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Autor Thema: [FM 20 bis 24] Lavayeuxs Europatour - Die Geschichte eines Luxemburgers  (Gelesen 75847 mal)

Muffi

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Die erwartet schwere Aufgabe oder auch - mühsam nährt sich das Eichhörnchen.
Aber auch wenn dein Team sich schwer tut, wurden ja schon einige Punkte eingetütet und im Pokal weiter - klasse!

* Ach ja, Onkel Hotte, seine Märchen konnte man nur lieben!  :D
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knufschu

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* Copyright dieses Gags: Onkel Hotte (alias Oliver Kalkofe) in der Geschichte "Robin Blöd".

Geil, Onkel Hotte! Den habe ich früher im Frühstyxradio bei FFN immer gerne gehört!

Nun noch etwas zum Sportlichen: Ein Auf und Ab. Ich hoffe Lavayeux bekommt das 4-3-3 ans Laufen und kann dann souverän die Klasse halten.
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Noergelgnom

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stranger in a strange land



Frühjahr 2044, Metz, Frankreich


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Das neue Jahr beginnt - wer hätte das für möglich gehalten - mit einem Transferfenster, das uns erkleckliche Einnahmen beschert.
Der Toptransfer ist Saliou Bodian, dessen Abgang bereits vor meiner Ankunft beschlossen war, er allein bringt uns 5 Millionen (plus zukünftige Zahlungen plus eine fette Weiterverkaufsbeteiligung) ein.
Aber auch Fakhir oder Hope sorgen mit ihren Wechseln dafür, dass die finanzielle Situation Anfang Januar zumindest kurzfristig besser aussieht.






So viel besser sogar, dass wir übereinkommen, im Interesse zukünftiger Einnahmen unsere Trainingsinfrastruktur zu verbessern.
(Unter uns gesagt: selbst wenn man die Trainingsplätze nur mal ordentlich umgegraben und danach planiert hätte, wäre das schon eine deutliche Verbesserung gewesen. Rasen anzuschaffen und den Umkleidekabinen ein Dach zu spendieren, finden wir als Idee aber auch alle toll!)

Nachdem sich der Staub der fliehenden Meute gelegt hat (wir verkaufen insgesamt 8 Spieler aus den drei Mannschaften), stellen wir fest, dass der Kader für Rückrunde zwar auf den ersten Blick deutlich schwächer aussieht, es aber eigentlich gar nicht ist - wir müssen nur bei einigen Spielern (zB Mevlüt Daskan) die Scheuklappen abnehmen. Besagter Mevlüt Daskan ist beispielsweise nicht nur im Mittelfeld als Balleroberer brauchbar, sondern dank seiner Kopfballstärke auch ein überraschend guter Partner für Diakite in der Innenverteidigung.
Überraschend aber eigentlich nur für mich, wie ich feststelle - denn diese Position hat er vor meiner Ankunft eigentlich regelmäßig gespielt ...

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Und die versammelte Journaille schaut einmal über den Kader drüber, nickt feierlich .... und erklärt dann im Brustton der Überzeugung, dass mit diesem Kader ein Platz unter den ersten Zehn (!) auf jeden Fall möglich sein muß.



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Francois Furet von den "Lothringer Nachrichten", bringt es gewohnt launig auf den Punkt:

Zitat
"Mit dem runderneuerten Kader muß der FC Metz in den noch anstehenden Ligaspielen darauf abzielen, einen einstelligen Tabellenplatz zu erobern. Ungeachtet der regelrecht peinlichen Tiefstapelei der Verantwortlichen in Vorstand und Trainerstab gibt es nämlich nur eine Handvoll Clubs wie die Big Player Saint-Etienne, Auxerre oder Le Havre, die als eindeutig stärker einzuschätzen sind.

Die entscheidende Frage in Metz wird also die gleiche wie schon bei den vorherigen Trainern sein.
Bringt der Cheftrainer es fertig, die Mannschaft in ein taktisches Geflecht einzubinden, das die Stärken der einzelnen Spieler betont und ihre Schwächen kaschiert? Oder läuft es wieder andersherum, wie seit so vielen Jahren, und selbst unbestrittene Führungsfiguren des Kaders wie Diakite, Speelziek, Kovacevic oder Marin irren orientierungslos über den Platz, immer auf der Suche nach dem nächsten Fehlpaß, den sie spielen können?"

Furet ist nach wenigen Monaten bereits mein Lieblingsreporter, kann man nicht anders sagen.
Immer objektiv, immer wertschätzend, stets positiv ... ein Herzchen, das sich mit dem Schweden Nielssen wahrscheinlich super verstehen würde.

Dass sich Stammkeeper Orlandoni gleich zu Beginn der Rückrunde für einen Monat Richtung Krankenstation abmeldet, hilft uns natürlich kein bißchen weiter bei unserem Versuch, den Vorschußlorbeeren und öffentlich ausgesprochenen Erwartungen gerecht zu werden.
Wir haben mit Leclere und Diop zwar durchaus talentierte Ersatzleute im Verein, aber die sind (noch) lange nicht auf Orlandonis Niveau.
Bei unseren tollen Trainingsanlagen darf man auch getrost bezweifeln, dass sie es je sein werden.




Trotz dieses Handicaps schaffen wir es im Januar aber immerhin, ungeschlagen zu bleiben.
Das Heimspiel gegen Relegationsplatz-Wärmer Quevilly-Rouen ist dabei am Ende ein klare Angelegenheit, bis zur 88. Minute steht es jedoch unentschieden, das sagt wahrscheinlich alles, was man im Hinblick auf "Spielgück" hier wissen muss.

In Bastia - beim zweiten korsischen Zweitligisten - ergattern wir erneut mit Glück ein Unentschieden. Linksaußen Hamm gleicht dank eines deutlich abgefälschten und eigentlich wohl als Flanke gedachten Flatterballes kurz vor Ende aus, nachdem Bastia zu Beginn der zweiten Hälfte innerhalb von nur 3 Minuten unsere Führung aus der ersten Hälfte gedreht hatte.

Zuhause gegen Auxerre schließlich sind wir es, die sich ärgern, denn nach einem sehr konzentriert geführten Spiel stehen wir kurz davor, drei Punkte mitzunehmen, die so nicht eingeplant gewesen wären - nur um in der 92. Minute dann doch noch einen Fehlpaß in der Abwehr zu spielen, der sofort bestraft wird.


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Leclere im Tor hat seine Sache im Januar gut gemacht - trotz der vier Gegentore.
Als Orlandoni pünktlich zum Spiel gegen Troyes zurückkhert, freuen wir uns dennoch wie Bolle und hoffen darauf, eine Führung nun auch mal festhalten zu können.

Allerdings - um eine Führung festzuhalten, muß man sie erstmal erzielen!
Und das will uns weder gegen Tabellennachbar Troyes noch in den Spielen gegen die Aufstiegskandidaten Le Havre und Nimes gelingen. Stets rennen wir einem Rückstand hinterher.
Und während wir in zwei der drei Spiele am Ende wenigstens noch einen Punkt sichern können, kommt unsere Aufholjagd gegen Le Havre viel zu spät. Das 2:3 (nach 0:3) sieht zwar besser aus, aber das wars dann auch.

Der Monat war bis hierher also grottenschlecht - aber zum Glück gibt es ja noch eine vierte Partie im Februar.
Und da spielen wir gegen Clermont zwar echt grottig, können aber dank eines Sonntagsschusses von Hamm diesmal tatsächlich endlich mal wieder gewinnen.
War absolut nötig nach 5 sieglosen Spielen, die Gefahr, endgültig ganz tief in den Abstiegssumpf zu rutschen, war sehr real vor dem Spiel.


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Alles in allem sind 5 Punkte aus vier Spielen natürlich nicht berauschend - schon gar nicht, wenn man angeblich in die Top 10 der Liga gehört.
Aber dieser eine Sieg gegen die neuen Relegationsspiel-Anwärter Clermont hat uns ein schönes Polster von 8 Punkten auf eben diesen Relegationsrang beschert.
Immerhin!


