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Autor Thema: Sein Leben - The Italian Job  (Gelesen 14766 mal)

Mourinho

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Re: Sein Leben - The Italian Job
« Antwort #20 am: 20.September 2005, 20:06:30 »

Shut up, Drogba! ;)

Ja, ja. Ich gebe zu, ich hatte in letzter Zeit wenig Lust weiter zu schreiben. Allerdings hatte ich auch viel weniger Zeit.

Bald wird es allerdings wieder weitergehen. Mit neuem Schwung, neuen Ideen, neuen Stars und auch Erfolgen.

-The Special One
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Eddy

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Re: Sein Leben - The Italian Job
« Antwort #21 am: 06.Oktober 2005, 13:28:03 »

wann ist bald? ??? ;)
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Mourinho

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Re: Sein Leben - The Italian Job
« Antwort #22 am: 06.Oktober 2005, 13:49:15 »

Keine Ahnung. Wenn der Druck des Contests weg ist!?  ;D

Um ehrlich zu sein, habe ich bereits einiges wieder geschrieben, allein die Lust das entsprechend schön zu formatieren ist in letzter Zeit kaum vorhanden. Allerdings freue ich mich darauf, wenn dieser Story-Contest, der mich vom Schreiben eher abgehalten hat, statt mich dazu anzuregen, vorbei ist und ich wieder schreiben kann, denn ich bin voller Ideen, die ich niemandem vorenthalten möchte.  :D

-JM, der den anderen Autoren trotzdem viel Glück beim Contest wünscht, wobei das überraschend wenige sind.
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Mourinho

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Re: Sein Leben - The Italian Job
« Antwort #23 am: 11.Oktober 2005, 18:55:50 »

4. Januar, England
The Longest Day


11:18 Uhr

Da stand ich nun im Regen und sah Middlesbrough beim Training zu. Zu meinem Glück waren außer mir nicht viele Menschen am Zaun um sich dies anzutun. Zu meinem Pech standen die meisten von ihnen direkt in meiner Umgebung und wollten sich mit mir unterhalten. Ich konnte fast alle mit einem Autogramm abspeisen und versuchte nun mehr von Stewart Downing zu sehen. Seit Wochen plante ich bereits seine Verpflichtung und daher war in nun hier um ihn zu treffen. Leider war ich zu früh, daher dachte ich, dass ich auch mal einen Blick auf seine Trainingsleistung werfen könnte.

BILD
Stewart Downing


Ihn zu bezahlen wäre für uns sicherlich kein Problem mehr, da wir durch die Verkäufe von Marko Babic und auch anderen "Leistungsträgern" viel Geld in die Kassen spülen konnten. Erst gestern brachte ich die Verpflichtung von Andres D'Alessandro unter Dach und Fach und mit Downing wäre meine Planung vorerst fertig.
"Wissen Sie, manchmal frage ich mich, wie die so schlecht spielen können. Also nicht nur schlecht, sondern auch uneffektiv. Stimmts? Habe ich nicht recht?"
Ich wurde nur noch von diesen einem Mann belästigt. Komischerweise war er der wohl Einzige, der mich nicht erkannte. Jedenfalls gehe ich davon aus, denn er stellte mir ständig Fragen, wie "Sind Sie ein Fan des Clubs? Nein? Aber Sie sich ein Mitglied des Clubs? Auch nicht. Spielen Sie selber Fußball?"

BILD
Andres D'Alessandro

Um ehrlich zu sein, mir ging dieses Gespräch gewältig auf die Nerven. Es war schon schlimm genug, dass ich hier total nass im Regen war. Nun ja, nass ist vielleicht übertrieben, ich hatte ja einen Regenschirm, aber es war meiner Meinung nach viel zu kalt. So stand ich doch bei ca. 5 Grad nur im T-Shirt.
"Haben Sie das Spiel letzte Woche gesehen? Da waren wir 1:0 vorne und kassierten dann in der letzten Minute noch den Ausgleich. Ich bin kein Fußballer, aber das muss man doch über die Zeit retten können, oder? Hab ich nicht recht?" Ich nickte wieder und fragte mich, warum er nicht mal meinem "Chefscout" Statham, der neben mir stand, ein Gespräch aufdrängte.
"Verdammt, ist das kalt.", wechselte ich das Thema und sah Jason genervt an. "Tja, hat unser Portugiese da etwa wieder das Wetter unterschätzt?", fragte Jason grinsend. "Aber ich wärme dich doch schon so gut ich kann." Oh, habe ich vergessen diese heiße Studentin, die mich schon die ganze Zeit umarmte zu erwähnen. Nun ja, ich traf sie zum ersten mal an Silvester in meinem Club und hatte gestern mein zweites Treffen mit ihr. Ihr Name war Jill, nein, Jane. Jennifer? Verdammt, diese Namensvergesslichkeit liegt offensichtlich in der Natur aller Mourinhos. Einfach grausam.

BILD
Warten im Regen

"Ich bin früher Sportsmann gewesen. Daher muss ich sagen, dass man so eine Führung doch einfach über die Zeit retten muss. Oder? Hab ich nicht recht?" Der Mann hatte offensichtlich das großes Bedürfnis ständig bestätigt zu werden. Ich nickte weiterhin höflich und verfluchte mich für genau diese Höflichkeit. Die Studentin trat mir auf den Fuss und drückte mich näher an sich. Ich wollte sie darauf aufmerksam machen. Hmmm, wie mache ich das jetzt? Namen raten? Zu riskant. Soll ich Sie Liebling nennen? Nein, zu intim. Die ist ja jetzt bereits eine Klette. Baby, Süße? Nein, das ist nicht meine Art.
"Also ein 1:0 und das zu Hause." Er hustete wie verrückt während er die bereits 5 Zigarette in der letzten halben Stunde rauchte. So viel zum Thema "Sportsmann". 

