB direkt ein weiteres Heimspiel in der Wochenmitte.
Gegen den Tabellenletzten aus Augsburg hatte man durchaus berechtige Hoffnungen auf einen Heimdreier, musste aber nach zehn Minuten mit einem Rückstand leben. Diesen konnte Chaniago zwar nur drei Minuten später per Strafstoß ausgleichen, aber mehr passiert tortechnisch nicht.

20. Spieltag 1. Bundesliga: 1. FC Heidenheim (A)

Im Albstadion bzw. der Voith-Arena in Heidenheim endet die englische Woche, die die Rückrunde der Bundesliga im Jahr 2030 eröffnet hat.



Aus dem Hinspiel hatte man taktisch Rückschlüsse gezogen, so dass man den Hattrickschützen El Kadiri sowie sein Gegenpart auf der rechten Außenbahn in Manndeckung genommen hat. Eingebracht hat es ein Spiel auf gleichem Niveau, indem besagter El Kadiri wenig Einfluss auf die Partie hatte, die Essener Gäste sich aber dennoch einen Gegentreffer kurz vor der Pause fingen. Nach dem Seitentausch schien das Standard-Training in der „kurzen“, trainingsarmen Woche zu zünden, denn nach Eckstoß und Freistoß war die Partie gedreht und Schäfer konnte in der 84. Minute sogar auf ein 3:1 stellen. Mehr oder weniger mit dem Abpfiff konnte Heidenheim noch auf 2:3 aufholen, aber die Punkte gehen in das Revier!

21. Spieltag 1. Bundesliga: Eintracht Frankfurt (H)

Gegen die Hessen, die den Europapokalwettbewerb anpeilen, haben die Essener keine Chance und verlieren mit 1:0.

Achtelfinale DFB-Pokal: Fortuna Düsseldorf (A)

Die Glücksfee am Lostopf meinte es gut mit den „Schwatten“ und hat ihnen mit der Fortuna aus Düsseldorf einen halbwegs ebenbürtigen Gegner für das Achtelfinale im Pokal zugeschanzt, doch am Ende scheidet man in der Landeshauptstadt aufgrund einer schwachen Leistung, die im Grunde auf den kompletten Kader zutrifft, gegen die Düsseldorfer Altstars – Lukas Nmecha, Bernd Leno, Maxi Eggestein und Kevin Danso – aus.


22. Spieltag 1. Bundesliga: FC Bayern München (A)

Im Süden des Landes gibt es für die Essener ebenfalls nichts zu holen. Es dauert zwar 45 Minuten bis zur ersten dicken Torchance der Münchener, doch am Ende steht ein 3:0 für die Hausherren im Spielbericht. Übrigens, den ersten Torschuss der Essener gab es erst in der 56. Minute.



Lehmann verteilt nach dem Spiel keine Briefumschläge mit Geld, sondern spricht eifrig Verwarnungen aus, die allesamt geschluckt werden.

23. Spieltag 1. Bundesliga: Fortuna Düsseldorf (H)



Was im Pokalspiel vor eineinhalb Wochen noch alles nicht funktioniert hat, gelingt im Ligaalltag nun und der ETB gewinnt daheim gegen die Fortuna, trotz der Einschätzung der hauseigenen Scouts, deutlich mit 3:0. Was ein Heimspiel im neuen Stadion doch für einen Unterschied machen kann.

24. Spieltag 1. Bundesliga: Borussia Dortmund (A)



Nur ein paar Kilometer sind es aus dem Essener Süden bis zum Westfalenstadion, aber fußballerisch liegen zwischen beiden Vereinen an diesem 24. Spieltag mehrere Erdumrundungen. Das sah aus wie ein Freundschaftsspiel zwischen einem Bundesligisten und einer Regionalauswahl aus passablen Thekenspielern oder einer ersten Pokalrunde zwischen einem Bundesligisten und einem regionalen Pokalsieger, bei dem sich selbst der erfahrenste Geograf den Atlas holen muss, um den Ort zu finden. Endstand 4:0 für den BVB.

25. Spieltag 1. Bundesliga: 1. FC Union Berlin (H)

Nach der 1:3 Heimniederlage gegen den direkten Konkurrenten Union Berlin wird die Luft unten dünner. Der Effzeh verliert zwar parallel das rheinische Derby gegen Leverkusen mit 1:0, aber der Relegationsrang ist für den ETB zu diesem Zeitpunkt lediglich sechs Punkte entfernt.

Knackpunkt der Partie war mit Sicherheit die Überlegenheit der Eisernen auf den offensiven Außenpositionen und herausragende Flanken, sowie individuelle Fehlentscheidungen, die zu zwei Toren über den Flügel führen.



In diesem Beispiel verlässt Krause – als Innenverteidiger und Kopfballspezialist – den16er, um eine Flanke zu verhindern und überlässt den Mittelfeldspielern das Defensivduell. Der 1,82 große Mignani nutzt das und nickt unbedrängt ein.

26. Spieltag: 1. FC Köln (A)



Spielentscheidend ist in dem Abstiegskampfduell eine Schiedsrichterentscheidung. Der Kölner Sechser Rauffmann geht bei einer ETB-Ecke unnötig mit der Hand zum Ball, verursacht so einen Strafstoß und bekommt von Schiedsrichter Dingert noch die rote Karte. Da Chaniago aus den 10,97 Metern (Podcast-Empfehlung: https://jogobonito.podigee.io/10-zehnsiebenundneunzig) Entfernung trifft, gehen die Essener in Führung und erhöhen später noch auf den 2:0 Endstand.

Somit gibt es „lockere“ drei Punkte und Platz 16 ist wieder neun Zähler weg! Wichtig!



„Ab jetzt müssen wir uns irgendwie einen Dreier atzen, dann kann das wirklich was werden mit dem Klassenerhalt. Wir wollen auf keinen Fall absteigen und auch nicht in Hölle der Relegation.“, blickt Spielführer Wiillliii Schittenhelm nach der Partie in die Zukunft.



Der Spielplan hingegen meint es da nicht so gut mit dem ETB, denn die übrigen Gegner stehen tabellarisch allesamt recht klar vor den „Schwatten“.



Die nächsten beiden Gegner sind RB Leipzig (Platz 8) und der Hamburger SV (Platz 11). Beide Vereine hadern mit der aktuellen Tabellenposition und wollen – im Falle Leipzigs – nach Europa und oder einstellig werden – im Falle des HSV. Der BVB kann schon einmal den Borsigplatz picobello machen, um die Meisterschaft zu feiern, während die Bayern, Hoffenheim, Frankfurt, Wolfsburg und Schalke den Vizetitel ausspielen. Die Abstiegszone beginnt mit Mönchengladbach und beherbergt vor Saisonstart erwartete Clubs. Das Schusslicht Fortuna Düsseldorf hat mit Hummels einen neuen Coach angeheuert. Dieser hat sich in seiner Trainerkarriere bislang jedoch nicht als Feuerwehrmann bewiesen, denn sowohl mit Hannover 96 als auch mit Werder Bremen ist er abgestiegen.
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Wiebke

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Mit Schwarz-Weiss essen in die Bundesliga, nicht schlecht ....
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@Wiebke: Danke!


Kapitel 43 „Abstiegsgespenst“


Vorwort: Es ist ja nicht so, als ob man nicht vor der Saison und beim aufmerksamen Studium des Spielplans erahnen konnte, wie die letzten Phasen der Hin- und Rückrunde laufen werden. Es sind schwierige Gegner, die der ETB vor der Brust hat und somit kommt ein geladener, aber dennoch unliebsamer Gast an die neue Geschäftsstelle des ETB zu Besuch – das berüchtigte Abstiegsgespenst.

Das Abstiegsgespenst hat es sogar in die Musikindustrie geschafft, denn der – mir gänzlich unbekannte – Rapper MDMH beschäftigt sich mit dieser Begrifflichkeit, während er in seinem zugehörigen Musikvideo an verschiedenen klassischen Orten rund um den Fußball, wie z.B. der Dusche, der Umkleidekabine oder dem Geräteraum / Ballraum, posiert, um sein musikalisches Oeuvre zu präsentieren. Textstellen wie „[…] Konzentration, denn wir stehen unten alle drinnen in  dieser Konstellation […]“ thematisieren Grundtugenden, die nötig sind, um das Abstiegsgespenst zu vertreiben. (Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=05aUv9LVHrk)

Die Badische Zeitung blickt auf den Wohnsitz und den Ursprung des Abtiegsgespenstes. Der sportliche Wohnort ist beliebig und nicht etwa im schottischen Canterville. Das Gespenst sucht einen Verein dann heim, wenn gegen Saisonende unabhängig von der Spielklasse oder Sportart der sportliche Abstieg droht. Somit gibt es zigtausende Wohnorte und es muss folglich Unmengen an Abstiegsgespenstern geben.

In der Tat wurde das Gespenst 1906 auf der großbritannischen Insel „erfunden“, denn ein Karikaturist zeichnete den FC Middlesbrough bedroht und geschützt zugleich von einem Spieler in gespenstischem Gewand mit der Aufschrift Second Division. Der FC Middlesbrough hat seinerzeit tatsächlich, dank des besseren Torverhältnisses, den Abstieg vermeiden können und das Abstiegsgespenst vertrieben.
Dennoch gibt es in dem Ort im Nordosten Englands sogenannte „Spirit Seekers“, die wahrhaftigen Geistern auf der Spur sind, denn angeblich haben Besucher der örtlichen Stadtbibliothek mystische Aktivitäten beobachtet, wie z.B. sich ohne erkenntlichen Grund öffnende Türen, sowie Berührungen durch einen angeblichen Poltergeist.

Im tiefen Weste Deutschlands, in Essen und beim ETB, hofft man in der Virtualität ebenfalls, das besagte Gespenst zu vertreiben und den Klassenerhalt ohne Relegation zu erreichen. Dazu braucht es mindestens die von MDMH eingeforderte Konzentration und ein wenig Glück.

27. Spieltag 1. Bundesliga: RB Leipzig (H)



Die erwartbare Niederlage gegen Leipzig kommt daher wie eine sich erfüllende Prophezeiung. Essen verliert zu Hause mit 1:2 gegen einen viel stärkeren Gegner, bei denen der 53-fache deutsche Nationalspieler Adeyemi und der 4-fache französische Nationalspieler Cherki ganz ohne geisterhafte Hilfe treffen – zusammenaddiert sind sie 115 Millionen Euro wert.

28. Spieltag 1. Bundesliga: Hamburger SV (A)

Gegen die Nordlichter ermauern sich fleißige Essener einen Punkt. Der HSV schießt 21 mal auf Olivieris Kasten, davon landet aber kein Ball im Netz. Am Ende hätte bei dem Spielverlauf sogar mehr als ein Punkt vom Teller Richtung Essen rutschen können, denn Chancen hatten die Gäste aus dem Pott durchaus.

29. Spieltag 1. Bundesliga: SC Freiburg (H)

Die Heimniederlage gegen den SC aus Freiburg ist äußerst ärgerlich für den ETB, denn der eigentlich verdientere Dreier hätte 11 Punkte Vorsprung auf den FC aus Köln bedeutet.



Im Spiel hat Schäfer drei dicke Chancen, ehe dann Smorgol in der 57. Minute in der ersten guten SC-Szene an dem sonst starken Krause dribbelnd vorbeirauscht und auf 1:0 stellt. Nach dem Gegentreffer geht für de „Schwatten“ nicht mehr viel.

30. Spieltag 1. Bundesliga: TSG 1899 Hoffenheim (A)

Bereits nach den ersten 45 Minuten ist das Spiel gegen die TSG entschieden. Nachdem die „Schwatten“ besser in den Nachmittag starten und Miletic zwei Mal frei auf den TSG-Keeper Kovar zuläuft, aber vergibt, fallen zwei offensichtlich einstudierte Tore nach ähnlichem Strickmuster: Harte Flanke von Block an den zweiten Pfosten und Touré netzt, indem er den Fuß reinhält. So steht es dann nach 33 Minuten bereits 2:0. Kurz vor der Pause versenkt Geiger noch einen Strafstoß. Das 1:3 durch Nrejaj ist am Ende ohne große Bedeutung.



Was geschieht bei der Konkurrenz?

Die 1. FC Köln verliert daheim mit 1:2 gegen die Bayern und der alte Abstand bleibt erhalten.

Ein Dank geht aus Essen in den Norden, denn der HSV zerballert Heidenheim mit 5:0.

Augsburg robbt um einen Punkt an den ETB heran, denn ihnen gelingt ein 0:0 in Freiburg.

Bereits am Freitag konnte Union Berlin 3:0 gegen Fortuna Düsseldorf gewinnen, so dass sie am ETB vorbeizziehen.

Der Abstiegskampf: Die Ausgangslage vor den letzten vier Spieltagen



Union Berlin: Nach dem Sieg im letzten Spiel hat Union mit acht Punkten eine gute Ausgangslage und im Restprogramm noch Gegner - Gladbach und Köln - bei denen mit Sicherheit ein bis drei Punkte denkbar sind und somit der direkte Abstieg oder die Relegation vermieden werden kann.

ETB Schwarz-Weiß Essen: Der ETB hat nur noch Gegner aus dem oberen Drittel im Restspielplan. Dazu gehören u.a. Schalke 04, der VfL Wolfsburg, die Hertha und Leverkusen. In Essen muss man im Grunde auf die Niederlagen anderer hoffen.

1. FC Heidenheim: Heidenheim hat das gleiche Problem wie der ETB, allerdings nur drei Punkte Vorsprung vor dem Effzeh. In der Schloßhaustraße hofft man somit, dass der FC aus Köln sich schlecht anstellt.

1. FC Köln: Die beste Ausgangslage hat der FC Köln, denn im Städtederby gegen Fortuna können sie von drei Punkten ausgehen. Zudem stehen mit Gladbach und Union Berlin zwei weitere Gegner aus der unteren Hälfte im Abschlussprogramm. Weiterhin haben sie nicht so oft die Hütte vollbekommen wie die Heidenheimer und damit ein besseres Torverhältnis.

FC Augsburg: Die Augsburger haben eigentlich die nötige Klasse, um jeden Bundesligisten zu ärgern. Das Restprogramm ist allerdings ähnlich schwer wie das der Essener und Heidenheimer.

Fortuna Düsseldorf: Die Fortuna kann bereits für die 2. Bundesliga planen.

31. Spieltag 1. Bundesliga: VfL Wolfsburg (H)

Gegen die Wolfsburger fehlt, wie es in einer sportlichen Krise nun mal üblich ist, das Spielglück und zum Schlusspfiff steht ein 2:3 auf der Anzeigetafel. Miletics wunderschöner Anschlusstreffer zum 2:3 kommt dabei leider zu spät.

Was geschieht bei der Konkurrenz?

Der Spieltag läuft insgesamt mies für die „Schwatten“, denn sowohl Köln als auch Augsburg gewinnen und verkürzen auf nunmehr 5 Punkte. Das Gespenst macht „Schuhuuu!“

32. Spieltag 1. Bundesliga: FC Schalke 04 (A)



Ein Eigentor entscheidet das Spiel auf Schalke zwischen Lehmanns Ex-Verein und seinem aktuellen Club. In der 39. Minute behindert Krause seinen eigenen Keeper bei einem Abschluss des späteren 0:2 Schützen Iván und bekommt den Ball dann noch an die Hacke und lenkt das Leder ins eigene Netz. Ehrlich gesagt, wäre der Ball bestimmt sonst ins lange Netz gegangen, man weiß es aber nicht. Um noch einen Punkt zu ergattern, machen die Essener ab der 75. hinten auf und fangen sich das 2:0.

Was geschieht bei der Konkurrenz?

Dank eines Dreiers gegen den Tabellennachbarn aus Mönchengladbach kann Union Berlin den Klassenerhalt sichern.

Der FC Augsburg gibt eine 2:0 Führung gegen die Wölfe noch aus der Hand und verliert mit 3:2! Puh!

Im „Heim-Derby“ verliert Heidenheim in Hoffenheim und rutscht hinter die Augsburger auf den direkten Abstiegsplatz.

Der 1. FC Köln verliert zu Hause gegen den künftigen, bereits sicheren Meister aus Dortmund mit 0:1.

33. Spieltag 1. Bundesliga: Hertha BSC Berlin (H)

„Wir wollen heute den Nichtabstieg und unsere fantastische Saison in der Bundesliga belohnen!“, wird Lehmann in der digitalen Ausgabe des Sportteils der Bild zitiert und in der Tat tut er gut daran, optimistisch zu sein, denn nach einem Sieg im Berliner Derby, als die Alte Dame Union an der Alten Försterei mit 1:0 besiegen konnte, hat die Hertha in ihren letzten zehn Ligaspielen nur einen weiteren Dreier einfahren können.



Das Spiel beginnt den ETB perfekt, denn bereits nach drei Minuten zappelt das Leder im Netz und der Großteil der 15.000 Fans im ausverkauften Stadion jubelt ausgelassen! Der sehr flexibel einsetzbare „Schalker Jung“ Nrejaj - heute auf der Außenbahn unterwegs - flankt aus dem tiefen Halbfeld auf Miletic, dieser entwischt mit perfekter Ballmitnahme und schiebt das Leder gekonnt am Berliner Schlussmann vorbei.



Rund 15 Minuten später ist dann Berlins Stürmer an der Reihe. Oldfield bekommt im Strafraum der „Schwatten“ viel Raum und entsprechend viel Zeit, visiert nach Sahne-Zuspiel den langen Torwinkel an und knüppelt den Ball an besagten Zielort zum 1:1 – Olivieri kann da nur hinterherblicken.

Wenige Minuten vor dem Abpfiff ist die Spannung im Stadion grundsätzlich etwas erleichtert, denn sowohl der 1. FC Köln als auch Heidenheim liegen mit mindestens zwei Toren hinten, so dass die übrigen Punkte – selbst bei einer etwaigen Niederlage - für den Nichtabstieg reichen sollten.



Umso schöner fühlt sich dann das zauberhafte Tor Nrejajs in der 88. Minute an. Der eingewechselte Heise sieht den einlaufenden Nrejaj, flankt ihn im völlig freien Raum gekonnt an und danach ist Feiern angesagt, denn mit dem Treffer ist „dat Dingen durch“ und der ETB verbleibt in der Bundesliga! Stauder, Stauder, Stauder!!! Achja und: Bis nächste Saison Gespenst!



34. Spieltag 1. Bundesliga: Bayer Leverkusen (A)

Am letzten Spieltag nehmen die „Schwatten“ aus Leverkusen noch einen Punkt mit. Für Leverkusen ist dieser Punktverlust bitter, denn sie verpassen damit die direkte Qualifikation für die Europa League und für Essen ist es ein verdienter Punkt, denn das Spiel war ausgeglichen.





Für den ETB Schwarz-Weiß endet die erste Bundesligaspielzeit der langen Vereinsgeschichte auf dem 14. Platz! Das ist schon eine mittelgroße Sensation. Weniger sensationell läuft es am Ende für den 1. FC Köln, denn sie steigen trotz großer Chancen im Spielplan am Ende doch direkt, gemeinsam mit Düsseldorf, ab. Augsburg rettet sich auf Platz 15 und Heidenheim spielt in der Relegation gegen Mainz 05.
Nach der Schalke-Meisterschaft in der letzten Saison holt nun der BVB den Bundesligatitel. Die Bayern spielen ein starkes letztes Saisondrittel und erreichen den Vizetitel. Die Schalker werden mit Platz 5 nicht ganz zufrieden sein, während die Eintracht aus Frankfurt in die Champions League einzieht.
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knufschu

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Kapitel 44 „Historisch – Der Saisonrückblick 2029/30“

Vorwort: Sicherlich wird die Umschreibung „Historisch“ im Sport und im Fußball gerne mal überstrapaziert, kann aber auf die erste Bundeligasaison des ETB im Kleinen und Regionalen angewendet werden, denn es war nun mal die erste Saison des Vereins im Oberhaus seit seiner Gründung. Zudem haben einige Spieler ihre ersten Bundesligaminuten gespielt, erste Bundesligatore geschossen und mit Sicherheit einige virtuelle Essener Bürger ihre ersten Bundesligaspiele im Stadion sehen können.



Für die zweite Saison muss der ETB allerdings – aufgrund einige Umbaumaßnahmen – wieder an einem fremden Spielort auflaufen. In diesem Fall geht es nicht ins Ruhrstadion nach Bochum, sondern zu den „Roten“ an die Hafenstraße! Ob darüber jeder glücklich ist, kann nur spekuliert werden.

Nun noch einmal ein kurzer Blick auf den Begriff „Historisch“ in dem Zusammenhang mit Fußball. Die 11Freunde hat sich Gedanken dazu gemacht und die 100 historischen Spiele aufgelistet und kommentiert. Hier tummeln sich unter den Top 25 u.a. das Champions League Finale zwischen dem AC Mailand und dem FC Liverpool von 2005 in Istanbul. Bei dem Spiel – so hört man – soll es in ganz Istanbul irgendwann kein Bier mehr gegeben haben. Des Weiteren findet sich dort das Pokalspiel zwischen Schalke 04 und Bayern München, welches 6:6 endete und als sportliche Geburtsstunde von Olaf Thon gilt. Ein drittes Spiel – und tatsächlich auch eines meiner Highlights – das EM-Vorrundenspiel zwischen Tschechien und den Niederlanden 2004, welches am Ende mit 2:3 an die Tschechen ging.

In der virtuellen Geschichte des ETB sind die Top-3-historischen-Spiele mit Sicherheit der zweistellige Sieg gegen Teutonia St. Tönis am 14.10.2020 (10:1), der erste virtuelle Pflichtspielsieg gegen RWE am 01.02.2026 (2:1) und natürlich der Sieg im Niederrheinpokal im Mai 2024 in der Verlängerung gegen den Wuppertaler SV (1:0).

Der Saisonrückblick



Interessant ist, dass der ETB in der vergangenen Bundesligasaison immer zwischen den Plätzen 12 und 15 unterwegs war und dabei weder nach oben noch nach unten - hier ist ja auch nicht viel Luft - gerutscht ist.

