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Autor Thema: [FM 20 bis 24] Lavayeuxs Europatour - Die Geschichte eines Luxemburgers  (Gelesen 259170 mal)

KoniCutshot

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Re: [FM 20 bis 24] Lavayeuxs Europatour - Die Geschichte eines Luxemburgers
« Antwort #1100 am: 02.November 2025, 21:18:58 »

Tolles Update!
Nur kurz „nörgeln“: Barcelona sind Katalanen, keine Basken.
Würde dich nach Spanien tippen.
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Bayernfahne

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Re: [FM 20 bis 24] Lavayeuxs Europatour - Die Geschichte eines Luxemburgers
« Antwort #1101 am: 02.November 2025, 22:34:05 »

Ach verdammt, erstmal Glückwunsch zur Bombensaison! Da freut man sich, dass es hier endlich weiter geht und dann dieses Ende... Ich kann nur auf Atlético oder Wednesday hoffen, befürchte aber Schlimmes für mein Story-Alter Ego.  :D
Doch in erster Linie freue ich mich, dass die Story weiter geht und wer weiß, vielleicht überrascht mich der gute Lava ja.  ;)
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Sonzee87

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Re: [FM 20 bis 24] Lavayeuxs Europatour - Die Geschichte eines Luxemburgers
« Antwort #1102 am: 03.November 2025, 03:03:16 »

Schön zu sehen das es noch weitergeht. :)
Und tolle Saison, gratulation zum Titel und zum fantastischen Abschneiden in der Champions League, Hut ab. Wirklich brilliant es unter die Top 8 zu schaffen, schade das dann leider so schnell gegen Tottenham schluss war.
Die Angebote sind natürlich alle wahnsinn. Ich persönlich würde mir ja wünschen das in die warmen gefilde geht, aber ich lasse mich gerne überraschen wofür du dich entscheidest. :)
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Olé, olé, Olé, ola, der FCK ist wieder da,

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Noergelgnom

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Re: [FM 20 bis 24] Lavayeuxs Europatour - Die Geschichte eines Luxemburgers
« Antwort #1103 am: 03.November 2025, 14:59:20 »

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"Möchten Sie die Ohrfeige jetzt gleich oder später haben?""


(Sommer und Herbst 2039, Antwerpen, Belgien)


Ich starre auf den Bildschirm.
Drei Angebote, alle drei mit ganz eigenen Vor- und Nachteilen.
Zwei von drei deutlich lukrativer als mein jetziger Job und auch ein regelrechter Sprung nach oben auf der Karriereleiter.
Das dritte Angebot trifft direkt in mein Fussballromantiker-Herz und hat das Potential, rein finanziell (und idealen Werdegang vorausgesetzt) sogar noch lukrativer zu werden als meine Arbeit hier in Antwerpen.

Ich starre noch immer auf den Bildschirm.
"Brauchst Du eine Entscheidungshilfe?", fragt Eloïse.
"Nein, ich ...", setze ich an, nur um sofort verwundert zu verstummen.
Denn mir ist soeben klargeworden, dass ich mich bereits entschieden und es bis zu diesem Moment nur noch nicht gemerkt habe.

Ich setze erneut an, schaue Eloïse diesmal aber direkt an.
"Ich ... mir ist gerade klargeworden, dass ich die Entscheidung schon getroffen habe."

Mit einem verlegenen Grinsen wende ich meine Aufmerksamkeit wieder dem Bildschirm zu und verfasse eine kurze E-Mail.
Einmal STRG-C.
Dreimal STRG-V.
Dreimal senden.

Zitat
"Sehr geehrte Damen und Herren,

hiermit teile ich Ihnen mit, dass ich Ihr großzügiges Angebot leider ablehnen muß.
Mir ist klar, dass das überraschend ist - insbesondere nach den vertrauensvollen Gesprächen, die wir hinsichtlich eines Wechsels geführt haben.
Für die Unannehmlichkeiten, die Ihnen durch meine kurzfristige Absage entstehen, möchte ich um Entschuldigung bitten.

Mit freundlichen Grüßen,
Gerard Lavayeux"

Als ich den Laptop zuklappe und mich zu meiner Vorgesetzten umdrehe, sehe ich völligen Unglauben in ihrer Miene.
"Was sollte das denn?!"

Zum verlegenen Grinsen in meinem Gesicht gesellt sich nun noch eine gewisse Hautrötung, als ich antworte:
"Ich hab mir vorgestellt, wie es wäre, in Dortmund zu arbeiten - allein.
Während Du hier mit den Alphas darum ringst, den Verein in sicherem Fahrwasser zu halten.
Mit einem neuen Trainer, der nochmal eine völlig neue Facette hier einbringt und den die Viererbande womöglich auf ihre Seite ziehen kann.
...

Nein.
Keine Chance.
Erstens laß ich Dich nicht mit denen alleine ... und zweitens ...."

Der Satz hängt unvollendet in der Luft.
Eloïse legt den Kopf schräg.
"Zweitens?"
"Zweitens mag ich nicht ohne Dich arbeiten. Ich schätze Di... unsere Zusammenarbeit viel zu sehr, um Dich jetzt von jetzt auf gleich hier sitzen zu lassen."

Eloïses Mimik kann ich zunächst überhaupt nicht deuten, aber nach einigen endlos scheinen Augenblicken stiehlt sich ein kleines, freundliches Lächeln auf ihr Gesicht.
"Ich freu mich, Gerard.
So sehr ich verstanden hätte, wenn Du das Angebot annimmst - so sehr freu ich mich, dass Deine Entscheidung anders ausgefallen ist, als ich erwartet habe."


Ich habe kurz das Gefühl, als bliebe hier etwas unausgesprochen, aber der Eindruck vergeht schnell.


~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~


Der Plan ist es eigentlich, Stillschweigen über die Angebote zu bewahren, aber da macht uns zumindest teilweise der deutsche Boulevard noch am gleichen Vormittag einen Strich durch die Rechnung:

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Dass diese Regenbogenpresse-Schmierfinken aber auch immer so gute Kontakte in die Vereine haben müssen!
Mist!

Es ist nicht überraschend, dass der Vorstand 'not amused' ob meines Vertrauensbruchs ist und ein außerplanmäßiges Meeting ansetzt.
Immerhin schaff ich es dort (so zumindest mein Eindruck), die Vier davon zu überzeugen, dass niemand im Verein von diesen verhandlungen wußte, ganz besonders nicht die Sportdirektorin.

Davon abgesehen darf ich mir aber natürlich ganz schön was anhören - vom bereits angesprochenen "Vertrauensbruch" über den scheinheiligen Vorwurf der Undankbarkeit gegenüber dem besten Vorstand der Welt bis hin zu einer Antwerpener Version der alten Leier von "Sie haben doch hier alles, warum sind Sie so illoyal?"

Ich versuche, gegen diesen Unsinn anzuargumentieren:
"Ich habe eben nicht alles!
Erstens ist es absolut frustrierend - und außerdem unnötig! - uns in jedem Transferfenster erneut zu Notverkäufen zu zwingen und zweitens ist es einfach unerklärlich, dass Sie zwar das Gehaltsbudget um glatte 25 Millionen Euro aufs Dreieinhalbfache angehoben haben - was wir überhaupt nicht brauchen! - aber den einen Coach und die beiden Scouts, um die ich seit zwei Jahren wieder und wieder bitte, sind angeblich nicht finanzierbar.

Ich arbeite ohne zu murren innerhalb von eingeschränkten Rahmenbedingungen, meine Werdegang ist Zeuge dafür - aber wenn ich das Gefühl habe, dass diese Einschränkungen reine Schikane sind, verlier ich eben irgendwann die Lust!"


Der Erfolg dieser Ausführungen ist - und ich bin kaum überrascht - gleich Null.
Statt wirklich zu argumentieren, kommen Ausflüchte ("nicht genug Spinde für einen weiteren Coach"), idiotisches Zeug, bei dem alle Anwesenden genau wissen, dass es komplett aus der Luft gegriffen ist - was mir aber nix bringt, weil es dennoch als stichhaltiges Arguemtn anzuerkennen ist, wenn es nach den Vorständen geht.

Und natürlich geht es nach ihnen, nach wem denn sonst?
Grummel.

Nunja, dann konzentrieren wir uns eben wieder auf die Saisonvorbereitung - nicht ohne noch einen freundlichen Hinweis mit auf den Weg bekommen zu haben:
"Nach dieser unschönen Episode, mit der Sie bewiesen haben, dass wir Ihnen nicht zu 100 Prozent vertrauen können, arbeiten Sie nun gewissermassen wieder auf Probe, Herr Lavayeux. Unser Vertrauen müssen Sie sich erstmal wieder verdienen. - Oh und Frau Mertens: das gilt ganz genauso auch für Sie. Immerhin ist Herrn Lavayeuxs Einstellung Ihre Entscheidung gewesen!"
Da wird doch der Hund in der Pfanne verrückt!

Wir grummeln (heimlich) noch ein bißchen weiter und beschließen, dass das nun ganz definitv unser beider letzte Saison in Antwerpen wird - denn immerhin bekommt auch Eloïse dank der sensationellen Vereinsentwicklung inzwischen Angebote für Wechsel, die sie allerdings samt und sonders abblockt, wie sie mir mitteilt.
Stattdessen verpflichtet sie mir innerhalb kurzer Zeit zwei dringend nötige und einen vorausschauend geplanten Neuzugang.

Gandolf und Giampietro sollen unser in manchen Partien deutlich gewordenes Qualitätsproblem auf den defensives Außen beheben (Gandolf ist zusätzlich noch als backup für den linken Flügelspieler gedacht), während Maksic einfach ein absolutes Schnäppchen auf der Torhüterposition ist, der zusätzlich auch noch den Vorteil hat, über kurz oder lang als "im Verein ausgebildet" zu gelten.

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Mit dieser für den Europacup so wichtigen Regel haben wir nämlich auch weiterhin so unsere Probleme.
Immerhin können wir in diesem Jahr aber schon drei im Verein ausgebildete Spieler melden - allerdings ist Daumendrücken angesagt, dass es nicht kurzfristig doch wieder nur zwei sind.
Denn Luc Paquay, der seit einem halben Jahr mit Dutzenden europäischen Mittelschwer- und Sehrschwergewichten des Vereinsfussballs in Verbindung gebracht wird, hat mir in einer tumultartigen Sitzung des Mannschaftsrates das Versprechen abgerungen, dass ich "vernünftige" Angebote ab sofort anzunehmen habe.
Das einzig Positive: er stimmt zu, dass die bisherige Mindestablöse von 7 Millionen Euro nicht mehr angemessen ist und wir verlangen für eine Wechselzusage daher nun 24 Millionen Euro.

Wahnwitzige Summe, das.
Damit wäre er natürlich mit Abstand der neue Rekordtransfer des Vereins, aber die Anzahl konkreter Angebote hät sich erstmal auf einem sehr überschaubaren Level.
Null nämlich.

Mir solls recht sein, denn er ist als defensiver Anker im Mittelfeld von niemandem im Kader auch nur ansatzweise zu ersetzen.
Am ehesten könnte das noch Mattia Loi schaffen - aber den brauchen wir eine Position weiter vorn als Taktgeber.

Und deswegen: Daumendrücken!

Der Kader sieht schon zu Beginn des Transferfensters damit so aus:

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Grundsätzlich eine Mannschaft, mit der wir national definitv eine gute Rolle spielen und international zumindest mithalten können, hoffen wir.
Und dann gibt es im August völlig unverhofft doch nochmal Bewegung im Kader, als uns der Marokkaner Mustapha Chaoui angeboten wird - ein 21jähriger Dribbelkönig mit Übersicht, Paßgenauigkeit und Abschlußstärke, den wir für grade mal 3 Millionen Euro aus seiner Heimat loseisen könnten - was wir nach einem Blitzscouting auch tun.
Chaoui hat das Potential, unser offensives Mittelfeld zu beherrschen, eventuell können wir sogar situativ auf mein geliebtes 42211 setzen!
Kaum dass er bei uns unterschrieben hat, verdreifacht sich sein Marktwert und er wird von der belgischen Sportjournalisten-Riege einhellig zum neuen Schlüsselspieler Antwerpens erklärt.
Jippieh!

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Und dabei hätten wir beinahe das Geld für ihn nicht gehabt ....denn in einem der drei Vorstandsmeetings in der Vorbereitung werde ich erneut mti der Bitte vorstellig, einen Teil des gerade erwirtschafteten Transferbudgets in Wettbewerbsprämien für die Mannschaft stecken zu dürfen.
Aber Pustekuchen!
"Die verdienen eh alle schon zuviel!", teilt mir El Presidente mit.
Wie diese Aussage mit der Realität eines zu 75% noch freien Gehaltsbudgets zusammenpaßt, frage ich erst gar nicht, denn mein Bedarf an faulen Ausreden in diesem Gremium ist bereits bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag gedeckt, danke auch!


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Dann gehen wir eben ohne vernünftige Prämien in die Saison - was soll schon passieren?

Nun, zunächst mal passiert der Supercup, wie jedes Jahr.
Als Meister sind wir wieder mit von der Partie, der Gegner ist Pokalsieger RSC Anderlecht.

Falls sich die fast 30.000 Zuschauer auf eine spannende, untehaltsame partie gefreut hatten, werden sie allerdings enttäuscht: mit 0:0 geht es erst in die Verlängerung und schlußendlich gar ins Elfmeterschießen.
Dort haben wir nach 22 (!) geschossenen Elfmetern das bessere Ende für uns, weil von unseren 11 Schützen "nur" fünf verschossen, bei Anderlecht waren es sechs.
Grottenkick bis zum Schluß!

Der Ligaauftakt verläuft zumindest im Hinblick auf Höhepunkte etwas besser - dank eines frühen Eigentores und zweier später Standardtreffer gewinnen wir relativ souverän mit 3:1.
Aber unter uns: Glanzlicht war auch das keins.

Das ändert sich allerdings beim Monatsabschluß, als uns der KRC Genk empfängt.
Die Partie endet 1:1, aber das hätte auch gut ein 4:4 sein können.

Aber mal ganz nebenbei bemerkt:
Genk is ne miese Tretertruppe, ey!
Vor dem Spiel hab ich die berühmte "volle Kapelle" zur Verfügung, danach siehts gerade in der Innenverteidigung plötzlich gar nicht mehr so gut aus.

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Insgesamt aber dennoch ein guter erster Saisonmonat...

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... und in der Folge kommen wir erst so richtig ins Rollen!
Gut, es sind fünf Ligaspiele gegen Teams, die mit der Meisterschaftsrunde wohl eher nicht viel zu tun haben werden, aber auch solche Partien mußt Du erstmal gewinnen!
Und das tun wir auch, meist sogar sehr souverän.
Nur Kortrijk kann uns einen Punkt abtrotzen, alle anderen Gegner sind mehr oder midner deutlich auf verlorenem Posten.
Grandioser Monat!

