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Autor Thema: [FM23] Allez les Bleus - Ein neuer Hirte am Bischofsholer Damm  (Gelesen 17732 mal)

knufschu

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Re: [FM23] Allez les Bleus - Ein neuer Hirte am Bischofsholer Damm
« Antwort #140 am: 20.Februar 2024, 21:48:47 »

@Karagounis: siehe unten :-)
@Noergelgnom: Aktuell macht es noch Laune am Bischofsholer Damm, aber ich finde Bundesliga oder gar große Titel im FM für mich nicht so erstrebenswert.


Kapitel 46 „Hannover im DFB-Pokal - Pokalsensationen“

TSV Vestenbergsgreuth? Kennt jeder, haben die die Bayern rausgehauen. FV Weinheim? Wird schon schwieriger… Haben die auch die Bayern rausgehauen? So wie kürzlich der 1. FC Saarbrücken? Ja! Rot-Weiss Essen? Na, der RWE hat den Pokal doch schon mal gewonnen!!! Achja und kürzlich Bayer Leverkusen rausgehauen - war aber fast keiner im Stadion.

Es gibt sie, diese Pokalsensationen, sie sind Balsam auf der Seele der Fußballromantiker, die – obwohl es jeder spürt, es jeder weiß und es aktuell glücklicherweise jedes Wochenende in den Stadien thematisiert wird – noch hin und wieder mit der romantisierenden, rosaroten Brille auf den Riesenkommerz im Profifußball blicken und dabei glückliche Sekunden der Genugtuung spüren, wenn die Großen mal von den Kleinen geärgert werden und der DFB-Pokal ist eventuell genau der richtige Ort dafür. (Ein anderer Ort ist der Amateurfußball, dem die Fachzeitschrift „Zeitspiel“ eine rundum lesenswerte letzte Ausgabe gewidmet hat.)

Der Pokalsieg der Roten 1992 war auch so eine Nummer und dieser muss auch mal weitererzählt werden. Stehengeblieben waren wir zuletzt in der 3. Pokalrunde. Hannover 96 trifft auf den BVB und kann in der 82. Minute nach Rückstand auf 2:2 stellen.

Wenigen Augenblicke nach diesem Ausgleich fordern die Dortmunder vehement einen Strafstoß, weil Michael Schjønberg im eigenen Strafraum mit hohem Bein operiert. Schiedsrichter Schmidt entscheidet aber lediglich auf indirekten Freistoß und diesen kann Sievers großartig parieren. Der unverkennbare Werner Hansch lobt diese Tat mit den Worten „[…] größte Tat an diesem Abend überhaupt“. (War auch echt eine geile Parade!)

In der 89. Minute können die Roten dann mit einem gefälligen Spielzug „zwischen die Ketten“ kommen, Jan-Uwe Klütz nimmt die Pille rund 30 Meter vor dem Dortmund Tor an, dreht auf, zieht einfach mal ab, der Ball setzt ein paar Meter vor dem schlecht platzierten Teddy de Beer auf und schlägt im linken, unteren Toreck ein! Hannover 96 schlägt den BVB und zieht ins Achtelfinale ein!!!

Die beiden folgenden Pokalrunden sind im Ergebnis ebenso knapp, werden hier aber schneller erzählt. Gegen Bayer Uerdingen und den Karlsruher SC gewannen die Niedersachsen ihre folgenden beiden Partien jeweils mit 1:0. Grün und Kuhlmey waren die jeweiligen Torschützen.

Da ich auf die 90er Jahre stehe und gerne die Kader der Teams romantisiere, hier ein paar Spieler beider Teams, an die ich mich noch erinnere:

- Bayer Uerdingen: Bernd Dreher, Alexander Kutschera, Stephan Paßlack, Andreas Sassen, Heiko Laeßig | Trainer: Friedhelm Funkel

- KSC: Oliver Kahn, Dirk Schuster, Mehmet Scholl, Rainer Schütterle | Trainer: Winfried Schäfer

- Schiedsrichter beim Spiel gegen Bayer Uerdingen: Hellmut Krug

In den beiden folgenden Runden warteten dann mit Werder Bremen und Borussia Mönchengladbach schwierige Aufgaben, die jedes Mal über die volle Zeit gingen. Dazu aber in einem späteren Posting mehr.

10. Spieltag 2. Bundesliga: Eintracht Braunschweig (H)

Das niedersächsische Derby vor etwa 13.000 Zuschauern entscheiden die Blauen in den ersten 30 Minuten, weil sie in besagtem Zeitfenster drei Tore schießen. Auch Braunschweig glückt ein Sonntagsschuss, mehr aber auch nicht. Nach diesen 30 Minuten, in denen auch fünf Tore für die Arminia hätten fallen können, plätschert das Spiel so ein wenig vor sich hin und endet mit 3:1.

Treffer: Fourmy (11, 26), Henvey (16)

Zuschauer: 13.194



Nach dem Sieg gegen die Eintracht verkündet Michael Frauen stolz, den Vertrag Weilands um drei weitere Jahre verlängert zu haben in einem kurzen Statement: „Wir sind froh den Vertrag von Herrn Weiland kürzlich um drei weitere Jahre verlängert zu haben. Herr Weiland ist für die Arminia der beste Trainer und er hat mit dem Verein seit Amtsübernahme etwas Historisches geschaffen, dass seine Zeit sportlich und wirtschaftlich überdauern wird.“



Parallel zu dem Pressetermin sieht sich Frauen den Pfiffen und „(Sch-)Määääh-Rufen“ einer kleinen, gut gealterten Fangruppierung, den RKS-Ultras, ausgesetzt, die nach wie vor den Umzug ins neue [„gesichtslose Baukastenprinzip-Stadion“], die [„Abschiebung“] der Stadionschafe aus dem Rudolf-Kalweit-Stadion in den Streichelzoo des Tiergartens Hannover, nahe des Herman-Löns-Parks, die zunehmende Kommerzialisierung des Clubs und die [fehlende familiäre Struktur] des Vereins kritisiert.

11. Spieltag 2. Bundesliga: TSV 1860 München (A)

In München fangen die Blauen sich zu früh, nämlich in Spielminute sieben, einen Gegentreffer und bekommen vorne keine richtige Torgefahr zustande, egal ob der Ball nun lang oder kontrolliert von hinten herausgespielt wird.

Leider gibt es hier keinen Punkt und die kommenden Partien werden allesamt schwer, denn es warten im Pokal der SC Freiburg und in der Liga der 1. FC Köln (Platz 5) und der HSV (Platz 4).

Treffer: -

Zuschauer: 13.637



Am Abend des elften Spieltages verkündet der Verein, dass im Dezember Vorstandwahlen anstehen und Michael Frauen, nachdem er in einer internen Sitzung Rechenschaft über sportliche und buchhalterische Fragen abgelegt hat, sich auch für eine dritte Amtszeit qualifiziert hat.

Den medienscheuen Weiland bekommt diesbezüglich niemand vor das Mikrofon für eine Stellungnahme.

2. Runde DFB-Pokal: SC Freiburg (H)

Die zweite Pokalrunde hat einige Sensationen zu bieten und die Blauen sind mittendrin, denn sie schlagen den SC Freiburg mit 3:1! Spielt man das Spiel 100-mal, verlieren die Blauen vermutlich in 90 Fällen, aber heute schaffen sie es!

Das Spiel beginnt erwartbar mit einigen guten Torchancen der Gäste aus Freiburg, doch entweder werden ihre Schüsse im letzten Moment geblockt, Novodomsky hält oder das Aluminium rettet. In der 22. Minute ist es dann so weit, Thieltges fängt auf Höhe der Mittellinie einen Ball ab, spielt einen klugen Querpass auf Henvey weiter, der legt erneut quer auf Keidel auf die rechte Außenbahn und dieser schlägt eine tiefe Flanke hinter die Freiburger Abwehr, die sich Fourmy erläuft und an Lervik vorbei ins Tor schießt!

Eine Viertelstunde später ist wieder der zum Glück vollständig genesene und formstarke Thieltges Teil der Szenerie. Im Strafraum der Freiburger kann er einen Ball festmachen und diesen auf Aliu zurücklegen, der die Pille mit voller Wucht ins Netz knüppelt - 2:0! Während die Gesichter der SC-Akteure Fassungslosigkeit offenbaren, keimt beim SVA die Hoffnung auf eine kleine Sensation im Pokal.

Im Anschluss müssen die Blauen aber weiterhin zittern, denn natürlich ist der SC Freiburg besser und natürlich kommen sie zu Chancen und natürlich fällt dann doch einer rein. Koekkoek (Wäre einer für meine Lieblingskategorie: „Spieler mit Supernamen“) kann in der 72. Minute auf 1:2 verkürzen.

Weiland muss für das letzte Spieldrittel einige erschöpfte Spieler austauschen und bringt unter anderem O’Neill und Nennhuber. Während Nennhubers Fernschuss noch am Kasten vorbeifliegt, kann O’Neill es besser machen und wenige Minuten vor Spielende den Deckel draufschrauben. Die Leihgabe von Bayer Leverkusen köpft eine Aliu-Flanke zum Endstand ein und macht damit die Pokalsensation klar.



Treffer: Fourmy (22), Aliu (38), O’Neill (84)

Zuschauer: 15.000

12.Spieltag 2. Bundesliga: 1. FC Köln (H)

Dank einer bravourösen zweiten Hälfte, die erste Halbzeit war dafür unheimlich trist, gewinnen die Blauen gegen Köln mit 1:0. Dass ausgerechnet Medina trifft, der bisher komplett unter seinen Möglichkeiten spielt, ist natürlich ein toller Nebeneffekt.

Ausschlaggeben für den Kipppunkt nach der Pause war vielleicht auch die Rückkehr zum 4-3-3 und der Wechsel auf ein engeres Spiel, da Köln eher die Breite besetzt hatte.

Treffer: Medina (72)

Zuschauer: 12.990



Nach dem Köln-Spiel wird im Sportstudio die nächste Runde des DFB-Pokals ausgelost und die Arminia bekommt es, entgegen den Fan-Hoffnungen, mit Bayer Leverkusen zu tun. Die Leverkusener haben seit der Saison 2028/29 immer unter den besten vier Plätzen des Bundesliga abgeschlossen, davon wurden sie in vier Fällen Vizemeister.

13. Spieltag 2. Bundesliga: Hamburger SV (A)

Lautern geschlagen, Union Berlin geschlagen, den „Effzeh“ geschlagen und nun auch den HSV! Verrückte Welt in der 2. Bundesliga! Recht früh geht die Arminia im Hamburger Volkspark in Führung und als dann Toufiqui in der 21. Minute noch für ein Allerweltsfoul oder vielleicht sogar einen normalen Zweikampf die rote Karte sieht, ist bei den Rothosen endgültig der Stecker, der in dieser Partie sowieso schon etwas schief eingesteckt war, gezogen.



Arminia geht kein allzu großes Risiko mehr, verwaltet das Spiel, ohne dass der HSV zu Torchancen kommt (xG: 0,21) und gewinnt mit 1:0!

Treffer: Fourmy (11)

Zuschauer: 35.499



In der Länderspielpause nach dem HSV-Spiel teilt der umstrittene, amtierende Vereinsvorstand Michael Frauen per Pressemitteilung mit, nun doch keine dritte Amtszeit anzustreben!

Während diese Nachricht im Blog der RKS-Ultras mit Vorsicht gefeiert wird, schweigt Weiland sich auch zu dieser Nachricht aus.

14. Spieltag 2. Bundesliga: 1. FC Nürnberg (H)

29 Punkte nach 14 Spielen – Natürlich hätte das jeder beim SVA ohne lange nachzudenken angenommen, aber nach diesem Spiel müssten es eigentlich 31 Punkte sein! Der Club, bzw. Mirko Kastenmeier, sieht nach zwei Minuten glatt rot und ist danach 88 Minute in Bedrängnis, aber fängt sich kein Tor. Am Ende waren sogar zwei Chancen dabei, das 1:0 mit 10 Mann zu erzielen. Hannover muss sich hier vorwerfen lassen, vor dem Tor versagt zu haben.

