MeisterTrainerForum

Bitte loggen sie sich ein oder registrieren sie sich.

Einloggen mit Benutzername, Passwort und Sitzungslänge
Erweiterte Suche  

Autor Thema: Ein Denkmal wird gestürzt  (Gelesen 3898 mal)

Interisti

  • Profi
  • ****
  • Offline Offline
Ein Denkmal wird gestürzt
« am: 23.August 2005, 11:23:00 »

L'equipe | aktuelle Ausgabe

Lance Armstrong hat 1999 bei der Tour gedopt.
Soweit nichts neues, gibt es doch eine positive Dopingprobe von dieser Tour vom 4 Juli 1999.
Dabei wurde damals ein erhöhter Kortikoid Wert festgestellt dieser aber mit einem vordatieretn Rezept erklärt. (Armstrong gewann damals die Tour mit Riesenabstand vor Zülle, welche später zugab selber was genommen zu haben).
Auch ist bekannt dass sich jede Sportzeitung in Deutschland, Italien, Frankreich und Spanien darum reisst als erste die Beweise für Armstrongs Doping zu liefern...

Aber diesesmal ist die Sache ernster.
Diesmal geht es um die Radsportdroge schechthin. EPO.
Ein französisches Labor(welches für die WADA arbeitet) hat mehrere B-Proben von 1999 geöffnet und mit den neuen Verfahren zum Nachweis von EPO gechecked.
6 (!) Proben sind positiv und weissen nach das Lance EPO genommen hat.

7 Toursiege, und trotzdem nicht in einem Atemzug mit den ewigen Helden des Sportes genannt zu werden, bitter aber gerecht !
Gespeichert
Forza Inter
Non Mollare Mai

Raven

  • Gast
Re: Ein Denkmal wird gestürzt
« Antwort #1 am: 23.August 2005, 13:50:46 »

Die Equipe ist allerdings mit der Sport-Bild vergleichbar und hat Armstrong schon seit Ewigkeiten auf dem Kieker. Also von daher würde ich abwarten, was jetzt weiter passiert.

Gespeichert

Marty_P

  • Nationalspieler
  • *****
  • Offline Offline
Re: Ein Denkmal wird gestürzt
« Antwort #2 am: 23.August 2005, 15:01:27 »

Was heißt hier Denkmal, und absolut schnurz ob man Doping 10 oder 15 oder 7 Jahre später feststellen kann. Wenn es stimmt dann muss er auch dafür die Verantwortung übernehmen.
Und ich bin kein Fan unseres Ullepummels.
Wenn jemand dopt ist es illegal und bleibt es illegal.
Gespeichert

Bodylove

  • Co-Admin
  • Fussballgott
  • ******
  • Offline Offline
Re: Ein Denkmal wird gestürzt
« Antwort #3 am: 23.August 2005, 15:51:58 »

Ist schon etwas fragwürdig das es erst nach 6 Jahren getestet wird. Scheinbar wollen einige Leute ihn fertig machen wie einst Pantani....
Gespeichert

Marty_P

  • Nationalspieler
  • *****
  • Offline Offline
Re: Ein Denkmal wird gestürzt
« Antwort #4 am: 23.August 2005, 16:21:10 »

Ist schon etwas fragwürdig das es erst nach 6 Jahren getestet wird. Scheinbar wollen einige Leute ihn fertig machen wie einst Pantani....

Na ja Body, der Pantani war aber doch auch gedopt. Ich persönlich finde es sehr gut das man Dopingsünder auch Jahre später überführen kann denn es bleibt eben illegal.
Ich denke sogar das gerade im Radsport sehr viele gedopt sind und es immer wieder positive Tests geben wird.
Wie oben geschrieben bin ich wirklich kein Fan von Ulrich, wenn es aber stimmt das Lance gedopt war dann gehört ihm der Titel aberkannt.
Gespeichert

Henningway

  • Co-Admin
  • Lebende Legende
  • ******
  • Offline Offline
    • HR Lingerie League
Re: Ein Denkmal wird gestürzt
« Antwort #5 am: 23.August 2005, 18:41:16 »

Bin ich absolut der Meinung von Marty. Und Nachproben sind aufgrund der raschen Entwicklung der Analytik immer erforderlich!
Gespeichert
Ordre des chevaliers de quatre-vingt-dix prises.

jonas

  • Halbprofi
  • ****
  • Offline Offline
Re: Ein Denkmal wird gestürzt
« Antwort #6 am: 24.August 2005, 01:26:10 »

(Armstrong gewann damals die Tour mit Riesenabstand vor Zülle, welche später zugab selber was genommen zu haben).

