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Autor Thema: Die Provinz ruft - FC Sète 34  (Gelesen 41125 mal)

jez

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Re: Die Provinz ruft - FC Sète 34
« Antwort #20 am: 18.Januar 2004, 23:07:17 »

Da auch Colloredo sich bislang im Sturm in seiner Harmlosigkeit übertraf, wurde ich kurz vor Schließung des Transferfensters noch mal aktiv. Nach Empfehlung durch Talentsucher Descamps stößt ein weiterer Spieler aus Haiti zu uns, der 18-Jährige Ricardo Pierre-Louis kommt für 10.000 Euro aus Cavaly. Linksaußen Sébastien Gervais hingegen verlässt den Verein für 28.000 Euro in Richtung Mühlhausen.

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Konnte Fidanis Formkrise bislang nicht ausnutzen: Mickael Colloredo / Aussortiert: Sébastien Gervais


5.Spieltag: Reims - Sète 0:1 (Pierre-Louis 88)
Eindeutig das beste Spiel unter meiner Regie in der Liga. Nachdem Colloredo eine Stunde seine letzte Chance verspielt hatte, wechselte ich den jungen Pierre-Louis ein, der bei seinem Debüt kurz vor Schluß mit einer tollen Einzelaktion für den Siegtreffer sorgen konnte. Damit waren wir nun immerhin bereits wieder auf Tabellenplatz 13 vorgestoßen.

6.Spieltag: Sète - Louhans-Coiseaux 0:0
Auch wenn es im Spiel gegen den Tabellensechsten keine Tore zu sehen gab, konnte dieses Spiel wieder zu leichtem Optimismus verhelfen. Endlich einmal konnten wir den Gegner über nahezu die volle Spielzeit beherrschen, und sogar Escayol zeigte erstmals eine starke Leistung, und wurde zum Mann des Spiels gekürt.

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Endlich die Formkrise überwunden? Jean-Luc Escayol


7. Spieltag: Cannes - Sète 1:3 (Benyachou 1, Gros 68, Pierre-Luis 84)
Ausgerechnet jetzt, da wir allmählich auf dem aufsteigenden Ast waren, stand das Auswärtsspiel beim Topfavouriten Cannes an. Für viele war bereits vor dem Anstoß klar, dass dieses Spiel unser mühsam aufgebautes Selbstvertrauen wieder zunichte machen würde - doch es sollte anders kommen: Nach der frühen Führung durch Benyachou konnte uns Cannes nie ihr eigenes Spiel aufzwingen. Ein Freistoß durch Gros sowie ein von Pierre-Luis abgeschlossener Konter machten unseren überraschenden Triumph perfekt. Dennoch hatte auch dieses Spiel seine Schattenseiten: Torhüter Labruna musste nach 25 Minuten verletzt vom Platz, und wird für drei Wochen ausfallen. Mit Cerrato steht jedoch ein guter Ersatz parat.

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Für drei Wochen die Nummer eins im Kasten: Spaßvogel Frédéric Cerrato
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jez

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Re: Die Provinz ruft - FC Sète 34
« Antwort #21 am: 18.Januar 2004, 23:10:08 »

8. Spieltag: Sète - Sannois SG 1:1 (Pierre-Luis 44)
Ein typischer Fall von dumm gelaufen. In einem haushoch überlegen geführten Spiel gelingt uns nur ein mageres 1:1 gegen den Abstiegskandidaten aus Sannois. Ersatzkeeper Cerrato bekam gerade mal einen Ball aufs Tor, und den konnte er gleich wieder aus dem Netz fischen. Zum Glück fällt Labruna nur noch für zwei weitere Spiele aus...

9. Spieltag: Bourg-Péronnas - Sète 4:0
Das Gastspiel beim überraschenden Tabellenzweiten Bourg-Péronnas endete in einer einzigen Katastrophe. Cerrato griff gleich bei den ersten beiden Bällen daneben, in der zweiten Halbzeit folgte ein Fehlpaß nach dem anderen - gekrönt wurde das Ganze noch von einer dreiwöchigen Verletzung von Chalier und der Gelb-Roten Karte für den gerade eingewechselten Rouve.