Treffer: -

Zuschauer: 13.138

15. Spieltag 2. Bundesliga: Kieler SV Holstein (A)



„Freakspiel“ passt als Bezeichnung dieser Partie sehr gut. Bei Hannover gelingt vorne alles, weil Kleo Aliu einen fantastischen Tag hat. Bei Kiel gelingt viel, immerhin drei Tore, aber es reicht dennoch nicht, weil man sich einen Patzer erlaubt, den Keidel zum zwischenzeitlichen 4:2 (Endstand 4:3) nutzen kann.

Der Innenverteidiger Achtermann klärt vor dem einlaufenden Aliu, behindert dabei aber den eigentlich besser postierten eigenen Keeper bei der Klärung dieses Balles im eigenen Strafraum, der Ball kullert vor die Füße von Keidel, der ins leere Tor abschließt!



Treffer: Aliu (16, 29), Wendelen (39), Keidel (91)

Zuschauer: 15.573

Achtelfinale DFB-Pokal: Bayer 04 Leverkusen (H)



Nach zehn Minute ist die Pokalpaarung zwischen Leverkusen und Arminia Hannover entschieden, denn zu diesem Zeitpunkt führen die Bundesligisten bereits mit 2:0. Es folgt dann noch in den ersten 45 Minuten ein 3:0, was auch den Endstand darstellt.

Man muss den Blauen aber anerkennend zustehen, dass sie wenigstens ein Tor verdient hätten, bei einem xG-Wert von 1,23!

Treffer: -

Zuschauer: 15.000

16. Spieltag 2. Bundesliga: FC Carl-Zeiss Jena (H)

Die Blauen brauchen einen Gegentreffer, um aus dem Potte zu kommen. Nach einem frühen Gegentor in Minute acht, kann sich zunächst Keidel auf Rechtsaußen durchtanken und einen Ball einschieben und kurz nach dem Seitentausch trifft der Joker Fourmy zum 2:1 Sieg.

Insgesamt war das kein Meisterstück, aber am Ende der englischen Woche ein wichtiger Dreier.



Treffer: Keidel (33), Fourmy (47)

Zuschauer: 12.367

17. Spieltag 2. Bundesliga: FC Ingolstadt (A)

Zum Ende der Hinrunde zeigt die Weiland-Elf das schwächste Spiel der Saison und verliert mit 0:3 in Ingolstadt.

(click to show/hide)

Treffer: -

Zuschauer: 13.217

Der Winter in Hannover (Rückblick, Ausblick, Aktuelles und Transfers)

Rückblick & Ausblick

Aufgrund der starken Hinrunde und einem dritten Platz in der Wintertabelle wäre es völliger Quatsch noch den Nichtabstieg als Ziel zu nennen, aber weiterhin bleibt das Ziel die „entspannte“ Saison.
Übersetzt heißt das, dass man bei den Spielen nach wie vor mithalten will, keine Klatschen wie gegen Ingolstadt einfahren will und tabellentechnisch irgendwie im Mittelfeld landet.

Aktuelles



Außerdem gab es zum Jahresende einen Wechsel im Vereinsvorstand! Michael Frauen verlässt die Arminia und widmet sich wieder der Baubranche und überlasst Jan-André Ebert seinen Sessel beim SVA.

Transfers



Etwas überraschend verlässt Rasim Bulic den SVA. Er war in der Hinrunde Stammspieler, allerdings auch mit der Perspektive im Sommer keinen neuen Vertrag zu bekommen, da er kürzlich seinen 35. Geburtstag gefeiert hat. Er wechselt in seine Heimat zum FK Velez Mostar.

Durch den Abgang Bulics und dem Wegfall eines guten Verdieners, musste und konnte man beim SVA einen Wunschspieler Weilands holen.



Steve Cooper konnte bei zwei längeren Probetrainingsaufenthalten wahrhaft überzeugen. Der Linksfuß ist im Grunde ein 1:1 Ersatz für Bulic. Zuletzt hat er für Swansea City in der Championship gespielt. Zudem ist er mit einem SVA-Gehalt zufrieden.



Außerdem hat sich der SVA noch Heealii Taputuarai geangelt. Er hat zuletzt in der Ligue 2 sein Geld verdient und zwar bei Caen und Valenciennes. Auch er war, mit Cooper, mehrfach zum Probetraining am Bischofsholer Damm und kann Henvey im offensiven Mittelfeld ergänzen. Auch er hat ein vergleichsweise kleines Gehalt akzeptiert.



In der Deadline-Woche gelingt es der Arminia noch, sich einen Wechselspieler für den extrem starken Fourmy zu leihen. Schmidt wird aus der Landeshauptstadt Nordrhein-Westfalens nach Niedersachen verliehen.

18. Spieltag 2. Bundesliga: FC Hansa Rostock (A)



Mit einem kleinen Aufreger starten die Arminen in das Spiel zum Rückrundenstart. Es waren rund vier bis fünf Minuten gespielt im Ostseestadion, da schickt Fourmy O’Neill auf Außen auf den Weg, aber dieser wird vom Rostocker Linksverteidiger Leszczynski regelwidrig mit einem Tritt von hinten in die Beine am Weiterlaufen gehindert. Glaubt man den Rufen der Arminia-Bank, „muss das Rot“ sein. In der Tat war der Übeltäter mit der gelben Karte gut bedient und noch besser wird es für ihn, als er in Minute 11, weil die Blauen sich schlecht abstimmen, einfach in den Strafraum ziehen und ungehindert zum 1:0 treffen darf.

Im Anschluss sind die Blauen aber die bessere Elf und drehen vor der Halbzeit den Spielstand zu ihren Gunsten. Am Ende gewinnen sie sogar mit 3:1.

Treffer: Keidel (17), Fourmy (25, 80)

Zuschauer: 20.437

19. Spieltag 2. Bundesliga: SG Dynamo Dresden (H)

(click to show/hide)

Dynamo hat sich nach wie vor nicht berappeln können und steht in der 2. Liga weiterhin unten drin, allerdings scheinen die drei Abstiegskandidaten aus Jena, Braunschweig und Heidenheim schon recht abgeschlagen. Zudem konnten die Blauen gegen Dresden aus den letzten fünf Aufeinandertreffen nur 2 Punkte holen – Schon so ein bisschen wie ein kleiner Angstgegner.

Die Blauen bestätigen den tollen Start ins Jahr 2036 und gewinnen gegen den Angstgegner recht locker mit 2:0. Dresden hatte gute zehn Minuten zu Beginn, danach war Arminia in allen Belangen überlegen.

Treffer: Fourmy (31, 53)

Zuschauer: 13.117

20. Spieltag 2. Bundesliga: Karlsruher SC (H)

Wieder spielt das A-Team in Hannover und der Lauf geht weiter. Fourmy ist prächtig in Form und wird nach drei Treffern auch zum Spieler der Woche gewählt.

Treffer: Fourmy (17, 36, 69), Ruthenbeck (81, ET)

Zuschauer: 12.204





In der Tabelle zeichnet sich sowohl vorne als auch hinten ein größerer Cut ab. Hinten sind der 1. FC Heidenheim, Eintracht Braunschweig und Carl-Zeiss Jena, trotz gerade steigender Form in heftiger Abstiegsgefahr.
Vorne musste Lautern ein wenig Federn lassen, während Schalke 04 eine steile Kurve nach oben nimmt. Platz 2 von Arminia Hannover ist schon echt überraschend, aber eine sehr schöne Momentaufnahme.
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Noergelgnom

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Re: [FM23] Allez les Bleus - Ein neuer Hirte am Bischofsholer Damm
« Antwort #141 am: 20.Februar 2024, 22:35:37 »

Eigentlich müßte ich einen Verein mit einem derart Frauenfeindlichen Anhang ja boykottieren, aber manchmal ist es halt einfach gerechtfertigt. :D
Schön, dass ihr den Jochen Schneider für ganz ganz Arme endlich wieder los seid.
(Und schade, dass ihr ihn nicht vor der Umsetzung seiner sinnbefreiten Stadionaktion losgeworden seid. :( )

War sonst noch was?
Arminia auf Kurs Aufstieg, die großen Vereine zittern, wenn sie nach Hannover müssen ... nee, eigentlich alles wie immer, wa? :D

(Großartiges Update, bin gespannt, wo die Arminia am Ende stehen wird, ich prophezeihe mal, dass es keinefalls schlechter als Platz 5 wird und drücke alle Daumen für den ganz großen Wurf. :) )
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“Goodness is about what you do. Not who you pray to.” (Terry Pratchett)

Lavayeux' Europatour - Die Geschichte eines Luxemburgers

knufschu

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Re: [FM23] Allez les Bleus - Ein neuer Hirte am Bischofsholer Damm
« Antwort #142 am: 28.Februar 2024, 09:12:01 »

@Noergelgnom: Danke und ja, Frauen ist (endlich) weg und damit auch die Frauenfeindlichkeit des SVA :-) Wobei, das muss man sagen, der neue Vorstand ist ebenso wenig spendabel. Aber er hat nicht den Malus, dass man die Arminia aus dem Robert-Kalweit Stadion gezwungen hat.


Kapitel 47 „Vereinsgeschichte – Zweitklassige Arminia: Absturz, bei leichtem Aufbäumen (1)“

Mit dem Abstieg der Blauen in die Drittklassigkeit begann der langsame sportliche Niedergang. Es war ein wenig wie bei einem Korallenriff, das langsam stirbt und dessen Ursachen für das Zugrundegehen nicht monokausal sind.

Sportlicht fand sich die Arminia 1980/81 zunächst in er Oberliga Nord, also der Drittklassigkeit wieder. Die Besonderheit dieser Oberliga, bestehend aus insgesamt 18 Mannschaften, war, dass es keinen Aufsteiger gab, da die eingleisige 2. Bundesliga eingeführt worden ist. Der Meister, der FC St. Pauli, nahm an einer Meisterrunde aller Oberligen teil. In dieser Runde spielten die Meister aus den insgesamt acht Oberligen (Bayern, Baden-Württemberg, Hessen, Südwest, Nordrhein, Westfalen, Berlin, Nord) in einer Gruppen- und K.O.-Phase gegeneinander.

Weiterhin ungewöhnlich scheint, dass es viele Absteiger gab, denn ab Platz 13 stieg man in die Viertklassigkeit ab und die Arminia aus Hannover belegte in der Abschlusstabelle damals den 11. Rang, war also als Zweitligaabsteiger direkt wieder in Abstiegsnöten. Inzwischen war der Schuldenberg bei rund einer Million D-Mark angekommen.

Die Folgesaison 1981/82 lief dann erheblich besser. Nach 34 gespielten Partien schlossen die Blauen auf dem zweiten Tabellenplatz ab und konnten sich für die Aufstiegsrelegation zur 2. Bundesliga qualifizieren, während z.B. der Lokalrivale, der OSV, als Tabellenletzter abstieg. Die Amateure des SV Werder Bremen stiegen als Meister direkt in die 2. Liga auf.

In der Aufstiegsrunde spielte Arminia dann in einer Gruppe mit Tennis Borussia Berlin, TuS Schloß Neuhaus und dem BV 08 Lüttringhausen in einer Gruppe. Hierauf wird aber in einem späteren Posting geblickt, denn zwei der drei genannten Gegner dieser Aufstiegsrunde gibt es unter der damaligen Namensgebung nicht mehr. Hier lohnt sich ein vertiefender Blick.

Übrig bleibt aber die Information, dass die Arminia aus Hannover in dieser Runde gescheitert ist und nicht in die 2. Bundesliga aufgestiegen ist. Wer weiß, welchen Kurs der SVA dann vielleicht genommen hätte.