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Dann kommt der Deadline Day (der für uns nicht viel Aufregung bietet) und die Auslosung der Champions League (die unseren ein bißchen mehr beschleunigt):

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Dass wir gegen gleich drei englische Teams ranmüssen und zusätzlich noch Leverkusen, Neapel und die im UEFA-Ranking auf Platz 15 (!) stehenden Türken von Galatasaray auf uns warten, ist ein echtes Brett.
Andererseits: was haben wir schon zu verlieren?

Und mit dieser Einstellung fahren wir nach Deutschland, vergällen Bayer den Spaß am Offensivfussball, packen einen ziemlich unverdienten Punkt in die reisetasche und zischen wieder ab, hehe.
Wer gedacht hat, dass das schon das Highlight des Monats war, sieht sich getäuscht, denn neben zwei Siegen in der Liga holen wir uns im September sogar noch einen Auswärtsdreier in der Champions League: die bedauernswerten Schotten des FC Aberdeen finden über insgesamt 98 Minuten keinerlei Durchkommen durch unsere vielbeinige Abwehr und passen hinten zweimal bei Standardsituationen nicht gut genug auf, wofür sich Michal Mlynarski und Alphonse Dupont mit zwei Treffern artig bedanken.
Moment, Michal wer?

Mlynarski ist unser Notfallzugang in der Innenverteidiung.
Der baumlange Pole wird nach dem Ausfall der halben Innenverteidigung (im erwähnten Rauhbeintreffen mit KRC Genk) am Deadline Day verpflichtet und erweist sich schnell als sehr gute Nummer 4 in der zentralen Defensive.
Perspektivisch traue ich ihm sogar einen Stammplatz zu.

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Dann kommt der Oktober um die Ecke geschlichen - und mit ihm kommt eine unerwartete Bewegung in mein E-Mail-Postfach.
Von einem Tag auf den anderen flattern mir nämlich wieder Angebote von Vereinen zu, die mal mehr, mal weniger interessant sind.

Als es mit einem der Vereine konkret wird, dass ich eingedenk der Warnung durch Petrocheilos auf ebenjenen zugehe, um ihn zu unterrichten.
(Natürlich mit einem nur schlecht verhüllten Grinsen ob der, wie ich glaube, grandiosen Verhandlungsposition.)

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Mein Präsident sieht überhaupt nicht glücklich aus und erniedrigt sich soweit, mir "weitgehende Zugeständnisse" in Aussicht zu stellen, wenn ich den Interessenten dafür absage.
Und weil der Herr Lavayeux erst seit drei Jahren unter diesem Vorstand arbeitet und es daher nicht besser wissen kann, macht er das natürlich auch.

Die "weitreichenden Zugeständnisse" des Präsidenten bedeuten in der Realität dann eine Erhöhung des (dank weiterer Klausel- und Spielerverkäufe durch die unermüdlich rackernde Eloïse) inzwischen auf 18 Millionen angewachsenen Transferbudgets.
Und zwar auf 48 Millionen Euro.

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Meine Frage, ob ich mithilfe dieses Budgets den Transfer eines Coaches oder zweier Scouts bewerkstelligen darf, wird mit einem geradezu hämischen "Nö!" abgeschmettert.
Mein alternativer Vorschlag, dass wir angesichts der offenbar für Transfers verfügbaren Unsummen zukünftig auf negative Transferbudgets zu Beginn jeder Transferperiode verzichten, wird ebenso abgelehnt.
Einen weiteren Vorschlag mache ich nicht mehr, ich habe meine Lektion endgültig gelernt.

Noch am Abend dieses Tages sende ich E-Mails an die verbliebenen drei Vereine, die konkretes Interesse an mir zeigen.
Mit cleverer Terminplanung (und nicht zuletzt dank der Hilfe meines Co-Trainers, der mehrfach das Training für mich leitet), kann ich mit allen Vereinen ausführliche Gespräche über einen Vereinswechsel führen.

Interessant sind sie alle, kein Zweifel, aber den Ausschlag gibt schlußendlich, dass einer der drei sowohl im Hinblick auf die Vereinsphilosophie exakt meinen Geschmack trifft und dass dort nicht nur ein Trainer gesucht wird ...

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Fussball spielen wir natürlich auch noch - sogar sehr erfolgreich - aber das registriere ich mehr, als dass ich wirklich noch aktiv dabei wäre.


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Am Abend des 29.10.2039, direkt im Anschluss an das durch einen Etomba Samba-Hattrick zu unseren Gunsten entschiedene Auswärtsspiel beim Club Brugge, bitte ich den Vorstand sowie Eloïse zu einem "kurzen Gespräch, es dauert auch gar nicht lang, versprochen."

In den Katakomben des "Philippe-Clement"-Stadions teile ich den Anwesenden knapp mit, dass ich meine Ausstiegsklausel ziehen und zu sofort den Verein wechseln werde.
Der Anblick, wie der Viererbande kollektiv die Gesichtszüge entgleisen, entschädigt für so manches, was ich in den letzten Jahren mit diesen Menschen erlebt habe.
Langevin findet als erster seine Stimme wieder und blafft Eloïse an:
"Das wird ein Nachspiel haben, Frau Mertens! Sie haben diesen Kerl angeschleppt, der uns hier seit drei Jahren in den Wahnsinn treibt .... und sie haben ihm sogar eine Ausstiegsklausel gegeben?! Das hat ein Nachspiel!!!" (Er wiederholt sich, ohne es zu merken.) "Wir werden Sie dafür zur Rechenschaft ziehen!"
Eloïse, die bisher kein Wort gesagt und keine Miene verzogen hat, beginnt zu lächeln.
Ein sehr feines, vielleicht etwas schmallippiges, auf jeden Fall jedoch ein sehr professionelles Lächeln.
"Nun, das denke ich eher nicht, Herr Dr. Langevin. - Ich wollte es Ihnen eigentlich erst morgen mitteilen, wenn wir wieder dem Vereinsgelände sind, aber ich sehe unter den neuen Umständen keinen Grund mehr dazu. Ich mache ebenfalls gebrauch von meiner Ausstiegsklausel und verlasse den Verein zu sofort."
"Welche Ausstiegsklausel?! Sie haben doch gar keine Ausstiegsklausel!!!!"
'Wenn er sich weiter so echauffiert, fällt er vielleicht gleich mit Herzinfarkt um...', denke ich mir so, während ich die Szene mit wachsendem Vergnügen beobachte.
"Doch, ich denke schon. Seite sieben meines Anstellungsvertrags, vorletzter Absatz. Den Vertrag haben Sie wahrscheinlich gar nicht richtig gelesen, weil Sie so beschäftigt damit waren, Intrigen gegen mich zu spinnen, um mich nur ja schnell wieder loszuwerden. Nun, Ziel erreicht, Sie sind mich los, allerdings nur, weil ich ein Angebot erhalten habe, das ich einfach nicht ablehnen konnte. Mein Büro ist bereits geräumt, Herr Dubois kann also sein altes Zimmer wiederhaben. - Wenn Sie mich nun bitte entschuldigen würden, ich habe Termine."

Die Vier stehen mit offenem Mund da, unfähig, auch nur ein Wort zu sagen, und schauen Eloïse hinterher, als sie mit ihrem gewohnt energischen Schritt davonsaust.
Ich beschließe, nicht zu warten, bis sie aus dieser Starre erwachen und ihre Wut an mir auslassen.
Eine übertrieben respektvolle Verbeugung, ein paar kurze, spöttische Worte ("Au revoir, meine Herren - und schönen Gruß an die Sponsoren und den Aufsichtsrat!") und dann zische ich auch ab.

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« Letzte Änderung: 08.November 2025, 21:39:07 von Noergelgnom »
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Re: [FM 20 bis 24] Lavayeuxs Europatour - Die Geschichte eines Luxemburgers
« Antwort #1104 am: 03.November 2025, 17:56:45 »

Also als Kompliment an den Schreiber gerichtet: bei den Vorständen rollen sich mir regelmäßig die Fußnägel hoch. Toll geschrieben.

Und Gerard und Eloise: Vamos!
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Bayernfahne

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Re: [FM 20 bis 24] Lavayeuxs Europatour - Die Geschichte eines Luxemburgers
« Antwort #1105 am: 03.November 2025, 18:03:56 »

@Bayernfahne:
Na? Erleichtert?  >:D

Irgendwo in Belgien cremt sich ein Ultra der ersten Stunde gerade meterdick mit Sonnenmilch ein, pfeift dabei überschwänglich den Song "Glück gehabt" von den Schwarzwälder Kirschtorten und kann sich das Lachen nicht verkneifen. Es geht nach Spanien! Aúpa Zaragoza! Aúpa Lava!

Sehr, sehr geile Vereinswahl! Saragossa passt nochmal mehr zu Lavas bisherigen Vereinen als z. B. Atlético. Ich hatte mir schon eine kleine Geschichte überlegt, wie es denn mit der Ein-Mann-Gruppierung, die ihm überall hinterherreist, weitergehen sollte, wenn Lava in Dortmund landet, aber mit der neusten Entwicklung kann ich jetzt sehr viel besser leben. Du hast mich aber auch ordentlich drangekriegt, das gebe ich gerne zu  ;)

Nun aber nochmal: Aúpa Zaragoza! Aúpa Lava!
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Re: [FM 20 bis 24] Lavayeuxs Europatour - Die Geschichte eines Luxemburgers
« Antwort #1106 am: 04.November 2025, 12:32:48 »

Ich kann diesen Frust nachvollziehen und warum du dich dann zum Wechsel entschlossen hast, passt ja dann auch gut verpackt in diese Geschichte. Du hast ja ein wirklich gutes Team aufgebaut und hinterlassen, also wird der Vorstand es in einer Wechselperiode komplett einreißen. :D
Aber das kann Lava und Eloise ja jetzt egal sein, es geht ins sonnige Spanien. Ich verstehe dein Argument das Atletico zu groß ist, der Wechsel würde auch ein wenig seltsam anmuten, vom belgischen Meister, gleich zu nem Top 3 Club in Spanien. Die beiden Angebote aus Genua waren auch spannend auf dem Papier, aber Italien ist auch immer so ne Sache.

Jetzt freuen wir uns auf ein paar sonnige Stunden in Spanien, mit hoffentlich erfolgreichem Fussball oben drauf. :)
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Re: [FM 20 bis 24] Lavayeuxs Europatour - Die Geschichte eines Luxemburgers
« Antwort #1107 am: 04.November 2025, 19:45:30 »

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Ende Oktober 2039, einige Stunden nach unserer Abreise aus Antwerpen


Der Zug ist angenehm leer und damit ruhig, die nächtliche Landschaft, durch die wir erstaunlich leise gleiten, können wir nur in den seltenen Momenten erahnen, wenn einsame Lichtquellen am Fenster vorbeihuschen.

Das Abteil, eigentlich für sechs Personen ausgelegt, steht uns ganz allein zur Verfügung - und wie uns der Schaffner bei der Fahrkartenkontrolle mitteilte, wird sich das auf der französischen Seite der Pyrenäen auch nicht mehr ändern, denn "das hier ist ja schließlich ein Schnellzug, wir halten ja nicht bei jeder interessierten Kuh und fragen erstmal, ob sie mitkommen will...".
Der Scherzbold lacht noch über seinen eigenen Witz, während er die Tür des Abteils hinter sich zuzieht und seinen Kontrollgang fortsetzt.

Wir hingegen schauen uns an und verdrehen gleichzeitig die Augen.

"Na gut", sage ich dann, "immerhin wissen wir jetzt, dass wir ne ungestörte Mütze Schlaf bekommen, wenn wir das wollen."
Eloïse nickt und lacht. "Oder wir beglückwünschen uns gegenseitig noch ein bißchen dazu, wie gut der Plan aufgegangen ist."
Jetzt lache ich auch. "Na, ich denke, wir haben uns genug selbst beweihräuchert, wie clever wir das mit dem Wechsel und der Rache-dank-Presse-Aktion eingefädelt haben. - Lass uns über was anderes reden, okay?"

(Dass wir seit einer Stunde darüber lästern, wie gnadenlos geschickt wir das Quadrirumvirat vorgeführt und bloßgestellt haben, ist natürlich richtig - aber genauso richtig ist auch, dass das allein nicht der Grund für meinen gewünschten Themenwechsel ist.
Ich hab nämlich außerdem wirklich ein schlechtes Gewissen. Klar, ich habe den Spielern direkt nach dem Spiel gesagt, dass ich den Verein verlasse und habe mich also nicht heimlich vom Acker gemacht - aber ich möchte nicht wissen, was das für einige für ein Schock, und ja, vielleicht sogar ein Vertrauensbruch gewesen ist. Einige der Spieler - wie zum Beispiel Mattia Loi, aber auch Keeper Yenoussi oder unser bulgarisches Defensivtalent Nikiforov - haben schon wirklich erschüttert und verletzt gewirkt.

Und ich habe für mich beschlossen - egal, was kommt, so eine Nummer zieh ich nicht nochmal ab!)

"Gut", nickt die Rotlockige, mit der ich das Abteil teilen darf, "Themenwechsel. - Weißt, Du was? Quizfrage!"
Sie hat wieder dieses Funkeln in den Augen, das ich so gerne sehe - was kommt denn wohl jetzt?
"Passend zu unserem Reiseziel: was bedeutet der Name 'Saragossa' ursprünglich?"
"Ööööhm..."
Sie lacht, wartet einen Moment - und sagt dann in entschieden neckischem Ton: "Kleiner Tip: der Name stammt ursprünglich aus dem Lateinischen."
"Das hilft mir jetzt überhaupt nicht weiter." Ich strenge meine grauen Zellen noch einen Moment an und schüttele dann den Kopf.
"Erleuchte mich, Quizmasterin."
Sie schmunzelt. "Colonia Caesaraugusta."
"Bitte was?! Nie im Leben! Das hast Du Dir doch gerade ausgedacht, das paßt doch Null zu 'Saragossa'!"
"Du kannst es gern googeln, wenn Du mir nicht glaubst - aber 'Saragossa' bedeutete ursprünglich 'Kolonie des Caesar Augustus', was dazu paßt, dass es nach allen bisherigen Erkenntnissen gegen Ende des ersten Jahrhunderts vor Christus als Militärkolonie der Römer gegründet wurde - wie so viele andere auch. Ergab aus Sicht der Eroberer ja auch eine Menge Sinn, immerhin hatten sie mit den in diesem Gebiet ANsässigen und aus Sicht der Römer viel zu AUFsässigen Keltiberern - oder genauer gesagt, den Arevaci - über eine sehr lange Zeit sehr große Probleme gehabt. Von Numantia hast Du schonmal gehört?"
Ich schüttele den Kopf.
"Berühmte arevakische Bergfestung, die von Rom mehrfach erfolglos belagert wurde. - Egal, weiter im Text. Die Einheimischen mußten sich irgendwann doch dem überlegenen römischen Militär beugen - und um ihnen die Lust am damals gerade in der Provinz Hispania beliebten Wochenendhobby 'Aufstand' zu nehmen, wurden eben solche Militärkolonien gegründet, in denen Veteranen angesiedelt wurden. Die Drohung für die Einheimischen war natürlich klar: 'Benehmt euch, oder wir reaktivieren die 'Evocati'! '
Nach einiger Zeit war zumindest ein Großteil der Provinz denn auch 'befriedet', wie es im Militärsprech so schön heißt - und für die nächsten Jahrhunderte entwickelte sich die Militärkolonie prächtig und wurde nach und nach zu einer ganz normalen Stadt.