Die Spieler



Tragende Säule des Erfolgs war in der Saison eine starke Abwehrleistung, bei der zuvorderst der Torhüter Olivieri genannt werden muss. Er hat die meisten gehaltenen Schüsse der Bundesliga auf dem Konto!

Natürlich ist dieser Wert relativ, da es viele Schüsse zu halten gab und mit Heidenheim, Köln und Gladbach Vereine aus der tabellarischen Nachbarschaft unter dem Top Vier sind. Auch die anderen Topwerte sind eher von Mannschaften aus dem unteren Tabellendrittel dominiert.

Die Mannschaft



Weitere Säulen erkennt man auf den zweiten Blick, denn u.a. der Support bei den Heimspielen im eigenen Stadion, das in acht Fällen ausverkauft war, muss hier genannt werden.

Eine starke Kopfballquote von 54% belegt die gute Abwehrleistung, die bereits genannt worden ist.

Anhand der erspielten Großchancen kann man erkennen, dass der konterlastige Fußball zu einigen Chancen geführt hat. Hier waren es v.a. Szenen, in denen Schäfer freistehend vor des Gegners Tor auftauchte. Jener Schäfer hat übrigens 12 Tore in der Spielzeit geschossen.

In den anderen Ligen

Nationales

Aus der 2. Bundesliga steigt mit Werder Bremen, Mainz 05 und dem VfL Bochum – leider – ordentlich Qualität auf, was die nächste Saison für den ETB erschwert!

Aus der qualitativ hochwertigen zweiten Liga steigen Ingolstadt, Rostock und Münster ab, die Aufsteiger lauten entsprechend St. Pauli, Fürth und MSV Duisburg. In der 3. Liga sind aktuell neun Zweitmannschaften unterwegs, von denen aber nur FC Bayern II unter die Top Vier gekommen ist. Werder Bremen II und der HSV II, sowie Arminia Bielefeld und Energie Cottbus steigen in die jeweiligen Regionalligen ab.

Die Regionalliga West-Saison für die Roten verlief mäßig und man landete am Ende auf Rang 10. Meister wurde hier Fortuna Düsseldorf II.

Der DFB-Pokal bleibt zum vierten Mal im Westen und geht nach Gelsenkirchen. Die Königsblauen schlagen im Finale RB Leipzig im Elfmeterschießen.

Internationales

Auf der Insel geht die Meisterschaft an den FC Chelsea und in Italien löst Inter Mailand wieder den AC Mailand als Titelträger ab. PSG gewinnt in Frankreich die neunte Meisterschaft in Folge und in den Niederlanden gelingt Ajax der sechste Titelgewinn in Serie – gähn! In der Schweiz wiederholt der FC Sion seinen Titel der letzten Spielzeit, in Spanien gewinnt der FC Barcelona den nationalen Ligatitel. Zuletzt noch der Blick nach Serbien: FC Crvena Zvezda bleibt hier dominant und gewinnt die SuperLiga.

In der Europa League gibt es ein wenig Abwechslung, denn der Finalist und Sieger von 2026/27 - Lazio Rom - scheitert im Finale an dem OSC Lille aus Frankreich. In einem Spiel auf Augenhöhe gelingt González in der 57. Minute der Treffer des Tages.

Der Spielort für das Finale in der Champions League ist das Puskas-Stadion. In dem englischen Duell zwischen dem FC Chelsea und Manchester City gewinnen die Blues dank zweier später Treffer von Odegaard. Zuvor hatte Vinicius Junion die Citizens in Führung gebracht. Trainiert wird City weiterhin von Pep Guardiola und Chelsea von Frank Lampard.

Für die Ehrentafel



Immerhin den Negativtitel des schlechtesten Meister der 2. Bundesliga hat der ETB verloren! ;-)
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Kapitel 45 „Georg-Melches-Stadion“

Vorwort: Der Umzug des virtuellen ETB ins Stadion von Rot-Weiss Essen ist ein guter Anlass einmal über den schwarz-weißen Tellerrand zu Blicken und ein wenig über RWE und deren altes Stadion - das Georg-Melches-Stadion - zu berichten.

Die Heimspiele trägt RWE seit August 2013 im Stadion an der Hafenstraße aus. Dieser in Essen seinerzeit umstrittene Neubau des kostspieligen Stadions für eine sportlich hur in Teilen erfolgreiche Mannschaft in einer verschuldeten und vom Strukturwandel gezeichneten Stadt zog sich in seiner Planung und der schließlich Fertigstellung über Jahre, was bei Stadionbauten aus diversen Gründen schon zur mitunter lästigen Normalität gehört.


Vorgänger des aktuellen Stadions an der Hafenstraße war das Georg-Melches-Stadion, das zunächst Stadion Phönixstraße genannt worden ist. Weitere Namensgebungen waren Stadion Rot-Weiss und - wie heute - Stadion an der Hafenstraße. Die im Titel genannte Namensgebung erfolgte ab 1964, nach dem Tod des Namensgebers. Georg Melches selbst hat den Verein RWE 1907 mitgegründet und war auch als Spieler bis in die späten 20er Jahre aktiv. Dass das Stadion posthum seinen Namen bekommt, belegt auch die Bedeutung des ehemaligen Bergwerksdirektors und Sportfunktionärs für RWE in der Vereinsgeschichte. Mit seinem Wirken verknüpft ist sicherlich auch der sportliche Erfolg der 50er Jahre zu erklären.



Eröffnet in den 1920er Jahren war das Stadion lange Zeit Heimat der Roten und hat – so sagt man – von den 50ern bis mindestens in die 70er Jahre Standards gesetzt. So hat man z.B. eine Fluchtlichtanlage errichtet und Überdachungen boten Schutz vor widrigen Wettereinflüssen für die Zuschauenden (@Thekenklopper: Vielen Dank für das Fotomaterial und Gespräche über Sinn und Unsinn des "Gendern"). Weiterhin gab es Wohnungen, eine Sauna und eine medizinische Abteilung, um Spieler und Mitarbeiter des damals national erfolgreichen RWE in einem Komplettpaket hinsichtlich der Vereinsinfrastruktur professionell zu versorgen. 



Ab den 1990er Jahren und schließlich mindestens in seinen letzten Jahren schwebte über dem Georg-Melches-Stadion der Dunst des Abrisses, denn die Westtribüne war bereits aufgrund von Baufälligkeit abgerissen und doch irgendwie am Leben erhalten. Zeitgleich konnte man die Baukräne, die sich im Hintergrund drohend in die Höhe streckten und das künftige Stadion sowie den Abriss bereits turmhoch ankündigten, im Hintergrund sichtbar spüren.

Das Stadion lag in der nördlichen Region Essens, die noch an die Zeit der Schwerindustrie erinnert, zumindest, wenn man die Straßenschilder aufmerksam liest oder sich in den städtebaulichen Ausprägungen der damaligen Zeit auskennt. So ist z.B. die bekannte Zeche Carl einen gut 20- bis 30-minütigen Fußmarsch vom Stadion entfernt und ehemalige Gewerbeflächen der Zeche Emil-Emscher liegen inmitten der Stadtteile Bergeborbeck bzw. Vogelheim.

In der Virtualität geht es für den ETB Schwarz-Weiß aber ins Stadion an der Hafenstraße, das unweit des ehemaligen Geländes des Georg-Melches-Stadions liegt.

Die Sommertransfers



Im Sommer war der ETB Schwarz-Weiß Essen auf dem Transfermarkt sehr aktiv und hat insgesamt 15 (!) Spieler verpflichtet oder zur Leihe an den „Neuen Uhlenkrug“ geholt. Die große Menge an Spielern lässt sich anhand mehrerer Gründe erklären, allerdings ist das Oberthema sicherlich die „Steigerung der Qualität“ im Ganzen.

Zunächst haben einige altgediente Spieler den Club über den Transfermarkt verlassen. Dazu gehören u.a. Caine Cairo, Koko Konjuhi (beide zum FC Dordrecht `90) sowie Asif (Roda Kerkrade). Die beiden jungen Talente Mihoubi (MSV Duisburg) und Roberto (FC Volendam) werden jeweils verliehen.

Weiterhin hat man drei Verträge sowie einige Leihen nicht verlängert. Betroffen waren hier u.a. die kleine Vereinslegende „Wiiiiilliiii“ Schittenhelm, der Routinier Holtkamp und der ewige Meckerbock Sven Richter.

Der Kader & Die Neuen

Im Tor

Giovanni Olivieri wird mit Einschränkungen auch in der kommenden Saison als Nummer 1 zwischen den Pfosten der Schwarz-Weißen stehen, hat allerdings einen sehr starken Konkurrenten bekommen, denn das einstige Bayern-Talent Christian Früchtl hat sich nach fast zehn Jahren beim FC Paderborn einen neuen Arbeitgeber suchen müssen und wurde in Essen fündig! Für 800.000 € kann er noch als Schnapper bezeichnet werden.



In der Verteidigung

Stefan Behrens und Nico Krause sind – wie auch in der Vorsaison – die zentralen Innenverteidiger der Wahl und in der Tendenz Stammkräfte. Neu im Kader – und ab jetzt wird sich ein kleiner, neuer Trend zeigen – ist der junge Senoussi aus der dritten französischen Liga, vom SM Caen.



Die weiteren Neuverpflichtungen in den Innenverteidigung werden hier nicht per Bild näher beleuchtet: Radoslav Savic ist ein Leihspieler von den Young Boys Bern. Er ist schnell und technisch versiert, aber müsste körperlich ggf. noch ein wenig zulegen. Gabriel Marusic war im Frühsommer, als der Klassenerhalt noch unklar schien, „für Omme“ zu haben, ist aber eher der „Notnagel“.

Die Außenverteidigerpositionen - das ist hier schon ein nerviger Evergreen – sind leider weiterhin von hoher Fluktuation betroffen. In dieser Saison bleibt zumindest der U21-Nationalspieler Ramser als Konstante und als Leihspieler weiterhin erhalten, wenngleich er in der letzten Saison nicht überzeugen konnte.



Linker Verteidiger Nummer 1 ist der aus Hamm stammende Niklas Beste. Er ist routiniert und hat schon die ein oder andere Station auf dem Buckel. Größtenteils war er in der 2. Bundesliga aktiv, dabei u.a. für den SC Freiburg, Jahn Regensburg oder den SV Darmstadt. Bundesligaminuten hat er für den VfL Wolfsburg gesammelt, denn hier war er in den letzten Jahren als Ersatzspieler aktiv.



Den Stammplatz als rechter Verteidiger wird Almir Avdic einnehmen. Er kommt – wie Früchtl – vom SC Paderborn aus der 2. Bundesliga nach Essen. Ausgebildet worden ist er in der Schweiz beim FC Thun. Seine Stärken sind mit Sicherheit die Teamfähigkeit und seine grundsätzlich hohe Einsatzfreude. Seine Position kann durch einen Leihspieler vom VfB Stuttgart – Adrian van Haacke - ergänzt werden.

Im Mittelfeld



Das zentrale Mittelfeld wurde für diese Saison komplett überholt. Raffael Kustermann kommt als Leihe aus München nach Essen. Er ist ein körperlich solider zentraler Spielmacher mit guten mentalen Prädikaten. Im Vergleich zu dem o.a. Schittenhelm hat er Bundesliganiveau.
Sein Ersatzmann ist der inzwischen Dauerverletzte Jungblut, der zuletzt mit einem Zehenbruch und eine Wadenverletzung wochenlang ausfiel.



Sowohl Ingo Eder, der aus Heidenheim kommt, als auch Betim Fazliji, zuletzt in der Serie B eingesetzt und vom CFC Genau kommend, sind ordentliche defensive Sechser. Eder ist der noch defensivere Spieler, während Fazliji auch die feine Klinge mit dem Fuß bedienen kann.

Mit dem Abgang von Caine Cairo, der für die 3. Liga und 2. Bundesliga ein mehr als ordentlicher Spieler war, und der schwachen letzten Saison Ibrahimis mussten auch die beiden (offensiven) Flügelpositionen in der Spitze und Breite verstärkt werden.



Fangen wir hier mal mit dem erfahrenen Weltenbummler Harry Wilson an. Seine 82 Länderspiele, zahlreiche Einsätze in der Premier League und Championship (u.a. FC Southampton, FC Burnley) sowie anderen internationalen Ligen (u.a. Ligue 1, Premjer Liga) sind schon ein Pfund und können der insgesamt jungen Mannschaft helfen. Auch seine Qualität bei Standards war ein Grund für die Verpflichtung.



Der VfB Stuttgart hatte vermutlich keine Knete mehr für den pfelschnellen Harald Eiban. Wird dieser im Dribbling noch etwas sicherer, kann er vom linken oder rechten Flügel zu einer wahren Gefahr für gegnerische Mannschaften werden.



Ebenso schnell ist der Franzose Felix Le Fur, der von Hannover 96 an die Ruhr wechselt. Leider hat sich der antriebige junge Mann in der frühen Saisonphase verletzt (Muskelbündelriss an der Leiste) und fehlt erst einmal bis Ende September.

Der Sturm

Die „Königstransfers“ sind beide eigentlich Leihgeschäfte. Der 12-malige Torschütze der letzten Saison - Marius Schäfer - bleibt im Revier und kehrt nicht zurück nach Leverkusen. Die Werkself aus dem Rheinland hat mit Lassina Traoré einen weniger schnellen, dafür aber etwas abschlussstärkeren Stürmer im Portfolio, so dass Schäfer zur Freude der Essener bleiben darf.



Die zweite Leihe kommt ebenfalls vom FC Bayern München. Sportdirektor Salihamidzic sieht den gebürtigen Münchner Alexander Lehmann nicht als Option für die erste Mannschaft, so dass der Tempodribbler in Schwarz-Weiß aufläuft.

Lukas Nrejaj und Robin Brand, sowie Miletic sind gute Ersatzoptionen. Letzterer wollte im Sommer eigentlich in die Premier League, aber West Ham hat sich am Ende gegen ihn entschieden.

Fazit

Eigentlich ist Lehmann kein Fan davon, den Kader im Sommer so stark zu verändern, setzte er doch bisher immer auf vereinstreue Spieler. Diese „neue“ Generation zumeist schneller Spieler kann – so hofft man am „Neuen Uhlenkrug“ - den ETB allerdings in der Bundesliga halten.

1. Spieltag 1. Bundesliga: FC Schalke 04 (A)



Auf Schalke sind die „Schwatten“ gefühlt zwei bis drei Spielklassen schlechter und verlieren zum Saisonstart 2:0. Die Essener kommen nach Spielabpfiff auf lediglich zwei Torschussversuche und können sich glücklich schätzen, dass Neuzugang Früchtl bei seinem Bundesligacomeback - sein letzter Einsatz im Oberhaus liegt rund fünf Jahre zurück – einige starke Paraden zeigt.

2. Spieltag 1. Bundesliga: Hertha BSC Berlin (H)



Der erste Saisontreffer des ETB bietet auch gleich ein Kuriosum, denn der Assist kommt per Haijto-Gedächtnis-Einwurf von Avdic in den Sechszehner gesegelt und Lehmann köpft diese Mixtur aus Einwurf und Flanke in Netz. Ob dieser Standard in der aktuellen Saison erneut mit Erfolg gekrönt sein wird, bleibt abzuwarten. (Für die Wartezeit: https://www.zdf.de/sport/zdf-sportreportage/einwurf-standardsituation-fussball-liverpool-mainz-05-100.html) Der zweite Treffer des Tages fällt nach Strafstoß durch Neuzugang Wilson.

Der ETB ist es ja inzwischen gewohnt, sich in „fremden“ Stadion einzuleben. Der sportliche Heimauftakt in die Saison im Stadion der Roten kann also zufriedenstellen.

1. Runde FDB-Pokal: Alemannia Aachen (A)

Gegen den Mittelrheinligisten schickt Lehmann potenzielle Ersatzspieler auf den Rasen im neuen Tivoli. Diese brauchen ein wenig Zeit, um sich einzufinden, gewinnen aber am Ende locker mit 3:0.

3. Spieltag 1. Bundesliga: SV Werder Bremen (A)

Nach kurzem Gastspiel in der 2. Bundesliga ist Werder zurück in der Bundesliga. Gegen den Neuling aus Essen ist es das erste Aufeinandertreffen, denn die Wege kreuzten sich nach der Saison 2028/29 - während die Essener aufsteigen, sind die Bremer abgestiegen.

Im Weserstadion sind die Essener vom Beginn weg die bessere Mannschaft. Doch, wie der erfahrene Fußballfan weiß, muss nicht immer die bessere Mannschaft treffen und genau so kommt es auch, denn Jonny Burkardt trifft in der 23. Minute. Die Gäste aus dem Westen lassen sich allerdings nicht aus der Ruhe bringen, spielen weiter dominant und werden nach dem Seitentausch und dank der Einwechslung Schäfers mit zwei Toren belohnt. Spiel gedreht!



4. Spieltag 1. Bundesliga: FSV Mainz 05 (H)

Im heimischen Essen folgt das nächste Duell mit einem Aufsteiger, denn Mainz 05 ist zu Gast im Pott. Schon nach 20 gespielten Minuten führen souveräne, formstarke Essener mit 2:0. Das ist schon formidabel, wie die „Schwatten“ inzwischen spielen.
Brauchte man in der Vorsaison noch eine glückliche Fügung - also z.B. einen individuellen Fehler - so schafft man es nun aus eigener Kraft. Dennoch darf man sich nicht zurücklehnen, denn das tun die Gastgeber und fangen sich in einem Spiel „ohne Mittelfeld“ bis zur Pause zwei Gegentreffer, legen aber auch noch einmal nach. So steht es zur Halbzeit 3:2 für den ETB. Die zweiten 45 Minuten sind deutlich ereignisärmer und nach dem Schlusspfiff kann Lehmann mit drei Punkten zufrieden sein.

5. Spieltag 1. Bundesliga: VfL Bochum (H)

Seit der Saison 2010/11 weilte der VfL Bochum in der 2. Bundesliga und hat in dieser Zeit einige Trainer zerschlissen, darunter Florian Kohfeldt, Bruno Labbadia oder Fabian Schleusener. Ausgerechnet der umstrittene rumänische Ex-Profi Adrian Mutu hat die Bochumer Jungs zu dieser Spielzeit wieder in die Erstklassigkeit geführt.

Oben angekommen hat der VfL erwartungsgemäß Probleme und einen mäßigen Saisonstart hingelegt. So sehen auch die ersten 45 Minuten im sehr defensiven 4-1-4-1 gegen den ETB aus. Die „Schwatten“ dominieren das Spielgeschehen nach Belieben und verteidigen die zentrale Spielidee der Bochumer, den langen Ball auf Kanouté, locker weg und schießen darüber hinaus zwei Tore. Auch in der zweiten Hälfte des Spiels ändert sich wenig, doch gelingt Rapp ein Sonntagsschussflatterball, bei dem Olivieri ungeschickt danebengreift.
Das Endergebnis von 2:1 ist hochverdient und bedeutet für den ETB 12 Punkte nach fünf Spielen.







Nach fünf Spieltagen steht Schwarz-Weiß in einer vom Fußballwesten dominierten Tabelle überraschend, aber wenig aussagekräftig auf Platz 4. Weniger überraschend ist das Trio auf den Plätzen eins bis drei, das vom Vorjahresmeister aus Dortmund angeführt wird. In Freiburg und Augsburg hadert man mit Sicherheit mit den null Punkten. Aber, wie gesagt, noch hat die Tabelle keine ernsthafte Aussage, doch 12 Punkte sind für den ETB schon ein Drittel „der Miete“.
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Larrelter

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Hallo

Bin weiterhin interessierter Mitleser. So über Jahre einen Verein aufzubauen, finde ich immer interessant.

Hast Du es auch schon geschafft Spieler aus der eigenen Jugend einzubauen?

Mit welcher Taktik spielst Du aktuell?

Viele Grüße!
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knufschu

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@Larrelter: Freut mich, dass du weiterhin mitliest. Zur Taktik bekommst du ein entsprechendes Vorwort :-)


Kapitel 46 „Aus dem Playbook Lehmanns: 4-4-2“

Vorwort: Ich hatte es ohnehin immer mal wieder vor, die aktuelle Taktik genauer vorzustellen, daher ist die Nachfrage ein mehr als willkommener Anlass.


Vorab muss man erwähnen, dass das aktuelle 4-4-2 eine Weiterentwicklung der Taktik aus Zeiten der 3. Liga und der 2. Bundesliga ist und einhergeht mit den nachlassenden Torerfolgen Koko Konjuhis, der zu Saisonbeginn (endlich) nach Dordrecht gewechselt ist und der Erkenntnis, dass ein schneller Stürmer vorne inklusive langem Pass scheinbar nicht mehr „reicht“. Eine zweite Anspielstation vorne erschien Lehmann daher notwendig.

Tiefe, Breite & Zentrum sichern

Zentrales Kernelement in Lehmanns Taktik(en) ist die Trias aus Tiefe suchen (mit dem Ball) / Tiefe decken (gegen den Ball), das Verteidigen des Zentrums (v.a. gegen den Ball) und die Außenbahnen so gut wie nötig abzudecken, aber aktiv selbst zu nutzen.

Tiefe schaffen natürlich die offensiven Spieler, entweder durch ihre Position, wie der Stoßstürmer, der schnell sein sollte, aber auch im Kopfballspiel keine komplette Niete sein darf. Der StS wartet v.a. vorne, weicht manchmal auch auf die Außen aus und wird gerne mit langen Bällen in die Tiefe geschickt. Genauso kann er auch im Ballbesitzfußball ein Monster im Strafraum sein.

Die hängende Spitze soll die Bälle vorne festmachen, in die Halbräume gehen und im letzten Drittel Bälle mitverteilen, sie ist daher nur leicht rot gefärbt.

Auf der Außenschiene setzt Lehmann bereits seit der Oberliga auf Asymmetrie. Die Flügelspieler müssen dabei ebenfalls schnell und dribbelstark sein sowie ein gewisses Flair besitzen und sollten bestenfalls Flanken schlagen können und zuletzt auch eine gewisse Torgefahr ausstrahlen. Sie erfüllen dabei nicht nur die Funktion Tiefe zu erzeugen, sondern auch Breite zu geben, um Lücken zu schaffen. Weiterhin halten auch sie sich sowohl auf dem Flügel als auch in dem jeweiligen Halbraum auf.

