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Umfrage

Boykottiert ihr die WM?

Ja, dieses Ereignis kann und will ich nicht unterstützen (wegen Korruption, Menschenrechtslage, Zwangsarbeit usw.).
- 28 (43.8%)
Nur zum Teil. Zumindest die Spiele meiner Nationalelf werde ich wohl ansehen
- 11 (17.2%)
Nein, ein Boykott hilft auch nicht weiter, um die (zahlreichen) Missstände zu beheben.
- 25 (39.1%)

Stimmen insgesamt: 62

Umfrage geschlossen: 20.Dezember 2022, 21:30:42


Autor Thema: WM 2022 in Katar  (Gelesen 18625 mal)

KI-Guardiola

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Re: WM 2022 in Katar
« Antwort #60 am: 24.November 2022, 02:57:51 »

Wenn es so kommt ist es das Ende der FIFA:

https://twitter.com/sportbible/status/1595552039735824388

Deutschland und England sind die größten und mächtigsten nationalen Sportverbände der Welt und England zudem das Mutterland des Fussballs mit der weltweit beliebtesten Profiliga.


Schauma mal. Im DFB ist in den letzten Jahrzehnten kaum einer als Reformator aufgefallen. Geschweige denn als Kritiker. Der Einzige etwa, der in den ganzen Jahren gelegentlich was gegen die Katar-Vergabe gesagt hatte, war Zwanziger. Und der wurde dafür für jede Menge Kohle beschattet. Eine Zeitlang galt auch in seriösen Medien ja sogar Niersbach als möglicher Fifa- oder Uefa-Großreinemacher. Jener Niersbach, der nicht nur Platini-Buddy ist, sondern in Dokumenten festgelegt damals gegen Reformen gestimmt hatte, lange bevor er seinen Job verlor.

Auch der aktuelle Präsident ist von den wenigen Vollzeitexperten schon angezählt (Kistner, Weinreich) -- auch wegen DFB-internen Sachen, so ganz sauber ist man da ja auch nicht und wechselte zuletzt Führungsköpfe wie manch Fußballverein seine Trainer. Als die norwegische Verbandspräsidentin auf dem Züricher-Karnickelzuchtverein-Kongress für Gemmeinnutz, Weltverbesserung und Fairplay im Frühjahr mal die Stimme erhob, war nicht umsonst Ausnahmezustand. Im Wortsinn.

Der DFB ist zudem extrem eng mit Adidas, die wiederum extrem eng mit der Fifa sind -- einer der ca. halbvoll Sponsoren aus dem Westen und der letzte aus Europa. Viele aktuelle Strukturen im Weltsport sind ja quasi dank Horst Dassler damals made by Adidas. Wenns man beschönigt ausdrückt... https://www.zeit.de/sport/2014-05/adidas-bayern-muenchen-dfb-hainer
« Letzte Änderung: 24.November 2022, 03:13:46 von KI-Guardiola »
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Maddux

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Re: WM 2022 in Katar
« Antwort #61 am: 24.November 2022, 03:30:54 »

Adidas hat erst vor einigen Tagen einen massiven Umsatzverlust hingenommen um aus der Partnerschaft mit Kanye West auszusteigen. Wie groß könnten die zukünftigen Verluste ausfallen wenn man an der FIFA festhält und welche Angebote könnten DFB und Co Adidas machen damit die sich von der FIFA lossagen?

Die großen Verbände sehen das es so nicht weitergehen kann und das die FIFA sich nichtmal mehr an ihre eigenen Statuten hält wenn jemand es wagt den Fluss von Bestechungsgeldern zu gefährden. Der DFB hat ja selbst von mafiaähnlichen Erpressungsmethoden gesprochen und in der Deutlichkeit sagt man das nicht einfach mal so. Nicht bei einem Verband wie dem DFB, der jedes einzelne Wort auf die Goldwaage legt. Der Imageverlust für die Verbände ist enorm, ihre eigenen Sponsoren springen ab und die Zuschauerzahlen zeigen eindeutig das auch die Zuschauer den Zirkus nichtmehr mitmachen wollen.
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Cologne88

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Re: WM 2022 in Katar
« Antwort #62 am: 24.November 2022, 07:58:15 »

Zunächst mal, die WM hätte nie nach Katar vergeben werden dürfen. Die Gründe dafür sind breit bekannt. Neben den Menschenrechten gibt es da dann ja noch viele Sachgründe. Die Vergabe war vor 12 Jahren und die nationalen Verbände hatten genug Zeit, dort mehr Druck zu machen. Spätestens 2015 als Blatter erst wiedergewählt wurde, ein paar Tage nach den Festnahmen und dem aufdecken der Korruption, wäre es der Zeitpunkt gewesen hier Druck zu machen.

