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Autor Thema: [FM 20 bis 24] Lavayeuxs Europatour - Die Geschichte eines Luxemburgers  (Gelesen 212195 mal)

Noergelgnom

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"Kann die eigentlich noch was anderes als tendenziösen Mist in ihr Drecksblatt zu klieren?!"
Eloïse pfeffert die Zeitung auf meinen Schreibtisch und pflanzt sich grummelnd in den Besuchersessel.
Neugierig werfe ich einen Blick auf den Leitartikel - nur um kurz darauf ebenfalls schlechte Laune zu haben.



Zitat
Royal Antwerpen - die frustrierende Wahrheit

Ein Kommentar von Floris Meyssen






Der Moment war sinnbildlich: Chefcoach Gerard Lavayeux steht am Spielfeldrand, die Schultern zusammengesunken, die Mundwinkel verkniffen, die Hände tief in die Taschen seines unvermeidlichen Trainingsanzuges geschoben. Wenige Meter entfernt das Freudenknäuel des RSC Anderlecht, deren Spieler ihren Matchwinner Diego Moreira feierten. In der 94. Minute hatte der soeben - praktisch mit dem Schlußpfiff - für die zweite Niederlage am Stück von Lavayeuxs Mannschaft gesorgt, nachdem Royal Antwerpen den hohen Favoriten bis dahin bravourös vom eigenen Tor ferngehalten hatte.
Wobei 'bravourös' zwar stimmt, aber einen Teil der unangenehmen Wahrheit verdeckt - nach dem desaströsen Null zu Vier im Pokalhalbfinalrückspiel vor drei Tagen war das die zweite Partie nacheinander, in der Antwerpens Offensive ideen- und zahnlos wirkt.

Sicherlich kann man Gründe finden, die diese schwachen Leistungen bemänteln - die vielen Ausfälle im Team, ein klarer Elfmeter, der Lavayeuxs Mannschaft in Genk verweigert wurde, als es noch 0:0 stand - aber am Ende kommt man dennoch nicht umhin, sich dem Hauptverantwortlichen für die derzeitige Misere zuzuwenden.
Und das ist in solchen Fällen nunmal der Trainer.
Lavayeux schafft es im Saisonendspurt erneut nicht, seinem Team die nötige Entschlossenheit und Siegermentalität einzuimpfen, die für entscheidende Spiele nötig ist.
Das ist ihm bereits in Essen passiert, als sein Team auf den letzten Metern noch am Aufstieg scheiterte - und auch in Prag war dieses Muster teilweise zu beobachten.
Die Frage, die sich die Verantwortlichen stellen sollten, lautet:
'Kann Lavayeux crunchtime?'

Denn Fakt ist, dass - völlig egal, wie das letzte Spiel in Mechelen ausgeht - Royal Antwerpen eine zwischenzeiltich herausragende Ausgangslage hergeschenkt hat und nur auf Platz drei in die Meisterrunde gehen wird.
Und Fakt ist auch, dass die beiden Platzhirsche KRC Genk und RSC Anderlecht eine Nummer zu groß für Lavayeuxs Mannschaft sind. In den letzten drei Pflichtspielen gegen diese beiden Teams gab es nicht nur ausschließlich Niederlagen - es gab nichtmal ein einziges kümmerliches Tor zu feiern!

Diese Nichtleistung der letzten Spiele macht es auch schwer, den Einzug in die Meisterrunde vorbehaltlos wertzuschätzen.
Ja, Lavayeux hat das Team im Vergleich zu den Vorsaisons stabilisiert, hat trotz einer hohen Fluktuation im Kader teilweise guten Fussball spielen lassen und ist auch weiterhin auf Kurs für die erstmalige Europapokalteilnahme nach über 10 Jahren. Aber die Tendenz zeigt aktuell doch deutlich nach unten.
Und wie mit solchen Leistungen Platz drei gehalten werden soll, der ja für eine sichere Qualifikation für die Conference League reichen würde, steht auch in den Sternen.

Es sind, wie auch immer man es betrachtet, entscheidende Wochen für Royal Antwerpen, für dessen Coach Lavayeux - und selbstverständlich auch für Eloïse Mertens, die Frau, die den sportlichen Kurs mit der Verpflichtung des Trainers und der kompletten Neuausrichtung des Kaders maßgeblich mitverantwortet hat.



Ich wende den Blick wieder zu meiner Chefin und zucke die Schultern.
"Ja, ist ne Frechheit, vor allem Dir gegenüber - allerdings muß ich ihr zugestehen, dass sie mit der Kritik an der Offensive und mit ein, zwei anderen Nebenbemerkungen leider recht hat.
Die Leistungen in den letzten beiden Spielen waren wirklich kacke - und auch davor wars oft mehr Glück als Verstand.
Die ganzen Abgangsgerüchte und Verletzungen haben uns echt hart getroffen."


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Ich seufze kurz, dann hieve ich mich hoch.
"Hilft aber nix. Gegen Mechelen muß ein Sieg her - und in der Meisterrunde werden die Karten doch sowieso neu gemischt."
Eloïse nickt und wir machen uns wieder ans Werk - ich auf dem Trainingsplatz, sie in der Abwehrschlacht gegen die Abwerbeversuche von anderen Vereinen, die am liebsten unsere ganze Stammelf verpflichten würden...

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

Dass wir am letzten Vorrundenspieltag dann endlich wieder mal einen überzeugenden Sieg feiern und das auch noch auswärts, beruhigt die Lage erstmal ein bißchen.
Es bleibt bei Platz drei und wir haben dank der jetzt erfolgenden Punktehalbierung nur zwei Punkte Rückstand auf Genk.

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Allerdings trennen uns auch nur 3 Punkte vom Niemandsland des fünften Platzes.
Platz vier könnte (könnte!) immerhin noch für das Europacup-Playoff-Finale reichen, das gegen den Sieger einer Zwischenrunde ausgetragen wird.
Diese Zwischenrunde wird von den Teams auf den Plätzen 7 - 12 gespielt und funktioniert genauso wie die Meisterrunde: jeder zweimal gegn jeden, der Erste spielt dann gegen den Dritten oder Vierten der Meisterrunde um den letzten Conference-League-Startplatz.
Damits der Vierte wird, muss eines der beiden teams auf den ersten Plätzen aber auch den belgischen Pokal gewinnen - und da ist Genk haushoher Favorit im Finale und die Chancen stehen daher gar nicht mal soooo schlecht.
Immerhin.

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Wir haben auf jeden Fall schon mal fast 2,5 Millionen Euro an Platzierungsprämien sicher, was uns auch für die nächste Saison ziemlich entspannt in die Runde schauen läßt, selbst wenn wir das internationale Geschäft nicht erreichen.

Zu guter Letzt schauen wir uns kurz vor dem Start der Meisterrunde noch die versprochenen neuen Weltfussballer an und stellen fest, dass wir zumindest anderthalb wirklich gute Verstärkungen für die U18 bekommen haben.
Ryan Pelzer ist dabei tatsächlich ein großes Talent, wie angekündigt. Beim Thema "Schnelligkeit" hat der Stürmer genauso noch deutlich Schwächen wie im technischen Bereich, dafür bringt er ein herausragendes Arbeitsethos und Teamverständnis mit und wird es, wenn alles gut geht, wohl weit bringen.
Stefan Vandefelde und Jente Marchal zeigen ebenfalls großes Potential, müssen an eben diesem Arbeitsethos aber noch, ähm, arbeiten.
Bei Armando Memedi hängt allesdavon ab, ob er sich körperlich an die neuen Herausforderungen anpassen kann, das Talent hat er allemal.

Die anderen drei, insbesondere Eric Traorè, bekommen nun zwei Jahre lang die Gelegenheit, uns von ihrer charakterlichen Eignung zu überzeugen.
(Wobei Traorè vor allem davon profitiert, dass wir in der U18 Stürmermangel haben ...)