Breite erzeugen zudem noch die Außenverteidiger. Mit dieser Position steht Lehmann allerdings auf Kriegsfuß und bekommt diese nur mäßig ans Laufen. Auch sie sollten schnell sein und Flanken schlagen können.

Aus dem Zentrum heraus wird das Spiel mit dem Ball über die beiden IVs und einen Spielmacher organisiert.
Die Innenverteidiger agieren aber nicht als ballspielende Verteidiger, sondern als normale IVs. Zumeist spielen diese einen kurzen Pass auf den Spielmacher, den Raumsicherer vor ihnen, auf einen AV oder schlagen den langen Ball Richtung Offensive. 

Der Mittelfeldzentrum sollte bestenfalls einen klaren „Sitter“ haben, der hinten die Zone vor dem Strafraum verteidigt und ggf. mal den ein oder anderen Risikopass beherrscht. Die feinen Pässe kommen allerdings von dem Spielmacher, dessen Rolle je nach Spielverlauf variiert. Der ZSm auf Unterstützen ist die Standardvariante, kann aber auch auf Verteidigen stehen, wenn er etwas weiter hinten stehen soll. Hat der ETB mehr Spielkontrolle oder der Raumsicherer hat die Zone vor der Box im Griff, kann der Spielmacher auch mal vorgeschoben oder als vertikaler Spielmacher eingesetzt werden.

Alternativen

Nach rund 15 Minuten kann man in der Coachingzone des ETB erste kurze Analysen an Taktiktafel oder via Tablet beobachten. Hier nur die standardmäßigen Änderungen:

- Steht der Gegner hinten drin, so wird das Pressing umgestellt und die Linien nach vorne verschoben, bleiben aber zumeist leicht kompakt.

- Presst der Gegner vorne wirklich gut, so wird ein langer Abschlag gewählt und ggf. früh ein eher körperlicher, großer Sechser eingesetzt, wenn dieser nicht ohnehin schon auf dem Rasen steht.

- Gelingt nach vorne wenig, so werden die Pässe vertikaler und Flanken früher geschlagen. Manchmal darf es dann doch der richtig lange Hafer sein. In diesem Fall wird die hängende Spitze auf Angreifen gestellt, dann lungern beide Stürmer vorne rum.

- Ist im letzten Drittel alles irgendwie fahrig und die Abstände wirken zu groß, wird enger agiert. Das ist oftmals eine der ersten Änderungen im laufenden Spielbetrieb.

- Sind die gegnerischen Außenbahnspieler sehr stark, so agieren die Wingbacks defensiver. Gegen eine Dreierkette kann es allerdings auch mal sehr offensiv werden. 

Schwachstellen des 4-4-2

Eine klare Schwachstelle ist in dem 4-4-2 in der ETB-Virtualität, dass manchmal kein richtiger Spielaufbau zustande kommt und nach längerer „Hintenrumscheiße“ der Ball von außen betrachtet ziellos nach vorne gepöhlt wird.

Das ist v.a. dann der Fall, wenn der Gegner ein wirklich gutes Angriffspressing zustande bringt oder die Außenpositionen im Deckungsschatten sind.

6. Spieltag 1. Bundeliga: VfL Wolfsburg (A)

Für die deutsche Nationalmannschaft standen sie in einer Elf, nun sind Thorsten Frings und Jens Lehmann für diesen Tag Gegner auf der Trainerbank. Frings hat in seiner virtuellen Karriere sogar den Weg zur Nationalmannschaft gewählt und diese von 2028 bis 2030 trainiert.

Das 1:1 zwischen beiden Teams war insgesamt schön anzuschauen. Die Wolfsburger, die spielerisch-technisch zwar überlegen sind, wurden von den Essenern ein wenig überrumpelt. Der schnelle Eiban entwischt in der achten Minute seinem Gegenspieler im Strafraum und legt dann zurück auf Lehmann, der das frühe 1:0 erzielt.
Der Ausgleich kommt aus Sicht der Essener sicherlich etwas unglücklich zustande, ist aber am Ende verdient. Krause grätscht den Starspieler Pellegrino der grün gekleideten Wolfsburger in der 49. Minute auf der Grenze zum Strafraum unnötig um und es gibt folgerichtig – nach VAR-Kontrolle – den Strafstoß zum letztlichen Ausgleich.



7. Spieltag 1. Bundesliga: FC Augsburg (H)



Für den FC Augsburg läuft der Neuanfang in der Bundesliga weiterhin katastrophal. Vor dem Spiel gegen den ETB haben sie nach wie vor keinen Pflichtspielpunkt ergattern können und auch gegen die Essener verlieren sie mit drei Toren Unterschied.
Bei dem Schwarz-Weißen läuft es hingegen wir am Schnürchen. Bereits im Training ahnte Lehmann, dass Standards am Ende einer englischen Woche spielentscheidend sein könnten, und so kommt es dann auch, denn alle drei Tore für den ETB fallen durch die kopfballstarken Innenverteidiger, nach Eckstößen (2x) oder einem indirekten Freistoß.

8. Spieltag 1. Bundesliga: Hamburger SV (A)



Im Volksparkstadion liefern sich der HSV und der ETB eine abwechslungsreiche Partie mit leichter Überlegenheit der Rothosen, ehe der unfassbar schnelle Erik Mikkelsen, Leihgabe von Manchester United, sich in der 71. Minute dann doch einmal durchwieseln kann, die Essener Abwehr mit zwei bis drei schnellen Finten schwindelig dribbelt und das 1:0 ins lange Eck setzt. Das Glück ist der Lehmann-Elf allerdings hold, so dass in der 91. Minute ein Eckball die Stirn Krauses findet und dieser zum etwas glücklichen Endstand einköpft.

9. Spieltag 1. Bundesliga Borussia Dortmund (H)

Das ist der Wahnsinn, was gerade bei Schwarz-Weiß passiert! Dem ETB gelingt tatsächlich ein Sieg gegen den amtierenden Meister aus Dortmund!



Natürlich kommt dieser mit ganz viel Glück zustande und völlig unerwartet und natürlich auch nicht wirklich verdient, aber in der Detailanalyse des Spiels erkennt man auch, dass die Essener durchaus Chancen hatten, bereits vor Wilsons Freistoßtreffer in der 70. Minute aus rund 25 Metern in Führung zu gehen. Zu nennen ist hier z.B. eine Drangphase der Gastgeber in den Spielminuten 12-15, in denen der BVB ebenfalls von Glück sprechen muss, dass die Pille nicht im Netz zappelt, nachdem Caio Alexandre einen satten Schuss Wilsons, der den BVB-Keeper bereits passiert hatte, noch vor der Linie klären kann.



10. Spieltag 1. Bundesliga: FC Union Berlin (A)



Das Spiel fühlt sich für die Anhänger des ETB, die aufgrund der zuletzt so starken Ergebnisse voller Euphorie in die Hauptstadt mitgereist sind, an, wie der Morgen nach einer durchzechten Nacht. Ausgerechnet gegen de Schießbude der Liga (29 Gegentore) gelingt dem ETB nach vorne nahezu nichts und hinten kann Mignani die Abwehr mit zwei gekonnten Steckpässen düpieren. Endstand 2:0 für Union.

11. Spieltag 1. Bundesliga: Bayer Leverkusen (H)

In der Partie zwischen Leverkusen und Essen hätte selbst der findigste Reporter kein Highlight zur Aufbereitung für eine Sendung gefunden, bei insgesamt 2 Torschüssen (je einer pro Team). Zum Glück wurde die zweite Hälfte dann erheblich besser und das Pendel schlug am Ende für die „Schwatten“ aus, die davon profitierten, dass die eher langsame (!) Leverkusener Hintermannschaft ab der 60. Minute von Schiedsrichter Storks mit einer gelben Karte verwarnt war. Aus einer dieser Verwarnungen entsteht dann auch ein Freistoß, den Nrejaj einschießt. Gegen Ende der Partie macht dann Eiban noch sein erstes Tor für den ETB.



2. Runde DFB-Pokal: VfL Wolfsburg (A)

Wie schon in der Saison 2024/25 scheiden die Essener gegen die Wolfsburger nach einer 2:1 Niederlage aus dem Pokal aus, allerdings sind in diesem Fall beide Mannschaften in der Bundesliga unterwegs und damals war der ETB noch Regionalligist.

Nach dem Führungstreffer der Essener, der nach starker Anfangsphase in Minute 29 folgerichtig fällt, funktioniert bei Lehmanns Team nichts mehr. Die Niederlage ist daher komplett in Ordnung.

12. Spieltag 1. Bundesliga: Eintracht Frankfurt (A)

Als Tabellenvierter der letzten Saison hat die Eintracht sich für die Champions League qualifiziert und spielt in einer Gruppe mit Manchester City, dem FC Sion und Monaco.

Zwei starke Einzelleistungen eines Spielers der Frankfurter entscheiden diese Paarung, während Essen nur ein Treffer in der zweiten Minute der Nachspielzeit gelingt. Ein Unentschieden wäre auf jeden Fall möglich gewesen, hätte, hätte, hätte…



13. Spieltag 1. Bundesliga: TSG 1899 Hoffenheim (H)



Eine bittere Nachricht überbringt der Teamarzt Joshua Maurer Lehmann drei Tage vor der Partie gegen die TSG Hoffenheim, denn Torhüter Olivieri hat sich im Training das Knie verdreht und dabei das Kreuzband gerissen.

Das Spielergebnis am Wochenende selbst ist dann leicht erfreulicher als die Nachricht aus der medizinischen Abteilung, denn gegen Hoffenheim kommt es nach einem 1:1 zu einer Punkteteilung.

14. Spieltag 1. Bundesliga: SC Freiburg (A)



Der ETB holt durch einen Treffer von Eiban unheimlich dreckige drei Punkte, auch dank eines starken Früchtl, der u.a. einen Strafstoß pariert.

15. Spieltag 1. Bundesliga: Borussia Mönchengladbach (H)



An der Hafenstraße, beim Spiel gegen die Fohlen, spielt erneut ein gehaltener Früchtl-Elfmeter eine Rolle.
Zunächst netzt Schäfer nach fünf Minuten für die „Schwatten“ im Grunde nach bewährtem Schema: Beste spielt aus der eigenen Hälfte in die Tiefe, Schäfer gewinnt das Laufduell und Gladbachs Keeper Mocelin kommt etwas zu uninspiriert aus dem Kasten – 1:0. Nur neun Minuten später hält Früchtl besagten Strafstoß. Dennoch gelingt den Gästen der Ausgleich in Minute 54, den der ETB nach Eckstoß allerdings postwendend egalisiert und damit völlig zu Recht mit 2:1 gewinnt.

16. Spieltag 1. Bundesliga: RB Leipzig (A)



Zuviel individuelle Klasse bringen die Leipziger im eigenen Stadion auf den Rasen. Ein herrlich aufspielender Lehmann schießt einen insgesamt guten ETB nach einer Viertelstunde vorerst verdient in Führung. Nrejaj und Eiban haben dann bis zur Pause gute Chancen, sogar auf 2:0 zu erhöhen. Nach dem Seitentausch ist Adeyemi dann on fire und kann mit zwei eigenen Toren und einer Vorlage für Olmo einen wesentlichen Anteil zum 3:1 Sieg für sich verbuchen. 

17. Spieltag 1. Bundesliga: FC Bayern München (H)

Es ist schon eine Weile her, dass die Herrenmannschaft des FC Bayern zu einem Punktspiel zu Gast an der Hafenstrasse in Essen war. Zuletzt haben die Bayern in der Saison 1987/88 am Georg-Melches-Stadion aufgespielt und RWE in der ersten Pokalrunde aus dem Wettbewerb geschossen. Dreifacher Torschütze für die Bayern damals war Roland Wolfarth, für RWE hat Ralf Regenbogen ein Tor erzielt.

Gegen die Roten aus München haben die „Schwatten“ keine ernsthafte Chance und verlieren unspektakulär mit 2:0. Immerhin brauchen die Bayern für ihre Tore einen Elfmeter und einen Eckball.





In der Tabelle überwintert der ETB auf einem sensationellen fünften Tabellenplatz. Das wird im Winter hoffentlich keine Begehrlichkeiten wecken, denn einige Spieler haben Ausstiegsklauseln in ihren Verträgen stehen. Der FC Bayern und der BVB setzen sich an der Spitze leicht ab. Der Trio am Tabellenende muss in der Rückrunde deutlich mehr punkten, um die Klasse zu halten.
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Klasse Saison bisher und der Klassenerhalt ist fast schon sicher, du hast die Mannschaft gut verstärkt und auch die schwere letzte Saison durchgestanden und bist stärker daraus hervorgegangen. :)
Bin gespannt was die Saison für dich noch bringt ;)
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knufschu

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@4Ramos: Danke. Was die Saison noch bringt, folgt jetzt  :-\


Kapitel 47 „Unter Ikonen – Lehmanns erste Bundesligasaison“

Vorwort: Raimund Aumann, Uli Stein, Andy Köpke, Teddy de Beer, Eike Immel, Uwe Kamps, Rüdiger Vollborn, Oliver Reck, Jörg Schmadtke, Claus Reitmaier, Ralf Zumdick, Bodo Illgner, Gerry Ehrmann, Andreas Golz, Stefan Klos, Oliver Kahn, Jürgen Rollmann, Stefan Wessels, Toni Schumacher, Andreas Reinke, Uwe Gospodarek.

Das ist nicht nur das Who-is-Who der deutschen Torhüter der 80er bis hin in die frühen 2000er-Jahre, sondern auch die nationale Konkurrenz zwischen den Pfosten in Lehmanns erster Bundesligasaison 1991/92! Bei diesen Namen schlackern einem schon die Ohren!

Die Saison 1991/92 bot im Vergleich zu heute noch einen richtigen Kampf um die Schale, an deren Ende der VfB Stuttgart, gecoacht von Christoph Daum, am entscheidenden letzten Spieltag vor Borussia Dortmund und Eintracht Frankfurt dank eines späten Treffers von Guido Buchwald triumphierte. Die heute übermächtigen Bayern beendeten die Saison auf Platz 10 und landeten damit nur einen Rang vor Lehmanns Schalke 04, die sich als Aufsteiger achtbar geschlagen haben.

Weiterhin hatte die Saison noch ein paar Besonderheiten zu bieten, denn mit 20 Mannschaften war das Fußballoberhaus voll wie nie, da Hansa Rostock und Dynamo Dresden im Zuge der Deutschen Wiedervereinigung aus der DDR-Oberliga in die Bundesliga aufgenommen worden sind. Dresden konnte sich sportlich in der Liga halten, während Hansa Rostock abgestiegen ist. Die weiteren Absteiger kamen aus Duisburg, Düsseldorf und eine weitere Mannschaft aus Stuttgart hat es ebenfalls erwischt, die Stuttgarter Kickers.

Bei einer solchen abnormalen Dichte an Toptorhütern müssen Tore in dieser Spielzeit doch Mangelware gewesen sein?

In der Tat gibt es Indikatoren, die für die Weltklasse zwischen den Pfosten der Bundesliga sprechen.

Fakt 1: Trotz 38 Spielen wird der Olympionike Fritz Walter mit nur 22 Treffern Torschützenkönig.

Fakt 2: Man kann von der Kicker-Note halten, was man will, aber Platz 1 belegte mit einem Notenwert von 2,32 Uli Stein, gefolgt von einem weiteren Keeper. Rang zwei geht an Andy Köpke, der eine 2,35 bekommt. Zum Vergleich ist diese Zahl vielleicht interessant, denn in der 41-Tore-Saison 2020/21 bekommt Robert Lewandowski eine Note von 2,50. Lehmann landete in seiner ersten Spielzeit bundesligaweit auf dem 32. Platz, zusammen mit einem weiteren Positionskollegen, Stefan Klos (Note: 2,97).

Fakt 3: Die „Zu-Null“-Menge war ebenfalls recht hoch. Hier belegte Eike Immel Platz 1, mit 14 „Weißen Westen“, gefolgt von Gerry Ehrmann, der 13 mal ohne Gegentor vom Platz ging. Lehmann teilt sich hier mit dem späteren Widersacher Oliver Kahn vom KSC Platz 10, bei neun Spielen ohne Gegentreffer. 

Fakt 4: In der Bundesligahistorie war die Saison 1991/92 die Spielzeit mit den zweitwenigsten gefallenen Toren pro Spiel, bei einem Wert von 2,62. Lediglich die Saison 89/90 hat hier mit 2,58 Toren pro Spiel einen besseren Wert.

In der Virtualität muss sich der ETB im Winter um einen Ersatzkeeper kümmern, denn Stammkeeper Olivieri wird noch mindestens bis März/April ausfallen, wobei Früchtl schon sehr stark gespielt hat.

Die Wintertransfers

Insgesamt standen die Wintertransfers unter dem Motto „Etwas für die Zukunft“, denn man konnte bereits einige junge Talente, deren Verträge auslaufen, mit Blick auf die kommende Spielzeit für den ETB gewinnen, darunter einen 19-jährigen Innenverteidiger namens Marco Bode vom FC Bayern, Rai Mommers (22, Flügelspieler) kommt vom PSV Eindhoven und Jak Williams von West Bromwich Albion. Letzterer könnte ggf. Schäfers Nachfolger werden, sollte dieser nach Leverkusen zurückkehren wollen.



Mit Yannis Seebeck wird ein junger Torhüter aus Rotterdam zur Leihe an den Uhlenkrug geholt, allerdings wird er wahrlich eine Nummer zwei sein und dann in die Reserve rücken, wenn Olivieri wieder fit ist, daher erfolgt hier keine Bildvorstellung.



Der Scout Jan Schlaudraff nannte ihn den jungen Philipp Lahm, als er bei Lehmann im Büro saß und mal wieder über die Außenverteidiger debattiert worden ist. Definitiv ist Martinelli pfeilschnell und man darf gespannt sein, wie er die Linie entlangfliegt. Es besteht eine Kaufoption für den ETB, allerdinge müsste man dem FC Porto dann 5 Millionen Ocken überweisen.



Helio Carreira wurde bei Mönchengladbach aussortiert. Coach Johann Vogel sieht in ihm nichts und er darf für knapp 600.000 € ins Ruhrgebiet wechseln. Im Grunde möchte man ihn gerne auf der Außenbahn oder im zentralen Mittelfeld spielen sehen. Mal schauen, was sich ergibt.



Und noch ein Außenverteidiger, Mathieu Goncalves hatte beim Abstiegskandidaten der Ligue 1, Racing Strasbourg, keine Verwendung mehr gefunden. Für kleines Geld darf er Beste ein wenig Dampf machen.



Und zuletzt kommt wieder ein Schalker zum ETB. D’Onofrio ist ebenfalls ein Kandidat für die Nachfolge Schäfers, muss dann aber noch einiges zulegen, um wahrlich eine Chance zu haben. Da Miletic zum SV Sandhausen ausgeliehen wird, wird er die Chance auf Jokereinsätze bekommen.

18.Spieltag 1. Bundesliga: FC Schalke 04 (H)



In Essen hatte man gehofft, dass Schalke den Rückrundenstart etwas im Laissez-Faire-Modus angeht, wurde aber eines Besseren belehrt. Königsblau gewinnt gegen den ETB verdient mit 2:1. Das Ergebnis fällt, so musste es auch Lehmann in den Interviews nach Spielende zugeben, zu niedrig aus. Im Grunde wurde man vorgeführt.

19. Spieltag 1. Bundesliga: Hertha BSC Berlin (A)



Im Olympiastadion haben die „Schwatten“ die Hertha über das komplette Spiel im Griff, verlieren aber dennoch mit 2:1, weil beste Chancen vergeben werden.

20. Spieltag 1. Bundesliga: SV Werder Bremen (H)

Was in der englischen Woche in den Spielen zuvor nicht gelingt, funktioniert beim ETB nun, da Stoßstürmer Schäfer wieder in die Spur gefunden hat und zwei Tore zum 4:1 Heimsieg zufüttert. Spieler des Tages ist allerdings „Harry“ Eiban, der drei Vorlagen gibt, insgesamt auf fünf entscheidende Pässe kommt und übermenschliche 41% seiner Flanken an den Mitspieler bringt. 



21. Spieltag 1. Bundesliga: FSV Mainz 05 (A)



Wie schon im Hinspiel endet die Partie zwischen Mainz und Essen torreich und hat das Geschmäckle eines Freakspiels, das irgendwie in alle Richtungen hätte ausgehen können, am Ende aber mit 3:3 eine Punkteteilung aufweist.
Bereits nach sieben Minuten führen die „Schwatten“ mit zwei Toren und das Spiel ist gefühlt bereits 30 - 40 Minuten „alt“. Nach tatsächlichen rund 30 Minuten ist aber bereits ein 3:2 an der Anzeigetafel angeschlagen, denn die Mixtur aus „Spiel ohne Mittelfeld“, mäßigen Torhüter- und Abwehrleistungen und großartigen Offensivaktionen lassen es in den Tornetzmaschen krachen. Das 3:3 in der zweiten Hälfte geht in Ordnung. Sowas hätte es in der Saison 1991/92 nicht gegeben! 😉

22. Spieltag 1. Bundesliga: VfL Bochum

Während parallel die Kameras auf das Westderby gerichtet sind, findet das etwas kleinere Westderby im Ruhrstadion statt.

Anstoß Bochum, kurzer Pass nach hinten, langer Hafer nach vorne, Quaschner nimmt den Ball an, leitet weiter auf den schon gestarteten Beebe, Beebe schießt, Tor - Das Spiel war irgendwie noch nicht angepfiffen, da trifft das Tabellenschlusslicht aus Bochum also schon nach 19 Sekunden ins Netz. Im Anschluss dominieren die Gäste aus Essen das Spiel, bauen ein starkes Angriffspressing auf und kommen nach wunderbarem Steckpass und anschließendem Treffer von Schäfer zum schnellen Anschluss.



Danach gelingt den Gästen vorerst aber kein weiterer Treffer, so dass der Bochumer Rechtsverteidiger Thiago mit dem dritten VfL-Torschuss zum 2:1 netzt. Der Schuss war allerdings schon ein ziemliches Gerät aus knapp 30 Metern! Wie schon in Hälfte eins gelingt es dem ETB der schnelle Ausgleich, so dass nach Abpfiff ein 2:2 im Spielbericht eingetragen wird.