Jetzt auf die einzelnen Sportler Protestaktionen abzuwälzen und diese für Nichtdurchführen zu kritisieren ist sehr einfach dahin gesagt. Für einen Fußballer ist die WM nun mal das Größte. Trotz CL usw. alle (die deutliche Mehrheit) antworten, wenn sie gefragt werden, dass die WM das Größte ist. Da lapidar zu sagen in 4 Jahren ist die nächste, funktioniert in der Realität doch nicht. Beispiel Reus. Füllkrug wird wahrscheinlich auch keine weitere WM spielen usw. Also individuell gesehen können die meisten Fußballer nicht per se davon ausgehen, dass sie mehrere Weltmeisterschaften in ihrem Leben spielen werden. Umso kleiner die Nation ist, desto unwahrscheinlicher wird es. Denn da wird es nicht nur fraglich zum Kader zu gehören, sondern sich überhaupt zu qualifizieren. Hier also die einzelnen Spieler zu kritisieren, dass sie überhaupt teilnehmen oder beim Androhen "willkürlicher" Sanktionen "einzuknicken", finde ich hart. Auch zu sagen, dann kriegt Neuer zwei mal gelb und im dritten Spiel spielt halt ter Stegen. Ja, im großen gesehen ist das einfach zu sagen, individuell wird es schwieriger. Zudem hängt man erstmal in der Spirale und den Regeln drin als einzelner Fußballer. Die Situation ist doch so verfahren, du musst ja als Einzelner fast damit rechnen, dass dir die FIFA nachher grundsätzlich die Spielerlaubnis entzieht und deine Karriere ist vorbei. Auch mit Klagen usw., erstmal bist du raus! Da finde ich die Lösung der deutschen Mannschaft mit der Hand vor dem Mund noch sehr gelungen! Andere die die Binde tragen wollten, haben gar nichts gemacht! Und da kommen wir ins noch größere Bild.

Wie funktioniert Solidarität? Solidarität basiert auf absolutem Vertrauen, dass eben keiner einen Rückzieher macht. Und dieses Vertrauen war Nationenübergreifend scheinbar schon nicht gegeben. Dann als einzelner Verband seinen Spielern die Entscheidung abnehmen und diese übergehen kannst du auch nicht. Als einzelner Fußballer auf die WM zu verzichten, dann wird halt ein anderer nominiert. Auf den einzelnen runtergebrochen ist die Situation einfach scheiße und die Diskussion ist eben viel zu spät! Und wenn man dann noch Politiker hört, die vor einigen Monaten selbst vor dem Emir niederknien und nun erzählen die Nationalspieler müssten mehr tun...wow!

Dann muss man das Thema auch mal global betrachten. Die Weltwirtschaft, der Weltfußball ist historisch sehr "westlich" geprägt und entwickelt. Der "Westen" verliert seine globale Dominanz jedoch zusehends und somit sinkt auch sein Einfluss global die Richtung vorzugeben. Wen interessiert denn global gesehen, diese Diskussion um die WM ähnlich wie sie hier geführt wird? Die WM wird von 4-5 Mrd. Menschen weltweit verfolgt. Wenn da 20 Mio. deutsch und vielleicht 100 Mio. Europäer boykottieren, interessiert das die FIFA und Katar nun mal nicht! Für die klingeln die Kassen trotzdem! Angenommen Budweiser springt jetzt ab, dann kommt halt als nächstes ne chinesische Biermarke...

Die Doku FIFA uncovered zeigt es doch auf, dass die FIFA seit 1974 und Adi Dassler so funktioniert. Und nicht nur die FIFA, immer wieder werden doch mal Fälle von Korruptionen in Politik und Wirtschaft (Kartellabsprachen) aufgedeckt. Und die FIFA hat das System perfektioniert. Blatter selbst kommt ja bei FIFA uncovered zur Sprache und er selbst gibt ja zu, dass er selbst am Ende nicht abtreten wollte, weil er "wichtig" war. Diese Macht die man da hat. Der dachte er könnte Israel/Palästina befrieden... Die leben da in einer komplett anderen Welt und verlieren mit der Zeit einfach jeden Realitätsbezug. Und es ist halt völlig normal (indirekte) Korruption zu betreiben, weil es historisch tatsächlich so funktioniert hat und heute zum Teil immer noch so funktioniert.
"Gib mir deine Stimme und ich gebe dir nach der Wahl Entwicklungsgelder." Politik funktioniert ja ähnlich/genauso. "Gib mir deine Stimme und die Rente/das Bürgergeld steigt." Ob das für die Gesamtorganisation (FIFA / Land) das richtige ist, ist nachrangig. Hauptsache ich bleibe/komm erstmal an die Macht.
Schon die WM 1978 in Argentinien wurde in einer Militärdiktatur durchgeführt und es gab Boykottaufrufe, die verhallt sind.

Warum drückt Scholz den Hafendeal durch, obwohl sein ganzes Kabinett diesen stoppen will? Einerseits gab es evtl. einen point of no return oder es gibt auch Faktoren die dafür sprachen. Große Teile des Kabinetts sahen das ja aber scheinbar anders. Da fragt man sich schon, ob Herr Scholz nun nicht auch ein Konto in der Karibik hat.

In Deutschland werden gerade wichtige innenpolitische Dinge beschlossen, aber zu 99% dominiert die Frage nach der Binde. Das Volk mit Brot & Spielen abzulenken funktioniert also immer noch.