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Im März haben wir nur drei Spiele vor der Brust - und mit Creteil (15. Platz) und Ajaccio (14.) sogar zwei möglicherweise entscheidende Heimspiele.
Zwischendurch in Brest beim Tabellenvierten wird es wohl eine Niederlage setzen, aber wir wollen die anderen beiden Spiele gewinnen und uns mit den sechs dadurch gewonnenen Punkten weiter Richtung unteres Mittelfeld absetzen.

Gegen Creteil erwischen wir einen Katastrophenstart, als Keeper Orlandoni erst eine Flanke unterläuft und kurz darauf zu lange für die Entscheidung braucht, ob er rauskommen oder lieber abwarten soll.
0:2 nach 10 Minuten.

Spiel im Eimer?
Mitnichten! Zunächst mal ist Kovacevic heute gut drauf und erzielt einen Doppelpack, und außerdem gelingt Diakite endlich wieder mal ein Tor. Schlußendlich trägt sich auch noch der neue Rechtsaußen Pignet (der dort quasi als Bodian-Ersatz spielt und auf dieser Position deutlich besser funktioniert als im Sturmzentrum) in die Torschützenliste ein und wir gewinnen nach einem nicht allzu überzeugenden, aber immerhin unterhaltsamen Spiel mit 4:2.

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So richtig Selbstbewußtsein vor dem Spiel in Brest konnten wir damit nicht tanken, auch wenn es natürlich schön war, dass wir gewonnen haben.
Es ist aber auch klar, dass wir in Brest nicht die ersten Minuten verschlafen dürfen, dann wär nämlich Feierabend, die sind ein anderes Kaliber als die Insulaner.
Und deswegen stellen wir für die Auswärtspartie auf 442 um (jahaaa!) und lassen beide Außenverteidiger bei Ballbesitz einrücken, um im Mittelfeld zusätzliche Absicherungen zu haben.
Und was soll ich sagen? Funzt!
Kovacevic ist angeschlagen, für ihn spielt mal wieder Marin von Beginn an - und bedankt sich mit einem blitzsauberen Hattrick!
Wir sind in allen Belangen überlegen und der Sieg auch in dieser Höhe verdient.
Orlandoni meckert natürlich nach dem Spiel genauso über die Formation wie vorher - weil er es gewohnt ist, den Ball zum defensiven Mittelfeldspieler zu werfen, wenn der fehlt, ist unser Quotenitaliener völlig verwirrt...

Tja - und dann das Spiel gegen Ajaccio.
Wenn wir gewinnen, haben wir den ersten perfekten Monat unter meiner Führung hinter uns gebracht.
Geht natürlich gar nicht, deswegen hören die Zuschauer aus unserer Offensive heute nur ein lautes Schnarchen - selbst nachdem ich sie komplett ausgetauscht habe, ändert sich nichts daran, dass wir gegen das 532 der Gäste kein Mittel finden.
Immerhin steht auch defensiv die Null, so dass wir am Ende des Monats März immerhin 10 Punkte vor dem Relegationsrang stehen.
Gar nicht mal so übel - allerdings weit weg von Platz neun.


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Der April beginnt mit einer sehr guten und einer bescheidenen Nachricht.
Die bescheidene:
Eines unserer größten Talente wurde direkt aus der U17 weggelockt, Stade Reims bot nicht nur mehr Gehalt für den Youngster, sondern auch einen Job für die Mutter, eine Kiste Sternburg Export wöchentlich für den Vater, eine Playstation für den kleinen Bruder und so weiter und so fort.
Und der Matteo (wieviele haben wir davon eigentlich im Club?!) nimmt natürlich sofort an.
Undankbarer Flegel.
Muss ich erwähnen, dass dieser Spieler fürs defensive Mittelfeld eingeplant war?!




Die gute Nachricht:
einige brauchbare Jugendliche bleiben uns erhalten und wir können schlußendlich immerhin sechs Spieler in die U19 übernehmen.
Für unsere Problemzone "defensives Mittelfeld ist zwar keiner dabei, aber ansonsten sieht das sehr gut aus!




Fussball spielen wir in diesem Monat natürlich auch noch - und zwar mit Ausnahme von Red Star Paris ausschließlich gegen Teams die tabellarisch zumindest in Reichweite sind, wenn sie nicht gar - wie Le Puy - in akuter Abstiegsnot stecken.
Und am Ende ist in diesem Monat alles dabei - purer Frust (das 1:2 in Paris ist aufgrund eines überlegen geführten Spiels als äußerst unglücklich zu bezeichnen), pures Glück (gegen Nantes haben wir eine klare Chance, die wir nutzen, während Orlandoni reihenweise Gegnerchancen entschärft) - und ein Spiel des Jahres für Kovacevic, der beim 4:1 gegen Annecy per Elfmeter, per Kopf, per Abstauber und per volley trifft. Hat man auch nicht alle Tage.

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Damit ist die Saison schon fast beendet - fast.
Denn wir haben noch ein letztes Spiel vor der Brust - und nach dem fantastischen April könnten wir hier tatsächlich noch den allseits erwarteten (*hust*) einstelligen Tabellenplatz erreichen, denn der letzte Spieltag hat wieder mal ein Schicksalsspiel für mich bereit.
Wir spielen gegen Valenciennes, die mit 2 Punkten Vorsprung direkt vor uns auf dem neunten Platz liegen.
Keine große Rechnerei nötig, Sieg reicht!

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Nach drei Minuten patzt Orlandoni mal wieder und spielt völlig unbedrängt einen Abstoß zum Gegner statt zu irgendeinem der fünf Spieler, die frei gewesen wären.
0:1. Super Start!
Wir tun uns lange sehr schwer, aber gegen Ende der Partie werden wir stärker und immer stärker und können zwei Minuten vor dem Schlußpfiff immerhin noch den inzwischen hochverdienten Ausgleich erzielen.
Das Siegtor gelingt uns allerdings leider nicht mehr.


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« Letzte Änderung: 01.Dezember 2023, 00:57:24 von Achtelprofi »
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Ex-Achtelprofi


“Goodness is about what you do. Not who you pray to.” (Terry Pratchett)

Lavayeux' Europatour - Die Geschichte eines Luxemburgers

Bayernfahne

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Sehr knapp vorbei an meiner Prognose, ABER den Klassenerhalt sicher und ohne größere Probleme eingetütet. Darauf lässt sich doch aufbauen! Es wird interessant zu sehen sein, was sich den Sommer über am Kader und vor allem an der Taktik tut. Wie wäre es eventuell mit einem klassischen 3-5-2? Ich könnte mir gut vorstellen, dass das Zentrum damit ordentlich dicht zu bekommen ist und aufgrund der hohen Spieleranzahl müssten die einzelnen Akteure nicht zwangsweise Überflieger auf ihren Positionen sein, wenn du eine vernünftige Kombination der Rollen findest. Aber das sind lediglich Überlegungen ins Blaue hinein, ich trink jetzt mit den anderen Ultras erstmal nen Kasten Sternburg auf den Klassenerhalt!
« Letzte Änderung: 01.Dezember 2023, 23:58:40 von Bayernfahne »
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...und der Teufel schickt uns einen Kuss, wir haben von alledem gewusst!