Im großen Revierderby muss Schalke eine richtig bittere Pille schlucken und bekommt eine 6:0 Niederlage im Westfalenstadion.

(click to show/hide)

23. Spieltag 1. Bundesliga: VfL Wolfsburg (H)

Oben noch als Notlösung herabgewürdigt steht Seebeck in der Strafaufstellung der Essener zwischen den Pfosten, da nun auch Früchtl wochenlang ausfällt. In der Saison 1991/92 hätten die Torhüter wie einst Bert Trautmann vermutlich noch mit Genickbruch gespielt! Wobei Kopfverletzungen im Fußball zurecht ein wichtiges Thema sind und daher nicht kleingeredet werden dürfen. (Link: https://www.zdf.de/sport/mainzer-keller-bundesliga/sonderfolge-kopfverletzungen-fussball-profisport-100.html)

„Wären wir hier nicht auf einen einfachen Freistoßtrick reingefallen, hätten wir das Ding gewonnen, da bin ich mir sicher.“, lobt Lehmann seine Mannschaft nach einem 1:1 gegen die Niedersachsen.
Während die „Schwatten“ erneut von der linken Klebe Jungbluts profitieren, fangen sie sich umgekehrt vorher ein blödes Gegentor. Während alle auf den Wolfsburger Freistoßschützen Öner starren, der sich den Ball rund 17 Meter vor dem Gehäuse der Essener zurechtlegt, sieht niemand, dass Lando sich links im Strafraum heimlich freistiehlt und völlig blank angespielt werden kann und natürlich netzt.

Mit diesem einen Punkt hat der ETB nun inzwischen schon drei Punkte mehr als in der Vorsaison und kann hoffentlich für eine weitere Bundesligaspielzeit planen.



Weiterhin hat Lehmann seinen Vertrag um fünf weitere Jahre verlängert.

23. Spieltag 1. Bundesliga: FC Augsburg (A)



„Sie bekommen die Zone vor dem Sechszehner nicht geschlossen“, postet ein Taktikblogger zutreffend als Fazit zur aktuellen Form des ETB. Und die Zahlen sprechen für ihn: Acht Gegentore in vier Spielen und irgendwie fallen sie alle durch die Mitte. Ebenso in der Partie gegen den FCA, die 2:2 endet.

24. Spieltag 1. Bundesliga: Hamburger SV (H)

„Ich wird nich mehr, da wirste bekloppt von. Echt getz! Diese Kamele!“, hört man einen alteingesessenen Fan des ETB am Bierstand schimpfen, während ihm ein frisches Stauder serviert wird. Wenn man das Spiel gesehen hat, kann man ihm im Grunde nur beipflichten. Schäfer, Lehmann, Eiban, - Mehrfach haben die ETB-Offensivakteure grandiose Chancen, die sie fast allesamt vergeigen und zum fünften mal in Folge steht ein Unentschieden mit Beteiligung des ETB nach dem Wochenende auf dem Ergebnistableau der Bundesliga – 1:1.



25. Spieltag 1. Bundesliga: Borussia Dortmund (A)

Revanche – 7:0!

26. Spieltag 1. Bundesliga: 1. FC Union Berlin (H)

Gegen den 17. der aktuellen Bundesligatabelle haben die Gastgeber aus dem Pott das Heft aber sowas von fest in der Hand, gehen folgerichtig in Führung und bekommen dann in der 93. Minute einen späten Gegentreffer. Der Pass von Boulghalgh zum Ausgleich gehört ins Fußballmuseum und rechtfertigt den Treffer allemal.





Wenngleich es in der Rückrunde sehr bescheiden läuft, freut man sich über den erneuten Umzug in den Neuen Uhlenkrug!





In der Tabelle ging es für den ETB erwartungsgemäß bergab, schließlich hat man in der Rückrunde bisher nur einen Dreier einfahren können und teil sich den ungemütlichen Unentschiedenthron mit Mannschaften aus dem Mittelfeld (Hertha, Wolgsburg).
Vorne setzen sich die Bayern vom letztjährigen Meister ab, allerdings haben sich der BVB und die Bayern – wie in der Realität – vom Rest der Bundesliga abgekoppelt. Unabsteigbar gilt für den VfL Bochum in dieser Spielzeit keinesfalls, denn sie haben bisher nur schmale neun Punkte nach 26 Spieltagen. Mainz und Union Berlin müssen sich schon sehr strecken, um sich noch auf den letzten rettenden Platz zu hieven, da der FCA aktuell einen Lauf hat.
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knufschu

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Kapitel 48 „Zahlenlehre & die Nummer 9“

Vorwort: Bei der Trikotnummerierung im Fußball ist man damals sehr pragmatisch vorgegangen und maßgebend war die sogenannte schottische Furche, mit der die viele Mannschaften taktisch in ein Fußballspiel gegangen sind. Drückt man das in den heute so beliebten Formationszahlen aus, so handelt es sich um eine Art 2-3-5.
Mit der Historie lässt sich zumindest einiges an Rückennummerierung erklären, so dass Verteidiger häufig Nummern wie die 2 oder 3 tragen und der Torhüter eine 1 bekommt und Mittelstürmer eine 9 auf dem Rücken prangen haben. Gerade auf letztere Zahl wird im späteren Vorwort genauer eingegangen.

Da sich heute aber in der Tendenz eher Vierer- bzw. Dreierketten sowohl in der Defensive als auch in der Offensive durchgesetzt haben und die schottische Furche taktisch überholt ist, hat sich die Wahl der Rückennummern etwas verändert. Es gibt sogar einzelne Positionen, die man mit klassischen Reimen oder typisierenden Charaktereigenschaften gleichsetzt. So ist die Nummer 4 „weder Mensch noch Tier“ oder „Torhüter und Außen müssen verrückt“ bzw. „irre“ sein. Andere Rückennummern wiederum assoziiert der Fußballfan mit klaren Aufgaben im Spiel, wie „den Sechser“, „die Zehn“ oder eben „die Neun“, die es sogar in einer „falschen“ Variante gibt.

Natürlich gibt es auch diese kuriosen Rückennummern, die seitens der DFL allerdings verboten sind, denn Vereine dürfen eigentlich - mit Ausnahmen - maximal bis zur 40 nummerieren. Nummern wie die in Italien beliebte 91, die 72 oder eine 45 sind daher in der Bundesliga nicht möglich, genauso wenig dreistellige Nummern, wie sie in Mexiko durchaus gestattet sind. Die wohl abgefahrenste Variante ist die 1+8, die Ivan Zamorano nach dem Verlust seiner Wunschnummer auf dem Rücken als Botschaft für den Trainer zur Schau gestellt hat. (Link: https://cavanisfriseur.de/kuriose-rueckennummern/)

Mit der oben angesprochenen Position der 9 assoziiert man gemeinhin den zentralen Torschützen einer Fußballmannschaft, der je nach Taktik der Mannschaft bestenfalls einer eierlegenden Wollmilchsau gleichkommt und groß, kopfballstark, schnell, wendig, dibblingstark, schussgewaltig, usw. in Personalunion ist. Wenn er nicht trifft, werden dann auch gerne die Minuten gezählt, wenn er seiner zentralen Aufgabe nicht nachkommt.

Dass nun ausgerechnet Jens Lehmann diese Nummer 9 zeitweise auf seinem Rücken getragen hat, kann man mit Sicherheit als ebenfalls kurios bezeichnen und hängt auch mit dem mitunter rebellischen Geist, kombiniert mit dem Ehrgeiz des ehemaligen Torhüters der deutschen Nationalmannschaft zusammen.

Der Kontext damals war – hier nur in Kürze dargestellt – so, dass Lehmann im Duell mit seinem hier schon häufiger zitierten Widersacher Oliver Kahn 2005 im Dress mit dem Adler auf der Brust noch den Kürzeren zog und die typische Nummer für den zweiten Torhüter nicht annehmen wollte und sich kurzerhand für die Nummer 9 entschied. Das Intermezzo mit dieser Nummer war allerdings nur sehr kurz und fand sein erfolgreiches Ende in einer tollen Weltmeisterschaft 2006 für Jens Lehmann als deutsche Nummer 1. Zu der Nummern-Geschichte gibt es in der Biografie Lehmanns, meiner Erinnerung nach, keine nähere Betrachtung.

Spieler, der Nationalmannschaft, die theoretisch für die 9 in Fragen kamen, hatten andere Nummern auf dem Rücken: Miro Klose (11), Lukas Podolski (20) oder Kevin Kuranyi (22).

In der Virtualität kann sich in der Rückrunde auch ein wahrhafter Kampf um den Stammplatz im Tor der „Schwatten“ entwickeln, da Früchtl seine Sache bislang zumeist sehr gut gemacht hat und Olivieri nach seinem Kreuzbandriss vermutlich erst ab Spieltag 30 bis 32 wieder ins Geschehen eingreifen könnte.

Da allerdings der angestrebte Klassenerhalt nur Formsache scheint, ist die Torwartfrage beim ETB kein großes Problem und man hofft eher, dass sich auch die Nummer 9 des ETB – Schäfer – hoffentlich noch da ein oder andere Mal als Torschütze im Spielbericht eintragen lassen und weiterhin hofft man auf eine Verlängerung der Leihe mehrerer Spieler, darunter neben Schäfer auch Alex Lehmann und Raffa Kustermann.

28. Spieltag 1. Bundesliga: Bayer Leverkusen (A)

Die Bayer-Werkself ist aktuell das Team der Stunde, seit acht Spielen ungeschlagen, mitunter wurden die Bayern und Schalke rasiert. Es wird also eine schwere Aufgabe für den ETB.
Hinzu kommt, dass die „Schwatten“ in der BayArena mit einer Notbesetzung in der Verteidigung auflaufen, denn sowohl Behrens als auch Senoussi fallen in der Innenverteidigung verletzt bzw. krank aus und auch Beste auf der Außenverteidigerposition, so dass Wintertransfer Goncalves zu seinem ersten Bundesligaeinsatz kommt.

Leverkusen hat für diese Partie ein 4-2-4 gewählt. Da Lehmann gerade diese Formation und deren Schwächen kennt (Link: https://www.meistertrainerforum.de/index.php/topic,27527.0.html), hat er das Zentrum gestärkt und so mindestens eine gute erste Halbzeit seiner Elf gesehen, an deren Spitze Alex Lehmann zwei Tore für Essen macht. Leverkusen schießt erst in Minute 65 das erste Mal aufs Tor des Gegners und kommt später noch auf einen Treffer heran, muss aber am Ende zu Hause eine 1:2 Niederlage hinnehmen.

29. Spieltag 1. Bundesliga: Eintracht Frankfurt (H)



„Hömma, weisste noch, dat Spiel gegen Frankfurt? Dat 4:2 im neuen Stadion damals?“ Ungefähr für solche Erinnerungen taugt das Spiel zwischen dem ETB im jetzt erweiterten „Krug“ vor 22.500 Fans, denn es gelingt den „Schwatten“ zwei Mal nach Rückstand wieder ins Spiel zurückzukommen und am Ende besagten Spielstand zu erreichen.

30. Spieltag 1. Bundesliga: TSG 1899 Hoffenheim (A)

Bei einem Endergebnis von 4:1 für die TSG erscheinen Einwände bezüglich einer eigentlich anständigen Essener Leistung merkwürdig. Die vier Gegentore fallen, weil die eigene Abwehrleistung in Hälfte eins einem fahrigen Hühnerhaufen gleicht, und vorne unterziehen Lehmann, Brand und Schäfer dem Aluminium in Sinsheim aus verschiedenen Lagen einem Stresstest.



31. Spieltag 1. Bundesliga: SC Freiburg (H)

Vor nicht ausverkauftem Stadion gelingt den ETB ein klares 4:0 gegen den SC Freiburg. Die Hälfte der vier Tore fallen nach Standards, darunter ein sehenswerter Freistoß von Nikas Beste, der einen Ball aus 17 Metern in den Winkel nagelt.



Es sind noch drei Spieltage und einige Opportunisten riechen sogar einen europäischen Wettbewerb für den Krug.

32. Spieltag 1. Bundesliga: Borussia Mönchengladbach (A)

„Wenn die Essener spielen, dann ist Musik drin“, moderiert der Reporter der Sportschau die Highlights des Mittelfeld-Duell zwischen Essen und Mönchengladbach an. Das Spiel hat wirklich einige Highlights zu bieten und erneut fallen mit Essener Beteiligung mindestens vier Tore. In diesem Fall treffen die Fohlen vierfach und die „Schwatten“, bei denen mit Früchtl wieder mal ein Torhüter verletzt ausfällt, doppelt. Das Spiel endet somit 4:2.



Da nun noch Spiele gegen Leipzig und den künftigen Meister aus München ausstehen, wird es wohl keinen Sieg mehr zu feiern geben, dafür kann man allerdings Alex Lehmann ein weiteres Jahr per Leihe an den ETB binden.

33. Spieltag 1. Bundesliga: RB Leipzig (H)



Leipzig ist für die Essener einfach in allen Belangen zu schnell und daher endet die Partie im Ergebnis verdient und deutlich zu Gunsten der Gäste mit 3:1.

34. Spieltag 1. Bundesliga: FC Bayern München (A)

Passend zu den restlichen Wochen gibt es bei Spielen des ETB eine Menge Tore und gegen die übergroßen Bayern gewinnt der ETB in einem Freakspiel mit 4:3 in München!!!

Woran es lag? Eine gewaltige Antwort darauf ist mit Sicherheit, dass die Bayern vor dem 34. Spieltag bereits Meister waren?



Die Wahrheit lässt sich am Spielverlauf ableiten: Nach der ersten Halbzeit liegen die „Schwatten“ in München mit drei Toren in Führung, weil Bayern weit aufgerückt vorne steht, die Chancen nicht macht und Essen brillant kontert. Einen dieser Konter schiebt Schäfer höchstselbst ein, in den anderen Fällen legt er auf Brand und Nrejaj quer. In der 80. Minuten wachen die Bayern dann aber so richtig auf, liegen allerdings mit 4:1 hinten. Den Essener läuft aus Angst vor der eigenen Courage braun die Hose runter, während ein Angriff nach dem Anderen auf den genesenen Früchtl zukommt. Davies schafft in der 80. Minuten den 2:4-Anschluss, während das 3:4 dann erst in Minute 94, kurz vorm letzten Saisonpfiff, fällt.

Spielt man die Partie 100 mal, so gewinnen die Bayern bestimmt in 97 Fällen.





In der Tabelle landet der ETB auf dem prächtigen achten Platz und stellt damit einen neuen Vereinsrekord ein. Die Bayern holen nach zwei Vizemeisterschaften wieder die Meisterschale, gefolgt vom Fußballwesten und zwei Vereinen mit kürzerer Vereinsvita. Für die Werkself reicht es nicht für Europa und sie können sich gemeinsam mit dem VfL Wolfsburg grämen eine nicht zufriedenstellende Saison gespielt zu haben. Deutlich zufriedener ist man in Augsburg und Bremen, da die Klasse gehalten werden kann, während Mainz gegen den FCK in die Relegation muss. Nach drei Bundesligajahren und den Plätzen 15, 14 und 13 steigt Union Berlin mit dem VfL Bochum in die 2. Bundesliga ab.
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Kapitel 49 „Drohendes Karriereende“

Vorwort: Zum Saisonstart der Spielzeit 1992/93 musste Lehmann bei der Heimspielniederlage gegen nur 10 Wattenscheider bereits vier Mal hinter sich greifen, denn sowohl Tschiskale als auch Lesniak konnten Lehmann doppelt überwinden und Anderbrügges Dreierpack reichte am Ende nicht mal für einen Punkt. Trotz des in der weiteren Folge gewonnen Revierderbys muss man den Saisonanfang der Schalker mit den Worten „mäßig“ umschreiben, spätestens, als man in der zweiten DFB-Pokalrunde gegen das niederklassige Rot-Weiss Essen ausschied und am folgenden Bundesligaspieltag gegen den befreundeten FCN bei einem 0:0 nur ein Punkt drin war.

Der nun anstehende achte Spieltag bedeutete für den damals 23-jährigen Lehmann einen heftigen Rückschlag in seiner zu diesem Zeitpunkt aufstrebenden Laufbahn als Torhüter, den er in seiner Biografie mit den Worten „[…] ein Tag, den ich nie mehr vergessen werde […]“, umschreibt.

Wie häufiger in seiner Karriere sollte das ausverkaufte Ulrich-Haberland-Stadion in Leverkusen der Schauplatz einer Anekdote rund um Jens Lehmann sein.
In diesem Spiel gehen die Leverkusener dank eines Treffers von Pavel Hapal bereits nach acht Minuten in Führung und liegen im weiteren Spielverlauf nach knapp einer Stunde mit drei Toren vorne. Bei besagtem 3:0 durch Franco Foda gerät Lehmann bei einer Aktion aus der Balance, touchiert bei der Landung die Wade des Eigentorschützen zum 2:0 - Andreas Müller – und verdreht sich das rechte Knie. Beim Aufprall auf dem Boden spürt Lehmann ein „butterartiges Gefühl im Knie“ und hört ein […] Knacken, als ob man ein Schalentier zerlegt. […]“. Jeder, dessen Kreuzband gerissen ist, kennt dieses Gefühl und würde es vermutlich in vielen Fällen ähnlich umschreiben. Diagnose: Kreuzbandriss, Innenbandriss, Meniskusriss. Man spricht hier von einem sogenannten „Unhappy Triad“.

In der Virtualität lief die zweite Spielzeit Lehmanns als Trainer in der Bundesliga erheblich besser, wenngleich es zumindest mit Olivieris Kreuzbandriss eine gewisse Parallelität gab.

Das Team



Vom Kicker wird die Leistung des ETB Schwarz-Weiß Essen in der Spielzeit als „Überraschung der Saison“ gefeiert.



Herausragend war der ETB in seiner zweiten Bundesligasaison vor allem hinsichtlich der Menge an geschossenen Toren. Insgesamt kommt man dabei auf stolze 57 Tore und belegt damit vor Schalke 04 den geteilten sechsten Rang.
Unter den 57 Hütten sind u.a. die Tore nach Standards zu nennen, den hier fallen alleine nach Eckbällen acht Tore und nach indirekten und direkten Freistößen noch ein paar weitere. Die Innenverteidiger Krause, Behrens und Senoussi kommen zu dritt auf eine zweistellige Trefferzahl (11 Tore!).

Wenngleich Uli Hoeneß kleine Stadien, wie damals die Lohrheide in Wattenscheid als „Untergang der Bundesliga“ bezeichnete, muss der Support des ETB bei 12 ausverkauften Stadien, teilweise im eigenen, kleinen Krug, genannt werden!

Zum Erfolg gesellen sich eine halbwegs passable Abwehrleistung, wobei diese nur auf die erste Saisonhälfte bezogen werden muss. In der zweiten Hälfte hat es gefühlt mehr gescheppert. Die abgeblockten Schüsse sind eben das Mischzeichen für viele Schüsse gegen sich und zeitgleich einer guten Abwehrleistung.

Dass der ETB das Leder ganz passabel zum eigenen Mitspieler bringen kann, zeigt sich in einer guten Passquote, so hat man zumeist mit der Einstellung „Vorsichtig“ und „schnelles Passspiel“ gespielt.

Die Spieler



Herausheben muss man Marius Schäfer, der mit 18 Toren einen persönlichen Torrekord in der Bundesliga feiern darf.

Dazu gesellen sich ein starker Niklas Beste, der allerdings – so viel sei gespoilert – in der kommenden Spielzeit nicht mehr für die „Schwatten“ auflaufen wird, da er Unmengen an Gehalt inklusive eines drei Jahre laufenden Vertrags forderte und wirklich keinen Millimeter davon abzubringen war.

Auch der Waliser Wilson, der für sein Freistoßsiegtor gegen den BVB Legendenstatus erreicht hat, wird den ETB verlassen, denn im Grunde hat er nach der automatischen Vertragsverlängerung nichts mehr gerissen und körperlich rapide nachgelassen.

In den Top-Listen tauchen sie nicht auf, aber Alex Lehmann war auf Rechtsaußen schon richtig stark, so dass Nationaltrainer Heiko Herrlich ihn bereits mehrfach im Stadion begutachtet hat und ihn ggf. irgendwann für die „erste“ DFB-Elf in Erwägung zieht.

Sein Pendant auf der anderen Seite – Harry Eiban – hat ebenfalls eine tolle Saison gespielt und sich nach und nach mit der inversen Position auf der linken Seite abgefunden.

Brand, als hängende Spitze, hat mit 8 Buden ebenfalls einen persönlichen Torrekord im Sturm aufgestellt und den minutenzählenden Journalisten in dieser Saison das Zählen erspart.

Für die Ehrentafel



Eine besondere Ehre wird Jens Lehmann zuteil, denn hinter Hansi Flick und vor Daniel Thioune, steigt er auf das Podest für den zweibesten „Trainer der Saison“. Das darf man mit Sicherheit als „Angekommen in der Bundesliga“ bezeichnen.

Nationales & Internationales

Nationales

Der DFB-Pokal bleibt auch im sechsten Jahr im Fußballwesten, denn Borussia Mönchengladbach holt sich gegen den HSV den Pokal. Dafür geht das Spiel bis in das Elfmeterschießen, bei dem die Hamburger drei Dinger verballern. 

Aus der 2. Bundesliga steigen die folgenden beiden Vereine auf: 1. FC Heidenheim & 1. FC Köln. Der FCK zieht gegen Mainz 05 den Kürzeren. Aufsteiger aus Liga drei sind Hansa Rostock und Carl-Zeiss Jena. Auch hier konnte der Verein aus der höheren Leistungsklasse, der MSV Duisburg, die Klasse über die Relegation halten.

In die 3. Liga kommen von oben der KSC und Jahn Regensburg, während 1860 München, Fortuna Düsseldorf II, FC Augsburg II und Viktoria Berlin absteigen.