Im Kern will ich eigentlich nur für den einzelnen Sportler/Fußballer in Schutz nehmen und darstellen, dass Problem a) tiefer und b) auf anderer Ebene liegt. Die Macht in der Welt hat sich verschoben und verschiebt sich weiter. Momentan eben leider etwas weg von demokratischen Strukturen. Einfach akzeptieren darf man das natürlich nicht!
Vielleicht ist ja jetzt endlich ein Point of no return bei der FIFA erreicht und es kommt entweder zur Reinigung oder es gibt eine Abspaltung. Doch auch dann wird sich die Frage stellen, wie würde diese neue Organisation sich aufstellen und organisieren? Um die 200 Nationen demokratisch einzufangen und abzubilden ist eben auch nicht einfach. Wenn sich die großen Player da dann wieder mehr Stimmrechte einräumen und über die Köpfe der kleinen Nationen hinwegbestimmen, ist das eben auch nicht demokratisch und zukunftsfähig. Die FIFA müsste eben transparent mit externer/"polizeilicher" Hilfe aufgeräumt und in der Führung demokratischer aufgestellt werden. Der Präsident darf gar nicht die Macht haben zu entscheiden wie Mittel verteilt werden. Das müsste festgeschrieben werden und dann kann ich nicht auf Stimmenfang gehen wo Kleinstnationen Geldversprechungen gemacht werden, die dann am Ende doch teilweise in privaten Taschen enden, weil auch nicht geprüft wurde ob das Geld für das verwendet wurde wofür es gedacht wurde. Denn so konnte Blatter sich eben hinstellen und sagen, er hat nie jemanden bestochen. Hat er wahrscheinlich direkt nämlich auch nicht!
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DeDaim

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Re: WM 2022 in Katar
« Antwort #63 am: 24.November 2022, 10:06:38 »

Jetzt auf die einzelnen Sportler Protestaktionen abzuwälzen und diese für Nichtdurchführen zu kritisieren ist sehr einfach dahin gesagt. Für einen Fußballer ist die WM nun mal das Größte. Trotz CL usw. alle (die deutliche Mehrheit) antworten, wenn sie gefragt werden, dass die WM das Größte ist. Da lapidar zu sagen in 4 Jahren ist die nächste, funktioniert in der Realität doch nicht. Beispiel Reus. Füllkrug wird wahrscheinlich auch keine weitere WM spielen usw. Also individuell gesehen können die meisten Fußballer nicht per se davon ausgehen, dass sie mehrere Weltmeisterschaften in ihrem Leben spielen werden. Umso kleiner die Nation ist, desto unwahrscheinlicher wird es. Denn da wird es nicht nur fraglich zum Kader zu gehören, sondern sich überhaupt zu qualifizieren. Hier also die einzelnen Spieler zu kritisieren, dass sie überhaupt teilnehmen oder beim Androhen "willkürlicher" Sanktionen "einzuknicken", finde ich hart. Auch zu sagen, dann kriegt Neuer zwei mal gelb und im dritten Spiel spielt halt ter Stegen. Ja, im großen gesehen ist das einfach zu sagen, individuell wird es schwieriger.

Ich greif das mal auf, allem Anderen von dir stimme ich nämlich zu. Zumindest hier im Forum habe ich niemanden gelesen, der etwas auf die Spieler abwälzt. Das wäre in der Tat unfair und es ist auch richtig, dass die entscheidenden Schritte viel früher und an anderer Stelle hätten erfolgen müssen. Das entbindet die Spieler aber nicht von Kritik. Es gab an vielen Stellen Entscheidungen, die man hätte treffen können. Ein jeder hat dich dafür entschieden, den sportlichen Aspekt am höchsten zu hängen. Das ist auf individueller und menschlicher Ebene nachvollziehbar. Aber dann müssen sie halt auch mit den Konsequenzen der Entscheidung leben und das bedeutet, dass es Kritik gibt, wenn aus Angst vor sportlichen Sanktionen, wichtige Proteste dann doch nicht durchgeführt werden. Dass sich die Nationalelf nun etwas Anderes überlegt hat ist natürlich trotzdem eine schöne Geste (mehr aber auch nicht).
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Cologne88

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Re: WM 2022 in Katar
« Antwort #64 am: 24.November 2022, 12:41:53 »

Kritik muss man sich immer anhören dürfen. Allerdings ist Kritik üben an etwas, wo ich selbst nicht in einer vergleichbaren Situation bin und womöglich niemals komme auch immer ein schmaler Grat. Denn dann lässt sich leicht reden, aber es an gleicher Stelle dann selber anders zu machen ist was anderes. Ich habe es so oft in meinem Leben erlebt, dass Leute Verantwortliche ständig am kritisieren sind und erzählen wie es nicht geht. Wenn dann aber die Frage kommt, ob sie den (ehrenamtlichen) Job machen wollen um es dann besser zu machen, dann verstummen die ganz schnell für den Moment.