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« Letzte Änderung: 08.Juni 2025, 11:27:14 von Noergelgnom »
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04.04.2037, Spiel gegen Club Brugge (H)
Zitat
Royal Antwerpen ist mit einem Sieg in die Meisterrunde in Belgien gestartet. Das Team des früheren RWE-Coaches Gerard Lavayeux schlug Royale Union Saint-Gilloise zuhause glatt mit 2:0. Die Tore erzielten Robert Pozrl (15.) per Freistoß und Daiel Camara (81.) per Kopfball nach einer Ecke.
Antwerpen war über die gesamte Spielzeit hinweg das dominierende Team und holt mit diesem verdienten Sieg drei wichtige Punkte im Kampf um einen Startplartz im Europapokal.
Coach Lavayeux gab nach dem Spiel zu Protokoll: "Ich freue mich über die deutliche Reaktion meiner Mannschaft nach der heftigen und teilweise überzogenen Kritik der letzten Wochen. Wir haben gezeigt, dass wir auch dann zu gewinnen in der Lage sind, wenn wir stark ersatzgeschwächt antreten müssen."
(Antwerpen fehlen aktuell acht Spieler, darunter mit Schneiger, Tamiao und van Acker drei Eckpfeiler der Startelf. Da mit Aylioglu auch ein dritter Stürmer kurzfristig ausfiel und damit nur noch Kearney zur Verfügung stand, trat Antwerpen ungeplant im 4231 an.)
Lavayeux ergänzte: "Wir werden diesen Sieg allerdings nicht überbewerten, denn auch unsere Gäste hatten heute mit Verletzungsproblemen zu kämpfen. Wir werden konzentriert weiterarbeiten und sehen, was uns das tabellarisch am Ende einbringt."
Antwerpen bleibt vorerst auf Rang drei, da sowohl KRC Genk als auch der RSC Anderlecht ihre Partien ebenfalls gewannen.

(Tobias Bauck für die Ruhrnachrichten)


08.04.2037, Spiel gegen Royale Union Saint-Gilloise (A)
Zitat

Doppelter Rückschlag für Royal Antwerpen!
Zum einen gelang es nicht, die durch Kearney Doppelpack herausgespielte Führung über die Zeit zu bringen, zum anderen mußte eben jener Kearney kurz vor Schluß humpelnd vom Platz.
Die Sturmsorgen von Antwerpen-Coach Lavayeux werden damit nicht geringer, war Kearney doch der letzte etatmäßige Stürmer im Kader, der bisher noch nicht verletzt war. Immerhin verdichten sich die Anzeichen, dass Tamiao in drei Tagen beim RSC Anderlecht mitwirken kann.
Antwerpen-Präsident Petrocheilos gab nach dem Spiel verärgert zu Protokoll, dass "die Leistung der letzten Viertelstunde eine Frechheit" gewesen sei und dass "die Mannschaft in Antwerpen gefälligst konzentrierter spielen" solle.
Auf die Frage, ob das Team zur neuen Saison Verstärkung benötige, schnaubte er und sagte dann, dass das "ja wohl offensichtlich" sei. Die jetzige Mannschaft sei "ein rückgratloser Haufen", der "offenbar wahllos zusammengekauft" sei.
Bei der anschließenden Pressekonferenz wurde der Antwerpener Trainer auf die Aussagen seines Präsidenten angesprochen - seine Reaktion fiel erstaunlich zurückhaltend aus.
'Mein Präsident hat selbstverständlich ein Recht auf seine Meinung und er hat zumindest damit recht, dass die letzte Viertelstunde kein Ruhmesblatt war. Eine Zwei-Tore-Führung so herzuschenken, ist ärgerlich. Das werden wir im Training aufarbeiten.
Ich stimme ihm in der Bewertung meiner Mannschaft ansonsten allerdings überhaupt nicht zu und hoffe, dass wir in den nächsten Spielen beweisen können, dass er zu kritisch geurteilt hat."

(Theo Verhaegen für Brussels Extra)


11.04.2037, Spiel gegen RSC Anderlecht (A)
Zitat

Bittere Niederlage für Royal Antwerpen! In einer vorwiegend taktisch geprägten, ausgeglichenen Partie gingen die Gastgeber nach knapp 70 Minuten durch Diogo Moreira in Führung, Tamiao gelang in der 91. Minute der Ausgleich für Antwerpen. Wie schon beim letzten Aufeinandertreffen der beiden Mannschaften entscheid aber erneut ein sehr später Treffer Moreiras (diesmal in der 96. Minute) die Begegnung zugunsten der Gastgeber.
Antwerpen-Coach Lavayeux stellte sich danach vor die Mannschaft, die 'alles gegeben' habe. Angesichts der vielen Ausfälle im Team sei allerdings leider das Erwartbare eingetreten, auch wenn man nah am Punktgewinn gewesen sei.

(Paul Vranckx für Antwerp Dagblad)


16.04.2037, Spiel gegen Zulte Waregem (H)
Zitat



(Schlagzeile der "DH Les Sports")


19.04.2037, Spiel gegen KRC Genk (A)
Zitat

"Es bleibt dabei - Lava kanns nicht gegen die Großen. Gegen Genk gabs schon wieder nichts zu holen. Der Coach schob es zum wiederholten Male auf die angeblich 'unersetzlichen' Ausfälle. Nur: wenn sie so unersetzlich sind, warum wurde dann vor der Saison oder im Winter nicht für eben diesen Ersatz gesorgt? Warum blieb die Mertens untätig und warum findet Lavayeux keine Alternativen?
Fakt ist jedenfalls: zur Halbzeit der Meisterrunde sind alle Saisonziele in Gefahr!
Von der Meisterschaft träumt keiner mehr - und der dritte Platz ist noch lange nicht gesichert!
Die nächsten 5 Spiele werden zeigen, ob Lavayeux wenigstens das Minimalziel Confernece League eintüten kann oder ob die Spielzeit wieder ein solcher Reinfall wird wie die letzten Jahre immer.
falls Letzteres eintritt, wird man im Vorstand wohl überlegen müssen, ob die Installation einer neuen Sportdirektorin und eines neuen Trainers wirklich nötig war...

(Floris Meyssen für "Antwerp Football Papers")

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Noch ist nichts entschieden, wir bleiben dran!

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Der Start ist ziemlich durchwachsen, aber noch ist nicht alles verloren. Viellleicht sollte man mal die Medizinische Abteilung auf den Prüfstand stellen, wenn so viele Spieler verletzt sind. Oder die Chefs einfach doch mal ein paar Euronen mehr investieren um mehr und bessere Trainer, Physios oder was weiß ich einzustellen.
Aber da geht noch was, auf gehts!
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Du bist zu weich😲!!! Raus mit den Medizinbällen bist die Knie um Hilfe schrein, dann sind die Jungs auch zum Ernst des Lebens fit und nicht alst verletzt. 😂
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24.04.2027, Spiel gegen Union Saint-Gilloise (H)
Zitat
Das Rennen um Meisterschaft und Europapokal in der belgischen Meisterrunde bleibt vorerst spannend. Am sechsten Spieltag gewann Royal Antwerpen klar und deutlich mit 4:1. Schneiger, Kearney, Al-Shaneti (in seinem erst 4. Saisonspiel) und Pozrl sorgten für einen auch in dieser Höhe verdienten Sieg, den die Anhänger auf den beiden Tribünen desweiterhin im "Halbfertig"-Look dahindämmernden Bosuil-Stadions ausgelassen feierten.
Während die Gäste nach dieser Niederlage nun wohl auch die letzten leisen Hoffnungen auf eine mögliche Teilnähme am Europapokal begraben müssen, bleibt Antwerpen sogar noch eine theoretische Chance auf die Meisterschaft. Voraussetzungen sind einerseits eine eigene Siegesserie und andererseits Schützenhilfe in den Parallelpartien der letzten noch ausstehenden 4 Spieltage.
Coach Lavayeux lobte sein Team nach dem Spiel, blockte aber jegliche Nachfragen ab, welche Chancen er seinem Club nun noch auf eine bessere Platzierung einräume.
'Dazu gibt es nichts zu sagen. Wir haben es in der eigenen Hand, Platz drei zu verteidigen. Das ist auch das einzige, was wir in der eigenen Hand haben  - und deswegen liegt genau darauf unser ganzer Fokus. Punkt.' "

(Tobias Bauck für die "Ruhrnachrichten")

02.05.2037, Spiel gegen Club Brugge (A)
Zitat
Lava kanns einfach nicht!
Erneut stolpert Royal Antwerpen zum ungünstigsten Zeitpunkt!
Die Aufgabe war klar: Brugge schlagen, egal wie.
Und was macht Lavas Team?
Gibt zweimal die Führung aus der Hand und kassiert in der Nachspielzeit den Knockout.
Unfaßbar.

