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Autor Thema: [FM24] Globetrotter am Ball – Around the World  (Gelesen 222521 mal)

Karagounis

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Re: [FM23] Globetrotter am Ball - Harrys Fußballodyssee
« Antwort #700 am: 21.August 2025, 05:59:07 »


Halbfinale

Harry Fischer stand mit der Stirn an der Glasscheibe des Team-Busses und machte das, was er seit Jahrzehnten machte: er beobachtete Menschen, die er nicht kannte, so als wären sie Figuren in einem Stück, das er gerade dirigieren sollte. Die Luft in Mexiko roch nach gegrilltem Mais und Benzin; die Straßen zum Estadio Olímpico Universitario pulsierten wie ein Organismus. Für den aus der Schweiz stammenden Harry Fischer war es wieder ein Gefühl, das er liebte und zugleich hasste — Stadion, Druck, und die Ahnung, dass aus wenigen Momenten Legenden oder Rechnungen werden.

Vor knapp 70'000 Zuschauern begann das Halbfinale im Rahmen der Liga MX Apertura zäh. Team America war klarer Außenseiter gegen das physische und disziplinierte Pumas. In der 19. Minute brachte ein Strafstoß Antonio Fonseca per Elfmeter in Führung — 0:1 für Team America. Das erste Tor hatte etwas Seelenruhiges: kein Feuerwerk, nur die nüchterne Exekution eines Moments.

Harry Fischer beobachtete, wie die Gesichter seiner Spieler für einen Herzschlag ruhiger wurden. "Ein Tor ist ein Tor. Aber wir sind noch nicht im Kino, wir sind in einem Roadmovie voller Schlaglöcher." Er lächelte, halb weil Humor die Lage erträglicher machte, halb weil er das Lächeln brauchte — für die Mannschaft, nicht für die Kamera.

Doch Pumas zeigte die Qualitäten, die man ihnen zuschrieb: robuste Zweikämpfe, schnelles Umschaltspiel, und eine Kaltschnäuzigkeit im Strafraum. Das Spiel drehte sich; nach der Pause, bis zur 51. Minute, hatten sie die Partie umgedreht und das Ergebnis schließlich auf 2:1 gestellt. Der Ausgleich und die Führung wirkten nicht spektakulär, sondern unaufhaltsam — wie Wasser, das sich einen Weg bahnt. Für Harry Fischer war das eher eine technische Lektion als ein Drama: Details im Mittelfeld, kleine Abstände, ein Missverständnis in der Rückwärtsbewegung.

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Rückfahrt im Bus

Die Rückfahrt war schweigsam. Im Bus lachten einige nicht mehr über die üblichen Scherze, andere schauten auf ihre Telefone, wo schon erste Analysen kursierten. Harry Fischer setzte seine Brille auf — ein alter, fast küchenpsychologischer Trick: Brille an = Gedanken ordnen. Er dachte an die Baustellen, aber auch an jene winzigen Siege: die Passwege, die bereits sauberer waren als noch vor zwei Wochen. "Wenn jemand mir vor einem Monat gesagt hätte, wir verlieren hier mit Stil, hätte ich gefragt, ob Stil neben den Trikots verkauft wird."

Zurück im Estadio Azteca war die Luft schwerer — 81'000 Menschen, Flutlichter, Trommeln. Dies war das Stadion, in dem man nicht nur Spiele spielte, sondern auch Geschichten schrieb. In der Nachspielzeit der ersten Hälfte (45+2) stach Adolfo Rodriguez mit einem Tor hervor und brachte Team America in Führung. Der Moment war kurz perfekt: Explosionen, Umarmungen, und im Gesicht von Harry Fischer ein breites, fast schelmisches Grinsen. "Genau der Kick, den wir beim Zahnarzt nicht haben: adrenalinscharf und ohne Bohrer."

Doch Fußball ist ein billiger Roman — die Spannung bleibt, die Wendung kommt meistens aus der zweiten Reihe. In der 55. Minute kassierte Team America den Ausgleich. Kein Drama mit roten Karten oder furchtbaren Fehlern, sondern das nüchterne Produkt eines Konters und einer Sekunde Unaufmerksamkeit. Das Spiel endete 1:1 — und mit diesem Resultat waren die Träume der Mannschaft für die Liga MX Apertura abrupt, aber nicht endgültig, gebremst.

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In der Kabine

Die Kabine roch nach Schweiß und Bier — und nach diesem komischen Duft, der entsteht, wenn große Erwartungen und kleine Enttäuschungen aufeinandertreffen. Spieler redeten leise, manche stöhnten, andere lachten, weil Lachen weniger weh tat als Schweigen. Harry Fischer ging durch die Reihen, legte hier eine Hand auf die Schulter, gab dort einen kurzen, unspektakulären Rat. Sein Humor half: er imitierte kurz einen Reporter, der nach dem Spiel die Metaphern aufzäht — die Kameras lachten, und die Mannschaft atmete.

