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Autor Thema: Leonardo Da Vinci  (Gelesen 2313 mal)

Atahualpa

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Leonardo Da Vinci
« am: 09.Mai 2004, 08:24:32 »

Ich glaub jeder von Euch wird schon mal was über Leonardo Da Vinci gelesen haben.
Ich geb zu das ich nicht unbedingt ein Kenner von Personen des Mittelalters bin, aber Da Vinci hat mich schon fasziniert, als ich noch ein kleiner Indianer war ;D

Ne im Ernst, ich hab mal ein Referat darüber gehalten, hab ne eins bekommen (stolzbin :D)


Für alle unwissenden die nichts über Da Vinci wissen, hier eine kleine Zusammenfassung.

Zur Person:
Leonardo da Vinci wurde am 15. April 1452 in der toskanischen Stadt Vinci als uneheliches Kind geboren. Sein Vater war der wohlhabende Notar Ser Pietro, seine Mutter ein Bauernmädchen namens Caterina. Da Vinci entsprach dem Idealbild der Renaissance von einem universell gebildeten Menschen. So betätigte er sich als Maler, Bildhauer, Architekt, Ingenieur und Wissenschaftler. Seine wissenschaftlichen Studien nahmen zahlreiche Entwicklungen der modernen Naturwissenschaften vorweg, insbesondere auf dem Gebiet der Anatomie, Optik und Hydraulik. Leonardo da Vinci starb am 2. Mai 1519.



Leonardo da Vincis Lebenslauf:
Leonardo da Vinci arbeitet zunächst als Volontär beim florentinischen Maler und Bildhauer Andrea del Verrocchio (1459-1476). Während dieser Zeit entwarf er vor allem Marmor- und Bronzestatuen. Bereits 1472 wird da Vinci in die Malergilde aufgenommen. Ab 1478 war er dann selbstständiger Meister. Um 1482 trat er in den Dienst beim Mailänder Herzog Ludovico Sforza, bei dem er vor allem als Ingenieur und Architekt während der Kriege arbeitete. 1500 kehrte Leonardo da Vinci nach Florenz zurück, wo er ab 1502 für Cesare Borgia arbeitete, wiederum als Architekt und Ingenieur. 1506 ging da Vinci nach Mailand zurück, um für den französischen Gouverneur Charles d’Amboise zu arbeiten. 1507 wurde er Hofmaler des französischen Königs Ludwigs XII. Zwischen 1514 und 1516 (Patronat Leo X) lebte Leonardo da Vinci im Vatikanischen Palazzo de Belvedere in Rom und befasste sich mit wissenschaftlichen Studien. 1516 reiste da Vinci nach Frankreich um für Franz I zu arbeiten und verbrachte seine letzten Jahre im Château de Cloux in der Nähe von Amboise.


Da Vinci war ja seiner Zeit weit voraus, er entwickelte Technische Zeichnungen die teilweise erst im 20 Jahrhundert verwirklicht wurden.
Dazu zählt auf alle Fälle das Fluggerät.


Leonardo da Vinci und Flugtechniken:
Leonardo da Vinci befasste sich bei seinen naturwissenschaftlichen Studien auch mit dem Vogelflug.

Aus seinen Forschungen resultierten dann seine Entwürfe für Fluggeräte mit denen die Menschen fliegen können sollten. Dabei ging Leonardo da Vinci aufgrund seiner Studien zum Vogelflug, davon aus, dass sich der Mensch, wie der Vogel, mit seiner Muskelkraft durch die Lüfte bewegen sollte. So entwarf da Vinci auch ein Fluggerät mit beweglichen Flügeln, den Ornithopter. Seine Zeichnung zu diesem Schwingenflugzeug wurde weltbekannt.

