Wie gesagt, wäre ich Fan eines Vereins, der von Fehlentscheidungen profitiert, würde ich auch so denken.
Aha.
Wessen Meinung würdest Du denn anerkennen?
Die eines Fans, dessen Verein durch Fehlentscheidungen schon mal abgestiegen ist oder denen die Meisterschaft gestohlen wurde?
Schalke zB, denen in der Nachspielzeit durch einen gaaanz leicht strittigen Freistoß noch die Meisterschaft geklaut wurde?
Oder Dortmund, die in den letzten 2 CL-Finals verpfiffen wurden? (Ja, auch das Finale gegen München war ne Frechheit, auch wenn der Sieg natürlich nicht ausschließlich an den Fehlentscheidungen lag und sportlich sogar halbwegs in Ordnung ging

)
Also, mal bitte ganz konkret:
Welche Vereine sind denn bitte okay, damit sich ein Fan zu Sinn oder Unsinn dieser Aussage
Das komplette System ist nicht für den Eimer. Denn insgesamt wurde es gerechter. Oder siehst du das anders? Gibt es jetzt gleich viele oder mehr Fehlentscheidungen in Summe?
Und kannst du millimetergenau diese 5cm genau wahrnehmen? Was ist bei 4,9 cm? Haben wir dann nicht wieder eine Diskussion?
äußern darf.
Oder anders gesagt:
Ich finde die Aussage des Zitats absolut richtig.
Wir brauchen keinen "besseren" VAR, sondern bessere, stringentere, für die Schiedsrichter einfacher umsetzbare Regeln.
Die Abseits- (oder auch Hand-) Regeln erfüllen diese Bedingung jedenfalls nicht.
Fehlentscheidungen gehören zum Fussball dazu, weil Fussball generell ein Fehlersport ist - soll heißen, man gewinnt in der übergroßen Mehrheit der Fälle nur dann, wenn jemand (Gegner oder eben Schiedsrichter) einen Fehler macht.
(Siehe unser Spiel gegen Hoffenheim gestern - 43 Minuten lang machten beide Teams keine entscheidenden Fehler. Ergebnis: ein "ultralangweiliges, ambitionsloses" Gekicke, wie es die DPA so herrlich sachkundig ausdrückte. Richtig wäre gewesen. "zwei defensiv extrem aufmerksame Mannschaften neutralisierten beide Offensivreihen nahezu vollständig").
Und wenn Schiedsrichter Fehlentscheidungen treffen, hat man halt einen Schuldigen, auf den man "gefahrlos" draufhauen kann.
(Bei eigenen Spielern, die zB einen "schlampigen Pass spielen" oder bei einer Ecke "nicht nah genug am Torschützen standen" ist das etwas schwieriger, weil sich da quasi immer mindestens ein Fan des eigenen Vereins findet, der den Spieler verteidigt. Bei Schiedsrichtern ist das deutlich seltener der Fall.)
Guck Dir, falls Du Lust hast, Dich fremdzuschämen, nach der nächsten Niederlage mal den BVB-Spieltagsthread bei TM.de an. Da wird unter Garantie ein Dutzend User auf den Schiri draufhauen. Und zwar völlig egal, ob der einen Fehler gemacht hat oder nicht. (Ist bei anderen Vereinen bestimmt genauso, beim BVB fällt es mir sympathiebedingt allerdings deutlich häufiger auf.)
Sogar Bayernfans wüten nach Niederlagen gegen den SR.

Langer Rede schwacher Sinn:
Lös Dich für die Argumentation bitte mal von "Deinem" Verein und versuch das Ganze objektiv zu betrachten.
Ist wirklich der VAR das Problem?
Oder sind es nicht wirklich eher die Regeln, die seit Jahrzehnten die Quadratur des Kreises versuchen?
Fussball wird wie erwähnt zu einem Guteil durch Fehler erst spannend. Wennalle Mannschaften stets und ständig fehlerlos spielen würden und der SR ausschließlich objektiv richtige Entscheidungen treffen würde und es für "objektiv richtig" auch keinerlei Grauzonen gäbe, würden Spiele (a) viel besser planbare Ergebnisse liefern und (b) sterbenslangweilige, sterile Angelegenheiten sein.
Und während für viele Fans (und vor allem für die Geldsackverwalter, äh, Vereinsverantwortlichen) sämtlicher Profivereine (a) sehr erstrebenswert ist und der "Sport" durch immer "besere" Spiel- und Wettbewerbsregeln weiter in diese Richtung gedrückt werden soll (Stichwort zB auch "Europacupregeln", auch da ging es den Verfechtern der "Reformen" bei näherem Hinschauen immer nur daru, die Einnahmen des eigenen Vereins zu "optimieren" und die teilnahme an diesem außerhalb Englands lukrativsten Wettbewerb möglichst langfristig planbar zu machen), ist (b) der Tod des "Sports", weswegen mit immer weiter fortschreitender Erhöhung von Planbarkeit und Vorhersagbarkeit immer mehr künstliche "Emotionen" ins Spiel gebracht werden müssen - von allen Seiten.
Dabei spielen auch die Medien eine starke Rolle - wenn Du mir nicht glaubst, kanst Du Dir ja mal den Spaß gönnen, Dir ein paar Spiele aus früheren Zeiten mit Originalton anzuhören und dabei sowohl den Kommentar als auch die Spielergestik-/Mimik besonders aufmerksam zu betrachten. Es ist wirklich ein Augenöffner, wenn man sich bspw anschaut, wie übertrieben im direkten Vergleichg heutzutage (flächendeckend!) gejubelt, lamentiert oder sich gewälzt wird und wie oft das Wort "Emotion" im Reportersprech inzwischen auftaucht.)
Zurück zum eigentlichen Thema - die Regeln sollen Planparkeit in einem grundsätzlich chaotischen Spiel schaffen.
Aber weil das Spiel von Menschen gespielt (und gepfiffen) wird, die eben keine Roboter mit bis auf die letzte Nachkommastelle vorhersag- und planbaren Bewegungen und Entscheidungen sind, wird es 100%-Planbarkeit niemals geben können, die wird aber mit dem VAR immer öfter als das einzig Akzeptierbare deklariert.
Und das kann und wird - egal, welche Entscheidungen der VAR trifft - niemals der Fall sein.
Man kann selbstverständlich über etliche Regeln für den VAR diskutieren, aber man wird keine für alle zufriedenstellende "endgültige" Lösung dafür finden.
Und deswegen würden auch Deine 5cm absolut nichts lösen, sondern lediglich ddie Diskussion verlagern.
Weil man "5cm" genausowenig zu 100% sicher auflösen oder für "den Moment der letztendlichen Ballabgabe" bestimmen kann wie "gleiche Höhe".
Völlig unabhängig, ob die Entscheidung bei Gladbach gegen RBL oder bei SV Hintertupfingen gegen Sportfreunde BitteWer getroffen wird.