Karagounis

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Sicherer Klassenerhalt, Gratulation dafür! Jetzt wird Gerard sicher paar kluge Transfers machen und nächste Saison um den Aufstieg mitmischen, wenn die richtige Taktik gefunden wird und die Konstanz reinkommt :)

Sonzee87

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Vom Relegationsplatz zu Platz 10, gesichertes Mittelfeld, das ist doch mal ne gute Saison würde ich sagen. Jetzt gibt es auch genug Zeit für Gerd die nächste Saison durchzuplanen, Transfers zu tätigen und eine passende Taktik zu entwickeln. Daher denke ich sollten dieses Mal die Top 10 drin, vielleicht sogar auch Top 8. Vielleicht auch ein Angriff auf die Aufstiegsrelegation. ;)
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Olé, olé, Olé, ola, der FCK ist wieder da,

Olé, olé, Olé, ola, die roten Teufel sind ganz wunderbar

FlutLicht1900

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Mittendrin statt nur dabei. Nächste Saison geht es dann ins obere Drittel.  👍
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Elemotion

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Das war doch eine relativ gute Saisonhälfte. Im Sommer jetzt den KAader anpassen und dann geht es Lavayeuxscher Manier steil nach oben. Solltest du es länger in Metz aushalten prognostiziere ich, dass du innerhalb 5 Jahren in Europa spieltst.
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Muffi

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Das Minimalziel wurde doch erreicht, auch wenn es nun kein einstelliger Tabellenplatz wurde. In der kommenden Saison hast du das Team dann erstmals mit kompletter Vorbereitung, da wird es schon einen Sprung nach vorn geben.  :)

Was Lava's Probleme mit dem 4-3-3 angeht, kann ich nicht so ganz nachvollziehen, Muffing kommt damit wunderbar klar. Der hat eher Probleme mit dem 4-4-2  ;)

Das Tagebuch des Italieners finde ich super, unbedingt beibehalten!  ;D


PS: Klar kenne ich das Frühstyxradio, vor allem deswegen war bei uns Radio FFN immer Pflicht  :D
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Noergelgnom

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Ein Trainer namens Sisyphos



Sommer 2044, Metz, Frankreich




Als wir Anfang Juli in die Vorbereitung auf die neue Spielzeit einsteigen, tun wir das wie gewohnt mit einem "großen Teammeeting" - wie immer inklusive aller Spieler (aller drei Teams) sowie aller Mitarbeiter vom Greenkeeper bis zum Sportdirektor.

Nachdem wir uns alle in den "Großen Saal" des Verwaltungsgebäudes hineingequetscht haben, schauen etliche Spieler sehr verwundert.
Gleiches gilt für die Mitarbeiter - also diejenigen, die noch da sind.
Keeper Orlandoni bleibt es vorbehalten, nach einigen Augenblicken des Verwirrt-umher-schauens stellvertretend vielen fragenden Gesichtern eine Stimme zu verleihen:

"Ist vielleicht komische Frage - aber haben wir Welle von Krankheit in die Verein?"
Zustimmendes Gemurmel, erwartungsvolle Blicke gen "Podium" (also gen der beiden zusammengeschobenen Tische, vor denen Sportdirektor Matthieu Sans und ich stehen).

Ich schüttele den Kopf.
"Nein, haben wir nicht, Mario - aber es ist gut, dass Du fragst. Das veränderte Bild unserer Mannschaften und unseres Staffs ist nämlich einer der drei Hauptpunkte, die wir heute besprechen wollen. Und sie hängen alle miteinander zusammen."
Verwundertes Gemurmel, die eine oder andere Stirn legt sich schonmal vorsorglich in Falten.

Sans und ich schauen uns kurz an, dann erhebt mein direkter Chef seine Stimme.
"Wie euch mit Sicherheit bekannt ist, ist der FC Metz in den letzten Jahren ein finanziell nicht auf Rosen gebetteter Verein, der ..."
Ein Arm geht hoch.
"Ja, Mario?"
"Was heißt 'auf Rosse gebetet'? Kenn ich nur 'auf Rosse wetten', aber wir doch Fussballverein?"
"Auf Rosen gebettet, Mario. Das bedeutet, uns ging es finanziell nicht gut."
"Oh!"
"Ja und deswegen haben wir - also der Vorstand in Absprache mit der sportlichen Leitung - beschlossen, dass wir den Gürtel enger schnallen müssen."
Eine Hand geht hoch.
"Jaaa, Mario?"
"Aber wenn wir schnallen enger, dann tut doch weh? Warum nicht einfach kaufen passende Hose?"
"Das ist ein Sprichwort, Mario. Es bedeutet, wir müssen sparen."
"OH!"
"Genau - und genaugenommen haben wir schon gespart. So hart die Entscheidungen im Einzelfall waren - aber alle Spieler und alle Mitarbeiter, die ihr in dieser Runde vermißt, haben den Verein zum 30.06.2044 verlassen."
Das Gemurmel hat jetzt einen ziemlich eindeutig empörten Unterton.
Die Namen Kovacevic, Marin, Daskan, Haddad und Speelziek sind deutlich herauszuhören.

Sans hebt die Hände.
"Einen Moment Ruhe bitte. Wir möchten betonen, dass uns das alles andere als leicht gefallen ist, aber die Alternative wäre eine mögliche Insolvenz des Vereins innerhalb dieser vor uns liegenden Saison gewesen, und dann hätten alle Verträge auf der Kippe gestanden. Und eure Gehälter sowieso."

Murmelmurmelmurmel.
Eine Hand geht hoch.
"JA, Mario?!"
"Was ist mit die zwei Dreitel von die Trainer? Auch alle weg?"
"Ja, leider. Ich kann Dich aber beruhigen - da es sich sowohl bei den Mitarbeitern als auch bei den Spielern um fähige Leute handelt, sind die meisten inzwischen bei anderen Vereinen untergekommen oder gerade in Vertragsverhandlungen. Und im Gegenzug sind eure Gehälter und Prämien für die gesamte Saison definitiv sicher."

Grummelgrummelgrummel.
Zwei Hände gehen hoch, diesmal überraschenderweise nicht von Orlandoni, sondern von Kansaye und Diakite, zwei der verbliebenen "Stars" im Team.
"Ja?"
Die beiden wetteifern um die finsterste Miene, während sie uns im Duett folgendes mitteilen:
"Da der Verein offenbar überhaupt keine Ambitionen nach oben mehr hat - sieht man ja daran, dass nahezu alle Leistungsträger abgegeben wurden - wollen wir auch gehen. Sie hören von unseren Beratern."

Damit ist aus dem Teammeeting innerhalb weniger Minuten ein Saaltumult geworden.




~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~


Einige Stunden später.
Sans und ich sitzen in seinem Büro, rekapitulieren den Tag und überlegen, wie wir weiter vorgehen.
"Wenn wir Diakite auch noch abgeben, ist die Innenverteidigung doch nicht mehr zweitligatauglich, oder?", fragt der Sportdirektor. "Und was wäre, wenn auch Kansaye wirklich geht?"
"Eine heftige Schwächung wäre ein Abgang beider Spieler definitiv - aber 'nicht zweitligatauglich' unterschreibe ich nicht.
Insbesondere mit den Jungs, die wir gerade aus der Jugend hochgezogen haben, stehen wir in der Abwehr sooo schlecht eigentlich nicht da.", erwidere ich.

"Na gut, und vorne?"
"Da müssen wir definitiv was machen. Pignet ist ein Guter, aber wir können nicht mit ihm allein in der Spitze planen - und ihn vor allem nicht gleichzeitig als Backup für van Haaren auf Rechtsaußen führen."
"Okay, Klartext bitte, Gerard: wonach sollen wir Ausschau halten?"
"Erstens einen Allrounder, der idealerweise links und rechts alle Außenpositionen beackern kann, defensiv wie offensiv. Zweitens: einen Rechtsverteidiger, um Freitas sowohl zu entlasten als auch Druck zu machen.
Drittens, einen Defensiven Mittelfeldspieler mit vernünftigem Passspiel, keinen reinen Zerstörer.
Viertens, einen Rechtsaußen.
Fünftens: einen Stürmer. Mindestens einen, denn eigentlich brauchen wir drei Optionen pro Mannschaftsteil und im Sturm haben wir außer eben Pignet niemanden mehr. Die Jugend gibt da leider noch nicht viel her..."
Sans nickt, während er mitschreibt.
"Ist notiert, aber ich verspreche nichts. Eingedenk unserer Erfahrungen mit der bisherigen Suche nach einem Sechser schlage ich vor, dass Du Dir schonmal Taktikalternativen ausdenkst, falls wir für diese Position auch weiterhin niemanden finden."
Ich grummele, nicke aber.

"Ach ja", setzt mein Chef hinzu, "weitere Coaches sind - obwohl die Planstellen sie hergeben würden - erstmal nicht zu erwarten. Wir sind sehr froh, dass wir die Mitarbeiterkosten so deutlich senken konnten, das wird zumindest in der vor uns liegenden Saison nicht wieder rückgängig gemacht."
"Mhmm, verstanden."