"Nicht unser Tag heute. Aber unser Job ist es, nicht nur an schönen Tagen zu tanzen. Wir tanzen auch, wenn die Musik aussetzt — wir klopfen dann einfach den Takt."

Clausura vor Augen

Kaum war die Pressekonferenz vorbei, begannen schon die Stimmen über die zweite Saisonhälfte: die Clausura wartete, der Transfermarkt stand offen, und die Fragen nach Kaderverstärkung wurden lauter. In der Ecke des Presseraums murmelte ein Journalist etwas, das mehr eine Vorahnung als eine Frage war — übermüdet, aber neugierig. "War das schon das Ende der Reise?"

Während die Stadt langsam wieder in den Alltag glitt, bekam Harry Fischer eine Nachricht, die seine Miene für einen Moment veränderte. Auf dem Display erschien nur ein kurzes Kürzel: der Vorstand. Die Nachricht war knapp und ohne Feierklang. "Sitzung morgen 09:00 — Budget, Transfers, Ausrichtung."

Harry Fischer legte das Telefon in seine Tasche, atmete tief und dachte an die Feiertage, an das Chaos im Kalender — und an etwas, das bislang kaum jemand ahnte: ein junger Spieler, der in den Trainings geflirtet hatte mit einem Moment, der größer sein könnte als der Rest. Er lächelte, halb aus Trotz, halb aus Vorfreude. "Also gut. Morgen früh Kaffee, dann Weltrettung. Oder Transferplanung. Oder beides. Ich übe schon mal, multitaskingfähig zu sein."

Er zog die Jacke enger und verließ den Raum. Draußen rief jemand den Namen eines Nachwuchsspielers, und zwischen den Stimmen schlich sich eine Frage ein, die noch keiner beantworten konnte: Wer würde in der Clausura wirklich bereit sein, die Bühne zu betreten?

Karagounis

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Re: [FM23] Globetrotter am Ball - Harrys Fußballodyssee
« Antwort #701 am: 23.August 2025, 09:27:24 »


Anreise & Stimmung

Harry Fischer fühlte die Hitze schon beim Aussteigen aus dem Flugzeug — nicht nur die tropische Luft, sondern die Art von Hitze, die entsteht, wenn Erwartungen und Hoffnung zusammenkommen. Die Stadt war voller Plakate für die bevorstehenden Qualispiele, und überall sprach man über eines: den Verjüngungsprozess. Harry Fischer hatte ihn bewusst vorangetrieben, hatte Namen genannt, die in niemandes Gedächtnis als „erprobte Routiniers“ auftauchten — und genau das war sein Plan.


Er stellte den drei Neulinge vor, wie man einen Zaubertrick vorführt: erst die Hände, dann die Überraschung. Friedrich Kabongo — Torwart, 25 Jahre alt, von Oxford — kam mit ruhigen Augen; Dicha Isako, rechter Flügelspieler, 19, von Renaissance, wirkte nervös und aufgeweckt zugleich; und Hamis Yahya, offensiver Mittelfeldspieler, 20, von FC Metz, trug die Souveränität eines Jugendlichen, der schon zu oft zu großen Bühnen geholt wurde. "Ihr kennt mich: ich hab mehr Vertrauen in junge Beine als in meine alten Knie." sagte er beim ersten Mannschaftsessen und verdrehte dabei die Augen — ein Scherz, der die Runde auflockerte.

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Torfestival

Das Spiel gegen den Sudan wurde schnell zu einer Geschichte, die später in Kneipen und auf Marktplätzen gleichermaßen erzählt werden würde — ein denkwürdiges Torfestival. Schon in der 6. Minute eröffnete Diumasumbu das Spektakel. Dann kam Zola und machte es sich zur Aufgabe, die Verteidigung des Gastgebers komplett zu verwirren: Tore in der 14., 16., 17. und 37. Minute — ein Viererpack, als hätte jemand das Tempo eines Unwetters programmiert. Nach der Pause erhöhte Hamis Yahya in der 47. Minute, Mayele in der 54., Hassan in der 62. und schließlich Kashala in der 83. Minute. Ein Gegentor in der 78. Minute blieb eher eine Randnotiz. Endstand: 1:9 — und DR Kongo reiste heim mit einem Koffer voller Tore und einem Trainer, der still lächelte.


In der Kabine nach dem Spiel war der Jubel grenzenlos, aber Harry Fischer setzte, wie immer, die Bremse sanft an. "Großartig, Jungs. Aber das Essen ist noch nicht serviert — erst wird aufgeräumt." Sein Humor half den jungen Spielern, Boden unter den Füßen zu behalten: die Euphorie war groß, doch er wollte Disziplin.

Nur drei Tage später in Äthiopien war die Luft eine andere: staubig, angespannt, kein Platz für Nachlässigkeiten. Zola zeigte wieder seine Instinkte und traf in der 13. und 38. Minute. Hamis Yahya erhöhte in der 51., und Kashala setzte das entscheidende Zeichen in der 79. Minute — 4:3, ein knapper, nervenaufreibender Sieg. Die Äthiopiener hatten zwischenzeitlich zweimal eingenetzt (44', 45+1') und kurz vor Schluss noch einmal (90+2'), so dass die letzten Minuten wie eine Theaterprobe wirkten: jeder Ball ein mögliches Happy End oder ein Drama.