Jetzt war der Schmerz zu groß, ich mache es ohne Namen. "Verdammt, du stehst auf meinem Fuß!" Sie bemerkte es. "Oh, tut mir leid, Miguel." "Kein Problem..." Ich wollte aus Reflex irgendetwas anfügen, einen Namen oder etwas in dieser Art, bemerkte allerdings rechtzeitig, dass ich immer noch das gleiche Problem hatte. Just in diesem Moment entschuldigte Sie sich und sagte, dass sie kurz jemanden anrufen müsste.

"Na, was hälst du von Downing?", fragte mich Statham, nachdem Sie gegangen war. "Ja, ja. Sehr gut. Tolle Arbeit." Ich winkte ihn her. "Wie heißt die Kleine?" Statham begann zu lachen und auch mein nerviger Gesprächspartner hatte diese Bemerkung offensichtlich gehört, denn er hustete wieder wie verrückt. "Keine Angst, ich finde es für dich heraus. Ach, und übrigens: Ich soll dir von Vinnie ausrichten, dass du heute um 18:00 Uhr ein Interview hast. Könnte wichtig sein."

Es war wichtig, aber die große Überraschung sollte erst später auf mich zukommen...[/i]
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The_Gunner

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Re: Sein Leben - The Italian Job
« Antwort #24 am: 11.Oktober 2005, 19:08:03 »

yeah, es geht weiter  :)
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Bye, Mario

Mourinho

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Re: Sein Leben - The Italian Job
« Antwort #25 am: 11.Oktober 2005, 19:10:08 »

18:05 Uhr, London
Everything You Always Wanted to Know About Sex but were afraid to ask
[/size]
Ich hatte mich beeilt nicht zu spät ins Hotel zu kommen und war trotzdem noch zu spät. Allerdings war der Reporter selber nicht pünktlich und so musste ich eine Zeit lang warten. Ich spielte mit meinem Mobiltelefon und las die Nachrichten, die ich im Laufe des Tages bekam.

Hi, du kommst doch sicherlich heute abend in den Club?! Hab etwas wichtiges mit dir zu bereden. -Vinnie[/b]

Um die Wahrheit zu sagen, mir war es eigentlich ziemlich egal, was er von mir wollte. Ich machte mir nicht wirklich große Gedanken deswegen. Ich wusste ja auch zu diesem Zeitpunkt noch nicht, was auf mich zukommen sollte.
Mir war in diesen langweiligen Minuten nur wichtig, dass das Interview bald anfangen würde. Ich überlegte mir, wie ich den Interviewer beschimpfen sollte. "Eine Unverschämtheit mich hier warten zu lassen.", brummte ich vor mich hin.
Die Tür öffnete sich. "Verzeihung, dass Sie so lange warten mussten." Ich wollte gerade anfangen ein paar Ausdrücke aufzuzählen, als eine junge und vorallem sehr hübsche Journalistin den Raum betrat. "Ich hatte eine Autopanne." Ich setzte mein bestes - sehr subjektiv betrachtet - Lächeln auf. "Auf jemanden wie Sie warte ich doch gerne." Sie stellte sich vor und fragte, ob sie gleich loslegen könnte. Ich bejahte und sie schaltete ein Aufnahmegerät ein, das nun vor mir auf dem Tisch lag.
"Mr Mourinho..." Ich legte meine Hand auf Ihre. "Miguel, nennen Sie mich Miguel." Sie schien unbeeindruckt.

"Mr Mourinho, Sie haben einen klaren Aufwärtstrend in den letzten Wochen. Allerdings sind Sie im letzten Spiel vor der Winterpause aus dem Pokal geflogen." Ich unterbrach Sie erneut. "Na ja, aber wir haben Inter immerhin im Rückspiel geschlagen. Bloß nicht hoch genug. Und ich sage ihnen klipp und klar. Wir haben einfach das Pech, dass wir das Hinspiel in einer extrem schlechten Phase hatten, denn wir haben ja vor einpaar Wochen in der Liga bewiesen, dass wir Inter auch im San Siro schlagen können."

BILD
Besser als Inter?

"Ist der US Palermo besser als Inter Mailand?", sie zog die Augenbrauen fragend nach oben. "Momentan, ja." Sie strich sich eine Haarsträne hinter ihr Ohr. "Um zu meiner eigentlichen Frage zurück zu kommen: Sie hatten eine sehr gute Phase in den letzten Wochen, haben Sie keine Angst, dass dieses Momentum nach der Winterpause nicht mehr vorhanden sein könnte?" Ich lachte. "Es ist kein Momentum. Ich weiß, dass viele Leute glauben, dass die Winterpause zum falschen Zeitpunkt kommt, aber wir werden bald zeigen, dass das nicht der Fall ist. Wir hatten in den letzten zwei Wochen nur selten Training, weil ich den Spielern viel Zeit mir ihrer Familie lassen wollte und sie werden mir das mit guten Leistungen zurückzahlen."

"Nun ja, es gibt Kritiker, die behaupten, dass Sie und Vinnie Jones das nur aus Faulheit tun." "Ich hoffe, dass Sie nicht zu diesen Kritikern gehören." Sie lächelte. "Sie haben die Frage nicht beantwortet." "Was soll ich schon sagen. Vielleicht sind wir faul, vielleicht auch nicht. Aber wenn wir Erfolg haben, dann ist es sowieso unwichtig, oder nicht? Die Fans in Palermo sind jedenfalls bisher mit unserer Arbeit zufrieden." Sie zog ein Blatt Papier aus ihrer Tasche. "Ihr Cousin José Mourinho sagte, vor ein paar Tagen und ich zitiere hier wörtlich." Sie las, was auf dem Zettel stand. "Ähm, 'Der Fußball darf nicht vollkommen kommerzialisiert werden. Es ist in Ordnung, wenn man alles sieht, was auf dem Spielfeld passiert, aber wenn ein Trainer nicht mal mehr in der Kabine oder im Training alleine mit der Mannschaft sein kann, dann geht der Fußball kaputt.' Was sagen Sie dazu?"