Die Regionalliga West schickt den KFC Uerdingen in den Profifußball, während der RWO tatsächlich den bitteren Weg in die Oberliga antreten muss. Das ist schade. Die Roten beenden die Regionalliga West auf Rang 6.

Internationales

Juventus Turin gewinnt im Elfmeterschießen den Champions-League-Pokal gegen Manchester United. Den entscheidenden Elfmeter für Juve schießt Tanguy Nianzou ein, während Dale Gusterson, aus dem Nachwuchs des BVB stammend, seinen Elfmeter mitten ins Tor zimmert und Meslier locker halten kann.

Manuel Baum, beim FC Schalke 04 2030 zurückgetreten, gewinnt mit dem FC Liverpool die Europa-League im Finale gegen den FC Porto. Bei den Portugiesen, solche Geschichten schreibt nur der FM, coacht Jürgen Klopp, seit seinem Rauswurf 2028 bei den Reds. Er hat seit seiner Amtsübernahme mit dem FC Porto 3 Titel und einen Pokal gewonnen.

Die noch junge Conference-League gewinnt der FC Arsenal. Die Gunners besiegen den FC Sevilla in der Verlängerung mit 3:2. Der entscheidenden Treffer fällt in der 120. Minute.

In der Premier-League gab es ein sportliches Beben! Der FC Watford wird Meister, angeführt von Kapitän Sandro Tonali! Zu Beginn des Saves spielten sie noch in der Championship! Gratulation an deren Coach Neil Lennon.

Weniger Beben gibt es in Frankreich, denn PSG holt den zehnten Titel in Folge und Thomas Tuchel wird’s nicht langweilig.

„Bäumchen wechsel dich“ geht in Mailand in die nächste Runde, denn nach Inter geht der Titel an den AC aus Mailand. Dieses Wechselspiel geschieht her zum sechsten Mal.

In den Niederlanden bleibt es auch konstant, denn Ajax holt Meisterschaft sieben in Serie.

In der Schweiz holt St. Gallen wieder die Meisterschaft, nachdem zuvor zwei Titel beim FC Sion im Trophäenschrank lagerten.

Partizan Belgrad wird nationaler Titelträger in Serbien und in der spanischen ersten Liga kann Real Madrid nach drei Jahren ohne Titel wieder im eigenen Land triumphieren.
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Kapitel 50 „ 1959: Der regionale Weg zum Pokalsieg in Kassel (Teil 1)“

Vorwort: „Es ist der Morgen des 27. Dezember 1959. Ein Sonntag. Einer jener eisig-kalten Dezembertage, wie man sie kennt. Es ist drei Tage nach Weihnachten. Der Zugführer packt gerade seine Thermosflasche ein und verlässt seinen Dienstraum, um auf dem Bahngelände des Essener Hauptbahnhofs nach dem rech-ten zu sehen. Auf dem Nebengleis steht an diesem Morgen ein Sonderzug der Deutschen Bundesbahn. Rege Betriebsamkeit ist drum herum zu erkennen. Aus einem Fenster dieses Zuges flattert eine Fahne in den Schwarz-Weißen Farben. Menschen drängen in den Zug, der sich langsam füllt. Um 9 Uhr ist der „Samba-Zug“ mit viertausend Menschen rappelvoll.“ (Krausenbaum, Odenwald (Hrsg.): Schwarz und Weiß – Die Geschichte des ETB Schwarz-Weiß Essen, S. 125)

So romantisch wie die Stimmung am Bahngleis war der Weg und alles Sportliche rund um das Pokalfinale für den ETB nicht. Zunächst sind die Essener nämlich parallel zu dem historischen Pokalerfolg im alltägli-chen Ligabetrieb in der Oberliga West als Tabellenletzter abgestiegen.

Der Qualifikationsweg zum Pokalfinale erfolgte, ähnlich wie heute, über regionale Pokalwettbewerbe. Ins-gesamt waren alle Ergebnisse sehr knapp, führten aber am Ende zu dem größten Titel der Vereinsgeschichte.
Zunächst konnte der ETB im Kreispokal Karnap 07 mit 1:0 besiegen. Hier bin ich allerdings bei meinen Recherchen nicht so wirklich glücklich geworden, denn das Spiel gegen Karnap wird zugleich auch als erste Runde im Westdeutschen Pokal bezeichnet. Wie dem auch sei, es folgte dann die Paarung gegen den STV Horst-Emscher, die man ebenfalls knapp mit 3:2 für sich entscheiden konnte. In den beiden folgen-den Runden schlugen die „Schwatten“ dann den Meidericher SV mit 3:1 und die „Roten“ 1:0. Das Halbfi-nale gegen den TSV Marl-Hüls war ebenfalls eine knappe Nummer, den am Ende stand es 2:1 für den ETB.

Das Halbfinale gegen Rot-Weiß Oberhausen wird in der o.a. Vereinschronik etwas martialisch als „zwei-stündige Schlacht“ bezeichnet, an deren Ende die „Schwatten“ mit 3:2 siegen konnten. Im Finale wartete dann das Duell gegen Westfalia Herne, welches aber in einem anderen Posting genauer betrachtet werden wird.

Dass ein weiterer Sieg im DFB-Pokal auf den Briefkopf des ETB gelangen wird, ist zum jetzigen Zeitpunkt illusorisch, aber eine gewisse Parallelität zur Geschichte hat die Virtualität der Lehmann-Elf in dieser Sai-son beschert.

Sommertransfers & der Kader

Im Sommer haben einige Kadergrößen den ETB verlassen. Niklas Beste hinterlässt mal wieder ein Vakuum auf der linken Verteidigerposition, denn seine Saison war schon sehr gut! Allerdings konnte man sich auf kein Vertragswerk einigen, das für alle Seiten passte, sowohl hinsichtlich der Vertragsdauer als auch der Gehaltsvorstellungen. Interessanterweise spielt Beste nun für den SV Sandhausen in der 2. Bundesliga, für die Hälfte seines vorherigen Salärs und hat einen Einjahresvertrag unterzeichnet.

Auch der Wanderer Harry Wilson bleibt nur für ein Jahr im Revier und zieht in die polnische Extraklasa weiter. Er spielt fortan für Legia Warschau.

Felix LeFur zieht nach Spanien um und läuft künftig für den Granada CF auf. Immerhin klingelt es in der Vereinskasse, da er für in etwa 3 Millionen Euro wechselt.

Verkauft werden weiterhin Avdic, Marusic und Lieder, während Carreira und Mommers verliehen werden. Letzteren hatte man im Sommer erst geholt, wollte ihn aber nicht in der zweiten Mannschaft einsetzen. Er soll sich beim AJ Auxerre beweisen.

Zuletzt enden noch Leihverträge, herauszuheben ist hier sicherlich Chaniago, der lieber zurück zum HSV möchte, dort aber dann direkt für 1,7 Millionen nach Berlin (Union) in Liga 2 wechselt.

Mit Blick auf die Zugänge wurde der Kader in der Breite gestärkt und es wird insgesamt internationaler. Lehmann geht mit einem etwas mulmigen Gefühl in die Saison, denn es droht ggf. hier und da gewiss etwas Zwist. Abwarten.

Im Tor

Im Tor ändert sich kaum etwas. Die etwas verletzungsanfälligen Olivieri und Früchtl kämpfen um die Nummer 1.



Der junge Kolumbianer Valderrama, geliehen vom FC Porto, hat keine spektakuläre Frisur und wird vermutlich eher in Freundschaftsspielen oder bei Verletzung der oben Genannten zum Einsatz kommen.

In der Verteidigung



Krause, Behrens und Senoussi bekommen einen vierten Kollegen in der Innenverteidigung zur Seite. Der junge Italiener Borghi ist physisch stark, nicht aber unbedingt für die tolle Spieleröffnung bekannt. Zumindest in Testspielen will Lehmann auch mal eine Dreierkette testen, sagt man sich.

Zuletzt kommt noch Marco Bode als mögliches Talent aus München an den Uhlenkrug. Wie gesagt, Schwerpunkt ist hier die Talentförderung, denn im NLZ der Bayern wurde er aussortiert.



Die Baustelle auf der Außenverteidigerposition bleibt und bleibt und bleibt. Mit Jaud Kalonji wechselt ein weiterer Italiener an die Ruhr. In seinem Fall setzt man, anders als vorher, eher auf mentale Stärken und physische Robustheit, im Vergleich zur Geschwindigkeit Martinellis, der weiterhin als Backup zur Leihe bleibt.

Da beste geht, wird links ein wenig experimentiert. Raffa Kustermanns Leihe wurde verlängert und er soll sich auch mal als Linksverteidiger ausprobieren, da er in der letzten Saison nicht immer als Spielmacher geglänzt hat.



Die rustikalere Variante könnte der Spanier Minguez sein, der vom VfB Stuttgart ausgeliehen wird. Auch er kann eine defensive Option in einer Dreier- bzw. Fünferkette sein. Inwieweit er wirklich viel zum Einsatz kommt, bleibt offen.

Im Mittelfeld

Im zentralen Mittelfeld tut sich kaum etwas. Die Spielmacheroptionen sind Jungblut und Kustermann, die defensiven Sechseroption ist Eger. Da dieser allerdings noch verletzt ist und man ihn nicht als Spieler der nahen Zzkunft sieht, wurde nachgesteuert.



Otyakmaz kommt als Leihspieler mit Kaufoption über 4 Millionen € aus Leverkusen. Er muss sich mit Sicherheit beweisen und sowohl an seiner Fitness als auch an seiner Spielweise arbeiten, damit er wirklich eine Option für das eher direkte Spiel der ETB-Elf ist und seine Karriere nicht frühzeitig aufgrund abfallender Fitness endet oder im jungen Keim erstickt.



Der Engländer Sadler ist eher vom Typ „körperlicher Abräumer“. Auch er ist eine kostenlose Verpflichtung aus dem Frühjahr und mit seinem linken Fuß ansich nicht zu 100% passig für die Position des rechten Sechsers. Dafür war er umsonst zu haben. Sein Charakter scheint aber nicht ganz einfach, weshalb er schon in der Saisonvorbereitung mit Lehmann aneinandergerasselt ist.

Die Außenbahnen sind deutlich klarer besetzt. Alex Lehmann schickt sich an, Teil der DFB-Elf zu werden und ist ein Schlüsselspieler in der Essener Mannschaft. Seine Läufe über die Außen, das unvorhersehbare In-Die-Mitte-Ziehen bereiten vielen Bundesligisten Probleme. Sein Ersatzmann ist Nrejaj.

Links ist Harry Eiban gesetzt, der seine Rolle auch als Standardschütze einnehmen wird. Lehmann wünscht sich von ihm noch ein paar Tore oder Assists mehr. In der letzten Saison war er aber ein wichtiger Spieler, der den Ball oft ins letzte Spielfelddrittel getragen hat.



Für beide Seiten kann Zabala mehr als nur aushelfen. Er wird definitiv einige Minuten im Trikot der Schwarz-Weißen auf dem Rasen sammeln können. Ob seine Kaufoption gezogen wird, zeigt sich dann gegen Saisonende.

In der Offensive

Hier wird das Gedränge dann noch größer. Das bisher gesetzte Duo Schäfer – Brand wird durch ein weiteres Duo ergänzt.



Ein Teil des davon ist Jak Williams, dieser wurde bereits im Frühjahr verpflichtet und tritt seinen Dienst bei den „Schwatten“ nun an. Glücklicherweise gibt er sich noch mit der Rolle als Rotationsspieler zufrieden.



Der Franzose Sidibé ist im Vergleich zu Brand auf dem Papier eine kleine Nummer torgefährlicher und physischer. Er wird als Rotationsspieler geführt und muss seine Spielweise noch leicht anpassen (Spiel mit dem Rücken zum Tor und Dribbling über rechts abtrainieren).

1. Spieltag 1. Bundesliga: SC Freiburg (A)



Zu Saisonauftakt spielen die „Schwatten“ gegen sehr starke und vor allem sehr schnelle Freiburger 2:2. Die Spielzeit startet toretechnisch für den ETB mit einem Klassiker: Langer Ball hinter die Abwehr auf Schäfer und ab geht die Post! Die jeweilige Führung muss man aber im weiteren Spielverlauf verdientermaßen zweimal abgeben und nach Abpfiff bleibt es bei der Punkteteilung zwischen Freiburg und Essen.

2. Spieltag 1. Bundesliga: Borussia Dortmund (H)

Kein einfacher Saisonauftakt für Schwarz-Weiß, denn die Schwarz-Gelben kommen in den Krug! Nach dem 7:0 im letzten Aufeinandertreffen herrscht unter Verantwortlichen und Fans eine gewisse Angst, dass man erneut unter die Räder kommt. Dieses Gefühl wird auch nach nur vier Minuten vorerst bestätigt, als Gharbi mit einer einfachen Finte locker an Jungblut vorbei in den Sechszehner zieht und das Leder unter die Latte nagelt.

Was dann folgt hätte allerdings niemand in seinen kühnsten Fieberträumen geträumt, denn die „Schwatten“ drehen das Spiel! Zunächst köpft Krause in der 31. Minute einen Eckball von links zum Ausgleich in die Maschen, ehe dann Lehmann in der 68. Minute – ebenfalls in den Sechszehnmeterraum eingedrungen - von Sosa von hinten umgewemmst wird und der Schiedsrichter ohne VAR-Anruf sofort auf Strafstoß entscheidet.



Einen ausgemachten Elfmeterschützen hat der ETB nach den Abgängen Wilsons und Chaniagos nicht mehr in seinen Reihen und so geht Kalonji zum Punkt, verlädt Ceraj locker und erhöht auf 2:1. Da sich die Borussen - entgegen den Erwartungen aller im Stadion Anwesenden– nicht so recht aufbäumen, können die Essener den Dreipunktezug ganz entspannt in den Bahnhof einfahren lassen. Joker Kustermann stochert in der Nachspielzeit noch das 3:1 über die Linie und setzt damit sogar eine Kirsche auf die wohlschmeckende Erfolgstorte.

1. Runde DFB-Pokal: KSV Hessen Kassel (A)



Das Auestadion, etwas außerhalb des Zentrums der hessischen Stadt Kassel, ist für Traditionalisten in den Reihen des ETB Schwarz-Weiß in guter Erinnerung, den 1959 holte man in diesem Stadion den DFB-Pokal-Titel!

Das Spiel verläuft erwartbar. Die Gäste aus dem Revier gewinnen im zweiten Anzug locker mit 3:0, während die Kasselaner, Kasseler bzw. Kasseläner nur einen Torschuss Richtung Früchtl bringen.

3. Spieltag 1. Bundesliga: Bayer 04 Leverkusen (A)

Gegen Bayer Leverkusen sieht die Lehmann-Elf alt aus und so endet die Partie mit einigen negativen Ereignissen: Zunächst verliert man 0:2, weiterhin verschießt Nrejaj einen Strafstoß zum denkbaren 1:1 und zuletzt verletzt sich Schäfer dann noch am Unterschenkel und fällt rund 4-5 Wochen aus.

Unter den schlechten Nachrichten gibt es immerhin etwas für die wohlklingende Abteilung!!! Für die Kategorie „Spieler mit Supernamen“ gibt es Nachwuchs! Der Linksaußen der Werkself trägt den stolzen Namen Terrier. *beißbeiß* Der 33-jährige Franzose spielt nun schon einige Zeit in der Bundesliga, ist dem wachen Blick bislang aber entwichen.

4. Spieltag 1. Bundesliga: Hamburger SV (H)

Knapp, eng, hauchdünn – All das sind Adjektive, die die Partie, welche 2:1 für den Gastgeber endet, zwischen den Rothosen aus der Hansestadt und dem ETB beschreiben würden.



Zudem gibt es nach dem Spiel eine schlechte Nachricht zu verdauen, denn Senoussi verlässt den ETB in Richtung Monaco, immerhin für 6,75 Millionen.



Recht schnell findet man aber einen Nachfolger in dem Spanier Segovia, der zudem sowohl den dfensiven Sechser als auch Innenverteidiger spielen kann.

5. Spieltag 1. Bundesliga: TSG 1899 Hoffenheim (A)

Gegen die TSG Hoffenheim haben die „Schwatten“ keine Chance. Wir schon in der Rückrunde der letzten Saison geht das alles zu schnell. Die beiden Gegentore beim 2:0 fallen nach folgendem Muster: Schnelle Passfolge durchs Zentrum, Steckpass auf Rober, drin ist die Pille.



6.Spieltag 1. Bundesliga: Hertha BSC Berlin (H)

Drei von Erfolg gekörnte Premieren in einem Spiel!



Der erste Startelfeinsatz von Yildiray Otyakmaz wird gekrönt von einem Granatenpass, der zur 1:0 Führung durch Lehmann reift. Gesehen hat der ETB-Coach diese enorme Passqualität bei der heimischen Videoanalyse der U20-Spiele Deutschlands, denn dort hat der Youngster gleich drei solche Pässe in den Partien gegen die Schweiz und Polen rausgehauen! Die weiteren Premieren gelingen Jak Williams und Zabala, die  ihr erstes Tor im Trikot des ETB erzielen. Endstand: 3:0!

7. Spieltag 1. Bundesliga: 1. FC Heidenheim (A)

Für die Essener geht die englische Traumwoche mit einer 5:1 Kantersieg gegen Heidenheim weiter. Jak Williams scheint angekommen, netzt doppelt und profitiert somit von Schäfers Verletzung und bringt Lehmann schon früh in der Saison in Bedrängnis hinsichtlich der Aufstellung im Sturm.

8.Spieltag 1. Bundesliga: RB Leipzig (H)



Eine ausgeglichene Partie zwischen dem Zweiten und dem Dritten der Bundesligatabelle hat nach Spielende leider – so empfinden es die Fans der Gastgeber aus Essen – einen etwas glücklicheren Sieger aus Leipzig, die den 3:2 Siegtreffer in der dritten Minute der Nachspielzeit erzielen.

Erwähnenswert sind die jeweils ersten beiden Tore der Kontrahenten. Für den ETB netzt der Linksverteidiger Minguez aus rund 20 Metern mit einem Sonntagsschuss mit dem linken Fuß ins rechte Halbnetz und bei Leipzig lasert Barrenetxea das Leder in Überschallgeschwindigkeit unter die Torlatte. Bei dem Leipziger Spieler war das mit Sicherheit kein Sonntagsschuss, sowas zeigt der 35-Millionen-Mann aus Spanien mit Sicherheit auch unter der Woche.

9.Spieltag 1. Bundesliga: Eintracht Frankfurt (H)

Das Spiel zwischen Frankfurt und Essen war keineswegs langweilig und endet mit einem leistungsgerechten 1:1.

10. Spieltag 1. Bundesliga: FC Schalke 04 (A)



Gegen die Königsblauen riechen die „Schwatten“ zwar an einer Sensation, verlieren aber nach einer Partie auf Augenhöhe mit 2:3 auf Schalke.

Zunächst gehen die Gäste mit einem Pfund Alex Lehmanns aus etwas 25 Metern in Führung. Dem Tor voraus geht ein starkes offensives Pressing in Kombination mit jenem sensationellen Fernschuss. Die Führung hält allerdings nur drei Minuten, ehe Matchwinner Coletti zum Ausgleich trifft, später dann Kevin Block das 2:1 auflegt und in der 71. Minute erneut selbst netzt. Direkt nach der Wiederaufnahme des Spiel köpft Sidibé zum 2:3 und ermöglicht den Essener zumindest einen Punkt mitzunehmen, doch das gelingt ihnen nicht, auch, weil sie in der Nachspielzeit eine tolle Chance vergeben.

11. Spieltag 1. Bundesliga: 1. FC Köln (H)

Gegen den FC aus Köln gewinnen die Essener sehr souverän und unspektakulär mit 2:0. Nennenswert ist aber, dass Alex Lehmann sich in der 63. Minute verletzt und für rund 6 Wochen ausfällt.

2. Runde DFB-Pokal: VfL Wolfsburg (A)

Lehmann scheitert nun das dritte Mal im DFB-Pokal am VfL Wolfsburg. In diesem Fall geht es noch in der Verlängerung, in welcher die Niedersachsen durch ein Flippertor Mainas das spielentscheidende 3:2 erzielen.



Mit dem Pokalsieg wird es also erwartungsgemäß nichts, wenngleich der Verein größere Erwartungen an seine Elf hatte.





In der Liga werden die Erwartungen allerdings wieder mehr als erfüllt. Man steht auf einem tollen achten Platz in der Tabelle, hat bereits 17 Punkte gesammelt und hofft – wie auch in der letzten Spielzeit – auf eine hohe Punktausbeute in der Hinrunde. Der nächste ETB-Gegner im Spielplan kommt aus München und führt die Tabelle mit drei Punkten Vorsprung an, verfolgt Dortmund un Leipzig.
Unten kommen Heidenheim und Werder nicht richtig ins Laufen, was man in Essern durchaus gut findet, da man so ein Polster auf die direkten Abstiegsränge hat.
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Stefano Santos

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Guter Start, wie immer tolle Beiträge !
Was ist eigentlich Dein Ziel, wie lange Du noch machen möchtest? Bis zum Europapokaleinzug? Oder Pokalgewinn? :)
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mfg Stefano Santos

knufschu

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@Stefano Santos: Danke! Die Frage ist gut... Ein DFB-Pokalgewinn wäre natürlich der Oberkracher und könnte das Saveende bedeuten. Dieser ist aber noch in weiter Ferne und kaum planbar. Definitiv ist die Station spätestens mit der Einführung des FM23 vorbei, denn es wartet ein neues Projekt.


Kapitel 51 „Hallenzauber“
 
Vorwort: Sind die Hallen-Masters, die zuletzt 2001 ausgetragen worden sind, etwas für Fußball-Nostalgiker, die es nicht ertragen können, wenn einige Top-Vereine ihre Winter-Trainingslager in Schurkenstaaten aus-tragen oder war dieses Turnierformat damals schon Ramschware?

Wie so oft scheiden sich bei solchen Fragen die Geister, selbst bei zwei Trainern, die den Hallenpokalre-kordmeister (4 Titel) – Borussia Dortmund – trainiert haben. Der Fußballpionier Erich Ribbeck positionier-te sich Mitte der 80er Jahre dazu wie folgt: "Ich bin seit mehr als 15 Jahren Verfechter dieser Turniere. Hallenturniere sind immer attraktiver und populärer, ja zum echten Knüller geworden.“ Eine gegenteilige Position vertritt Ottmar Hitzfeld, der zu diesem Zitatzeitpunkt BVB-Coach war, mit den Worten: "Die Belastung ist zu groß, Hallenfußball ist völlig überflüssig."