(Floris Meyssen für "Antwerp Football Paper")

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10.05, Spiel gegen RSC Anderlecht (H)
Zitat
Ein Spiel, nach dem man nicht weiß, wie man es bewerten soll.
Soll man Antwerpen dafür kritisieren, dass sie die Anfangsphase völlig verschlafen und sich prompt ein Gegentor gefangen haben?
Sie dafür loben, dass sie das Spiel noch vor der Pause gedreht haben?
Sich an den Kopf fassen, dass sie die schwer erarbeitete Führung innerhalb von drei Minuten nach der Pause (!) nicht nur hergeben, sondern erneut in Rückstand geraten?
Oder Beifall klatschen, dass sie sich dann doch wieder herankämpfen und kurz vor Schluß nach einer halben Stunde Dauerbelagerung des Gästestrafraums doch noch einen Punkt gegen den Tabellenführer ergattern?

Am Ende kann man diese Partie als Spiegelbild der Antwerpener Saison sehen - für Spektakel ist gesorgt, nur das Happyend fehlt.
Noch?

(Paul Vranckx für "Antwerp Dagblad")

17.05., Spiel gegen Zulte Waregem (A)
Zitat
Nervosität pur - aber mit einem glücklichen Ende:
Royal Antwerpen hat ein sehr wackliges Spiel bei Zulte Waregem kurz vor Schluß doch noch gewonnen und bleibt damit hauchdünn auf Platz drei.
Das Lavayeux-Team hatte mehr vorm Spiel und auch die besseren Chancen, scheiterte aber mehrfach am Keeper oder dem Gebälk.
Stattdessen wären die Gäste in der Schlußviertelstunde beinahe in Rückstand geraten, aber Legrand im Antwerpener Tor parierte zweimal sensationell.
Publikumsliebling Robson Schneiger war es schließlich vorbehalten, die knapp 3000 mitgereisten Royal-Fans zum Ausflippen zu bringen, als er in der 82. Minute einen scharfen und präzisen Fofana-Paß in die Maschen spitzelte.
Am letzten Spieltag kommet es somit zu einem Fernduell von Royal Antwerpen mit Club Brugge um Rang drei.

(Theo Verhaegen für "Brussels Extra")

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Darauf hätten wir zwar nun gern verzichten können, aber wer mehrfach so dämlich Punkte herschenkt, der muß halt bis zum Schluß zittern, ob er sich für einen wirklich starke Saison belohnen kann oder nicht.
Die Ansetzungen des letzten Spieltags machen uns dabei nicht gerade Mut - denn während Brügge bei Union Saint-Gilloise ran muß, für die es um überhaupt nichts mehr geht, treten wir gegen den KRC Genk an, der seinerseits in ein Fernduell mit dem RSC Anderlecht geht - und zwar um die belgische Meisterschaft.

Die Rechnungen für die ersten vier Mannschaften der Meisterrunde sind denkbar einfach:

RSC Anderlecht - ein Sieg gegen den Sechsten Zulte Waregem und sie sind Meister. Wenn sie unentschieden spielen oder verlieren, müssen sie nach Antwerpen schauen.

KRC Genk - muß möglichst in Antwerpen gewinnen und hoffen, dass Anderlecht bestenfalls unentschieden spielt.

Royal Antwerpen - ein Sieg muß her! Und zwar ausgerechnet gegen KRC Genk, die wir nur im Pokalhalbfinalhinspiel besiegen konnten (um im Rückspiel dann komplett unter die Räder zu kommen), ansonsten war gegen genk diese Saison nix zu holen.
Wenn wir unentschieden spielen oder gar verlieren, müssen wir nach Waregem schauen und hoffen, dass Club Brugge dort nicht mehr Punkte holt als wir im eigenen Spiel.

Club Brugge - muß in Waregem unbedingt gewinnen und auf einen Punktgewinn von Genk in Antwerpen hoffen.

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In der Relegationsrunde gibt es dagegen am letzten Spieltag eine faustdicke Überraschung: RFC Liege stürzt Stadtrivale Standard Liege am letzten Spieltag durch einen Auswärtssieg auf den Playoffrang und damit ins Tal der Tränen, während sie selbst damit in letzter Sekunde den direkten Klassenerhalt sichern.

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Eine Woche später darf aber auch Standard feiern, denn sie gewinnen das Relegationsspiel gegen Lommel SK und bleiben erstklassig.

Das Europapokal-Playoff gewinnt mit Gent die Mannschaft auf Platz sieben des Endklassements, für Club Brugge ist es damit endgültig eine weitere zutiefst enttäuschende Saison.

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Während Eendracht Aalst und KSC Lokeren-Temse in die Challenger ProLeague absteigen, kommen mit Westerlo und KVV Thes Sport zwei Vereine nach oben, denen die Experten nicht unbedingt größere Chancen auf den Klassenerhalt einräumen als den beiden Absteigern. Zu groß sind die finanziellen Unterschiede.

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Zweien unserer Spieler wird noch eine besondere Ehre zuteil:
Der Ivorer Daniel Camara (IV, DM) und der Malier Djegui Fofana (LV, IV, RV, DM, ZM, OM, ML, MR, AML, AMR, ST) schnappen sich die Plätze 1 und 3 bei der alljährlichen Wahl des besten afrikanischen Spielers in der belgischen ProLeague, allgemein als "Ebbenhouten Schoen" (niederländisch) bzw "Soulier d'ébène" (französisch) bekannt.

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Ich reise währenddessen direkt nach Saisonende in meine Heimat, genauer gesagt nach Kjärjeng (eine kleine Gemeinde etwa 10km nordwestlich von Esch), wo ein gewisser Vitalij Shevtschenko darauf wartet, dass ich ihm ein Vertragsangebot vorlege.
Und genau das werde ich tun, obwohl er ein absoluter Exot ist und mit Andrij Shevtschenko nur über so viele Ecken verwandt ist, dass er auf entsprechende Fragen lieber mit "Nein, bin ich nicht." antwortet.
Vitalij soll unser Mittelfeld verstärken, in dem sich im Laufe der Rückrunde Lücken aufgetan haben, die über den Sommer wohl nicht kleiner werden...

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Und während ich in Europa gestrandete Australier verpflichte, geht in Belgien die Saison endgültig zuende - Zeit für ein bißchen Fazit:

Foinanziell war die Saison ein voller Erfolg.
Wir haben zwar einige gute Spieler verloren - allerdings waren das oft auch Spieler mit Jahresgehältern ab 500.000 Euro aufwärts.
Und da ihre Ersatzleute im allgemeinen für die Hälfte bis 2/3 dieser Summen bei uns spielen, haben wir ordentlich Spielraum in den Budgets gewonnen.
Dass wir am Ende den dritten Platz holen, bringt uns nicht nur nächstes Jahr (hoffentlich) ordentliche MEhreinnahmen, sondern spült uns auch eine wirklich erkleckliche Platzierungsprämie ins Vereinssparschwein:

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Die Stammelf wird so nicht wieder zusammenspielen - van Acker geht ja auf jeden Fall, und um Fofana, Camara, Schneiger, Akachar und Mijailovoc ranken sich mehr oder weniger konkrete Abgangsgerüchte ... naja, notfalls fangen wir in der neuen Saison eben wieder von vorne an mit der Kaderbastelei....

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Unser Sturmirrwisch Lee Kearney (eine der vielen richtig guten Verpflichtungen, die Eloïse getätigt hat) nimmt sich gleiche mehrere Vereinsehrungen mit nach Hause - aber nicht alle!

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Erstaunlicherweise fallen wir im europäischen Clubranking ein paar Plätze nach unten, ohne überhaupt europäisch gespielt zu haben - und obwohl wir national die beste Saison seit etlichen Jahren hingelegt haben, in der Liga genauso wie im Pokal.
Versteh einer diese Rankingfreaks.

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Meinereiner hat dagegen offenbar ein bißchen an Reputation gewonnen.
Entweder das oder in Portugal herrscht die schlimmste Trainerdürre seit Jahrzehnten:

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So - und dann tritt unser Knallchargenquartett in Aktion.
Den Herren Direktoren fällt nämlich auf, dass wir trotz Rekordeinnahmen und rekordverdächtig gesunkenen Ausgaben am Hungertuch nagen, von der Plaeite bedroht sind und den Insolvenzverwalter bestellen müssen.
Jedenfalls, sofern wir nicht in der nächsten Saison erneut mehrere Millionen Transferüberschuß erwirtschaften.
Eloïses konsternierte Frage, ob denn der van-Acker-Verkauf nicht reiche, wird mit der lapidaren Antwort "Den haben wir schon im Winter verrechnet." abgefrühstückt.
In der nächsten Spielzeit sollen wir also wieder die Filetstücke der Mannschaft verkaufen - und höhere Summen einnehmen als vor einem Jahr.
Und das, obwohl wir weder Schulden noch Verbindlichkeiten haben, alle Budgets um Millionen im Plus sind und die Finanzprognosen allesamt grün leuchten.
Das hat sich doch wieder der Langevin ausgedacht, dieser abgefeimte Schurke.
Der hofft bestimmt, auf diese Art und Weise die ungeliebte Sportdirektorin doch noch ins Abseits stellen zu können.

