Frühling, Palermo
Chocolat
24.02 Empoli - Palermo 0:1
02.03 Palermo - Florenz 1:0Zweimal 1:0 und es war in beiden Fällen sehr, sehr glücklich, auch wenn wir überlegen waren, muss ich zugeben, dass man solche Spiele nicht gewinnen muss und sogar verlieren kann.
7 Siege in Folge, wir sind mittlerweile auch ohne große Rechenspiele bezüglich Nachholspiele der anderen Mannschaften auf einem UEFA Cup Plätzchen und ich gönnte mir und dem Team eine große Feier in einem Nachtclub nach dem Florenzsieg, da die letzten Wochen sehr hart waren, doch ich war erstaunt wie gut ich ohne Vinnie auskam. Mir blieb ja auch nichts übrig.
Ich weiß nicht warum, aber das meiste klappte.
Vorallem Stewart Downing machte ein gigantisches Spiel nach dem Anderen und wurde der Wirbelwind auf der linken Seite. Auf der gegenüberliegenden Seite konnte sich nach vielen Monaten des experimentierens (mit einem Haufen Spielern) Mourad Meghni durchsetzen. Das Mittelfeld verdankte seine Sicherheit allerdings in erster Linie Barry Ferguson und Mathieu Flamini, die sowohl vor der Abwehr abräumten als auch das Spiel von hinten lenkten.
Die Abwehr selber, geführt von einem Adriano, der die ganze Saison lang in Topform blieb, bekam nicht mal soviel zu tun.
Es überraschte mich zudem, wie offensiv wir waren, wo ich doch meistens mit nur einer echten Spitze (Berbatov oder Iaquinta) und einem sehr offensiven D'Alessando spielte.
BILDChef im Mittelfeld - Schottlands Barry Ferguson Das Training änderte sich nicht in der Zeit nach Vinnie überhaupt nicht. Ich tat fast genau das Selbe wie auch zuvor und bettete, dass es weiterhin die erhoffte Wirkung zeigte. Die größte Veränderung war an mir selber festzustellen. Ich motivierte die Spieler von Woche zu Woche besser - mal wieder ziemlich subjektiv betrachtet.
Ich versuchte es sie vor jedem Spiel richtig heiß zu machen. Ich ließ dabei laute Musik in unserer Kabine laufen und man beschwerte sich in den Auswärtsspielen oft, dass wir es "verdammt noch mal leiser drehen" sollten. Ich brachte den Spielern bei, ihre Wut in gute Leistung und volle Konzentration auf den Sieg umzuwandeln.
Zu meiner großen Überraschung stellte ich fest, dass man mit der richtigen Motivation, Einstellung und einer guten Serie alles erreichen konnte. Man kann als schlechter spielendes Team trotzdem gewinnen, wenn man den Superstars des Gegners den Spaß raubt und ihn dann selber hat.
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Palermo, früher Morgen, oder so
Tag nach der Party
Ich wachte auf. Scheiße. Sonnenschein. Wie ekelhaft. Ich war immer noch viel zu betrunken um jetzt noch diesen Sonnenschein zu ertragen. Es war Mittag, oder so. Egal, scheißegal. Mir tat der Kopf weh. Wo ist die Aspirin? Ich rollte auf die andere Bettseite. Immer weiter, darauf wartend von einem Körper gebremst zu werden. "Verdammte Scheiße." Ich war zu weit gerollt und lag auf dem Fußboden. Hatte ich letzte Nacht Keine mit nach Hause genommen? Ich öffnete die Minibar neben meinem Bett und übergoß mich mit einer Flasche Wasser. "Was in Gottes Namen tust du da?" Sienna betrat in Unterwäsche das Zimmer. Ich fing an mich an gestern zu erinnern.
BILD"Jeden Tag hatte ich mehrere Frauen"(J. Nicholson) - ich hätte vielleicht eine andere Biografie lesen sollen. Das Telefon klingelte neben Sienna. Ich schaute sie wartend an. "Was ist?" Für einen Moment dachte ich, dass das vielleicht nur in meinem Kopf war, doch dann klingelte es erneut. "Würdest du bitte rangehen?" Sie zog das Telefon aus der Station und warf es mir zu. "Warum gehst du nicht ran?" "Ist doch dein Telefon,Miguel." Ich war gerade in richtig schlechter Laune. "Mourinho?" Meine sehr, sehr alte Nachbarin begann gleich zu erzählen und schrie dabei, sodass ich den Hörer weiter vom Ohr weghalten musste. "Warum? Ja, ich habe Besuch. Ich sagte, ich habe Besuch. Nein, ich weiß, dass Sie schlecht hören." Ich schrie in den Hörer, bis mir einfiel, dass ich einmal in Portugal in einem Krankenhaus gearbeitet hatte und man mir doch sagte, dass ich in einem tiefen Tonfall mit Schwerhörigen sprechen sollte und das tat ich auch. Mit mäßigen Erfolg. "Ja, ich komme. ICH SAGTE, DASS ICH KOMME!"