~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~


Die Einsparungen im gesamten Verein sind mit "heftig" noch verharmlosend beschrieben.
Die Spielergehälter wurden durch konsequentes Auslaufenlassen der Großverdienerverträge bzw einige Verkäufe von knapp 12 Millionen auf unter 9 Millionen gesenkt.
Die Mitarbeitergehälter sind über den Sommer von fast 4,5 Millionen auf unter 1,5 Millionen gesunken.
Insgesamt wurden also exakt die sechs Millionen Euro eingespart, die uns die noch abzuzahlenden Kredite pro Jahr kosten.

Allerdings passen sämtliche Mitarbeiter des Vereins inzwischen in ein einziges größeres Büro (wenn sie ein bißchen zusammenrücken):







Das halt selbstverständlich Auswirkungen auf das Training, aber solange wir Trainingsanlagen haben, die sowieso eher Verletzungsquellen darstellen als dass sie Unterstützung sind, ist das ja sowieso fast egal.

Da nicht alle Spieler, die wir gerne von der Gehaltsliste hätten, über auslaufende Verträge verfügen, kommt es im Verlaufe des Junis zu etlichen Knapp-bis-deutlich-unter-Marktwert-Transfers, die uns sportlich in den meisten Fällen massiv wehtun:




Diakite hätten wir dabei gern gehalten, aber die Kombination aus massiver Unzufriedenheit des Spielers plus hoher Reputation innerhalb der Teams sorgt dafür, dass wir uns relativ schnell entscheiden müssen, ob wir lieber mit einem grummelnden Kader in die Vorbereitung gehen oder fünf Millionen (samt finanziellem Spielraum) erhalten und dafür eine wackligere Abwehr in Kauf nehmen wollen.
Wir entscheiden uns für letzteres und  hoffen darauf, dass Diakite in Sunderland groß einschlägt, wir haben uns nämlich eine Weiterverkaufsbeteiligung gesichert.

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Kansaye würde auch gern wechseln - und auch gern zu Sunderland - aber wir verweigern die Freigabe, weil das Ablöseangebot selbst bei Berücksichtigung aller Faktoren eine Frechheit ist. 1,3 Millionen Euro für einen Spieler, der locker das vierfache wert ist!
Neeneenee, irgendwo ist auch mal schluß mit freundlich.
Kansaye ist zwar stocksauer, aber da muss er durch. Unter 5 Millionen Basisablöse gibt es keinen Transfer, basta!

Währenddessen zurren wir in den folgenden Wochen etliche Zugänge fest, die uns hoffentlich weiterhelfen werden - entweder sofort, wie zum Beispiel unser Stareinkauf Giua, oder perspektivisch, wie die meisten der Jugendspieler, die wir ablösefrei in den Club holen, nachdem sie bei verschiedenen Erstligisten keine Perspektive hatten.

Konkret: für den Senioren-Kader sind vorerst nur Giua (Sturm), Louaisil (Außenverteidiger/-stürmer, beide Seiten), Khelifi (Innenverteidigung) und Rubio (Ersatztowart) vorgesehen, alle anderen Zugänge werden vorerst in die U19 oder die Zweite einsortiert.



Damit ergeben sich zum Ende der Vorbereitung drei gut gefüllte Kader, mit denen wir vorerst auch ausreichend breit aufgestellt sein sollten (wobei im Sturm und im defensiven Mittelfeld immer noch eine ziemlich angespannte Personalsituation herrscht, aber wir können uns die Jungs ja auch nicht backen ...).


Erste Mannschaft



Zweite Mannschaft



U 19






Die Verkaufsorgie während der Sommermonate sorgt zusammen mit den Verkäufen einiger Weiterverkaufsklauseln dafür, dass wir Mitte Juli die beruhigende Gewißheit haben, dass diese Saison sicher finanziert ist:




Und nicht nur das, die finanzielle Prognose des Vereins ist zum ersten Mal seit Jahren positiv. Wenn wir uns auf dem jetzt erreichten Einnahmen-/Ausgabenlevel weiterbewegen, sollten die Sponsoren-Einnahmen des Vereins zukünftig weitere Spielerverkäufe zur Deckungslückenschließung unnötig machen.
Das wirkt sich insofern auf die Budgets aus, dass wir überall große Spielräume haben, die - so der Wunsch des Vorstandes - jedoch auch bitte so bestehen bleiben sollen, insbesondere das Gehaltsbudget soll nur in begründeten und abgestimmten Einzelfällen belastet werden.
Der Vereinswert hat sich durch die heftigen Verkaufserlöse natürlich auch äußerst positiv entwickelt, mal sehen, wie das nächsten Sommer aussieht.
Außerdem können wir mit mehr als einer halben Million Euro TV-Einnahmen pro Monat planen, das wird uns ebenfalls ei der Konsolidierung des Vereins helfen.








Eine Gehaltsbudgetbelastung wird es natürlich definitiv noch geben, denn wir haben ja mit van Haaren weiterhin nur eine stammkrafttaugliche Option auf rechts - es sei denn, Pignet wird dort eingeplant. Falls wir das tun, brauchen wir aber einen Backup für Giua.
Dieses Dilemma begleitet uns durch die gesamte Vorbereitung.

"Und wie willst Du eigentlich nun spielen lassen?", fragt mich mein (ebenfalls neuer) Co-Trainer Pierre Kasong eines Morgens.
"Du läßt die Jungs nun drei ziemlich unterschiedliche Systeme trainieren, denkst Du nicht, dass wir bald mal auf ein Stammsystem einschwenken sollten?"
"Hast Du recht", nicke ich. "Und ich plane, das 433 aus der letzten Saison in leicht abgewandelter Form aufs Feld zu bringen. Die anderen beiden Formationen sind ausdrücklich für Sondersituationen vorgesehen."
Die Mannschaft ist ebenfalls durchaus angetan von dieser Idee. Nicht, dass wir ihre Zustimmung bräuchten, aber es ist nett, sie zu haben...









Die vorläufige Stammelf im frischgebackenen Stammsystem nach den Vorbereitungsspielen sieht übrigens so aus.

Im Tor, selbstverständlich, Mario "Ich hab Frage!" Orlandoni.
Der 33jährige Italiener ist trotz hin und wider auftretender Slapstickeinlagen und Fehler mit Abstand unser bester Keeper und absolut unumstritten.
Der als erfahrener Ersatz verpflichtete Rubio sowie Talent Diop stehen klar hinter ihm in der Hackordnung.



Hinten rechts hat sich in den Vorbereitungsspielen etwas überraschend Ghislain Belinga an Mario Freitas vorbei in die Stammelf gespielt.
Der 19jährige Kameruner stammt aus der Jugendabteilung eines unterklassigen spanischen Vereins und ist bereits im fünften Jahr in Metz.
Er ist zwar nicht der Schnellste und es hapert hin und wieder auch noch an der Konstanz, aber dafür hat er defensiv und in der Ballbehandlung kaum echte Schwächen, außerdem ist er kaum zu erschüttern.



Der eigentlich als Rechtsverteidiger vorgesehen Luxemburger Mario Freitas hat dort zwar den Kampf um einen Stammplatz verloren, sich diesen aber prompt in der Innenverteidiung erobert.
Auch wenn er nicht der kopfballstärkste Innenverteidiger im Kader ist, punktet er doch durch absolute Pferdelunge, Übersicht, gute Ballbehandlung, ein klasse Stellungsspiel und und und.
Außerdem ist er als einer der wenigen erfahrenen Spieler Abwehrverbund wichtig, um den Jungspunden Halt und Anleitung zu geben.



Freitas' Partner in der Innenverteidigung ist der aus unserer Jugend stammende Pape Cisse. In der Luft der designierte Nachfolger unseres gen England abgewanderten Diakite, weist er am Boden noch deutliche Schwächen auf. Insbesondere seine mangelhafte Konstanz könnte ihm im Zweikampf mit Neuzugang Khelifi auf Sicht möglicherweise den Stammplatz kosten.