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Dass dieser hinterhältige Plan innerhalb von zwei Wochen spektakulär gegen die Wand klatscht, hat mit einer aus sportlicher Sicht extrem schlechten Neuigkeit zu tun:

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Unser Eigengewächs Gustavo Tamiao, einer der letzten noch verbliebenen Spieler aus der Zeit vor meinem Amtsantritt, wird von mehreren Vereinen aus dem Nahen Osten so lange mit Angeboten bombardiert, bis er ebenfalls der Meinung ist, seine Karriere unbedingt in der Wüste fortsetzen zu müssen.
Anderthalb Millionen Jahresgehalt klingen natürlich besser als die halbe Million bei uns - und so müssen wir erneut einen der wenigen verbliebenen Stars der Truppe nach 196 Einsätzen und 33 Toren für Antwerpen gehen lassen.
Immerhin ist das Schmerzensgeld, das wir kassieren, derart reichlich (es beläuft sich auf mehr als das Doppelte von Tamiaos Marktwert), dass wir vom Erlös sicher einen vernünftigen Ersatz finanzieren können.

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Und außerdem kocht Langevin vor Wut fast die Galle über, als wir ihm freudestrahlend mitteilen, dass wir das gewünschte Transferplus schon Wochen vor Öffnung des Sommertransferfensters erreicht und sogar noch ein paar Millionen extra aufgetrieben haben, die wir für Neuzugänge aus dem Fenster zu werfen gedenken.
Sein Gesicht ist es beinahe wert, dass wir das Abenteuer Conference League leider ohne Gustavo Tamiao angehen müssen
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FlutLicht1900

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Was dem einem die Verletzten, sind dem anderen die Gesperrten.  ;D
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Da fällt mal die komplette Verteidigung aus. :o

Bei dir ist es soweit ja ganz zufriedenstellend gelaufen.? Oder wie beurteilst du es?
« Letzte Änderung: 09.Juni 2025, 13:10:37 von FlutLicht1900 »
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knufschu

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3 lange Artikel in Etappen durchgelesen und nun kann ich eine fundierte Rückmeldung geben:

a) Die Geschichte in Antwerpen liest sich - wie alles hier - sehr spannend. Manchmal vergisst man, dass du (nur) eine Fußballsimulation spielst.
b) Die unterschiedlichen Artikel und Bewertungen Lavayeuxs Arbeit bei Royal aus den Federn der verschiedenen Journalisten, also z.B. dem "Dagblad", den "Ruhrnachrichten" und natürlich v.a. der "tenedenziöse Mist" von Frau Meyssen, finde ich toll.
c) Podcast = Auch sehr toll!
d) Vereinsfinanzen = Sehr solide und daher auch sehr toll! Ich würde vermutlich deutlich mehr Richtung "Limit" gehen, also daher: Respekt!
e) Sportlich= Auch toll, denn neben Verletzungen, vereinsinternen Knüppeln und v.a. dem Zerren der Vereine aus dem Nahen Osten ist es schon eine Kunst, die Jungs bei Laune zu halten? Insgesamt waren diese Vereiene auch schon in Prag ständig an deinen Spielern "am Baggern dran", oder?
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Sonzee87

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So langsam solltest du das an einen belgischen TV Sender verkaufen als deren Variante von Ted Lasso, kann auf jeden Fall gut mithalten ;)
Immer wieder ein hin und her mit den Vereinsoberen, das muss einem ja eigentlich nur auf den Sack gehen, vor allem wenn sie einem ständig Knüppel zwischen die Beine werfen.
Aber gut du machst ja wirklich das beste daraus, auch wenn es in diesem Fall leider den Verlust eines wichtigen Spieler zur Folge hatte. Auch wenn das die Finanzen natürlich in deinem Sinne geändert hat.

Ich bin jetzt wirklich auf die nächste Saison gespannt ob es wieder ein Erfolg wird, zumal ja jetzt auch noch die Conference League dazukommt.
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Karagounis

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Die Rahmenbedingungen für die nächste Saison sehen gut aus! Bin gespannt was jetzt im Transferfenster geschieht und wie ihr dann mit Europa klarkommt. Auf jeden Fall kann man darauf aufbauen!

Bayernfahne

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Europapokaaaaaal! Europapokaaaaal! Lavas Team spielt internationaaaal!
Insgesamt natürlich eine seltsame Saison, die Platzierung ist eigentlich richtig gut, wurde aber durch einen Verlust der Tabellenführung erreicht. Andererseits war die Meisterschaft nie das offizielle Ziel und bei so vielen Verletzten ist selbst Platz 3 eine ziemliche Overperformance. Die negative Berichterstattung und allgemein die Situation im Verein machen diesen Erfolg aber sehr leicht zu Nichte. Ich bin sehr gespannt auf die neue Saison, insbesondere darauf, wie ihr euch europäisch schlagt. Zwar kann ich noch nicht wissen, wie der finale Kader aussieht, aber ich sage, die Play Offs sind drin!
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...und der Teufel schickt uns einen Kuss, wir haben von alledem gewusst!

Noergelgnom

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03.09.2037, Geschäftsstelle des Royal Antwerp Football Club v.z.w., Partysaal

Fast zweihundert geladene Gäste!
Sowas sieht dieser erstaunlich riesige Raum (mit angeschlossenem, großzügigem Außenareal) auch nicht alle Tage, schätze ich mal, aber wenn der Chefus maximus ruft ... ach halt, er ist ja Grieche.
Also wenn der Hegemon ruft (oder zumindest der Despotes), dann kommen natürlich alle angesch... äh, also dann folgen alle dieser Einladung.
Anlaß der Prunksitzung? Sieben Jahre Christos Petrocheilos auf dem Thron in Antwerpen - oder wie er es auf dem Banner über dem Eingang ausdrücken läßt:

"Sieben Jahre Erfolgsgeschichte Royal Antwerp!"

"Nuja, kann man so sehen.", grinse ich in Richtung meiner Chefin. "Immerhin hat es der Verein in diesen sieben Jahren einmal in den Europapokal geschafft (letzte Saison) und einmal über das Achtelfinale des Pokals hinaus (auch letzte Saison). Das ist selbstverständlich ein Erfolg des Präsidenten, Trainer oder gar Sportdirektorin hatten damit kaum etwas zu tun."
"Du bist aber wieder mal arg sarkastisch heute, Gerard", gibt Eloïse tadelnd zurück, allerdings mit einem verräterischen Schmunzeln um die vollen und heute sogar mal geschminkten Lippen.

Jaja, Frau Mertens hat sich dem Anlaß angemessen richtiggehend in Schale geworfen!
Das soll jetzt natürlich nicht heißen, dass sie ansonsten in Sackleinen über die Gänge schlurft, aber der Unterschied zu der zweckmäßig-hochseriösen Kleidung, die sie im Arbeitsalltag trägt, ist schon auffallend. Mit  freien Oberarmen oder gar Schmuck hab ich sie meines Wissens noch gar nicht im Büro gesehen.
Aber gut, ich sollte mich darüber vielleicht nicht allzulaut mokieren - immerhin habe auch ich heute den Trainingsanzug zuhause gelassen und ein quasi nie getragenes Hemd samt Sakko und passender Hose aus dem Schrank gezerrt. Und zum krönenden Abschluß hab ich mir sogar den Bart gestutzt und die Haare gekämmt!
Soll mir keiner nachsagen können, dass ich den öffentlich zur Schau gestellten Narzißmus meines Präsidenten nicht angemessen unterstütze.
Dass unser ungewohnter Anblick natürlich ein gefundenes Fressen für die Fotografen der verschiedenen mehr oder weniger seriösen Zeitungen ist, wurde uns erst bewußt, als wir wieder und wieder kurzzeitig erblindeten, nachdem uns wieder mal ein Blitz frontal erwischt hatte.