21. Spieltag 2. Bundesliga: 1. FC Kaiserslautern (A)

Auf dem Betze sehen die Zuschauer ein echt packendes Zweitligaduell, dass zum Teil rasant hoch und runter geht. Für die unentspannten Coaches war das vielleicht ein Höllenritt, für die Fans ein Fest, an dessen Ende Arminia mit 2:0 gewinnt.



Symbolisch für das rasante Spiel ist eine Szene in der 64. – 66. Minute: Zunächst spielt der SVA einen häufig gesehenen Spielzug aus dem Playbook über Linksaußen. O’Neill, der den verletzten Aliu prächtig ersetzt, wird in die Tiefe geschickt, erläuft sich die Pille, zieht in den Strafraum und flankt flach rein, Schmidt, kommt im Fünfmeterraum an den Ball, aber schafft es nicht, die Kugel über die Linie zu drücken. Im direkten Gegenzug kann der FCK sich über Rechtsaußen durchsetzen und Novodomsky rettet am Ende des Konters mit einer grandiosen Parade den Vorsprung. Zu diesem Zeitpunkt schießt Lautern übrigens erstmals aufs Tor, vorher ging einfach zu viel am Kasten vorbei, während Hannover die Chancen heute besser nutzte.

Treffer: Keidel (21), Henvey (36)

Zuschauer: 20.071

22. Spieltag 2. Bundesliga: DSC Arminia Bielefeld (H)



Was Weiland gerade anpackt, es wandelt sich ins Gute! Im Namensvetter-Derby gewinnen die Blauen mit 3:1, obwohl sie deutlich weniger Torgefahr ausstrahlen als die Bielefelder. Zudem beweist Weiland ein gutes Händchen und wechselt gleich zwei Joker ein, denn sowohl Nennhuber als auch Schmidt treffen nach Einwechslung.

Im Rückspiel steht Storm, der inzwischen Stammstürmer der Arminia aus Bielefeld ist, zu Spielbeginn auf dem Rasen, kann aber in seinen 78 Minuten Einsatzzeit kein eigenes Tor, aber ein solides Spiel machen.

Treffer: Keidel (11), Schmidt (54), Nennhuber (84)

Zuschauer: 14.664

23. Spieltag 2. Bundesliga: SpVgg Greuther Fürth (A)

Die kommenden (zum Teil englischen) Wochen entscheiden für die Blauen, die aktuell auf Rang eins der Tabelle stehen, wohin der Weg sie in der kommenden Saison führen wird, denn der Spielplan hat nun einige Brocken parat, denn es warten zunächst Fürth (Platz 2), Union Berlin (Platz 6) und nach einem Zwischenspiel gegen Heidenheim (Platz 16) die aktuell formstärkste Zweitligamannschaft, Schalke 04 (Platz 4).

An die zuletzt zwei sieglosen Partien gegen die Kleeblätter reiht sich nach Spielende eine weitere Niederlage. Die Blauen beginnen in der Ferne furios, müssen aber nach zehn Minuten O’Neill verletzt auswechseln. Der für ich eingewechselte Medina ist ein absolutes Downgrade, was man leider schnell bemerkt. Benecke und Leimeister bringen die Fürther dann in Führung. Fourmy Ausgleich kommt in Minute 83 zu spät – 1:2 verloren.

Treffer: Fourmy (83)

Zuschauer:22.659

24. Spieltag 2.D Bundesliga: FC Union Berlin (H)

Mit einigen angeschlagenen Spielern folgt das Spiel unter der Woche gegen Kleo Alius künftigen Verein, Union Berlin. Aliu selbst meldet sich nach Grippe wieder fit, was die Lage auf Linksaußen ein wenig entspannt.



Der Blick der Blauen sollte nun nach dem Spiel gegen Union eher nach unten gehen, denn erneut verliert man mit 1:2. Fourmy bringt den SVA zwar noch in Führung, aber Union dreht die Partie zu seinen Gunsten um.

Treffer: Fourmy (5)

Zuschauer: 14.845

25. Spieltag 2. Bundesliga: 1. FC Heidenheim (A)

Jetzt mal eine Phrase dreschen: „Am Ende fragt keine nach diesem Spiel.“ – Arminia Hannover gewinnt ein ziemliches Gewürge mit 1:0. Wichtiger Dreier, denn irgendwie auch historisch! Mit 53 Punkte hat die Arminia nun die bisher höchste Punktzahl in der 2. Bundesliga erreicht. In der letzten Saison endete man mit 50 Punkten.

Treffer: Taputuarai (82)

Zuschauer: 12.266

26. Spieltag 2. Bundesliga: FC Schalke 04 (H)



Patrick Mainka hat die Königsblauen wieder in die Spur Richtung Bundesliga gebracht! Im Herbst 2035 holte man ihn nach Gelsenkirchen und seitdem ist der Verein wahrhaft auf dem aufsteigenden Ast! Mainka führte S04 von Platz 15 auf Rang 3!



An diesem Spieltag guckt der zuletzt erfolgsverwöhnte Mainka nach zehn Minuten allerdings etwas angesäuert auf den Rasen in Hannover. Zuvor hatte seine Mannschaft innerhalb dieses kleinen Zeitfensters drei Tore gefressen und lag mit 3:0 hinten. Erst nach dem Seitentausch haben seine Jungs wieder die Fassung gefunden und sich bis auf 2:3 an die Hannoveraner herangepirscht, nur um dann von Alius 4:2 Siegtreffer doch ohne Punkte nach Hause in den Westen geschickt zu werden.

Treffer: Henves (2, Str.), Fourmy (4, 11), Aliu (75)

Zuschauer: 15.000

27. Spieltag 2. Bundesliga: Eintracht Braunschweig (A)

Über dieses Derby werden keine Heldenlieder gesungen! Weil sie spielerisch nichts zusammenbekommen, packen die Blauen irgendwann das Langholz aus, Braunschweig trifft irgendwann folgerichtig, aber Hannover kann ausgleichen. Zudem sehen die Gastgeber in Minute 57 die rote Karte, bzw. deren Spieler Quashi und dennoch kann Arminia nur einen Punkt mitnehmen. Das wir ein 1:1 der schwachen Sorte, eine Minusleistung.

Treffer: Henvey (43)

Zuschauer: 14.125

28. Spieltag 2. Bundesliga: TSV 1860 München (H)

Puphal! Das Kryptonit der Arminia aus Hannover, denn in den letzten Aufeinandertreffen hat der Zehner der Münchner den SVA immer gut beschäftigt.

Weiterhin – es ist das letzte Saisondrittel, man merkt es – verletzten sich Aliu, Keidel und O’Neill und fallen jeweils für die kommenden zwei bis drei Spiele aus. So sind mit einem Wisch alle Außenspieler raus…

Weil die Voraussetzungen wirklich schlecht waren, kommt das schwache Spiel der Blauen nicht unerwartet. Weiland nutzt erstmals ein 4-4-2 lavayeuxscher Prägung, doch die Münchner Löwen gewinnen mit 1:0.

Treffer: -

Zuschauer: 13.375



Noch in der Pressekonferenz nach dem 60-Spiel stellen die Arminen einen neuen Jugendabteilungsleiter vor. Flüthmann beendet seine Zusammenarbeit mit dem RWE und kommt an die Leine, in der Hoffnung, dass irgendwann mal ein guter Jugendspieler vom Bischofsholer Damm kommen wird.

29. Spieltag 2. Bundesliga: 1. FC Köln (A)

Indes läuft der Kader Weilands vor dem Köln-Spiel weiter auf der letzten Rille, weil sich nun auch Cooper noch verletzt.
Tabellarisch läuft es für die Armine allerdings sehr gut, sechs Spieltage vor Saisonende steht man auf Platz 1 und das Ziel der „ruhigen Saison“ (mit Blick nach unten) ist längst erfüllt.

Ruhig ist auch das Spiel im RheinEnergieStadion, denn es endet torlos 0:0. Beide Teams haben die Führung auf dem Fuß, bei der Arminia vergibt Schmidt in der 91. Minute freistehend, bei Köln kann Romano seinen Treffer nicht machen.

Treffer: -

Zuschauer: 34.525

Die Luft oben wird für die Blauen nun dünner, nach zwei Punkten aus drei Spielen. Greuther Fürth ist wieder ganz vorne, Schalke ist auf 4 Punkte herangekommen und Lautern auf 5. Egal wie es endet, die Arminia wird vermutlich irgendwo zwischen Platz 1 und 4 abschließen.

Ein Blick in die Bundesliga verrät, dass die Aufsteiger aus Bochum und Düsseldorf im Oberhaus überhaupt keine Chance haben. Der VfL hat nach 29 Spielen 8 (!) Punkte und die Fortuna 10. Der FC Bayern wird zudem wohl eine weitere Meisterschaft einfahren. Seit 2012 hat nur einmal die Hertha (2026/27) den Titel in der Bundesliga holen können, ansonsten gingen alle Meisterschaften nach München. Daher sitzt Nagelsmann weiterhin auf der Trainerbank der Bayern.

30. Spieltag 2. Bundesliga: Hamburger SV (H)

Wieder eine Nullnummer des „Torlos-SVA“, wie die regionale BILD-Ausgabe titelt – 0:0. Gegen die Hamburger ist das schon ärgerlich, weil man – trotz des schmalen Kaders – besser war.

Achja und weil es gerade so viel Spaß macht, in Hannover über Verletzungen zu jammern, Aliu hat sich bei seinem Comeback wieder verletzt. Das war vermutlich sein letztes oder vorletztes Spiel für die Blauen, denn er fällt rund vier Wochen aus und wechselt bekanntlich ja im Sommer an die Alte Försterei.

Treffer: -

Zuschauer: 15.000





Parallel gewinnt Fürth gegen Schalke 04 und der FCK holt ebenso einen Dreier, so dass sich diese Tabellensituation ergibt. Vorne ist das Rennen um den Aufstieg echt packend, wobei Hannover eine ziemliche Formkrise hat, das muss man leider eingestehen. Unten drin kämpfen drei Vereine um die Plätze 15 – 17. Jenas Abstieg scheint bereits besiegelt.

Anbei noch ein Blick auf das Restprogramm der Aufstiegskandidaten:

SpVgg Greuther Fürth: Eintracht Braunschweig, TSV 1860 München, 1. FC Köln, Hamburger SV (Tipp: Platz 1)

Arminia Hannover: 1. FC Nürnberg, Kieler SV Holstein, FC Carl Zeiss Jena, FC Ingolstadt 04 (Tipp: Platz 4)

1. FC Kaiserslautern: 1. FC Köln, Borussia Dortmund (Halbfinale DFB-Pokal), Hamburger SV, 1. FC Nürnberg, Kieler SV Holstein (Tipp: Platz 3)

FC Schalke 04: 1. FC Union Berlin, 1. FC Heidenheim, SG Dynamo Dresden, Eintracht Braunschweig (Tipp: Platz 2)
« Letzte Änderung: 28.Februar 2024, 12:10:10 von knufschu »
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Re: [FM23] Allez les Bleus - Ein neuer Hirte am Bischofsholer Damm
« Antwort #143 am: 28.Februar 2024, 14:53:11 »

puuh jetzt bloß nicht die nerven verlieren und alles auf den letzten Metern verschenken.
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Re: [FM23] Allez les Bleus - Ein neuer Hirte am Bischofsholer Damm
« Antwort #144 am: 28.Februar 2024, 18:35:04 »

Kleiner Vorsprung, aber ist noch nicht durch. Dranbleiben!