Ich stand auf und zog mich an. Sienna sah mich an, sagte aber nichts, trotzdem grinste sie. "Willst du mich nicht fragen, wer dran war?" "Warum denn? Ihr habt beide so laut geschrien, dass das Jeder in Palermo verstanden hat." Ich verließ mein schickes Häuschen und rannte zum benachbarten Anwesen, dabei verfluchte ich mich für meine verdammte Freundlichkeit. Ich hätte einfach auflegen sollen. Verdammt, verdammt, verdammt. Was hatte sie gesagt? Dreimal klingeln, damit sie weiß, dass ich es bin. Wer soll es auch sonst sein? Ich tat, wie mir befohlen und sie öffnete mir die Tür. "Schön, dass Sie so schnell kommen konnten, Miguel. Haben Sie ihren Sieg gestern schön gefeiert? Hier ist die Dose, die Sie öffnen sollen." Aha, die Frage, ob ich gefeiert habe, sollte ich offensichtlich nicht beantworten, sonst hätte sie nicht weitergesprochen. Ich warf einen Blick auf die Dose und die Dosenöffner. "Sauerkraut?" Sie nickte. "Ja, ich will heute noch Sauerkraut machen, denn..." Sie erzählte, während ich mich an die Arbeit machte. Sie erzählte eigentlich nicht viel. Wiederholte es aber ständig.
Minuten später - ich kam einfach nicht voran und die Unterlage wackelte schrecklich. Immer wieder erklärte ich ihr, was nicht ging und warum es nicht ging. Wobei ich nicht weiß, warum es nicht ging. Die Dose war einfach sehr alt und sehr zäh. Ich bin nicht sehr geschickt in diesen Dingen, aber ich kann eine Dose öffnen, normalerweise. Hier war es unmöglich. "Ich verstehe Sie nicht. Was haben Sie gesagt?" Ich wiederholte, dass es nicht möglich sei und fragte mich, warum ich ihr überhaupt etwas sagte, da sie sowieso nichts hören konnte. Gott allein weiß, warum die Frau ihr Hörgerät nur alle zwei Wochen mal trägt. Ich erklärte ihr, dass ich das zu Hause probieren möchte und gleich wieder da bin. Nach fünf Minuten wusste sie, was ich meinte und ich begab mich zurück. "Das hat aber lange gedauert. Brauchst du immer so viel Zeit um eine Dose zu öffnen?", fragte Sienna spötisch, bevor sie sah, dass ich gerade mit der Dose in der Hand in die Küche rannte. Sie fing an lauthals zu lachen. Ich ging kommentarlos an ihr vorbei.
Ich probierte es zunächst mit meinem Dosenöffner - "Unmöglich." - warf ihn dann zur Seite. Ich schnappte mir einen Hammer, räumte einen ganzen Schrank aus und besorgte mir einen Schraubenzieher. "Jetzt weiß ich, für was ich das im Haus habe." Dazu auch noch ein Messer. Sienna saß in der Küche auf dem Fenstersims und sah mir amüsiert zu wie ich mit dem Schraubenzieher und dem Hammer Löcher in die Dose schlug. "Sag ihr doch einfach, dass du es nicht aufgekriegt hast." Ich schüttelte den Kopf. "Ach, meine Nachbarin ist mir mittlerweile egal. Jetzt geht es nur noch um die Dose und mich." Nach mehreren Minuten versuchte ich mit Hilfe des Messer den Deckel durch Hebelwirkung aufzubekommen. Der Deckel bog sich dabei zwar, das Messer leider auch. "Verletz dich nicht." Ich blickte sie an und sie grinste nur. "Weißt du, Sienna, du kannst es gerne probieren." "Nein, das ist doch Männerarbeit." Sie lächelte.