Tja, und dann ging das 'ewige Reich' unter dem Ansturm aller möglicher Völker - Germanen, Araber, Slawen, Steppenvölker und und und - in die Knie und plötzlich ging auch in Hispania alles drunter und drüber.
Sueben, Vandalen, Westgoten, am Ende sogar die Franken - alle wollten sie ein Stück vom "spanischen Kuchen" haben. Na gut, die Vandalen nicht, die waren ja auf dem Weg nach Afrika..."

"Afrika? Die Vandalen?! Jetzt flunkerst Du aber wirklich."
"Nö, auch das kannst Du schnell googeln. - Aber egal, in Hispania etablierten sich schlußendlich die Westgoten als Herrscher und führten die Region zu einer erneuten Blüte - mehr oder weniger. Nachdem sie Südfrankreich nach der Schlacht von Tolosa an die Franken abgeben mußten, beschränkten sie sich auf die Halbinsel und ... Nunja, im Laufe ihrer Herrschaft dort stritten sie sich immer öfter um die Land- und Machtverteilung und prügelten sich dabei nicht nur untereinander, sondern mußten sich auch mit regelmäßigen baskischen Aufständen herumschlagen.
Dem letzten Westgotenkönig Roderich wurde ein solcher Aufstand dann auch zum Verhängnis - er mußte sich, durch die vorherige Schlacht zahlenmäßig geschwächt, einem muslimischen Invasionsheer entgegenstellen, verlor die Schlacht ... und innerhalb kürzester Zeit war das Westgotenreich Geschichte.
Ab etwa 800 gehörte '(Ze)Saraqusta', wie die Stadt von den Eroberern genannt wurde, zum Emirat, später Kalifat von Cordoba.
Dann kam die Reconquista, durch die die Stadt wieder christlich wurde - und sogar zur Hauptstadt eines der bedeutenden christlichen Reiche auf spanischem Boden: Aragon nämlich.
Und die sprachen den muslimischen Namen Saraqusta nun wieder ein bißchen anders aus - et voila.
Saragossa."


"Mir schwirrt langsam der Kopf", gestehe ich der Frau Geschichtslehrerin: "Woher weißt Du denn das alles?"
"Ach, ich hab ja alles mögliche studiert, wie Du weißt - unter anderem auch zwei Semester Geschichte..."
Ich schüttele den Kopf, dann grinse ich.
"So, jetzt bin ich aber dran mit einer Quizfrage: woher hat der Club, dem wir ab heute hoffentlich zum Erfolg verhelfen, denn das 'Real' im Namen?"
"Hah, das ist einfach! In Spanien kann der König das Privileg zum Tragen dieses Vereinstitels verleihen, also wird er das wohl auch für Saragossa gestattet haben. Frage gelöst!"
"Falsch!", sage ich mit ein bißchen unangebrachtem Triumph in der Stimme.
"Saragossa hat das 'Real' nämlich nur geerbt."
"Geerbt?!"
"Japp, und zwar doppelt. - Die Geschichte hab ich vor ein paar Tagen erst gegoogelt, ist ganz witzig. Also: 1922 hat der damalige spanische König Alfons XIII. dem Fussballverein Stadium das Privileg verliehen sich 'Real Sociedad Atletica Stadium' zu nennen. 1925 fusionierte dieser Verein mit einem anderen lokalen Verein zum Zaragoza F.C. und vererbte dabei das Recht zum Tragen des königlichen Zusatzes. Und 1932 wiederholte sich dieses Spiel, als der Zaragoza F.C. Iberia S.C. zu Real Zaragoza verschmolzen und damit den aktuellen Club gründeten."

"Aha."
"Ja, spannend nicht wahr?"
"Total."
"Du klingst wenig überzeugend."
"Bin ja auch nicht überzeugt."

An diesem Punkt müssen wir beide grinsen und beschließen, dass zuwenig Schlaf albern macht.
Der morgige Tag wird lang, also sollten wir die verbleibenden vier Stunden eventuell doch für ein Nickerchen nutzen.
Ich habe diesen Vorschlag kaum gemacht, da legt mir Eloïse, noch während sie zustimmend nickt, schon einen zusammengeknäuelten Pullover auf die Schulter, kuschelt sich an und ist in Sekundenschnelle eingeschlafen.
Und ich sitze da, versuche den Duft ihres Parfüms zu ignorieren und kann nicht schlafen.
Am besten wecke ich sie nochmal und sage ihr, dass wir eine komplett andere Schlafposition brauchen, weil ich sonst am Morgen wie gerädert sein werde - auch wenn sie sehr friedlich und entspannt wirkt, wie sie da an meiner Schulter schlummert.

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

Am nächsten Morgen bin ich wie gerädert.

Das führt dazu, dass ich die Antrittspressekonferenz zeitweise ein bißchen unaufmerksam verfolge und froh sein kann, dass Eloïse neben mir sitzt - ausgeruht und voller Tatendrang.

Die circa 30 Reporter stellen alle Fragen, die wir erwartet hatten (was genau in Antwerpen passiert ist, warum wir von einem gerade wieder zweifachen Meister und CL-Teilnehmer ausgerechnet zu einem Aufsteiger nach Saragossa und in den Abstiegskampf wechseln, warum wir das gemeinsam tun, ob wir glauben, den Verein vor dem Abstieg retten zu können, ob ich in Saragossa genauso zu spielen gedenke wie in Antwerpen, ob wir Spieler oder Angestellte aus Antwerpen verpflichten wollen, wo wir Baustellen im Kader sehen, wie uns die Stadt gefällt und und und) ...
... und dazu noch ein paar, die wir nicht erwartet hatten (zum Beispiel, warum der Herr Trainer so unglaublich müde aussieht und ob er eigentlich immer solch monumentale Augenringe spazierenträgt).

Einige der Reporter wirken wirklich gut vorbereitet und auch in der Lage, mehr als nur Boulevardfragen zu stellen.
Ich beschließe, mir nach und nach wenigstens einige der Namen zu merken.

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Nach einer halben Stunde ist der Spuk vorbei und wir latschen direkt zum nächsten Meeting, diesmal mit der Vereinsspitze.
Auf dem Weg dorthin biege ich kurz zur Vereins-Caféteria ab, hole mir einen Latte Macchiato mit zusätzlichen Espressi (das entgeisterte Gesicht der ob dieses Wunsches etwas verdatterten Angestellten ignoriere ich tapfer) und trinke den Muntermacher so schnell wie möglich aus.
Mit dem Erfolg, dass ich danach ein bißchen weniger müde bin, dafür jetzt aber ganz genau weiß, an welcher Stelle mein Herz an die Rippen stößt, wenn es unter Vollast schlägt ....

Genaugenommen sind wir beim Meeting nur zu viert, denn außer Eloïse und mir sind nur noch Vereinspräsident und -eigner Israel Blanco und der Geschäftsführer Sport Francisco Manuel Bernad zugegen.
"Die anderen Geschäftsführer fanden es nicht angemessen, wenn wir Sie an Ihrem ersten Tag gleich alle gemeinsam 'überfallen'," teilt uns Blanco auf eine entsprechende Frage mit. "Wir möchten, dass Sie sich hier wohlfühlen - insbesondere nachdem in Antwerpen gerade im Bereich der Vorstände ja nicht alles immer professionell lief, wenn man den Zeitungen glaubt?"
Wir verziehen ein bißchen gequält das Gesicht und geben unserer Ansicht Ausdruck, dass dies Teil der Vergangenheit sei - einer Vergangenheit, die sich hier nach unserer festen Überzeugung nicht wiederholen würde, weswegen wir es vorzögen, gar nicht mehr darüber zu sprechen.
Oh und natürlich auch aus Gründen des Takts, der Diskretion und der Professionalität, selbstredend.
"Selbstredend!", nicken die beiden.
"Wir haben ja sowieso genug anderes zu besprechen," meint Blanco dann und bedeutet seinem GF Sport, dass jetzt der richtige Zeitpunkt für eine Tour de force durch Verein und aktuelle Situation gekommen sei.
Bernad nickt und macht sich mit Feuereifer an die Aufgabe, uns alles Wesentliche zum Verein Real Saragossa mitzuteilen.

Das beginnt damit, dass er uns in halsbrecherischer Geschwindigkeit über die Größe des Stadions (ziemlich groß), die Art (modern) und den Umfang (umfassend) der Trainingsinfrastruktur, die Einnahmen (hoch) und Ausgaben (auch hoch), die generelle Finanzlage (filthy rich), die Art der Fans (treu und leidensfähig), die Erfolge Saragossas in diesem Jahrtausend (keine) und den Ausblick (heiter bis wolkig) informiert.

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Oh und natürlich  über die neun Titel, die jeder echte 'Blanquillos'-Fan im Schlaf herbeten kann:
"UEFA-Cup-Sieger 1964, Sieger im Pokal der Pokalsieger 1995 - 'Haben Sie mal dieses Wahnsinnstor von Nayim gesehen, das 2:1 im Finale gegen Arsenal? 120. Minute, Bogenlampe aus 45 Metern und der Seaman konnte nur fassungslos hinterherschauen, haha!' - Pokalsieger 1964, 1966, 1986, 1994, 2001, 2004, Supercupsieger 2004 ... schon beeindruckend, oder?"

Ich beschließe, dass jetzt nicht der richtige Zeitpunkt ist, ihn darauf hinzuweisen, dass der angebliche UEFA-Pokal-Sieg gar keiner ist, weils den Wettbewerb erst ab 1971 gab, als eine Art inoffiziellen Nachfolger des Messepokals - und den hat Saragossa gewonnen. Aber UEFA-Pokal-Sieger klingt natürlich besser, deswegen machen das auch viele andere Gewinner dieser Trophäe genauso.

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Diese durchaus beeindruckende Titelsammlung ändert nur leider nix an der Tatsache, dass seit 2004 nichts mehr in die Vitrine kam und dass diese jetzige Saison in der ersten spanischen Liga genauso angefangen hat wie vor 2 Jahren - wo letzendlich ein blamabel deutlicher Abstieg zu buche stand.
"Aber damit sich das nicht wiederholt, sind ja jetzt Sie beide hier, nicht wahr?"
Wir nicken eifrig.

Dann kommt der Punkt 'Vorstandserwartungen und sonstiger Fantasy Stories' auf den Tisch und wir gehen die Punkte nochmal durch:
defensiv sicher, Augenmerk auf Standards, direkter Fussball, gerne sehr konterlastig.
Klingt, als hätte jemand die Aufgabe bekommen, 'Lavaball' zu definieren, oder?

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Nun, der vorherige Trainer hat das natürlich auch versucht, ist aber mehr oder minder offensichtlich überfordert gewesen:

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Dabei ist der Kader auf den ersten Blick gar nicht so schlecht zusammengestellt, muß ich zugeben.
Muß ich mir auf dem Platz mal genauer anschauen, die Datenblätter und EXCEL-Listen sehen sooo schlecht nicht aus - und zwar quer durch alle drei Mannschaften nicht!
Sprachexperte, der ich bin, mach ich mir natürlich auch gleich auf Spanisch Notizen, welche Mappe zu welcher Mannschaft gehört.
Die Namen der Spieler klingen alle total ähnlich für mich, da brauch ich Spickzettel.

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Dann reicht mir Bernad noch eine Übersicht über den Staff - und da stelle ich gleich eine dringend zu tätigende Änderung fest:
"Ah, ich sehe gerade, dass Sie aktuell nur sieben Coach-Stellen haben - ich brauch bitte zehn."
"Aber Herr Lavayeux, über die Budgets haben wir beim Bewerbungsgespräch doch alles entschieden, was zu entscheiden war. Über zusätzliche Erweiterungen können wir nach dem Klassenerhalt sprechen, ja?"
Hmph!

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Der oberste Sportchef verrät uns noch, dass die Herrenmannschaft durch den gemeinsamen Aufstieg ein sehr verschworener Haufen ist und dass wir mit Grüppchenbildung keine Probleme bekommen sollten.
(Was natürlich bedeutet, dass ich die einzelnen Spieler auch nicht so leicht gegeneinander ... äh ... ausspielen kann...)

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Und dann sind wir mit dem ersten Meeting auch schon durch, es ist aus unerfindlichen gründen plötzlich später Nachmittag, Bernad händigt uns noch die Schlüssel zu unseren Gästezimmern im Vereinshotel aus und dann ...
Feierabend!

Naja, nicht ganz.
Wir bestellen uns rasch eine Pizza - was Eloïse übernimmt, und zwar auf Spanisch!
Wie dieses?!
Die Lösung ist ganz einfach - sie büffelt seit dem Bewerbungsgespräch vor drei Wochen!
Pfft. Streberin.

Während wir essen, setzt mich Frau Mertens noch darüber in Kenntnis, dass laut ihrer Quellen im Kader keineswegs alles so Friede, Freude, Eierkuchen sei.
Es gäbe einige Spieler, die entweder mit der Spielzeit nicht zufrieden seien oder mit der Position oder mit der Taktik oder mit dem Gehalt ... oder ganz einfach mit der Tatsache, dass sie noch immer für ein so schlechtes Team spielen müßten.
Und dummerweise sind die lautesten Beschwerdinskis wohl gleichzeitig die Führungsspieler.
Jippieh.

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Immerhin scheint mein Ruf hier in Spanien nicht der schlechteste zu sein - immerhin hat mich Roberto de Zerbi direkt mal gelobt!

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Andererseits muß er das machen - sonst müßte er ja zugeben, dass ihn ein Trainerdilettant mit Antwerpen geschlagen hat.
De Zerbi ist nämlich Trainer des FC Barcelona...

Und wenn man ganz realistisch ist, kann er sichs halt auch einfach leisten, mich ganz großzügig zu loben.
Denn während sein FC Barcelona zu den Ligaschwergewichten gehört ...

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... ist bei uns bisher einfach das eingetreten, was zu erwarten war.

Eigentlich kann der Plan nur lauten, uns irgendwie bis zum Dezember durchzumogeln und dann kräftig zu investieren.
Geld und Spielraum sind zum Glück vorhanden - auch die LaLiga-Registrierungsregeln lassen uns noch ordentlich Luft zum Atmen.

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Andererseits .... in zwei Tagen ist Abstiegsgipfel gegen Eibar.
Und danach dürfen wir zum Antrittsbesuch bei C.A. Osasuna in Pamplona.
Wer das ist?
Oooch, nur der absolute Erzrivale, der punktgleich, aber mit dem um 2 besseren Torverhältnis direkt vor uns in der Tabelle hockt wie eine dicke gefräßige Spinne.