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Gab nach Verletzungspause gegen Bourg-Péronnas den langersehnten Saisoneinstand: Olivier Calabuig
Daneben: Christophe Rouve erhielt für seine Aktion die Zitrone des Tages


10. Spieltag: Sète - Wasquehal 1:2 (Pierre-Luis 16)
Die Niederlage gegen Bourg-Péronnas versetzte uns wohl doch einen größeren Knacks als erhofft. Wieder wurde uns eine schwache Abwehrleistung zum Verhängnis, glücklicherweise das vorerst letzte Spiel mit dem enttäuschenden Cerrato im Tor.

11. Spieltag: Tours - Sète 0:5 (Escayol 1, Pierre-Luis 20, 45, 51, 55)
Was für ein Spiel! Alles was in den letzten Spielen schiefging klappte heute. Pierre-Louis konnte sich mit seinen zahlreichen Alleingängen wohl jetzt endgültig in die Herzen der Fans spielen, die Innenverteidigung ließ hinten nichts anbrennen & Labruna feierte ein gelungenes Comeback.

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Hielten den Laden hinten dicht: Jean-Luc Escayol und Abdeloualid Kharazzi


12. Spieltag: Sète - Cherbourg 1:0 (Pierre-Luis 25)
Nach dem Schützenfest in der letzten Woche nicht minder wichtige drei Punkte gegen den Abstiegskonkurrenten aus Cherbourg, nachdem Pierre-Luis per Kopfball abstauben konnte.


Nach zwölf Spieltagen Zeit für ein kurzes Zwischenfazit: Zweimal konnte sich die Mannschaft aus einer leichten Formkrise befreien, so daß wir uns auf einem guten Mittelfeldplatz befinden. Alles in allem sind mir die Leistungen allerdings noch zu wechselhaft; Ausfälle von Labruna, Kharazzi, Gros oder Pierre-Louis wären über längere Zeit kaum zu kompensieren. Dennoch: Wenn es uns gelingt die Leistungen zu stabilisieren, sollte der Abstieg kein Thema sein.

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jez

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Re: Die Provinz ruft - FC Sète 34
« Antwort #22 am: 21.Januar 2004, 22:11:32 »

13. Spieltag: Angouleme - Sète 0:3 (Pierre-Luis 63, Kharazzi 66, Saint-Jean 82)
Wenn man viele Chancen auslässt rächt sich dies normalerweise - nicht aber hier, nach überlegener erster Halbzeit folgt eine um so rationalere zweite: drei Chancen, drei Tore.



Am folgenden Sonntag ließ mir Präsident Anfosso die Ehre zuteil kommen, zusammen mit ihm und ein einigen seiner Geschäftsfreunde in seinem Stammrestaurant zu essen - oder besser: zu dinieren. Mir war bisher nicht bekannt daß man Fisch in solch kleinen Portionen zu solch horrenden Preisen servieren konnte, aber glücklicherweise war ich ja eingeladen. Nachdem die anderen lange fertig waren, und auch mein Appetit sich allmählich dem Ende entgegenneigte, nutzte Anfosso die Gelegenheit mir für meine bisherige Arbeit zu danken. Ich wiederum nutzte die Gelegenheit, um auch ihm stolz in sicher fast akzentfreiem Französisch etwas mitzuteilen. Unter schallendem Gelächter brach ich den Versuch frühzeitig ab und erklärte ihm in englisch, daß ich den Trainerstab gerne erweitern würde. Die Trainingsergebnisse waren meiner Meinung nach trotz zuletzt guter Ergebnisse bisher äußerst bescheiden!