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Re: [FM23] Allez les Bleus - Ein neuer Hirte am Bischofsholer Damm
« Antwort #145 am: 28.Februar 2024, 21:52:42 »

Spannung!  8)
Das Tor zum Goldenen Land ist weit offen, jetzt aber auch das Durchgehen nicht vergessen.
Arminia wird Zweiter, bei so vielen gedrückten Daumen kann das gar nicht schief gehen. :)
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Re: [FM23] Allez les Bleus - Ein neuer Hirte am Bischofsholer Damm
« Antwort #146 am: 29.Februar 2024, 20:34:54 »

@Elemotion, Karagounis, Noergelgnom: Weiterlesen, weiterlesen! Danke für die Daumen! :-)


Kapitel 48 „Big data und Rechnerei: Geht das im Fußball?“

Jürgen Klopp soll sie nutzen, so sagt man, der FC Brentford will damit in die Premier League, so liest man, der FC Midtjylland hat es versucht, so weiß man. Hier im Meistertrainerforum gibt es eine Reihe von lesenswerten Spielständen, die auf das sogenannte Moneyball-Prinzip setzen. Hätte ich auch mal Interesse dran, aber bisher reizen mich nach wie vor diese Art von Spielständen, wie bei der Arminia aus Hannover.

Das Prinzip Moneyball muss hier nicht erklärt werden, denn den meisten ist es hinlänglich bekannt und ich würde es hier vermutlich fehlerhaft wiedergeben, daher wage ich eher eine Positionierung.

Big data bedeutet für mich auch zeitgleich, dass man versucht mit Rechnerei oder der Mathematik, die mir stets fern war, ein Spiel, bei dem alle paar Sekunden der Ball wechselt und - wie die Sporthochschule Köln erforscht hat – sowieso die Hälfte der Tore und Aktionen per Zufall passieren in einen Algorithmus, eine allgemeingültige Formel, die diesen Sport erklären soll, zu pressen. So recht weiß ich nicht, was ich davon halten soll, weil diese Werte auch zugleich in der Sportberichterstattung einen zunehmenden Raum einnehmen. Ich will hier auch keinen Verriss über big data schreiben, denn ich liebe es wirklich, wenn die richtigen Leute den diametral abkippenden Sechser einfordern, man von idealer Boxbesetzung schwärmt oder die spärliche Restverteidigung mal wieder Thema ist.

Vorbei scheint (zurecht) die Zeit, in der die Spieler da unten „einfach mal mehr kämpfen sollen“. Passquoten, expected Goals, intensive Läufe, durchschnittliche Balleroberungsdauer oder – nicht zu vergessen - der Hype der Europameisterschaft 2016: Packing!

Diese Begriffe dominieren nun den Fußball. Wie gesagt, ich finde viele Dinge davon sind ein Zugewinn. Ob sie alle helfen, wage ich zu bezweifeln.

Dieses teils chaotische Spiel, bei dem auch die Zuschauer auf den Rängen eine Rolle spielen, wenngleich sie für die DFL ohnehin nur noch zu einer netten Staffage für ein Produkt verkommen, lässt sich nicht komplett mathematisieren, denn manchmal verliert zum Glück noch eine Mannschaft, die einen xG-Wert von 2,64 zu 0,56 hatte.

Wie gesagt, es ist kein Plädoyer gegen oder für die „big data“, denn manchmal macht das Rechnen auf der Tribüne, vor dem TV-Gerät ja auch Spaß. Was passiert, wenn die jetzt noch zwei Tore schießen?! Was zählt eigentlich? Die Tordifferenz?! Der direkte Vergleich? Warum ich darüber schreibe? Lest den Beitrag! :-)

31. Spieltag 2. Bundesliga: 1. FC Nürnberg (A)



„Angst“ - das muss das Gefühl sein, wenn Weiland morgens an der Geschäftsstelle den Anrufbeantworter abhört oder die Mails durchklickt. Für das Spiel in Nürnberg fallen nun Aliu, Nennhuber, Taptuarai, Schmidt und Funk aus. Zwei davon sind Stammspieler, drei sind wichtige Rotationsspieler.



Hinzu kommt, dass die Blauen gegen den Club in den letzten Spielen immer eher schlecht ausgesehen haben.

Mit einer Auswechselbank voller Defensivspezialisten zünden die Blauen in Minute eins, genau genommen nach 18 Sekunden (Vereinsrekord)! Fourmy netzt gegen seinen Ex-Verein, nachdem ihm Wendelen eine Flanke perfekt in den Lauf spielt. Grandiose Torrückkehr der Arminia! Überhaupt ist Wendelen heute der verdiente Spieler des Spiels, denn durch seinen Siegtreffer zum 2:1 in der 85. Minute leistet er einen riesigen Beitrag zu den Saisonpunkten 60, 61 und 62.



Treffer: Fourmy (1), Wendelen (85)

Zuschauer: 43.465

Was passiert auf den anderen Plätzen?

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32. Spieltag 2. Bundesliga: Kieler SV Holstein (H)

Kein Spiel ohne den Chor der Verletzten! Gegen Kiel fällt O’Neill aus: Knieverdrehung, das ist also sein Saisonaus.



Beim Heimspiel gegen die Norddeutschen spielen die Blauen deutlich besser, aber es fehlt am Ende die Überzeugung in der Chancenvollendung. Das 1:1 hätte man vermutlich im Mittelteil oder zu Beginn einer Spielzeit mit den Worten „Gut gespielt, ausreichend Chancen erarbeitet, alles in Ordnung“ abgetan, aber jetzt in der Crunchtime bewertet man natürlich anders und muss es als „ärgerlich“ einordnen, denn Fourmy hätte mehr als nur dieses eine frühe Tor machen müssen.

Treffer: Fourmy (3)

Zuschauer: 13.432

Was passiert auf den anderen Plätzen?

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33. Spieltag 2. Bundesliga: FC Carl Zeiss Jena (A)

Die Länderspielpause vor dem vorletzten Spieltag tut der Arminia mit Blick auf die Verletzungen sehr gut! Entgegen der üblichen Vorgehensweise hat Weiland dieses Jahr kein Testspiel vereinbart, sondern gönnt allen Jungs eine Pause oder ein entspanntes Spiel in der zweiten Mannschaft.

Was zum Teufel?! Die Pause tut der Arminia überhaupt nicht gut. Gegen den Tabellenletzten aus Jena verlieren die Blauen mit 2:0! Vorne werden gute Chancen nicht genutzt, Fourmy trifft die Latte, Henvey kann einen Volley aus rund acht Metern nur direkt auf den Keeper schießen?!

Treffer: -

Zuschauer: 6.665

Was passiert auf den anderen Plätzen?

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Aufstiegs-Livekonferenz: 34. Spieltag der 2. Bundesliga



"Liebe Fußballfans,

herzlich willkommen zur Livekonferenz! Es ist der der 18. Mai 2036 und die 2. Bundesliga lädt zum Saisonfinale. Während Frank Schmidt mit der Spiervereinigung aus Fürth bereits als Meister über die Ziellinie geht, sind Schalke 04, der 1. FC Kaiserslautern und ein etwas in Vergessenheit geratener Verein, nämlich Arminia Hannover, am letzten Spieltag im Rennen um die Plätze zwei bis vier in der Bundesliga.

Ja, es wird einen dieser drei Clubs erwischen. Einer dieser drei Vereine wird am Saisonende mit leeren Händen dastehen und etwas geknickt auf diese Spielzeit zurückblicken. So ist Fußball, so lieben wir diesen Sport!

Ein kurzer Blick auf die drei Paarungen, die in dieser Liveschalte betrachtet werden:



Das Überraschungsteam, der Zweitplatzierte aus Hannover, hat für alle Experten eine verblüffende Saison hinter sich. Die Elf aus Niedersachsen, deren größte Erfolge nur in Geschichtsbüchern zu lesen sind, hat im Grunde nie den Anschluss zu den oberen Tabellenplätzen verloren. Jetzt, pünktlich zum Saisonfinale plagen die Blauen, wie sie sich nennen, allerdings arge Verletzungssorgen, gepaart mit einem Formknick, der seinen Höhepunkt am 33. Spieltag erreichte, denn man verlor gegen den Tabellenletzten aus Jena mit 0:2.
Die Arminia trifft auf den FC Ingolstadt, trainiert von Sebastian Polter. Die Schanzer beenden die Spielzeit vermutlich auf Rang 5 oder 6. Nur am Rande: von den letzten fünf Duellen konnten die Blauen übrigens kein Spiel gegen die Schanzer gewinnen.

Rund um diese Paarung gibt es noch ein pikantes Detail zu berichten. In der Aufstiegsrelegation zu 2. Bundesliga der Spielzeit 2030/31 traf die Arminia auf den FCI und scheiterte damals zusammengerechnet mit 0:6 an Ingolstadt. Gabrijel Rukavina, der inzwischen in Kroatien spielt, hatte die Niedersachsen mehr oder weniger im Alleingang auseinandergenommen.



Die Legende, die roten Teufel aus Kaiserslautern sind das nächste Team, was wir hier vorstellen wollen: Der FCK hat nach einer Durststrecke und finanziellen Problemen in den 2020er Jahren in kleinen Schritten die Kurve gekriegt und etabliert sich wieder im deutschen Profifußball. In den vergangenen Jahren spielte der FCK hin und wieder in der Bundesliga, konnte aber die Klasse nie halten und musste nach dem Aufstieg direkt den Wiederabstieg hinnehmen. Zuletzt spielten Lautern, wie man sie in der Kurzform nennt, 2032/33 in der Bundesliga. Damals verpasste man den Klassenerhalt als 18. der Tabelle. Große Titel haben die roten Teufel auch mal eingefahren, aber diese kennen nur die Älteren unter Ihnen. Besonders nennenswert war hier die Phase der 1990er Jahre, als man als Aufsteiger auch deutscher Meister werden konnte. Die bekannteste Legende des FKC ist natürlich Andy Brehme, der Elfmeterschütze im WM-Finale 1990.
Der 1. FC Kaiserlautern trifft am diesem 34. Spieltag auf Holstein Kiel. Die Nordlichter beenden die Spielzeit im grauen Mittelfeld der 2. Liga und warten auf eine Rückkehr in das Oberhaus, die nunmehr auch fünf Jahre her ist.



Die dritte Mannschaft im Bunde ist jedem Bekannt: Schalke 04. Die Königsblauen hatten nicht nur eine furchtbare letzte Saison, als man nach 13 Jahren als Letzter aus der Bundesliga abstieg, sondern auch einen furchtbaren Saisonstart. Erst ein Trainerwechsel, die Einstellung von Patrick Mainka, brachte die Westdeutschen wieder in die Spur. Von Platz 15 konnte man sich erst spät in der Saison in das Aufstiegsrennen einsteigen. Über Schalke muss nicht viel erzählt werden. Vor der Saison sind alle Fußballkenner davon ausgegangen, dass die Königsblauen souverän wieder aufsteigen. Souverän war das nicht, aber am Ende kann sich vielleicht doch noch alles zum Guten wenden? Wir werden sehen.
Gegner der Schalker ist Eintracht Braunschweig. Der einsteige deutsche Meister von 1967 pendelte in den letzten Jahren zwischen der 2. und 3. Liga, hat aber diese Saison den Klassenerhalt sich in der Tasche.

Alle drei Paarungen betrachtend hat Arminia Hannover die schwierigste Aufgabe vor sich, aber Lautern und Schalke sind auf Schützenhilfe angewiesen, wenn sie direkt in die 2. Liga aufsteigen wollen.

Ich leg‘ mich fest! Das wird eine spannende Nummer, dieser 34. Spieltag der 2. Bundesliga im Jahr 2036! Mein Favorit für den direkten Aufstieg sind die Schalker und ich schätze Hannover wird sich sehr schwertun und am Ende in die Röhre gucken."

