Das Thema Doping ist bei den bald beginnenden olympischen Winterspielen sicher wieder präsent. Und ich bin mir sicher, es wird wieder einige Sportler treffen. Es ist nun mal bei solchen Events, wo es neben sportlichem Ruhm auch eine Menge Geld zu verdienen gibt, so, dass der Erfolg manchmal mit unlauteren Mitteln errungen werden muss.
http://www.zeit.de/sport/2014-01/doping-interview-perikles-simon/komplettansichtDer Dopingexperte Simon kritisiert das bestehende Dopingverfahren. Es sei auch verständlich, dass Sponsoren, Verbände und auch das Publikum selbst nicht wollen, dass zuviele Sportler und damit Idole des Dopings überführt werden. Einerseits ist das richtig, denn wenn jetzt wirklich alle Dopingpraktiken transparent aufgeklärt werden würden, dann wäre die Karriere einiger Vorzeigeathleten sicher vorbei. Durch den mitunter mangelnden Starfaktor würde einige Sportarten (noch mehr) an Glanz verlieren und in der Bedeutungslosigkeit versinken. Andererseits will ich als Zuschauer auch nicht bei jedem überraschend aus dem Nichts kommenden Topathlet den Dopingverdacht haben wollen.
Frage: Herr Simon, können Sie eigentlich noch unbedarft Sport im Fernsehen anschauen?
Simon: Ja. Es gibt schon Momente, wo ich mir auch mal ein unterklassiges Fußballspiel ansehe und das genieße. Wenn es natürlich Auffälligkeiten gibt, werde ich hellhörig. Zum Beispiel bei körperlichen Veränderungen in der Leichtathletik oder wenn ein Schwimmer seinen Schwimmstil komplett ändert.
Sowas meine ich. Wenn jetzt ein unbekannter Schwimmer auf einmal Mehrfach-Weltmeister wird, dann hat er den Dopingstempel schon weg. Ich denke auch, dass vieles nicht sauber abläuft, aber durch mangelnde Aufklärung einerseits und schwammige bzw. unklare Entscheidungen wie im Fall Pechstein weiß man als Zuschauer nicht mehr, was Sache ist.
Die von Simon vorgeschlagene unabhängige Anti-Doping-Agentur ist da sicher ein Anfang, aber ob diese wirklich kommt, bezweifle ich. Es spielen eben leider auch immer viele wirtschaftliche Aspekte in den (Spitzen-)Sport hinein, der mehr ist als das frühere Kräftemessen mehrerer Kontrahenten.