Ich persönlich habe mich als Jugendlicher immer gefreut, wenn ich in der langen Winterpause – so viel muss ich ehrlicherweise zugeben - zufällig im DSF gesehen habe, wie Mario Basler im Torwartdress nach vorne stürmend das Leder unter die Latte genagelt hat oder wie Jay-Jay Okocha seine Gegner auf engstem Raum ausgetanzt hat. Zudem konnte man vielversprechende Wintertransfers erstmals sichtbar auf dem Kleinfeld in der Halle sehen, ohne ein teures Premiere-Abonnement zu besitzen.

So muss es auch 1999 für BVB-Anhänger der Fall gewesen sein, als Jens Lehmann vom AC Mailand nach Dortmund gewechselt ist und bei dem DFP-Hallenpokal-Finalturnier als neuer Keeper des BVB zwischen den Pfosten stand und im Finale mit 2:1 gegen den VfL Wolfsburg gewinnen konnte. Wie hoch sein Spielanteil bei dem Turnier tatsächlich war, kann ich nur aus einem Foto von getty-images deuten, bei dem im Grunde kein BVB-Spieler, ausgenommen von Icke Häßler, heiter oder überhaupt in die Kamera blickt, wenngleich der recht ansehnliche, gerade frisch gewonnene Pokal vor der Mannschaft drapiert wor-den ist.

Während man sich heute kaum vorstellen kann, dass irgendein Bundesligaprofi motiviert wie seinerzeit Altin Rrakli in der Halle hinter den Bällen herhechtet, bleibt die Frage, welche Ursachen das Ende dieses für manche liebgewonnen Wettkampfmodus hatte. Bei der Suche muss man nicht bis in ungeahnte Wei-ten des Fußballs tauchen, denn jedermann weiß, dass es neben der Verletzungsgefahr natürlich auch eine Frage des Geldes war. Marketingreisen nach Übersee oder Freundschaftsspiele gegen wohlklingende Top-Clubs in sonnigen Weltregionen lassen es in der Vereinskasse deutlich lauter klingeln als ein Hallenturnier in Riesa mit gegnerischen Mannschaften aus Gütersloh oder Cottbus.

Werbefrei und damit einnahmenfrei waren diese Turniere, wie das gesamte DSF-Angebot, allerdings nicht, aber in der rückblickenden Perspektive ist es schon irgendwie erbaulich, wie der junge Rudi Völler einen Ball in den Himmel schießt und der Neckermann-Katalog statt des soeben hochgeschossenen Balles in seine Arme fällt, der „Total-Dicht-Mix“ mit einem musikalisch fragwürdigen Oeuvre (auch hier kann man streiten) beworben wird oder der Schwiegermütter betörende Herr Kaiser von der Hamburg-Mannheimer im Friseursalon fondsgebundene Pensionspapiere vertickt. Zuletzt bleibt einem als akustisches Erinne-rungsstück noch der Ohrwurm „Wer hat an der Uhr gedreht?“ von Paulchen Panther, der die letzten Spiel-sekunden der Spiele beim „Bundeszauber“ musikalisch begleitete.

Wer mehr zu diesem Thema erfahren will, kann hier in wohl gewählten Worten weiterlesen: https://www.zeit.de/sport/2022-01/hallenfussball-dfb-hallenmasters-winterpause?utm_referrer=https%3A%2F%2Fwww.google.de%2F oder Folge 71 des Fußballpodcasts „Nachholspiel“ hören.

In der Virtualität ist der ETB im Winter weder in einen Schurkenstaat geflogen, noch hat der Verein ein eignes Hallenturnier ausgetragen. Zudem ist der steinige Weg bis zur Winterpause erst noch zu gehen…

12. Spieltag 1. Bundesliga: FC Bayern München (A)

Gegen den Tabellenführer aus dem Süden hagelt es Schüsse auf Olivieris Kasten, drei davon landen hinter ihm. Endstand: 3:0.

Interessant ist die Personalie Joshua Kimmich, der nach sieben Jahren Manchester United und zwei Jahren Inter Mailand wieder für die Bayern spielt und auch einmal per VAR-Elfmeter netzt.

13.Spieltag 1. Bundesliga: Borussia Mönchengladbach (H)

Wie so oft in dieser Saison folgt auf eine maue Leistung ein tolles Spiel des ETB! Gegen spielerisch über-legene Fohlen machen die Gastgeber aus ihren wenigen Chancen in der ersten Hälfte zwei Tore in den Minuten 37 und 43. In beiden Fällen war der bisher eher formschwache Eiban der Spielentscheider, denn er trifft einmal selbst und legt Williams in einem weiteren Fall auf. Auch am dritten Tor des Tages ist Harry Eiban beteiligt, denn sein Eckball landet auf der Pläte von Borghi, der ins lange Eck einköpft.



14. Spieltag 1. Bundesliga: FC Augsburg (A)

Während FCA-Chefcoach Schleusener nach dem Spiel nicht völlig zu Unrecht vor den Medienschaffenden davon sprach, dass seine Mannschaft über 90 Minuten das bessere Team war, jubeln die „Schwatten“ in der Gastkabine der WWK-Arena. Zwei stark herausgespielte Aktionen nach ähnlichem Muster bringen den Gästen nach Spielabpfiff drei Auswärtspunkte. Besonders schön zu betrachten war der 2:1-Siegtreffer, den Williams perfekt auf Nrejaj querlegt.



15. Spieltag 1. Bundesliga: VfL Wolfsburg (H)

Aus Sicht der Gastgeber aus Essen war das eine entspannte Nummer, denn der Ein-Mann-Sturm der Wölfe - Martinelli - hat im Grunde keinen Ball bekommen, da Lehmann in solchen Fällen, also gegen ein 4-5-1, die Abwehrlinie gerne vorzieht. Auf der ETB-Seite beweist Eiban zum dritten Mal in Folge, dass er ein sogenannter Unterschiedsspieler sein kann, wenn er in Form ist, denn beide Tore zum 2:0 Sieg bereitet er vor und hat zudem noch einige wichtige Bälle abgefangen und sowieso gut nach hinten mitgearbeitet.



Für Harry Eiban ein SdS-Hattrick! Gratulation!

16. Spieltag 1. Bundesliga: SV Werder Bremen (A)

Gegen den Tabellenletzten aus Bremen können die „Schwatten“ den erwarteten, aber umkämpften Dreier aus dem Norden mit in den Westen nehmen.

Zunächst galt es für die Lehmann-Elf in dem Spiel zwei am Spielverlauf gemessen jeweils mäßig verdiente Rückstände zu beheben, was durch einen Treffer Eibans und Kalonjis gelungen ist. Den Deckel aufs Spiel-ergebnis von 4:2 setzen dann Rafa Kustermann und Lukas Nrejaj.



Die spielentscheidende Szene ist sicherlich Rafa Kustermanns Rettung eines gegnerischen Kopfballs auf der eigenen Torlinie, denn im direkten Anschluss fällt das wichtige 4:2 per Konter. Hierfür tankt sich Wil-liams auf der linken Außenbahn durch, schafft es, das Leder auf Nrejaj querzulegen und dieser schiebt den Ball flach im kurzen Eck am gegnerischen Torhüter vorbei.

17. Spieltag 1. Bundesliga: FSV Mainz 05 (H)



2:0 Heimsieg gegen Mainz 05 und Platz 3 zur Winterpause! Gut, die Bayern sind mal wieder komplett enteilt, aber in Essen oder gar bundesweit wird eventuell das ein oder andere Trikot in Schwarz-Weiß mehr unter dem Tannenbaum liegen! Das war ein toller Lauf in den beiden kalten Monaten November und De-zember für die Lehmänner.

Die Winterpause & Wintertransfers

In der kurzen, turnierfreien Winterpause gab es im Kader des ETB kleinere Veränderungen. Zunächst ver-lässt Robin Brand den ETB nach fünf Jahren in Richtung Ligue 2. ES Troyes wird mit ihm bestimmt viel Freude haben und für 400.000€ geht er leicht unter Marktwert.
Paul Sadler und Lehmann haben nicht mehr zueinander gefunden. Der körperliche starke Sechser kam für 0€ und geht für 3,4 Millionen Euro auf die Insel zu Stoke City, die aktuell in der Championship spielen. Er hat nur zwei Kurzeinsätze in der Bundesliga bekommen.
Marco Bode hat ob seiner wenigen Einsätze ein wenig rumgemoppert und darf daher als Leihspieler in der Rückrunde für den SV Sandhausen auflaufen und trifft somit auf seinen Teamkollegen Miletic. Ingo Eder wechselt zu seinem Wunschverein, dem VfB Stuttgart.



Neu im Kader ist der linke Verteidiger Manley. Für seine 1,90 Meter ist er noch recht schnell und beweg-lich und könnte mit Sicherheit auch den linken Innenverteidiger geben. Manleys besitzender Verein, der FC Watford, hat den Jamaikaner mehrfach verliehen, bevor er nun eine „feste“ Heimat im Revier finden soll.



Leon Blanke ersetzt den Abgang von Ingo Eder auf der defensive Sechserposition. Er ist physisch auf dem gleichen Niveau, kann aber mehr am Ball. Der SC Freiburg lässt ihn für eine Millionen Euro gehen.



Am meisten Medienwirbel hat das Leihgeschäft rund um Baldé bereitet. Mit einem Marktwert von über 20 Millionen hat sich der ETB sicherlich einen starken IV geangelt. Theoretisch besitzt man am Uhlenkrug sogar eine Kaufoption über knapp 20 Millionen.

18.Spieltag 1. Bundesliga: SC Freiburg (H)

„Gegen die willst du nicht spielen. Ein unangenehmer Gegner, im positiven Sinne“, lobt der Freiburg-Trainer David Wagner die Elf des ETB im höchsten Ton.

Betrachtet man das Spiel, hat Wagner mit Sicherheit wahre Worte gesprochen. Die Essener waren zwar vermehrt in der Defensive beschäftigt, haben aber unheimlich gefährlich gekontert oder „normale“ An-griffszüge durchgebracht, so dass der 3:2 Heimsieg verdient an die Heimmannschaft geht. Besonders zei-genswert ist das 3:1 durch Joker Schäfer, der den gegnerischen Keeper in der 89. Minute aus weiter Entfernung technisch perfekt überlupft!



Ein idealer Start in die Rückrunde, zumal mit dem BVB und Bayer Leverkusen zwei Mannschaften der höheren Kategorie auf dem Spielplan prangen.

19. Spieltag 1. Bundesliga: Borussia Dortmund (A)

Keine Frage, Borussia Dortmund war besser und gewinnt das kleine Derby im Ruhrgebiet verdient mit 2:1, dennoch hatten die Essener durchaus minimale Chancen auf mindestens einen Punkt im Westfalenstadion, denn einer der beiden BVB-Treffer fällt nach einem Billard-Eigentor und Williams hatte in er 93. Minute mit der letzten Szene vor Spielende den Ausgleich auf dem Fuß.



20. Spieltag 1. Bundesliga: Bayer 04 Leverkusen (H)

Lange Zeit erinnerte das Spiel gegen Leverkusen an die Paarung aus der letzten Spielzeit. Die Leverkuse-ner Abwehrkette ist ab der 61. Minute komplett mit Gelb verwarnt, zudem liegt die Werkself in Essen zu diesem Zeitpunkt mit einem Tor hinten.



Dann geschieht etwas, was ich seit der Oberligazeit so nicht mehr gesehen habe! Ein krasser Torwartfehler Olivieris! Flo Wirtz köpft einen Ball aus rund 17 Metern ohne Aussicht auf einen Torerfolg in einer Bogen-lampe Richtung Tor, Olivieri rennt raus, unterläuft den Kopfball, bleibt stehen, denkt - über was auch immer - nach, hechtet verzweifelt nach hinten und muss zusehen, wie sein Fehler bestraft wird. Das Spiel endet so mit 1:1 Unentschieden.

Lehmanns Kommentar zu dieser Szene: „Passiert halt ab und zu. Weitermachen.“

21. Spieltag 1. Bundesliga: Hamburger SV (A)



Über 90 Minuten hinweg war das Passspiel beider Mannschaften auf einem mäßigen Niveau und erreichte zwischenzeitlich Niedrigstwerte von Mitte 70%. Für die Fans im Volksparkstadion muss es sich angefühlt haben wir ein stetig oszillierender Wechsel zwischen positiven und negativen Emotionen. Auf einen Fehl-pass der eigenen Mannschaft folgte ein Konterlauf des Gegners und dann eine starke Parade oder eine gut getimte Grätsche, die einen wieder erfreut.
Am Ende siegen die „Schwatten“ mit 3:0, da Olivieri nach seinem Patzer vom letzten Wochenende mit acht Paraden eine grandiose Vorstellung zeigt und vorne Schäfer und Lehmann treffsicherer sind als Nrejaj, der noch einen Strafstoß verschießt.

22. Spieltag 1. Bundesliga: TSG 1899 Hoffenheim (H)

Gegen den Angstgegner aus Hoffenheim gelingt dem ETB ein – so nennt es der Kicker – „unerwarte-ter“ Sieg. Dank der Treffer von Schäfer, Lehmann und Zabala steht am Ende ein 3:0 auf der Anzeigetafel im Neuen Uhlenkrug. Die Gäste aus dem Süden haben ihre Offensivkraft mit nur drei Schüssen Richtung Olivieri nicht entfalten können.



Zudem wurde im Krug ein prominenter Gast gesichtet, denn Italiens Nationaltrainer hat das Spiel genutzt, um einen Blick auf den ETB-Keeper zu werfen!

23. Spieltag: Hertha BSC Berlin (A)

Eine kollektiv schwache Leistung aller „Schwatten“ findet in dem 2:1 für die Hauptstädter ein folgerichtiges Ergebnis.





Die Bayern können schon mal die Halterungen für die Go-Pros an die überdimensionalen Weizengläser schrauben, da sie in der Tabelle weiter enteilen. Die wahre Sensation ist zudem der dritte Tabellenplatz des ETB Schwarz-Weiß, die allerdings angefragte Hoffnungen auf einen Platz in einem europäischen Wettbe-werb medial komplett abblocken. Andere Vereine, die mit Ambitionen in die Saison gestartet sind, wie Leverkusen oder Wolfsburg, müssen sich aktuell noch mit der Grausmäusigkeit in der Tabelle zurechtfin-den. Werder Bremen hat dank des dritten Saisonsieges noch leichte Hoffnungen auf den Klassenerhalt, während die Hertha sind mit dem ETB-Dreier leicht von den unteren Rängen absetzen kann.
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knufschu

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Kapitel 52 „Mit Willi nach Europa (Teil 1)“
 
Vorwort: Wenn man die frühe Geschichte der Fußball Bundesliga (s. Kapitel 40) durchkämmt, kommt man unweigerlich an einem Namen nicht vorbei, der in direkter Verbindung mit dem ETB Schwarz-Weiß steht: Willi „Fischken“ Multhaup.

Als Fußballspieler verdingte sich der gebürtiger Essener Willi Multhaup, dessen Eltern einen Fischladen führten, in den frühen 20er-Jahren für den ETB. Erstmalig taucht sein Name im ETB-Kader in der Vereinschronik der Spielzeit 1922/23 auf. Multhaup wird hier als sogenannter linker Läufer ausgewiesen. Im damals üblichen WM-System würde man seine Position heute als „Achter“ oder „Halbraumspieler“ bezeichnen.

Sportlich verlief die Zeit für Multhaup als aktiver Spieler durchaus erfolgreich, denn mit ihm als Spieler gewann man u.a. die inoffizielle Westdeutsche Meisterschaft in einem Entscheidungsspiel gegen den Duisburger SV mit 4:0. Zudem war Multhaup Teil des „Ewiger-Zweiter-Fluches“ (s. Kapitel 6), einer sportlich starken Phase, in der der ETB häufiger zweite Plätze belegte und als eine der spielstärksten Mannschaften des Westens bezeichnet wurde, jedoch final keine großen Titel gewinnen konnte und dabei z.B. einige Male an dem großen FC Schalke 04 scheiterte.

Während Multhaup als Spieler mehrfach Zweiter wurde, ist seine Zeit als Cheftrainer diverser Vereine, der er in schneller Folge fließbandartig „wegtrainierte“, mit großen nationalen und internationalen Erfolgen versehen. Wie oben angedeutet, ist er eine Referenz, wenn man die junge Bundesligageschichte aufarbeitet. Sein Wirken als Trainer beginnt noch vor der Gründung der Bundesliga, bei Preußen Münster.

In seinen ersten drei Jahren in Münster gelang ihm der Aufstieg aus der Westfalenliga und die zeitgleiche Etablierung in der Oberliga West, der damals höchsten Spielklasse im Fußballwesten, darunter fällt u.a. ein achtbarer 8:1 Erfolg gegen Schalke 04.

Den Meidericher SV übernahm Multhaup in der Spielzeit 1950/51 und führte den Vorgänger des aktuellen Jubiläumsvereins en passant in nur einer Saison ebenfalls in die Oberliga und coachte seinen Ex-Club Preußen Münster dann noch in der Endrunde um die deutsche Meisterschaft 1951. Dort ging es für die Preußen aus Münster bis ins Finale gegen die legendäre Fritz-Walter-FCK-Elf. Man unterlag hier „nur“ mit 1:2.

Zurück im Revier trainierte Willi „Fischken“ Multhaup dann den STV Horst-Escher sowie den VfB Bottrop, bevor er im Sommer 1957 in die sportliche Heimat zum ETB zurückkehrte. Aufgrund seiner erfolgreichen Arbeit als ETB-Trainer, so wird es in der Vereinschronik behauptet, habe er die „Vorarbeit“ für den späteren DFB-Pokalsieg 1959 geleistet.

Im Sommer 1959 folgte Multhaup dem Ruf der „Roten“ und wechselte die Vereinsfarben zu Rot-Weiss. Sein einjähriges RWE-Engagement verlief mit einer favorisierten Elf blamabel und mündete in dem Abstieg aus der Oberliga. Das war gerade deshalb gewichtig, denn die Gründung der Bundesliga klopfte zusehends an die Tür und die potenziell auserwählten Vereine mussten sich schließlich in einer Mischung aus regionalem und sportlichem Proporz, sowie einem Hauch Vetternwirtschaft für die bundesweite Liga empfehlen.

Tja, bisher kippt da ja noch keiner ausse Latschen und die groß angekündigte Erfolgsgeschichte wird lecker in einen zweiten Teil verschoben, sonst wird es hier zu lang. Aber so viel sei für Unwissende gespoilert: Die Reise führt bis in dem legendären Hampden Park!

In der Virtualität kann der ETB zumindest erstmalig in der Vereinsgeschichte die Qualifikation für einen europäischen Wettbewerb erreichen und damit den breiten Erfahrungen in Sachen Europapokal im Fußballwesten eine weitere neue Etappe hinzufügen.

24.Spieltag 1. Bundesliga: 1. FC Heidenheim (H)

Gegen die rote Laterne der Bundesliga gelingt ein ungefährdeter 2:0 Heimsieg. Sowohl Lehmann als auch Williams treffen ins Eckige.

25. Spieltag 1. Bundesliga: RB Leipzig (A)

Zum Abschlusstraining vor dem Spiel gegen Leipzig, gegen die der ETB zuletzt 5-mal in Folge verloren hat, melden sich ganze acht Spieler verletzt oder krank.



Genau diese Lage merkt man dem ETB in dem Spiel auch in Teilen an, wenngleich die entscheidenden individuellen Böcke bei der 1:4 Niederlage von Stammkräften kommen. Zunächst schießt Schäfer die „Schwatten“ noch in Führung, ehe dann Fehler Nummer 1 geschieht. Olivieri irrlichtert nach einem Eckstoß der Leipziger durch den Strafraum und Barrenetxea muss die Pille nur noch Richtung Tor bringen und einschießen. Wenig später bolzt der RB-Keeper den Ball lang nach vorne, Innenverteidiger Krause unterläuft ein Stoppfehler an der Mittellinie, Ouakrim schnappt sich das Leder, läuft unbedrängt Richtung Tor und das Spiel ist gedreht. Weitere fünf Spielminuten später, inklusive Halbzeitunterbrechung, steht es dann 4:1.

26. Spieltag 1. Bundesliga: Eintracht Frankfurt (A)

Der ETB knüpft an die schwache Vorwoche an und verliert gegen Eintracht Frankfurt ohne Wenn und Aber mit 2:0.

27. Spieltag 1. Bundesliga: FC Schalke 04 (H)

Für den ETB Schwarz-Weiß ist auch im dritten Spiel in Folge nichts zu holen. Schalke 04, v.a. der Nationalspieler Block, ist an diesem Spieltag einfach zwei bis drei Nummern zu groß. Das Spiel endet mit 3:1 für Königsblau.

28. Spieltag 1. Bundesliga: 1. FC Köln (A)

„Halb ergaunert, halb verdient“ umschreibt den Sieg der Essener gegen Köln. Ergaunert, weil es genauso 2:1 für Köln hätte enden können und verdient, weil die Torchancen der Essener über die 90 Minuten hinweg doch ein wenig besser waren. Durch des Treffer Lehmanns zum 2:1 haben nun drei Offensivakteure des ETB 10 oder mehr Saisontore! Daran erkennt man, dass die Offensivlast auf viele Schultern verteilt ist.



29. Spieltag 1. Bundesliga: FC Bayern München (H)

Vor dem Spiel lagen die Kronjuwelen schon poliert bereit, denn die Bayern hatten die Option auf die wiederholte deutsche Meisterschaft bereits am 4. April des Jahres.

„Denkste“, schienen sich die „Schwatten“ gedacht zu haben, denn bereits nach zehn Minuten lag der Ball vor den Augen des Nationaltrainers Herrlich im Kasten der neuen Nummer 1 Deutschlands, Erik Lässig. Doch zunächst schien es nur ein kurzes Aufmucken das Underdogs aus dem Revier, denn standesgemäß haben die Bayern durch einen feinen Fernschusstreffer Lorenzos und in der 76. Minute dann durch die Führung Antonios die Krönung in Sicht.