Nach dem Abpfiff saßen einige Spieler erschöpft auf dem Rasen, andere lachten ohne Grund. Harry Fischer klopfte Friedrich Kabongo auf die Schulter — der Neue hatte einige Nervenstärke gezeigt, auch wenn er kaum gefordert wurde. "Du hast heute nicht viel zu tun gehabt — genau so soll es sein. Schlaf jetzt, und träum von Pfosten, nicht von Panik."


Tabelle & Lagebild

Zwei Spiele, zwei Siege — sechs Punkte auf dem Konto. Doch die Tabelle ist ein enger Tanz: Burkina Faso steht ebenfalls bei sechs Punkten nach zwei Spielen. Die Formkurve stimmt, die Jungen blühen auf, und der Trainer lächelt in die Kamera, als würde er schon die Pressekonferenzen gewinnen. "Warum hat Trainer Fischer so viele junge Leute gebracht?" fragte ein Journalist und zwinkerte. Die Antwort war so einfach wie wirkungsvoll: weil sie Tore schießen.


Die Freude war echt, doch Harry Fischer wusste, wie leicht Euphorie kippen kann. In der Nacht vor der Abreise zurück nach DR Kongo vibrierte sein Telefon. Auf dem Display stand nur ein Wort: U23 — und darunter eine nichtssagende E-Mail-Betreffzeile: „Scouting-Report: Zola“. Er öffnete die Nachricht, und der erste Satz ließ ihn kurz erstarren: mehrere Scouts, mehrere Anfragen, mögliches Interesse aus Europa. "Gut, Jungs — offenbar haben wir jetzt auch Agentenfans. Morgen früh bespreche ich das. Oder ich sage einfach: mehr Tore, weniger Verträge."

Er legte das Handy weg, aber das Gefühl blieb: Erfolg bringt nicht nur Gratulationen, sondern auch Entscheidungen. Wer bleibt, wer geht, und wer wird in der nächsten Runde das Gesicht dieser jungen Mannschaft sein? Die Antworten würden kommen — und vielleicht schneller, als ihm lieb war.

Karagounis

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Re: [FM23] Globetrotter am Ball - Harrys Fußballodyssee
« Antwort #702 am: 26.August 2025, 17:41:17 »

Mein Laptop scheint den Geist aufgegeben zu haben. Ich schaue noch, was sich machen lässt, aber ich befürchte, der Save ist futsch.  :'( :(

FlutLicht1900

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Re: [FM23] Globetrotter am Ball - Harrys Fußballodyssee
« Antwort #703 am: 26.September 2025, 13:38:25 »

Sehr ärgerlich.
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Karagounis

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Re: [FM23] Globetrotter am Ball - Harrys Fußballodyssee
« Antwort #704 am: 04.Oktober 2025, 10:12:19 »

Ich habe alles Mögliche versucht: Neuinstallationen, Mods, keine Mods – leider stürzt es immer wieder ab. Ein neues Spiel funktioniert jedoch einwandfrei, also muss es leider am Save liegen. Somit findet Harrys Fußballodysee leider ein unerwartetes Ende, sehr schade, denn er hatte noch einiges vor.

Vielen Dank an alle, die hier mitgelesen und sogar Feedback gegeben haben. Es hat sehr großen Spaß gemacht, Länder zu erkunden, die ich zuvor im FM nicht kannte. Ich hoffe, euch hat es auch großen Spaß gemacht, die Updates zu verfolgen.

Mike

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Re: [FM23] Globetrotter am Ball - Harrys Fußballodyssee
« Antwort #705 am: 05.Oktober 2025, 21:18:07 »

Ich habe alles Mögliche versucht: Neuinstallationen, Mods, keine Mods – leider stürzt es immer wieder ab. Ein neues Spiel funktioniert jedoch einwandfrei, also muss es leider am Save liegen. Somit findet Harrys Fußballodysee leider ein unerwartetes Ende, sehr schade, denn er hatte noch einiges vor.

Vielen Dank an alle, die hier mitgelesen und sogar Feedback gegeben haben. Es hat sehr großen Spaß gemacht, Länder zu erkunden, die ich zuvor im FM nicht kannte. Ich hoffe, euch hat es auch großen Spaß gemacht, die Updates zu verfolgen.

Das ist schade, kann aber immer mal passieren. Möchte mich dennoch bei dir für die unterhaltsame Reise mit Harry bedanken. Vielleicht schreibst du ja mal wieder ein Story.
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KoniCutshot

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Re: [FM23] Globetrotter am Ball - Harrys Fußballodyssee
« Antwort #706 am: 17.Oktober 2025, 20:48:04 »

Von mir auch ein großes Danke. Und einfach nur wow, was eine Reise!
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Noergelgnom

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Re: [FM23] Globetrotter am Ball - Harrys Fußballodyssee
« Antwort #707 am: 18.Oktober 2025, 11:20:27 »

Ich habe alles Mögliche versucht: Neuinstallationen, Mods, keine Mods – leider stürzt es immer wieder ab. Ein neues Spiel funktioniert jedoch einwandfrei, also muss es leider am Save liegen. Somit findet Harrys Fußballodysee leider ein unerwartetes Ende, sehr schade, denn er hatte noch einiges vor.