Hier im Forum war die Kritik auch in Ordnung, aber in der öffentlichen Diskussion greifen die Medien die polemisch und beleidigenden Kritiken aus den sozialen Medien auf und so wird die öffentliche Diskussion völlig überhitzt und unsachlich und führt auch zu keinem positiven Ergebnis.

Das ist der Punkt wo ich die Spieler in Schutz nehme. Wie würde ich selbst in deren Lage entscheiden? Eine Nominierung verweigern und ggf. somit für immer nicht mehr in die Nationalelf eingeladen zu werden? Was macht das mit persönlichen Sponsorverträgen usw.? Drohen mir da dann ggf. Strafzahlungen, weil ich durch meinen Rückzug Vertragsleistungen nicht erbringen kann? Die persönliche Bedeutung dieses Events, du lebst "quasi" dein ganzes Leben dafür und sollst es dann "einfach" absagen bzw. durch eine Aktion eine Sperrung riskieren, die auch eine Nichtteilnahme zur Folge hat?

Mir ist auch bewusst, wenn jeder nur an sich denkt und niemand was macht, dann ändert sich nie etwas und man macht sich quasi mitschuldig. Ich finde das muss man hier aber differenzierter sehen. Die Fußballer selbst hätten die WM doch auch nicht nach Katar vergeben, aber das lag nicht in ihrer Hand.

Da finde ich Zuschauer die da hinfliegen schon wesentlich schlimmer! Die sind komplett freiwillig da! Und vor Ort leere Ränge wirken wesentlich mehr, als wenn ich es im Fernsehen schaue oder nicht. Global gesehen verpufft der Fernseheffekt halt. Der Vororteffekt ist jedoch sichtbar und wird auch in der Statistik sichtbarer in Erinnerung bleiben. Man sieht es ja jetzt, dass leere Ränge möglichst von den Kameras ausgespart werden, weil das dann auch im TV nochmal doppelt scheiße wirkt.

Zudem brauchen Veränderungen nun mal leider Zeit. In unseren Breitengeraden wurden die Menschenrechte auch nicht über Nacht erfunden und galten sofort für alle. Veränderungen brauchen leider zeit. Erst recht wenn sich Lebensweisen quasi um fast 180 Grad ändern müssten. Homosexualität stand bis 1994 auch in Deutschland noch gesetzlich unter Strafe. Mit dem Argument darf man Kritik niemals mundtot machen, aber vielleicht mal sensibilisieren, dass es leider nicht von heute auf morgen geht.
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KI-Guardiola

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Re: WM 2022 in Katar
« Antwort #65 am: 24.November 2022, 15:21:22 »

Das Wir gewinnt -- oder Any News Is Good News.

Diese Binde war ja schon ein Kompromiss, der bekannt war.

« Letzte Änderung: 24.November 2022, 15:37:42 von KI-Guardiola »
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aFiend

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Re: WM 2022 in Katar
« Antwort #66 am: 24.November 2022, 16:19:20 »

Ich kann das Gesicht von dem Typen einfach nicht mehr sehen..
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Signor Rossi

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Re: WM 2022 in Katar
« Antwort #67 am: 24.November 2022, 16:27:37 »

Wenn es so kommt ist es das Ende der FIFA:
Das glaube ich erst, wenn es denn wirklich passiert ist.
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fifagarefrekes

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Re: WM 2022 in Katar
« Antwort #68 am: 24.November 2022, 18:53:20 »

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DeDaim

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Re: WM 2022 in Katar
« Antwort #69 am: 24.November 2022, 19:20:33 »

Kritik muss man sich immer anhören dürfen. Allerdings ist Kritik üben an etwas, wo ich selbst nicht in einer vergleichbaren Situation bin und womöglich niemals komme auch immer ein schmaler Grat. Denn dann lässt sich leicht reden, aber es an gleicher Stelle dann selber anders zu machen ist was anderes. Ich habe es so oft in meinem Leben erlebt, dass Leute Verantwortliche ständig am kritisieren sind und erzählen wie es nicht geht. Wenn dann aber die Frage kommt, ob sie den (ehrenamtlichen) Job machen wollen um es dann besser zu machen, dann verstummen die ganz schnell für den Moment.
Ich verstehe, was du sagen willst, sehe das aber anders: Klar, ist man immer schnell mit einem Urteil bei der Hand, wenn man selbst nicht in der Haut steckt. Aber so ein schmaler Grat ist es am Ende auch nicht: solange man seine Kritik (gut) begründen kann, ist aus meiner Sicht immer alles fein. Egal, ob die Person jemals in der gleichen Haut steckte oder nicht. Auch die Frage, ob man es denn besser machen könne oder die Aufgabe übernehmen wolle, entwertet eher den Fragesteller, als die Kritik. Hier im Forum würde wahrscheinlich auch niemand behaupten, man müsse ein guter Fußballer gewesen sein, um als Trainer etwas zu taugen.