Anders gesagt: durchmogeln wird wohl nichts...
« Letzte Änderung: 08.November 2025, 21:38:36 von Noergelgnom »
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Re: [FM 20 bis 24] Lavayeuxs Europatour - Die Geschichte eines Luxemburgers
« Antwort #1108 am: 05.November 2025, 09:26:22 »

Wahnsinn nach der Funkstille geht es jetzt schlag auf schlag. Mit Spanien bist du ja jetzt wieder in einem neuen Land auf deiner Tour. Allzu viele Länder mit vernünftiger Fußballinfrastruktur findest du ja jetzt nicht mehr in denen du noch nie warst. Mal sehen ob du die Rahmenbedingungen in Zaragossa vernünftig nutzen kannst und die nervigen Drei Spaniens ordentlich ärgern kannst
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Re: [FM 20 bis 24] Lavayeuxs Europatour - Die Geschichte eines Luxemburgers
« Antwort #1109 am: 05.November 2025, 15:58:12 »

Gleich zwei Auswärtsspiele zum Amtsantritt und wenig Vorbereitungszeit? Den einzigen Sieg gab es dazu gegen das eine Team, das noch schlechter in der Tabelle steht? Ui, na das kann ja was werden!  :o Dennoch glaube ich, dass das ein ziemlich guter Fit werden könnte. Hinten sicher und taktisch diszipliniert stehen, technisch sauber nach vorne kombinieren und das ganze mit cleveren Transfers und Spielern aus der eigenen Jugend - das ist nicht nur Lavaball, das verbinde ich seit jeher mit spanischen untere Tabellenhälfte bis Mittelklasse-Teams. Und mindestens das wird der alte Lava ja wohl auf lange Sicht aus der Mannschaft herausholen. Ich bin da ganz zuversichtlich!  8)

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...und der Teufel schickt uns einen Kuss, wir haben von alledem gewusst!

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Re: [FM 20 bis 24] Lavayeuxs Europatour - Die Geschichte eines Luxemburgers
« Antwort #1110 am: 05.November 2025, 19:53:21 »

Nunja, zumindest die Fans in meiner Story würden dir mit dem Thema "sympathisch" vielleicht widersprechen. Allerdings, glaube ich, verbucht man das von Antwerpener Seite eher unter ferner liefen. Es freut mich jedenfalls wie du diese Randbedingung in die Geschichte hast einfließen lassen.

Zu der neuen Station in Spanien wünsche ich nun viel Erfolg. Das spanische Feuer möge in mehrerlei Hinsicht doch bitte entfachen.
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Re: [FM 20 bis 24] Lavayeuxs Europatour - Die Geschichte eines Luxemburgers
« Antwort #1111 am: 06.November 2025, 23:56:08 »

Das wird ja ein wirklich spannender Tanz in Saragossa. Aber ich habe Vertrauen das du aus diesem Kader eine funktionierende Elf formen kannst die den Klassenerhalt schaffen kann. Die Tabelle zeigt ja das noch alles möglich ist und der Zug nicht abgefahren ist. Vamos!
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Olé, olé, Olé, ola, der FCK ist wieder da,

Olé, olé, Olé, ola, die roten Teufel sind ganz wunderbar

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Re: [FM 20 bis 24] Lavayeuxs Europatour - Die Geschichte eines Luxemburgers
« Antwort #1112 am: 08.November 2025, 21:37:48 »

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Ende Oktober bis Silvester 2039, kurz vor dem letzten Pflichtspiel des Jahres


Radio 5 (Nachrichtensender im Wortsinne) - Auszug aus den 12:30-Lokalnachrichten vom 30.10.2029

Zitat
... sagte auf einer Wahlkampfveranstaltung, dass er die für den Schulneubau nötigen Gelder 'definitiv' im Budget einplanen werde, sofern man ihn denn wähle.
Zarapata liegt in den neuesten Umfragen zwischen 8 und 9 Prozentpunkten hinter seinem Hauptkontrahenten, dem Amtsinhaber Gabriel Munoz.

Zum Sport.
Fussball. Der stark abstiegsbedrohte Tabellenvorletzte der Primera Division Real Saragossa hat heute morgen Gerard Lavayeux, den bisherigen Coach des belgischen Erstligsten Royal Antwerpen, als neuen Cheftrainer vorgestellt. Sportgeschäftsführer Francisco Bernad sagte, er sei 'überzeugt, mit Lavayeux genau den richtigen Mann für die Mission Klassenerhalt verpflichtet zu haben'. Desweiteren verkündete Bernad, dass auch die bisherige Sportdirektorin des belgischen Meisters, Frau Eloïse Mertens, verpflichtet wurde. Lavayeux gab sich überzeugt, das Ruder herumreißen zu können. Sein bisheriger Arbeitgeber kündigte derweil rechtliche Schritte an - die Ausstiegsklauseln, die Lavayeux und Mertens gezogen hatten, seien rechtlich unwirksam und damit seien Ablösesummen zu entrichten, die angesichts der extremen Kurzfristigkeit entsprechend hoch anzusetzen seien. Von seiten Saragossas wurde dazu bisher keine Stellungnahme abgegeben.

Und damit zum Wetter, wie immer mit Oleandra Farvandrez..."


Marca (Sportmedienerzeugnis irgendwo zwischen Fussballnachrichtenblatt und inoffiziellem Propagandasprachrohr für die Madrider Clubs, insbesondere Real Madrid) - 31.10.2025, Kommentar von Adrian Vicente

Zitat

"Saragossa.
In einem verzweifelten Versuch, die katastrophal gestartete Saison doch noch in die richtige Bahn zu lenken, hat der Vorstand des Aufsteigers Real Saragossa in einem Atemzug sowohl Sportdirektor als auch Chefcoach ausgetauscht. Ob die neuen Personen auf diesen Positionen eine wirkliche Verbesserung darstellen, darf jedoch bezweifelt werden.
Zur Erinnerung: den Aufstieg feierte Saragossa hauptsächlich deswegen, weil der frühere Real Madrid-Spieler Alvaro Fidalgo an der Seitenlinie stand, der den seit Jahren chronisch underperformenden Verein mit seinem Fachwissen in die Primera Division führte.
Das erste Saisonviertel verlief dann wenig erfolgreich - einem einzigen Sieg standen Niederlagen unter anderem bei Atletico gegenüber.
Die Panikreaktion des Vorstands erfolgte prompt und nun dürfen sich zwei Menschen ausprobieren, die dem Fussballfan in Spanien wohl gar nichts sagen.
Da wäre zum einen eine Sportdirektorin namens Eloïse Mertens, die zwar eine beeindruckende rote Lockenpracht spazierenträgt, aber leider keine ähnlich beeindruckende Vita anbieten kann. Denn bevor sie 2036 beim belgischen Erstligisten Royal Antwerpen anheuerte - wie man munkelt, weniger aufgrund irgendeiner Fachkompetenz, sondern aufgrund von 'Beziehungen' - war sie nie im Sport tätig. Dass drei Jahre in Belgien ihr das nötige Rüstzeug mitgegeben haben, sich im Haifischbecken von LaLiga durchzusetzen, darf zumindest mal angezweifelt werden.

Für den zweiten Neuen - den Cheftrainer Gerard Lavayeux - gilt Ähnliches. Er kann zwar immerhin auf drei Meistertitel verweisen - allerdings nur in eher unbedeutenden Ländern wie Tschechien und eben Belgien. Sein einziges bisheriges Ruhmesblatt, dass auch hierzulande wahrgenommen wurde, war der letztjährige 2:0-Auswärtssieg von Antwerpen beim FC Barcelona.
Man wird sehen, ob das eine Eintagsfliege bleibt.

Fest steht allerdings, dass der Kader der Aragonesen nur bedingt erstligatauglich ist - und dass es innerhalb der Mannschaft wohl auch merkliche Risse gibt, verbessert die Lage wohl kaum.
Marca-Prognose: der Verein wird sich mit Lavayeux/Mertens nicht retten können, dazu sind beide eher nicht geeignet."


Radio Aragon (Radiosender für die autonome Region Aragon) - 31.10.2039, 19:00, ein Kommentar zum Trainerwechsel von Maria de los Angeles Fortes

Zitat

"Als Real Saragossa im späten Frühling den Aufstieg auch rechnerisch sicherstellte, sprach der Clubbesitzer Israel Blanco davon, dem Aufstiegstrainer Alvaro Fidalgo 'Zeit zu geben', sich in LaLiga zu etablieren. Zwischen den Zeilen klang damals durch, dass er es sogar für denkbar hielt, mit diesem Trainer wieder in die Zweite Liga zu gehen, sofern man sich sicher sei, dass Fidalgo weiterhin der richtige Mann sei.
Von dieser Zuversicht ist im Laufe des Herbstes immer weniger zu spüren gewesen, spätestens nach dem ebenso klaren wie verdienten 1:5 bei Villareal ging die Clubführung mehr und mehr auf Abstand zum zunehmend dünnhäutig wirkenden Madrilenen Fidalgo - bis vor drei Wochen schließlich der erwartete Zug an der Reißleine erfolgte und der Held der vorigen Saison beurlaubt wurde.

Und während die Fans und die Öffentlichkeit rätselten, wer denn auf Fidalgo beziehungsweise auf den interimsweise eingesprungenen Stefan Nachrainer folgen würde, machten die Verantwortlichen Nägel mit Köpfen. Oder besser gesagt: tabula rasa. Denn nicht nur Fidalgo mußte gehen, sondern auch Sportdirektor Ignacio Lopez. Der bei aller Fanbrille nur im Idealfalle erstligataugliche Kader wurde Lopez zum Verhängnis.

Dessen Demission, kann nur als 'von langer Hand geplant' bezeichnet werden und man kann nur hoffen, dass Lopez nicht von jetzt auf gleich ohne jede Vorwarnung vor vollendete Tatsachen gestellt wurde.

Denn keine 24 Stunden nach dieser Freistellung verkündete Saragossas Geschäftsführer Sport Francisco Bernad gestern vormittag nicht nur die Verpflichtung von Gerard Lavayeux als Nachfolger für den geschaßten Fidalgo - sondern eben auch die Untervertragnahme von Eloïse Mertens, ihres Zeichens bisher in gleicher Funktion für den belgischen Meister Royal Antwerpen tätig.

Allein die Kurzfristigkeit, mit der diese beiden Vereinswechsel vollzohen wurden, wirft bereits eine Fragezeichen auf den ganzen Vorgang. Aber da Royal Antwerpen nun auch noch rechtliche Schritte gegen die gezogenen Ausstiegsklauseln der beiden Funktionäre angekündigt hat, wirkt die gesamte Verpflichtung nicht nur hektisch, sondern auch - leider - ungeschickt.
Bernad hat zwar heute morgen in einem kurzen Statement zu Protokoll gegeben, dass die Klauseln im Gegensatz zu Antwerpens Sichtweise absolut korrekt und rechtlich unbedenklich seien - ob diese Meinung auch vor einem Gericht Bestand hat, wird sich aber erst zeigen müssen.

Vor diesem Hintergrund muss die Tätigkeit von Lavayeux und Mertens mit dem Zusatz 'vorläufig' versehen werden. Hoffen wir, dass sich die rechtlichen Unklarheiten bald beseitigen lassen.
Denn Störgeräusche sind aktuell so ziemlich das Letzte, was Real Saragossa gebrauchen kann!
Die Tabellensituation ist bei einem Punkt Rückstand auf den Tabellensiebzehnten Eibar zwar keineswegs aussichtslos, aber das kann in nur zwei Wochen schon deutlich prekärer aussehen!
Heute abend steigt in Eibar der Abstiegsknaller Eibar gegen Saragossa - und in der nächsten Woche kommt es gleich zum nächsten sogenannten Sechspunktespiel, wenn Los Manos zuhause auf den Erzrivalen und Tabellennachbarn C.A. Osasuna treffen. Und da zeitgleich auch Atletic Bilbao und Real Betis Sevilla gegeneinanderspielen, die beide aktuell ebenfalls 9 Punkte aufweisen, könnte der Rückstand auf Platz 17 sehr schnell deutlich größer werden.

Den Fans von Real Saragossa bleibt wohl nur, so fest wie möglich die Daumen zu drücken, dass Lavayeuy tatsächlich die Idealbesetzung auf den Trainerstuhl ist, als die ihn Bernad angepriesen hat - und dass es Frau Mertens ungeachtet ihrer relativen Unerfahrenheit gelingt, die inneren Konflikte im Kader durch geschickte Transferpolitik zu entschärfen, sollte keine andere Lösung möglich sein.

Da ist es dann fast schon wieder beruhigend zu wissen, dass Mertens' Vorgänger das Transferbudget im Sommer beinahe komplett unangetastet ließ, weil 'der Kader stark genug sei', wie er zum besten gab..."


Die Reaktionen der spanischen (Fussball-)Öffentlichkeit auf unsere Verpflichtung fallen relativ eindeutig aus - und nicht unbedingt zu unseren Gunsten!
Gerade Fortes' Kommentar bei Aragon Radio bringt es leider auf den Punkt - wir haben mehr Baustellen als nur das rein Sportliche - und dabei wäre das ja durchaus ausreichend als Herausforderung, diese ganzen Nebenbaustellen braucht kein Mensch.
Interesiert die Nebengeräuschverursacher natürlich nicht die Bohne - und so darf ich mich (in den ersten Wochen noch mit Übersetzerin, dann zunehmend allein, weil ich inzwischen auch wie ein Besessener Spanisch büffele) in den Wochen zwischen Dienstbeginn und Silvester eigentlich permanent mit unzufriedenen Spielern herumärgern.
Gabriel Lopez hat einige herausragende Kicker verpflichtet, das muß der Neid ihm lassen - aber er hat leider zuwenig Augenmerk auf die vielbeschworene "Kaderhygiene" gelegt und auch solche "Nebensächlichkeiten" wie physische Robustheit, Gehaltsstruktur oder Ausgewogenheit des Kaders außer Acht gelassen.
Und zum System, dass sowohl Fidalgo als auch ich grundlegend spielen wollen, paßt der Kader erst recht nicht.
Die besten Spieler sind fast alle vorzugsweise in dominanten Ballbesitzsystem brauchbar - ein Ansatz, den weder Fidalgo noch ich in der Primera Division als erfolgversprechend ansahen bzw -sehen.

Eloïses Aufgabe im Winter wird es also sein, mal mindestens einige Schlüsselpositionen auszutauschen.
Wir haben zum Beispiel nicht einen einzigen wirklich guten Kopfballspieler in der Abwehr.
Einige - wie Janssens oder Val - sind darin ganz gut, aber "ganz gut" ist auf dem Niveau dieser Liga einfach zuwenig.
Einen wirklich herausragenden Sechser haben wir auch nicht, die Außenpositionen sind wahlweise zu schlecht oder konseuqent mit verletzungsanfälligen Spielern besetzt ...

... allerdings halten eben diese Außen auch eine Überraschung für mich bereit.
Beim ersten Training fällt mir ein langer Schlaks mit schwarzer Wuschelfrisur auf, der mir sofort irgendwie bekannt vorkommt.
Es dauert einen Moment, dnn fällt der Groschen.
"Mik?!"
"Hej Trainer, schön, dass Sie sich an mich erinnern", lacht Mik Holden, als er mir die Hand schüttelt.
Holden war relativ schnell nach Beginn meiner Antwerpener Zeit nach Arabien gewechselt, was ich damals sehr bedauert habe.
Auf der Halbinsel wurde er allerdings überhaupt nicht glücklich und ist deswegen im letzten Winter nach Zaragossa weitergezogen.
Feine Sache, das - denn der Außenverteidiger ist nicht nur konstant und mental gefestigt, sondern auch flexibel einsetzbar.
Ihn als Stamm hinten rechts einzuplanen, ist eine meiner ersten Amtshandlungen.
Und der Auslöser für eine weitere zeitweise hitzige Diskussion mit einem unzufriedenen Spieler.