Vielen Dank an alle, die hier mitgelesen und sogar Feedback gegeben haben. Es hat sehr großen Spaß gemacht, Länder zu erkunden, die ich zuvor im FM nicht kannte. Ich hoffe, euch hat es auch großen Spaß gemacht, die Updates zu verfolgen.

Ach Mist! :(
Ich hab noch seitenweise nachzulesen, was Harry so alles angestellt hat - aber einen Save auf diese Art und Weise beenden zu müssen, hat schon was von Höchststrafe, insbesondere, wenn man wie Du über so lange Zeit so viel Arbeit und Energie in die zugehörige Story gesteckt hat.
Tut mir echt leid für Dich.

Was bleibt?
Danke zu sagen: das war sowohl inhaltlich als auch graphisch eine wirklich klasse Story, bei der ich gern mitgelesen habe.  8)
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Karagounis

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Re: [FM23] Globetrotter am Ball - Harrys Fußballodyssee
« Antwort #708 am: 29.Oktober 2025, 08:09:43 »

@Mike

Vielen Dank für das Lob! Jetzt ist natürlich etwas die Luft raus, nachdem ich so etwas Riesiges aufgebaut habe und es auf einen Schlag weg ist. Aber wer weiss.

@KoniCutshot

Auch dir ein grosses Dankeschön!

@Noergelgnom

Zumindest hast du jetzt viel Zeit, um alles in Ruhe fertigzulesen, haha. Es tut wirklich weh, dass der Save so enden musste, aber was soll's. Danke für deine regelmässigen Kommentare! Schön, dass dir die Story gefallen hat.

knufschu

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Re: [FM23] Globetrotter am Ball - Harrys Fußballodyssee
« Antwort #709 am: 02.November 2025, 09:57:01 »

Oh! sehr schade, dass die Technik nicht mitspielt!

Danke für diesen Spielstand, deine Mühe, sowie die Unterhaltung, die man dadurch hatte. Es war ja zudem noch unfassbar erfolgreich, also - wie immer - karagounesk!
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Karagounis

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Re: [FM24] Globetrotter am Ball - Jans Fußballodyssee
« Antwort #710 am: 10.November 2025, 22:29:09 »


Von Pago Pago nach Butaritari

Ich erinnere mich noch genau an diesen heißen Nachmittag in Pago Pago. Wir standen auf dem staubigen Platz, die Sonne brannte auf unsere Köpfe, und Harry Fischer – ja, DER Harry Fischer – schoss gerade den Ball so weit ins Gebüsch, dass wir fast einen Suchtrupp losschicken mussten. Sommer 2022, Maturareise. Wir waren jung, frei und überzeugt, dass das Leben uns bald in die großen Stadien führen würde. Nun ja, Harry hat es tatsächlich geschafft – irgendwie. Ich verfolgte seine verrückte Geschichte in Amerikanisch-Samoa wie andere Leute Netflix-Serien. Trainer der Black Roses, Interviews im lokalen Radio, Fotos mit Kokosnüssen. Der Typ lebte den Traum, während ich in Bern zwischen Uni-Broschüren und Nebenjobs festhing.

Und dann kam dieser Gedanke: „Wenn Harry das kann, kann ich das auch – aber noch exotischer!“ Ich wollte meine eigene Geschichte schreiben. Nicht in der Super League, klar, aber irgendwo, wo die Leute noch barfuß spielen und der Schiedsrichter gleichzeitig Bürgermeister ist. Also setzte ich mich hin, öffnete meinen Laptop und begann, Bewerbungen zu verschicken. Ozeanien, Südsee, Inseln, die ich vorher nur aus Kreuzworträtseln kannte. Ich schrieb Mails an Vereine, deren Namen klangen wie Cocktailrezepte: „Bula FC“, „Tiki Warriors“, „Lagoon United“. Wochenlang keine Antwort. Dann, eines Morgens, ploppte eine Nachricht in meinem Postfach auf: „Welcome to Butaritari FCKiribati Islands.“


Ich musste erst mal googeln, wo das überhaupt ist. Ergebnis: Ein winziger Fleck im Pazifik, so weit weg, dass selbst Google Maps kurz gestottert hat. Aber hey, genau das wollte ich! Abenteuer, Fußball, Geschichten fürs Leben. Ich packte meine Sachen – ein paar Trikots, Sonnencreme und die Hoffnung, dass es dort WLAN gibt – und buchte den Flug. Von Bern nach Zürich, Zürich nach Tokio, Tokio nach Tarawa, und dann noch ein Boot nach Butaritari. Ich schwöre, ich war länger unterwegs als die Postkarte, die ich meiner Mutter geschickt habe. „Ich bin weiter weg als Harry – und wahrscheinlich auch weiter weg vom WLAN.“

