@Muffi: Sieht aktuell so aus & Danke!
@Karagounis: Danke. Das neue Los ergab den VfB Homberg :-)
@FluchtLicht1900: Danke!
Zwischen „Schnöselverein“ und „Kult-Club“ – Die TuRU Düsseldorf auf Abwegen?Autor: Jannis Schleef
Es wird mal wieder Zeit kritisch nach Oberbilk zur Turn- und Rasensportunion zu blicken, bevor es für alle in die lange Winterpause geht, denn der Amateurfußball startet ja bekanntlich später in die Rückrunde als die Profis auf den beheizten Hybridrasen.
Zuletzt gab es ja ein kleines Special über die TuRU im Kontext des Finanzinvestments zweier Bauunternehmen, dieses könnt ihr gerne in unserer letzten Onlineausgabe nachlesen. Heute interessieren wir uns eher dafür, wie das TuRU-Investment sportlich seine ersten Schritte geht, denn an der Feuerbachstraße hat der Kader des Aufsteigers in die Oberliga eine Premium-Komplettwäsche mit Unterboden und Hochglanzpolitur bekommen.
Außerdem prüfen wir natürlich, wie dieses Investment die TuRU-Fangemeinschaft bewertet. Kann der einst kultige Club mit kleiner, aber treuer Fanschar aus Oberbilk in den neuen, glänzenden Lackschuhen gehen? Wie bewertet das die Sektion Bierstand als einer der wenigen aktiven Fanclubs? Bleibt der Feuerbachstraße der eigentümlich Flair erhalten oder braucht man bald einen VIP-Pass, um TuRU-Spiele live zu schauen?
Kümmern wir uns jedoch vorerst um das Sportliche: TuRU grüßt als Aufsteiger aus der Landesliga von ganz oben in der Tabelle der Oberliga Niederrhein. Das hat verschiedene Ursachen, unter anderem, dass die eigentlichen Favoriten mitunter weit unter ihren Möglichkeiten bleiben, wie zum Beispiel die SSVg Velbert, bei der anstelle der verlautbarten Aufstiegsambitionen das Abstiegsgespenst herumgeistert. Die eigentlichen Lackschuhe, der ETB aus Essen, hat alle Spitzenspiele vergeigt und schon einen gehörigen Punkteabstand zur TuRU aufgebaut. Lediglich VfB Homberg und – überraschenderweise – Dalbecksbaum Velbert sind noch in Schlagdistanz zu dem Club aus Oberbilk.
Die Resthoffnung der Verfolger wurde zuletzt durch mäßige Leistungen der TuRU genährt, denn nach drei Siegen im November (2:0 gegen Büderich, 4:1 gegen Monheim und 3:2 gegen den ETB) verlor Kahligs Elf das erste Spiel im laufenden Wettbewerb ausgerechnet bei Ratingen, die sich eher im Abstiegsstrudel befinden. Ohne den fehlenden Superstar, Alban Meha, scheint bei der TuRU ein wenig die kreative Qualität zu fehlen, trotz der vielen Sommertransfers.
Der Dezember lief schließlich ähnlich durchwachsen wie der Vormonat. Zwei 1:1 Unentschieden gegen St. Tönis und Schonnebeck, ein knappes Weiterkommen im Niederrheinpokal nach Elfmeterschießen gegen Sonsbeck und ein glückliches 4:0 gegen die TSV Meerbusch überzeugten weder die Hardcore-Traditionalisten, noch die Erfolgsfans, die neuerdings an der Feuerbachstraße auftauchen.
Nun zu einer wichtigen und abschließenden Frage, die die TuRU im Winter und danach zu beantworten hat. Wohin soll die Reise gehen? Steht ein Kulturwandel in Richtung Schönselclub ins Haus oder hält die TuRU ihren langjährigen Anhängern die Fahne?
Beobachtet man den Support der Fans, so sieht man einen leichten Unterschied, der eher ins Positive geht. Eine kleine, treue Gruppe von etwa 20 jungen Zuschauern erfreut sich weiterhin seines eigenen Gesangs, egal, welche Leistungen die Weiß-Blauen auf dem Rasen abliefern. Regelmäßig wird, unabhängig von der Außentemperatur, mit freiem Oberkörper supportet und die übergroße Fahne geschwenkt.
Aus den Gesichtern der sonst eher linkspolitischen Fanszene kann man aber durchaus Kritik lesen und hier und da erhascht man Wendungen wie „Großkapital“ im Zusammenhang mit dem neuen Investorenduo.