Leider ist diese Gefahr sehr ernst zu nehmen. WoW scheint ein enormes Suchtpotential zu haben, teilweise wegen der erwähnten 10-Stunden-Aktionen, teils, weil es eine Art soziales Leben simuliert.
Ich habe einen nicht ganz so krassen Fall in der Familie: mein Halbbruder spielt in Ferien 8-10 Stunden am Tag und geht auch in Schulzeiten wegen WoW erst gegen 2 Uhr morgens ins Bett. Wenn ich alle paar Monate mal für ein Wochenende nach Luxemburg komme, läuft der PC immer im Hintergrund, wenn er sich vom Bildschirm wegbewegen will, meckern bei Headset seine Gilden-Kumpels. Er hat genau getimte Treffe in WoW, zu denen er zu einer bestimmten Zeit muss.Das meine ich mit pseudo-sozialem Leben: wenn man ihm unter die Nase reibt, das er keine Freunde hat, antwortet er, seine Freunde wären alle in WoW. Auf Drohungen reagiert er genausowenig wie auf Gesprächsversuche. Er ist 17, d.h. in einem Jahr kann er sich dumm und dusslig spielen, ohne daß jemand Einfluss auf ihn hätte.
Ich halte für lobenswert, daß Blizzard sich dieser Problematik annimmt und z.B. bei den Accounts neuerdings eine Kontrolle darüber ermöglicht, für wie oft und lange sich der Accountbesitzer einloggen darf. WoW macht auch Spass, wenn man es 1-2 Stunden am Tag oder auch nur am Wochenende spielt. Es ist wichtig, auf solche Dinge ernsthaft aufmerksam zu machen. Lob an Blizzard, wenngleich die Reaktion eigentlich zu spät kommt, da solche Fälle schon länger bekannt sind. Leider läuft die Computerspielebranche was Suchtpotential und Gewaltdarstellung angeht immer mit Scheuklappen durch die Welt.