Dieser Gedanke kam mir, als ich auf dem Boot saß, umgeben von Kokosnüssen und einem Hahn, der mich die ganze Zeit anstarrte. Ich war müde, verschwitzt und fragte mich, ob ich gerade die dümmste oder die genialste Entscheidung meines Lebens getroffen hatte. Spoiler: Der Hahn hat gewonnen. Er hat mich die ganze Fahrt über angestarrt, als wollte er sagen: „Du bist hier nicht der Chef, Freundchen.“


Als ich ankam, war alles wie aus einem Traum: türkisblaues Wasser, Palmen, Häuser auf Stelzen. Und dann der Fußballplatz. Naja, „Platz“ ist großzügig gesagt. Ein Stück Wiese, halb Sand, halb Gras, mit zwei Toren, die aussahen, als hätten sie schon den Zweiten Weltkrieg überlebt. Aber die Jungs? Voller Energie, voller Leidenschaft. Sie spielten barfuß, lachten, riefen sich Dinge zu, die ich nicht verstand. Und ich? Ich stand da, der neue Trainer, 20 Jahre alt, aus Bern, und fragte mich: „Was zum Teufel mache ich hier eigentlich?“

Doch bevor ich den Platz genauer inspizieren konnte, hörte ich eine Stimme: Jan! Welcome to Butaritari! Swiss tactics meet coconuts!“ Ich drehte mich um und sah ihn: Brendan McMahon, der Präsident des Vereins. Strohhut, breites Grinsen, und eine Aura, als hätte er gerade einen Werbespot für Kokosmilch gedreht. Er schüttelte meine Hand so fest, dass ich kurz dachte, er will mir die Knochen brechen. „Danke… ich freue mich, hier zu sein.“ „Good! You live like us now. Simple life, big heart. Come!“

Meine Unterkunft? Eine kleine Hütte, direkt am Strand. Moskitonetz über dem Bett, Eimerdusche, kein Strom nach 22 Uhr. WLAN?

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Das erste Abendessen: Palu Sami – Fisch in Kokosmilch, eingewickelt in Bananenblätter. Ich kaute vorsichtig und dachte: „Okay, das ist besser als erwartet.“


Die Leute? Freundlich, herzlich, aber ich verstand kaum ein Wort. „Mauri“ heißt Hallo, „Ko raba“ heißt Danke. Ich übte fleißig, aber meine Aussprache klang vermutlich wie ein betrunkener Papagei.
Und dann kam der erste Kulturschock: Ich wollte höflich sein und fragte, ob ich helfen kann. Antwort: „Ja, hol die Kokosnuss vom Baum.“ Ich stand da, sah den Baum an und dachte: „Ich bin 1,80 groß, aber das Ding ist 10 Meter hoch. Wie soll ich da rauf? Mit einem Schweizer Taschenmesser?“

Am nächsten Morgen führte mich Brendan zum Platz. Ich war bereit, meine erste Trainingseinheit zu planen – bis ich sah, womit ich arbeiten musste. Halb Sand, halb Gras, Torpfosten aus Holz, keine Linien, keine Netze. Die Spieler kamen lachend, einige barfuß, andere in Flip-Flops. Einer trug ein Trikot von Real Madrid, das vermutlich älter war als ich. „Wie soll ich hier eine taktische Revolution starten?“ Ich starrte auf den Platz, während Brendan sich zu mir beugte und flüsterte:

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Noergelgnom

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Re: [FM24] Globetrotter am Ball - Jans Fußballodyssee
« Antwort #711 am: 11.November 2025, 08:23:17 »

Welcome back, Harr ... äh ... Jan! :)
Schön zu sehen, dass Du den "Save-kaputt"-Tiefschlag verdaut hast - viel Erfolg in Kiribati!  8)

"Pack die Badehose ein, und Dein kleines Schwesterlein -
komm, wir fahr'n nach Kiribati!"
:D
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Re: [FM24] Globetrotter am Ball – Around the World
« Antwort #712 am: 11.November 2025, 11:36:31 »

Oh, auch hier geht es weiter! Prächtig! *jubel*
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Karagounis

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Re: [FM24] Globetrotter am Ball – Around the World
« Antwort #713 am: 11.November 2025, 13:40:29 »

So, meine lieben Mitleser, es hat mich wieder in den Fingern gejuckt. Da mir der Ansatz, mit Harry Fischer durch die Welt zu reisen, sehr gefallen hat, mache ich nun dasselbe mit Jan Marti im FM24. Vom Prinzip her bleibt vieles gleich: Ich werde zwei bis fünf Jahre pro Verein bleiben und versuchen, so viel wie möglich zu entdecken. Vereine, die Harry trainiert hat, sind tabu, grundsätzlich auch die Länder. Wenn es jedoch wirklich nicht anders geht, mache ich bei den Ländern eine Ausnahme.