Im Laufe der Woche konnten wir so Alain Blachon als Co-Trainer verpflichten, ihm folgten Didier Vandenabeele und Patrick L'Hostis, womit nun endlich auch ein kompetenter Torwarttrainer im Verein ist.
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Frisches Blut auf dem Trainingsplatz: Torwarttrainer Patrick L'Hostis, Hilfstrainer Didier Vandenabeele


14. Spieltag: Sète - Gazélec 2:0 (Pierre-Luis 27, 85)
Hätte Ludovic Gros vor dem Spiel ein wenig mehr Zielwasser getrunken, wäre das Spiel bereits Mitte der ersten Halbzeit entschieden gewesen. Alleine in der ersten Halbzeit feuerte er acht mal aus der Distanz aufs Tor, und traf dabei mit zwei Freistößen den Pfosten.

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Einmal mehr der entscheidende Mann auf dem Platz: Ricardo Pierre-Louis
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Re: Die Provinz ruft - FC Sète 34
« Antwort #23 am: 21.Januar 2004, 22:12:28 »

Vier Siege in Folge, viermal kein Gegentor kassiert. In der Tabelle langsam in Schlagdistanz zu den Aufstiegsplätzen - die Fans beginnen langsam mehr zu erwarten, von Abstieg spricht inzwischen niemand mehr. Trotzdem versuch ich die Euphorie in Grenzen zu halten - bei den letzten Gegnern handelte es sich ausnahmslos um Mannschaften aus der unteren Tabellenhälfte. Der erste wirkliche Prüfstein für unsere vermeintlich starke Form würde am folgenden Wochenende im Stade Nungesser auf uns warten: Valenciennes, derzeit Tabellenzweiter und einer der hochgewetteten Aufstiegsaspiranten. Sollten wir dieses Spiel gewinnen, wäre sogar ich bereit unser Saisonziel nach oben zu korrigieren.

15. Spieltag: Valenciennes - Sète 2:0
Nur pures Glück und die Abseitsentscheidung des Linienrichters konnte uns gleich nach Spielbeginn vor einem frühen Rückstand bewahren, doch richtig wach wurden wir erst kurz vor Ende der ersten Halbzeit, als Gros sein übliches Freistoß- und Distanzschußfeuerwerk abbrannte. Zu Beginn der zweiten Halbzeit dann der Skandal: Escayol sah meiner Meinung nach völlig unberechtigt die rote Karte. Ab diesem Zeitpunkt war es ein Spiel auf ein Tor, dem wir leider nicht mehr lange standhalten konnten.

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Jean-Luc Escayol: Entschied ein Fehlentscheid das Spiel?


Die Pokalauslosung bescherte uns für die siebte Runde ein machbares Los: Der Amateurclub Les Lilas wird in einer Woche nach Sète reisen.

16. Spieltag: Sète - Beauvais 2:0 (Pierre-Luis 83, 90)
Der Einspruch gegen Escayols Sperre wurde abgelehnt. Neben ihm fehlten auch noch die beiden gelbgesperrten Liron und Benyachou, weshalb ich für dieses Spiel die Abwehr völlig umkrempeln musste. Unter anderem gab ich dem jungen Raiko Mutle eine weitere Chance als linker Außenverteidiger. Entgegen aller Befürchtungen hielt die Notabwehr bis in die Nachspielzeit - dafür aber zeigte der Sturm 80 Minuten lang Abschlussprobleme, erst Pierre-Louis konnte wiedereinmal mit einem Doppelschlag für die Entscheidung sorgen.

7. Pokalrunde: Sète - Les Lilas 2:0 (Calabuig 12, 45)
Die Favouritenrolle konnten wir voll bestätigen, anstelle von Labruna hätte ich mich auch selbst zwischen die Pfosten stellen können. Lediglich die Chancenverwertung, allen voran durch Gros, ließ nicht zum ersten Mal zu wünschen übrig.

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Olivier Calabuig: Saisontor Nummer 1 und 2 für den Sohn des Ex-Trainers
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Re: Die Provinz ruft - FC Sète 34
« Antwort #24 am: 05.Februar 2004, 10:17:04 »

Tolle Story!