Der Italiener Preston Whitehead nämlich - seines Zeichens ebenfalls Außenverteidiger, wenn auch deutlich offensiver als der Däne - sieht seine Felle auf einen Stammplatz davonschwimmen, als er von meiner Entscheidung in puncto Holden hört.
Und als ich ihm mitteile, dass ich ihn mangels guter Alternativen sowieso entweder hinten links oder auf der Sechs sehe, zeigt er mir zunächst mal einen Vogel.
"Mamma mia, è stupido!", schimpft er.

Es dauert eine ganze Weile, bis ich ihn davon überzeugt habe, dass wir ihn auf der Sechs unbedingt ausprobieren müssen, weil er mit seinem Skillset - starker linker Fuß, körperlich stark, grandiose Übersicht und Entscheidungsfindung, gute Passspiel, gute Technik, Nervenstärke sowie die Angewohnheit, sich aus tiefen Positionen vorn mit einzuschalten, eigentlich aus voller Brust "Box to Box" schreien. Oder auf der Sechs, was mir lieber wäre, eben "segundo volante".

Wir einigen uns nach einer halben Stunde darauf, das mal zu probieren.
Aber dazu muß ich ihm erst erklären, dass meine Idee eigentlich ein Kompliment für ihn darstellt, weil diese Spielerprofile echt selten sind...
Als er endlich nickt, mir die Hand reicht und sich damit einverstanden erklärt, über seinen taktischen Tellerrand hinauszuschauen, bin ich sehr, sehr, SEHR erleichtert.
Denn auf der Sechs hat Whitehead das Potential zum Unterschiedsspieler!

Gleich am ersten Tag lerne ich noch einige wertvolle Lektionen.
Zum Beispiel, dass "Los Gerontes" hier keineswegs als "Herrenkader" verstanden wird - dass es aber zumindest in einem sarkastischen Sinne eigentlich stimmt, denn gleich NEUNZEHN (!) Spieler dieses Kaders sind 28 Jahre alt oder älter.
Positiv formuliert: "Es steckt sehr viel Erfahrung in der Mannschaft."
Gleichzeitig ist bei einigen schon deutlich zu sehen, dass sie abbauen, steckt mir der Co David Prats, den ich von meinem Vorgänger "geerbt" habe.
"Einige von denen haben seit dem Sommer schon ein bißchen abgebaut, da hat Err Lopez machmal zuviel Wert auf Erfahrung gelgt, fürchte ich."
Ich bin geneigt, ihm zuzustimmen und mache mir eine Notiz, Eloïse davon zu brichten. Diese Entwicklung müssen wir zumindest eng beobachten - und eventuell im Winter sogar noch entschiedener in den Umbruch gehen als sowieso schon gedacht.

Sowieso, Prats!
Ohne den Anglo-Spanier wär mir der Einstieg womöglich deutlich schwerer gefallen.
Prats ist nicht nur ein passabler Übersetzer (sofern mir auf englisch einfällt, was ich sagen will...), sondern auch ein penibler Beobachter und eine nimmermüde Informationsquelle zum Club und zur Mannschaft.
Ursprünglich hatte ich mit dem Gedanken gespielt, mir einen neuen Co-Trainer zu suchen - aber den Gedanken verwerfe ich noch am ersten tag, denn auch auf menschlicher Ebene funktioniert das auf Anhieb gut.
(Außerdem ist eine seiner ersten Aussagen:"Ich hab mir ein paar Videos von Antwerpen angeschaut, nachdem Sie Barcelona im Camp Nou naßgemacht hatten, das hat mich neugierig gemacht. - Glauben Sie, Sie können aus dieser Mannschaft etwas ähnliches herauskitzeln? Das wär fantastisch, der Fussball, den Sie dort haben spielen lassen, hat mich richtig gut gefallen!" Jaja, vielleicht nur gut durchdachte Schmeichelei, aber es verfängt bei mir...)

Prats ist es auch, der mir die Aufstellung fürs erste Spiel in Eibar quasi diktiert - ein simples 4141, das offensiver klingt, als es ist.
Allerings ist es immerhin für 2 Tore gut - und da Eibar auch 2 schießt, steht am Ende meines ersten LaLiga-Spiels immerhin ein Punkt.
Könnte schlimmer sein, auch wenn wir dieses Spiel eigentlich unbedingt gewinnen wollten.

Nun, das holen wir sechs Tage später nach - und wie!
Im laut unserer Fans "Spiel des Jahres" (Erzrivalenderby halt) spielen wir die Gäste in der ersten Hälfte förmlich an die Wand - auch dank der Tatsache, dass ich nach dem Eibar-Spiel die Defensive stärke und Whitehead als linken Sechser in einer relativ offensiven Rolle einsetze. Eine Rolle, die er gut ausfüllt. Das scheint wirlich zu passen.
Zwei Spiele, vier Punkte, Derbysieg, Abstiegsränge verlassen - läuft, oder?
ODER?

Da der Kader dennoch das Murren nicht lassen kann, schieben wir ein Freundschaftsspiel ein, das wir locker gewinnen.... aber das sorgt leider auch nicht für bessere Stimmung.
Jeder zweite Spieler hat irgendwas zu mosern - Gehalt, Spielzeit, Position, Wechselwunsch und und und.

Das wäre auch bei leichteren Gegnern in den drei restlichen Pflichtspielen des Novembers fatal gewesen - aber gegen den Tabellenzehnten Real Sociedad, Tabellenführer Real Madrid und Champions-League-Aspiranten Espanyol haben wir mit dieser durchwachsenen Stimmung (und diversen Verletzten) nix zu melden.

Fünf Spiele, vier Punkte - das klingt schon gar nicht mehr so gut.
Und in der Abstiegszone stehen wir auch wieder.

Im Dezember haben wir kaum Möglichkeiten, den Bock umzustoßen.
Genaugenommen nur zwei: erst ein Pokalspiel gegen einen Amateurverein aus der fünften Liga - und am Silvesterabend empfangen wir den Zwölften Cadiz.

Die Pokalaufgabe lösen wir mit Glück - vorne verstolpern wir bis auf Fers Tor nahezu alle Chancen und hinten rettet uns Routinier Jimenez (der wie etliche andere weg will) mehrfach den Hintern.
Egal, Hauptsache weiter.

Gegen Cadiz wird eine solche (Nicht-)Leistung aber nicht reichen, das ist mal klar.

Vorher gibts allerdings noch ein paar Nachrichten, teilweise gut, teilweise weniger gut:

Erstens hat Eloïse anhand meiner (und Davids) Wünsche und Ideen eine To-Do-Liste erstellt, die sie nach und nach abarbeitet.
Und dabei kommen  zum Beispiel zwei Neuzugänge heraus, die ich einfach nur großartig finde.

Zum einen kommt der mexikanische Defensivspieler Garibay - der bietet exakt das, was ich im defensiven Mittelfeld brauche: Zuverlässigkeit, hohes Arbeitspensum und Konstanz.

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Zum anderen verstärkt uns in der Sturmspitze der Marokkaner Tarek Zahir, der damit ab Januar (wie auch Garibay) einen der drei raren Plätze im Kader belegt, die wir an Nicht-EU-Ausländer vergeben dürfen.
Zahir ist der geborene Knipser und sollc uns über die ständigen Wehwehchen des ukrainischen Stammstürmers Bodchenko hinweghelfen (der übrigens auch weg will).

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Und als drittes (als Bonus sozusagen) verpflichtet die famose Frau Mertens noch ein bosnisches Innenverteidigertalent, das wir allerdings für die Rückrunde nochmal an den abgebenden Verein zurückverleihen, weil wir ihn Stand jetzt nicht registrieren könnten.
(Das wird sich einige Wochen später als kapitale Fehleinschätzung herausstellen und uns dazu bringen, in die Tischkante zu beißen.)

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Die nächste gute Nachricht wird von einer völlig anderen Frau überbracht - der göttlichen Dame Justizia nämlich.
Weder die belgischen noch die spanischen Gerichte sehen irgendeinen Anhaltspunkt dafür, dass die Ausstiegsklauseln zu beanstanden wären und weisen die entsprechenden Klagen von Royal Antwerpen ab, womit wir dieses Sorge im Dezember dann also auch los sind.

Apropos Antwerpen - als quasi letzten 'Ätsch!"-Gruß an meinen alten Vorstand werd ich zum Trainer des Jahres in Belgien gewählt, obwohl ich nichtmal das ganze Jahr da war.
(Antwerpen ist übrigens aktuell noch Vierter der Liga, Tendenz leicht fallend ...)

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Eine Vorschau aufs Frühjahr und die damit einhergehende Begutachtung junger, hoffungsvoller Talente aus der U17 gibts natürlich auch in Spanien. Und angeblich sollen wir uns schon mal vorfreudig die Hände reiben können.
Mal sehen, was das am Ende wird, ich bin da ja inzwischen immer ein bißchen vorsichtig.

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Der dickste Wermutstropfen des Dezembers?
Altariva, eine der wenigen ordentlichen Optionen auf der Sechs, verlängert endlich (zu beträchtlich gestiegenen bezügen) - und zieht sich zur Feier des neuen Vertrags direkt am nächsten Tag einen Muskelriß im Oberschenkel zu.
Ausfallzeit: drei bis vier Monate. Ob er in dieser Saison überhaupt nochmal eingreifen kann, ist extrem fraglich.

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Die Doppelverpflichtung auf TRainer- und Sportdirektoposten hat sich also bisher noch nicht so recht ausgezahlt - aber immerhin hat sich die Siutation des Vereins auch nicht verschlechtert.
So langsam muss aber wirklich mal wieder ein Punkt in der Liga her.
Vielleicht gleich heute gegen Cadiz?
« Letzte Änderung: 09.November 2025, 10:40:58 von Noergelgnom »
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Re: [FM 20 bis 24] Lavayeuxs Europatour - Die Geschichte eines Luxemburgers
« Antwort #1113 am: 09.November 2025, 16:25:18 »



Die Rückrunde 2039/40

"Herr Lavayeux, die Frage mag respektlos erscheinen, aber ich muss sie dennoch stellen: wieviele Spieler müssen in Ihrer Mannschaft noch ausgetauscht werden, bis Sie endlich zufrieden sind? Sieben Neuzugänge und acht Abgänge, darunter mit Radchenko und Coulibaly auch zwei klare Führungsspieler - fürchten Sie nicht, dass Sie über kurz oder lang eine Patchwork-Truppe trainieren?"

Der Fragesteller ist Adrian Vicente, klar.
Wer auch sonst?
Die "Marca", für die er schreibt, ist schon lange dafür bekannt, Clubs außerhalb Madrids nicht so richtig ernst zu nehmen - oder schlimmer noch: ihnen nach Möglichkeit mediale Knüppel zwischen die Beine zu werfen, wo immer es nur geht.
Krisen und Konflikte herbeizureden, indem man normale Nachrichten zum Skandal aufbauscht - das ist kurz zusammengefaßt die Haltung dieses Mediums gegenüber den meisten Clubs in Spanien. Besonders häufig trifft es sportliche Rivalen von Real und damit natürlich zuerst mal den FC Barcelona, in den letzten Jahren aber auch zunehmend Girona oder Espanyol.

Real Saragossa ist eigentlich zu unbedeutend für solche Spielchen - die Gefahr, dass wir dem Starensemble aus der Hauptstadt auch nur auf Fernrohrreichweite nahekommen, ist eigentlich gleich null.
Aber dennoch schlagen wir uns neuerdings regelmäßig mit deren Attacken herum.
Gut, hängt vielleicht damit zusammen, dass ich gleich in der zweiten Pressekonferenz meiner großen Bewunderung für die fantastische Arbeit ausgedrückt habe, die in den letzten Jahren bei Real Sociedad San Sebastian und Espanyol Barcelona geleistet wird...
...andererseits: soll ich meine Meinung zurückhalten, nur damit sich Herr Vicente nicht auf den madrilenischen Schlips getreten fühlt?!
Eben.

Und deswegen sitzt der stets braungebrannte und topmodisch gekleidete Journalist nun auch in jeder zweiten Pressekonferenz, die wir geben und geht uns mit Fragen auf den geist, denen er den Anstrich investigativ motivierter Prokokation zu geben versucht.

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"Danke für die Frage, Herr Vicente. Die kurze Antwort darauf lautet schlicht: 'Schon die Fragestellung ist unsinnig." Die lange Version ist völlig unspektakulär und lautet wie folgt: 'Die Abgänge sind in der übergroßen Mehrheit nicht vom Verein forciert, sondern vom jeweiligen Spieler gewünscht worden. Eine Alternative in Form eines angepaßten Vertrags oder geänderter Rollen im Kader war in den Verhandlungen leider nicht erreichbar. Und diese Abgänge zwangen uns im Interesse einer funktionierenden und wettbewerbsfähigen Mannschaft dazu, eine entsprechende Anzahl Neuverpflichtungen zu tätigen. Dass wir bei diesen Zugängen darauf geachtet haben, dass sie sowohl charakterlich als auch sportlich in unsere Mannschaft passen, sollte niemanden überraschen.' Es ging und geht also mitnichten darum, dass ich mit der Mannschaft nicht zufrieden war oder bin. Bin ehrlich gesagt auch etwas überrascht, dass bei Ihnen dieser Eindruck entstanden ist."

Sofort ruckt der nächste Arm hoch, er gehört zu einem schlaksigen Mittdreißiger mit jungenhaften Gesichtszügen, der in starkem Kontrast zu Vicente in Jeans und T-Shirt aufgetaucht ist.
"Sergio Hernandez, Radio 5. - Herr Lavayeux, glauben Sie, dass die mehrheitlich jungen und auf Toplevel meist unerfahrenen Zugänge stark genug sind, den Klassenerhalt zu erreichen?"

Hernandez ist ein deutlich angenehmerer Fragesteller. Zwar auch meist kritisch, aber erstens wesentlich besser vorbereitet und informiert als Vicente und zweitens bei aller Kritik immer oberhalb der Gürtellinie mit seinen Fragen.

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"Absolut. Zumal die Neuen zwar jung, aber in der Mehrheit eben nicht komplett unerfahren sind. Eric Garibay haben wir beispielsweise von CF Pachuca geholt, mit denen er vor zwei Jahren als Stammspieler mexikanischer Meister wurde. Oder nehmen Sie Tarik Zahir, der kommt aus der Jugendakademie von Velez Sarsfield und hatte bei Khouribga in seiner Heimat Marokko bereits über 40 Erstligaspiele gemacht, als wir in verpflichtet haben.
Sie haben natürlich insofern recht, dass die Primera Division für die meisten Zugänge mindestens ein Schritt nach oben auf der Herausforderungsleiter ist - aber das gilt doch eigentlich für fast jeden, der nicht als Stammspieler von einem Topclub nach Spanien wechselt, oder?
Deswegen noch einmal: ich traue jedem der Neuen genauso wie jedem der Etablierten in meiner Mannschaft zu, diese Herausforderung zu meistern. Andernfalls hätten wir sie nicht verpflichtet."