BILD
Palermo war in meinem Herzen und ich im Herzen der Fans

"José ist natürlich dagegen, denn Chelsea braucht diese zusätzliche Einnahmen nicht, die können sich auch so zusätzlichen Champagner leisten. Aber er ist ja nicht der Einzige, der so denkt. Bisher gibt es keine Kameras in den Kabinen und das hat einen Grund. Wenn Sie mich fragen, ich finde, dass es dem Fan noch mehr Einblicke gewähren würde und es eine weitere attraktive Einnahmequelle wäre. Die Trainer sind davon natürlich nicht begeistert, was verständlich ist."

"Und was ist ihre Meinung?" Ich überlegte kurz. "Für mich wäre es kein Problem. Ich mag Kameras und hätte auch nichts dagegen, wenn ich während der Arbeitszeit ständig von einem Kamerateam begleitet werden würde. Das Filmmaterial könnte dann immer auf den Sendern der Vereinen laufen und in einer gekürzten Fassung einmal wöchentlich im öffentlichen Fernsehen ausgestrahlt werden. " Sie blickte mich überrascht an. "Sie scheinen sich darüber bereits Gedanken gemacht zu haben." Ich nickte. "Das stimmt. Da nicht viele Vereine diese Möglichkeit haben, ich bei Palermo auch nicht, habe ich das auch bereits José vorgeschlagen, doch er war nicht begeistert."  Sie lachte und erklärte, dass sie sich das vorstellen kann. "Anderes Thema: Sie sind der Chef-Trainer bei Palermo. Vinnie Jones ist ihr Assistent. Wie wichtig ist er? Macht er den Großteil der Arbeit mit dem Team, während Sie nur die Galionsfigur sind?"

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Kann sich den Champagner auch ohne zusätzliche Einnahmen leisten - Cousin José

So langsam wird die Kleine aber frech. "Wir teilen uns die Arbeit. Am Anfang machte er ziemlich viel alleine, ich sah zu und lernte von ihm. Mittlerweile mache ich es selber. Das heißt aber nicht, dass ich nicht weiter von ihm lernen könnte." "Also ist er wichtig für Sie."Ich nickte. "Selbstverständlich, ich bin sicherlich keine Galionsfigur, aber ich habe seine Hilfe auf jeden Fall nötig." Ich sah auf meine Uhr, ich wollte das Interview so schnell wie möglich beenden. Ich hatte mich damit abgefunden, dass mit der Reporterin nichts laufen würde und genau in dem Moment als ich das dachte, sah ich auch noch ihren Ehering. Nicht, dass mich das normalerweise stören würde, aber für Gewöhnlich bedeutet das, dass es mehr Anstrengung erfordert. "Wie lange macht er noch mit?"

Ich überlegte gerade, was für Unterwäsche sie trug und verstand die Frage nicht. "Tanga...äh, wie bitte?" Sie sah irriert aus. "Wie lange wird Vinnie Jones noch ihr Co-Trainer sein? Immerhin will er doch sicher irgendwann mal wieder einen Film drehen." "Na ja, ich bin mir nicht sicher, diese Saison wird er noch beenden und ich denke, dass er auch nächstes Jahr wieder dabei sein wird. Immerhin macht es ihm unglaublich viel Spaß, wir sind ja auch momentan ziemlich erfolgreich." Während sie kurz überlegte, holte ich mein Handy aus meiner Hosentasche und sah, dass mein Präsident Zamparini mir eine SMS geschickt hatte. Löschen, unwichtig, sowas lese ich nicht.

BILD
Mich interessieren seine Reden/Schriften nicht - M. Zamparini

"Sie haben es gerade erwähnt. Sie sind gerade auf dem 8. Platz und dass obwohl sie vor einpaar Wochen in der Abstiegsregion waren. Geht es weiter nach oben oder wollen Sie bis zum Saisonende auf dieser Position bleiben?" Mein Gott, diese Frage stellte man mir in diesen Tagen bei jedem verdammten Interview, daher spulte ich meinen üblichen Text wie ein Schauspieler herunter. "Der 8. Platz ist mehr als man von mir vor dieser Saison erwartet hatte, daher bin ich glücklich, wenn wir ihn bis zum Ende halten können. Wenn es ein bisschen besser ist, dann habe ich nichts dagegen, aber ein Platz im Internationalen Geschäft ist eigentlich unwahrscheinlich. Und selbst wenn wir uns um ein oder zwei Plätze verschlechtern, ist das nicht tragisch." Ich stand auf um zu gehen.

"Eine Frage hätte ich noch.", sagte sie hektisch um mich vom Verlassen des Raumes zu hindern und ich nickte nur noch. "Eigentlich zwei. Erstens könnten Sie, dieses Foto für meinen Sohn unterschreiben, er ist acht und ein großer Fan." Die ist aber früh Mutter geworden. Ich nahm den Stift und kritzelte meinen Namen auf mein Gesicht.[Randbemerkung: Nur ein Idiot würde jetzt davon ausgehen, dass ich mir in mein eigenes Gesicht geschrieben hätte.]

"Und zweitens: Sind Sie nächstes Jahr noch Trainer von Palermo?" "Wenn Real mich nicht will.", scherzte ich. "Eine offene Frage hätte ich auch noch." Ich ließ den Stift fallen. Sie hebte ihn auf und fragte dabei, was ich wissen möchte. Als sie sich vorbeugte beantwortete Sie mir die Frage. Kein Tanga. Na ja, was erwarte ich auch von einer verheirateten Mutter? Ohne ein weiteres Wort verließ ich den Raum. [/i]
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Mourinho

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Re: Sein Leben - The Italian Job
« Antwort #26 am: 11.Oktober 2005, 19:23:56 »

21:57 Uhr, London
The Color of Money
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Ich saß in meinem Club und unterhielt mich gerade mit einer Stewardess. Jedenfalls behauptete sie, dass sie eine ist. Vielleicht glaubte sie auch bloß, dass sie damit bessere Chancen bei mir hatte. Wer ist bei diesen Parties denn schon wirklich immer total ehrlich? Lügen wir nicht alle? Wie dem auch sei, mir war es egal, was sie beruflich macht, denn sie war heiß und nachdem ich bei der Reporterin nicht landen konnte, hätte sie auch Auftragskillerin sein können.
Sie saß auf meinem Schoss und trank Champagner. Auf meine Kosten. Eigentlich ja auf Josés Kosten. Bei diesem Gedanken musste ich grinsen. Sie fragte mich, warum ich lache, aber ich antwortete ihr nicht. Gerade war Vinnie in einer Ecke erschienen und er schien sich köstlich zu amüsieren.

