Ich kann mir zu LA Noire irgendwie noch keine Meinung bilden. Einerseits faszinieren mich die Atmosphäre, die großartigen Gesichtsanimationen, die interessanten Figuren. Andererseits ist es häufig so, daß ich die Fallauflösungen als zu simpel oder zu schnell empfinde. Ich bin beim ersten Lipstick-Killer-Fall (also noch nicht sonderlich weit), ich hatte 2 Verdächtige, der eine saß zum Verhör im Polizeirevier, den anderen sollte ich holen; plötzlich ist der Fall zu Ende, nur weil ich die Tatwaffe finde?? Da hätte ich gerne noch 1-2 Verhöre geführt, und was ist mit Fingerabdrücken?
Wobei diese Dinge auch zum Nochmal-Spielen motivieren, denn hätte ich mich zum Verhör von Verdächtigen 1 entschieden, bevor ich Verdächtiger 2 hole, wäre der Fall wohl anders ausgegangen.
So gesehen ist LA Noire gar nicht so linear, da man sich durch bestimmte Entscheidungen oder ganz einfach durch schlechtes Verhören ja immer wieder Story-Türen zuschlägt. Den Fall löst man irgendwie immer - kann man eigentlich auch den Falschen einbuchten? Da liest man im Netz ja viel wiedersprüchliches.
Irgendwie ist es schade, denn hätte man dem Spieler nur einen kleinen Tick mehr Freiheit zugestanden (z.B. wann man die Ermittlungen beenden will oder wen man am Ende festnimmt), dann wäre LA Noire nicht nur ein gutes, sondern ein großartiges Spiel geworden.