"Entschuldige mal, ich zitiere nur meinen Obersten Chef. Mehr oder weniger."
Wir kichern beide kurz und konzentrieren uns dann wieder darauf, möglichst neutrale Miene zum pompösen Spiel zu machen, so wie in den vergangenen zwei Stunden auch schon.
Auf den "Veranstaltungsguide"-Flyern, die überall auf den Stehtischen herumliegen, war ein "kurzer Überblick über die bisherige Amtszeit des Präsidenten mit besonderem Augenmerk auf die letzte Saison" angekündigt.
Wie sich herausstellt, versteht unser famoser Vereinsvorsteher unter "kurz" einen ellenlangen, einschläfernden Monolog voller Selbstbeweihräucherung und Faktenanpassung, ein elend langes "Gott, ich bin so großartig, ich könnt mich selber knutschen!"-Geplapper, das - soweit man von Gestik und Mimik auf die Stimmungslage eines Menschen schließen kann - der Großteil der Anwesenden schon nach wenigen Minuten herzlich über hat.
Und er salbadert ... und salbadert ... und salbadert.

Etwa nach einer Stunde kommt Sophia Stevens auf die Bühne - also die blonden 50% der Presse-"Furien" - und es entwickelt sich ein angeblich "spontanes" Interview, das von ihrer Seite aus relativ überzeugend wirkt, von unserem Präsidenten in seiner verzweifelten Hatz nach Glanzmomenten und öffentlicher Coolness allerdings immer wieder derart sabotiert wird, dass die Fremdscham zumindest bei mir permanent getriggert wird.
Furchtbar, das mit ansehen zu müssen!


Falls das Ziel war, der Presse Futter für ein paar Lobeshymnen über ihn (oder den Club) zu liefern - das kann er wohl unter Ulk verbuchen.
Und falls Petrocheilos vorgehabt hat, irgendwelche neuen Sponsoren zu gewinnen (von denen reichlich eingeladen sind!) - das kann er wohl genauso vergessen.
Letzteres scheint selbst seinem Spezi Dubois ordentlich zu stinken - der steht mit versteinertem Gesicht irgendwo rechts in einer der vorderen Reihen und klatscht ab und an mal mit der Masse mit - allerdings nichtmal halbherzig.

Petrocheilos nähert sich so ganz langsam dem Ende - allerdings eher mäandernd und unwillig, wie es scheint.
Offenbar hört er sich gern reden, ahnt aber nicht, dass er das überhaupt nicht kann.
Während Eloïse und ich immer mal wieder von einem (halbeingeschlafenen) aufs andere (unwillig geweckte) Bein wechseln, macht es vor uns unvermittelt wieder mal "klick" und wir sind für eine Sekunde blind.

"Oh, 'tschuldigung", höre ich eine jungenhafte Stimme aus der Richtung, aus der der Lichtblitz kam. "Das tut mir leid ... die Kamera ist neu und mit dem Blitz hab ich immer noch so meine Probleme."
Während el Presidente unter äußerst verhaltenem Jubel der (wahrscheinlich bezahlten) Claqueure im vierten Anlauf nun wirklich und wahrhaftig seine "kurze Rede" beendet, winke ich blind blinzelnd ab.

"Warnen Sie uns einfach beim nächsten Mal vor, in Ordnung? Oder noch besser: machen Sie gar nicht erst Photos."
Ein leises Kichern.
"Das geht leider nicht - die Leser wollen doch wissen, wer alles bei diesem rauschenden Event dabei war. Und ... äh ..."
Ich blinzle immer noch, aber so langsam kann ich wieder ein bißchen was sehen ... und aus den blitzenden Lichtreflexen schält sich ein junger Mann heraus, der mich verlegend grinsend anschaut, während er weiterspricht.
"..ja, ääh... wenn Sie dann bitte noch so nett wären und ein kurzes Statement zu dieser Festivität abgeben würden?"
Er schaut zwischen uns beiden hin und her und sieht aus, als wäre ihm die Bitte unglaublich unangenehm. Ich beschließe nett zu sein.
"Na klar, gern: es ist eine schöne Jahresfeier, ich finde, der Präsident macht einen guten Job und freue mich aufdie Aufgaben, die vor uns liegen."
Der junge Mann wirft mir einen undefinierbaren Blick zu.
"Und wie finden Sie seine Rede?"
"Nun, er ist ein sehr enthusiastischer Redner und seine ausführlichen Schilderungen beantworten alle Fragen, die man zum Thema haben kann."
Jetzt schmunzelt unser Gegenüber.
"Sind Sie sicher, dass Sie das so in der Sonntagsausgabe lesen möchten? Falls nicht - rufen Sie mich an, ich bin sehr gern bereit, einen alternativen O-Ton von Ihnen in die Zeitung zu setzen, vielleicht ja sogar einen O-Ton von ihnen beiden?"
"Von welcher Zeitung sind ...."
Weiter komm ich gar nicht, da hat der Blondschopf schon grinsend eine Visitenkarte auf den Stehtisch geschnippt.
Ich werfe neugierig einen Blick darauf.

"Brussels Extra
Ressort Sport
Theo Verhaegen"


"Ach SIE sind das!"
Jetzt grinse ich auch - genauso wie Eloïse, nachdem sie ebenfalls ihrer Neugier nachgegeben hat.

Verhaegen ist wahrscheinlich derjenige belgische Journalist, der am wohlwollendesten über uns berichtet.
"Ich hab mich schon gewundert, wann Sie mal bei uns auftauchen. Ihre Berichte und Kommentare lesen wir sehr gern. Warum sind Sie nie bei unseren Pressekonferenzen?"
Er verzieht kurz das Gesicht.
"Zutrittsverbot."
"Häh?!"
"Ihr famoser Präsident hat mir nach seiner Antritts-Pressekonferenz vor sieben Jahren per Anwalt untersagen lassen, mich je wieder auf einer Royal-Antwerp-PK blicken zu lassen. Ich schätze, meine Fragen waren ihm nicht servil genug. - Da das hier heute keine Pressekonferenz ist, hab ich einfach mal die Gelegenheit nutzen wollen, um 'Hallo' zu sagen."
Er schaut sich um und senkt die Stimme, obwohl ihn in dem nach Petrocheilos' Abgang angeschwollenen Stimmengewirr wohl sowieso schon am Nachbartisch keiner mehr versteht.
"Ich weiß, dass das eine unverschämte Bitte ist ... aber wenn Sie es zukünftig vielleicht irgendwie einrichten könnten, mir vielleicht auf irgendeinem Wege ab und zu ein kurzes Statement zukommen zu lassen...?"

Eloïse und ich schauen uns kurz an, dann nicken wir uns in wortlosem Einverständnis zu und sie ergreift nun ihrerseits das Wort.

"Sagen Sie, Herr Verhaegen ..."
"Ja?"
"Sie haben doch in Ihrer Sonntagsausgabe am Anfang der letzten Saison mal zwei Seiten über den RFC Liege berichtet und dort einen Überblick über die momentane sportliche Gesamtsituation geliefert."
"Ja?"
"Hätten Sie Interesse daran, sowas auch für Royal Antwerpen zu veröffentlichen?"
Er schaut einen Moment überrascht, dann nickt er heftig.
"Aber absolut!"

Fünf Minuten später haben wir verabredet, dass er uns am kommenden Sonntag nachmittag (also dem Tag nach unserem Heimspiel gegen Gent, wenn die Jungs sowieso endlich mal wieder einen freien Tag erhalten) treffen, damit er ein langes Exklusivinterview erhält.
Eloïse und ich hatten schon länger überlegt, wie wir unauffällig den Kontakt zu einem weniger gehässigen Journalisten herstellen, der in der (am besten überregionalen) Öffentlichkeit vielleicht auch mal positivere Töne über die sportliche Führung anschlägt, statt wie Meyssen/Stevens immer nur die Alpha Group zu bauchpinseln und alles, was nicht zu 100% klappt, in den düstersten Farben zu malen ... und natürlich der Sportdirektorin und dem von ihr in Alleinverantwortung geholten Trainer anzulasten.
Das werden sie ja sowieso nicht müde zu betonen: wie abhängig Frau Mertens von einem erfolgreichen zweiten Jahr des Trainers ist. Der war schließlich allein ihre Idee, Platz drei mit diesem Kader war "eine gerade noch abgewendete Vollkatastrophe" und überhaupt geht hier einfach nix voran und das ist alles ihre Schuld.
Blablabla.