Vielleicht hatte Kapitän Davies die wiederholte Inthronisierung schon vor Augen, als er in der 82. Minute einen abgefangenen Ball auf Lässig zurückpassen wollte. „Verhungert“, nennt man ein solches Pässchen. Lehmann riechts, spritzt dazwischen und schiebt die Pille zum Ausgleich ins Netz seines Heimatvereins. Da den Münchenern ein Unentschieden für den nationalen Titel nicht reicht, machen sie auf und fressen noch einen Konter, den Williams im Alleingang zum 3:2 nutzt und damit die Sensation im Krug eintütet!

„Hömma, erzähl mich dat Spiel … kannste nich besser träumen! … Sprachlos“, jubiliert ein alteingesessener ETB-Anhänger im Stream des Aktuellen Sportstudio am Abend in die Kameras.

30 Spieltag 1. Bundesliga: Borussia Mönchengladbach (A)



„Bis zur 55. Minute war das völliger Schrott!“, beanstandet Lehmann bezogen auf den Auftritt seiner Elf, die gegen Gladbach bis zu besagter Minute vier Dinger kassiert und anschließend merkt, dass draußen an der Linie jemand kocht. Umdrehen konnten die Jungs das nicht mehr, aber mit einem 2:4 Endstand zumindest den Anschiss in Grenzen halten.

31. Spieltag 1. Bundesliga: FC Augsburg (H)



Die letzte Szene des Spiels steht symbolisch für die gesamte Partie. Schäfer läuft alleine auf den FCA- Keeper zu, schließt aber nicht ab, sondern legt den Ball auf den schlechter postierten Mitspieler quer. Diesem wird der Ball abgelaufen, bevor überhaupt ein Torabschluss zustande kommt. Da beide Mannschaften je ein Tor fabriziert haben, endet die Chancenverschleuderei mit 1:1.

32. Spieltag 1. Bundesliga: VfL Wolfsburg (A)

Das war kein Torwartspiel in den ersten freakigen 45 Minuten, an deren Ende sechs Tore gefallen sind und der Spielstand von 4:2 für den ETB bereits abgeschlossen war.

Zunächst starten die Gäste aus dem Pott furios. In Minute drei geht der Wolfsburger Innenverteidiger Tesovic unnötig hart gegen Nrejaj in den Zweikampf und erzeugt einen Strafstoß, den der Gefoulte höchstselbst verwandelt.



Wenige Augenblicke später, in Spielminute sieben, wird Schäfer mit einem langen Pass gefunden und dieser kann den etwas voreilige herausstürmenden Nübel umlaufen und locker einschieben. Ruhe kehrt in das hektische Spiel im weiteren Verlauf kaum ein, denn nach Gerangel rund um einen Eckball gibt es erneut Strafstoß, in diesem Fall für Wolfsburg. Der Verursacher des ersten Elfmeters – Tesovic – nutzt die Gelegenheit und verkürzt. Mit zwei weiteren Treffern durch Lehmann und einem gut gezielten Fernschusstreffer Eibans, sowie einem zwischenzeitlichen Anschlusstreffer Wolfsburgs endet dann eine aufregende erste Hälfte. In den zweiten 45 Minuten passiert dann weitaus weniger und es fällt auch kein weiteres Tor.

Interessanter Sidekick: An diesem Spieltag gibt es noch zwei weitere 4:2-Ergebnisse., die auch für den ETB durchaus relevant sind, denn Schalke schlägt Augsburg und Frankfurt die Bayern. Somit haben zwei Mitkonkurrenten – man mag es kaum aussprechen – um die Europa- bzw. Champions League auch gepunktet.

33. Spieltag 1. Bundesliga: SV Werder Bremen (H)

Im Tabellenkeller ist Werder die Mannschaft der Stunde, spielt aber zu oft Unentschieden, so auch gegen den ETB. Die Partie, in der die „Schwatten“ eigentlich drei Punkte holen sollten, wird beim Spielstand von 0:0 abgepfiffen.

34.Spieltag 1. Bundesliga: FSV Mainz 05 (A)

Es ist der 34. Spieltag der Saison 2031/32 und der ETB wird in seinem dritten Bundesligajahr die Qualifikation für einen europäischen Wettbewerb erreichen und damit die Erfolgsgeschichte der letzten Jahre weiterschreiben. Die Frage ist vor diesen Spieltag nur: Wird es die Europa-League oder die Champions-League.

Die Voraussetzungen: Die „Schwatten“ haben es in der eigenen Hand und damit eine komfortable Situation. Nach vorne geht ohnehin schon länger nichts mehr, denn der Abstand zu den beiden anderen Westvereinen aus Dortmund und Schalke ist zu Recht groß. Hinter den Essener hat das formstarke RB Leipzig sich punktgleich in Position gebracht, indem sie Mainz 05 am 33. Spieltag mit 6:2 abgeschossen haben.

Somit muss ein Sieg her, um den finanziell lukrativen Champions-League Platz zu erzielen!

Mit Blick auf das tatsächliche Spiel fällt es schwer richtig Spannung aufzubauen. Die vermutlich demoralisierten und bereits geretteten Mainzer schießen über 90 Minuten hinweg zwar Richtung, aber nicht einmal auf das Tor Olivieris. Jean-Marie Plath, der Mainzer Keeper, hingegen sieht sich insgesamt 24 Schüsse Richtung seines Kastens ausgesetzt. Zwei davon baumeln im Netz! Leon Blanke drückt einen verlängerten Kopfball nach Eckstoß über die Linie und Jak Williams vollendet einen Sahnepass, inklusive eines Abseitsfallenfehlers der Mainzer.







Was ein Saisonabschluss! Der ETB qualifiziert sich für die Champions League (oder die Qualifikatonsrunde?)! Platz vier ist schon eine Wucht! Trotz mäßigem letzten Saisondrittel werden die Bayern Meister, mit großem Abstand vor dem BVB und Schalke 04. Der nächste Block wird dann angeführt von den „Schwatten“. Sie reisen mit den vorher genannten Clubs, sowie RB Leipzig, Eintracht Frankfurt und Bayer Leverkusen durch Europa. Im grauen Mittelfeld lagern der HSV und Mönchengladbach, während von Augsburg bis Berlin alle froh sein dürften, die Klasse gehalten zu haben. Werder und Heidenheim ist dieses nicht gelungen, Köln „darf“ in die Relegationsmangel.
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Larrelter

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Wirklich tolle Story. Bestimmt ziemlich zeitaufwändig. Ich mag ja wenn es taktisch immer viel ins Detail geht und die Darstellung wie die Tore fallen, finde ich cool.

Trotz Verletzungspech in den Europapokal eingezogen. Tolle Leistung.

Spielst du mit einem Verletzungs-File?
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knufschu

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@Larrelter: Danke! Nein, ich nutze kein Verletzungsfile. Ich habe schon immer große Schwierigkeiten beim Einfügen der Ligen, Bilder und Wappen. Mir graut es schon deshalb vor dem neuen Projekt im FM23.


Kapitel 53 „Kettensägentheater – Saisonrückblick: Spielzeit 2031/32“
 
Vorwort: Dass Jens Lehmann durchaus streitbare Charakterzüge aufweist, ist der Öffentlichkeit inzwischen schon bekannt. Von außen betrachtet könnte man die Beziehung zwischen Lehmann und „den Medien“ als gegenseitiges Geben und Nehmen bezeichnen.

Wird den Jugendlichen in den Nachwuchsleistungszentren Deutschlands (Lesetipp: Ronald Reng: Der große Traum) eingehämmert, dass sie in Interviews bloß nichts Kontroverses äußern sollen, positionieren Spieler sich aber zeitgleich über soziale Medien oder Interviews im Geschäftsmodell Fußball, um von der Öffentlichkeit, die eine gewisse Erwartungshaltung hat, auf die gewollten Themen hinzuweisen.
In seiner Zeit als aktiver Profi hat Lehmann hierzu folgende Aussage getätigt: „Wenn ich den Zeugwart frage, ob ich in der Zeitung stehe, sagt der in sieben Tagen fünfmal ja.“   

Der jüngste medial aufbereitete Vorfall um Jens Lehmann ist betitelt mit den Worten „Kettensägen-Ausraster“ oder „Kettensägen-Skandal“ und Lehmann ist neuerdings der „Kettensägen-Keeper“. Ohne es bewerten zu wollen, handelt es sich am Ende vermutlich um einen stark verhärteten Nachbarschaftsstreit. Der Nachrichtensender ntv formuliert, der Vorfall „füge sich passend ins Bild“ (Man auch auch auf die Formulierung im Link: https://www.n-tv.de/leute/Jens-Lehmanns-neuestes-Kettensaegenmassaker-article23492844.html) Ein solches Bild neu zu zeichnen scheint in Zeiten, in denen viele Mediennutzende nur noch Überschriften lesen, Artikel mit einer Lesedauer von über zwei Minuten „zu lang“ sind oder Zehnsekundenvideos als Informationsbasis reichen, um sich ein fundiertes Urteil bilden zu können, schwer.

Auf der anderen Seite liefert Lehmann in seiner Zeit als aktiver Profi, als Funktionär und Teil der Fußballwelt genügend Anlass, für eben jene Vorfälle, „die sich ins Bild fügen“. Sei es die Geschichte rund um seinen Trainerschein (Kapitel 41), die Flucht aus Leverkusen (Kapitel 35), sowie hier (noch) nicht auf-bereite Anekdoten, als Lehmann z.B. seinen Bruder als „Herrn Lehmann“ an seiner statt zu einer Ge-richtsverhandlung schickte oder er den verlorenen Schuh von Sejad Salihovic auf dem Tornetz „versteckte“.

Weniger skandalös verlief die Spielzeit 2031/32 in der Virtualität, denn am Ende belegte der ETB einen grandiosen vierten Platz. Im folgenden Rückblick sollen die Ursachen des Erfolgs kurz ins Rampenlicht gestellt werden.

Das Team



Wie immer ist das Team der Star beim ETB. Angefeuert durch die Fans im neunen Krug gelingen den Essenern zunehmend mehr Großchancen, also offensive Wucht. Mit 65 erzielten Toren liegt man in der Bundesliga damit auf dem fünften Platz!

Defensiv sammelt man zahlreiche geblockte Schüsse und tummelt sich statistisch eher bei den Abstiegskandidaten der abgelaufenen Saison. Bei den kassierten Toren ist die Defensive der „Schwatten“ auch nicht unbedingt auf Europa-Kurs, denn hier belegt man Rang sieben.
Bei den insgesamt elf Niederlagen gab es auch oftmals drei oder vier Gegentreffer! Bleibt die Offensive derart stark, kann man das vermutlich verkraften, es ist aber definitiv eine Baustelle.

Die Spieler





Nennenswerte Einzelleistungen gibt es natürlich auch beim ETB, wobei hier kein Spieler extrem herausragt.

Es ist aber schön zu wissen, dass Olivieri nach seinem Kreuzbandriss wieder auf Topniveau hält und zehn weißen Westen sammeln konnte.

Die beste Form hatte sicherlich Harry Eiban, der ein ums andere Mal ein Entscheidungsspieler war, aber in einer Saison auch phasenweise völlig unter dem Radar läuft. Markus Feulner glaubt auch nach wie vor, dass er ein „ziemlich unbeständiger Spieler“ sei.

Vor dem Tor haben Schäfer, Williams und Lehmann jeweils über zehn Tore erzielt, so dass man den einen Torschützen nicht hervorheben muss. Im Grunde hat das ETB hier auch eine Luxussituation, zwei Topstürmer (Schäfer, Williams) in seinen Reihen zu haben, die im Detail durchaus kleine Unterschiede aufweisen. Ob man in der kommenden Spielzeit beide halten und zudem auch noch beide zufriedenstellen kann, wird der Transfersommer zeigen.

Ein etwas unbesungener Held ist Lukas Nrejaj, der „immer wenn es brennt“ als Multifunktionswerkzeug eingesetzt werden kann, da er sowohl als hängende Spitze als auch als Außenspieler gut funktioniert. Allerdings sieht Lehmann ihn durchaus als Verkaufskandidaten und er selbst hat auch schon angekündigt, mehr Spielzeit zu wollen.

Für die Ehrentafel



Dass der vierte Tabellenplatz historisch ist, muss eigentlich nicht erwähnt werden, ist aber derart sensationell, so dass man es hier durchaus mehrfach breittreten kann. Nach einem zweiten Rang in der letzten Saison, kann der inzwischen 62-jährige Lehmann Thomas Tuchel und Hansi Flick auf die Ränge verweisen! Gratulation!

Nationales & Internationales

In den Play-Offs konnte der Effzeh die Klasse im Nachfassen halten. Sie haben sich mit einem 3:0 und einem 0:0 gegen den VfL Osnabrück durchgesetzt. Es wäre sicherlich interessant gewesen die Niedersachsen, trainiert von Marc-André ter Stegen, in der Bundesliga begrüßen zu dürfen.
Fortuna Düsseldorf und der VfB Stuttgart steigen direkt in die Bundesliga auf.

Aus der 2. Bundesliga steigen Rostock und Braunschweig ab, während Paderborn die Klasse im Duell gegen den FC Ingolstadt halten kann. In der 2. Liga begrüßt man für die kommenden Spielzeit Preußen Münster und den KSC als Aufsteiger.

Während Bayern II und Gladbach II die beiden vorderste Ränge der 3. Liga belegten, haben Erzgebirge Aue, der FSV Zwickau, der SC Freiburg II und die Würzburger Kickers die Abstiegsplätze gebucht.

Arminia Bielefeld steigt aus der Regionalliga West in die 3. Liga auf. Die „Roten“ haben dahinter einen ordentlichen dritten Platz belegt.

Nach dem Titel in der Saison 1992/93 kann Bayer Leverkusen den DFB-Pokal gewinnen! Die Außenstürmer Henrique und Ashwood haben den 2:1-Sieg gegen den BVB maßgeblich geprägt.

Internationales

Im Old Trafford gewinnt PSG das Champions-League-Finale gegen Juventus Turin mit 2:1. Thomas Tuchel freut sich über zwei Treffer des 34-jährigen Lautaro Martinez. Dieser spielte zuvor zehn Jahre für Manchester City.

Inter Mailand besiegt die Gunners im Europa-League-Finale mit 3:1. Auch hier trifft ein 34-jähriger Martinez, dieser heißt aber mit Vornamen Lisandro. Er weilt nun aber schon seit neun Jahren bei Inter. Trainiert wird Inter von Pep Guardiola.

Meister der Premier League wird Manchester City. Besagter Guardiola hatte die Citizens vor dieser Saison verlassen. Neuer Coach ist Rogerio Ceni.

Tuchel und PSG gewinnen die League 1, Conceicao und Juve die Serie A, Marcelino und Ajax die Eredivisie, Berner und der FC Sion die Super League sowie Simeone und Atletico Madrid in LaLiga. 
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knufschu

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Kapitel 54 „Forza ETB! Forza Lehmann! (Teil 2)“
 
Vorwort: „Kennst du das Land, wo die Zitronen blühn, | Im dunkeln Laub die Goldorangen glühn, | Ein sanfter Wind vom blauen Himmel weht, | Die Myrte still und hoch der Lorbeer steht? | Kennst du es wohl? Dahin! […]“ Nicht nur schön klingend sind diese Verse aus Goethes Wilhelm Meister, sie eröffnen zugleich im vielerlei Hinsicht Perspektiven auf eine Kurzphase in Jens Lehmanns Karriere als Fußballprofi, die hier bereits tangiert (s. Kapitel 27) worden ist.

Von der im Gedicht erzeugten Atmosphäre der Sehnsucht nach Italien, als dem Land, wo jene Zitronen blühen, war Lehmann jedenfalls nicht zwingend angetrieben, als er beschloss diesen Karriereschritt im Sommer 1998 zu gehen.

In der Virtualität geht es auf mehreren Wegen gen Italien, sowohl während der Transferphase und der Einstellung neuer Mitarbeiter als auch in der Champions League. Außerdem wollte ich schon immer mal ein Gedicht in einem Fußballforum posten 😊. Weitere Italienbezüge sind in diesem Posting nicht wie üblich im Vorwort, sondern im Text „versteckt“.

Sommertransfers & Der Kader

Insgesamt ist der ETB-Kader im Sommer nochmal deutlich internationaler geworden. Hat man einst darauf gesetzt, junge deutsche Spieler zu verpflichten, musste man davon etwas Abstand nehmen, da die Realität mit Champions League und Ligaalltag einen breiteren und tieferen Kader erfordert.

Dafür sind auf der Geschäftsstelle insgesamt rund 25 Millionen Euro in den Kader geflossen, wobei man auf der Einnahmenseite etwa 15-16 Millionen Euro eingenommen hat.

Rekordabgang mit maximal 12,5 Millionen (inkl. Boni) Euro ist dabei Helio Carreira, der beim ETB eigentlich nie eine Rolle gespielt hat. In der letzten Saison wurde er in Getafe 37 mal eingesetzt, bei 7 Toren und 8 Vorlagen. Nun ist er bei S.P.A.L. Ferrara in der Serie A in Land der blühenden Zitronen unter Vertrag. Trainiert werden die Spallini als der Emilia-Romagna vom Weltmeister „Pippo“ Inzaghi.

Stefan Behrens musste man wegen deutlichen Uneinigkeiten bzgl. der Kaderrolle veräußern, bevor der ganz große Stress losgetreten wird und die Teamatmosphäre zerstört wird. Im Hau-Ruck-Verfahren wechselt er unter Wert für 2 Millionen nach Hoffenheim.

Christian Früchtl zieht es für knapp eine Millionen Euro nach Spanien und er hütet das Tor für den Zweitligisten Malaga CF.

Ein wenig schmerzt der Abgang des Talents Miletic, der für 2,5 Millionen Euro in die 2. Bundesliga zu Werder Bremen geht. Ein Leihvertrag schien für den jungen Serben keine Option.

Zuletzt werden noch ein paar jüngere Spieler verliehen. Rai Mommers spielt fortan für Mainz 05, Lukas Kuzma für Hannover 96, Mathieu Goncalves für den SS Monza 1912, Patrick Hegedüs für Benevento Calcio, Nikita Migalenya für Partizan Belgrad und zuletzt Marco Bode für den 1. FC Köln.



Erwähnenswert ist mit Sicherheit auch, dass man mit Walter Zenga eine italienische Torwart-Ikone als Scout gewinnen konnte. Benevenuto Walter Zenga!!!

Damals, in meinem Panini-WM-Heft 1990 klebte der braungebrannte Schönling natürlich für die Mannschaft Italiens im Heft! Ich bin auch nach wie vor der Überzeugung, dass ich während eines Korsika-Urlaubs in den frühen 90ern beobachtet habe, wie er am Grill stand, eine brennende Zigarettenkippe mehrfach mit dem Fuß jongliert und behände wieder zurück zum Mund bugsiert hat.

Im Tor

Die Nummer 1 bleibt wohl Olivieri, auch, weil man weiß, was man an ihm hat. Eine Karriere in der Squadra Azzura scheint nach dem Kreuzbandriss allerdings in weiter Ferne. Zumindest wurde der Nationaltrainer Italiens, Di Francesco, zuletzt nicht mehr im Krug gesichtet.



Weiterhin sind der junge Niederländer Joran Seppenwoolde und auch der hier nicht vorgestellte Schotte George Bremner nah dran an Einsätzen in der Liga, im Pokal oder im internationalen Wettbewerb.

In der Abwehr

In der Innenverteidigung steht man vor einem größeren Umbruch mit dem Abgang von Behrens, da das einstige Duo aus Krause und besagtem Behrens nicht mehr vorhanden ist.

Der in Belgioioso geborene Innenverteidiger Gian Maria Borghi, der in der letzten Saison bereits 14 Einsätze bekam, wird Behrens ersetzen. Zudem ist er ein wenig schneller und bringt etwas mehr Passqualität mit.



Der Jamaikaner Mark Binns kommt für knappe vier Millionen Euro aus der US-Liga wieder zurück nach Europa. Ausgebildet hat ihn einst der FC Arsenal. Er ist sicherlich nicht unbedingt der Mann für die Spieleröffnung, aber schnell und kopfballstark.



Zudem verschenkt die TSG Hoffenheim Jannik Klaus für 2,5 Millionen. Lehmann plant ihn künftig als Innenverteidiger ein, wenn er sich „umschulen“ lässt.

Die Dauerbaustelle Außenverteidigung scheint geschlossen, den rechts wird Kalonji spielen und links Manley. Beide haben letzte Saison eine gute Figur abgegeben.



Die Jungspunde Bell und Leroy werden jeweils auf beiden Seiten ihre Einsätze bekommen. Für beide Jungs hat man eine Kaufoption im Leihvertrag stehen.

Im Mittelfeld



Raffa Kustermann bleibt dem ETB als Spielmacher erhalten, denn man konnte die Bayern überzeugen, die Leihe zu verlängern. Konkurrenzlos ist er allerdings nicht, denn der beidfüßige Traoré kommt für lau vom Rodez AF nach Essen.



Im defensiven Mittelfeld bleibt Zweikampfmonster Segovia gesetzt, doch der Neuzugang aus Belgien, Piedeleu, hat einen technisch feinen Fuß.



Aus der serbischen SuperLiga kommt ein Talent namens Goran Bicok. Auch er hat einen sehr feinen rechten Fuß und wird vermutlich die ein oder andere Minute als Sechser spielen. Ansich sieht Lehmann ihn als Spielmacher, nicht als „Zerstörer“.

Jungblut und Blanke füllen das starke zentrale Mittelfeld in der Breite auf.



Auf den Außenbahnen konnte sich mit Blick auf die linke Seite Markus Feulner meinungsstark durchsetzen, denn er sieht Harry Eiban, der eine tolle letzte Saison gespielt hat, als zu wechselhaft an. Somit hat man Klaus Tenedrini von Pescara aus der Serie B an die Ruhr gelockt. Unberechenbarkeit, eine massive Abschlussstärke sowie passable Standards gehören zu seinem Portfolio.

