Ist nicht der Großteil an Spieleindustrie "Verschwörungstheorie"?

GTA 5 haben alle bereits im Regal stehen - bloß in weniger hübsch. Und so ist es im Prinzip auch fast mit allen anderen Spielen. Trotzdem ist natürlich was dran, dass wohl noch nie so wenig Abstand zwischen zwei direkt aufeinander folgenden Konsolengenerationen bestand -- im Prinzip ist da bereits ein gut ausgerüsteter Mittelklasse-PC stärker, und auch für GTA braucht man nicht zwingend Monsterhardware (zumal die Konsolenversion auf 30fps läuft). Laut GS reicht da eine 280x für durchgehend hohe Details, eine 200-250-Euro-Grafikkarten, und selbst ein Core i3 macht sich gar nicht mal superschlecht.
http://www.techspot.com/review/991-gta-5-pc-benchmarks/page6.htmlIch mag GTA eigentlich auch ganz gern, werde es mir vielleicht irgendwann holen. Aber dieser ganze Technikwahn -- ich bin jetzt seit 8bit-Zeiten dabei und habe schon einige "echte" Sprünge erlebt -- bis zu einem gewissen Zeitalter ging das Hand in Hand: die Optik wurde immer ausgefeilter, das Spieldesign auch, das ging Hand in Hand. Das hat sich ein bisschen gedreht. Die letzten 15 Jahre zeigten, dass bessere Optik höhere Entwicklungskosten bedeuten, die sich wieder amortisieren müssen; im Kern viel verbessert hat sich hingegen wenig. Also sind es meistens die Spiele gewordenen Kino-Sommerblockbuster a la Transformers-Filme, die Krach-Kawumms-Spiele, die sich so was leisten können: immer massentauglicher, bloß niemanden verprellen, möglichst begradigt, keine Ecken, keine Kanten. So was ist spaßig. Langfristig begeistern tut es mich aber (oft) nicht mehr; das meiste schon mal gespielt, bloß in komplexer. Und eine 300-Euro-Graka dafür kaufen tue ich auch nicht mehr.
Passend zum Thema: die eher lowtech Servants Of The Mushroom Cloud in Wasteland 2. Selbstmordmönche, die einen Atomsprengkopf als Gott anbeten. In einem Rollenspiel, in dem es anders als in Skyrim und Co. (das ich auch mag!) noch ein bisschen mehr Komplexität hinter Charakter- und Kampfsystem gibt; man sich also ein wenig tiefer damit auseinander setzen kann, statt auf Sightseeingtour zu gehen und Mobs per Links- und Rechtsklick zu verdreschen. Ich musste grinsen, als einer davon seine Taschenatombombe zündete -- und die Party nackt dastand, weil der Impact ihr die Klamotten vom Leib brannte.

Und ein Interview mit ein paar Gründungsmitgliedern von Bioware, die selbst einsehen, dass Dragon Age die Blockbuster-Version von Baldur's Gate war: hübscher anzusehen, aufwändiger, teurer, populärer. Aber besser als dieser Titel, der bald zwanzig Jahre auf dem Buckel hat?
http://www.pcgamesn.com/sword-coast-legends/inside-sword-coast-legends-back-to-baldurs-gate-with-the-director-of-dragon-age-origins Ich denke, gerade als FM-Spieler weiß man eh, dass mehr Polygone nicht gleich mehr Spielspaß bedeutet, zwingend (kommt aufs Spiel an, klar).