BILD
Vinnie hatte seinen Spaß

Ich entschuldigte mich bei Alice, jedenfalls glaube ich, dass das ihr Name war und gleitete über die Tanzfläche zu Vinnie Jones rüber. Als er mich sah, änderte sich sein Ausdruck auf der Stelle zum negativen. Wir umarmten uns zur Begrüßung und gingen in mein Büro um in Ruhe ein Gespräch zu führen. "Du wolltest mit mir sprechen, Vinnie?" Ich schnappte mir zwei Gläser von meinem Regal und eine Flasche Jack Daniels. Vin wollte gerade anfangen, als ich ihm fragte, ob er auch einen Schluck trinken wollte. Er nickte und ich gab ihm das Glas, dass er sogleich leerte. "Da hat ja jemand Durst.", ich grinste.

Er zupfte sich sein Hemd zu recht. Ich konnte mir nicht helfen, aber ich fand, dass er sehr nervös wirkte. "Du weißt, dass es nicht sehr klug von mir war, meine Schauspielkarriere einfach so zu unterbrechen, aber ich habe dir auch versprochen, dass..." Er unterbrach sich ständig.
"Vinnie, was ist los? Sag es mir einfach." Er hustete und blickte verlegen auf seine polierten Schuhe. "Ich habe das Filmangebot meines Lebens bekommen." Ich ging zu meinem Regal und angelte mir eine Flasche des besten Weines. "Das ist ja großartig, ich gratuliere dir. Lass uns darauf anstossen." Er kratzte sich am Kopf. "Das Problem ist, dass die Dreharbeiten schon im März anfangen und ich mich mindestens 6 Wochen auf die Rolle vorbereiten sollte."

Mir wurde klar, was das bedeuten sollte. Ich war auf dem besten Weg meinen Trainer zu verlieren. Wie sollte ich das Team denn alleine leiten? Ich meine, so weit war ich noch nicht, oder? Ich hatte doch kaum Erfahrung und das wollte ich auch nicht. Ich wollte von ihm abhängig bleiben. "Hör zu, es tut mir schrecklich leid, Miguel. Und wenn du möchtest, dann bleibe ich natürlich auch. Ich bekomme ganz sicher irgendwann eine andere Chance." Ich war erleichtert und wollte ihn danken bis ich sah, dass er voller Schuldgefühle war.

BILD
Bye,bye Vinnie?

"Nein, mach genau das, was du mir vor einpaar Monaten geraten hast. Nimm den Job." Wir redeten noch mehrere Minuten und ich spielte ihm vor, dass ich auch ohne ihn weitermachen könnte. Es wäre gar kein Problem für mich, schließlich war ich ja der Trainer und er nur der Co, scherzte ich. Wir verabschiedeten uns und ich wünschte ihm viel Glück. Als er mein Büro verließ trank ich den restlichen Jack Daniels direkt aus der Flasche und warf diese, als sie leer war, gegen die Wand. Ich fluchte in meiner Muttersprache minutenlang und musste mir später eingestehen, dass ich dies alleine unmöglich schaffen könnte. Selbst Alice konnte mich in den nächsten Stunden nicht wirklich ablenken. Es war das erste und einzige Mal, dass ich beim Sex an Vinnie denken musste.

06.01 Palermo - Lecce 5:0[/i]
Was für ein Spiel. Das Team, dass von Vinnies Entscheidung enttäuscht war, zeigte eine Trotzreaktion und kämpfte für mich. Mein Vertrauen, es selber zu schaffen, war auf einmal da, nachdem es noch vor einpaar Tagen noch überhaupt nicht vorhanden war.
Stewart Downing und Andres D'Allessandro machten beide ein großartiges Spiel.


13.01 Parma - Palermo 2:0
20.01 Roma - Palermo 2:1

Ich sang "Sometimes you can't make it on your own" und mein Selbstvertrauen war wieder wie weggeblasen. Nach dem Spiel in Rom tröstete ich mich mit Adriana , einer, ach, ich weiß nicht, was sie tut, es war und ist mir auch egal.

BILD
Zu Hause ist doch am schönsten.

23.01 Palermo - Bologna 3:1
27.01 Bergamo - Palermo 1:2
03.02 Palermo - Salernitana 4:0

Drei Siege in Folge gegen nicht wirklich gute Gegner, aber wir schieben uns ziemlich weit nach oben.

10.02 Piacenza - Palermo 1:2
17.02 Palermo - Messina 5:0

Wenn's läuft, dann läuft's. Unfassbar, unglaublich. Ein Blick auf die Tabelle ließ das Herz eines jeden Fans höher schlagen. Auch wenn wir durch Nachholspiele nach unten rutschen könnten, genießen wir vorerst die 5-Siege in Folge und den 5. Platz.

http://img418.imageshack.us/img418/8752/tabellefeb01jpg1dd.png (Tabelle; ziemlich groß; suche daher ein Programm um solche Bilderdateien in Zukunft zu verkleinern)
[/size]

Beim nächsten Mal: Miguels Erfolgsgeheimnisse (Was hat er geändert, wie geht er mit dem Team um, wie motiviert er die Spieler, etc.) und weitere Spiele - schafft es der US Palermo weiter oben dran zu bleiben? -The Special One
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Omegatherion

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Re: Sein Leben - The Italian Job
« Antwort #27 am: 12.Oktober 2005, 13:16:18 »

Jawoll. Du hast mir den Tag gerettet.
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From long ago when lanterns burned
Until this day our hearts have yearned
Her fate unknown the Arkenstone
What was stolen must be returned

We must awake and make the day
To find a song for heart and soul

Mourinho

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Re: Sein Leben - The Italian Job
« Antwort #28 am: 15.Oktober 2005, 18:50:16 »

Ich glaub, ich hab mich im letzten Beitrag nicht klar genug geäußert. Sorry, mein Fehler.  ;)

Zitat
suche daher ein Programm um solche Bilderdateien in Zukunft zu verkleinern

Wenn einer eine Empfehlung hat, dann kann er hier antworten oder mir eine PM schicken. Hab es selber schon mal versucht, aber ich hab nur Mist gefunden. Und um es nochmal genauer zu erklären: Die Tabellen und andere Screenshots sind einfach mit bis zu 1MB viel zu groß und ich bräuchte ein Programm um die Bilder in jpeg-Format zu verkleinern.