Auf der Linksverteidigerposition ist - ob des verweigerten Transfers seit Wochen heftig grummelnd - Moussa Kansaye gesetzt.
Der Franzose mit malischen Wurzeln entstammt ebenfalls unserer eigenen Jugendakademie und ist nicht nur einer der wenigen verbliebenen Stars, sondern auch einer der absoluten Topverdiener im Kader.
Allerdings ist sein Gehalt auch absolut gerechtfertigt, wenn man ihn spielen sieht.
Bis auf seine etwas unterentwickelten Flanken bringt er mit seinen gerade einmal 24 Jahren absolut alles mit, was man sich in der zweiten französischen Liga von einem Linksverteidiger klassischer Prägung nur wünschen kann.
Ist im experimentellen "schiefen" 532 der einzige unverzichtbare Spieler, da er der einzige Spieler im Team ist, der die anspruchsvolle Rolle eines complete wingback wenigstens solide bekleiden kann.
Sollte er ausfallen, stehen mit Matteo Riviere und Matteo Louaisil zwei solide Optionen als Ersatz bereits, von denen Riviere wohl den Stammplatz erben würde, sollte Kansaye doch noch seinen Wechsel nach England durchdrücken.



Auf der Sechs ist mit dem Belgier Matteo Vidal ein weiterer Spitzenverdiener gesetzt. Eine defensive Bank - und mehr wird von ihm auch nicht verlangt.
Zum Glück, denn offensiv ist er eher mittelmäßig begabt.
Seine Vertretung ist sein Landsmann Marko Stankovic.



Im linken zentralen Mittelfeld ist der gerade erwähnte Stankovic in einen offenen Zweikampf mit Matteo Pinto verwickelt. Für beide gilt, dass sie hier in Abhängigkeit von der gewünschten Rolle gesetzt oder kaum brauchbar sind. Wenn wir mit zwei offensiv ausgerichteten Achtern ins Spiel gehen wollen, hat Pinto eindeutig die Nase vorn, da er ein ähnliches Skillset wie Fischer (siehe unten) mitbringt. Defensiv ist an Stankovic wiederum kein Vorbeikommen, da dieser als geborener Sechser sehr gut als zweiter defensiver Spieler im Mittelfeld paßt.



Stankovics (oder Pintos) Partner auf der Acht ist Corentin Fischer, der 2042 aus der Türkei nach Metz kam.
Just another Belgier - und ein weiterer nahezu unverzichtbarer Baustein im Team.
Ein herausragend pass- und entscheidungssicheres, äußerst bewegliches und darüber hinaus auch noch nervenstarkes Arbeitspferd mit Übersicht, ein Spieler, der zusätzlich auch noch durch Fernschüsse gefährlich wird.
Lediglich in der Defensive hapert es, weswegen er stets eine Absicherung hinter sich braucht.
Wenn ihm beispielsweise Vidal aber den Rücken freihält, ist er einer der potentiell entscheidenen Offensivspieler im Team.



Links außen spielt mit Jeremy Hamm ein (leider inzwischen deutlich alternder) Flügelstürmer klassischer Prägung, also kein Robben, sondern einer, der erst seinen Gegenspieler abschüttelt wie ein lästiges Insekt und dann eine präzise Flanke ins Zentrum schlägt.
Dass er alternativ auch gern mal selbst in den Strafraum zieht und dann abschließt, macht ihn umso wertvoller.
Wird absehbar am Ende der Saison mit Vertragende den Verein verlassen, da wir die von ihm geforderten über 400.000 Euro definitiv nicht zahlen werden.
Als sein Ersatz stehen die auch in der Viererkette brauchbaren Riviere und Louaisil bereit.



Hamms Pendant auf rechts ist mit Mark van Haaren ein weiterer Belgier - auch er nicht der allerschnellste, aber durch seine ausgesucht gute Ballbehandlung und sein gute offensives Stellungsspiel dennoch eine überraschend brauchbare Option auf dem Flügel.
Befindet sich in einem ziemlich offenen Zeikampf mit Pignet, der weniger ballsicher, dafür spritziger und torgefährlicher ist.



Im Sturmzentrum schließlich unser "Königstransfer" (der allerdings metaphorisch gesprochen in einem sehr kleinen Königreich König ist, zugegebenermaßen) Marko Guia.
Herausragend schnell auf den Beinen, wendig, trickreich, exzellente Technik, torgefährlich und ausdauernd.
Seine Schwächen sind zwar nicht allzu zahlreich, aber durchaus hinderlich - sein Kopfballspiel ist bestenfalls durchschnittlich für einen zentralen Stürmer und seine Konstanz sowie sein Auftreten in besonderen Spielen lassen zu wünschen übrig.
Er wird noch einen expliziten Herausforderer an die Seite bekommen, aktuell ist er relativ unumstritten.



Tja, und dieser Kader verleitet die Journalisten des Landes dazu, uns wo einzuordnen?

Uiuiui, im Abstiegskampf.
Furet gibt sogar resignierend zu Protokoll, dass "sich der FC offensichtlich eher nach unten als nach oben orientieren möchte - und das hätten sie auch billiger haben können. Um abzusteigen, muß man eigentlich nicht anderthalb Millionen sauer eingesparte Euro auf den Kopf hauen".
Ein Sahneschnittchen, dieser Francois Furet.



Die Vorbereitung sah entgegen des allgemeinen Pessimismus' eigentlichgar nicht so übel aus - abgesehen vom ersten Spiel, in dem wir in der ersten Halbzeit das 532 ausprobiert haben und den Rückstand danach (im 433) nicht mehr aufholen konnten.




Jetzt wird allerdings ernst - das erste Spiel findet in Versailles statt, beim Auf- und designierten Absteiger.
Einen einfacheren Auswärtsgegner werden wir in der ganzen Saison nicht mehr bekommen - 3 Punkte sind also Pflicht.
Oder?
« Letzte Änderung: 05.Dezember 2023, 12:25:41 von Achtelprofi »
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“Goodness is about what you do. Not who you pray to.” (Terry Pratchett)

Lavayeux' Europatour - Die Geschichte eines Luxemburgers

knufschu

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Bevor das neue Posting kommt, gebe ich noch meinen Senf dazu: Solide Saison! :-) Un mit dem 4-4-2 scheinst du einfach heimisch zu sein.

Wäre interessant, was das Problem im 4-3-3 in im Rückblick war? Die Gegentore über die Außen?
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Noergelgnom

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Bevor das neue Posting kommt, gebe ich noch meinen Senf dazu: Solide Saison! :-) Un mit dem 4-4-2 scheinst du einfach heimisch zu sein.

Wäre interessant, was das Problem im 4-3-3 in im Rückblick war? Die Gegentore über die Außen?

Das neue Posting hab ich frecherweise einfach oben reineditiert. :D
Und das Problem mit dem 433 ist, dass ich ständig Gegentore aus allen Ecken bekommen (über Außen genauso wie nach Standards und durch die Mitte).
Außerdem sind wir viel zu wenig torgefährlich.
Kann aber natürlich auch an der immer nur mittelprächtigen Moral und der fehelende team cohesion liegen.
442 ist mit dem gegenwärtigen Kader erstmal außen vor, da meine beiden stärksten Mittelfeldspieler (Pinto und Fischer) wegen mangelnder Defensivhärte dort nicht eingesetzt werden könnten und damit verschenkt wären.
Kommt aber bestimmt wieder. Ich bin 442-Fanboy. :D

@Bayernfahne:
Das mit dem Diakite-Trikot wird aus naheliegenden Gründen leider nichts werden.  :-\
« Letzte Änderung: 04.Dezember 2023, 21:07:41 von Achtelprofi »
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“Goodness is about what you do. Not who you pray to.” (Terry Pratchett)