Hier im Forum war die Kritik auch in Ordnung, aber in der öffentlichen Diskussion greifen die Medien die polemisch und beleidigenden Kritiken aus den sozialen Medien auf und so wird die öffentliche Diskussion völlig überhitzt und unsachlich und führt auch zu keinem positiven Ergebnis.
Gut, dass in den Sozialen Medien, mindestens eine Filterblase freidreht, wenn irgendwo ein Sack Reis umfällt, ist jetzt nicht überraschend. Ich nehme das alles nicht mehr ernst und bin auch froh, dass ich mich davon wieder losgesagt habe. Ich habe auf Twitter zwar auch viel lernen können, aber das hat die Pulstreiberei letztlich nicht aufgewogen. Was die Medien anbelangt, habe ich eigentlich nur berechtigte, sachlich vorgetragene Kritik wahrgenommen. Teils harsch, das ja, aber nicht unsachlich oder unfair. Habe das jetzt aber auch medial nicht wahnsinnig intensiv verfolgt und B*** und Konsorten konsumiere ich eh nicht, aber lasst mich raten: Die, die sonst immer gegen jede Minderheit hetzen, die bei Drei nicht auf dem Baum ist, hetzen jetzt gegen den DFB, weil er sich  in diesem Fall nicht für Minderheiten einsetzt?

Das ist der Punkt wo ich die Spieler in Schutz nehme. Wie würde ich selbst in deren Lage entscheiden? Eine Nominierung verweigern und ggf. somit für immer nicht mehr in die Nationalelf eingeladen zu werden? Was macht das mit persönlichen Sponsorverträgen usw.? Drohen mir da dann ggf. Strafzahlungen, weil ich durch meinen Rückzug Vertragsleistungen nicht erbringen kann? Die persönliche Bedeutung dieses Events, du lebst "quasi" dein ganzes Leben dafür und sollst es dann "einfach" absagen bzw. durch eine Aktion eine Sperrung riskieren, die auch eine Nichtteilnahme zur Folge hat?
Wie gesagt, individuell gibt es da nachvollziehbare Gründe. Für einen Füllkrug beispielsweise ist das tatsächlich die Chance seines Lebens. Ein Kimmich, Goretzka oder Havertz werden ziemlich sicher noch eine WM spielen. Davon abgesehen hätte ein Boykott dann seitens des gesamten Verbandes erfolgen müssen und nicht einzelner Spieler, auch wenn man sich als einfacher Fan natürlich gewünscht hätte, einer hätte diese Konseqenz gezogen. Tatsächlich finde ich aber, dass man in der Kapitänsbinden-Sache hätte konsequent sein müssen, denn jetzt sendet man nur ein Signal: Wir stehen für Menschenrechte ein, aber nur, solange uns selbst keine Konsequenzen drohen. Ob ich selbst in der Situation anders gehandelt hätte? Ganz ehrlich, das weiß ich nicht. Meine Lebensrealität ist so weit weg, von der eines Nationalspielers...

Zudem brauchen Veränderungen nun mal leider Zeit. In unseren Breitengeraden wurden die Menschenrechte auch nicht über Nacht erfunden und galten sofort für alle. Veränderungen brauchen leider zeit. Erst recht wenn sich Lebensweisen quasi um fast 180 Grad ändern müssten. Homosexualität stand bis 1994 auch in Deutschland noch gesetzlich unter Strafe. Mit dem Argument darf man Kritik niemals mundtot machen, aber vielleicht mal sensibilisieren, dass es leider nicht von heute auf morgen geht.
Richtig. Umso wichtiger ist es ja aber, starke Zeichen zu setzen, wo sich die Gelegenheit bietet. Ich finde es auch immer reichlich absurd, wenn dann vom heuchlerischen Westen gesprochen wird. Ja, hier läuft auch viel falsch. Fragt mal die Flüchtlinge, die sich in offenen Booten Richtung EU-Außengrenze aufmachen. Trotzdem halte ich Menschenrechte für etwas universales, das weltweit gelten sollte, und da sehe ich den Westen nicht nur als prädestiniert an, diese zu vertreten, nein, ich sehe ihn (und damit uns) auch historisch in der Pflicht.

Wenn es so kommt ist es das Ende der FIFA:
Das glaube ich erst, wenn es denn wirklich passiert ist.
Das kann ich mir auch kaum vorstellen. Ich habe bislang auch nirgendwo anders dazu was gelesen. Wäre aber natürlich eine schöne Geschichte, irgendwo: Bande korrupter Verbände sorgt für Auflösung eines superkorrupten Verbandes. :D
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KI-Guardiola

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Re: WM 2022 in Katar
« Antwort #70 am: 24.November 2022, 19:54:03 »

Man kommt ja doch nicht dran vorbei, gerade dieses Bild samt Nachricht gesehen: Japanische Fans räumten ihre Plätze auf, bevor gefeierbiestert wurde. Wenn schon in der Wüste, muss man die ja nicht auch noch wüst verlassen. Oder so.

Jedenfalls: Diese Schalensitze dürften damit das Einzige sein, was an dem Zirkus sauber ist.