Der Riesenabstand entstand weil Zülle auf einer Flachetappe durch einen Sturz aufgehalten wurde und deshalb 6 Minuten verlor. Ausserdem hatte Zülle damals seine Dopingsperre bereits abgesessen, also war er 1999 sauber (zumindest gibts keine gegenteilige Anhaltspunkte).
Gespeichert
--
jonas

Benny

  • Halbprofi
  • ****
  • Offline Offline
Re: Ein Denkmal wird gestürzt
« Antwort #7 am: 24.August 2005, 01:37:02 »

Der Armstrong ist mir schon seitdem er mit dem italienischen Arzt Michele Ferrari, in Fachkreisen auch ' Dr. EPO ' genannt, zusammengearbeitet hat suspekt. Letzterer wurde schon vorher wegen EPO Verabreichung an andere Sportler angeklagt. Was für'n Zufall.... :D :P
Gespeichert
Sigua sigua el baile al compas del tambori que esta noche los cogemos a los putos de Madrid.

jez

  • Co-Admin
  • Weltstar
  • ******
  • Offline Offline
    • Assistant Researcher Deutschland
Re: Ein Denkmal wird gestürzt
« Antwort #8 am: 24.August 2005, 09:55:25 »

Die Art und Weise der Berichterstattung finde ich allerdings sehr fragwürdig.
Es sind angeblich verschiedene anyonyme Dopingproben getestet worden, und dabei wurde in mehreren EPO gefunden.
Woher will ausgerechnet eine Zeitung jetzt wissen, daß Proben von Armstrong darunter waren - wohingegen man angeblich keinen Plan (und anscheinend auch kein Interesse) hat, zu welchen Fahrern die anderen positiven Proben gehören? Das hat für mich doch schon etwas viel von Sensationsjournalismus á la Bild-Zeitung.

Ich kann mir gut vorstellen, daß Armstrong gedopt oder sich zumindest am Rande der Legalität bewegt hat - genauso wie der z.B. schwer Asthma-kranke Jan Ullrich oder alle anderen Fahrer, die vorne mitfahren wollen.
Gespeichert
Das ist Fußball. Da geht es nicht um Leben und Tod. Dafür ist die Sache zu ernst! (© Jürgen Becker)

FM2012 Ligenerweiterung für Luxemburg. Alle Ligen, alle Vereine!

Henningway

  • Co-Admin
  • Lebende Legende
  • ******
  • Offline Offline
    • HR Lingerie League
Re: Ein Denkmal wird gestürzt
« Antwort #9 am: 24.August 2005, 13:02:57 »

L'Equipe ist in etwa mit der Sport-Bild zu vergleichen, insofern hast Du Recht. Und natürlich ist es schon seltsam, wie dort berichtet wird. Andererseits sollte aufgrund der vielfachen Vermutungen hier restlos aufgeklärt werden. Das hat ja nichts mit Respektlosigkeit vor dem "Denkmal" zu tun.
Gespeichert
Ordre des chevaliers de quatre-vingt-dix prises.

Marty_P

  • Nationalspieler
  • *****
  • Offline Offline
Re: Ein Denkmal wird gestürzt
« Antwort #10 am: 24.August 2005, 14:16:41 »

Die Art und Weise der Berichterstattung finde ich allerdings sehr fragwürdig.
Es sind angeblich verschiedene anyonyme Dopingproben getestet worden, und dabei wurde in mehreren EPO gefunden.
Woher will ausgerechnet eine Zeitung jetzt wissen, daß Proben von Armstrong darunter waren - wohingegen man angeblich keinen Plan (und anscheinend auch kein Interesse) hat, zu welchen Fahrern die anderen positiven Proben gehören? Das hat für mich doch schon etwas viel von Sensationsjournalismus á la Bild-Zeitung.

Ich kann mir gut vorstellen, daß Armstrong gedopt oder sich zumindest am Rande der Legalität bewegt hat - genauso wie der z.B. schwer Asthma-kranke Jan Ullrich oder alle anderen Fahrer, die vorne mitfahren wollen.