Lavayeux' Europatour - Die Geschichte eines Luxemburgers

Sonzee87

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Uffff. Okay mit den Infos ist natürlich klar das die Top 10 Platzierung schon ein kleines Wunder wäre, denn da gab es ja doch einen kräftigen Aderlass. Allerdings war das nicht das erste Mal das es so eine Situation gegeben hat und ich glaube auch dieses Mal das Gerd es schafft auch dieses schwierige Fahrwasser zu meistern. Das neue Team sieht auch gut aus und wenn es für ein paar Jahre länger reicht in Metz, die Jugendmannschaften haben unglaubliches Potenzial, solange die Spielr das auch abrufen können. Ich bin jetzt schon wieder heiß auf die neue Saison, nach der Testspielniederlage muss natürlich jetzt gleich Revanche an Versailles geübt werden. Ich gehe schon mal meine Pike schärfen.
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Olé, olé, Olé, ola, der FCK ist wieder da,

Olé, olé, Olé, ola, die roten Teufel sind ganz wunderbar

Agariel

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Ein wahrer Taktikfuchs dieser Lavayeux, erst im Testspiel den Eindruck vermitteln Versailles wäre deutlich überlegen um sie in Sicherheit zu wiegen und dann am ersten Spieltag kommt die große Überraschung!
Apropos Überraschung, so schlecht stehen die Quoten ja nicht. Abstiegskampf sehen die fachkundigen Experten wohl eher bei den 4,5 abgeschlagenen Teams. Metz ist dann ja schon im engen Niemandsland der Tabelle wo zwischen Platz 6 und 13 wohl alles möglich ist. Aber die Franzosen unterschätzen Lavayeux sicher genauso wie die Belgier, also wird Metz sicher spätestens nächstes Jahr im Aufstiegsrennen mitmischen.
Ich tippe sogar dieses Jahr schon, immerhin war man auch letztes Jahr "nur" 6 Punkte davon entfernt am Ende und hat den Rückstand den der Vorgänger hinterlassen hat immerhin halbieren können.
Außerdem will ich Lavayeux auch gerne noch im Europapokal sehen, möglichst bevor er ins Rentenalter kommt, am Besten gleich mit Metz  ::)
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Elemotion

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Ach was unter druck setzen. Ich beschwöre doch nur die Lavayeuxsche Magie. Dieses Jahr Klassenerhalt in den Top 10 nächstes Jahr in die Top 5 danach Aufstieg und dann zwei Saisons in der Ligue 1 in denen dann für Europa zeit genug ist.

Viel Erfolg für diese Saison. Der Kader sieht doch trotz allem recht solide aus und die Finanzen sind ja quasi schon sicher
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Muffi

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Also dein neuer Stürmer ist doch klasse! Der ist locker für 20 Tore oder mehr gut, wenn er nur ansatzweise sein Potential abruft. Und auch sonst sehe ich dein Team gar nicht so schlecht. Außer vielleicht in der IV. Da sehe ich dein Team qualitativ am schwächsten besetzt, wenn die geposteten Spieler repräsentativ sind.
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Noergelgnom

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Von Fischern und Latten



Spätsommer 2044, Metz, Frankreich






Bevor es endgültig ernst wird und wir in Versailles in die neue Saison starten, starte ich noch ein kleines Undercover-Unternehmen.
Der FC Metz unterhält eine (technisch gesprochen hoffnungslos veraltete, aber dennoch gut besuchte) Website, die auch die größte Online-Fancommunity des Vereins beherbergt.

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Das Fanforum ist bei Lichte betrachtet nur wenig mehr als ein potthäßlicher Onlinechat mit Zeichenbegenzung, aber dennoch finden hier nahezu permanent Diskussionen über alles statt, was den Verein betrifft.
Und in genau diesem Forum postet ein relativ neuer User namens "SheeLa" drei Tage vor dem Ligaauftakt mal wieder einen reichlich negativen Kommentar über den Trainer in den Dauerthread "sportliche Situation". Nicht der erste dieser Art!

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Dass der Verfasser ein gewisser "Sheerard Lavayeux" ist, muß ja keiner wissen - ich habe jedenfalls durch diese anonyme Umfrage schonmal einen Hinweis darauf, dass die Fans dem Trainer auch nach dem finanziell motivierten Megaumbruch noch mehrheitlich positiv gegenüberstehen.
Und die in der "Umfrage" geäußerte Kritik ist für ein Onlinemedium nicht nur erstaunlich selten, sie ist darüber hinaus auch noch extrem konstruktiv. Unglaublich!
Falls ich mir Sorgen gemacht hätte (was ich natürlich niemals nie nicht gemacht habe!), wäre diese deutliche Zustimmung zu meiner bisherigen Arbeit in Metz jedenfalls eine sehr gute Beruhigungspille.


Ligue 2 - 01. Spieltag - Versailles 78 (A)

Wenn die Meinung der Fans zur Beruhigung angetan war, so ist dieses Spiel quasi das Gegenmittel.
Unser "optimiertes" 433 stellt sich als offensiv verbessert heraus - allerdings gleichzeitig als defensiv anfällig.
Und zwar in einem Maße, das ich nicht für möglich gehalten hätte.
Dabei erwischen wir einen Auftakt nach Maß in der neuen Saison.
Es sind nicht einmal 3 Minuten gespielt, da zieht van Haaren auf dem rechten Flügel mit einem sinplen Trick seinem Gegenspieler davon, flankt butterweich an die gegenüberliegende Strafraumecke - und Linksaußen Hamm nimmt den Ball volley und versenkt ihn im langen Winkel.
Traumkombination, Traumtor, Traumstart!
Dieser frühe Rückstand scheint die Gastgeber, die uns im Testspiel vor einigen Wochen noch deutlich besiegt hatten, in der Folge regelrecht zu lähmen. Die erste halbe Stunde gehört ausschließlich uns und als van Haaren kurz nach Ablauf dieser halben Stunde auf 2:0 erhöht, scheinen die Messen gelesen zu sein.
Leider ist das offensichtlich auch der Eindruck, den meine Spieler gewonnen haben.
Nach und nach schleichen sich Schlampigkeiten ins Spiel des FC Metz ein und kurz vor der Halbzeit kann auch Orlandoni, der die Fehler seiner Vorderleute, zwei, drei Mal ausgebügelt hatte, nur noch machtlos zuschauen, wie drei Versailles-Spieler auf ihn zulaufen und ihm keinerlei Chance lassen, den Anschlußtreffer zu verhindern.

In der Halbzeitansprache mixe ich Lob für die erste Halbe Stunde mit Kritik an den letzten 15 Minuten und fordere Konzentration im zweiten Durchgang ein.
Ein schnelles 3:1, hundert Prozent Fokus und die Messen wären wahrscheinlich gelesen.
Aber der Schlendrian bleibt zwölfter Metzer Spieler und auch meine Wechsel bringen nicht allzuviel.
In der 75. Minute ist es dann schließlich soweit - wieder einmal eröffnet ein herausragend schlampig gespielter Pass den Gastgebern eine vier-gegen-zwei-Kontersituation und plötzlich steht es 2:2!
Ich spiele an der Seitenlinie ein paar Augenblicke lang Rumpelstilzchen, dann hole ich den immer schwächer spielenden van Haaren vom Feld und bringe Pignet.
Zusätzlich darf im Mittelfeld Corentin Fischer duschen gehen - der hat heute zwei hundertprozentige vergeben und macht für Pinto Platz.

Sieben Minuten später.
Orlandoni fängt eine Flanke ab und wirft den Ball sofort auf Kansaye nach links weiter. Unser Linksverteidiger läßt sich überhaupt nicht auf irgendwelche Dribbelspielereien eiun, sondern paßt den Ball vor dem heranstürmenden Versailler Außenstürmer in die Mitte zu Vidal, der wiederum sofort weiterleitet auf Pinto.
Pinto hat Platz und dribbelt los - als ihn die Verteidigung schließlich zu stellen versucht, ist er bereits tief im gegnerischen Drittel, vielleicht 10, 12 Meter vor dem Strafraum. Noch bevor die Defensivspieler bei ihm sind, erfolgt ein herrlicher Steilpass aus dem Fussgelenk - ein Paß, auf den Pignet auf dem rechten Flügel spekuliert hat und in dessen Erwartung er sich bereits Richtung Strafraumeck orientiert hat.
Jetzt spurtet er los, erreicht den auf dem unebenen Rasen hoppelnden Ball als Erster, tippt ihn nur ganz leicht von unten an - und hebt ihn damit über den herausstürzenden Keeper in die Maschen.
Wir führen wieder!
Und ich weiß ehrlich gesagt grad nicht, ob das 1:0 oder dieses 3:2 schöner herausgespielt war.
Ist auch unerheblich jetzt, die feuere die Jungs an, jetzt um Himmels Willen nichts mehr zuzulassen.
Und diesmal machen sie ausnahmsweise auch mal, was ich von ihnen will.