Da Vinci entwarf ebenfalls eine Konstruktion mit starren Flügeln, einen „Hängegleiter“. Zusätzlich erfand er auch eine Konstruktion, die als Vorläufer des modernen Flugdrachens gilt. Bei der Skizze zu diesem Fluggerät illustrierte er das Prinzip des Gleitens. Auf dem Gebiet der Flugtechnik gehörte zu da Vincis Erfindungen der Entwurf eines Flugzeugs mit Höhen- und Seitenrudern, sowie die Idee zu einem Hubschrauber, der allerdings, wie der Ornithopter, mit Muskelkraft angetrieben werden sollte, was unmöglich umgesetzt werden konnte. Zusätzlich hatte er die Idee zu einem Flugboot, einer Konstruktion mit muschelförmigem Rumpf mit Flügeln und einem Steuerruder. Zu da Vincis Nachlass gehört auch die erste Zeichnung eines Fallschirms. Berichte zu „Flugversuchen“ mit ähnlichen Gerätschaften waren ihm wahrscheinlich bekannt, der erste Fallschirm wurde aber wohl von Leonardo da Vinci entwickelt. Einige dieser Konstruktionen hätten theoretisch funktionieren können, doch fehlten dafür die richtigen Materialien. Der genaue Zeitpunkt für seine Studien über Fluggeräte lässt sich heute nicht mehr genau ermitteln.




Genau deswegen hab ich diesen Thread begonnen.
Denn ein paar Ingenieure habe versucht seine Zeichnungen nachzubauen.

Zum einen ein Fluggerät, und zum anderen eine gigantische Armbrust, mit einer länge von 25! Metern.
Mit Original Materialien die zur Zeit Da Vincis vorhanden waren.

Nun, das Fluggerät war ein totaler Erfolg.
Es funktionierte!! :o
Eine Pilotin flog damit in 15 Metern höhe, 90 Meter weit, in 21 Sekunden.
Normalerweise wär sie noch höher und weiter geflogen, aber das Sicherheitsrisiko war dann doch zu hoch.
Das Fluggerät wurde vom Boden aus mit Seile gesichert, weil es für die Pilotin schwer war das Ding zu steuern.
BILD

So gesehen ist Da Vinci also der Erfinder des Fluggerätes, er hat es nie gebaut.
Das war leider auch ne Macke von ihm, er hat oft was angefangen und nie beendet. ::)




Die Armbrust, nun ja.
Das ging in die Hose, nicht weil die Zeichnungen von Da Vinci nicht korrekt waren, sondern weil die Ingenieure nach und nach von den Original-Plänen abgerückt sind, und es so gebaut haben wie man es nach heutigem Wissensstand bauen würde.
Man entfernte sich also von den Plänen von Da Vinci, weil man meinte das es so nicht funktioniert.
Man baute die Armbrust kleiner, und der Bogen wurde schmäler.

Das Ergebnis war das das Geschoß (eine Kugel) teilweise nur 50 Meter erreichte.
Man hatte auf den Plänen übersehen das sich Da Vinci etwas dachte als er den Bogen so groß zeichnete.
Es gab Steckmodule die bei Bedarf einfach den Bogen vergrößert und verkleinert hätten und somit die Kraft besser auf das Geschoß übertragen hätten.
BILD


Die Ingenieure gaben dann zu, das es so wohl funktioniert hätte. ::)
Auch gaben sie zu, das selbst heutige Ingenieure nicht genau wissen, wie man so eine Armbrust baut, aber früher konnten es die Ingenieure.
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Henningway

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Re: Leonardo Da Vinci
« Antwort #1 am: 09.Mai 2004, 09:15:07 »