Mir gefallen vor allem die Bilder der Spieler, welche in den jeweiligen Spielen fur Aussehen gesorgt haben. Das ist
fast so als würde man Zeitung lesen.  ;)

Und dieser Pierre-Luis ist ja wirklich ein Glücksgriff!


Aber wann gehts weiter?  ???
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jez

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Re: Die Provinz ruft - FC Sète 34
« Antwort #25 am: 05.Februar 2004, 10:50:00 »

Vielen Dank!
Dieser Pierre-Luis verwundert mich auch, so starke Werte hat er eigentlich gar nicht. Aber besser nicht drüber nachdenken solange er seine Leistung bringt :)

Mal sehen wanns weitergeht, bin seit zwei Wochen an meinem Stoke City-Spiel hängengeblieben ;)
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Re: Die Provinz ruft - FC Sète 34
« Antwort #26 am: 07.Februar 2004, 11:13:32 »

Heute morgen war es endlich so weit. Niemand konnte mich mehr von einer weiteren bitteren Erfahrung bewahren. Und der einzige, der es doch gekonnt hätte, wollte nicht. Ich zitterte am ganzen Körper, doch ich hatte den Entschluß gefasst: Heute würde ich das erste Mal alleine in die Fußgängerzone Sètes einkaufen gehen, und dabei endlich die vor zwei Monaten geschossenen Fotos abholen. Außerdem ging mein Konservendosenvorrat an Ravioli und Gemüse allmählich zu Ende. Wochenlang hatte ich unseren luxemburgischen Hilfstrainer Alex Wilhelm bearbeitet dies für mich zu erledigen, doch er weigerte sich. So würde ich doch nie französisch lernen, und überhaupt, außer den 500 Metern von meiner Wohnung bis zum Stadion und Trainingsgelände hätte ich ja fast noch gar nichts von der Stadt gesehen. So ein Schwachsinn, schließlich war ich ein beschäftigter Mann!

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Ort des Grauens: Die Fußgängerzone in Sète


In den folgenden zwei Stunden wurde klar, daß es mit Fremdsprachenkenntnissen im Süden Frankreichs nicht weit her ist. Kein Deutsch, schlechtes Englisch. Ich musste tatsächlich versuchen Französisch zu sprechen!



Im Endeffekt führten Zeichensprache und Langenscheidt-Wörterbuch doch noch zu den Bildern, womit ich Stadt und Umgebung endlich ein wenig vorstellen kann:




Eine Lage wie sie wohl nur wenige Städte vorweisen können: Die Stadt liegt am Fuß und an den Hängen des Mont St-Clair, eines Kalkfelsens der 184 m hoch über dem sogenannten "Bassin de Thau" aufragt; die einstige Insel im Golfe du Lion ist nur durch zwei schmale Sandstreifen mit dem Festland verbunden, über die die Nationalstraße N112 geführt wird.

Die an der östlichen und nordöstlichen Flanke des Berges gelegene Neustadt reicht bis zum Meer und wird von mehreren Kanälen durchzogen. Weiter westlich liegt das Stade Louis Michel (mit Kreis markiert), es befindet sich in direkter Blicklage zum Bassin de Thau.
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Re: Die Provinz ruft - FC Sète 34
« Antwort #27 am: 07.Februar 2004, 11:14:50 »


Sète hat den bedeutendsten Fischereihafen und insgesamt zweitgrößten Handelshafen der französischen Mittelmeerküste, was zahlreiche Industriebetriebe wie z.B. chemische Industrie (Dünger), Zement- und Sägewerke, Nahrungsmittelindustrie (Oliven- und Gewürzfabriken, Fischkonservenfabriken) in die Stadt locken konnte. Mehrere Fährverbindungen nach Spanien, u.a. nach Barcelona, stehen täglich auf dem Fahrplan.