Dann meldet sich hinten links eine Frau mittleren Alteres, die mir ebenfalls inzwischen gut vertraut ist - Maria de los Angeles Fortes von Aragon Radio.
Wenn ich ehrlich bin, ist sie mir ein bißchen unheimlich, auch wenn objektiv betrachtet absolut nichts an ihr oder ihren Fragen auszusetzen ist.
Sie wirkt optisch einfach immer so ein bißchen wie die Leiterin vom Mädcheninternat "Zucht und Ordnung" im Jahre 1955 ...
An dieser Stelle werde ich von meiner inneren Stimme zur Ordnung gerufen ("Du sollst nicht immer so abfällig über andere urteilen, die Du kaum kennst und die Dir nichts getan haben!") und verfolge den Gedanken nicht weiter.

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"Maria Fortes, Aragon Radio.
Stimmt es, dass Real Saragossa über die bekannten Zugänge hinaus bereits mit weiteren Spielern verhandelt, die im Sommer zum team stoßen sollen? Und falls ja, wen planen Sie dafür abzugeben, damit alle Spieler registriert werden können und das von der Liga vorgegebene Budget eingehalten wird?"


"Zur ersten Frage: wir sondieren selbstverständlich auch weiterhin den Markt. Wie Ihnen bestimmt genauso klar ist wie uns, gibt es in einem Kader eigentlich nur eine Konstante, und das ist die Veränderung.
Um es klar zu sagen: wir planen aktuell niemanden abzugeben, aber es kann sehr schnell die Situation entstehen, wo sich das ändert. Bestes Beispiel ist ja der bereits erwähnte Bodgan Radchenko. Ihn abzugeben hatten wir uns zwei Wochen vor Schließung des Winterfenstern nicht vorstellen können. Und jetzt ist er leider dennoch gegangen und wir haben uns mit Victor Stub verstärkt - den Granada ihrerseits bestimmt auch nicht abzugeben geplant hatte.
Wir wären blauäugig, wenn wir nicht versuchen würden, uns für solche Situationen zu wappnen. Und ich bin zuversichtlich, dass uns das auch gelingt."


Dann meldet sich nochmal Hernandez.

"Sie haben es ja gerade selbst angesprochen - der bisherige Stammstürmer Radchenko wurde im Kader durch Victor Stub ersetzt. Nur ist der ja nicht der gleiche Stürmertyp. trauen Sie ihm tatsächlich zu, den zentralen Einzelstürmer zu spielen oder wird es bei Saragossa zukünfitg mehr auf das 442 hinauslaufen, das Sie in Ihren bisherigen Stationen ja oft haben spielen lassen ... und weniger das 4411 beziehungsweise 4231, mit dem Sie die ersten Wochen hier in Saragossa bestritten haben?"

Ich schmunzele kurz.
"Herr Hernandez, das ist eine gute Frage - aber die werde ich Ihnen heute nicht beantworten. Das ist kein böser Wille, sondern einfach nur der Tatsache geschuldet, dass Victor gerade erst den zweiten Tag bei uns im Training steht und dass wir mit Fabio Senatore ja auch noch einen weiteren Spieler neu verpflichtet haben, der ebenfalls  im Offensivdrittel spielen soll. Wir schauen mal, wie sich das entwickelt und in ein paar Wochen könen Sie diese Frage gern nochmal stellen, dann kann ich dazu vielleicht konkreter antworten."

Hernandez nickt und kritzelt etwas in seinen Notizblock, dann scheint ihm etwas einzufallen und sein Kopf ruckt hoch.
Mit einem verräterischen Zucken um die Mundwinkel fragt er in die Stille des Raumes:

"Mein Namensvetter bleibt auf der Position des Linksverteidigers, oder haben Sie da eine Umstellung geplant?"

"Natürlich. Wir haben Sergio Hernandez als klare Verstärkung für die linke Abwehrseite geholt." Ich warte einen halben Augenblick, dann setze ich, nun meinerseits grinsend, hinzu. "Wobei auch er natürlich ein sehr polyvalenter Spieler ist..."

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

Was ich da so flapsig auf der Pressekonferenz zum besten gegeben habe, hat allerdings leider ein sehr konkreten und bitteren Hintergrund - denn uns plagt ab dem Tag meines ersten Trainings mal mehr, mal weniger die Verletzungsseuche.
Und das in einem Maße, dass ich Eloïse bereits nach kurzer Zeit drum gebeten habe, keine Positionsspezialisten ins Auge zu fassen, sondern vornehmlich nach Spielern Ausschau zu halten, die uns an mehreren Stellen auf dem Spielfeld weiterhelfen können.

Das hat zur Folge, dass unser Kader schon während des Winterfensters deutlich flexibler wird, weil wir den einen oder anderen positionsfixen Spieler (wie eben Radchenko) mit polyvalenten Kickern ersetzen  - wie eben Senatore und Stub, die zusätzlich zum Zentrumsstürmer auch noch Hängende Spitze spielen oder im offensiven Mittelfeld zum Einsatz kommen können.
Auch wenn ihnen das selbst vielleicht gar nicht so klar ist.
Vor allem Senatore wirkt regelrecht beleidigt, als ich ihm zum ersten Mal vorschlage, er solle sich doch mal hinter den Spitzen versuchen.
Es braucht ein paar Anläufe, bis er sich wenigstens auf den Versuch einläßt...

Transferfenster hin oder her, Fussball wird in Saragossa natürlich auch noch gespielt.
Und das gar nicht mal so schlecht!

Beim Silvesterkick gegen Cadiz ist es allerdings vor allem eine aufopferungsvolle Defensivarbeit, die den Unterschied macht. Das und ein einzelner später Geistesblitz von Karim Benmoussa, der kurz vor Schluß eine Lücke sieht und aus 23 Metern das Tor des Tages erzielt.
Benmoussa ist  nach dem transferfenster übrigens gegen seinen Willen immer noch Teil des Kaders - denn natürlich will auch er weg.
Logisch, ist ja auch ein Führungsspieler...

Das nächste Pflichtspiel führt uns mit dem Drittligisten Teruel zusammen - und die Gastgeber haben die Ehre, die Staffage für Tarek Zahirs erste Tore im Saragossa-Dress Spalier zu stehen.
Klingt despektierlich, ist aber nur ein Versuch, die Leichtigkeit zu beschreiben, mit der sich Zahir zweimal durch die gegnerische Abwehrkette wuselt, um dann schlußendlich einzunetzen.
Defensiv ist das weiterhin sehr ausbaufähig - zwei Gegentore gegen einen in allen Belangen deutlich unterlegenen Kontrahenten sind alles, aber kein Ruhmesblatt! - aber wir sind weiter. YES!

Danach setzt es ein 1:2 bei Rayo Vallecano. Da hatten wir uns vor der Partie nichts ausgerechnet, weil die Gastgeber gerade einen Lauf haben (8 ungeschlagene Spiele) und sogar an die Tür zur Champions-League-Qualifikation klopfen - aber nach dem Spiel sind wir regelrecht sauer, dass wir hier nicht wenigstens einen (hochverdienten) Punkt mitgenommen haben. Immerhin führen wir nach Kornaros' Strafraumkantenrakete Mitte der ersten Halbzeit bis zur 89. Minute noch mit 1:0 ....

"...die Frage ist, ob das ein Fitness- oder ein Konzentrationsproblem ist?", fragt Sergio Hernandez in seinem Radiokommentar.
"Beides,", antworten wir in Gedanken.

Das Zusammenspiel der neu sortierten Mannschaft ist genauso mittelprächtig wie das Selbstbewußtsein der Spieler.
Aber an beidem kann man ja arbeiten.

Erfolgserlebnisse helfen da übrigens richtig gut - wie zum Beispiel ein Heimsieg gegen Mit-Kellerkind Almeria.
Zwar nur 2:1 und nur im Pokal, aber ein - völlig verdienter! - verdienter Pflichtspielsieg ist es dennoch.

Ende Januar ermauern wir uns gegen Topclub Girona noch ein 0:0 und dann ist der Monat auch schon wieder rum.

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Der Februar beginnt mit einer klaren Pflichtspielniederlage, die wir eher achselzuckend zur Kenntnis nehmen.
Warum?
Weil wir in der 4. Runde der Copa del Rey zuhause gegen Real Madrid ranmüssen und die Madrilenen trotz zweier Spiele weniger mit 6 Punkten Vorsprung vor Barcelona und Girona an der Tabellenspitze der Liga thronen.
Mit anderen Worten: Real Madrid ist mal wieder das Maß aller Dinge in Spanien. Und das wir da nur in absoluten Ausnahmefällen mithalten können, ist uns genauso klar wie den Reportern und Fans und der sonstigen Öffentlichkeit.
Apropos Reporter:

Adrian Vicente kann es natürlich nicht lassen, danach rhetorisch-hämisch zu fragen, wer an diesem Sieg gezweifelt hat, aber soll er mal machen.
Wir versuchen ihn so gut es geht auszublenden und uns auf das zu konzentrieren, was wir beeinflussen können.
Unsere Leistungen nämlich.

Und die sind gerade jetzt extrem wichtig - wir haben nämlich direkt nach dem Real-Spiel zwei möglicherweise vorentscheidende Auswärtspartien in der Liga vor der Brust.
Erst müssen wir zum Schlußlicht Racing Santander, die darum kämpfen, nicht endgültig den Anschluss zu verlieren - und direkt danach müssen wir zu Celta Vigo.
Die wiederum kämpfen darum, über dem Strich zu bleiben. Und das klappt nur, wenn sie uns schlagen, die haben nämlich nur einen Punkt Vorsprung.
Wenn wir in diesen beiden Partien nicht ordentlich punkten, sieht es sehr düster aus!

Unter diesen Vorzeichen beginnen beide Mannschaften nicht unerwartet ein bißchen nervös - aber Racing, die sowieso mit dem Rücken zur Wand stehen und eigentlich gar nichts mehr zu verlieren haben, schütteln sich ein bißchen schneller als wir und gehen bereits nach 5 Minuten mit der ersten halbwegs gelungenen Offensivaktion in Führung.
Glücklicherweise gelingt Linksaußen Bordalas (man ahnt es: ein weiterer Abgangskandidat) quasi im Gegenzug mit einer feinen Einzelleistung der Ausgleich.
Mitte der erstebn Halbzeit werden wir dann langsam sicherer und erspielen uns mehrfach gute Gelegenheiten, von denen Rechtsaußen Kornaros (muß ich was zu seinen Verbleibsaussichten sagen?) denn auch eine zur Führung nutzt.

Mit einem knappen Vorsprung geht es in die Kabine - und aus der kommen wiederum die Gastgeber zielstrebiger zurück.
Innerhalb der ersten 60 Sekunden treffen sie einmal die Latte - und kurz darauf ins Tor.
Ausgleich in der 47. Minute!

Da wir inzwischen seit einigen Wochen im quasi klassischen "Lava-442 mit Doppelsechs" auflaufen, hatten wir das Spiel mit der Doppelspitze Zahir/Senatore begonnen.
Senatore mußte leicht angeschlagen in der Kabine bleiben, für ihn ist nun der 18jährige Norweger Stub auf dem Feld.
Und der braucht noch nichtmal eine Chance, um uns nur kurz nach dem Ausgleich erneut in Führung zu bringen:

Wir erzwingen in der 50. Minute eine Ecke.
Die bringt Bordalas herein, drei Spieler verpassen den Ball, der daraufhin auf der Fünf-Meter-Linie auf den Boden prallt.
Beziehungsweise nicht auf den Boden prallt, denn an der Stelle, wo der Ball aufkommt, landet einen Sekundenbruchteil vorher Stubs Ferse.
Der Jungspund hatte den Ball völlig falsch eingeschätzt, war viel zu früh losgesprungen und demzufolge ist sein rechter Hacken jetzt das Einzige, was auch nur in der Nähe des Balles am Bodes ist.
Und von eben dieser Hacke springt der Ball nun ins Tor.
Eine Bude zum ungläubig-mit-dem-Kopf-schütteln - aber soll uns egal sein, wir führen wieder!

Dieser dritten Nackenschlag bricht Racings Glaube an den Sieg, danach spielt nur noch eine Mannschaft und das sind die Blauweißen aus Aragonien.
Am Ende steht ein unfaßbares 2:6 auf der Anzeigetafel.
Und was noch viel besser ist: Da Celta Vigo nur unentschieden gespielt hat, haben wir die Plätze getauscht und nun stehen sie unter und wir über dem Strich!
Gewonnen ist damit selbstverständlich gar nichts, aber in unserer Situation ist jeder noch so kleine Vorteil wichtig, selbst wenn er nur psychologisch ist.

Mit breiter Brust fahren wir sie also besuchen - und liefern gleich das nächste Spektakel ab!
Nach 6:2 lautet das Endergebnis diesmal 5:3 - und wieder beweisen wir eine klasse Moral.
Aus unserer Sicht lauten die Zwischenstände nämlich 2:0 - 2:3 - 5:3.
Wahnsinn!

Als wir eine Woche darauf dann sogar noch den Tabellensiebten Valencia mit 4:1 (!) aus dem Stadion schießen, hör ich tatsächlich gegen Ende der Partie Sprechchöre, in denen mein Name fällt.

In der Woche danach gibts beim FC Barcelona erwartbar eins auf die aragonische Mütze, mit dem 1:3 sind wir (sehr) gut bedient.
Aber schon beim nächsten Heimspiel (gegen den Achten aus Villareal) kämpfen wir uns nach Rückstand wieder heran und kommen noch zu einem Punkt.
Zehn Punkte aus fünf Spielen!

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Dieser famose Zwischenspurt bedeutet natürlich, dass wir die beiden vorhersehbaren Niederlagen (beim Überraschungsfünften Elche sowie zuhause gegen Atletico), wenn auch nicht schön finden, so doch zumindest verkraften können.
Im Kellerduell gegen Atletic Bilbao hamstern wir in einem ereignisarmen, aber mit Haken und Ösen geführten Spiel einen weiteren Punkt, den wir allerdings teuer bezahlen.


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Dessenungeachten schlagen wir CF Malaga zum Monatsabschluß knapp, aber halbwegs verdient mit 3:2.
Und während die Gäste danach reichlich bedröppelt auf die Tabelle gucken und feststellen, dass sie so langsam den Anschluß nach oben verlieren ...

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... kriegen wir das Grinsen nicht aus dem Gesicht, weil wir in der akutell allerdings noch etwas verfälschten Tabelle inzwischen einen ordentlichen Vorsprung auf ganz unten haben!

Mit dieser Ausgangslage können wir den nunfolgenden Saisonendspurt natürlich mit deutlich weniger Nervenflattern angehen als die Kontrahenten, die in der Tabelle ganz unten drin hocken.