Ja, früher konnten sie es wohl, aber gibt es dafür denn Beweise?
Aber davon mal abgesehen: das Wissen der Menschheit ist keine starre Datenbank, die Tag um Tag erweitert wird. Viele Archäologen bklagen lauthals den Brand der Bibliothek von Alexandria im Spätmittelalter, denn man ist sich sicher, daß damit ein Wissensschatz verloren gegangen ist, dessen Größe man sich vorzustellen nicht imstande ist.
Es gibt viele Beispiele dafür, daß die Menschen früher ein sehr spezielles Wissen besaßen, welches durch Fortschritt überflüssig geworden ist, nehmen wir nur den Schiffsbau. Der Bau eines Schiffes erforderte sehr viel Ingenieurwissen, aber auch sehr viel Erfahrung. Eine Kogge zu bauen wie im 14. Jahrhundert wäre heute ein Problem. Oder die Festungsbaukunst. Ich habe alleine vier Bücher im Regal, die sich alle über unterschiedliche Festungen auslassen, ohne jemals an alle Bauwerke heranzureichen.
Es ist sehr wichtig, wenn man über Historie spricht und sie bewertet, den Blickwinkel zu ändern und mit dem Wissen der menschen von damals zu denken. Das war der Fehler, den die Ingenieure bei der Armbrust gemacht haben (übrigens würde ich es eher als Skorpion bezeichnen, da die Armbrust eine Handwaffe war ;)).
So oder so, ob da Vinci nun der Urheber des Fluggerätes war oder nicht: ihm gebührt das Verdienst der Theorie, ebenso wie Weißkopf, Lilienthal und den Gebrüdern Wright die Verdienste der Praxis gebühren.

Übrigens: wie genau haben sich denn die Ingenieure an da Vinci's Pläne halten können? Wie detailliert waren sie?
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Atahualpa

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Re: Leonardo Da Vinci
« Antwort #2 am: 09.Mai 2004, 09:37:13 »

Zitat
Übrigens: wie genau haben sich denn die Ingenieure an da Vinci's Pläne halten können? Wie detailliert waren sie?

Sie haben alle Pläne gehabt, die es eben heute noch über diese Geräte gibt.
Sie wurden von Kunsthistorikern unterstützt, und von Restaurateuren (wie schreibt man das ???)

Das Fluggerät wurde exakt nach den Plänen gebaut, man hat sogar die gleichen Hölzer verwendet, die damals bekannt waren.
Auch den gleichen Stoff für die Tragflächen, verbunden wurde alles mit Seilen und Leinen, so wie es früher wohl üblich gewesen wäre.
Ein Problem gab es, wo der Pilot hängen soll.
Da wurde von einem Historiker eine Zeichnung gefunden, die eine Art Trapez darstellt, das unter dem Fluggerät hängt.



Bei der Armbrust (oder Scorpion) war man nicht so genau.
Man hat außer den Plänen auch noch andere Hölzer verwendet, weil man dachte das es besser wäre.
Außerdem wurde alles verleimt, glaub kaum das man sowas früher schon kannte.
Denn genau an den verleimten Stellen, brach der Bogen immer wieder.
Ich nehme an, das man es früher mit Bolzen oder ähnlichem zusammengefügt hätte.

Na ja, zuguterletzt mussten sich die Ingenieure eingestehen das sie wohl etwas zu viel verändert haben.
Man hat dan zuletzt noch den Bogen annähernd wie auf der Zeichnung gebaut, so gut es eben in der noch verbleibenden Zeit (insgesamt hatten sie 3 Monate) möglich war, und siehe da, das Geschoß flog statt 8 Meter plötzlich 50 Meter.
Jetzt kann man davon ausgehen, wenn das gesamte Gerät die Größe gehabt hätte wie auf Da Vincis Zeichnungen, die damaligen Hölzer verwendet hätte, und auch noch den aufgezeichneten Bogen, dann kam man zu dem Schluß das das Geschoß wohl einige Hundert Meter geflogen wäre.

Das Geschoß wär viel genauer gewesen als die schon damals verwendeten Kanonen.


Insgesamt kann man bei den Ingenieuren die die Armbrust bauten doch auch ein bisschen eine Aroganz erkennen, die glaubten das es mit den heutigen Methoden besser geht.

Selbst Mediziner interessieren sich heute sehr für Da Vincis Aufzeichnungen über den Menschlichen Körper.
Es wurde gezeigt das Da Vinci vor Jahrhunderten schon Dinge über das Herz aufgezeichnete und erklärt hatte, die die Mediziner erst vor 20 Entdeckten.
« Letzte Änderung: 09.Mai 2004, 09:46:11 von Atahualpa »
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