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fussballmonster

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Re: WM 2022 in Katar
« Antwort #71 am: 25.November 2022, 17:35:52 »

Die Kritik am Ausrichterland ist absolut korrekt. Der Großteil der Menschen in den sozialen Medien nimmt das ganze als Empörungszug auf den aufgesprungen wird, ein #boykottkatar wird gepostet und man hat das Gefühl sich engagiert und etwas bewegt zu haben. Nach der WM wird dann der nächste Empörungszug genommen.
Völlig in Ordnung. Ich kann mich nicht mehr dran erinnern ob es vor der WM in Russland einen ähnlichen Aufschrei gab, 4 Jahre nach der Einnahme der Krim.

Ein wirksamerer, natürlich auch unbequemerer Protest wäre die Produkte der Sponsoren während der WM nicht zu kaufen. 4 Wochen keine Coca Cola, 4 Wochen nicht zu McDonalds usw. Die FIFA ändert sich nur wenn das Geld weniger wird.

Stark wäre es Produkte aus China zu "boykottieren", nicht mehr zu kaufen. Stichwort Uiguren.
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DragonFox

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Re: WM 2022 in Katar
« Antwort #72 am: 25.November 2022, 17:50:40 »

So Boykotte sind immer toll, so lange für das richtige boykottiert wird. 
Sie sind aber auch sehr unrealistisch. Ist einfach so, dass es genug Menschen auf der Welt gibt, die es überhaupt nicht stört, dass die WM in Katar ist mit allem was dazu gehört. Dann verliert man eben ein paar Zuschauer im Westen. Dafür gewinnt man ein paar andere überall sonst.
Ich denke, dass einige boykottieren. Zumindest für Deutschland gibt es bereits Hinweise, dass die Einschaltquoten dieses Jahr niedriger sind. Spannend wird es wenn globale Zahlen verfügbar sind.
« Letzte Änderung: 25.November 2022, 17:56:40 von DragonFox »
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Signor Rossi

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Re: WM 2022 in Katar
« Antwort #73 am: 25.November 2022, 18:52:43 »

Stark wäre es Produkte aus China zu "boykottieren", nicht mehr zu kaufen. Stichwort Uiguren.
Diese Produkte versuche ich schon lange zu boykottieren. Leider ist das kaum konsequent machbar, weil überall ein bisschen China drin steckt.
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KI-Guardiola

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Re: WM 2022 in Katar
« Antwort #74 am: 25.November 2022, 19:34:18 »

Ich esse übrigens heute chinesisch. Aber mit Gemüse aus Holland, I swear.  ;D
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Jäger Horst

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Re: WM 2022 in Katar
« Antwort #75 am: 25.November 2022, 19:45:30 »

An Sylvester kann man China Böller auch von Comet und Weco kaufen zum Beispiel.
Die werden hier produziert  :laugh:
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KI-Guardiola

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Re: WM 2022 in Katar
« Antwort #76 am: 26.November 2022, 17:22:51 »

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Cologne88

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Re: WM 2022 in Katar
« Antwort #77 am: 28.November 2022, 16:41:14 »

Ich verstehe, was du sagen willst, sehe das aber anders: Klar, ist man immer schnell mit einem Urteil bei der Hand, wenn man selbst nicht in der Haut steckt. Aber so ein schmaler Grat ist es am Ende auch nicht: solange man seine Kritik (gut) begründen kann, ist aus meiner Sicht immer alles fein. Egal, ob die Person jemals in der gleichen Haut steckte oder nicht. Auch die Frage, ob man es denn besser machen könne oder die Aufgabe übernehmen wolle, entwertet eher den Fragesteller, als die Kritik. Hier im Forum würde wahrscheinlich auch niemand behaupten, man müsse ein guter Fußballer gewesen sein, um als Trainer etwas zu taugen.
Wie gesagt, grundsätzlich darf man kritisieren, aber wenn dieselben Leute immer wieder jedes Geschehene kritisieren, ist es irgendwann lächerlich und keineswegs konstruktv. Kritik der Kritik willen ist irgendwann nutz- und sinnlos. Immer nur zu erzählen "Das geht nicht... so geht es nicht... das könnt ihr nicht..." Irgendwann muss man dann auch mal selbst nen Lösungsvorschlag anbieten. Schlicht zu sagen, ich würde dann nicht teilnehmen ist da zu einfach, weil realitätsfremd. Und da spreche insbesondere die Medien und öffentliche Personen an. Wenn ich mir die ARD und das ZDF anschaue, da wurde seit längerem gegen die WM Stimmung gemacht. Jetzt übertragen sie dann aber doch den ganzen Tag und es gibt eigens kreierte Intros usw. Da hätte man auch ganz nüchtern 5 Minuten vor Anpfiff ins Stadion schalten können und nach Abpfiff wieder weg. Und statt zwischen den Spielen dann über alles mögliche zu diskutieren, hätten dann ja kritische Dokus ausgestrahlt werden können. Aber nein das Produkt wird plötzlich doch ganz normal beworben und möglichst viel Bohei gemacht um Aufmerksamkeit zu generieren. Schließlich will man jetzt wo das Turnier ist, offensichtlich dann doch Geld damit verdienen. Zur Krönung beschwert sich dann sogar noch ein Herr Balkausky über die schlechten Einschaltquoten und zeigt sich verwundert. Eigentlich müsste er doch zufrieden sein, da die Boykottaufrufe offensichtlich funktioniert haben.