BILDHitchcook lässt grüßen. Ich tat, was Jeder in meiner Lage tun würde. Ich griff zum Messer! Und stach es in sie hinein. Wie Norman Bates in Psycho in der bekannte Duschszene stoch ich mehrmals ein - in die Dose. Sienna imitierte die Filmmusik passend zur Szene. Leider kam ich durch diese Aktion nicht wirklich weiter, doch immerhin hatte ich mich vorerst abreagiert.
Ich bewunderte, dass ich mich bisher noch nicht verletzt hatte. "Ich schneide den Scheiß auf." "Du kannst das nicht aufschneiden, dass ich doch Unsinn."
Ich ließ sie reden, denn es machte mich nur zusätzlich aggressiv. So schnitt ich die verdammte Dose Millimeter für Millimeter auf und beleidigte die Dose dabei aufs schärfste. Sienna zündete sich eine Zigarette an. "Süß wie du dich anstrengst. Ich hätte das aufnehmen sollen. Das Fernsehen würde Millionen für so ein Band zahlen. Ich sehe die Schlagzeilen schon vor mir. 'Nach One Night in Paris und Tommy Lee und Pamela kommt jetzt Miguel Mourinho und die Dose.'" Sie lachte. "Mach nur weiter, dass gibt mir die nötige Wut das hier zu tun." Nach weiteren fünf Minuten war ich fertig. Fix und fertig. Ich war verschwitzt und im ganzen Raum stank es nach Sauerkraut, aber ich war fertig. "Das riecht grauenhaft. Was ist das? Sauerkraut? Das essen doch nur Deutsche." "Na ja, sie ist auch deutsch. Ihr Mann ist Italiener - gewesen." Sie sah mich an. "Wie gewesen?" "Na ja, er ist tot.""Ja, aber dadurch verliert man doch nicht die Nationalität." Ich wollte etwas erwiedern bis mir auffiel, dass ich immer noch den Sauerkraut in der Hand hielt. "Ich werde doch jetzt keine Diskussion führen, die sich anhört, als wäre sie aus Seinfeld übernommen." Und weg war ich.
Ich übergab meiner Nachbarin die geöffnete Dose und sie bedankte und entschuldigte sich bei mir. "Ich habe Sie sicherlich bei wichtigen Trainertätigkeiten gestört." Wegen meiner verdammten Freundlichkeit sagte ich. "Nein, überhaupt nicht. Habe ich doch gerne getan." Sie gab mir noch eine Packung Schokolade(als wenn sich die Arbeit dadurch für mich gelohnt hätte), befahl mir im gleichen Moment aber noch die Post zu holen. Jedenfalls hatte ich Schokolade, dachte ich mir auf den Heimweg, als wenn ich mir die bei einem Gehalt nicht selber kaufen könnte. Wohingegen ich mir die letzte halbe Stunde meines Lebens nie zurückkaufen können würde.
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Mailand, San Siro
Anger Management
"Ja, vielen Dank. Wir stehen hier vor dem großen Spiel Milan - Palermo in den Katakomben des San Siros und neben mir stehen die Trainer der beiden Mannschaften. Ich begrüsse. Carlo Ancelotti von Milan und Miguel Mourinho, der Trainer des US Palermo." Ich und Carlo - Carlo und ich müsste es eigentlich heißen, aber ich bin schon fast auf einem José-Egotrip - bedankten uns bei dem Interviewer. Ich stand mit einem Mikrofon in der rechten Hand und wartete auf die Frage, während ich mit meinem Ipod spielte und einen Kaugummi kaute. Um ehrlich zu sein war ich ziemlich nervös und versuchte mich einfach nur zu beschäftigen.
BILDNa, wer wird sich denn da aufregen? "Der US Palermo hat die letzten sieben Spiele gewonnen. Sind Sie das momentan beste Team der Liga?" "Ja." "Können Sie Milan schlagen?" "Natürlich. Jeder Zweitligist kann Milan schlagen. Kann! Aber es ist schwierig. Man muss sein Bestes geben, die richtigen Spieler verteidigen und dann wird man - wie auch wir heute - gewinnen." Ancelotti grinste und wollte etwas sagen, doch der Interviewer kam ihm zuvor. "Die richtigen Spieler verteidigen?" Ich nickte. "Selbstverständlich. Wir stehen ein paar Spielern auf den Füßen und werden sie zeitweise doppelt verteidigen. Die werden keine Torchance haben. Andere wie Gattuso können von mir aus machen, was sie wollen."