Danke
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brainscan

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Re: Sein Leben - The Italian Job
« Antwort #29 am: 15.Oktober 2005, 21:08:31 »

Hallo Mourinho,
Du kannst die Bilder ganz einfach in Paint öffnen und dann bei 'speichern unter' kannst du unter dem Dateinamen das Foramt auswählen

Gruss
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"Director of photography - I shoot people"

Octavianus

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Re: Sein Leben - The Italian Job
« Antwort #30 am: 15.Oktober 2005, 21:19:54 »

Nimm doch einfach IrfanView
Kostenlos und unkompliziert.

Ansonsten tolle Story lese sie sehr gerne!
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Ständig im Einsatz für einen besseren FM und für ein tolles Forum :)

Du hast FRAGEN? Hier gibt es ANTWORTEN rund um den FM!

Mourinho

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Re: Sein Leben - The Italian Job
« Antwort #31 am: 16.Oktober 2005, 12:31:37 »

Ok, danke an alle (auch an die Helfer per PM). Ich habe jetzt genug Tipps, Programme, etc. erhalten, daher wird es beim nächsten mal kein Problem mehr sein.

-Special One

P.S: Danke fürs Lob, Octavianus.
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Eddy

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Re: Sein Leben - The Italian Job
« Antwort #32 am: 17.Oktober 2005, 19:07:04 »

hmm ich bin mal gespannt wie es weiterhin ohne Co-Trainer laufen wird, momentan gehts ja richtig gut, aber die ganze zeit ohne auszukommen ist sicher auch doof... Also schreib endlich weiter, damit wir bescheid wissn... ;D ;)
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Mourinho

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Re: Sein Leben - The Italian Job
« Antwort #33 am: 20.Oktober 2005, 19:21:42 »

Frühling, Palermo
Chocolat


24.02 Empoli - Palermo 0:1
02.03 Palermo - Florenz 1:0

Zweimal 1:0 und es war in beiden Fällen sehr, sehr glücklich, auch wenn wir überlegen waren, muss ich zugeben, dass man solche Spiele nicht gewinnen muss und sogar verlieren kann.

7 Siege in Folge, wir sind mittlerweile auch ohne große Rechenspiele bezüglich Nachholspiele der anderen Mannschaften auf einem UEFA Cup Plätzchen und ich gönnte mir und dem Team eine große Feier in einem Nachtclub nach dem Florenzsieg, da die letzten Wochen sehr hart waren, doch ich war erstaunt wie gut ich ohne Vinnie auskam. Mir blieb ja auch nichts übrig.
Ich weiß nicht warum, aber das meiste klappte.
Vorallem Stewart Downing machte ein gigantisches Spiel nach dem Anderen und wurde der Wirbelwind auf der linken Seite. Auf der gegenüberliegenden Seite konnte sich nach vielen Monaten des experimentierens (mit einem Haufen Spielern) Mourad Meghni durchsetzen. Das Mittelfeld verdankte seine Sicherheit allerdings in erster Linie Barry Ferguson und Mathieu Flamini, die sowohl vor der Abwehr abräumten als auch das Spiel von hinten lenkten.
Die Abwehr selber, geführt von einem Adriano, der die ganze Saison lang in Topform blieb, bekam nicht mal soviel zu tun.
Es überraschte mich zudem, wie offensiv wir waren, wo ich doch meistens mit nur einer echten Spitze (Berbatov oder Iaquinta) und einem sehr offensiven D'Alessando spielte.

BILD
Chef im Mittelfeld - Schottlands Barry Ferguson

Das Training änderte sich nicht in der Zeit nach Vinnie überhaupt nicht. Ich tat fast genau das Selbe wie auch zuvor und bettete, dass es weiterhin die erhoffte Wirkung zeigte. Die größte Veränderung war an mir selber festzustellen. Ich motivierte die Spieler von Woche zu Woche besser - mal wieder ziemlich subjektiv betrachtet.
Ich versuchte es sie vor jedem Spiel richtig heiß zu machen. Ich ließ dabei laute Musik in unserer Kabine laufen und man beschwerte sich in den Auswärtsspielen oft, dass wir es "verdammt noch mal leiser drehen" sollten. Ich brachte den Spielern bei, ihre Wut in gute Leistung und volle Konzentration auf den Sieg umzuwandeln.
Zu meiner großen Überraschung stellte ich fest, dass man mit der richtigen Motivation, Einstellung und einer guten Serie alles erreichen konnte. Man kann als schlechter spielendes Team trotzdem gewinnen, wenn man den Superstars des Gegners den Spaß raubt und ihn dann selber hat.
[/i]
Palermo, früher Morgen, oder so
Tag nach der Party


Ich wachte auf. Scheiße. Sonnenschein. Wie ekelhaft. Ich war immer noch viel zu betrunken um jetzt noch diesen Sonnenschein zu ertragen. Es war Mittag, oder so. Egal, scheißegal. Mir tat der Kopf weh. Wo ist die Aspirin? Ich rollte auf die andere Bettseite. Immer weiter, darauf wartend von einem Körper gebremst zu werden. "Verdammte Scheiße." Ich war zu weit gerollt und lag auf dem Fußboden. Hatte ich letzte Nacht Keine mit nach Hause genommen? Ich öffnete die Minibar neben meinem Bett und übergoß mich mit einer Flasche Wasser. "Was in Gottes Namen tust du da?" Sienna betrat in Unterwäsche das Zimmer. Ich fing an mich an gestern zu erinnern.