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Ligue 2 - 02. Spieltag - FC Annecy (H)

Heimspielauftakt!
Annecy wird im Mittelfeld der Liga erwartet und von den meisten Beobachtern stärker als wir eingeschätzt, insbesondere ihre Abwehr wird ein ums andere Mal gelobt.
Das ist auch durchaus berechtigt, wie wir feststellen - denn allzuviel lassen die Gäste nicht zu.
Wir allerdings - und das sit ein bißchen überraschend bei der öffentlichen Meinung über unsere Abwehr - auch nicht.

Das liegt möglicherweise daran, dass wir zwei - wie sich herausstellt, folgenschwere - Detailanpassungen vorgenommen haben. Erstens agiert Fischer mit deutlich erweiterter individueller Freiheit und darf sich (fast) nach eigenem Ermessen auf dem Platz bewegen - und zum anderen bekommt Vidal im defensiven Mittelfeld den klaren Auftrag, nur und ausschließlich die Zone direkt vor dem Strafraum zu sichern.
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Die beiden Änderungen führen dazu, dass wir defensiv deutlich schwerer zu knacken sind und dass (theoretisch) offensiv mehr Variabilität besteht, die heute aber noch nicht so recht zum Tragen kommt, weil sich Fischer sichtlich erst einfinden muß in die ungewohnte Eigenverantwortung und Freiheit.
(O-Ton Fischer: "So ungebunden durfte ich noch nie spielen, Trainer, das ist richtig unheimlich...")

Die Partie spielt sich folgerichtig hauptsächlich im Mittelteil des Spielfeldes ab, Strafraumszenen sind selten, klare Torchancen gar echte Mangelware.
Genaugenommen gibt es nur eine.
Bereits nach 4 Minuten spielt Fischer einen herausragenden Pass auf den linken Flügel, auf dem Hamm völlig mutterseelenallein gelassen wurde und sofort Richtung Strafraumeck düst. Von dort erfolgt dann ein harter Flachpass an den Elfmeterpunkt.
Und dort löst sich Neuzugang Marco Giua genau im richtigen Moment von seinem Bewacher und schiebt mühelos zum 1:0 ein.
Torpremiere, und das zuhause!
Tja, mehr passiert dann auch nicht mehr in diesem Spiel. Wir müssen nichts riskieren und beschränken uns darauf, die Gäste aus unserem eigenen Drittel fernzuhalten - und Annecy findet keinerlei Mittel gegen unsere Defensive.
Zweiter Sieg!

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Der August beginnt mit einer Handvoll schlechter Nachrichten. Na gut, zuallererst gibt es eine gute Nachricht, zugegeben.
Am 1. August unterschreibt nämlich mit Badara Diallo der gewünschte Ersatzmann für die Stürmerposition bei uns.
Schnell, wendig, trickreich, nerven- und abschlußsstark, auch in der Luft alles andere als chancenlos. Von den ersten Trainingseindrücken her ist er mit Giua auf Augenhöhe.
Diese "ersten Trainingseindrücke" werden nach zehn Minuten allerdings von der ersten der erwähnten schlechten Nachrichten jäh unterbrochen:
Diallo landet nach einem Kopfball mit dem Fuß in einem der vielen Löcher in unserem "Trainingsplatz" genannten Kartoffelacker und bricht sich prompt mehrere Knochen im Latsch. Drei Monate Pause. Kannste Dir nicht ausdenken.
Wir schicken also die Scouts, die gerade erst voller Stolz Diallo als Ersatz für Giua präsentiert haben, sofort wieder los, um Ersatz für Diallo zu suchen...

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Nächste schlechte Nachricht: unser geliehener norwegischer Mittelfeldallrounder Christian Birkelund wird am Morgen des 3.8. von seinem Stammverein Stromsgodset ohne Vorwarnung zurückbeordert, weil "die vereinbarten Einsatzzeiten und Positionen nicht eingehalten wurden".
Gut, das stimmt natürlich, aber kann man da nichtmal reden, bevor man handelt?

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Dreck!
Jetzt brauchen wir also einen neuen Backup für drei Positionen.
Am Nachmittag brauchen wir dann zwei Neue, denn der ebenfalls gerade erst verpflichtete Matteo Collignon bricht sich bei einem leicht verrutschten Trainingstackling den Unterschenkel und fällt gleich mal 6-8 Monate aus.

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Immerhin gibt es dann auch mal wieder gute Nachrichten - denn offenbar hatten unserre Scouts die Wordpad-Liste mit möglichen Ersatzstürmern noch nicht im Windows-Papierkorb entsorgt und können uns demnach sehr schnell einen geeigneten Ersatz für den Ersatz präsentieren.
Und weil wir das Budget gerade so schön verschlankt haben, können wir uns die knapp 300.000 Euro, die Matteo Vernay kostet, problemlos leisten.
Was wir mit drei (bzw vier, wenn wir Pignet dazurechnen) stammplatztauglichen Stürmern machen, wenn Diallo wieder fit ist ... ach, darüber denke ich jetzt erstmal nicht nach. Das darf vorerst ein Problem für Future Lava bleiben...

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Ligue 2 - 03. Spieltag - Troyes (A)

Möglicherweise die erste echte Standortbestimmung in dieser Ligasaison - denn Troyes ist genauso gut aus den Startlöchern gekommen wie wir. 6 Punkte stehen auch für die heutigen Gastgeber auf der Habenseite - und die Journalisten sind sich ziemlich einig, dass es nach diesem Spiel wohl 9 sein werden.
Uns traut man bestenfalls ein Unentschieden zu.

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Ligue 2 - 04. Spieltag - Girondins Bordeaux (H)

Und damit wirds knüppelhart.
Denn wir bekommen nun Besuch vom Absteiger - und Ligakrösus - Girondins Bordeaux. Die Westfranzosen gelten als Topfavorit auf den Aufstieg und sind diesen Vorschußlorbeeren bisher gerecht geworden. Drei Siege und 8:0 Tore lautet ihr bisheriger Leistungsnachweis.
Alles andere als ein Sieg in Metz wäre eine Überraschung.

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Ligue 2 - 05. Spieltag - Guingamp (A)

In der Woche müssen wir zwei weitere Ausfälle hinnehmen - unsere Ersatzinnenverteidiger Gibert und Herrmann melden sich beide mit ernsthafteren Blessuren für einige Wochen ab.
Da wir sowieso nicht komplett davon überzeugt sind, ob die beiden schon das Zeug für Zweitligafussball haben, nutzen wir die Gelegenheit, versetzen sie für die Zeit nach der Reha in die Reserve und schicken die Scouts wieder los.
Klarer Auftrag: Abwehrspieler suchen, erfahren, kopfballstark, mit Auge und Übersicht.
Mal sehen, wen sie anschleppen.

Währenddessen fahren wir nach Nordwesten, wo auf halber Strecke zwischen Rennes und Brest ein 7000-Seelen-Kuhkaff namens Guingamp liegt, das dem französischen Fussballbegeisterten aber genauso geläufig sein dürfte wie Hoffen- oder Heidenheim dem deutschen Fankurvenkrakeeler.
Der örtliche Verein spielt seit den Neunzigern des vorigen Jahrhunderts vornehmlich in der Ligue 1, ist aber gerade mal wieder abgestiegen.
Eindeutiges Ziel ist der sofortige Wiederaufstieg, die Presse erwartet den Verein auch in den Top 3.
Kann ja heiter werden!