Ancelotti lachte. "Das haben schon viele Mannschaften versucht." Ich setzte meinen José-Blick auf [Erklärung: José Blick = der mit Abstand arroganteste Blick, den ein Mensch nur haben kann]. "Und es gibt über die Jahre viele Teams, die es geschafft. Ich will nicht bestreiten, dass Milan ein gutes Team ist, aber wir sind besser. Wir sind konzentriert. Wir haben nichts zu verlieren. Wir werden kämpfen. Wir werden defensiv perfekt stehen und irgendwann werden wir vorne schon ein Ding machen. Sie sehen doch, dass wir uns in letzter Zeit auf 1:0 Spiele spezialisiert haben. Und wir haben im San Siro diese Saison bereits gewonnen."
Ancelotti war nun sauer. "Wir sind nicht Inter." Ich nickte grinsend. "Nein, das sind Sie wirklich nicht." Der Reporter wollte Ancelotti, der bereits ziemlich sauer aussah, weiter gegen mich aufbringen. "Sie scheinen nicht viel von ihrem Kollegen zu halten, Signore Mourinho." "Aber das stimmt nicht. Ich achte Carlo sehr. Apropos." Ich blickte Carlo grinsend an. "Ich suche gerade einen Co-Trainer, also wenn du nichts zu tun hast."
Ancelotti ließ sein Mikro fallen und ging aufgebracht davon. "Alle Mourinhos sind gleich. So ein großes Maul, aber..." mehr konnte ich nicht verstehen. Das Interview wurde abgebrochen. Ich folgte Ancelotti bis zur Heimteamkabine, die ich öffnete. Er und auch die Spieler sahen mich fragend und zugleich auch wütend an. "Hey, Leute. Viel Glück beim heutigen Spiel, ihr werdet es brauchen." Sofort wurde ich wüst beschimpft und ich musste innerlich darüber schmunzeln, dass ich schlimmer als José war. "Warum seit ihr denn so wütend? Ich mag euch doch. Also wenn einer bei Milan nicht zufrieden ist, hier meine Visitenkarte." Ich warf das Kärtchen auf Shevchenkos Trikot. "Ich brauche immer neue Spieler für das Amateurteam, also ruft mich an." Die Beschimpfungen wurden immer schlimmer und ich verließ lächelnd das Zimmer. An der Tür drehte ich mich noch mal um. "Heute werden eure Titelträume zerstört, aber macht euch nichts draus, auf der Rückseite der Karte ist die Nummer eines guten Psychologen." Ich verbeugte mich wie ein Rockstar nach einem Konzert, während man mit Sachen nach mir warf und mir sagte, dass ich aus der Kabine verschwinden sollte.
Michele, mein 60jähriger Torwarttrainer, war ganz bleich. Er hatte vor der Kabinentür gestanden und hatte alles mitgehört. "Also...das war jetzt...war das nötig...also, ich weiß nicht. Warum?" Ich lächelte und legte ihm einen Arm auf seine Schulter und zog ihn näher an mich heran. "Ich verrate dir ein kleines Geheimnis. Menschen können sich nicht konzentrieren, wenn sie wütend sind. Milan wird grauenhaft spielen." Er kratzte sich fragend am Kopf. "Aber unsere Spieler sind doch auch immer wütend, wenn sie in letzter Zeit auf das Spielfeld gehen." "Nein, sie sind top motiviert und können diese Wut gezielt einsetzen. Ich wette drauf, dass die Milanspieler die Foulstatistik weit anführen werden." Er schüttelte den Kopf. "Ich habe mit vielen Top-Trainern gearbeitet ... und das ist das mit Abstand Blödste, was je zu mir gesagt wurde. Jedoch hast du die letzten sieben Spiele gewonnen, also muss da doch irgendwas in deinem Kopf sein." Wir lachten.
09.03 Milan - Palermo 1:2 (Downing, Gattuso, Meghni)
Wir gewannen 2:1 und waren das bessere Team im San Siro. Nachdem Spiel stampfte Ancelotti wütend weg und ich feierte zwei Stunden auf dem Rasen des San Siros mit meinen Spieler zu Liedern wie "We are the champions" oder "Eye of the tiger". In einem Interview, welches ich nach den Jubelfeiern führte, gratulierte ich Juventus Turin zum Titelgewinn, da sie nun bereits neun Punkte Vorsprung hatten.
