Gin & Taktik – Wenn der Müller nicht will, muss der Trainer trinken„Wenn der Raum fehlt, musst du halt einer werden.“
– Franz-Josef Einbein, auf halbem Weg zur SelbstaufgabeThomas Müller schwächelt.
Nicht ein bisschen, sondern auf die Art, wie ein alter Fernseher plötzlich nur noch Schneegestöber zeigt.
Kein Signal. Kein Bild. Keine Tore.
Und Trainer Franz-Josef Einbein? Der greift zum Gin.
Die Lage ist ernst. Müller spielt wie in Watte gepackt, seine legendäre Instinktmaschine scheint eingerostet.
Doch anstatt ihn rauszunehmen, wird Einbein philosophisch – und erinnert sich an die Wurzel allen Müller-Daseins: den
Raumdeuter.
Also: zurück auf den rechten Flügel, zurück dorthin, wo Müller nie dribbelte, nie sprintete, aber trotzdem immer auftauchte.
Einbein greift tief in die Trickkiste.
Statt 4-2-4 also jetzt 4-2-3-1.
Doch nicht mit Müller auf der Zehn, wie viele erwartet hätten.
Nein, er bleibt rechts außen – aber nicht als Flügel, sondern als Geist.
„Wir schaffen ihm Räume, und dann lassen wir ihn damit allein.“13.12.2023 – FC Bayern vs. PSV Eindhoven (H): 0:1Der große Taktikumschwung?
Ein Rohrkrepierer.
Müller war unterwegs wie ein Gespenst im Gegenlicht.
Man wusste, er ist da – aber niemand konnte sagen, was er eigentlich macht.
Einbein ließ ihn nach 60 Minuten vom Platz holen, das Publikum nickte zustimmend.
Enttäuscht, aber nicht überrascht.
Müller als Raumdeuter war einst eine Offenbarung – nun wirkt es wie ein Faxgerät im Zeitalter der Cloud.
Der Trainer flüchtet sich in die Kneipe.
Ein Gin Tonic, drei Eiswürfel, ein resignierter Blick in die Leere.
„Ich hab dem Müller den Raum gegeben. Aber was, wenn er sich selbst nicht mehr findet?“Und so endet der Abend, wie er begonnen hat:
Mit Fragen, Alkohol – und einem Bayern-Team, das sich selbst im Weg steht.