Wir fahren nämlich zu allem Überfluss auch noch arg ersatzgeschwächt in die Bretagne - Sechser Vidal ist gelbgesperrt, für ihn soll Stankovic spielen. Dessen Platz auf der Acht nimmt Pinto ein. In der Abwehr fehlt mein Landsmann Freitas, für ihn bildet Khelifi zusammen mit Cisse eine blutjunge Innenverteidigung.
Links hinten schließlich ist kurzfristig auch noch Kansaye ausgefallen, für ihn verteidigt heute zum ersten Mal Riviere.
Mit einem Unentschieden wären wir auch in Bestbesetzung sehr zufrieden, wenn wir die Ausfälle in Betracht ziehehn, kann es aber eigentlich nur um Schadensbegrenzung gehen.

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Ligue 2 - 06. Spieltag - Clermont Foot (H)

Nach dem Sensationssieg in Guingamp wird Clermont, unser nächster Gegner, wohl kaum den Fehler machen, uns zu unterschätzen.
Schon gar nicht, wenn wir zuhause spielen.
Die Gäste haben einen durchwachsenen Saisonstart hingelegt und nur 7 Punkte aus 5 Spielen geholt, aber heute sind sie definitiv wacher als wir, zumindest in der Angangsviertelstunde.
Genaugenommen müssen wir uns bei Orlandoni bedanken, dass wir nach dieser Viertelstunde nur mit 0:1 hinten liegen.
Der Keeper bewahrt uns mehrfach vor Gegentoren, nur den Freistoß aus 18 Metern kann er nicht aus dem Winkel fischen, der war einfach zu präzise geschossen.
Nach ca 14, 15 Minuten beschließen die Metzer dann auch endlich, mal am Spiel teilzunehmen.
Und es zahlt sich sofort aus! Ecke van Haaren, Verlängerung Cisse - und Giua sagt "danke" und erzielt den zu diesem Zeitpunkt noch sehr glücklichen Ausgleich.
Im weiteren Verlauf der Partie werden wir jedoch immer dominanter, schon zur Pause ist das Unentschieden für die Gäste als sehr glücklich zu bewerten.
Alleine Fischer hätte bei Schüssen aus der zweiten Reihe schon mehrfach ein Tor erzielen können, scheitert aber entweder an der eigenen Rücklage (wodurch der Ball präzise 19.87cm übers Tor streicht) oder am Keeper ... oder einfach daran, dass er den Ball nicht richtig trifft und der als eine Art gut getarnter (weil runder und ohrloser), zu früh erschienener Osterhase Richtung Eckfahne davonhoppelt.

In der zweiten Hälfte das gleiche Spiel - wir stürmen, Clermont Foor verteidigt mit Zähnen und Klauen den Punkt.
Und um ein Haar hätten sie den auch völlig unverdientermaßen mitgenommen.
Es läuft bereits die letzte Minute der Nachspielzeit, als Fischer nochmal einen hohen Ball in den Strafraum schlägt.
Die Kugel wird sofort wieder rausgeköpft, allerdings zur linken Seite.
Dort setzt Stankovic den Gästeverteidiger geschickt unter Druck, erobert den Ball und spielt sofort zurück in den Strafraum.
Und dort steht Hamm goldrichtig und setzt die Pille unter dem ohrenbetäubenden Jubel der 19.000 Zuschauer präzise neben den linken Pfosten in die Maschen.
Der Keeper - dem durch einen eigenen Spieler die Sicht verdeckt ist - hat nicht die geringste Chance.

Was ein glücklicher Sieg! Also eigentlich nicht, denn wir hatten Chancen für drei Spiele, aber wer so kurz vor dem Ende den Siegtreffer erzielt, der hat einfach Glück gehabt.

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Damit ist auch der August beendet und nach sechs Spieltagen kann man ja mal einen ersten prüfenden Blick auf die Tabelle werfen und schauen, wie wir uns bei unserem Versuch, einen sicheren Mittelfeldplatz zu ergattern, bisher so schlagen:

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Weils bisher so schön läuft, ein kurzer Vorausblick auf den September, der mit zwei hammerharten Spitzenspielen beginnt.
Erst müssen wir zum Spitzenreiter Caen - der dritte Absteiger, damit haben wir alle Absteiger in den ersten 7 Spielen "abgehakt" - und dann zuhause gegen den Tabellenvierten Valenciennes.
Ob wir auch dann noch ungeschlagen sind, bleibt abzuwarten.

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Lavayeux' Europatour - Die Geschichte eines Luxemburgers

Agariel

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Ähm ja, also ich meine natürlich "echten Europapokal" und nicht "nur" die Qualirunden (und habe ganz sicher, also bestimmt nicht, keineswegs irgendwie verdrängt, dass Lavayeux da schon einige respektable Ergebnisse mit Luxemburger Vereinen geschafft hat. *hust hust*)

Aber ganz ernsthaft: Mit Metz ist Lavayeux da erstmals bei einem Verein gelandet, wo man auch mal realistischerweise vom erreichen der Gruppenphase träumen kann (Und ich musste eben selbst nochmal nachschauen... in Frankreich "sollte" man da ja ohnehin direkt qualifiziert sein, falls man irgendwie einen Platz ergattert).
Eventuell je nach Situation sogar von 1-2 Runden mehr. Und auch wenn ich den bisherigen Trainerweg sehr schätze würde ich mir wünschen Lavayeux bekommt noch die Chance auch international die "große Bühne" betreten zu dürfen um ein wenig im Konzert der "ganz großen" mitzuspielen und dabei dem einen oder anderen superreichen Club eine blaue Nase zu verpassen.

Irgendwie stelle ich mir grade Lavayeux als kleinen Zwerg mit blondem Schnauzer und Flügelhelm vor, der Röm Engländer verprügelt  ::)
Alleine storytechnisch würde ich gerne lesen was du dir da alles einfallen lässt, bietet es doch nochmal viele Möglichkeiten ;)
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Bayernfahne

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Ich hatte es schon ganz am Anfang gesagt und ich behielt Recht! Lava METZelt durch die Liga! Absoluter Traumstart! Ich hab das Gefühl, das eigentliche Kunststück war die Transferphase, der Kader wurde wirklich mit einfachsten Mitteln sehr gezielt verstärkt und jetzt werden die Früchte dieser Arbeit geerntet. Wusste ja schon mein Alter Ego aus dem FC Metz Fanforum, dass man sich auf die Saison würde freuen können - bislang ein Volltreffer.  :D
Jetzt mal sehen, was möglich ist. Die vermeintlich schwersten Gegner sind relativ bald abgefrühstückt, hoffentlich funktioniert eine der Taktiken auch gegen tiefstehende Gegner, speziell die Rückrunde wird da entscheidend sein, wenn sich die KI-Teams auf die Taktik eingestellt haben und gegen das Überraschungsteam aus Metz eine defensivere Herangehensweise wählen. Aber eins ist mal klar: die obere Tabellenhälfte MINDESTENS drin. Wir Ultras träumen natürlich ebenfalls vom Europapokal und langen Auswärtsfahrten in die entlegensten Winkel des Kontinents. Jedoch gilt es jetzt erstmal schön einen Schritt nach dem anderen zu gehen. Wobei, dass der Coupe de France noch gar nicht erwähnt wurde, kommt mir schon wieder ziemlich verdächtig vor...  ;)
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...und der Teufel schickt uns einen Kuss, wir haben von alledem gewusst!

Muffi

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Na das nenne ich mal einen gelungenen Saisonstart! Und Guia entpuppt sich sofort als der erhoffte Knipser vorn im Angriff, klasse!
Aber die Verletztenmisere ist echt heftig, wie kommt das denn, dass die Trainingseinrichtungen in Metz derart mies sind? So etwas habe ich bei einem Ligue 2 Verein noch nie so wahrgenommen.

Deine Ideen sind echt immer wieder aufs Neue klasse! Der Dialog im Forum - genial!

In Frankreich wurden doch mal 2 Pokale ausgespielt, oder? Ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube einer davon wird nicht mehr ausgetragen.
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