Zumal sich in den letzten ein, zwei Monaten einen verläßliche Grundformation herauskristallisiert hat, die uns in nahezu jedem Spiel ein stabiles Gerüst bietet:

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An den Details im Sturm arbeiten wir zwar noch, weil das Zusammenspiel mitunter noch hakt, aber grundsätzlich wirkt das inzwischen wensentlich gefestigter als noch im Spätherbst.

Und so ist es zwar immer noch eine Überraschung, aber keine Weltsensation mehr, was wir im April anstellen:

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Wir surfen auf einer Erfolgswelle sondergleichen durch den Monat, schlagen die drei direkt hinter uns platzierten Teams, holen bei Osasuna einen Punkt (und gewinnen nach dem Hinspielsieg damit die "Gesamt-Derby-Abrechnung" für diese Saison) und holen uns zum Schluß des Monats sogar noch alle drei Punkte gegen Europapokalanwärter Real Sociedad!

Bereits vor dem Derby in Pamplona (also nach dem 32. Spieltag) steht damit fest, dass ich den Auftrag, mit dem ich hier angetreten habe, zumindest für diese Saison erfüllt habe:

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Der fantastisch verlaufene Monat bringt nicht nur der Mannschaft, sondern auch mir persönlich öffentliche Anerkennung ein, passend zu einem persönlichen Jubiläum:

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Nebeneffekt der bisher so erfolgreich verlaufenen Rückrunde - diverse unserer Spieler werden über den grünen Klee gelobt, allen voran natürlich unsere neuverpflichteten Stürmer.
Und da wiederum ganz besonders ein junger Norweger mit Namen Victor Stub.
Als die französische L'Equipe ihre ebenso traditionelle wie fragwürdige "the best 50 wonderkids"-Liste veröffentlicht, ist er auf Platz 41 mit aufgeführt!
Wir geben uns selbstredend alle Mühe, dafür zu sorgen, dass er nicht abhebt (außer zum Kopfball im Spiel), hoffentlich haben wir damit Erfolg.

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Radio Nacional errechnet währenddessen mithilfe komplizierter Matrizen und Interviewanalysen die zu erwartenden Gewinne und Verluste der 20 LaLia-Vereine.
Zu unserer nicht vorhandenen Überraschung stehen wir finanziell komplet gesund da und haben sogar einen ordentlichen Gewinn gemacht.
Wie gesagt - unserer Überraschung ist gleich null, denn wir haben eine ähnliche Rechnung wie Radio Nacional durchgeführt, BEVOR wir festgelegt haben, was wir ausgeben können ...

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Natürlich ist auch in einer solch exzellenten Saisonphase nicht alles Friede, Freude, Paella - als die angeblichen neuen Wunderkicker der U17 zur Vorstellung angetrabt kommen (mit dem Ausdruck überbordender Freude auf dem gesicht, den man vom durchschnittlichen 16jährigen kennt), fällt uns die Kinnlade runter.
Allerdings nicht vor Freude.

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Patrick Mbom, der Einäugige unter den Blinden, ist ein wankelmütiger Schlaks, der zwar keine Ahnung hat, der Konstanz nur als Ort in Deutschland kennt (da war er mal zum Schüleraustausch), dafür aber gefühlter Weltmeister im Grundlos-aus-der-Haut-fahren ist.
Habemus Rüpelum!
Hallelujah!

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Schweren Herzens nehmen wir zumindest die "Top"-5 dieses Mittelklasse-Sammelsuriums in die U19 auf und geben ihnen Drei-Jahres-Verträge.
Unter uns gesagt - ich glaube nicht, dass sich auch nur einer dieser Spieler bei uns durchsetzen wird.

Und dann ist der Mai heran, es wird endgültig Frühsommer und die Liga bereitet sich mit den letzten Zucku... äh, Spieltagen auf die Sommerpause vor.
Im Nachhinein wären wir nicht böse gewesen, wenn man diese letzten 4 Spiele einfach gestrichen hätte.

In Madrid, bei Real, erreicht nur eine Form - der Keeper nämlich.
Ohne Jimenez wäre das ein Debakel geworden, so ist esy einfach nur ein 0:2, in dem wir buchstäblich chancenlos sind.

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Danach erquälen wir uns noch drei Unentschieden, die mal, mehr mal weniger verdient sind, in der Endabrechnung mangels Platzierungsprämie nicht wehtun und den erfolgreichen Gesamteindruck auch nicht mehr kaputtmachen können.

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Wir landen also mit 46 Punkten glatte 20 (!) Punkte vor dem ersten Abstiegsrang, ein schöner Erfolg.
Dass Athletic Bilbao absteigen muß, find ich persönlich sehr schade, dass Osasuna drin bleibt, finden wir aus Derbygründen dagegen alle super.

Real Madrid wird mit gerade einmal 2 Saisoniederlagen und glatten 10 Punkten Vorsprung auf den FC Barcelona erneut Meister, Elche zieht sensationell in den Europapokal ein ...
... und in Valencia wird der Trainer entlassen, weil Platz 10 ein "Schlag ins Gesicht für alle Valencia-fans" ist, wie es der dortige Präsident ausdrückt.

Was bleibt?
Ein Blick auf unseren Kader vielleicht, der sich absehbar deutlich verändern wird, weil etliche Spieler bereits angekündigt haben, auf gar keinen Fall unter den neuen finanziellen Rahmenbedingungen verlängern zu wollen.

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Die Lava-Elf des Jahres (also die meisteeingesetzten Spieler seit Edne Oktober) sieht ungefähr so aus, glaubt zumindest Sergio Hernandez:

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Und unser Präsident und sein Geschäftsführer Sport lassen sich dazu herab, in der Endabrechnung der Saison von einem "ganz ordentlichen Abschneiden" zu sprechen.
Eine BEwertung, bei der ich mir doch arg auf die Zunge beißen muß, um nicht ungläubig zu lachen.

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Die Zunge leidet drei Tage später dann gleich nochmal, als ich nämlich die Antwort auf meine Frage höre, wie es denn mit der Staff-Erweiterung aussieht, über die wir nach dem nun ja sichergstellten Klassenerhalt sprechen wollten.
"Ja, sprechen wollten wir darüber, tun wir ja auch gerade. Davon, dass wir dem zustimmen, haben wir dagegen nichts gesagt. Tun wir auch nicht."
HMPH!!!!


Ich stürze mich lieber schnell ins Studium der europäischen Fachpresse, um mich von dieser Entscheidung abzulenken.
Aktuell veröffentlicht ja jede Supermarktbeilage und jede "Bunte" die Saisonabschlussanalyse für das jeweilige Land, in dem das Einwickelpapier ausliegt.

Also einmal Rundumschlag - natürlich mit besodnerem Fokus aufdie Länder, wo ich schon mal war (oder wo ich vielleicht sogar noch mal hinwill):

In Belgien hat Royal Antwerpen nach etlichen Querelen inzwischen eine komplett neue Führung - vom Präsidenten bis zum Coach.
Und das ganze Hin und Her hat die Mannschaft nicht unbeeindruckt gelassen, so dass am Ende nur Platz 6 zu buche steht und das internationale Geschäft komplett verpaßt wird.

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In Tschechien landen die Bohemians auf Platz 5 und verpassen den Europapokal damit ebenfalls.
Da das dort aber auch gar nicht das Saisonziel war, darf der Trainer weiterarbeiten.

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In der Premier League in England gibts ein Herzschlagfinale, am Ende setzt sich Tottenham hauchzart vor Chelsea und Arsenal durch.
Manchester United feiert den Trostpreis Conference-League-Teilnahme.

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In der englischen League One geht es für Sheffield Wednesday im freien Fall runter in die League Two, wo man sich vielleicht stabilisieren kann.
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In Frankreich holt sich Monaco den Titel, PSG wird wieder einmal nur Vierter.

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In der Bundesliga heißt es oben "RB Leipzig vor BVB vor Bayern vor Köln (!)" und unten "Tschö VfB, tschö Würzburger Ki..."... what?!

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Und in der Zweiten Bundesliga steigen Hamburg und Hannover auf, dazu Mainz, das sich erst an den letzten Spietagen im Vierkampf gegen Freiburg, Essen und Nürnberg durchsetzt und dann in der Relegation gegen den VfB Stuttgart.

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Bleibt noch Italien, wo sich Inter mit deutlichem Abstand hinter Stadtrivale Milan anstellen muß. Nach den beiden Mailänder Clubs kommt 16 Punkte lang gar nichts (!) - und dann 6 Clubs mit nur 3 Punkten Abstand zu einander.
Verrückte Liga.
Unten muß CFC Genua gleich wieder runter.

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« Letzte Änderung: 09.November 2025, 19:24:47 von Noergelgnom »
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Re: [FM 20 bis 24] Lavayeuxs Europatour - Die Geschichte eines Luxemburgers
« Antwort #1114 am: 09.November 2025, 21:35:43 »

Manchmal, wenn die Parallelwelten sehr dich aneinander schweben, geraten Nachrichten aus einer ähnlichen Region zu unterschiedlichen Zeiten über die Grenzschicht.
"Lavayeux, soso." Eine Zeitung mit spanischem Titel. "Schmierfinken!" Eine Hand zerknüllt Papier.
Schön geschrieben und die Bilder sind Klasse (muss ich auch mal gucken, ob ich da mal was mache).
« Letzte Änderung: 09.November 2025, 22:16:47 von KoniCutshot »
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Re: [FM 20 bis 24] Lavayeuxs Europatour - Die Geschichte eines Luxemburgers
« Antwort #1115 am: 09.November 2025, 21:59:29 »

Jawollja, ohne Probleme! Nächste Saison Platz 8, anschließend wird's ein Champions League Platz und dann womöglich schon die Meisterschaft. Hier habt ihr's zuerst gelesen!  ;)
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...und der Teufel schickt uns einen Kuss, wir haben von alledem gewusst!

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Re: [FM 20 bis 24] Lavayeuxs Europatour - Die Geschichte eines Luxemburgers
« Antwort #1116 am: 10.November 2025, 20:16:58 »

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Kaderüberblick und Saisonstart 2040/41


Zitat
Die Schreie sind das Schlimmste.
Der Gestank, der einem solchen Ort anhaftet - der ist aushaltbar.
Die flehentlichen Blicke zu ertragen, diese waidwunden Augen, die Dich stumm anbetteln, doch Erbarmen zu zeigen und dieser jämmerlichen, bis über die Grenzen des Erträglichen hinaus geschundenen Restexistenz ein Ende zu machen - das ist schon schlimmer.
Aber die Schreie - diese ständigen, allzuoft in qualvolles Röcheln umschlagenden Schreie - das ist es, was mir die Nerven wie mit Sandpapier reibt.
Minute um Minute, Stunde um Stunde, Tag um Tag.
Ich höre sie selbst im Schlaf....


~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~



Zitat
"Der Fußball der anderen"
(Quasi-Saisonvorschau auf der Webseite der Sportzeitschrift "Marca", traditionell am Tag nach dem Deadline Day aktualisiert, beschäftigt sich ungewöhnlich ausführlich mit den Vereinen, denen der Makel anheftet, weder Real Madrid noch Atletico Madrid zu sein
Auszug aus dem Artikel zu Real Saragossa
Verfasser: Adrian Vicente

Der Auszug liegt ausgedruckt im Büro des Vereinspräsidenten Israel Blanco auf dem Schreibtisch.
Er weist etliche handschriftliche Anmerkungen auf, die wahlweise mit den Kürzeln "GL" oder "EM" gezeichnet sind.)

"Real Saragossa.
Als Aufsteiger haben sie in der Vorsaison nach Anlaufproblemen relativ souverän die Klasse gehalten - haben allerdings seit der Verpflichtung von Eloïse Mertens als Sportdirektorin und Gerard Lavayeux als Cheftrainer ein fast schon manisch zu nennendes Tempo beim für nötig erachteten Kaderumbruch hingelegt.
In den reichlich 10 Monaten nach Amtsantritt der beiden genannten Verantwortlichen hat der Verein 18 Zugänge und gar 21 Abgänge zu verzeichnen gehabt.
Und es gibt wenig Grund davon auszugehen, dass diese fieberhafte hire-and-fire-Phase schon vorbei ist.

Der folgende Kaderüberblick ist daher eher als Momentaufnahme zu verstehen - die Fans des Vereins sollten lieber nicht davon ausgehen, dass auch nur die Hälfte dieser Spieler in einem Jahr noch für Saragossa spielen dürfen."


Anm.: "Völliger Blödsinn, Herr Präsident - Sie wissen genausogut wie wir, dass die übergroße Mehrheit dieser
Kaderveränderungen nicht durch uns angestoßen wurde, sondern dass wir hier quasi Getriebene sind. - GL"



"Im Tor wurde ohne Not der bisherige Stammkeeper aus dem Verein gedrängt und dem gerade frisch verpflichteten aufstrebenden Talent Alvarez wurde ein durchschnittlicher Schwede vor die Nase gesetzt.
Stand jetzt eine Verschlechterung zu letzter Saison.
Die Torhüterposition bekommt die MARCA-Note 4-."


Anm.: "Mit Verlaub, das ist pure, unseriöse Polemik ohne jede Substanz. Wir haben im Vorstandsmeeting eine Gehaltsobergrenze von 2,5 Millionen Euro für Schlüsselspieler und von 1,5 Millionen für Spieler im erweiterten Stamm festgelegt. Raul Jimenez wollte mehr als 3 Millionen Euro als Grundgehalt, was wir ablehnen mußten. Und da wir ihn - ebenfalls im Einklang mit den innerhalb des Vereins festgelegten Richtlinien - auch nicht ablösefrei gehen lassen wollten, kam nur ein Transfer infrage.
Davon abgesehen ist Mattias Torstensson ganz sicher kein 'Durchschnitt', sondern ein großes Talent, das nicht umsonst inzwischen mehrfach zu Lehrgängen der schwedischen A-Nationalmannschaft eingeladen wurde. - EM"


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Zugang: Sommer 2040

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Zugang: Sommer 2040

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war bereits im Verein


"In der Innenverteidigung hat sich Saragossa nominell verstärkt - in der Realität kann jedoch nur der Bulgare Georgi Kostov als ein Upgrade bezeichnet werden. Und auch das nur mit viel gutem Willen und unter Ausblendung der Tatsache, dass dieser Transfer wohl ausschließlich deswegen zustande kam, weil Trainer Lavayeux den Spieler aus der gemeinsamen Essener Zeit kannte.
Die beiden anderen Neuzugänge Slobodan Raicevic und vor allem Miguel Valle können dagegen mit Fug und Recht als Kaderfüller betrachtet werden, die wohl nur bei Verletzungen oder Erschöpfung des auch nicht sonderlich beeindruckenden Stammpersonals auf den Platz geschickt werden.
MARCA-Note: 5."