Von Sète erstreckt sich ein knapp 15 Kilometer langer Sandstrand bis zum berühmten Cap d'Agde, dennoch ist die Gegend um Sète weit weniger überlaufen wie die Tourismuszentren um Marseille, Nizza, Montpellier oder Cannes.
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Jardel

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Re: Die Provinz ruft - FC Sète 34
« Antwort #28 am: 08.Februar 2004, 03:54:06 »

jez momentan die beste story unter den momentan aktuellen...verfolge auch nur die da. klasse arbeit ;)
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Alter_Schwede

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Re: Die Provinz ruft - FC Sète 34
« Antwort #29 am: 08.Februar 2004, 10:46:44 »

Was jez? So ein toller Strand und du warst noch nicht darussen? Aber erst die Arbeit dann das Vergnügen...  ;)
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jez

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Re: Die Provinz ruft - FC Sète 34
« Antwort #30 am: 09.Februar 2004, 10:32:32 »

Danke :D

@Alter Schwede: Ich bin schon die ersten Trainingspläne für den Sommer am schmieden. Mit Liegestuhl, Sonnenschirm und Cocktails liege ich bei 36°C im Schatten am Strand, und lasse meine Mannschaft Beachfootball spielen (oder wie auch immer man so etwas nennt). Ab und zu wende ich mich dem übrigen Strandgeschehen ab, drehe ich mich in deren Richtung und werfe ein paar intelligente Bemerkungen ein, oder lasse mir vom Co-Trainer ein Eis holen. Perfekt!
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Scampolo

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Re: Die Provinz ruft - FC Sète 34
« Antwort #31 am: 09.Februar 2004, 12:23:10 »


Hallo jez ! Ich hätte vielleicht auch besser nach Südfrankreich statt nach Südamerika gehen sollen, wenn ich mir das so anschaue. Bei mir ist es (lt. CM) schon seit 5 Spieltagen konstant 38 Grad ! Und mein Co denkt nicht im Traum daran, Eis zu holen !

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Alter_Schwede

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Re: Die Provinz ruft - FC Sète 34
« Antwort #32 am: 03.März 2004, 08:55:10 »

Juhu! (geht wieder  ;))

Bist wohl etwas zu lange am Strand verweilt  8)?

Naja deine Hautfarbe sieht jetzt bestimmt interessant aus...
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jez

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Re: Die Provinz ruft - FC Sète 34
« Antwort #33 am: 03.März 2004, 16:37:46 »

@ Schwede:
Die Chefsekretärin hat mich mit ausreichend Sonnencreme eingerieben ;D

@ Scampolo:
Nach dem Titel schlägt man sich doch jetzt wahrscheinlich dir ein Eis zu bringen ;)
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Re: Die Provinz ruft - FC Sète 34
« Antwort #34 am: 06.März 2004, 11:18:59 »

17. Spieltag: Romorantin - Sète 2:2 (Benyachou 23, Pierre-Luis 86)
Lange haben wir gegen den Abstiegskandidaten aus Romorantin zurückgelegen; ehe Pierre-Loius in der Schlussoffensive den glücklichen Ausgleich markieren konnte.

18. Spieltag: Sète - Dijon 3:0 (Rokia 20, Benyachou 29, Pierre Louis 45)
Nach einem frühen 2:0 konzentrierte sich Dijon voll und ganz darauf unsere Mannschaft zusammenzutreten. Ein Skandal: Calabuig, Douillet und ausgerechnet auch noch der zuletzt immer wichtiger werdende Benyachou mussten das verletzt Feld verlassen, und werden jeweils zwei bis vier Monate ausfallen - und für Dijon setzte es gerade mal eine gelbe Karte.

19. Spieltag: Raon-l'Etape - Sète 0:2 (Saint-Jean 67, Pierre Louis 84)
Das Haiti-Duo Saint-Jean und Pierre Louis mit einer Glanzvorstellung; ansonsten ein eher wenig spektakuläres Spiel.