Zu den Save-Einstellungen:

Ich nutze das Daveincid's advanced db extended setup, mit all den Files die er empfiehlt und seinem letzten Increase Realism Megapack für den FM24. Es sind alle möglichen Ligen mit maximaler Detailtiefe geladen, mit über 300'000 Spielern. Den Rest kennt ihr: Alexmorak-Skin, Cut-out-Faces, Metallic-Logos, Kitbasher für die Trikots und das FMZ-Tool für die Newgens. Wenn ihr etwas im Detail wissen möchtet, fragt einfach.

Wichtig: Mittlerweile bin ich im Besitz der Pro-Version des Microsoft Copilot. Er wird mich bei den Texten unterstützen und auch die Bilder erstellen, damit möglichst alles aus einem Guss ist.

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Re: [FM24] Globetrotter am Ball – Around the World
« Antwort #714 am: 11.November 2025, 21:52:57 »

Wirklich schön, dass dich die Motivation nicht verlassen hat! Ich freue mich.
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Karagounis

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Re: [FM24] Globetrotter am Ball – Around the World
« Antwort #715 am: 16.November 2025, 21:51:02 »

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Chaos, Content und Kaderfragen

Ich wachte auf, noch bevor die Sonne über Butaritari aufging. Das Rauschen der Wellen war mein Wecker, und die Mücken hatten mich die halbe Nacht unterhalten. Ich zog mir mein Shirt über, trat aus meiner Hütte und sah Brendan McMahon schon am Strand stehen – Strohhut, breites Grinsen, und in der Hand eine Kokosnuss.

„Morning, Jan! Ready for your first big task?“
„Training?“ fragte ich hoffnungsvoll.
„Facebook.“
Ich starrte ihn an.
„Wie bitte?“
„You are young, you know internet. We need posts. Matchday, team photo, maybe TikTok dance?“
„Ich dachte, ich werde Trainer. Jetzt bin ich Influencer mit Flip-Flops.“

Brendan führte mich zu einem kleinen Tisch mit einem uralten Laptop. Das Ding sah aus, als hätte es schon die Mondlandung live gestreamt. „Wi-Fi is… sometimes working. You go to hotspot near the pier.“ Ich nickte und öffnete Facebook. Ladezeit: fünf Minuten. Ich schrieb meinen ersten Post:

„Matchday! Butaritari vs BTC. Let’s go!“

Ich klickte auf „Posten“ – und das Internet brach zusammen. Ich rannte zum Pier, wo ein kleiner Hotspot war. Neben mir saß ein Fischer, der gerade ein Thunfisch-Video auf YouTube schaute. Ich kämpfte um Bandbreite, während die Sonne brannte. Am Ende ging der Post raus. Drei Likes. Alle vom Staff. „Ich wollte Trainer werden. Jetzt bin ich auch Content-Creator.“


Kaderanalyse – Willkommen im Chaos

Am Nachmittag setzte ich mich hin und öffnete die Spielerliste. Ich starrte auf den Bildschirm und dachte: „Wir haben 33 Spieler – und gefühlt 20 davon wollen Stürmer sein.“

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Die Realität:

Torhüter: Mark Griffiths, Cody Berry, Harry Cundari. Drei solide Jungs.
Defensive: Ein paar ordentliche Verteidiger, aber das Highlight ist Lachlan Tubbs – 5 Sterne Ability. Ein Fels in der Brandung.
Offensive Mittelfeld & Flügel: MASSIVES Überangebot. Ich zählte: Jordan Clark, Jordan Stojanovski, Will O’Sullivan, Bailey McKay, Paul Taylor, Lachlan Webster, Tom McCarthy, D. Maikousib-Bello, George Romeo, Nick Davis, Will Wales. „Wir könnten eine eigene Liga für offensive Mittelfeldspieler gründen.“

Top-Spieler:

Lachlan Tubbs (D(C)) – 5 Sterne.
Tom McCarthy (AM(RLC)) – 4.5 Sterne.
Harry Bower & Matt Young (ST(C)) – je 3.5 Sterne.
Ich kritzelte auf mein Notizbuch: „Formation? Keine Ahnung. Vielleicht 1-1-8?“

Der Staff? Luxus im Paradies. Ich erwartete Chaos, aber der Staff war erstaunlich professionell:

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Danny Phillips, unser Physio, brachte mir einen „Recovery Drink“ aus Pandanus-Frucht. Ich nahm einen Schluck und fragte mich, ob ich gerade Chlorophyll trinke. Josh Kallis, Torwarttrainer, erklärte mir ernsthaft, warum Flip-Flops nicht fürs Training geeignet sind. „Danke, Josh. Das war mir neu.“

Die Liga startet erst im Oktober, also überbrücken wir die Zeit mit Freundschaftsspielen.

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Erstes Spiel: Wir gewinnen 5:1. Ich fühlte mich wie Guardiola – nur mit mehr Sand im Schuh. „Das wird meine Saison!“ dachte ich. Dann kam die Realität: Niederlage gegen Abaiang (1:3). Klatsche gegen Christmas (0:3). „Weihnachten ohne Geschenke.“ murmelte ich. Aber im August wendete sich das Blatt: 3:2 gegen Beru. 4:1 gegen Tanimainiku. Ich postete stolz die Ergebnisse – natürlich wieder vom Pier, neben dem Fischer mit seinem Thunfisch-Video.