Zum Glück hatten wir zwei uns innerhalb weniger Tage so gut aufeinander eingestellt, dass wir nicht noch Energie verschwenden müssen, um untereinander Konsens herzustellen - wenn die eine etwas für eine gute Idee hält, ist der andere im Allgemeinen auch überzeugt davon.
Was auch für den Kader gilt - sowohl den der letzten Saison als auch den, der jetzt, nach Schließung des Sommertransferfensters, eine weitere erfolgreiche Saison spielen soll...

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

Vier Tage später.
Wir sitzen an einem herrlich angenehmen Spätsommernachmittag im "Great Old", einem Restaurant/Cafè/Fantreff nahe des Stadions.
Also genauer gesagt sitzen wir dahinter und in einem etwas versteckten Bereich - wie sich herausstellt, kennt Theo Teile der Belegschaft gut genug, um Zugang zu einem nicht-öffentlichen, abgeschiedenen Bereich zu bekommen.

"So, dann mal los.", schmunzelt Theo und stellt das Diktiergerät an.
"Vielen Dank, dass Sie beide Zeit gefunden haben, um mir heute ein paar Frage zur aktuellen Situation rund um Royal Antwerpen zu beantworten.
Um gleich mal mit einer etwas provokanten Frage zu starten: wie sah eigentlich der übergeordnete Plan für die Neuausrichtung des Kaders aus? Denn ich muß gestehen, dass ich den von außen betrachtet nur schwer erkennen kann..."

"Natürlich hatten wir einen Plan, mit welchem Kader wir in die neue Saison gehen wollen. Nur leider kamen uns dann mehrere Faktoren in die Quere:
Als allererstes sind da natürlich mehrere ungeplante Abgänge zu nennen, die uns teilweise wirklich wehgetan haben..."

"Sie sprechen von Gustavo Tamiao?"
"Auch, ja. Er war sicher der Spieler, dessen Abgang das größte mediale Echo erzeugt hat, aber er war ja bei weitem nicht der einzige sehr wichtige Spieler, den wir verloren haben.
Uns ist mit Akachar und Pozrl der komplette rechte Flügel abhanden gekommen, mit Mijailovic der Stammspieler auf der Sechs, dazu mit Holden und Selib zwei weitere sehr wichtige und vor allem auch vielseitig einsetzbare Spieler. Alles in allem haben wir fast eine halbe Stammelf verloren."


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"Da haben Sie wohl recht - allerdings hat nach diesen Abgängen eine rege Transfertätigkeit bei Royal Antwerpen eingesetzt, die wohl nicht jeder auf Anhieb verstanden hat. Vor allem die schiere Zahl an Spielern für die Außenpositionen hat die Öffentlichkeit doch ziemlich überrascht - noch dazu, wo die meisten dieser Spieler wohl kaum als Soforthilfen anzusehen waren. Was war bzw ist der Gedanke dahinter?"
"Es sind genaugenommen sogar drei Gedanken. Zum ersten haben wir in den letzten drei Transferfenstern derart viele im Verein ausgebildete Spieler verloren, dass es im Hinblick auf die Registrierungsregeln und da insbesondere die Regeln auf europäischer Ebene zukünftig etwas eng werden könnte, wenn wir nicht rechtzeitig gegensteuern. Daher war der Fokus auf junge, entwicklungsfähige Spieler schon aus diesem Grund folgerichtig.
Zweitens sind genau diese Spieler auch diejenigen, die wir in unserem Gehaltsgefüge gut einbinden können. Natürlich besteht bei Talenten immer die Gefahr, dass sie dem Verein sehr schnell entwachsen, aber dieses Risiko muß ein Verein eingehen, wenn er nicht zu dem Dutzend europäischer Schwergewichte gehört, die jeden gewünschten Preis zu zahlen in der Lage sind, nur um einen Spieler zu halten.
Und drittens wurde nach Abschluß der Kaderplanung unvermutet noch ein Spieler verfügbar, den wir zu den aufgerufenen Konditionen unmöglich zurückweisen konnten."

"Damit spielen Sie auf den Brasilianer Wagner an, nehme ich an?"
"Exakt, ja. Die Verkettung dieser Faktoren führte dazu, dass wir nun mit Gogig, Ngoy und Wagner drei nominelle Rechtsaußen im Kader haben, dazu mit Wetzels einen weiteren, der dort spielen kann.
Wir bereuen jedoch, das möchte ich ganz ausdrücklich sagen, keinen einzigen der Transfers und sind sehr froh, dass unser Kader so aussieht, wie er aussieht."


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"Wie groß sind die Chancen für Jugenspieler wie Paquay oder Dhont, zu Startelfeinsätzen zu kommen?"
"Das hängt wie bei jedem Spieler davon ab, wie sie sich im Training präsentierne, wie fit sie sind und wie die Anforderungen für das jeweilige Spiel aussehen. Um es klar zu sagen: jeder Spieler, der für den Kader der ersten Mannschaft registiert wurde, hat die Chance auf Startelfeinsätze. Wir haben keinen einzigen Spieler beim Verband gemeldet, von dem wir nicht überzeugt sind."
"Was glauben Sie, wo Sie mit diesem Kader landen können?"
"Wie in der letzten Saison ist die Zielsetzung zunächst mal die Meisterrunde, also die Top 6. Und idealerweise holen wir genug Punkte, um in dieser Meisterrunde noch auf Tuchfühlung zu allen anderen fünf Vereinen zu sein, wer auch immer das dann auch sein wird."
"Top 6? - Ihr Präsident hat aber doch bereits den 3. Platz der Vorsaison als Beinahe-Katastrophe bezeichnet?"
"Nein, das ist medial ein bißchen ausgeufert. Womit er nicht zufrieden war - und völlig zurecht, das ging allen im Verein so! - war die Tatsache, dass wir eine noch bessere Platzierung so leichtfertig aus der Hand gegeben haben.
Christos Petrocheilos freut sich genauso wie jeder andere auch auf die Europapokalspiele dieser Saison."


"Ein gutes Stichwort! Wie haben Sie die bisherigen Europapokalpartien erlebt und was glauben Sie, ist international in dieser Saison noch möglich?"
"Nun, ich denke, wir haben uns bisher ganz gut präsentiert und können stolz sein, dass wir die Qualispiele so durchgezogen haben.
Auch wenn ich zugeben muß, dass wir gegen Arda Kardzhali aus Bulgarien weder zuhause noch auswärts ein wirklich gutes Spiel gemacht.
Zum Glück haben wir herausragende Einzelkönner wie Djegui Fofana oder Lee Kearney, die uns in den beiden Spielen den Hintern gerettet haben ... und natürlich Diego Legrand, der im Elfmeterschießen mit drei gehaltenen Strafstößen zum Helden wurde."


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"In der 3. Qualifikationsrunde hatten wir dann erstaunlicherweise einen Gegner, der uns weniger Probleme bereitet hat - auch wenn es keine einfachen Spiele waren und wenn der estnische Zweitplatzierte Paide Linnameeskond wirklich stark gespielt hat: die beiden 2:0-Siege waren meines Erachtens hochverdient."
"Im Heimspiel haben Sie sich mit dem Toreschießen aber wirklich lange Zeit gelassen..."
"Erinnern Sie mich nicht daran!" Ich lache kurz. "Ich hätte mehrfach gern frustriert irgendwo reingebissen. Ich weiß nicht, wie oft wir in dem Spiel Latte und Pfosten getroffen oder vor dem Tor einfach nur die Nerven verloren haben. Umso schöner fühlten sich die beiden Tore in der Nachspielzeit an."

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"Tja, und dann kam die Auslosung für die letzte Qualifikationsrunde - was ging Ihnen durch den Kopf, als Sie den Namen des Gegners lasen?"
"Ich hab schwer geschluckt, das können Sie mir glauben. Ich meine, leichte Gegner gab es zu dem Zeitpunkt ja sowieso nicht mehr - aber Atalanta Bergamo war schon ein echtes Hammerlos, zumal wir ja auch noch zuerst zuhause ran mußten."
"Hand aufs Herz - wie wahrscheinlich war für Sie das Weiterkommen?"
"50:50, das hab ich vo dem Hinspiel ja auch so gesagt. Uns war klar, dass wir gegen diese Mannschaft nur mit zwei absoluten Sahneleistungen und etwas Spielglück bestehen können."
"Und zumindest die Standards in diesem Spiel waren ja wirklich erste Sahne. Haben Sie es als Trainer schonmal erlebt, dass ein Innenverteidiger einen Hattrick erzielt?"
"Nein, bisher nicht - aber Daniel scheint ja Gefallen daran gefunden zu haben..."
Theo lacht. "Ja, dazu kommen wir auch gleich noch. Erstmal zurück zu Atalanta. Das Heimspiel gewannen Sie also in der Deutlichkeit durchaus sensationell mit 3:1 - und dennoch war das Rückspiel alles andere als ein Selbstläufer, oder?"
"Selbstverständlich nicht - aber wir konnten uns erneut auf unsere Standards verlassen und sind, das denke ich schon, verdient in die Gruppenphase eingezogen."

