Hier werden verschiedene Themen vermengt und wie Dani schon richtig schrieb, muss man klar Prioritäten setzen.
Bezogen auf den FM und den Research bedeutet das demnach folgendes:
Der Greifswalder FC spielt derzeit in der Regionalliga, d.h. dass es schön wäre, wenn die Stammelf und ggfs. bereits existierende Funktionäre (z.B. ehemalige Spieler) im Team sind und entsprechend gepflegt werden. In meiner Zeit als HR war es in der Regel die Ausnahme, dass ein einzelner Assistant Researcher nur einen Regionalligisten betreut. Normalerweise ist jemand dann wenigstens noch für ein weiteres Team verantwortlich. Gibt es keinen zuständigen Assistant Researcher, macht diese Arbeit jemand vom Head Research Deutschland. Das bedeutet, dass Regionalliga-Teams so gut es geht betreut werden, aber das Anlegen fehlender Spieler ab Level 4 abwärts hat keinen hohen Stellenwert, da die Pflege eben solcher Spieler viel Zeit in Anspruch nimmt und schlichtweg die Ressourcen nicht da sind, um diese Spieler detailliert zu bewerten. Als Ergebnis bleiben demnach leere Spielerprofile ohne echte Persönlichkeit, weil man dies auf diesem Level und angesichts fehlender Helfer nicht leisten kann.
Die zweite Mannschaft spielt in der Verbandsliga MV (d.h. Level 6 in der Ligenpyramide). Hier ist es immer so gewesen, dass keine Spieler für diese Mannschaften angelegt werden. Es ist schlicht menschenunmöglich, die schiere Anzahl an Vereinen auf Level 6 oder auch auf Level 5 mit Spielern zu füllen und dann Saison für Saison abertausende Transfers einzupflegen. Das ist rein ökonomisch betrachtet Ressourcenverschwendung.
Ein anderer Aspekt ist die Regelung der Jugendspieler-History. Hier gibt es ganz klare Richtlinien, ab welchem Jugendalter diese eingetragen werden müssen, damit Spieler im Nachhinein als Eigengewächse bzw. local players gelten. Dani hat das bereits genannt, daher will ich da nicht weiter ins Detail gehen. Bezogen auf das Beispiel Toni Kroos gebe ich dir recht, seine Zeit beim Greifswalder SC wird nicht wirklich bewertet im FM. Warum? Weil er mit 12 Jahren seinen Heimatklub verlassen hat, um sich Hansa anzuschließen und diese Jahre sind für den FM und Liga-Statuten über Ausbildungszeiten relevant. Alles, was davor war, ist in dieser Hinsicht nicht wirklich wichtig bzw. auch dann eine Frage der Ressourcen. Es ist schlichtweg unrealistisch, dass auch für prominente Spieler sämtliche Jugendteams angelegt werden, da viele Jugendliche erst mit 12 oder gar 14 Jahren in die Nachwuchsabteilungen namhafter Clubs wechseln. Davor waren sie in der Regel bei namenlosen Jugendteams und wurden eben durch gutes Scouting entdeckt.
Das führt mich zu deinem dritten Aspekt. Du hast recht. Die Basis ist für den Profibereich entscheidend. Werden dort Juwelen nicht entdeckt und gefördert, hören diese mangels Perspektive auf oder werden eben ordentliche Verbandsligakicker oder darunter. Diese Fragestellung kann jedoch der FM nicht beheben und da muss der DFB tätig werden, um insbesondere in Verhandlungen mit der DFL dafür Sorge zu tragen, dass ausbildende Vereine und alle, die an der Entwicklung beteiligt waren, angemessen entlohnt werden, damit die Basis ein Stück vom profitablen Profifußballkuchen abbekommt.
Lange Rede, kurzer Sinn: Aus mehreren Gründen (fehlende Helfer, fehlende Zeit, niedrige Priorität) ist das Anlegen von Spielern ab Level 4 abwärts nicht in vollem Umfang möglich. Aus denselben Gründen ist eine vollständige Chronik bis weit hinein ins Kindesalter der Spieler nicht umzusetzen. Und Nachwuchsförderung muss überarbeitet werden, jedoch kann das der FM nicht abbilden oder gar lösen.