Mein Alltag? Morgens Training, danach Social-Media-Posts. Szene: Ich versuche ein Teamfoto zu machen. Die Hälfte der Spieler ist barfuß, einer hält eine Kokosnuss wie einen Pokal. Stromausfall während der Taktikbesprechung. Ich halte die Flipchart mit einer Taschenlampe, während Brendan sagt: „Good improvisation, Jan.“ Sprachpanne: Ich sage „Ko raba“ (Danke) im falschen Moment, alle lachen. Ich lache mit, ohne zu wissen warum.


Ich sitze am Strand, schaue aufs Meer und denke: „Ich wollte Abenteuer – und ich habe es bekommen. Aber ich habe auch 33 Spieler, die alle glauben, sie sind Stürmer.“ Die Liga beginnt im Oktober. Bis dahin muss ich aus diesem Chaos eine Mannschaft formen – und vielleicht ein paar TikTok-Videos drehen. „Trainer? Ja. Content-Creator? Auch.“

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Re: [FM24] Globetrotter am Ball – Around the World
« Antwort #716 am: 17.November 2025, 06:31:53 »

Komische Sache, das.
Unter einem Laptop-Trainer hatte ich mir eigentlich immer etwas anderes vorgestellt - mir war überhaupt nicht bewußt, dass sich das auf die Facebook-Affinität bezieht.
Da erscheinen Nagelsmann, Hoeneß etc plötzlich in ganz neuem Licht. :D

Schöner Start jedenfalls - ich weiß allerdings nicht, warum Jan so über die Mannschaft jammert.
Die schreit doch geradezu nach einem der großen taktischen Systeme der Fussballhistorie.

Vielleicht das WM-System (2-3-5)?
Oder ... warte ... ich habs:
das englische 1-1-8 aus den 1870ern!
Das löst auch gleich das Problem, dass man mit Flip-Flops keine vernünftigen Pässe spielen kann - im 1-1-8 gibts nämlich gar keine Pässe.
Genial!

 :angel:
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Re: [FM24] Globetrotter am Ball – Around the World
« Antwort #717 am: 17.November 2025, 21:26:54 »

Ich versuche mir das gerade bildlich vorzustellen wie der überraschend große Mitarbeiterstab mit den Zuschauerzahlen und dem Stranddorfambiente zusammen möglich ist...
Aber klar: Performance Analyst ist natürlich jeder zweite Zuschauer, Nathan Cooker ist dann der Chef der Meckerfritzen.
Die andere Hälfte ist Recruitment Analyst und beklagt sich über die heutige Jugend "früher hätte ich aus den Chancen 5 Dinger gemacht!!! Aber die neue Generation... hach mit denen kannste nix holen."
Technischer Direktor ist wahrscheinlich der Typ, der die Flutlichtfunzel am laufen hält (und Harr Jan die Taschenlampe organisiert)
Chairperson wahrscheinlich der Typ, der die Sitzbänke gezimmert hat und Loan Manager ist dieser eine Typ dessen Werkzeuge über das ganze Dorf verteilt sind.

Was ich sagen will: Schön das es weitergeht!! Im Nachhinein betrachtet vielleicht sogar ganz gut so ein frischer Start... Harry hatte ja schon Legendenstatus und hat für seine ganzen Trophäen schon ein eigenes Museum gebraucht. Auch wenn es verständlicherweise als Spieler bitter ist einen Spielstand zu verlieren.
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Karagounis

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Re: [FM24] Globetrotter am Ball – Around the World
« Antwort #718 am: 28.November 2025, 13:00:32 »


Zwischen Flip-Flops und Formationen

Ich sitze auf meiner kleinen Holzbank vor der Hütte, schaue aufs Meer und denke: „Zwei Monate auf Butaritari. Ich wollte Abenteuer – und ich habe es bekommen. Aber jetzt wird’s ernst.“ Die Sonne brennt, die Wellen rauschen, und mein Handy vibriert. Eine Nachricht aus der Schweiz. Ich öffne WhatsApp und lese:


Noergelgnom: „Komische Sache, das. Unter einem Laptop-Trainer hatte ich mir eigentlich immer etwas anderes vorgestellt – mir war überhaupt nicht bewusst, dass sich das auf die Facebook-Affinität bezieht. Da erscheinen Nagelsmann, Hoeneß etc. plötzlich in ganz neuem Licht. :D Ich lache. „Die Jungs glauben, ich bin ein Influencer. Vielleicht haben sie recht.“