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"Ja, und Herzlichen Glückwunsch zu diesem ja auch finanziell schönen Erfolg. - Nachdem die Auslosung der Gruppenspiele ja nun auch erfolgt ist - was rechnen Sie sich aus?"
"Die Gegner sind attraktiv und schwer gleichermaßen - aber wir wollen in die Playoffs."

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"Bleibt noch eins: was sagen Sie zu Ihrem Saisonstart?"
"Na, was wohl: wir sind alle hochzufrieden und nutzen diese Momentaufnahme als Motivation, um noch härter zu arbeiten, damit sich dieser tolle Start vielleicht verstetigt."
"Bekommt Daniel Camara eigentlich eine Torprämie?"
"Haha, ich nehme zu solchen Vertragsdetails natürlich keine Stellung in der Öffentlichkeit - aber er hat mit zwei Hattricks in zwei aufeinanderfolgenden Spielen innerhalb vier Tagen mit Sicherheit für Aufsehen gesorgt.
Und die Mannschaft hat ihn immerhin schon zum Essen eingeladen und ihn gefeiert."


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« Letzte Änderung: 11.Juni 2025, 22:33:25 von Noergelgnom »
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Na aber hallo, der Start kann sich sehen lassen! International ebenfalls ein richtiges Ausrufezeichen gesetzt mit dem Sieg über Bergamo. Läuft, würde ich sagen! Als nächstes wird es Zeit, mal einen der Großen aus der Liga zu schlagen. Wäre doch gelacht, Atalanta war bestimmt eine Nummer größer? Zumal Anderlecht und Genk schon ein gutes Stück hinterher sind in der Tabelle. Da ist dieses Jahr was drin!
Die Gegner in der Conference League bereiten mir auch nicht gerade Kopfzerbrechen. Gegen Panathinaikos und Dinamo Zagreb dürfte es schwer werden, zumal beides Auswärtsspiele sind, aber ansonsten sehe ich euch in jeder anderen Begegnung als mindestens ebenbürtig an.
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Booah was ein Saisonstart. 5 Spiele, 5 Siege und dazu der Einzug in die Gruppenphase. Und dort auch machbare Gegner wie ich finde, nun gut Panathinaikos ist wohl der schwierigste. Aber sonst sollten die alle im machbaren Rahmen sein, du hast ja sogar Atalanta geschlagen. :D Gibt eigentlich keinen vor dem man Angst haben müsste, ich glaube das könnte ne erfolgreiche Nummer werden. :)
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Super letzte Saison, toller Start in die Neue und in Europas Gruppenphase ne machbare Aufgabe! Das hat was!!!
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Viel Geld eingenommen, wenig ausgegeben und ein überragender Saisonstart! Lässt sich sehen.

Und noch ein Kommentar von Karagounis:
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Muffi

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Erst einmal Glückwunsch zum starken 3. Platz in der letzten Saison! Auch wenn womöglich ohne die vielen Verletzten mehr drin gewesen wäre, ist das doch viel mehr, als vor der Saison zu erwarten war.

Und dann jetzt dieser Hammer-Start in die Saison! Richtig gut! Und der Kader scheint nun ja aucu ausgewogen genug zu sein, so dass auf Verletzungen reagiert werden kann. Ich bin gespannt!
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"Was ein verrücktes halbes Jahr!", kichert Eloïse und sieht verdammt zufrieden aus.
Wir sitzen in einer kleinen Kneipe unweit meiner Wohnung und genießen einen warmen Tee, nachdem wir den gesamten Tag über Interviews für die Presse gegeben haben, die sich nach einem reichlich hektischen Transferfenster mit positiven wie negativen Schlagzeilen eindecken wollte.
"Das kannst Du laut sagen!", erwidere ich schmunzelnd.
Meine Gedanken schweifen zurück...

Das Sommertransferfenster war gerade zuendegegangen, da teilte uns Daniel Camara mit, dass er im Winter zu Slavia Prag zu wechseln gedenke.
"Kommt überhaupt nicht in die Tüte!", war Eloïses entschiedene Antwort.
"Erstens nicht für eine solch lächerlich niedrige Summe..."
"... und zweitens nicht zu Slavia!", setzte ich mit (fast) ernster Stimme hinzu.

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Fünf Minuten später hatten wir uns als Kompromiß drauf geeinigt, dass jeder Interessent mal mindestens 5,75 Millionen Euro zu bieten habe, damit Camara die Freigabe erhielte.
Dafür rede ich ihm bei der Wahl seines neuen Arbeitgeber nicht rein.
(Slavia, ey! Grummel!)

Eloïse und ich haben beschlossen, dass wir das zukünftig generell so halten: Freigaben werden grundsätzlich nicht erteilt - es sei denn, der Interessent bietet eine Ablösesumme mindestens 20% über Marktwert.
Das haben wir dann auf ihr Drängen hin auch gleich am nächsten Tag im Kader kommuniziert - mit dem Hinweis, dass wir natürlich eigentlich niemanden gehen lassen wollen, dass es aber faire Bedingungen für alle geben muß, falls doch ein Wechsel im Raum steht.
Kam ganz gut an, bin nur mal gespannt, wieviele Spieler jetzt ihre Chance sehen, hier wegzukommen.
(Jaja, ich bin 'n oller Pessimist.)
Ihre Begründung war aber halt auch nicht von der Hand zu weisen - das Präsidium wird wohl auch weiterhin jedes Jahr Netto einnahmen in Millionenhöhe verlangen, da können wir auch gleich proaktiv an diesen Millionen arbeiten.
Klingt kacke, ehrlich gesagt - aber sie hat recht.
Ist überhaupt erstaunlich, wie sehr sich die junge Frau (die meine Chefin ist, wie ich mir immer wieder in Erinnerung rufe) seit unserer ersten Begegnung verändert hat.
Nicht im Charakter, aber in der Art und Weise, wie sie auf die Herausforderungen ihres Jobs reagiert.
Als wir die ersten Transferverhandlungen zusammen führten, war sie sehr zurückhaltend, fast schüchtern.
Inzwischen traut sich kein geistig gesunder Berater mehr, sie zu unterschätzen - es hat sich herumgesprochen, dass man mit ihr prima Geschäfte machen kann ... aber nur solange man sie nicht zu verarschen versucht.
Die letzte Transferperiode hat sie komplett allein verantwortet, ich habe lediglich noch mit den Scouts abgestimmt, welche Spieler infrage kämmen und alles andere hat sie übernommen.
Und zu meiner gar nicht mal so großen Überraschung haben wir alle Spieler bekommen!

Aber ich schweife ab, zurück in den September.

Neben wechselwilligen Abwehrchefs haben wir mit einem Phänomen zu kämpfen, das ich von allen meinen bisherigen Trainerstationen nur zu gut kenne, das uns auch das letztjährige Saisonfinale versaut hat und von dem ich keineAhnung habe, wie ich es abstellen soll:

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Ende September verlieren wir beim Tabellen-Dreizehnten RFC Liege das erste Ligaspiel. Und zwar ausschließlich deswegen, weil nahezu eine komplette Stammelf (von Keeper Legrand quer durch alle Mannschaftsteile bis hin zum Doppelsturm Schneiger - Kearney) nicht zur Verfügung steht.
Klar, die Spiele kommen wie schon in der letzten Saison meist im Drei-Tages-Rhythmus, insbesondere jetzt, wo wir auch noch international spielen - aber der Kader ist variabel genug, dass wir in jedem Spiel rotieren können.
Theoretisch.
Wenn nicht 10 Leute ausfallen.

Bis zu diesem Spiel war die Saison ein wirklicher Genuß - wir haben sogar das Auftaktspiel in der ECL gegen Cambuur gewonnen, wenn auch knapp und mit Glück.