Die Spielminuten 0 – 25

Arminia Hannover – FC Ingolstadt 04

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1. FC Kaiserslautern – Kieler SV Holstein

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FC Schalke 04 – Eintracht Braunschweig

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Die Spielminuten 25 – 45

Arminia Hannover – FC Ingolstadt 04

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1. FC Kaiserslautern – Kieler SV Holstein

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FC Schalke 04 – Eintracht Braunschweig

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Die Spielminuten 45 – 70

Arminia Hannover – FC Ingolstadt 04

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1. FC Kaiserslautern – Kieler SV Holstein

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FC Schalke 04 – Eintracht Braunschweig

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Die Spielminuten 70 – Spielende

Arminia Hannover – FC Ingolstadt 04

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1. FC Kaiserslautern – Kieler SV Holstein

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FC Schalke 04 – Eintracht Braunschweig

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Nach Ende der Livekonferenz

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« Letzte Änderung: 29.Februar 2024, 21:32:53 von knufschu »
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Re: [FM23] Allez les Bleus - Ein neuer Hirte am Bischofsholer Damm
« Antwort #147 am: 29.Februar 2024, 21:37:01 »

Was ein Saisonfinale.
Will da inhaltlich (noch) gar nicht so groß drauf eingehen, Bewertung folgt nach dem Schlußakkord.
Aber: superspannend - und superspannend geschrieben und präsentiert.
Chapeau und Danke!  8)
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Re: [FM23] Allez les Bleus - Ein neuer Hirte am Bischofsholer Damm
« Antwort #148 am: 01.März 2024, 09:41:04 »

AYAYAY das ist ja gerade nochmal halbwegs glimpflich mit der Relegation ausgegangen. Jetzt muss diese aber gewonnen werden.

Geschossene Tore, das dürfte das erste und letzte mal in deinem FM Dasein bleiben, dass diese Entscheidung zum tragen kommt.
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Re: [FM23] Allez les Bleus - Ein neuer Hirte am Bischofsholer Damm
« Antwort #149 am: 01.März 2024, 22:14:08 »

uffffff  :-X

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Re: [FM23] Allez les Bleus - Ein neuer Hirte am Bischofsholer Damm
« Antwort #150 am: 02.März 2024, 08:23:25 »

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Re: [FM23] Allez les Bleus - Ein neuer Hirte am Bischofsholer Damm
« Antwort #151 am: 04.März 2024, 09:51:44 »

Oha, ein echt spannender Endspurt und wieder alle Weichen für pure Freude oder grenzenloses Drama gesetzt.
Ich bin gespannt, fürchte aber, dass die Blauen zweitklassig bleiben.  :-\
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knufschu

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Re: [FM23] Allez les Bleus - Ein neuer Hirte am Bischofsholer Damm
« Antwort #152 am: 04.März 2024, 21:29:55 »

@Noergelgnom: Nun hast du Lesestoff :-)
@Elemotion: Allerdings! Ich dachte nach dem Blick auf die Livetabelle "Das muss ein Fehler sein!"
@Karagounis & Flutlich: Ja, das was "Ufff" und "eng";-)
@Muffi: Du wirst mit dieser Aussage zitiert ;-)


Kapitel 49 „Die Relegation – kurioser Unsinn?“

Da die Arminia in dieser Spielzeit mal wieder in einer Relegation antritt, könnte ich nun, wie in Kapitel 21, über die Relegation abplacken und dieses Format zerreißen. Will ich aber nicht, will hier lieber ein paar Denkanstöße geben und verstaubte Erinnerungen wecken.

Die 11Freunde schlägt in einem Artikel, der leider hinter eine PayWall ist, die Play-Offs als ein besseres Format vor. Gedanklich ist für mich da was Überlegenswertes dran, es sind dann je nach Modus nicht bloß zwei Spiele, bei denen ggf. eine schlechte Tagesform im Hin- oder Rückspiel über den Aufstieg oder den Klassenerhalt entscheidet und damit eine Spielzeit entweder – wie Muffi richtig schreibt – zum „grenzenlosen Debakel“ oder zu „purer Freude“ werden lässt. Auf der anderen Seite scheint ein solches Format etwas schwierig umsetzbar zu sein, wenn nicht auch parallel eine Art „Meisterrunde“ stattfindet, von der ich im Gegenzug wenig halte.

Unabhängig davon, wie man nun Auf- und Abstiege organisiert, spült eine kleine Recherche rund um Sinn- und Unsinn der Relegation interessante Geschichten aus dem Profi- und Amateurfußball hervor.

Da gibt es zum Beispiel die Geschichte rund um die Relegation zwischen dem TSV Türkenfeld II und dem TSV Bernbeuren II. Die erstgenannte Mannschaft, Türkenfeld II, qualifizierte sich durch einen dritten Platz für die Relegation um die A-Klasse. So weit, so gut. Beim Gegner wird es dann allerdings skurril, denn der TSV Bernbeuren II konnte die sportliche Qualifikation für eine Relegation in die bayrische A-Klasse auf Kreisebene nicht erreichen und kämpfte in dieser Spielzeit eher um den Ab- als um den Aufstieg. Da aber keine der anderen Mannschaften Interesse an einem Aufstieg in die höhere Spielklasse hatte, spielt der Fast-Absteiger, der allerdings eine fast aufstiegswürdige Rückrunde hinter sich hatte, plötzlich um den Aufstieg, in einer Relegation! In der Relegation musste der favorisierte TSV Türkenfeld II auch zittern. Sie gewannen das Hinspiel auswärts mit 2:0, unterlagen aber im Rückspiel zuhause 1:2.

Ebenso interessant (wie tragisch) ist der Blick auf eine Relegtion zwischen Rot-Weiss Essen und dem Karlsruher SC im Jahr im Jahr 1980. Es ist die Aufstiegsrelegation der Rot-Weissen für die Bundesliga.
Für das Hinspiel besorgte Rolf Schafstall, Coach des RWE, sich angeblich Videomaterial, um die Stärken und Schwächen der Karlsruher zu beleuchten, bekam aber ein falsch belichtetes Band. Folglich konnte man sich taktisch wohl nicht so recht auf die Karlsruher einstellen und verlor im Hinspiel mit 5:1.

Ins Rückspiel gingen die Essener mit richtig Dampf unter dem Kessel in Rückspiek. Bereits nach einer Minute klingelte es im Kasten der Karlsruher. Ein richtig starker Angriff über die linke Seite, ein sehenswertes Dribbling und eine tolle Vorlage später brachten die Rot-Weissen früh in Führung. Man schraubte damals das Ergebnis bis auf 3:0 hoch, verlor am Ende aber mit 1:3, weil Uwe Dittusin der 83. Minute schlussendlich traf und den Essenern vermutlich damit den Willen zur Überraschung nahm. So nah dran an einem Wiederaufstieg in die Bundesliga waren die Essener bis heute nie wieder.

Erkennt jemand sherlockmäßig die Querverbindung zum SVA? Ja, in der 2. Bundesliga Nord der Spielzeit 1979/80 waren auch die Blauen noch mit dabei. Sie verloren gegen den RWE in der regulären Saison mit 1:2 und 1:4.

Zudem möchte ich gerne auch wieder im Kader der Rot-Weissen herumromantisieren. Entgegen meiner Annahme war Horst Hrubesch bereits beim HSV. Aber Namen wie Kaminsky, Mill und Lippens waren mir zumindest halbwegs geläufig. 

Hinspiel der Relegation zur Bundesliga: FC St. Pauli (A)

Relegation, also, St. Pauli also – Natürlich in größerem Stil in Hamburg, aber von der politischen Anschauung der Fans her ist die Paarung vermutlich – modern gesagt – ein „Match“. In der Spielzeit 2033/34 stieg St. Pauli als Zweiter der 2. Bundesliga in die erste Liga auf und konnte im Folgejahr als 14. der Abschlusstabelle die Klasse recht sicher halten. In dieser Spielzeit reichte es dann aber nicht für den direkten Klassenerhalt. Auf eine mittelmäßige Hinrunde folgte bei den Hamburgern schließlich eine äußerst durchwachsene Rückrunde mit nur zwei Siegen und ein paar Unentschieden. Der SC Freiburg konnte mit 34 Punkten und sieben Punkte Vorsprung als 15. die Spielklasse erhalten.

Nun aber ab in die erste Partie der Relegation: Das Spiel beginnt erwartbar mit einem starken Gastgeber am Millerntor. Die erste Torchance mit ordentlich xG-Fleisch auf den Rippen hat Dreesen, der als halbrechter Position im Strafraum abzieht. Novodomsky pariert den Schuss allerdings mit einer guten Flugparade! Angetrieben von einem starken Fosch kommt St. Pauli immer wieder zu Torabschlüssen, die zwar gefährlich, aber nicht unverteidigbar sind. Bis zur Halbzeit tut sich somit auf der Anzeigetafel nichts, ebenso wenig tut sich vor dem Tor des Kiez-Clubs, denn Arminia hat keinen Torschuss innerhalb der ersten 45 Minuten abgegeben. Für Aliu und Keidel gab es auf Außen kein Durchkommen. Immer wieder mussten sie ihre Dribblings abbrechen, lange Pässe auf Fourmy konnte der Stürmer auch nicht festmachen.

Zur Halbzeit schraubte Weiland ein wenig an der taktischen Ausrichtung und ging auf das klassische 4-3-3 zurück, in der Hoffnung, dass man über drei klare Mittelfeldspieler etwas Spielanteile erzielen kann. Allerdings startete die Partie, wie sie begann, mit einemguten ersten Torabschluss von Dreesen, den Novodomsky erneut gut parierte. Was dann allerdings geschah, ahnte niemand. Fourmy kann einen Ball in der Mittel mal unter Kontrolle bringen und von grätscht ihm Ali Hasan in die Aktion hinein. Der Schiedsrichter sieht es, bewertet es und zückt die rote Karte!



Der Mittelfeldakteur zeigt noch die klassische „Ball-gespielt-Geste“, muss aber vom Platz gehen. Trotz Überzahl kommen die Blauen aber nicht ins Spiel und fangen sich nach einer Stunde den ersten Gegentreffer. Greening kommt gerade noch so an einen etwas zu lang gespielten Ball auf der linken Seite an den Ball und schlägt eine unplatzierte Flanke, die Grgic aus vollem Lauf erwischt und in die Maschen einköpft!



Motiviert durch den Gegentreffer und bei der Ehre gepackt, kommen die Arminen nun doch ins Spiel. In der 65. Spielminute schießt O’Neill aus der zweiten Reihe nur knapp über den Kasten. Rund 30 Sekunden später macht der Leihspieler aus Leverkusen es dann besser und kann einen Steckpass von Cooper ins rechte Toreck schlenzen! 1:1!



Die Freude währt aber nicht lange, denn rund 20 Minuten vor Spielende treffen die Gastgeber mit einem Konter, den der eingewechselte Kitenge frei einschieben kann, weil er eben deutlich schneller als Rauschenbach ist. Mit einer 2:1 Niederlage, die am Ende unnötig aber verdient war, geht es also ins Rückspiel in Hannover.



Treffer: O’Neill (66)

Zuschauer: 27.384

Rückspiel der Relegation zur Bundesliga: FC St. Pauli (H)

Vier Tage nach der 2:1-Pleite folgt das Rückspiel in Hannover. Es ist blanker Hohn, dass diese Partie nicht ausverkauft ist, denn selbst hartgesottene Vertreter der RKS-Ultras wurden im Stadion gesichtet. Allein schon, weil man sich mit den Pauli-Fans nach dem Spiel einen reinkippen will, unabhängig vom Endergebnis!



Der erste Jubelmoment für die Anhänger in Blau ließ nicht lange auf sich warten. Nach 12 Minuten konnte Fourmy die Arminia für einen starken Auftritt früh belohnen. Aliu bediente den Stoßstürmer und Torschützenkönig der 2. Bundesliga perfekt mit einem harten Pass durch mehrere Paulianer hindurch! Der Treffer war dann wirklich nur Formsache. Sechs bis sieben Minuten später gibt es dann einen Strafstoß für den SVA! Rauschenbach wird im Strafraumgetümmel scheinbar regelwidrig gehalten, so der Videoschiedsrichter. Thieltges, der zuvor mit einem strammen Fernschuss noch am Pfosten gescheitert war, schiebt nun unten links ein und es steht 2:0!!! Die Kombination aus Unkonzentriertheit auf Seiten der Arminia und einem schnellen Passspiel durch die Mitte der Hamburger bedeuteten allerdings nur eine Minute später den 1:2 Anschluss für die Gäste aus Hamburg. Ärgerlich! Bis zur Pause bleibt die Partie überraschend in den Händen der Arminia, aber ein weiteres Tor fällt nicht.