Ich scrolle weiter: Noergelgnom: „Schöner Start jedenfalls – ich weiß allerdings nicht, warum Jan so über die Mannschaft jammert. Die schreit doch geradezu nach einem der großen taktischen Systeme der Fußballhistorie. Vielleicht das WM-System (2-3-5)? Oder … warte … ich hab’s: das englische 1-1-8 aus den 1870ern! Das löst auch gleich das Problem, dass man mit Flip-Flops keine vernünftigen Pässe spielen kann – im 1-1-8 gibt’s nämlich gar keine Pässe. Genial!“ Ich pruste los. „1-1-8? Ganz ehrlich, manchmal klingt das gar nicht so schlecht.“

Dann meldet sich Agariel: „Ich versuche mir das gerade bildlich vorzustellen, wie der überraschend große Mitarbeiterstab mit den Zuschauerzahlen und dem Stranddorfambiente zusammen möglich ist… Aber klar: Performance Analyst ist natürlich jeder zweite Zuschauer, Nathan Coker ist dann der Chef der Meckerfritzen. Die andere Hälfte ist Recruitment Analyst und beklagt sich über die heutige Jugend: ‚Früher hätte ich aus den Chancen fünf Dinger gemacht!!! Aber die neue Generation… hach mit denen kannste nix holen.‘ Technischer Direktor ist wahrscheinlich der Typ, der die Flutlichtfunzel am Laufen hält (und Jan die Taschenlampe organisiert). Chairperson? Der Typ, der die Sitzbänke gezimmert hat. Loan Manager? Der eine Typ, dessen Werkzeuge über das ganze Dorf verteilt sind.“ Ich schüttle den Kopf und grinse. „Die Jungs haben Fantasie. Aber ehrlich gesagt… ganz falsch liegen sie nicht.“

Testspiel-Marathon – Zwei Monate Dauerstress

September und Oktober waren ein einziger Fußball-Strudel. Zwei Spiele pro Woche, manchmal fühlte es sich an wie drei. Ich wollte alle 33 Spieler sehen, ihre Stärken, ihre Schwächen – und ihre Flip-Flops. „Ich kenne jetzt nicht nur ihre Namen, sondern auch ihre Lieblingssandalen.“
Die Bilanz? Durchwachsen. Wir gewannen, wir verloren, wir lernten.

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Highlight: 4:1 gegen Tanimainiku. Ich postete stolz auf Facebook: „Full-time ButaritariTanimainiku 4-1“. Schon wieder drei Likes. Schon wieder alle vom Staff. Tiefpunkt: 0:3 gegen Christmas. Ich schrieb nichts.

Zwischen den Spielen rannte ich zum Pier, um die Ergebnisse hochzuladen. Der Hotspot war mein zweites Zuhause. Neben mir saß immer derselbe Fischer, der stundenlang Thunfisch-Videos schaute. „Ich kämpfe um Bandbreite, während er sich über Angeltechniken informiert. Das ist mein Leben.“

Nationalteam-Ehre


Anfang September kam die Nachricht: Vier meiner Jungs wurden für die U23 und U20 von Kiribati eingeladen. Tom McCarthy, Harry Bower, Matt Young und Jordan Clark. Ich war stolz. „Ich verliere meine besten Spieler an die Nationalmannschaft, bevor die Saison überhaupt beginnt – aber hey, wenigstens nur für Testspiele.“ Die Jungs strahlten, als sie abreisten. Ich winkte ihnen nach und dachte:
„Wenn sie zurückkommen, haben sie hoffentlich gelernt, wie man Flip-Flops gegen Fußballschuhe tauscht.“

Taktik – Kein Klopp, kein Chaos

Ich setzte mich eines Abends hin, Laptop auf den Knien, und starrte auf meine Taktikgrafik. „Regroup statt Gegenpressing. Lange Bälle auf den Zielspieler. Konter. Viererabwehr, tiefe Formation. Stabilität statt Spektakel.“ Ich habe mich selbst verboten, Klopp zu spielen. „Mein innerer Pep weint. Aber ich will nicht, dass meine Jungs nach 20 Minuten tot umfallen.“ Ich erklärte die Taktik dem Team. „Wir bleiben kompakt, wir warten auf Fehler, dann schlagen wir zu.“

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Ein Spieler hob die Hand: „Coach, Flip-Flops erlaubt?“ Ich seufzte. „Nur wenn du damit ein Tor schießt.“


Vorschau auf die Gruppenphase

Ende Oktober beginnt der Ernst des Lebens: Die Gruppenphase der Kiribati National Championship. Sechs Spiele in zwölf Tagen. Vom 29. Oktober bis 10. November. Die ersten vier kommen weiter, dann K.-o.-Phase. „Das wird brutal. Ich brauche einen Physio für mich selbst.“ Ich schaue auf meine Notizen: Belastungssteuerung, Rotation, Taktik. „Ich wollte Abenteuer – und ich habe es bekommen. Jetzt beginnt der Marathon.“

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Die Sonne geht unter, das Meer glitzert. Ich lehne mich zurück und denke: Die Ruhe vor dem Sturm.“

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Re: [FM24] Globetrotter am Ball – Around the World
« Antwort #719 am: 28.November 2025, 21:52:29 »

Das Lesen verlängert den Sommer.  :)
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