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Der Oktober war dann halbwegs okay - wenn wir die beiden Niederlagen gegen Genk in der Liga und gegen Anderlecht im Pokal mal ausklammern.
Gerade Letzteres tat uns verdammt weh - und gibt dem Vorstand natürlich willkommene Munition.
(Und nicht zu vergessen gibt es natürlich auch wieder herrlich faktenresistente Negativschlagzeilen in zwei ganz bestimmten Lokalblättern.)
Von den "Großen der Liga", gegen die "ein Sieg nun langsam mal an der Zeit wäre", wie mancher nach dem überraschenden Atalanta-Sieg freudentaumelnde Fan phantasierte, hat bisher jedenfalls keiner gesteigerte Angst vor einem Spiel gegen "The Great Old"...

Aber andererseits haben die Griechen von Panathinaikos und deren Fans mit Sicherheit keine allzu großartige Nacht nach dem Heimspiel gegen Royal Antwerpen.
Genaugenommen haben sie sogar Glück und kommen mit einem dicken blauen Auge davon, nachdem es zuerst so aussah, als kämen sie komplett unter die Räder.
Den Ausgleich erzielen sie unter dem erleichterten Jubel ihrer Fans in der 86. Minute...

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Der November steht bei uns für zwei Dinge - unnötige Niederlagen und ein "Weiter so!" im Rehazentrum.
Mindestens 4, meist 5+ Stammspieler fallen eigentlich jederzeit aus (nur die Namen wechseln).
Und auf dem Platz zeigt sich, dass wir aufgrund dieser permanenten Mannschaftsänderungen auch keine echte Konstanz in die Leistungen bekommen und jeder halbwegs gut organisierten Mannschaft mit knuffiger Hilflosigkeit begegnen.

Positiver Höhepunkt des Monats ist der überzeugende Heimerfolg gegen Anorthosi, bei dem Kearney ein Hattrick gelingt.
Über die Partien gegen Club Brugge und bei Dinamo Zagreb möchten wir dagegen lieber nicht sprechen, nachdem sie endlich vorbei sind ...

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Der Dezember ist drei gegentorlose und siegreich gestaltete Spiele lang klasse ... dann verlieren wir sang- und klanglos beim Tabellenachten Saint Gilloise und müssen kurz vor Jahresende Club Brugge vorbeiziehen lassen.

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Klar, das Ergebnis ist immer noch gut und die Tabelle sieht auch nicht so übel aus, aber noch zwei, drei solcher Leistungen und plötzlich wäre sogar Platz sechs in Gefahr!

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Europäisch dagegen ... *wohliges Seufzen des erfreuten Trainers* ... also diese Abschlusstabelle der Gruppenphase schmeckt uns so richtig.
Wir haben uns nicht für die Playoffs qualifiziert - sondern gleich für das Achtelfinale!
Dickes Ausrufezeichen unserer famosen Mannschaft.

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Januar heißt auch "Transferfenster".
Und unsere Erfolge auf europäischer Ebene haben dafür gesorgt, dass so mancher unserer Kicker regelrecht mit Angeboten überhäuft wird.
Nicht alle sind da resistent dagegen - unser Schweizer Taschenmesser Djegui Fofana will zB nach Lyon, die zahlen leider eine fantastische Ablöse - und nach einer Woche isser weg, mein Super-Jungspund.
Oh und weil der tag noch nicht beschissen genug ist, unterschreibt zwei Stunden später auch mein zweiter linker Mittelfeldspieler Ahmet Al-Shaneti einen Vertrag irgendwo anders und geht ebenfalls.
Kotz!

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Weitere Gerüchte ranken sich um Kearney, (weiterhin) Camara, McClellan, Tchami, Bönig, Schneiger ... es scheint, als stünde uns der nächste ungewollte Umbruch ins Haus.
Gut, dass es wenigstens ein paar hoffnungsvolle Talente zu geben scheint, denn wenn wir auch weiterhin die Kaderregistrierungsregeln einzuhalten planen, werden wir wohl bald auf die U18 zurückgreifen müssen, wenn wir weiterhin in diesem halsbrecherischen Tempo home-grown Spieler verlieren.

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Und außerdem gut, dass ich auf eine Sportdirektorin zählen kann, die sehr eifrig bei der Sache ist.
Vielleicht sogar ein bißchen zu eifrig, aber immerhin holt sie mit Loic Muller und Sarp Yilmazer innerhalb einer reichlichen Woche guten Ersatz für den linken Flügel, zieht etliche große Talente an Land ... und übertrifft sich am Deadline Day nochmal selbst.
Der usbekische Stürmer Maruf Holiqov kommt für 1,2 Millionen zu uns und ist spontan das Vierfache wert, KRC Genk darf sich in den Arsch beißen, weil sie mit Alphonse Dhont ein Riesentalent für nahezu alle Mittelfeldpositionen verlieren, das gut genug ist, um sofort in der Rückrunde die ersten Minuten zu bekommen ...
... und als Sahnehäubchen holt Eloïse noch den Japaner Kinoshima fürs defensive Mittelfeld.

Klar, einige dieser Transfers sind im Nachhinein betrachtet zumindest insofern kein Muß gewesen, dass Spieler wie Camara und Schneiger erneut nicht wechseln, obwohl die Gerüchte die ganze Transferperiode über nicht abrissen - aber immerhin sind wir jetzt auch auf spontane Abgänge und Ausfälle besser vorbereitet als in der Hinrunde.
Hoffentlich.

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Die Auslosung des ECL-Achtelfinals hätte schlimmer laufen können, aber wenn ich mir anschaue, gegen wen zB Panathinaikos ran muß ... oder Levski Sofia ... wir wollen uns mal nicht beschweren!

Schön für die 5-Jahres-Wertung: auch die KAA Gent hat es ins Achtelfinale geschafft. Und auch wenn die Luxemburger von Proges Niederkorn nicht (mehr) das Fallobst sind, als das luxemburger Teams seit Jahrzehnten angesehen wurden, stehen die Chancen aufs Weiterkommen gar nicht so schlecht.

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Und dann ist plötzlich der 24.01., die Liga nimmt den Spielbetrieb wieder auf und Royal Antwerpen pflügt mit runderneuertem Kader, aber inkonstant wie eh und je, durch die Saison.

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~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

Ich nehme den letzten Schluck vom Tee und lege einen Zehner auf den Tisch.
Dann helfe ich, Teilzeit-Kavalier, der ich nunmal bin, einer spöttisch grinsenden Rothaarigen in ihren Mantel und wir treten in die frühabendliche Kälte des winterlichen Antwerpens hinaus.

Die kommenden Monate werden spannend, soviel steht fest.
Aber diesen Gedanken kann man ja auch mit einer positiven Betonung denken ...


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Zum Thema Conference League: sag ich doch!  ;)
Der Rest ist unkonstant, ja, aber dennoch phasenweise überragend. Bei all den Verletzten keine Selbstverständlichkeit. Die Meisterrunde wird es auch diesmal wieder, davon bin ich überzeugt. Und international setze ich ebenfalls auf ein Weiterkommen. Wenn die weiteren Runden nach dem Schlüssel Sieger Match 1 vs. 2, 3 vs. 4 usw. ausgetragen werden, wird es ab da aber ganz schwer. Ich kann die Stärke der Teams natürlich schwer einschätzen, aber gemäß den Namen habt ihr die schwierigere Hälfte des Turnierbaums minus Atlético erwischt. Andererseits habt ihr Atalanta schon rausgeworfen und wie viel stärker können Zagreb und OSC Lille schon sein? Gegen Zagreb gibt es aus der Vorrunde noch etwas gut zu machen und nach Lille ist es nicht weit. Da mobiliseren wir alles an Gesindel was Antwerpen und Umland hergeben, wenn es schonmal in ein Stadion geht, das groß genug ist. Aber als erstes wird mal der Rote Stern im Meer versenkt  ;)
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Ja hab ich doch gesagt da geht was :D
Vor allem die Spieler ein und aus wie es aussieht, gnaz schön was los in Antwerpen.
Aber nun zum sportlichen, in der Liga trotz der vielen Verletzten so weit oben dabei zu sein ist fantastisch. Das ist nicht immer selbstverständlich einen Absturz zu vermeiden, wenn man so viele Stammspieler verliert, aber das ist ja doch noch gut ausgegangen.
Und das direkte weiterkommen in der ECL ist natürlich auch Balsam. Gute Einnahmen und auf jeden Fall zwei Achtelfinalspiele. Aber ich glaube Roter Stern ist auch machbar, da sehe ich jetzt nicht unbedingt eine große Kluft zu den anderen Gegnern der Vorrunde.
Daher, ich habe Vertrauen das es mindestens noch eine Runde weitergeht, wenn nicht sogar 2. Halbfinale is drin :D
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