16.03 Palermo - Lazio 3:0
30.03 Juventus - Palermo 1:3
"ZEHN!!!!!" Ich trank nach dem Spiel gegen Juventus nicht. Ich schüttete das Zeug nur noch in mich rein und das noch im Stadion. Wie erklärt man der Presse, wie man 10 Siege in Folge geschafft hat, wenn man es selber nicht erklären kann. "Wir haben Juventus im Delle Alpi geschlagen.", schrie mir Iaquinta ins Ohr. Wir feierten wie verrückt mehrere Stunden in der Auswärtskabine, die nur noch eine Disko war. Überall hüpften meine Spieler rum und begossen sich mit Champagner. Auf dem Rückflug nach Palermo musste ich ein Interview führen, an welches ich mich im Nachhinein nicht mehr erinnern konnte, sodass ich selber von den Antworten überrascht war.
BILDAuch Juve war uns unterlegen. "Glückwunsch. Sie haben nun auch Juventus geschlagen. Gibt es für den US Palermo noch ein Limit oder sind Sie momentan unschlagbar?"
-"Ich weiß es nicht. Es ist komisch, ich habe Dinge geändert, aber ich habe mir nie vorgestellt so einen Erfolg zu haben."
"Haben Sie kein Geheimnis?"
-"Sie meinen ein großes Mourinho-Erfolgs-Rezept? Nein, soetwas gibt es nicht. Ich arbeite hart. Man mag es kaum glauben, aber seit Januar arbeite ich wirklich hart. Ich schotte mich von anderen Menschen ab und arbeite den ganzen Tag, nachts mache ich anderes. Ich sehe mir Videos von Spielen der Gegner an, ich analysiere sie und versuche den Spielern zu erklären, wie sie spielen müssen. Die Spieler müssen immer wissen, was der Gegner tut, dann kann nichts schief gehen."
"Ist das alles?"
-"Ja, ich meine, wenn man weiß, was ein Spieler als nächstes macht, dann ist man bereit und kann ihm den Ball wegnehmen."
"Hört sich kompliziert an."
-"Ist es nicht. Die meisten Fußballer verhalten sich immer gleich und spielen daher ziemlich dumm. Meine Spieler müssen intelligent sein und immer bedenken, was sie tun. Ich brauche keinen guten Fußballer, der immer wie ein Idiot nach vorne rennt. Ich weiß, dass sich das nach klinischem Fußball anhört, aber so ist der Fußball geworden. Und nur durch so eine Einstellung kann ein schlechteres Team ein Besseres besiegen. Wie meinen Sie denn, dass Griechenland Europameister wurde? Wie wurde José mit Porto Champions League Sieger. Platini kann mir mit seinem romantischen Fußball kommen wie er will und ich finde, dass auch sehr schön, aber die Zeiten, in der Fußball nur Fußball war, sind vorbei. 'Früher haben sich Spieler auch mehr respektiert und sind anders miteinander umgegangen. Es gab mehr Respekt.' So etwas höre ich auch oft von älteren 'Fachmännern', aber wir sind nicht mehr in der Vergangenheit. Es geht mittlerweile um Geld und Erfolg."
-"Ziemlich brutal."
"Nein, wissen Sie, was brutal ist? Ich habe gelesen, dass der Torwart der ungarischen Nationalmannschaft von 1954 bis zum seinem Tod immer wieder von dem letzten Gegentor geträumt hat. Es hat sein Leben verändert. Viele Spieler verzeihen sich Fehler in wichtigen Spielen bis zu ihrem Tod nicht und das finde ich brutal und deswegen tue ich alles dafür, dass ich nie in einer Situation bin, in der ich sage: Hätte ich bloß, das und das konsequenter gemacht."
02.04 Siena - Palermo 0:3
06.04 Palermo - Chievo 2:0
12.04 Palermo - Sampdoria 2:0[/i]
Wir spielten wirklich nur noch klinisch. Vor dem Tor machten wir die Dinger und selber schienen wir Tore nur noch gegen Topteams zu kassieren. Und wir sind mittlerweile bei der schönen Zahl 13. Dreizehn Siege in Folge. [img width=810 height=136]http://img463.imageshack.us/img463/3175/tab020oe.jpg]BILD[/url]
Champions League Quali-Platz - Mir wurde ganz schwindelig, als ich auf die Tabelle blickte.
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