Schnell gehandelt: Zwei Tage nach dem Spiel konnte eine sehr vielversprechende Neuverpflichtung unter Dach und Fach gebracht werden: Der erfahrene simbabwische Nationalspieler Norman Mapeza wird ab sofort für den Langzeitverletzten Benyachou ins defensive Mittelfeld rücken.



8. Pokalrunde: Sète - Nancy 5:6 n.E. (1:1)
Vielleicht DAS Highlight der Saison: Ein Pokalspiel gegen den Tabellenzweiten der zweiten französischen Liga, mit dem ehemaligen Weltklassestürmer Alen Boksic in seinen Reihen. Für den zuletzt wiedermal enttäuschenden Escayol darf Karoum erstmals in der Saison von Beginn ran - und erzielt auch gleich nach einer Ecke das 1:0! Dumm nur, daß er in dem sehr ausgeglichenen Spiel mit einer fehlgeschlagenen Abwehraktion kurz nach der Halbzeitpause auch den Ausgleich verschuldete...

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An beiden Toren der ersten 90 Minuten aktiv beteiligt: Aissa Karoum
Daneben: Beim entscheidenden siebten Elfmeter versagtem ihm die Nerven: Außenverteidiger Yannick Liron
« Letzte Änderung: 06.März 2004, 11:20:09 von jez »
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Re: Die Provinz ruft - FC Sète 34
« Antwort #35 am: 06.März 2004, 11:20:58 »

20. Spieltag: Sète - Nimes 2:0 (Pierre Louis 15, 38)
Dank eines Doppelpacks von Pierre-Louis in der ersten Halbzeit gelingt es uns den Tabellenführer aus Nimes zu stürzen; großer Dank hierfür gebührt allerdings zum wiederholten Male Torhüter Olivier Labruna und den gnädigen gegnerischen Stürmern.

21. Spieltag: Sète - Libourne 2:0 (Pierre Louis 9, 17)
Der Unterschied zum letzten Spiel: Diesmal versagen unseren Spielern vor dem Tor reihenweise die Nerven. Gleich bleibt jedoch das Rezept zum Erfolg - ein Doppelpack von Pierre-Louis entscheidet schon früh das Spiel.

Mit diesem Erfolg geht es in die Winterpause - bei der derzeitigen Form hätte ich gerne noch ein paar Spiel drangehängt. Aber auch so ist es ein toller Anblick, das Team nun auf dem vierten Tabellenplatz überwintern zu sehen:



Da ich in der zweiten Mannschaft lieber die jüngeren Spieler zum Zuge kommen lasse, und ich in der ersten Mannschaft keine Chance mehr für sie sehe, lasse ich einige der älteren Semester für nicht erwähnenswerte Beträge den Verein wechseln; darunter auch der zu Saisonbeginn in der Innenverteidigung gesetzte David Laurent.

Allerdings finden auch zwei Talentsucher Rob Campkin zufolge sehr talentierte junge Spieler den Weg ins Stade Louis Michel, und das für insgesamt 12.000 Euro:
- Hamid Gragnic (22) vom Carioca FC - komplettiert das Haiti-Trio, einsetzbar als Verteidiger und im defensiven Mittelfeld (10.000 Euro)
- Sergio Armando Ceja (23) - junger Mexikaner vom dortigen Erstligisten Veracruz Sporting für das zentrale Mittelfeld (2.000 Euro)

Gragnic wird sofort an die Seite von Kharazzi in die Innenverteidigung rutschen, während Ceja als Alternative zu Gros aufgebaut werden soll.
« Letzte Änderung: 06.März 2004, 11:22:25 von jez »
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Re: Die Provinz ruft - FC Sète 34
« Antwort #36 am: 06.März 2004, 14:13:39 »

8)

Lang genug gequengelt und siehe da... es geht weiter!  ;)

Sieht ja ganz gut aus die Tabelle...  8)


Wann spielt der Pierre Louis eigentlich mal für Haiti?