https://www.mopo.de/sport/sport-nl/historisch-schlecht-ard-sportkoordinator-aeussert-sich-zu-einschaltquoten/

Gut, dass in den Sozialen Medien, mindestens eine Filterblase freidreht, wenn irgendwo ein Sack Reis umfällt, ist jetzt nicht überraschend. Ich nehme das alles nicht mehr ernst und bin auch froh, dass ich mich davon wieder losgesagt habe. Ich habe auf Twitter zwar auch viel lernen können, aber das hat die Pulstreiberei letztlich nicht aufgewogen. Was die Medien anbelangt, habe ich eigentlich nur berechtigte, sachlich vorgetragene Kritik wahrgenommen. Teils harsch, das ja, aber nicht unsachlich oder unfair. Habe das jetzt aber auch medial nicht wahnsinnig intensiv verfolgt und B*** und Konsorten konsumiere ich eh nicht, aber lasst mich raten: Die, die sonst immer gegen jede Minderheit hetzen, die bei Drei nicht auf dem Baum ist, hetzen jetzt gegen den DFB, weil er sich  in diesem Fall nicht für Minderheiten einsetzt?
Social Media kann man natürlich nicht für voll nehmen. Aber wenn das ARD nach dem Deutschland Spiel Twitterzitate zeigt und zunächst Khedira als Experten und ehemaligen Nationalspieler damit konfrontiert und um seine Meinung bittet und dies ggf. dann auch bei aktiven Nationalspielern in Interviews macht, dann wird Social Media plötzlich doch wieder in den Vordergrund gerückt und das hat dann nichts mehr mit sachlich vorgetragener Kritik zu tun. Im Gegenteil da wurden teilweise die polemischsten und unsachlichsten Tweets ausgepackt. Das geschieht dann doch nur um möglichst ne aufsehenerregende Reaktion heraus zu kitzeln, die man dann wieder ausschlachten kann. Das Rad dreht sich damit schön von selbst weiter.

Wie gesagt, individuell gibt es da nachvollziehbare Gründe. Für einen Füllkrug beispielsweise ist das tatsächlich die Chance seines Lebens. Ein Kimmich, Goretzka oder Havertz werden ziemlich sicher noch eine WM spielen. Davon abgesehen hätte ein Boykott dann seitens des gesamten Verbandes erfolgen müssen und nicht einzelner Spieler, auch wenn man sich als einfacher Fan natürlich gewünscht hätte, einer hätte diese Konseqenz gezogen. Tatsächlich finde ich aber, dass man in der Kapitänsbinden-Sache hätte konsequent sein müssen, denn jetzt sendet man nur ein Signal: Wir stehen für Menschenrechte ein, aber nur, solange uns selbst keine Konsequenzen drohen. Ob ich selbst in der Situation anders gehandelt hätte? Ganz ehrlich, das weiß ich nicht. Meine Lebensrealität ist so weit weg, von der eines Nationalspielers...
Aber woher sollen denn Kimmich, Goretzka oder Havertz wissen, ob sie in 4 Jahren noch fit genug oder schlicht gut genug sind? Reus hat ganze 2 Turniere in seiner Karriere gespielt. Klar das ist das Negativbeispiel schlecht hin, aber so schnell kann es gehen. Bei Hummels heißt es jetzt auch einfach er sei zu alt, obwohl er klar besser in Form war/ist als ein Schlotterbeck. Dann spielst du als Kimmich mit 27 vielleicht auch ne ganz andere Rolle als mit 31. Also individuell gesehen bleibe ich dabei, dass es eigentlich nicht zu verlangen ist dort eine drastische Protestaktion zu fordern.
Wenn man dann noch den internationalen Vergleich zieht, dann hat die deutsche Mannschaft doch als Einzige überhaupt eine Aktion gesetzt. Da könnte man auch einfach mal sagen, "Hmm... besser als nichts. Man duckt sich nicht komplett weg wie alle anderen". Aber nein alles scheiße.


Richtig. Umso wichtiger ist es ja aber, starke Zeichen zu setzen, wo sich die Gelegenheit bietet. Ich finde es auch immer reichlich absurd, wenn dann vom heuchlerischen Westen gesprochen wird. Ja, hier läuft auch viel falsch. Fragt mal die Flüchtlinge, die sich in offenen Booten Richtung EU-Außengrenze aufmachen. Trotzdem halte ich Menschenrechte für etwas universales, das weltweit gelten sollte, und da sehe ich den Westen nicht nur als prädestiniert an, diese zu vertreten, nein, ich sehe ihn (und damit uns) auch historisch in der Pflicht.
Ja, korrekt, aber dann muss das mit einem gleichen Maßstab geschehen. Ich kann nicht als Politik Geschäfte mit Staaten eingehen und als vertretbar, weil notwendig erklären, dann aber meinen Fußballern/Bevölkerung erklären ihr dürft das nicht. Ich habe in den letzten Jahren jetzt gelernt für Gas, Strom, Wirtschaftsverflechtungen (Russlandpolitik, Katar-Flüssiggas-Deal, Chinapolitik) kann man als Politiker auf Menschenrechte "schei...", aber als Sportler sollte man gefälligst dann doch auf seinen Lebenstraum (Olympia 2014, WM 2018, Olympia 2022, WM 2022) verzichten und es diesen Staaten mal so richtig zeigen in dem man doch bitte boykottiert oder zumindest individualriskante Proteste eingeht. Ganz zu schweigen der weltweite Umgang mit Saudi-Arabien nach dem Fall Kashoggi. Der gleiche Fall in Russland und es hätte Sanktionen gehagelt. Solange der Westen immer noch zwischen guten und schlechten Diktatoren unterscheidet, bleibt es eben eine heuchlerische Doppelmoral. Da fehlt es einfach an Konsequenz und Gleichbehandlung.

