Ich kann natürlich kein ausgeklügeltes Patentrezept anbieten. Alles, was ich weiß, ist: 15% der Krankenkassenkosten gehen für Arzneimittel drauf. An genau diesem Punkt wird am meisten gespart, mit verheerenden Auswirkungen für die Apotheken. Von 100 umgesetzten Euro bleiben dem Apotheker zur Deckung aller Unkosten noch fünf Euro!
Von 100 Euro Umsatz blieben dem Apotheker 2002 sogar nur 50 Cent. Wenn man jetzt berücksichtigt, dass der durchschnittliche Umsatz einer Apotheke 2002 bei 1,44 Mio. Euro lag, blieben dem Apotheker immerhin noch 72 000 Euro pro Jahr. In den Jahren davor waren es allerdings noch deutlich mehr.
Gespart wird also auch hier hauptsächlich zu Lasten der Apotheken. Meine Frage nun: was ist mit den anderen 85%, die die Krankenkassen ausgeben? Davon wird kaum gesprochen.
Trotz der ganzen Spartiraden haben die Ausgaben der gesetzlichen Krankenversicherung für Arzneimittel stetig zugenommen und der Anteil von der Anteil von 15,6 % war 2002 der Höchste der letzten 10 Jahre. Also scheint entweder auch bei den anderen gekürzt worden sein, oder bei den Apotheken doch nicht so stark.
Ich will jetzt hier gar nicht bestreiten, dass die Apotheken auch Opfer bringen, aber die Sichtweise, die du hier vertritts erscheint mir doch recht eindimensional. Allerdings kann man das dir als direkt Betroffenen natürlich auch nicht verübeln.

Was ich mit Sicherheit nicht machen will, ist die Reformen schön reden. Da mögen in vielen Punkten Fehler gemacht worden sein, aber den generellen Versuch die steigenden Arzneimittelausgaben einzudämmen, halte ich nicht für falsch. Es kommt dann eben auf die Details an, mit denen ich mich zugegebenermaßen aber nicht auskenne.
P.S.: Die Daten habe ich von der "Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände" und welche von 2003 hab ich leider nicht gefunden.