BILD
"Jeden Tag hatte ich mehrere Frauen"(J. Nicholson) - ich hätte vielleicht eine andere Biografie lesen sollen.

Das Telefon klingelte neben Sienna. Ich schaute sie wartend an. "Was ist?" Für einen Moment dachte ich, dass das vielleicht nur in meinem Kopf war, doch dann klingelte es erneut. "Würdest du bitte rangehen?" Sie zog das Telefon aus der Station und warf es mir zu. "Warum gehst du nicht ran?" "Ist doch dein Telefon,Miguel." Ich war gerade in richtig schlechter Laune. "Mourinho?" Meine sehr, sehr alte Nachbarin begann gleich zu erzählen und schrie dabei, sodass ich den Hörer weiter vom Ohr weghalten musste. "Warum? Ja, ich habe Besuch. Ich sagte, ich habe Besuch. Nein, ich weiß, dass Sie schlecht hören." Ich schrie in den Hörer, bis mir einfiel, dass ich einmal in Portugal in einem Krankenhaus gearbeitet hatte und man mir doch sagte, dass ich in einem tiefen Tonfall mit Schwerhörigen sprechen sollte und das tat ich auch. Mit mäßigen Erfolg. "Ja, ich komme. ICH SAGTE, DASS ICH KOMME!"

Ich stand auf und zog mich an. Sienna sah mich an, sagte aber nichts, trotzdem grinste sie. "Willst du mich nicht fragen, wer dran war?" "Warum denn? Ihr habt beide so laut geschrien, dass das Jeder in Palermo verstanden hat." Ich verließ mein schickes Häuschen und rannte zum benachbarten Anwesen, dabei verfluchte ich mich für meine verdammte Freundlichkeit. Ich hätte einfach auflegen sollen. Verdammt, verdammt, verdammt. Was hatte sie gesagt? Dreimal klingeln, damit sie weiß, dass ich es bin. Wer soll es auch sonst sein? Ich tat, wie mir befohlen und sie öffnete mir die Tür. "Schön, dass Sie so schnell kommen konnten, Miguel. Haben Sie ihren Sieg gestern schön gefeiert? Hier ist die Dose, die Sie öffnen sollen." Aha, die Frage, ob ich gefeiert habe, sollte ich offensichtlich nicht beantworten, sonst hätte sie nicht weitergesprochen. Ich warf einen Blick auf die Dose und die Dosenöffner. "Sauerkraut?" Sie nickte. "Ja, ich will heute noch Sauerkraut machen, denn..." Sie erzählte, während ich mich an die Arbeit machte. Sie erzählte eigentlich nicht viel. Wiederholte es aber ständig.

Minuten später - ich kam einfach nicht voran und die Unterlage wackelte schrecklich. Immer wieder erklärte ich ihr, was nicht ging und warum es nicht ging. Wobei ich nicht weiß, warum es nicht ging. Die Dose war einfach sehr alt und sehr zäh. Ich bin nicht sehr geschickt in diesen Dingen, aber ich kann eine Dose öffnen, normalerweise. Hier war es unmöglich. "Ich verstehe Sie nicht. Was haben Sie gesagt?" Ich wiederholte, dass es nicht möglich sei und fragte mich, warum ich ihr überhaupt etwas sagte, da sie sowieso nichts hören konnte. Gott allein weiß, warum die Frau ihr Hörgerät nur alle zwei Wochen mal trägt. Ich erklärte ihr, dass ich das zu Hause probieren möchte und gleich wieder da bin. Nach fünf Minuten wusste sie, was ich meinte und ich begab mich zurück. "Das hat aber lange gedauert. Brauchst du immer so viel Zeit um eine Dose zu öffnen?", fragte Sienna spötisch, bevor sie sah, dass ich gerade mit der Dose in der Hand in die Küche rannte. Sie fing an lauthals zu lachen. Ich ging kommentarlos an ihr vorbei.

Ich probierte es zunächst mit meinem Dosenöffner - "Unmöglich." - warf ihn dann zur Seite. Ich schnappte mir einen Hammer, räumte einen ganzen Schrank aus und besorgte mir einen Schraubenzieher. "Jetzt weiß ich, für was ich das im Haus habe." Dazu auch noch ein Messer. Sienna saß in der Küche auf dem Fenstersims und sah mir amüsiert zu wie ich mit dem Schraubenzieher und dem Hammer Löcher in die Dose schlug. "Sag ihr doch einfach, dass du es nicht aufgekriegt hast." Ich schüttelte den Kopf. "Ach, meine Nachbarin ist mir mittlerweile egal. Jetzt geht es nur noch um die Dose und mich." Nach mehreren Minuten versuchte ich mit Hilfe des Messer den Deckel durch Hebelwirkung aufzubekommen. Der Deckel bog sich dabei zwar, das Messer leider auch. "Verletz dich nicht." Ich blickte sie an und sie grinste nur. "Weißt du, Sienna, du kannst es gerne probieren." "Nein, das ist doch Männerarbeit." Sie lächelte.

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Hitchcook lässt grüßen.

Ich tat, was Jeder in meiner Lage tun würde. Ich griff zum Messer! Und stach es in sie hinein. Wie Norman Bates in Psycho in der bekannte Duschszene stoch ich mehrmals ein - in die Dose. Sienna imitierte die Filmmusik passend zur Szene. Leider kam ich durch diese Aktion nicht wirklich weiter, doch immerhin hatte ich mich vorerst abreagiert.
Ich bewunderte, dass ich mich bisher noch nicht verletzt hatte. "Ich schneide den Scheiß auf." "Du kannst das nicht aufschneiden, dass ich doch Unsinn."