Nach dem Seitentausch sehen die Zuschauer weiterhin eine bessere Arminia. St. Pauli steht zwar nicht komplett eingeschnürt hinten drin, muss aber viel Defensivarbeit leisten. Und wenn die Defensive nicht klärt, hält der starke Clifford, der z.B. einen Fernschuss von Thieltges aus dem Winkel fischt (53. Minute) oder es rettet die Torlatte, bei einem Freistoß Wendelens (72. Minute). Als sich schon alle auf die Verlängerung einstellen haben die Blauen noch eine riesige Chance! Keidel schlägt eine Halbfeldflanke auf Fourmy, dieser nimmt den Ball volley und versucht dabei einen Heber über Clifford hinweg, doch zwei Meter vor der Torlinie, die so viele Anhänger der Arminia in dieser Szene ersehen und herbeischreien wollen, nimmt Böhnlich sich der Pille an und drischt sie aus dem Strafraum, hinein in die Verlängerung.

Puh! Verlängerung, einige Spieler ließen sich vor Wiederanpfiff schnell die ersten Krämpfe aus dem Schenkeln schütteln, da hat Hannover die Chance zum 3:1. Von links flankt Aliu an den zweiten Pfosten, Fourmy köpft gegen den Lauf von Clifford und der Ball platscht an die Latte. Das ist nun schon der dritte Alutreffer der Arminia! Unfassbar! Uiuiui! Im direkten Gegenzug der Hamburger kracht es aber auch am Edelmetall! Ein Fernschusskracher Foschs prallt ebenso an die Latte! Man möchte meinen, es sei das Glück der (heute) Tüchtigeren. Nach dieser Szene passiert dann nicht mehr so viel und Weiland wird schon beim Blick auf das „Rating“ seiner Elfmeterschützen unruhig.

Erster Schütze: Thieltges läuft an und schießt wieder unten links ein. Erneut ist Clifford in der falschen Ecke. 1:0. Für Pauli schießt Osterhage ebenfalls unten links ein. Novodomsky hat die richtige Ecke – 1:1. Medina für den SVA. Der Leihspieler blickt im Dress der Arminia eher auf eine mittelmäßige Spielzeit zurück. Den Elfer schießt er aber humorlos in die Mitte und trifft – 2:1. Nenem trifft für Pauli dann zum 2:2. Wieder muss ein Leihspieler Verantwortung übernehmen. Lior Mesika trifft! Clifford hat keine Chance, 3:2! Wow! Nerven hat er, der Portela, denn er haut das Leder links oben in den Knick, zum 3:3! Rauschenbach lässt seinen Elfmeter ganz leicht aussehen. Mit dem Innenrist schiebt es recht unten ins Halbnetz. Zu platziert, 4:3. Wieder ist Novodomsky in der richtigen Ecke, aber Paladino hat zu hart geschossen – 4:4. Aliu, er geht nächste Saison zu Union. Er läuft an, nimmt den schwachen rechten und trifft!!! 5:4! Höchster Druck bei Pauli, aber Kuharczyk gleicht aus: 5:5.

Ab jetzt zählt jeder Schuss… Lopes für den SVA. Zack! In die Mitte, 6:5. Spannung! Fosch ist nun an der Reihe. Wie so oft: Unten links, Novodomsky ist da, aber die Pille geht rein, 6:6. Der verflixte siebte Schuss? Fourmy läuft an und er knüppelt die Pille unter die Torlatte! Clifford hat sich nicht bewegt. Avci läuft nun für die Hanseaten an. Wieder unten links und Novodomsky hat ihn!!!! Aufstieg!! Unglaublich! Willkommen zum ersten Mal in der Bundesliga, Arminia Hannover!



Treffer: Fourmy (14), Thieltges (23, Str.)

Zuschauer: 12.853





Noch Tage später, selbst mit nüchternen Blick, darf man sich über diesen verdienten Erfolg freuen, selbst wenn es nun in der Bundesliga richtig schwer werden wird! Bochum und Fortuna haben es gezeigt, denn beide sind wirklich deutlich abgestiegen. Das ist aber jetzt erstmal egal! Bundesliga! Wahnsinn!

« Letzte Änderung: 04.März 2024, 21:32:31 von knufschu »
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Re: [FM23] Allez les Bleus - Ein neuer Hirte am Bischofsholer Damm
« Antwort #153 am: 04.März 2024, 21:43:32 »

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Re: [FM23] Allez les Bleus - Ein neuer Hirte am Bischofsholer Damm
« Antwort #154 am: 05.März 2024, 07:58:45 »

Wow, die besten Glückwünsche zu diesem unglaublichen Erfolg! Da haben deine Jungs es ja mal richtig spannend gemacht!  :D Schön, dass du dieses Mal das bessere Ende für dich hast.
Auch wenn ich es nicht hoffe, müsstest du jetzt normalerweise aufhören, denn mehr dürfte richtig schwer werden.
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Re: [FM23] Allez les Bleus - Ein neuer Hirte am Bischofsholer Damm
« Antwort #155 am: 06.März 2024, 16:43:15 »

@Noergelgnom: Danke! Zum Bestechungsskandal habe ich mal eine gute Podcastfolge gehört, entweder war es im Kontext von 11Leben oder bei JogoBonito (beide hörenswert!)
@Muffi&Noergelgnom: Quellen der Inspiration :-)


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Kapitel 50 „Die Wette“

Wenige Abende nach dem 26. Mai 2036, abends in der Gaststätte im Rudolf-Kalweit-Stadion. Ein paar Meter entfernt davon, wo einst eine zum Fanshop umfunktionierte Holzhütte stand, dort wo vor geraumer Zeit die Stimme von Dirk von Lowtzow aus den Lautsprechern die Backgammon-Spieler dieser Stadt verachtete, dort steht nun allerlei Gerümpel herum.

Dort verwittert zum Beispiel eine ausgediente Tiefkühltruhe ohne Deckel, darin liegen etwa DIN-A-3 große Plastikscheiben, auf denen mal etwas gestanden haben muss. Keine langen Texte standen darauf, womöglich Zahlen oder etwas ähnliches. Auf einem davon scheint eine Null noch rudimentär erkennbar. Daneben steht ein verbeulter Markierungswagen, zwischen Rostflecken erinnern noch verhärtete Kreideflecken daran, wozu dieser Schrotthaufen einst gedient haben könnte. Weiterhin erkennbar ist ein alter Strandkorb. Das Plastikgeflecht war wohl mal beige, inzwischen beweisen stockige Stellen, dass dieser Korb zu lange der Witterung ausgesetzt war. Die Fußablagen sind schon länger nicht mehr in dem unteren Teil des Korb eingeschoben, sondern hängen windschief aus dem unteren Drittel des Korbes heraus. Daneben liegt ein angerotteter Wasserschlauch, an dessen Rändern sich grünes Moos den Weg nach oben sucht.

Am nächstgelegenen Aufgang zur Holztribüne, die nach wie vor steht, ist die Tür zur ehemaligen Geschäftsstelle verrammelt. Ein paar unlesbare und unschöne Tags sind darauf zu erkennen, die Scheiben links und rechts davon sind nahezu blind, von den Gittern davor platzt die graue Hammerschlagfarbe ab. Die schwarz-braunen Flecken, die zum Vorschein kommen, sehen aus wie die Umrisse kleiner Inselstaaten im Südpazifik. Eine quadratische, ausgeblichene Fläche an der Wand neben der Tür verrät, dass dort mal ein Schild gewesen sein muss.

Dort, nur wenige Meter entfernt sitzt er, der „Sensationscoach“, wie ihn die regionale Presse Hannovers kürzlich getauft hat, und schwelgt mit den zu dieser späten Uhrzeit übriggebliebenen Fanclubmitgliedern, den „RKS-Ultras“, in Erinnerungen. Der offizielle Teil des Fanclubtreffens ist bereits seit einigen Stunden vorüber, das 4:3 gegen die Roten bereits geguckt. Die Aschenbecher in der Gaststätte sind gut gefüllt, in Hintergrund läuft schrömmlige Musik.

„Egal, was nun kommt, du darfst jetzt nicht aufhören. Du bist der letzte … Jedi-Ritter, der uns noch geblieben ist. Dich konnte nicht mal *rülps* der Frauen kaputtmachen.“, sagt ein gealterter Mann mit lockigen grauen Haaren. Er trägt schon seit Stunden einen Rucksack auf dem Rücken, denn eigentlich wollte er nur kurz zu dem Treffen gehen. Die einzigen Wege, die er seit seinem Eintreffen gegangen ist, sind die Wege zur Toilette, vorbei am noch nicht eröffneten Vereinsmuseum, der Weg zur Theke, um neue Getränke zu bestellen und der Gang zum Zigarettenautomaten, der aber nur noch ein paar spärliche Schachteln Camel light zu bieten hatte. Camel mag er eigentlich nicht so sehr.

„Ja!“, springt ihm ein etwas jüngerer Mann mit blondem Bürstenschnitt zur Seite, "Du bist der Einzige, der noch mit uns kollaboriert!“, die kleine eingeweihte Gruppe lacht sich über den Scherz scheckig. Aus dem Lautsprecher ertönen Textzeilen à la „Ein Leben laaaaang die selbe Unterhose aaaaan“. Sie untermalen das Gespräch zwischen Weiland und den RKS-Ultras auf groteske Art und Weise. Notiz nimmt niemand so recht von der Nummer.

Weiland schüttelt leicht verlangsamt, aber doch irgendwie energisch den Kopf. „Nein, nein, nein! (Das letzte „Nein“ ist etwas gelallt) Es muss reichen. Ich habe jetzt mehr als 500 Spiele an der Seite gestanden, soll das … ein anderer … das machen. Bundesliga *aufstoß* ist mir zu stressig! Die Bayern zerschießen uns bestimmt zweistellig! Ich will nicht als Trainer in die Geschichte eingehen, der die … schlechteste Bundesligamannschaft überhaupt … dings … hat. Ham die Jungs auch nicht verdient sowas. Punkt aus!“

Da wird plötzlich „Spanplatte“, ein gedrungener Typ, geschätzt um die 55 Jahre alt, hellhörig. Irgendwie kennen ihn hier alle nur unter diesem Namen. Bürgerlich heißt er mit Sicherheit nicht so. „Wie war das noch mit der alten, kleinen Wette?!“ Spanplattes Augen werden etwas schmaler, herausfordernder. Sie tränen zugleich ein wenig, von dem ganzen Zigarettenrauch, der aus dem Aschenbecher unter ihm ins Auge heraufsteigt. An der Camel light wurde länger nicht gezogen.

„Die Wette?“, erwidert Weiland, sich zurücklehnend. Er scheint schlagartig etwas zuhörbereiter. Das Lallen, das vor wenigen Augenblicken noch unüberhörbar war, ist verflogen. „Schieß los, Span … öh … dingsda …!“

Spanplatte zieht an seiner Camel light, beim Hochheben fällt die Asche auf den Tisch. Zu viele klebrige Schnäpse sind heute über diesen gewandert. Darunter mengt sich vermutlich auch ein wenig Mayonnaise von den Pommes, die Weiland spendiert bekommen hat. Spanplatte setzt an: „Ich weiß, du hast nicht mehr viel Zeit, du willst – lass mich nachdenken – hast gesagt, du willst noch öhm … rund drei Jahre machen?“ Weiland nickt interessiert.

„Über zehn Jahre ist es jetzt schon her, dass wir hier schonmal beieinandergesessen haben, in dieser netten Schänke, im Juni 2022. Ich weiß es genau, ich kenne mich mit Zahlen aus! Es war also im Sommer, der Mond glich einem Harzer Käse … und ich glaube sogar, du hast aus dem Mund danach gerochen … Du, Weil… --- Achnee, wird sind seit diesem Abend ja beim Du! Du, Dennis, warst damals ein unbeschriebenes Blatt, maximal Fußballkenner kannten dich und deine Sippe. Du wolltest hier einen Traditionsverein reformieren, nach oben bringen.“

Spanplatte macht eine merkwürdige Handgeste und zündet sich dabei behände eine neue Camel light an. Niemand spricht. Ein hartes Gitarrenriff tönt aus den Lautsprechern. Spanplatte pustet den Rauch aus, steckt die Zigarette an den nikotinvergilbten Aschenbecherrand.

