@Noergelgnom: Younes spielt übrigens bei Halberstadt keine zentrale Rolle, er kommt auf 7 Spiele und 2 Tore, bei 3 Vorlagen. Ansich ein guter Wert. Dacaj hat sich leider Ende November schwer verletzt und fällt erstmal aus.
@FluchtLicht1900: Isso, die Tabelle hat jetzt schon mehr Aussage.
@Karagounis: Danke!
@MorbusDerbe: Vielen Dank!
12.12.2026; 23:21 Uhr; Büroräume an der Feuerbachstraße nach dem Heimspiel gegen den Wuppertaler SVBruno Kahlig sitzt im Büro in der Geschäftsstelle an der Feuerbachstraße, die Spieler haben das Vereinsgelände nach einer stimmungsmäßig eher schalen internen Weihnachtsfeier bereits verlassen. Kahlig räumt noch seinen Schreibtisch auf, die verstreuten Kugelschreiber kommen in die zugehörigen Stiftaufbewahrungsbox, das Notebook zur Spielanalyse wird an die Ladestation gehängt, routinierte Griffe, bereits einige hundert Male gemacht.
Der Trainer der TuRU Düsseldorf sieht bei seinen Routinetätigkeiten etwas nachdenklich aus, als er sich in seinen ausgesessenen Schreibtischstuhl sinken lässt, sein linkes Knie gibt während der Abwärtsbewegung, kurz vor dem Hinsetzen, ein hörbares Knacken von sich. Eine Kreuzbandverletzung aus einer seiner letzten Spielzeiten, als er noch für den FC Kray gespielt hat. Nach der Verletzung mitsamt OP in einer Klinik in Mühlheim, nahe des Flughafens, ist er nie wieder richtig in den Tritt gekommen, immer diffuse Schmerzen im Knie, die Angst vor einer weiteren derartigen Verletzung bremste ihn, ebenso das zunehmende Alter und private sowie berufliche Verpflichtungen. Für den ganz großen Traum im höherklassigen Profifußball hat es für Kahlig als Spieler nie gereicht.
Sein Co-Trainer Blaaspijp betritt das Büro, ebenso nachdenklich dreinblickend. Er setzt sich ihm gegenüber an den zweckmäßigen Furnierschreibtisch, der inzwischen ordentlich aufgeräumt scheint. Beide nicken sich zu, sagen aber vorerst kein Wort.
Widerwillig wirft Kahlig den Blick abwechselnd auf eine Keksschale, die abschließend noch wegräumt werden muss und sein Arbeits-Tablet. Er fokussiert die drei abgebröselten Weihnachtsplätzchen in der Schale. Kahlig hebt einen an, dreht ihn zwischen Zeige-, Mittel- und Ringfinger umher, legt ihn wieder in die Schale zurück. Ein paar Krümel lösen sich dabei und liege nun auf der Schreibtischplatte. Er setzt an zu sprechen, vorher aber noch ein gedehnter Seufzer.
„Ja, beschissen, brauchst nichts zu sagen, Lala. Trifft Pröger den Strafstoß, gehen wir mit einem Punkt in die Winterpause, so war es die zweite Niederlage in Folge. Dritter Platz in der Tabelle, aber gefühlt sind Bielefeld, Köln und am Ende vermutlich auch Dortmund II irgendwie besser. Seit September ist immer mal wieder der Wurm drin.“Blaaspijp schweigt weiter, blickt auf das von Kahlig zuvor niedergelegte Gebäck, nickt, während Kahlig doch noch mal das Tablet hervorkramt und den Spielplan seiner Mannschaft öffnet. Er wischt in Richtung September.
„Das Spiel gegen den FC war der Kipppunkt, schätze ich. Danach haben wir alles versucht, taktische Änderungen. Etwas aggressiveres Anlaufen und schon fressen wir gegen Bonn, den SV Budberg und die Dortmunder in drei Spielen neun Tore und sowieso bekommen wir die Flügel nicht dicht. Ständig fallen Tore über die Außen, verdammter Dreck! Achja und Rödinghausen haben ich ganz vergessen. Noch so ein Freakspiel.“Blaaspijp will etwas erwidern, bleibt aber dennoch stumm, also setzt Kahlig nach.
„Ja, wir haben 15 Tore geschossen, könnte man nun auch sagen.“Kahlig wischt auf dem Tablet umher, zeigt Blaaspijp je eine Szene aus der Partie gegen Bielefeld und den KFC Uerdingen. Sein Co-Trainer schaut mit müden Augen auf das digitale Endgerät.
„Solche Dinger bekommen wir immer wieder, keine Idee, was wir da machen können. Heute auch, beide Gegentore über die Außen!“ Kahlig kratzt sich dabei an der Schläfe, er wirkt noch pessimistischer als zuvor.
„An Benji und Janic liegt es nicht, glaube ich. Keine Ahnung. Bin ratlos, irgendwie.“Erstmals ergreift Blaaspijp das Wort:
„Ich hätte da eine Idee […]“13.12.2026; 02:11 Uhr; Parkplatz am Stadion an der Feuerbachstraße Kahlig und Blaaspijp stehen vor einem hellgrauen PKW, wenn sie atmen oder sprechen, dringt Dampf aus ihren Mündern. Es ist eine vergleichsweise kühle Nacht, Temperaturen um den Gefrierpunkt. In den Wohnblöcken, die sich hinter dem Parkplatz erheben, brennen nur noch vereinzelt Lichter. Am S-Bahnhof oberhalb des Stadions stehen zwei junge Männer, beide auf ihre Smartphone blickend.
Kahlig hebt verabschiedend die Hand:
„Lala, mach’s gut! Wenn das klappt, traue ich den Jungs noch einiges zu!“ TuRUs Co-Trainer winkt, hebt den Daumen der rechten Hand und steigt in sein Auto.