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jez

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Re: Die Provinz ruft - FC Sète 34
« Antwort #37 am: 06.März 2004, 15:24:31 »

Verdient hätte er es...aber Haiti hat im ganzen Kalenderjahr 2003 nicht ein Spiel absolviert. März 2003 gehts in der WM-Quali gegen die Bahamas. Mal sehen ob er da randarf ::)
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Re: Die Provinz ruft - FC Sète 34
« Antwort #38 am: 07.März 2004, 00:09:20 »

Bei diesem Tabellenstand war klar: Präsident Anfosso war mehr als zufrieden mit meiner Arbeit. Doch das er mich gleich zu seiner exklusiven kleinen Silversterfeier in seine Villa einladen würde, damit hatte ich nicht gerechnet. Mit ein paar Gläschen Rotwein und gutem französischen Essen wurde das Ganze trotz immer noch allseitigem Gelächter über meine Französischkenntnisse ein angenehmer Abend, wenn auch teilweise recht steif.

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Gutes Essen, lecker Wein - so soll ein netter Abend sein ;)


Gegen Mitternacht dann war Anfosso in seinem Element, und dirigierte die beiden extra für sein seit Jahren über die Stadtgrenzen hinaus bekanntes Feuerwerk engagierten Männer, wann und zu welcher Sekunde was zu zünden hatte. Die beiden schienen davon jedoch ganz und gar nicht angetan, hatte Anfosso die beiden doch bereits vorher schon eine halbe Stunde mit seinen Instruktionen malträtiert.



Zum Highlight des Spektakels trat er dann an mich heran, ganz und gar nicht mehr über beide Backen strahlend: "Sehen Sie, selbst Leute aus Montpellier reisen an um dieses Feuerwerk erleben zu können. Es gibt in diesen Zeiten nicht viele Dinge auf die wir in Sète stolz sein können; im Februar wird die Werft ihre Arbeit einstellen und die Arbeitslosenzahlen werden sich weiter erhöhen. Die Menschen in dieser Stadt sind dankbar für jeden Funken Hoffnung der ihnen gegeben wird. Und ich werde Ihre Arbeit so gut es geht unterstützen, um ein solches Zeichen zu setzen, so wie damals..."

"Wie damals?" unterbrach ich ihn. "Was war damals?" Bis dato hatte ich mich noch nicht groß um die Vergangenheit des Vereins gekümmert. Weniger aus mangelndem Interesse, sondern mehr aus Mangel an Zeit. Schließlich bildete ich mich jeden Abend vier bis fünf Stunden für meinen Job weiter; und gerade jetzt konnte ich Stoke City im Meisterschaftskampf der Saison 2010/11 im Championship Manager nicht alleine lassen.

Anfosso packte mich an der Schulter, und führte mich unbemerkt von den anderen Gästen in seinen Keller. Mehrmals warf ich ihm fragende Blicke entgegen, doch er schwieg beharrlich. Sein Gesichtausdruck hatte sich jedoch abermals geändert; die Traurigkeit war gewichen, und ich meinte Anzeichen von Stolz darin zu erkennen. Aber erst nachdem wir im letzten Winkel des weiträumigen Kellers angelangt waren, murmelte er ein paar unverständliche Worte in meine Richtung - doch ich verstand auch so: Hinter dieser Tür befand sich etwas, was er nicht jedem zeigen würde. Und es würde keine Modelleisenbahnanlage sein...
« Letzte Änderung: 07.März 2004, 00:14:21 von jez »
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Re: Die Provinz ruft - FC Sète 34
« Antwort #39 am: 08.März 2004, 17:22:41 »

Anfosso öffnete die Tür und schaltete das Licht ein, und ich musste beinahe schon mich am Türrahmen festhalten um nicht von dem mir entgegenstrahlenden Grün-Weiß überrollt zu werden, die die Vereinsfarben des FC Sète 34 darstellen.