Ich ließ sie reden, denn es machte mich nur zusätzlich aggressiv. So schnitt ich die verdammte Dose Millimeter für Millimeter auf und beleidigte die Dose dabei aufs schärfste. Sienna zündete sich eine Zigarette an. "Süß wie du dich anstrengst. Ich hätte das aufnehmen sollen. Das Fernsehen würde Millionen für so ein Band zahlen. Ich sehe die Schlagzeilen schon vor mir. 'Nach One Night in Paris und Tommy Lee und Pamela kommt jetzt Miguel Mourinho und die Dose.'" Sie lachte. "Mach nur weiter, dass gibt mir die nötige Wut das hier zu tun." Nach weiteren fünf Minuten war ich fertig. Fix und fertig. Ich war verschwitzt und im ganzen Raum stank es nach Sauerkraut, aber ich war fertig. "Das riecht grauenhaft. Was ist das? Sauerkraut? Das essen doch nur Deutsche." "Na ja, sie ist auch deutsch. Ihr Mann ist Italiener - gewesen." Sie sah mich an. "Wie gewesen?" "Na ja, er ist tot.""Ja, aber dadurch verliert man doch nicht die Nationalität." Ich wollte etwas erwiedern bis mir auffiel, dass ich immer noch den Sauerkraut in der Hand hielt. "Ich werde doch jetzt keine Diskussion führen, die sich anhört, als wäre sie aus Seinfeld übernommen." Und weg war ich.

Ich übergab meiner Nachbarin die geöffnete Dose und sie bedankte und entschuldigte sich bei mir. "Ich habe Sie sicherlich bei wichtigen Trainertätigkeiten gestört." Wegen meiner verdammten Freundlichkeit sagte ich. "Nein, überhaupt nicht. Habe ich doch gerne getan." Sie gab mir noch eine Packung Schokolade(als wenn sich die Arbeit dadurch für mich gelohnt hätte), befahl mir im gleichen Moment aber noch die Post zu holen. Jedenfalls hatte ich Schokolade, dachte ich mir auf den Heimweg, als wenn ich mir die bei einem Gehalt nicht selber kaufen könnte. Wohingegen ich mir die letzte halbe Stunde meines Lebens nie zurückkaufen können würde.

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Mailand, San Siro
Anger Management


"Ja, vielen Dank. Wir stehen hier vor dem großen Spiel Milan - Palermo in den Katakomben des San Siros und neben mir stehen die Trainer der beiden Mannschaften. Ich begrüsse. Carlo Ancelotti von Milan und Miguel Mourinho, der Trainer des US Palermo." Ich und Carlo - Carlo und ich müsste es eigentlich heißen, aber ich bin schon fast auf einem José-Egotrip - bedankten uns bei dem Interviewer. Ich stand mit einem Mikrofon in der rechten Hand und wartete auf die Frage, während ich mit meinem Ipod spielte und einen Kaugummi kaute. Um ehrlich zu sein war ich ziemlich nervös und versuchte mich einfach nur zu beschäftigen.

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Na, wer wird sich denn da aufregen?

"Der US Palermo hat die letzten sieben Spiele gewonnen. Sind Sie das momentan beste Team der Liga?" "Ja." "Können Sie Milan schlagen?" "Natürlich. Jeder Zweitligist kann Milan schlagen. Kann! Aber es ist schwierig. Man muss sein Bestes geben, die richtigen Spieler verteidigen und dann wird man - wie auch wir heute - gewinnen." Ancelotti grinste und wollte etwas sagen, doch der Interviewer kam ihm zuvor. "Die richtigen Spieler verteidigen?" Ich nickte. "Selbstverständlich. Wir stehen ein paar Spielern auf den Füßen und werden sie zeitweise doppelt verteidigen. Die werden keine Torchance haben. Andere wie Gattuso können von mir aus machen, was sie wollen."

Ancelotti lachte. "Das haben schon viele Mannschaften versucht." Ich setzte meinen José-Blick auf [Erklärung: José Blick = der mit Abstand arroganteste Blick, den ein Mensch nur haben kann]. "Und es gibt über die Jahre viele Teams, die es geschafft. Ich will nicht bestreiten, dass Milan ein gutes Team ist, aber wir sind besser. Wir sind konzentriert. Wir haben nichts zu verlieren. Wir werden kämpfen. Wir werden defensiv perfekt stehen und irgendwann werden wir vorne schon ein Ding machen. Sie sehen doch, dass wir uns in letzter Zeit auf 1:0 Spiele spezialisiert haben. Und wir haben im San Siro diese Saison bereits gewonnen."

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Der José-Blick

Ancelotti war nun sauer. "Wir sind nicht Inter." Ich nickte grinsend. "Nein, das sind Sie wirklich nicht." Der Reporter wollte Ancelotti, der bereits ziemlich sauer aussah, weiter gegen mich aufbringen. "Sie scheinen nicht viel von ihrem Kollegen zu halten, Signore Mourinho." "Aber das stimmt nicht. Ich achte Carlo sehr. Apropos." Ich blickte Carlo grinsend an. "Ich suche gerade einen Co-Trainer, also wenn du nichts zu tun hast."

Ancelotti ließ sein Mikro fallen und ging aufgebracht davon. "Alle Mourinhos sind gleich. So ein großes Maul, aber..." mehr konnte ich nicht verstehen. Das Interview wurde abgebrochen. Ich folgte Ancelotti bis zur Heimteamkabine, die ich öffnete. Er und auch die Spieler sahen mich fragend und zugleich auch wütend an. "Hey, Leute. Viel Glück beim heutigen Spiel, ihr werdet es brauchen." Sofort wurde ich wüst beschimpft und ich musste innerlich darüber schmunzeln, dass ich schlimmer als José war. "Warum seit ihr denn so wütend? Ich mag euch doch. Also wenn einer bei Milan nicht zufrieden ist, hier meine Visitenkarte." Ich warf das Kärtchen auf Shevchenkos Trikot. "Ich brauche immer neue Spieler für das Amateurteam, also ruft mich an." Die Beschimpfungen wurden immer schlimmer und ich verließ lächelnd das Zimmer. An der Tür drehte ich mich noch mal um. "Heute werden eure Titelträume zerstört, aber macht euch nichts draus, auf der Rückseite der Karte ist die Nummer eines guten Psychologen." Ich verbeugte mich wie ein Rockstar nach einem Konzert, während man mit Sachen nach mir warf und mir sagte, dass ich aus der Kabine verschwinden sollte.