„Was auch immer das bedeutet, dieses Nach-Oben-Bringen. Konnte ja keiner ahnen, dass wir hier vom Hügel vertrieben worden sind wie die Ratten!!!“ Die Anwesenden am Tisch nicken reflexartig, ausgenommen Dennis Weiland. „Wie dem auch sei, ich war damals ein hoffnungsloser, getriebener Abenteurer, mochte diese Kneipe lieber als meinen Job und meine Frau *lacht*. Wir mochten uns auf den ersten Blick, möchte ich meinen.“

Der Typ mit dem Bürstenschnitt ext sein schales Bier und lauscht weiter aufgeregt Spanplattes Ausführungen, denn dieser scheint sich dem Gipfel zu nähern. Ein einzelner Gast, der seit Stunden alleine am Tresen sitzt, stopft sich eine übergroße Frikadelle mit einem Mal in den Mund. Spanplatte zieht wieder an der Zigarette und öffnet seine leicht rötlichen, verquollenen Augen etwas mehr, während er weiter ausholt: „Die verteufelten Schnäpse, die wir in dieser Nacht unsere Kehlen herabgestürzt haben, die Schnäpse, ja die haben dich zu einer Wette – ja einem Versprechen hinreißen lassen. Daran möchte ich dich erinnern, mein Bester.“ Weiland wird ein wenig weiß im Gesicht, ihm dünkt eine Erinnerung. Schweigend blickt er Spanplatte an.

„Deine These war damals, dass du aus der Arminia einen Bundesliga- *rülps* -verein machen willst. Alle hielten es für verrückt, ich aber nicht. Ich meine, ich verabscheue alles, was den gewinnorientierten, kapitalistischen Profifußball auszeichnet, aber an diesen Schwur will ich dich nun erinnern. Du sagtest damals, du willst den Vorhersagen trotzen, willst aus einem gefallenen Verein wieder einen ruhmreichen Club machen, sagtest du! Im Übermut gingen wir eine Wette, einen Schwur, ein! Du hast es versprochen, dass du dich um die Arminia kümmerst, auch in der Bundesliga! Erinnere dich, Wei … , Dennis!“

Schweigen. Weiland erhebt sich leicht, greift nach irgendeinem Bierglas, an dessen äußerer Hülle zahlreiche fettige Fingerabdrücke verschiedenster Finger sichtbar sind, stößt dabei die glimmende Camel light aus dem Aschenbecher, guckt in die Runde und nickt. „Du hast recht, wir haben diesen Schwur damals begangen und ich bin es den Jungs schuldig! Ich führe die Arminia in die Bundesliga! Maximal drei Jahre darf dieser Weg andauern, für mehr fehlt mir die Energie! Eine Wette ist eine Wette! Punkt aus!“
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Noergelgnom

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Re: [FM23] Allez les Bleus - Ein neuer Hirte am Bischofsholer Damm
« Antwort #156 am: 06.März 2024, 17:53:22 »

Grandioser Text, sehr schöne darin eingebettete bzw bekanntgegebene Entscheidung Deinerseits ... und ein Rätsel, das mich umtreibt. :D

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Lavayeux' Europatour - Die Geschichte eines Luxemburgers

Muffi

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Re: [FM23] Allez les Bleus - Ein neuer Hirte am Bischofsholer Damm
« Antwort #157 am: 07.März 2024, 07:32:37 »

Sehr schön! Und auch klasse, wie du die Umgebung beschrieben hast, groß anders sieht es doch real bei der Arminia auch nicht aus.  ;)
Freut mich jedenfalls, dass es hier weitergeht.  :D
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Karagounis

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Re: [FM23] Allez les Bleus - Ein neuer Hirte am Bischofsholer Damm
« Antwort #158 am: 07.März 2024, 11:22:20 »

Das war verdammt knapp aber es hat geklappt! Ganz grosses Kino und herzliche Glückwunsch!

knufschu

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Re: [FM23] Allez les Bleus - Ein neuer Hirte am Bischofsholer Damm
« Antwort #159 am: 20.März 2024, 20:25:56 »

@Noergelgnom: Korrekt! Es ist eine Adaption aus Dürrenmatts Kriminalroman "Der Richter und sein Henker"! Gut! Und: Danke!
@Muffi: Ja, so sieht es am RKS vermutlich auch in ferner Zukunft aus, wenngleich diese sportlich vermutlich eine Liga tiefer sein wird.
@Karagounis: Danke!


Kapitel 51 „Ein Schulterblick im Fall nach unten: Die Schlossherren“

Der noch recht junge Martin Giesel erlebte das letzte Aufbäumen der Arminia noch mit. Als erfolgreichster SVA-Torjäger der Oberliga Nord schoss er in der Spielzeit 1981/82 18 Tore. Seine Profikarriere begann nur wenige Jahre zuvor in der U19 der Blauen. Als die Arminia allerdings nach und nach sportlich in der Bedeutungslosigkeit versank, war Martin Giesel schon Spieler der Roten.

Kontakt mit Vereinen wie dem TuS Schloß Neuhaus oder dem BV 08 Lüttringhausen hatte Giesel daher auch nur für kurze Zeit oder vielleicht dann wieder im Herbst seiner Karriere, nachdem er sich bei Schalke 04 scheinbar nicht so recht durchsetzen konnte.

Der Blick soll aber nicht auf Giesel haften bleiben, sondern bei einem vergessenen Verein, dem TuS Schloß Neuhaus. Diese waren zur Gründungszeit noch ein Namensvetter der Arminia, denn sie gaben sich den Vereinsnamen Arminia bzw. Concordia Neuhaus. Mehrere Jahre und Fusionen sowie einige Namensänderungen später gingen die Schlossherren, wie man sie wohl nannte, in den SC Paderborn über.

Sogar das Fußballfachblatt, der Kicker, beschäftigte sich in seiner sportlichen Hochzeit mit dem TuS. Man warf dem Club vor, ein „Spielzeug des Mäzens“ Peitz zu sein. Josef Peitz war ein regionaler Unternehmer, der den Verein scheinbar finanziell unterstützte, sich aber zeitgleich herausnahm, entscheidende Dinge auch dementsprechend zu beeinflussen. Kennen wir ja sowas, als Fußballinformierte, aus anderen Zusammenhängen.

Und weil sowas ja kennen, wissen wir auch, dass finanzielle Unterstützung durchaus auch zu sportlichem Erfolg führen kann und so war es auch bei den Schlossherren, die letzten Endes dank der Arminia den Aufstieg in die 2. Bundesliga feiern könnten.

In der Aufstiegsrunde zur zweiten Liga starteten die Neuhauser mit einer 1:3 Niederlage gegen Lüttringhausen, es folgte ein knapper 3:2 Sieg gegen die Arminia aus Hannover und am Ende ein 1:1 gegen Tennis Borussia Berlin. Im Parallelspiel verloren die Blauen in Münster gegen Lüttringhausen mit 5:1 und verpassten somit den Aufstieg in die 2. Bundesliga.

TuS Schloß Neuhaus stieg in der Folgesaison mit 22:54 Punkten als Tabellenletzter direkt wieder in die Oberliga ab.

Der Transfersommer & Der Kader

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Vorab: Der SC Freiburg und ein paar nationale Fußballverbände haben im Sommer einiges unternommen, um Weiland ins Breisgau bzw. als Nationaltrainer zu engagieren.

Natürlich hat dieser, auch wegen der Wette, abgesagt. Interessant ist zumindest die Trainerhistorie des SC, denn nach 16 Jahren mit Christian Streich folgten dann folgende Namen: Edin Terzic (298 Tage), Christian Ilzer (2 Jahre), Mark van Bommel (254 Tage), Thomas Müller (5 Tage, er war Co-Trainer unter van Bommel), Vejlko Paunovic ( 1 Jahr & 115 Tage), Savo Milosevic (204 Tage) und zuletzt Giorgio Contini (1 Jahr & 14 Tage).

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Außerdem hat man im Sommer am Bischofsholer Damm ein wenig „in Steine“ investiert und die Einrichtungen leicht verbessert. Das schreit zwar nach wie vor alles eher nach gehobenem Amateursport, aber für den SVA ist das schon bemerkenswert.



Nunja, nun wird es wieder taktisch und kaderplanungsmäßig. Nach Abschluss der Transfertätigkeiten sind die Blauen ansich zufrieden und man glaubt, eine halbwegs konkurrenzfähige Mannschaft auf den Rasen zu bringen. Und das muss es auch, denn der erste dicke Kracher im Sommer ist kein Transfer, sondern die Forderung des Vereinsvorstandes Ebert, dass der SVA den Klassenerhalt schaffen solle!!! (Entweder habe ich hier nicht aufgepasst und irgendwo vorschnell etwas akzeptiert oder Ebert hat das eigenständig im stillen Kämmerchen ausgeheckt. Oder und das glaube ich, Michael Frauen hat ihm das bei Übergabe der Geschäfte ins Heft diktiert.)

Das ganz große Geld für neue Spieler hat die Arminia nicht in die Hand genommen. Wie immer kommen die meisten Spieler ablösefrei nach Hannover. Für Jannick Ristl und Almir Basic hat man eine Ablöse bezahlt, aber die beziffert sich jeweils auf unter 200.000 Euro.

Taktisch wird Weiland vermutlich eher auf das etwas defensivere 4-3-3 gehen, also den offensiven Mittelfeldspieler des 4-2-3-1 wieder ein wenig zurückziehen oder mindestens anpassen. Das Aufbauspiel könnte in der Tendenz auch eher in Richtung „Langholz“ gehen, aber das wird mitunter von Spiel zu Spiel entschieden. Es ist auch abhängig davon, inwieweit man über die Flügel anfällig ist.

Die Abgänge

Viele Abgänge gibt es (leider) nicht. Wie immer wurden ein paar Verträge nicht verlängert, weil man die Spieler nicht für bundesligatauglich hielt, aber Vereinslegenden hat es nicht erwischt. Haider, Dudda, Odabasi und Ueing verlassen den Club entweder als Leihspieler oder für immer.

Auf der „Abschussliste“ stehen noch Nennhuber, Keidel und Taputuarai, die man gerne verleihen will, damit sie bei einem etwaigen Abstieg wieder zur Verfügung stehen, denn für die 2. Bundesliga, wenn Weiland dann noch seinen Job hätte, sind die drei als Kaderspieler von Bedeutung.

Im Tor

Im Kasten bleibt der SVA bei seinen letztjährigen Torhütern und deren Rollen. Das heißt, Novodomsky ist die Nummer 1 und Bountouris die Nummer 2. Beide sind aber nicht weit voneinander entfernt.

In der Abwehr

In der Innenverteidigung bleiben ebenso ein paar bekannte Namen auch in der Bundesliga erhalten. Das sind Stübner, Rauschenbach, Hoffmann und Caporale.



Neu im Kader ist unter anderem der Österreicher Toto Krauß. Er hat etwas mehr Geschwindigkeit als Rauschenbach, ist aber dafür mental weniger stark und im Spielaufbau auch nicht der ideale Spieler. Aber da es ohnehin nur Kurzpässe oder Langholz vom Keeper sein soll, müsste das (hoffentlich) reichen.

Ruben Wendelen war eine heiße Ware im Sommer, letztendlich wollte er aber in Hannover bleiben, so dass sein Nachfolger Ristl, den man an die Leine geholt hat, wohl sein Ersatzmann sein wird. Zudem gibt es ja noch Kasongo, der aber bisher keine guten Spiele in Blau gemacht hat.