Ich weiß selbst nicht wie man das ganze Dilemma lösen soll und eigentlich wollte ich mich in erster Linie auch nur schützend vor den individuellen Sportler und die Mannschaft stellen. Die T-Shirt Aktion wurde damals belächelt, die erzählen eigentlich in jedem Interview, dass die Menschenrechtssituation in Katar nicht gut ist, das man sich eine Alternative zur verbotenen Regenbogenbinde überlegt, war auch wieder nicht richtig und jetzt knickt man ja auch wieder vor nem Verbot ein, statt einfach mal zu loben, dass man irgendwie nen kreativen Weg gefunden hat allen Widrigkeiten zum Trotz seinen Punkt zu setzen. Liegt daran, dass die eine Seite eben kein Stück bereit dazu ist von einer Maximalforderung abzuweichen.

Die FIFA gibt für mich nach wie vor das desaströsere Bild ab.
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KI-Guardiola

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Re: WM 2022 in Katar
« Antwort #78 am: 28.November 2022, 20:00:23 »

Soweit ich weiß, ist es ausschließlich der Spocht, der (ohne Gas-Not):

- Veranstaltungen an Mordor vergibt
- das auch noch als "Fairplay und Völkerverständigung" verkauft
- und davon ganz ordentlich profitiert bislang, nicht nur steuerlich. Natürlich auch dank der Politik, die Frauchen macht -- ist jetzt nicht so, als wäre der Zirkus unangreifbar, auch die Geschichte mit der Autonomie des Sports, der ihm garantiert, sich selbst kontrollieren zu dürfen (Zwielichtgestalten freut das genauso wie den ein oder anderen Unternehmer, die sich für die leicht empfänglichen Funktionäre bedanken)


Die Politik kann man aber vergessen. Nancy Faesers PR-Armbändchen in eigener Sache soll ja Einzug im Haus der Geschichte halten. Womöglich hat sich Willi The Maskottchen Lemke dafür eingesetzt. Der ist ja auch dafür, IOC und Bach endlich den Friedensnobelpreis zu geben; den Traum aller semi- bis ordentlichkrimineller Sportdespoten seit mindestens Samaranch. (Ist schon irre, wo Lemke einem derzeit überall begegnet, von Plasberg bis DFB-Talks bis Social Media, Willi wills wissen).
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Hanz Maia

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Re: WM 2022 in Katar
« Antwort #79 am: 29.November 2022, 09:12:36 »

Dilemma und Doppelmoral.

Doppelmoral kann für mich zwei Dinge bedeuten: a) komplett verlogen = unmoralisch (Fifa) b) ich habe mehrere Präferenzen, von denen manche moralisch stärker sind als andere und diese geraten in Konflikt.
Keine Deals mit Mordor vs. Heizen im Winter (auch als Verpflichtung für "die Politik"). Da macht man sich zwangsläufig die Finger schmutzig, das ist ja das Dilemmatöse daran. In den sauere Apfel muss man beißen. In den Atom-Deal mit dem Irna imho ebenso.
Oder: Fußball ja, Fifakatar nein. Hätte sich Kehrer den Mund zugehalten, wenn er noch bei PSG-Katar spielen würde? Warum? Gündogan bekommt das Geld aus Abu Dhabi, die Bayernspieler mittelbar aus Katar. :-\

Dilemma und Doppelmoral.

Kann man das erste lösen ohne in das zweite abzudriften? ::)
Bevor ich im Winter friere, kaufe ich undemokratisches Gas. Aber bitte nicht alles beim einem und nicht zu sehr angeben damit (und mit meinem sonnigen moralischen Tun).  Sonst droht die Doppelmoral.
Das heißt aber nicht, dass ich Katar eine WM schenke/verkaufe.
Das ist ähnlich wie der Besuch des Schahs 1967. Diplomatische Beziehungen und nötiger Handeln ja; eine Hochglanz-Bühne bieten inkl. Jubelperser (gekaufte Fans?): nein.

fun Fakt: Es passen locker alle echten Kataris gleichzeitig in die WM-Stadien rein ... es  bleiben immer noch mehr als 2 Stadien leer.  >:D
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