Rechts ist Lehmann gesetzt, da beißt die Maus keinen Faden ab. Wenn er verletzt ist, was häufiger vorkommt, können Eiban und Tenderini auch diese Seite beackern. Auch Lukas Nrejaj, der im Sommer wegwollte, ist hier eine Option.

Im Sturm

Im Sturm sind Schäfer und Jak Williams die beiden gleichwertigen Optionen als Stoßstürmer.



Der 20-jährige Bakic wird die neue hängende Spitze werden, denn von Sidibé ist Lehmann nicht gänzlich überzeugt. Bakic hat zuletzt für den serbischen Dauermeister Crvena Zvedzda gespielt und wechselt für drei Millionen zu den „Schwatten“.

Nrejaj ist zuletzt eine gute Option als Ersatz auf der hängenden Spitze.

1. Spieltag Bundesliga: VfB Stuttgart (H)

Gegen den Aufsteiger auf Stuttgart stehen mit von Haacke und Eger gleich zwei einstige ETB-Akteure für den VfB auf dem Rasen und keiner der beiden kann verhindern, dass die Stuttgarter im Revier mit 3:1 weggeputzt werden.



Beim ersten Saisontor der Spielzeit 2032/33 für den ETB beweist Tenedrini, der den gesperrten Lehmann auf Rechtsaußen ersetzt, seine Qualität bei Flanken und findet im Sechszehner am zweiten Pfosten den perfekten Raum, den Schäfer per Kopf nutzt. Deutlich sehenswerter sind allerdings die Buden von Kustermann und Neuzugang Bakic, die jeweils einen Schussversuch jenseits der 16 Meter ins Tor bringen.

2. Spieltag 1. Bundesliga: TSG 1899 Hoffenheim (A)

Gegen die TSG aus Hoffenheim, bei denen der ehemalige ETB-Innenverteidiger Behrens neben Bella-Kotchap in der Startelf steht, gibt es pro Saison zumeist ein gutes und ein eher schwaches Spiel seitens des ETB zu sehen.
In dieser Partie gelingen ein defensiv souveräner Auftritt und ein Standardtor durch Lehmann, so dass man in der Ferne unterm Strich verdient mit 1:0 gewinnt.



Für Torsten Frings ist der Saisonstart als Neucoach der TSG bei nun zwei Niederlagen vorerst in die Hose gegangen.

1. Runde DFB-Pokal: SV Babelsberg 03 (A)

Die zweite Mannschaft gammelt sich zu einem 2:1. Babelsberg trifft mit seinem einen Torschuss per Strafstoß.

3. Spieltag 1. Bundesliga: Hertha BSC Berlin (H)



Erneut zeigen die „Schwatten“ einen sehr sicheren defensiven Auftritt, der alles Fans des italienischen Catenaccio begeistert hätte. Die „Alte Dame“ kommt im Neuen Uhlenkrug kaum zu Torabschlüssen (xG-Wert: 0,5). Auf VAR-Entscheid und den darauf verwandelten Elfmeter folgt noch ein Eiban-Treffer aus rund 14 bis 15 Metern. Die Partie endet entsprechend mit 2:0 für den ETB.

4. Spieltag 1. Bundesliga: SC Freiburg (A)

Der kuriose 5:2-Auswärtssieg der Essener in Freiburg verläuft insgesamt äußerst skurril. Zunächst gehen die Gäste aus dem Revier dank eines freizeitligaartigen Rückpasseigentores mit 1:0 in Führung. Ohne Gegnerdruck passt der Innenverteidiger des SC aus Freiburg, Neudahm, auf seinen Torwart Kawamata zurück. Der Pass kommt vermutlich etwas unerwartet, mit etwas zu viel Druck und landet im eigenen Netz.



Im Anschluss und eigentlich auch schon vor diesem Lapsus dominieren die Freiburger diese Partie und erzielen dank Jafari in der 63. Minute den verdienten Ausgleich. Mit einem weiteren Treffer aus dem Nichts, einem Gewaltschuss des bis dahin sehr schwachen Williams, öffnen die „Schwatten“ dann die Büchse der Pandora und ein Unheil überfährt den SC, an dessen Ende in Minute 93. ein 1:5 an der Anzeigetafel steht! Taskins Bude zum 2:5 mit dem Abpfiff spielt für die Punkteverteilung am Ende dann keine Rolle mehr.

Man muss dazu sagen, dass Lehmann ab dem Gegentreffer ein paar taktische Änderungen vom Seitenrand hereingerufen hat, wie z.B. den „Pass in die Tiefe“. Zudem wurde ein Außenverteidiger zum inversen Außenverteidiger umfunktioniert, um die Mitte und den Spielaufbau zu stärken, sowie der Ballvortrag insgesamt breiter gezogen.

5. Spieltag 1. Bundesliga: 1. FC Köln (H)

Gegen die Kölner lassen die Gastgeber aus Essen im eigenen Stadion trotz bravouröser Leistung zwei Punkte. Lehmanns dritter Saisontreffer und eine bis zur 91. Minute gute Defensivleistung reichen am Ende nur für ein 1:1 Unentschieden, denn Sabanov kann nach einer Flankenhereingabe kurz vor Toresschluss einköpfen.   





In der noch wenig aussagekräftigen Tabelle marschieren die Bayern aus München direkt von dannen. Wie eng die Verfolger aus Dortmund und Leipzig dem Flick-Team kommen, bleibt abzuwarten. Der dritte Platz des ETB ist aktuell noch eine nette Momentaufnahme, denn bisher war der Spielplan ein guter Freund der „Schwatten“. Der Restspielplan des Monats September gleicht eher einer Bergankunft auf dem Passo Pordoi, denn es warten der Champions-League-Auftakt gegen Feyenoord Rotterdam, der BVB, RB Leipzig, der VfL Wolfsburg und der FC Barcelona. Im unteren Teil der Tabelle sind ab dem HSV durchaus erwartbare Mannschaften zu finden.



In der Champions-League führt die Reise ebenfalls nach Italien. Der letztjährige Finalist, Juventus Turin, wurde dem ETB in Gruppe H zugelost. Weitere Gegner sind der FC Barcelona und Feyenoord Rotterdam.
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Kapitel 55 „Adé Lehmann, adé Béla Réthy“
 
Vorwort: „Aus dem Hintergrund müsste Rahn schießen! Rahn schießt! Toooor! Toooor!“, „Deutschland ist Weltmeister!“, „Brehme gegen den Elfmetertöter Goycochea“, „Mach ihn! Mach ihn! Er macht ihn! Mariooo Götzeeeee!“ – All diese Sätze kennt der Fußballfan aus Deutschland, wenn er die Erfolge der deutschen Nationalmannschaft noch einmal in Ton oder Bild und Ton Revue passieren lässt. Ich möchte fast behaupten, bei mir haben diese Worte sich gar eingebrannt und sie gelten mit Sicherheit ein Stück weit als eine Art kollektive Erinnerung deutscher Fußballfans, (fast) unabhängig vom Alter.

Das sind bzw. waren Herbert Zimmermann, der das WM-Finale 1954 in Bern reportierte, Gerd Rubenbauer, der das WM-Finale 1990 gemeinsam mit Karl-Heinz Rummenigge begleitete, sowie Rudi Michel, der den WM-Titel 1974 nach Spielende festhalten konnte und zuletzt Tom Bartels, der Mario Götzes Siegtor 2014 durch den Äther herbeirief.

So schön die Erinnerungen sind, in diesem Vorwort geht es zwar auch um einen Erfolg der deutschen Nationalmannschaft, aber Jens Lehmann und der Reporter Béla Réthy, sind zentrale Bestandteile einer Begegnung, die die UEFA unter dem Motto „Euro-Klassiker“ führt.

Es ist ein Spiel, das Réthy zeitweise wie ein Radioreporter begleiten musste, weil ein Unwetter über das Wiener Ernst-Happel-Stadion zog, es ist ein Spiel in dem eine Mannschaft mit einer heftigen Verletzungsmisere zu kämpfen hatte und es ist ein Spiel, über das der damalige Nationaltrainer Löw sagte, er sei froh, „es überlebt zu haben“.

Das Halbfinale der Europameisterschaft 2008, Deutschland gegen die Türkei, endete mit 3:2 für die deutsche Nationalmannschaft, deren Torhüter zu diesem Zeitpunkt Jens Lehmann war. Jener beendete nach der Europameisterschaft 2008 seine Karriere im Trikot der Nationalmannschaft, um den Weg für „jüngere Keeper“ freizumachen.
Die Karriere des Reporters, Béla Réthy, erreichte bei diesem Spiel allerdings einen Höhepunkt, denn mit Sicherheit lassen sich seine Auszeichnung im Jahr 2009 genau auf dieses Spiel zurückführen. Nicht nur dafür, sondern für sein gesamtes Oevre scheint an dieser Stelle ein „Danke“ angebracht, denn nach der WM im Katar wird Réthys Stimme nicht mehr zu hören sein.

Ein paar Worte muss man über dieses Spiel und dessen Voraussetzungen verlieren, denn der Weg der Türkei bis ins Halbfinale einer Europameisterschaft war zwar etwas rumpelig und begleitet von einem Fast-Novum, dass ein Elfmeterschießen über das Weiterkommen zweier Mannschaften in der Gruppenphase entscheidet, dennoch ist es der größte Erfolg der türkischen Nationalmannschaft, die einigen Verletzungen zum Trotz nur durch ein spätes Zaubertor von Lahm nicht ins Finale gegen Spanien einzog.

In der Virtualität gibt es keine Europameisterschaft, aber die Nationalmannschaft der Türkei wird zumindest einen Sekundenauftritt in Lehmanns virtueller und erfolgreicher Trainerkarriere haben.

1. Spieltag Champions-League Gruppe H: Feyenoord Rotterdam (H)

Europapokalfußball im Revier gehört schon fast zur Normalität, aber nicht in Essen! Bei der ersten Reise geht es nach Rotterdam, zum letztjährigen Vizemeister der Eredivisie, dessen Fans ein gewisser Ruf vorauseilt.

Mit einer Kontertaktik und Zustellversuchen ab der Mittellinie erwarten die Spieler aus Essen die Gäste aus den Niederlanden, die über die schnellen Außenspieler Matondo und Graafland immer wieder den Ball auf Obi suchen und diesen auch zwei Mal finden. Noch besser macht es allerdings sein Gegenüber Schäfer im schwarz-weißen Trikot, der dreifach netzt! Dreimal wird er perfekt angespielt und feiert so für den Verein und sich persönlich ein perfektes Debüt im Europapokal! Der ETB gewinnt mit 3:2! Damit ist das heimliche Saisonziel bereits jetzt schon erreicht!



6.Spieltag 1. Bundesliga: Borussia Dortmund (A)

Nach zwei Minuten schien der weitere Spielverlauf zwischen der Borussia aus Dortmund und dem ETB besiegelt. Der aus der eigenen Jugend hochgezogene Thomas Friedrich kommt aus rund 18 Metern frei zum Schuss und wemmst dat Dingen an Olivieri vorbei ins Netz zur Dortmunder Führung.
 
Doch wie schon in den letzten Jahren sind die „Schwatten“ aus Essen wie ein Blag, das nicht aufhören will zu nerven und so kommt es dann zur überraschenden Wende, denn Schäfer nutzt seine aktuelle Topform und schenkt den Schwarz-Gelben zwei Dinger ein! Bis zur 82. Minute dürfen die mitgereisten ETB-Anhänger am Dreier riechen, ehe der BVB dann doch noch zum mehr als verdienten 2:2 Ausgleich und späteren Endstand trifft. Erneut per Fernschusshammer.

Nach dem Spiel wird Lehmann erstmals mit einer sehr speziellen Anfrage konfrontiert, denn die Türkei fragt an, ob er nicht deren Nationaltrainer werden möchte!



Wenige Sekunden zögert Lehmann, als er die Mail im Postfach findet, bevor er eine kurzsilbige Absage formuliert. Volle Konzentration auf Schwarz-Weiß!

7. Spieltag 1. Bundesliga: RB Leipzig (H)



Leipzig als Angstgegner zu bezeichnen wäre sicherlich falsch, da ja eher ein Favorit Angstgegner hat, aber bislang haben die „Schwatten“ gegen die Sachsen immer Feuer bekommen.



Der „September der Wahrheit“, so oder so ähnlich könnte eine regionale Zeitung die sportlichen Aufgaben im Monat September für den ETB bezeichnen. Und was soll man sagen? Es läuft weiterhin auf hervorragendem Niveau. Gegen die Leipziger steht die Defensive wieder recht stabil und kann nur einmal überwunden werden, wohingegen drei prächtige Konter bei den Gästen im Netz zappeln! Erneut kann Schäfer einen Doppelpack feiern!

Der Mann hat aktuell eine wahnsinnige Form und beendet damit die Essener Punkteflaute gegen RB.

8. Spieltag 1. Bundesliga: VfL Wolfsburg (A)



„Ausgerechnet in diesem Spiel“, mögen so manche Bewunderer der aktuellen Form des ETB gedacht haben, während sie die Partie zwischen dem VfL Wolfsburg und dem ETB Schwarz-Weiß im Stadion oder auf dem TV-Gerät verfolgt haben. In einer bisher überzeugenden Spielweise hat Jens Lehmanns Elf in den vergangenen Wochen so manchen Coup landen können und ausgerechnet im Spiel gegen die Wölfe sind sie sehr dominant, rennen aber einem Rückstand nach blödem Fehlpass Piedeleus hinterher, den Barrios nach zwei drei schnellen Pässen mit einem wichtigen Schuss aus 16 Metern bestraft.

In der 81. Minute dann gelingt doch der Ausgleich durch Joker Williams und man kann aus Essener Sicht in der Ferne doch einen Punkt beim 1:1 Unentschieden abgreifen.

2. Spieltag Champions-League Gruppe H: FC Barcelona (H)

Feinstes europäisches Fußball-Karat zu Gast im Neuen Uhlenkrug! Benedikt Eibner (Marktwert: 105 Millionen), Nikolaos Xentiopoulos (99 Millionen), Dale Gusterson (98 Millionen), Delmar (95 Millionen), Marco Badia (95 Millionen), […] Kai Havertz (38 Millionen), Mathijs de Ligt (34,5 Millionen)… Ob man sich jetzt auf Marktwerte eingeschossen hat oder nicht, das ist eine Übermacht, die Luis Enrique da zur Verfügung hat. Und eben jene Übermacht seziert den ETB sportlich mit einem 4:0.



Angst und Bange wird einem dann noch, wenn man liest, dass parallel Juventus Turin Feyenoord Rotterdam mit 11:1 zerstört hat. Naja, drei Punkte war der Traum und dieser ist erfüllt.

9. Spieltag 1. Bundesliga: Hamburger SV (H)

Der ETB gewinnt im Stile einer Spitzenmannschaft 2:1 gegen den HSV. Manchmal reichen ein Standard und individuelle Klasse und schon hat man eine starke Serie von 13 ungeschlagenen Spielen beisammen.



10. Spieltag 1. Bundesliga: FC Bayern München (A)

Die Bayern spielen im eigenen Stadion derart kompromisslos und lassen die Essener kaum aufmucken. Nach Spielabpfiff steht ein lockerer 2:0-Sieg auf dem Spielbericht.

3. Spieltag Champions- League Gruppe H: Juventus Turin (H)

Die ersten 12 Minuten hatten die Bianconeri einiges zu tun, einen frühen Treffer zu vermeiden, denn zwei Kopfballaktionen von Schäfer und Borghi mussten geklärt werden. In einem der beiden Fälle half sogar das Aluminium mit. Dann aber - in Minute 12 - setzen sich die Italiener ebenfalls per Kopfball mit 1:0 von den Essenern ab und dominierten die Partie fortan und gewinnen letztendlich knapp aber verdient mit 2:1 beim 500-Spiele-Jubiläum Lehmanns.



11. Spieltag 1. Bundesliga: Eintracht Frankfurt (A)

Neben den überdominanten Bayern ist die Eintracht aus Frankfurt die Mannschaft der Stunde. Gegen die Defensive des ETB laufen sie sich mehrfach fest, kommen nicht so recht durch und schlucken dann in der letzten Viertelstunde zwei Gegentore. Dank des 2:0 in der Fremde beißen sich die „Schwatten“ in der Spitzengruppe fest.

2. Runde DFB-Pokal: Dynamo Dresden (A)

Wie vernagelt scheint das Tor der Dresdner für den ETB. Dazu kommt, dass man einige Großchancen verballert und in der Restverteidigung (2 vs. 2) zu riskant steht. Das Endergebnis ist ein in Teilen verdientes Ausscheiden aus dem Pokal gegen den 18. Der 2. Bundesliga. Das gibt Lack von Lehmann!



12. Spieltag 1. Bundesliga: FC Augsburg (A)



Nach nur zwei Tagen Pause reibt sich der ETB-Anhänger verwirrt die Augen und denkt „Sehe ich das Dresden-Spiel nochmal?“. Dem ist nicht so, aber die Zutaten beim 1:0-Sieg des FCA schmecken ähnlich schlecht für die mitgereisten Essener Uhltras, weil das Gegentor in der 88. Minute viel zu einfach fällt. Der Torschütze Tanyi hat rund 20 Meter vor dem Tor zu viel Zeit das ihm zugepasste Leder zu verarbeiten, im folgenden Dribbling narrt er Borghi und Marley und auch Olivieri im Kasten der Essener lässt einen Haltbaren passieren.

4. Spieltag Champions-League Gruppe H: Juventus Turin (A)



Vor dem dritten Auswärtsspiel in Folge liefern sich Lehmann und Juve-Coach Conceicao eine mediale Schlacht, die fast spannender ist als das eigentliche Ergebnis. Juve gewinnt locker 3:0 gegen den Underdog aus Deutschland.

13. Spieltag 1. Bundesliga: FSV Mainz 05 (H)

Nach drei kräftezehrenden englischen Wochen, teils langen Anreisen endlich wieder daheim im Krugund sofort „is mehr Spektakel als auffe Cranger Kirmes“. Zunächst scheint der Negativlauf seine nächste Episode zu erzählen, denn bereits nach 22 Minuten hat der Mainzer Peque aus zwei Torschüssen auch zwei Buden gemacht.
Nach dem Seitentausch und ein paar taktischen Änderungen gelingt der Ausgleich durch Treffer von Williams und Tenderini, doch Gieß kann mit einem satten Schuss aus rund 18 Metern, dem ein brutaler Fehlpass des überspielten Manleys vorausging, die erneute Führung herbeibolzen. Ob am Ende die motivierenden Fangesänge und/oder des Trainers böser Blick das entscheidende Moment für die erneuten Kehrtwende in der Partie waren, kann man nur vermuten. Den drei Punkten ist es egal. Lehmann nutzt einen Patzer Plaths zum Ausgleich und Bakic beendet seine Torflaute nach einigen Wochen und netzt in der fünften Minute der Nachspielzeit mit dem Schlusspfiff zum 4:3 Heimsieg!



14. Spieltag 1. Bundesliga: Bayer Leverkusen (A)

Die Partie zwischen den Reinländern aus Leverkusen und dem ETB hätte zweitweise nicht mal der beste Kommentator mit netten Worten begleiten können. Leverkusen gewinnt durch zwei Standardtore mit 2:1. Schäfer muss in der 93. eigentlich den Ausgleich erzielen, denn er rennt komplett unbegleitet auf den Leverkusener Keeper zu.

5. Spieltag Champions-League Gruppe H: Feyenoord Rotterdam (H)

Halbzeit Nummer eins geht an Rotterdam, Halbzeit Nummer zwei an den ETB. In beiden Hälften treffen die Teams je zwei Mal ins gegnerische Netz und trennen sich daher mit 2:2.

Das Zerwürfnis



Manchmal ist es eine Banalität, die Beziehungen zwischen Menschen nach Jahren auseinandertreibt. Ähnlich ist diese Geschichte wohl zu bewerten.

Standardmäßig fragt Jens Lehmann bei seinem Vorstand an, ob die Option bestehe die Jugendeinrichtungen und die Jugendeinrichtungen zu verbessern, doch irgendwie kommt man bei dieser Frage nicht zusammen, was Lehmann dazu veranlasst unter großem Tamtam die schwarz-weiße Bühne zu verlassen.

In einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz stellt sich der virtuelle Lehmann der Presse und bestätigt mit wenigen Worten, dass er und der ETB fortan getrennte Wege gehen werden. Zudem beende Lehmann seine Trainerkarriere und widme sich nun Aufgaben jenseits des sportlichen Bereichs, immerhin sei er mit 63 Jahren nun in einem Alter den Fußball endgültig hinter sich lassen. 





Lehmann hinterlässt einen Kontostand von rund 80 Millionen Euro, einen Verein, der national mit Sicherheit in den oberen Ligen konkurrenzfähig ist und eventuell hier und da mal die Großen ärgern könnte. Aktuell liegt der ETB auf Rang 4 in der Liga und hat sogar die Option auf den Verbleib in einem europäischen Wettbewerb.



Epilog

Eigentlich hängen noch einige Fäden herunter, die erzählt werden müssten, aber nach so langer Zeit mit dem ETB Schwarz-Weiß Essen und Jens Lehmann im virtuellen Rucksack bin ich ein wenig müde, Recherchen öffnen zwar immer neue Geschichten, denen ich nachspüren möchte, aber gefühlt ist auch vieles erzählt.

Es war eine schöne Zeit, denn sie führte mich auch in eine Fußballwelt aus, in deren Realität nicht immer wochenlang die Frage gestellt wird, ob Topspieler wie Robert Lewandowski nun ihren Vertrag verlängern oder Spieler XY für was weiß ich wie viele Millionen in die Premier League wechselt, sondern im Grunde an eine Grenze zwischen Amateurfußball und dem Profigeschäft, in deren eigener Welt immer mehr neu erdachte Pokale unter Konfettiregen (Podcast-Empfehlung: Jogo Bonito) ausgegeben werden und mich der Fußball, wie zwielichtig und abgekoppelt er sich auch immer gibt, doch irgendwie packt und etwas mit mir macht.

Danke fürs Mitlesen!
« Letzte Änderung: 23.August 2022, 20:40:58 von knufschu »
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