Ristl hat für Hoffenheim bisher nur in der 3. Liga Einsatzzeiten bekommen, wird aber bestimmt ab und an mal spielen, ähnlich wie Kasongo.

Rechts verteidigt Funk, allerdings hat er mir Lior Mesika, der zur Leihe geblieben ist, eine gute Alternative.

Im Mittelfeld

Im Mittelfeld gab es für die Arminia ein paar Upgrades im Sommer. Zu den bekannten Gesichtern von Cooper, Thieltges und Nennhuber gesellen sich folgende Jungs:



Tobi Plettenberg hat in der Vergangenheit für den SC Freiburg gespielt, vornehmlich in der 3. Liga. Weiland sieht ihn ein wenig als Allzweckspieler im Mittelfeld. Er verkörpert eine Mixtur aus Offensiv- und Defensivspieler, passt also durchaus ins Dreiermittelfeld des SVA.



Maxi Horn hat bisher ausschließlich in der ersten und zweiten Liga Belgiens gegen den Ball getreten. Was Weiland noch wegtrainieren will, ist sein Offensivdrang, der bereits in den Testspielen eher negativ aufgefallen ist, denn er soll ja ein defensiver Sechser werden.



Almir Basic wurde bereits länger in den Büchern der SVA-Scoutingabteilung geführt, doch erst als die Bayern ihn endgültig für „nicht notwendig“ erklärt haben, war der Weg frei für die Arminia. Nun haben sie einen jungen und technisch guten Spieler in der Zentrale.



Javier Victor, geliehen aus der Eredivisie, ist dann wieder eher eine offensive Variante. Wenn er den Ball richtig trifft, kann dieser zum Strahl werden. Er hat ein feines Füßchen, muss man schon sagen.



Redouane Bennani ist im Grunde ähnlich begabt wie Victor und er kommt auch aus der Eredivisie. Allerdings kann er gute bis sehr gute Standards schießen, was in dieser Saison eventuell noch wichtig werden kann. Das ist ein Argument für einen Stammplatz.

Fazit: Das Mittelfeld ist sehr voll, aber die Blauen sind dort nun gut vor Verletzungen geschützt. Nennhuber ist leider das Bauernopfer dieser Vielzahl an guten Spielern, aber er wollte ja partout nicht verliehen werden.

Im Sturm und auf den Außenbahnen

In der Vorbereitung verletzt sich Diel Fourmy leider schwer. Eine viermonatige Hüftverletzung, exklusive Reha, sogt für ein wenig Schnappatmung bei der Kaderplanung am Bischofsholer Damm, immerhin war Fourmy letztjähriger Torschützenkönig in der 2. Bundesliga.



Frank Roko Borsic ist physisch ungefähr auf dem Niveau Fourmys, leider nicht so kopfballstark. Ausgebildet wurde Borsic von Dinamo Zagreb. Sein Weg führte über Schweden und Frankreich in die Bundesliga. Eventuell kann Borsic auch auf der Außenbahn wirbeln.



Adam Stridh ist Schwede und hat ähnliche Merkmale wie Borsic. Das Flankenspiel ist allerdings nicht sein Ding und eine Eigenschaft ist für einen One-Man-Striker blöd.

Außen hat ja bekanntlich Aliu den SVA verlassen, wohingegen O’Neill nun fest verpflichtet werden konnte.

Neu im Kader sind N’Guessan, Nalepa und Kovacs.



Landry N’Guessan hat die letzten Jahre hin und wieder für Holstein Kiel gespielt, ausgebildet hat ihn der FC Watford.



Nalepa – wie so viele – kommt aus der Eredivisie. Sein Heimatverein ist der PSV Eindhoven. Für Werder Bremen hat Nalepa in der Spielzeit 2034/35 über 30 Bundesligaspiele gemacht. Nalepa kam erst am Deadline-Day nach Hannover.



Kovacs kommt vom AZ Alkmaar als Leihspieler und er wurde auch am Deadline-Day geliehen.

1. Runde DFB-Pokal: Altona 93 (A)

Unterschiedlicher hätten die Wege kaum sein können. Einst wollten die Blauen unbedingt Baya Baya von Altona 93 verpflichten, heute trennen die Vereine zwar keine Welten, aber Altona ist in der Regionalliga verblieben, spielt dort seit Jahren im oberen Tabellendrittel, aber für den Aufstieg hat es nie gereicht und die Arminia reist als Bundesligist nach Hamburg.

Ein klassisches Narrativ der ersten Pokalrunde kann bei dieser Paarung durchaus bemüht werden, denn „man sieht den Klassenunterschied nicht“. Hannover trifft zwar recht früh, tut sich aber in der Partie schwer, nachzulegen und gewinnt sehr glanzlos mit 1:0.

Treffer: Borsic (17)

Zuschauer: 7370



Und natürlich gab auch eine Pokalsensation und die bedeutet, dass die Blauen die Roten sportlich im ersten Wettbewerb überflügeln! Hannover 96 fliegt in der ersten Pokalrunde gegen Preußen Münster aus dem Pokal.

1. Spieltag 1. Bundesliga: Hertha BSC Berlin (H)

Historisch! Arminia Hannover in der 1. Bundesliga und die Hertha aus Berlin ist gleich mal ein Club aus dem oberen Regal. Mikel Arteta coacht die Hauptstädter. Nach der Meisterschaft in der Saison 2026/27 haben die Berliner immer im oberen Drittel abgeschlossen, ausgenommen letzte Saison, denn hier hat die Alte Dame nur den 11. Rang erreichen können.

Das erste Ballkontakt der Blauen in der Bundesliga, der erste Torschuss … Das ersparen wir uns hier alles. Geht nicht ganz, denn historisch ist irgendwie alles und historisch ist auch, dass der SVA bereits in Partie Nummer eins den ersten Punkt holt! Und das ist nicht mal völlig unverdient. Ja, die Hertha ist besser und muss nach 28 Minuten eigentlich in Führung gehen, aber ein Schuss aus wenigen Metern wird irgendwie geblockt und man geht torlos in die jeweiligen Kabinen.

Direkt nach dem Seitenwechsel haben die Blauen dann zwei gute Torabschlüsse, das Tor machen aber die Gäste aus Berlin. Deren Topstürmer Tedesco spitzelt eine flache Hereingabe beiläufig über die Linie. Nach dem Wiederanstoß gehen die Blauen aber direkt auf den Ausgleich und erzielen diesen auch! O’Neill findet den eingewechselten Stridh mit einem Chipball und der schiebt locker ins lange Toreck ein! Danach treffen die Blauen noch einmal aus Abseitsposition, sonst passiert nichts mehr.



Treffer: Stridh (56)

Zuschauer: 15.000

2. Spieltag 1. Bundesliga: 1. FC Kaiserslautern (A)



Gegen die roten Teufel hat man sich insgeheim schon etwas ausgerechnet, immerhin konnte man beide Spiele der letzten Zweitligaspielzeit gewinnen. Blickt man aber auf die 90 Minuten zurück, so muss man allerdings gestehen, – und das wird im Grunde die komplette Saison bei jedem Gegner so bleiben - Lautern war eindeutig das bessere Team. Dass die Partie der beiden Aufsteiger torlos 0:0 endet, ist der Verdienst eines immer aufmerksamen Novodomsky.

Treffer: -

Zuschauer: 26.986

Interessant war auch das „Wiedersehen“ mit Nahue Greppmeir, der jahrelang die 3. Liga zerschossen hat und inzwischen beim FCK gelandet ist.

3. Spieltag 1 Bundesliga: Borussia Dortmund (H)

Die Rückkehr Terzics zum BVB war das große Thema des Transfersommers, blickt man nur auf das nationale Trainerkarussel. Terzic war zwischenzeitlich bei diversen Vereinen (Hannover 96, Hertha BSC Berlin, Valencia CF, SC Freiburg, SV Werder Bremen, Villareal CF, Hertha BSC Berlin, AS Rom), seine größten Erfolge hatte er in beiden Berlin-Amtszeiten, denn mit der Hertha gewann er die deutsche Meisterschaft (1. Amtszeit) und den DFB-Pokal (2. Amtszeit).

Der BVB überlasst den Blauen regelmäßig den Ball und ein wenig wissen diese auch damit anzufangen und spielen gefällig mit, allerdings hat der BVB vorne drin Jorge Vergas, einen unheimlich flinken spanischen Stürmer, der in Minute 1 und 24 trifft. Der BVB gewinnt am Ende locker mit 2:0.

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4. Spieltag 1. Bundesliga: SC Freiburg (A)

Erinnert ihr euch an den DFB-Pokal? Wann? Wie? Wer? Wo? Letzte Saison! Genau, 3:1 gewonnen! Gegen den SC aus Freiburg! Gerne erinnert man sich in Hannover an diese Partie der letzten Saison.



Was im letzten Jahr noch Glück war, ist diese Saison am Ende verdient! Die Arminia feiert den ersten Bundesligasieg der Vereinsgeschichte. Nach 21 Minuten gucken sich die SVA-Verantwortlichen an und nicken sich bestätigend zu, nach dem Motto „Dafür haben wir ihn geholt!“. Bennani donnert einen Freistoß aus rund 20 Metern unhaltbar unter die Latte und der Ball prallt hinter der Linie auf! Das 2:0 steckt Bennani dann perfekt für O’Neill durch, der, wie in der letzten Saison, gegen den SC trifft. Am 3:0 ist der Zehner der Blauen dann allerdings nur durch einen vorletzten Pass beteiligt. Er legt einen Ball zu Funk nach außen, der Rechtsverteidiger flankt auf Borsic und der Endstand ist hergestellt! Ein wahrhaft perfekter Abend!

Treffer: Bennani (22), O’Neill (40), Borsic (52)

Zuschauer: 31.685

5. Spieltag 1. Bundesliga: VfL Wolfsburg (A)

Weil die Wolfsburger noch bis zuletzt in der Qualifikation für einen europäischen Wettbewerb unterwegs sind, müssen beide Clubs in die englische Woche. Für und zugleich gegen die Arminia spricht, dass die Wölfe durch die Qualifikation bereits einige Spiele in den Beinen haben.

Das Spiel kippt nach gutem Start der Blauen recht schnell in Richtung der Gastgeber, weil N’Guessan in der 34. Minute eine berechtigte rote Karte sieht.



Vier Minuten später hat es bereits zwei Mal im Kasten der Arminia gescheppert. Nach rund einer Stunde fällt dann der 3:0-Treffer zum Endstand.

Treffer: -

Zuschauer: 29.367

6. Spieltag 1. Bundesliga: TSG 1899 Hoffenheim (H)

Gegen die graue Maus der Bundesliga, diesen Titel hat sich die TSG sportlich in den letzten Jahren wirklich durch die Platzierungen im Graubereich der Tabelle „verdient“, sind die Blauen vor nicht ganz ausverkaufter Kulisse besser! Das 1:0 legt Victor perfekt für Borsic auf. Zuvor schickt ihn Funk in den Strafraum, es folgt der flache, ideal getimte Pass in den Rückraum und Borsic muss nur einschieben. Das 2:0 köpft Bennani nach O’Neill-Flanke ein. Auch sehenswert, wie der 10er der Arminia wie einst „Kalle“ Riedle in der Luft steht! Dass in der 95. Minute noch der Anschlusstreffer fällt, ist ärgerlich, aber es zählen vor allem die drei Punkte!

Treffer: Borsic (40), Bennani (54)

Zuschauer: 14.410





Die Tabelle hat so früh in der Spielzeit nahezu keine Aussagekraft, zudem haben Arminia Hannover und der VfL Wolfsburg bereits das eine Spiel mehr gespielt. Die Bayern stehen dennoch ganz oben und auch Leipzig und Leverkusen erwartet man eher oben. Dass die Roten ganz unten stehen, ist doch ein wenig überraschend, ebenso der halbwegs gut Start der Aufsteiger aus Hannover, Kaiserslautern und Fürth.
« Letzte Änderung: 21.März 2024, 07:39:09 von knufschu »
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