Ich hab irgendwo gelesen das man 1999 7 Proben von LA genommen hat, von diesen sollen jetzt 6 positiv sein. Die anderen getesten Fahrer sind wohl nur unter ferner liefen gewesen und deshalb für die Sensationspresse uninteressant.
Ich habe auch gelesen das man in den 90ern wohl diverse Proben eingefroren hat für spätere Tests. Leider kann ich die Quelle jetzt nicht vorweisen.
Gespeichert

Tex_Murphy

  • Gast
Re: Ein Denkmal wird gestürzt
« Antwort #11 am: 25.August 2005, 07:47:49 »

Schon ganz interessant -  Jan Ulrich, zum diesem Thema befragt meinte etwas wie 'Wenn das stimmt, wäre er sehr enttäuscht.'
Mal zurückerinnern... War es nicht Ulrich selbst, der wegen Dopings gesperrt war? Heuchler...
Gespeichert

Matte

  • Gast
Re: Ein Denkmal wird gestürzt
« Antwort #12 am: 25.August 2005, 10:54:31 »

Hat Armstrong sich eigentlich schonmal dazu geäußert?
Wenn es so ist, ist er auch kein ewiger Held des Sports oder ein Denkmal, höchstens der Ben Johnson des Radsports.

Gespeichert

Tex_Murphy

  • Gast
Re: Ein Denkmal wird gestürzt
« Antwort #13 am: 25.August 2005, 10:57:06 »

Ja, er hat sich geäußert und - wie jeder in so einer Situation - weist die Vorwürfe weit von sich.
Gespeichert

mancity

  • Profi
  • ****
  • Offline Offline
Re: Ein Denkmal wird gestürzt
« Antwort #14 am: 25.August 2005, 11:18:29 »

Hier mal ein Beitrag, bei dem die Dopingkontrolleure schlecht weg kommen:


25.08.2005 
 
Sport
Klaus Huhn
 
An Krabbes Hinterrad?
 
Was am Dopingverdacht gegen Lance Armstrong wirklich skandalös ist
 
Das legendäre Sommerloch schien von den bevorstehenden Wahlen gedeckelt, doch als Lance Armstrong des Dopings verdächtigt wurde, waren überall noch Schlagzeilen frei. Die Forderungen der als Experten Befragten sind hinlänglich bekannt. Sie reichen von: Sofortige Disqualifikation und nachträgliche Aberkennung der sieben Tour-Siege bis »Schau’n mer mal«. Die beste Frage stellte der ewige Tour-Zweite Poulidour: »Warum kontrollieren wir nicht nachträglich alle Sieger seit 1903?«

Die Fakten: 1999 wurde bei einer regulären Dopingkontrolle während der Tour der Urin Armstrongs im Labor untersucht. Das Urteil: »negativ«. Danach hätte Armstrongs Urin in jenem Labor beseitigt werden müssen. So die Regeln, die für beide Proben gelten, für die untersuchte und als negativ befundene A-Probe und die für den Fall einer notwendigen Nachkontrolle aufbewahrte B-Kontrolle. Noch einmal: Am Tag jener Kontrolle 1999 fand das von der Tour de France beauftragte Labor keine Spur eines 1999 auf der Verbotsliste stehenden Dopingmittels. Man vernichtete danach die A-Probe und fror die B-Probe ein, was auch deshalb eine Regelwidrigkeit ist, weil eine B-Probe nur in Gegenwart des Athleten und/oder eines vom Athleten beauftragten Mediziners geöffnet und kontrolliert werden darf.

Erst einmal war diese Bestimmung zuvor verletzt worden: Im Fall der DDR-Sprinterin Katrin Krabbe. Am 13. Februar 1992 hatte der Deutsche Leichtathletikverband (DLV) entschieden, ein Jahr zuvor von ihr genommene B-Proben untersuchen zu lassen. Als diese Untersuchung in Angriff genommen werden sollte, entdeckte man, daß der damals das zuständige Labor leitende Prof. Donike bereits am 13. Januar die alten B-Proben geöffnet und untersucht hatte. Das war einer der vielen Gründe, die seinerzeit führten, daß man die Krabbe-Sperre augenblicklich aufhob.