Mein erster Blick fiel auf die Trophäensammlung. Was dort neben-, über- und untereinander stand konnten nicht nur Auszeichnungen für Wald- und Wiesen Amateurturniere gewesen sein.



Leicht peinlich berührt nichts über die Vergangenheit des Vereins zu wissen, fragte ich ihn nach den Erfolgen, die dem FC Sète solche Trophäen eingebracht hatten. Doch er schien darüber nicht verstimmt, sondern sogar dankbar zu sein. Denn diese Frage nutzte er als Gelegenheit, die Bedeutung jedes einzelnen Pokals und jedes einzelnen Fotos ausführlich zu erklären.

"Wissen Sie", erklärte er, "in den zwanziger Jahren hat Sète den großen Vereinen in der Region in nichts nachgestanden. Dreimal stand der Verein im Pokalfinale, jedoch ohne den Titel in diese Stadt holen zu können. Die Finalniederlagen gegen Marseille und Montpellier waren natürlich sehr bitter, aber dann kamen die goldenen dreißiger Jahre. Nach dem Pokalsieg 1930 gegen den Racing Club de Paris stand Sète plötzlich für eine kurze Zeit im Mittelpunkt ganz Frankreichs. Und vier Jahre später, im Jahre 1934, hat sich der Verein in den Geschichtsbüchern unsterblich gemacht - das Double, Meister und Pokalsieger - als erster Verein in Frankreich überhaupt. Nicht Marseille, Montpellier oder einer dieser starbesetzten Vereine aus Paris. Nein, der FC Sète. Diese Ehre und diesen Stolz wird uns selbst der größte Neid oder der dickste Geldbeutel nicht mehr nehmen können."

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Die Helden von 1934 - Vorne: Gasco, Miquel, Beck, Cabannes, Dougall, Benouna
Hinten: Clairon, Edwards, Llense, Puga, Chardar


Fünf Jahre später folgte der zweite Meistertitel und bisher letzte nationale Titelgewinn, nicht zuletzt Dank des ungarischen Stars Koranyi. Einmal, im Jahre 1942, konnte noch das Pokalfinale erreicht werden. Doch ab nun ging es stetig bergab: Nach Kriegsende wurde der Ligabetrieb in Frankreich wieder aufgenommen, doch die Titel wurden ab nun an andere verteilt. 1954 dann folgte der Abstieg aus der ersten Liga, doch auch die zweite und die dritte Liga konnte man später nicht einmal mehr halten. Der Verein war wie so viele Traditionsvereine in der Versenkung verschwunden. Und nun hatte laut Anfosso eine ganze Stadt Hoffnung gefasst, aus eben dieser Versenkung wieder aufzutauchen. Zweite Liga, man wäre wieder auf der Landkarte des französischen Fußballs vertreten. Mit glänzenden Augen beendete er seinen Monolog "Einmal in meinem Leben möchte ich diese Begeisterung in der Stadt selbst erleben. Einmal will ich noch erleben, daß der SC Montpellier mit zitternden Knien in unserem Stadion antritt anstatt uns auszulachen."

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Sorgten 1939 für den letzten Titel - Vorne: Brusseaux, Escola, Koranyi, Danzelle, Pellegrino
Hinten: Laurent, Balmanya, Mercier, Franquès, Bertrand, Schmitt


Als wir gegen halb vier die Kellertreppe wieder emporstiefelten, waren die übrigen Gäste bereits alle gegangen. Anfossos Ehefrau feuerte eine Salve Beschimpfungen gegen ihren Mann; er hätte sich doch zumindest verabschieden können. Doch das konnte ihn nicht aus der Ruhe bringen. Er lächelte nur, und fragte mich wie mir denn das Feuerwerk gefallen habe. "Gut" sagte ich, stieg in das herbeigerufene Taxi, und ließ mich fünfzehn Minuten später müde in mein Bett fallen.
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