Anm.: "Auf die Frechheit, Kostovs Verpflichtung als 'Gefälligkeit unter Freunden' abzutun, sollte ich am besten gar nicht eingehen - dass der Spieler für Aston Villa, Nürnberg und St. Pauli gespielt hat und dabei jedes Mal zumindest Teil des erweiterten Stamms war, spricht wohl für sich. Und für 1,5 Millionen Euro Ablöse hätten wir keinen auch nur im Ansatz vergleichbaren Spieler bekommen. -GL"

"Ich möchte ergänzen, dass Slobodan Raicevic von zwei Dutzend Topclubs in Europa umworben wurde, unter anderem von Manchester United und Borussia Dortmund. Wenn die MARCA diesen Spieler also für 'Füllstoff' hält, bezeichnet sie das sportliche Management von etlichen anderen großen Clubs damit als blind ... EM"

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war bereits im Verein

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Zugang: Sommer 2040

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war bereits im Verein

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war bereits im Verein

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Zugang: Winter 2039/40

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Zugang: Winter 2039/40


"Wenn man sich die Außenverteidiger der Aragonier so anschaut, fällt einem eigentlich sofort auf, dass diese nicht nur quantitativ, sondern auch qualitätiv völlig unterbesetzt sind.
Ja, Spieler wie Janssens können auch außen agieren - aber 'der kann das auch spielen' ist nicht umsonst bei keinem echten Topclub ein Argument.
Eine Verletzung von beispielsweise Linksverteidiger und Kapitän Sergio Hernandez kann hier schon verheerend wirken.
Unverständlich, warum das keinem im Verein aufgefallen ist.
MARCA-Note: 4"


Anm.: "Erstens ist es im Kader nicht nur Janssens, der noch auf Außen aushelfen kann und zweitens haben wir in der U19 mit Mateu, Chamorro und Quim drei Talente, die wir ja idealerweise auch heranführen wollen. Vom verliehenen David Serra gar nicht zu sprechen. - GL"

"Naja, Quim ja leider vorerst nicht mehr. Aufgrund seiner schweren Verletzung müssen wir da erstmal abwarten, ob er nach dem prognostizierten Jahr Ausfallzeit wieder zurückkommt. - EM"

"Ich kann das Wort 'Verletzung' nicht mehr hören. - GL"

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Zugang: Winter 2039/40

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war bereits im Verein

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Zugang: Sommer 2040


"Im defensiven und zentralen Mittelfeld - wobei letzteres in Lavayeuxs Taktiken ja offenbar Terra Incognita ist - ist für die beiden Positionen der Doppel-Sechs zumindest nominell ausreichend Personal vorhanden.
Wobei man einschränken muß, dass mit Altariva aufgrund seiner Verletzungsanfälligkeit kaum zu planen ist und Lopes das Niveau für die Erste Liga noch nicht hat.
Whitehead und Garibay sind aber - sofern sie fit bleiben - ein zumindest ligataugliches Doppel im Saragossa-Zentrum.
MARCA-Note: 3."


Anm.: "Fehlt nur der Hinweis, dass Duah, Janssens und Val für den defensiven und Urban, Gateiro und Jensen für den offensiven Part der Doppelsechs als backups zur Verfügung stehen. Mit Altariva hat die Zeitung leider recht - das war bei der Vertragsverlängerung aber noch nicht abzusehen - und Lopes kann das Niveau ja noch gar nicht haben, deswegen ist er ja ein eigenes Talent, das wir heranführen wollen. - GL"

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Zugang: Winter 2039/40

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war bereits im Verein


"Die Flügelspieler des Vereins sind am besten mit 'zahlreich, aber mittelmäßig' zu umschreiben.
Publikumsliebling Fer hat seine besten Zeiten hinter sich, für Dudin gilt das gleiche.
Und mit Cuervo, Amaro, Gorniaszek und Gateira hat man sich zwar einige begehrte Spieler angeln können - wie sich allerdings herausstellt, kann man mit denen genausowenig planen wie mit den Platzhirschen.
Real Saragossa hat hier eine Menge Geld versenkt, ohne dass bisher großer Ertrag zu sehen ist.
MARCA-Note: 5."


"Da hat er in der Sache leider recht, auch wenn die Polemik schwer zu ertragen ist. Die meisten unserer Flügelspieler haben bisher nicht zeigen können, warum wir sie unbedingt haben oder halten wollten. - GL"

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war bereits im Verein

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"Bleibt noch der Sturm.
Und auch hier gilt - die Spieler werden den Vorschußlorbeeren entweder nicht gerecht oder suchen vergeblich ihre Form der vergangenen Rückrunde.
Dass die Taktik und die aufgestellten Spieler ständig wechseln, hilft auch nicht gerade.
MARCA-Note: 4 (potentiell 2-)"


Anm.: "Wär halt schön, wenn Vicente erwähnen würde, WARUM wir ständig die Aufstellung und die Formation ändern müssen... - GL"

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Zitat
...was?
Jaja, ich hör ja schon auf, Schatz. Ich versuch nur, witzig zu .... Boah! Du bist ja genauso 'ne Spaßbremse wie Fernando, der mault auch immer, ich solle nicht ... hm? - Ach so, Fernando Buil, das ist mein Chef hier im 'Lazarett', wie wir das Rehazentrum scherzhaft nennen. Fernando sagt immer, ich solle endlich aufhören, hier ständig mit irgendwelchen Kriegsmetaphern um mich zu werfen, ich sei schließlich Physiotherapeut und kein Feldsanitäter im Ersten Weltkrieg. - Oh, ich muß Schluß machen, da kommt er grade, bestimmt soll ich den Wikinger betreuen, den Stub. - Sehen wir uns heute abend? ... Ja, ich Dich auch, Kuss! - Ja, ich komme, Herr Buil!"

(mitgehört in der medizinischen Abteilung von Real Saragossa, ca. Ende Oktober 2040)


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Ich vertiefe mich nochmal in den Bericht von Chefmediziner Ireneo de los Martires.
Ist eine ziemlich niederschmetternde Lektüre, um ehrlich zu sein.

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Dieser Auszug spiegelt das Ausmaß der Verletzungsmisere nichtmal im Ansatz wider.
Wir beklagen in den 4 Monaten von Anfang Juli bis Ende Oktober nicht weniger als 45 Verletzungen allein in der Herrenmannschaft, davon 27 mit einer Ausfallzeit von 2 Wochen oder mehr und 11, die den Spieler für ein Vierteljahr oder mehr außer Gefecht setzen.
Die schlimmsten Hiobsbotschaften sind der komplette Ausfall aller als Stamm eingeplanter Flügelspieler:
links trifft es Fer mit einem Achillessehnenanriß und 7 Monaten Ausfall gleich im ersten Pflichtspiel, dazu Dudin, der mehrfach ausfällt, die längste einzelne Ausfallzeit beträgt dabei 3 Monate.
Rechts verpaßt der als neuer Stammspieler eingeplante Cuervo erst nahezu die gesamte Vorbereitung wegen kleinerer Blessuren, um dann im dritten Saisonspiel erstmals zur Verfügung zu stehen. Wir wollen es langsam angehen lassen und wechseln ihn erst in der 74. Minute ein, obwohl die Ärzte grünes Licht für eine volle Partie gegeben haben. Resultat: ein gar nicht mal heftiges Foul läßt ihn stürzen - Wirbelsäulenverletzung. Saisonaus.
Da wir nicht nur mit Amaro in die Saison gehen können, holen wir mit Jacek Gorniaszek ein Riesentalent (manche sprechen gar schon von einem Wunderkind) aus Rakow in Polen. Gorniaszek schafft ein verletzungsfreies Freundschaftsspiel, wird dann im ersten Pflichtspiel in der dritten Minute gefoult - Knöchel verstaucht, 4 Wochen Pause. Er ist noch nicht wieder richtig fit, als die Länderspielpause beginnt. Natürlich muß er aber dennoch zur Nationalmannschaft, muß spielen, wird gefoult - Knöchelverletzung, wieder 2 Monate Ausfall. Pünktlich zur nächsten Länderspielpause ist er fit genug, um mitzureisen - Sehnenzerrung im Knie, wieder 6 Wochen Ausfall.
Für seinen Verein hat er bisher 3 Minuten gespielt...
Oh und über Stubs Horrorverletzung haben wir da noch gar nicht gesprochen.
Der kommt in der neuen Saison sowieso noch nicht so richtig in Tritt, genausowenig wie Tarik Zahir übrigens. Und am 11.11., als in Europa mancherorts der Karneval losgeht und alle voll lustig sind (oder auch nur voll) - da bricht sich unser norwegischer Sturmtank den Knöchel und hat wahrscheinlich den Rest der Saison frei.

Wir sind vom ersten Trainingstag an bis weit in den November hinein immer das Team mit den meisten Verletzungsausfällen in LaLiga - und da die wie beschrieben vor allem geballt auf den Flügeln auftreten, haben wir relativ schnell ein Problem.
Oder genauer gesagt: zwei Probleme.

Erstens: wir müssen häufiger mit 17jährigen aus der U19 antreten als uns lieb ist, denn selbst mit den drei Panikkäufen (Urban, Gorniaszek, Gateira) fehlen uns oft entweder die Wechseloptionen im Spieltagskader oder gar gleich die Spieler, die wir in die Startaufstellung packen können.
Höhepunkt dieser Entwicklung: am 14.11. in Malaga treten wir mit 5 U19-Spielern im Kader an, davon steht einer in der Startelf und alle übrigen werden eingewechselt...
... weil nämlich, und das ist unser zweites Problem, relativ schnell die Belastungsgrenze für diejenigen erreicht ist, die aufgrund der ganzen Ausfälle plötzlich im Drei-Tages-Rhythmus durchspielen müssen.

Dass wir aufgrund dieser Kadersituation mitunter ordentlich schlingern, sollte niemanden verwundern - gerade auch weil wir zwar einen besseren Kader zur Verfügung haben als im Vorjahr, aber selbst wenn alle fit wären, wären wir eben trotzdem Abstiegskandidat:

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Und "alle zur Verfügung" ist ein Zustand, den wir auch Anfang Dezember noch nicht einen einzigen Tag lang hatten.

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Aber - es ist nicht alles schlecht, wir haben auch positive Dinge zu vermelden, an denen wir uns erfreuen können.
Finanzielle Dinge zum Beispiel - denn in Saragossa sind die Finanzen nun wirklich kein Problem, wenn man ein bißchen auf die Balance achtet.
Trotz zwei nicht geplanter Zugänge haben wir weiterhin Spielraum im Budget, um eventuell im Winter nochmal nachbessern zu können.
(Allerdings sind die Kaderplätze ausgereizt, also bringt der Spielraum nur dann etwas, wenn wir U19-Spieler finden, die weiterhelfen.)

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Außerdem - aber das ist mir keine Neuigkeit mehr, bin ja schon ein paar Tage hier - sind unsere Fans im Ligaschnitt entweder sehr reich oder aber einfach sehr spendabel, weil sie uns so liebhaben...

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... was natürlich nichts daran ändert, dass Real oder Barcelona uns locker mitfinanzieren könnten, ohne sich einschränken zu müssen.
Aber auch das ist ja ein alter Hut.
Das Mißverhältnis lapidar "finanzielle Schere" zu nennen erfüllt den Tatbestand der Verharmlosung.

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Und dennoch ... und dennoch ist Zaragossa ein vergleichsweise reicher Verein.
Ich gemieße es sehr, bei eventuellen Transfers einen Spielraum zu haben, der mir bisher nicht so untergekommen ist - auch in Antwerpen nicht wo Eloïse ja bekanntlich ordentlich getrickst hat, damit wir vernünftige Budgets verfügbar hatten.

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Ein Wort noch zum Sportlichen:
angesichts der ständigen Verletzten haben wir uns relativ früh entschieden, Taktiken einzustudieren, die auch von "Notfalloptionen" mit Leben gefüllt werden können.
Anders gesagt: die untenstehenden Taktiken sind so zusammengestellt, dass für nahezu jede Position drei, vier oder gar fünf Spieler im Kader sind, die das vernünftig spielen können.
Auf den Flügeln wirds dennoch zwischendurch verdammt eng, aber ansonsten geht der Plan zumindest in der Hinrunde weitgehend auf...

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... auch wenn ich mich bei meinen Assistenz- und Co-trainern manchmal frage, ob die wirklich hunertprozentig bei der Sache sind, wenn sie diese T
Taktiken vermitteln sollen...

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(Ach ja, weitere Co-Trainer gibts natürlich auch im Herbst nicht. Warum sind Vorstände da immer so stur?!)

So, und morgen schauen wir uns im Team mal unsere bisherigen Ergebnisse an und überlegen mal, wie wir damit umgehen und was zu tun ist, damit es auch nächste Saison Erstligafussball in Saragossa gibt.
« Letzte Änderung: 10.November 2025, 21:15:08 von Noergelgnom »
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Re: [FM 20 bis 24] Lavayeuxs Europatour - Die Geschichte eines Luxemburgers
« Antwort #1117 am: 10.November 2025, 21:31:18 »

Wenn die Haupteinnahmequelle die Auszahlungen der Versicherung sind... oder "Wettbetrug mal anders"

Und irgendwo in einer Versicherungsagentur sitzt ein ahnungsloser Mitarbeiter, liest sich die Quartalsberichte durch und spuckt plötzlich seinen Kaffee wieder aus. Panisch wird zum Telefonhörer gegriffen, die Nummer des stadtbekannten Detektivs gewählt und hastig Anweisungen durchgegeben...

"Lavayeux und Mertens... Ja real... Nein nicht das Kaufhaus! ... Auch nicht Madrid...  Saragossa!!!... Höchste Priorität! ... Spesen spielen keine Rolle.... ja auch die Stadionbratwurst wird übernommen!... schnellstmöglich Ergebnisse..."

Und anschließend blickt er kopfschüttelnd stundenlang den Bildschirm an "absoluter Wahnsinn. Kann doch nicht mit rechten Dingen zugehen!" und nur um sich abzusichern blättert er schonmal die Stellenangebote durch, falls der Detektiv nichts findet und die Versicherung in schätzungsweise 6-10 Monaten doch Konkurs anmelden muss...

Fernab davon: schön dass es weitergeht. Mögen Lavayeux und Mertens noch eine lange Zukunft vor sich haben.
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Re: [FM 20 bis 24] Lavayeuxs Europatour - Die Geschichte eines Luxemburgers
« Antwort #1118 am: 10.November 2025, 23:08:18 »

Wo bleiben die Autoren um aus dieser Situation eine spanische Krankenhaus Soap Opera zu machen? Würde sich doch irgendwie anbieten, hey Netflix habt ihr nicht Bock? :D
Alter Verwalter, das habe ich auch noch nicht gesehen das soooo eine fiese Seuche umgeht und so viele Spieler ständig verletzt ausfallen. Da kann man doch kaum noch was planen und ne funktionierende Taktik auf die Beine stellen, denn so viele Spieler kann man ja auch nicht verpflichten und den Kader aufblähen um die alle irgendwie ersetzen zu können.

Sollte ich schon mal mit irgendwelchen rituellen Opfergaben anfangen um die Medizin Götter zu besänftigen?
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Olé, olé, Olé, ola, die roten Teufel sind ganz wunderbar

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Re: [FM 20 bis 24] Lavayeuxs Europatour - Die Geschichte eines Luxemburgers
« Antwort #1119 am: 11.November 2025, 08:22:27 »

Hier habe ich nun auch einiges nachzulesen, schön, dass es weiter geht und interessante neue Station!