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Rote Hölle San Siro

Michele, mein 60jähriger Torwarttrainer, war ganz bleich. Er hatte vor der Kabinentür gestanden und hatte alles mitgehört. "Also...das war jetzt...war das nötig...also, ich weiß nicht. Warum?" Ich lächelte und legte ihm einen Arm auf seine Schulter und zog ihn näher an mich heran. "Ich verrate dir ein kleines Geheimnis. Menschen können sich nicht konzentrieren, wenn sie wütend sind. Milan wird grauenhaft spielen." Er kratzte sich fragend am Kopf. "Aber unsere Spieler sind doch auch immer wütend, wenn sie in letzter Zeit auf das Spielfeld gehen." "Nein, sie sind top motiviert und können diese Wut gezielt einsetzen. Ich wette drauf, dass die Milanspieler die Foulstatistik weit anführen werden." Er schüttelte den Kopf. "Ich habe mit vielen Top-Trainern gearbeitet ... und das ist das mit Abstand Blödste, was je zu mir gesagt wurde. Jedoch hast du die letzten sieben Spiele gewonnen, also muss da doch irgendwas in deinem Kopf sein." Wir lachten.

09.03 Milan - Palermo 1:2 (Downing, Gattuso, Meghni)

Wir gewannen 2:1 und waren das bessere Team im San Siro. Nachdem Spiel stampfte Ancelotti wütend weg und ich feierte zwei Stunden auf dem Rasen des San Siros mit meinen Spieler zu Liedern wie "We are the champions" oder "Eye of the tiger". In einem Interview, welches ich nach den Jubelfeiern führte, gratulierte ich Juventus Turin zum Titelgewinn, da sie nun bereits neun Punkte Vorsprung hatten.

16.03 Palermo - Lazio 3:0
30.03 Juventus - Palermo 1:3

"ZEHN!!!!!" Ich trank nach dem Spiel gegen Juventus nicht. Ich schüttete das Zeug nur noch in mich rein und das noch im Stadion. Wie erklärt man der Presse, wie man 10 Siege in Folge geschafft hat, wenn man es selber nicht erklären kann. "Wir haben Juventus im Delle Alpi geschlagen.", schrie mir Iaquinta ins Ohr. Wir feierten wie verrückt mehrere Stunden in der Auswärtskabine, die nur noch eine Disko war. Überall hüpften meine Spieler rum und begossen sich mit Champagner. Auf dem Rückflug nach Palermo musste ich ein Interview führen, an welches ich mich im Nachhinein nicht mehr erinnern konnte, sodass ich selber von den Antworten überrascht war.

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Auch Juve war uns unterlegen.

"Glückwunsch. Sie haben nun auch Juventus geschlagen. Gibt es für den US Palermo noch ein Limit oder sind Sie momentan unschlagbar?"
-"Ich weiß es nicht. Es ist komisch, ich habe Dinge geändert, aber ich habe mir nie vorgestellt so einen Erfolg zu haben."
 
"Haben Sie kein Geheimnis?"
-"Sie meinen ein großes Mourinho-Erfolgs-Rezept? Nein, soetwas gibt es nicht. Ich arbeite hart. Man mag es kaum glauben, aber seit Januar arbeite ich wirklich hart. Ich schotte mich von anderen Menschen ab und arbeite den ganzen Tag, nachts mache ich anderes. Ich sehe mir Videos von Spielen der Gegner an, ich analysiere sie und versuche den Spielern zu erklären, wie sie spielen müssen. Die Spieler müssen immer wissen, was der Gegner tut, dann kann nichts schief gehen."

"Ist das alles?"
-"Ja, ich meine, wenn man weiß, was ein Spieler als nächstes macht, dann ist man bereit und kann ihm den Ball wegnehmen."

"Hört sich kompliziert an."
-"Ist es nicht. Die meisten Fußballer verhalten sich immer gleich und spielen daher ziemlich dumm. Meine Spieler müssen intelligent sein und immer bedenken, was sie tun. Ich brauche keinen guten Fußballer, der immer wie ein Idiot nach vorne rennt. Ich weiß, dass sich das nach klinischem Fußball anhört, aber so ist der Fußball geworden. Und nur durch so eine Einstellung kann ein schlechteres Team ein Besseres besiegen. Wie meinen Sie denn, dass Griechenland Europameister wurde? Wie wurde José mit Porto Champions League Sieger. Platini kann mir mit seinem romantischen Fußball kommen wie er will und ich finde, dass auch sehr schön, aber die Zeiten, in der Fußball nur Fußball war, sind vorbei. 'Früher haben sich Spieler auch mehr respektiert und sind anders miteinander umgegangen. Es gab mehr Respekt.' So etwas höre ich auch oft von älteren 'Fachmännern', aber wir sind nicht mehr in der Vergangenheit. Es geht mittlerweile um Geld und Erfolg."

-"Ziemlich brutal."
"Nein, wissen Sie, was brutal ist? Ich habe gelesen, dass der Torwart der ungarischen Nationalmannschaft von 1954 bis zum seinem Tod immer wieder von dem letzten Gegentor geträumt hat. Es hat sein Leben verändert. Viele Spieler verzeihen sich Fehler in wichtigen Spielen bis zu ihrem Tod nicht und das finde ich brutal und deswegen tue ich alles dafür, dass ich nie in einer Situation bin, in der ich sage: Hätte ich bloß, das und das konsequenter gemacht."

02.04 Siena - Palermo 0:3
06.04 Palermo - Chievo 2:0
12.04 Palermo - Sampdoria 2:0[/i]
Wir spielten wirklich nur noch klinisch. Vor dem Tor machten wir die Dinger und selber schienen wir Tore nur noch gegen Topteams zu kassieren. Und wir sind mittlerweile bei der schönen Zahl 13. Dreizehn Siege in Folge.

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Champions League Quali-Platz - Mir wurde ganz schwindelig, als ich auf die Tabelle blickte.
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Gespeichert
Beschwerden an: CFC, Fulham Road, London, SW6 1HS

Oder telefonisch: 0870 300 1212
 (Non-uk callers:: 020 7386 9373)
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