Nun geriet Lance Armstrong – historisch betrachtet – an Katrin Krabbes Hinterrad: Seine B-Probe von 1999 wurde widerrechtlich und ohne ihn zu informieren, eingefroren und eingelagert. 2004 untersuchte man sie – auch diesmal, ohne ihn zu fragen – und entdeckte angeblich das Dopingmittel EPO. Dann verriet einer der Biochemiker dieses Ergebnis der Pariser Zeitung L’Equipe, und der Skandal ging ins Weltrennen. Das offenbarte eine zweite Parallele zu Katrin Krabbe: Das Mittel, das man bei einer späteren Kontrolle bei ihr gefunden hatte, stand gar nicht auf der Dopingliste. Das jetzt angeblich bei Armstrong gefundene EPO erschien 2001 auf der Dopingliste – auch weil man es vorher gar nicht nachweisen konnte – und könnte deshalb bei einer Anwendung 1999 von niemandem belangt werden. Denn wegen Dopings belangt werden kann nur, wer bei einer Dopingkontrolle »positiv« getestet wird."

Zitiert nach: Junge Welt http://www.jungewelt.de/2005/08-25/028.php
       
 
 
Gespeichert

Raven

  • Gast
Re: Ein Denkmal wird gestürzt
« Antwort #15 am: 25.August 2005, 12:28:23 »

Die Sache beweist höchtens, daß im Radsport alle legalen Mittel maximal ausgeschöpft werden, um die Leistung zu optimieren, egal ob diese sportlich vertretbar sind oder nicht. Ich würde mal wetten, daß, würde man solche Proben von Indurain oder Riis nachträglich auswerten, auch einiges ans Licht käme.

Von sog. "Legenden" wie Merckx nicht zu reden. Das waren damals fahrende Medikamentenschränke.
Gespeichert

gelöscht

  • Halbprofi
  • ****
  • Offline Offline
Re: Ein Denkmal wird gestürzt
« Antwort #16 am: 25.August 2005, 13:45:03 »

Also wenn sich herausstellt, dass die Vorwürfe nichts mit der Wahrheit zu tun haben, dann muss es Konsequenzen gegen diese französischen Zeitungen geben. Es kann nicht sein, dass sich Armstrong dies alles jeden Sommer aufs neue anhören muss!
Gespeichert

stoa

  • Halbprofi
  • ****
  • Offline Offline
Re: Ein Denkmal wird gestürzt
« Antwort #17 am: 25.August 2005, 14:39:03 »

Schon ganz interessant -  Jan Ulrich, zum diesem Thema befragt meinte etwas wie 'Wenn das stimmt, wäre er sehr enttäuscht.'
Mal zurückerinnern... War es nicht Ulrich selbst, der wegen Dopings gesperrt war? Heuchler...

Naja, aber da war die Situation meiner Meinung nach schon ne andere, obwohl es unter dem gleichen Begriff lief. Ullrich hat da ja zugegeben, dass er mal was in ner Disco geschluckt hat. Das war aber sicher kein "gezieltes" Doping zur Leistungssteigerung wie sie Armstrong ja vorgeworfen wird. Daher könnte Ullrich sicher enttäuscht darüber sein, sollte sich da was beweisen lassen.
Gespeichert
"My head was thinking one thing but my heart was telling me another. In the end I followed my heart and decided to stay."
Steven Gerrard

Casablanca

  • Profi
  • ****
  • Offline Offline
Re: Ein Denkmal wird gestürzt
« Antwort #18 am: 26.August 2005, 20:51:45 »

(Armstrong gewann damals die Tour mit Riesenabstand vor Zülle, welche später zugab selber was genommen zu haben).

Der Riesenabstand entstand weil Zülle auf einer Flachetappe durch einen Sturz aufgehalten wurde und deshalb 6 Minuten verlor. Ausserdem hatte Zülle damals seine Dopingsperre bereits abgesessen, also war er 1999 sauber (zumindest gibts keine gegenteilige Anhaltspunkte).
Genau, daher ist es auch dringend erforderlich, einen angeblich gedopten Weltklassesportler den Toursieg abzuerkennen und dafür dann einen überführten Ex-Gedopten zum Sieger zu erklären *Ironiemodus aus*
Gespeichert
„An diesem Abend ist alles Wirklichkeit geworden, was sich die Phantasie jemals über die Schönheit eines Fußballspiels ausgedacht hatte.“ G. Netzer