MeisterTrainerForum

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 am: Heute um 00:10:08 
Begonnen von steffanovic - Letzter Beitrag von steffanovic
Prolog 1.0



Zwölf Jahre später





Ich hasse Flughäfen. Dieses künstliche Licht, das nie ganz Tag und nie ganz Nacht ist. Diese endlosen Schlangen, das nervöse Rascheln von Tickets, das ständige Piepen irgendwo.
Und trotzdem saß ich wieder in einem. Zwangsläufig.
Ich wollte mal wieder nach Hause – etwas abschalten von der Großstadt, der Arbeit, den Menschen. Ganz allgemein.
Das war es schließlich, was mir all die Jahre immer wieder Kraft gegeben hatte und meinen Akku auflud: die Sonne, der Strand, das Meer. Und natürlich Muttis Essen – das war sowieso das beste.
Der dauernde Regen in England hatte mir über die Jahre doch ziemlich zugesetzt – war ich es doch von Kindesbeinen an gewohnt, im Jahr nie weniger als 25 °C zu haben.
Zu dieser Jahreszeit hatte man Glück, wenn es in London überhaupt zweistellig wurde.

Nach dem Abi hatte ich in England studiert – Sportwissenschaften, dann Fusballmanagement und Datenanalyse , und irgendwie hatte sich daraus eine Laufbahn ergeben, die man wohl als „amateurhaft“ bezeichnen konnte.
Ich hatte bei ein paar semi-professionellen Clubs hospitiert – Sixth Tier, Seventh Tier.
Ich war der Typ mit der Mappe, der Statistiken manuell trackte, Gegner analysierte und Taktiken entwarf – während andere sich fragten, warum der Typ das alles für ’n Appel und ’n Ei plus Kost und Logis machte.
Es war nicht glamourös. Aber es war echt.
Trotz der vielen Belobigungen, wie gewissenhaft ich meine Arbeit doch erledigen würde und wie gut meine taktischen Ideen seien – umgesetzt hat man sie nie.
Geschweige denn, man hätte es ernsthaft in Erwägung gezogen, mir eine richtige Festanstellung zu geben.
Deswegen habe ich beschlossen, meinen letzten "Vertrag" zum Ende des Jahres auslaufen zu lassen – und über Weihnachten erstmal wieder nach Hause zu fahren.

Und hier war ich nun: Gerade aus London gelandet, durfte ich mich mal wieder in einem der von mir nicht favorisierten Flughäfen in den USA aufhalten und auf meinen Anschlussflug warten.
Dritter Kaffee. Terminal 5. Es war laut, schlecht klimatisiert und zu viel von allem. Zu viele Koffer, zu viele Schlangen, zu viele schlecht gelaunte Servicemitarbeiter – und auch zu viel Wartezeit.
Ich hatte vier Stunden Aufenthalt, bis es weiterging nach Basseterre. Der Anschlussflieger war ein klappriges Propellerflugzeug, das seine beste Zeit schon lange hinter sich hatte.
Wahrscheinlich brauchten sie die vier Stunden, um das Teil überhaupt wieder startklar zu bekommen.
Aber was soll's. Ich war die Route schon mehrfach geflogen – auch mit noch schlechteren Maschinen.
Bis jetzt hat es immer geklappt.
Nur hoffentlich sitze ich nicht neben Dickmobs da drüben, der gerade mit seinem offensichtlich viel zu schweren Koffer versucht, die Dame am Schalter davon zu überzeugen, dass er das wohl „immer so“ mache und noch nie extra Gebühren habe zahlen müssen. Interessierte die Dame offensichtlich nicht – denn Mopsi wuchtete seinen Koffer von der Waage auf den Fliesenboden, öffnete ihn und fing an, Süßigkeiten auszusortieren, die wohl hierbleiben müssten.
Er hatte sichtlich Probleme, sich zu entscheiden, und fing hörbar an, vor sich hin zu schimpfen:
„– Keene Kulanz, Kunde is König, dat soll the land of oppatuniti sein...“ hörte man ihn berlinern.
Guck an – ist gar kein Amerikaner, sondern ein prall gefüllter Berliner, lachte ich in Gedanken.

Meine Mutter hatte gesagt, dieses Weihnachten müsse ich unbedingt kommen.
„Du darfst das nicht aufschieben, Johnathan. Es ist wichtig.“
Was genau sie damit meinte, hatte sie nicht gesagt. Und ich hatte nicht nachgehakt.
Eigentlich feierten wir Weihnachten gar nicht großartig. Die Schokolade bekomme ich ein paar Wochen später zum halben Preis – und Bäume im Haus gibt’s bei uns auf der Insel sowieso nicht.
Also saß ich nun hier. Zwischen amerikanischen Familien mit zu vielen Kindern, schlafenden Backpackern, dem Berlinerchen und einem Plastikbecher lauwarmen Kaffees.

Ich war in den letzten Jahren häufiger nach Hause gekommen. Nicht oft, aber regelmäßig.
Meist für eine Woche, manchmal auch nur fürs Wochenende.
Meine Mutter war nie jemand gewesen, der viel verlangte – aber diesmal klang es anders.
Nachdrücklicher.

Ich starrte auf die digitale Anzeigetafel, während mein Kopf sich langsam entrollte wie ein alter Film.

Ich zuckte kaum, als der Name meines Fluges über die Lautsprecher dröhnte:
„Letzter Aufruf für den Flug nach Basseterre. Letzter Aufruf.“
Ich muss wohl doch eingenickt sein.

Im Flieger roch es nach altem Stoff und warmer Luft. Die Propeller begannen zu kreischen, als hätte jemand sie beleidigt.
Ich lehnte mich zurück, schloss die Augen.
Ich hatte keinen Sitznachbarn – man muss auch mal Glück haben.



Noch zwei Stunden bis zu meiner Insel.
Noch zwei Stunden bis zur Antwort auf eine Frage, die ich noch gar nicht gestellt hatte.



 2 
 am: Gestern um 20:46:24 
Begonnen von steffanovic - Letzter Beitrag von steffanovic
Prolog 0.2


Ich lief, ohne mich umzublicken – nicht schnell, nicht gehetzt, einfach weg.
Vorbei an staubigen Wegen, leerstehenden Hütten, Kindern, die barfuß Fußball spielten. Die Sonne brannte mir in den Nacken, während der Staub sich in meinen Schuhen sammelte.

Der Himmel glühte schon leicht orange, als ich die Straße hinunterkam, die zum alten Hafen führte.
Dort, wo das Meer flach atmet.

Ich landete an der Betonplatte, auf der ich früher oft gesessen hatte.
Der Ort, an dem sich die Zeit langsamer bewegte.
Hier roch es immer nach Salz, Fisch und dem Qualm der rauchenden Fischer, die sich ihre Geschichten erzählten.
Der Wind zerrte an meiner Jacke, Möwen kreischten über mir wie streitende Geister.
Ich ließ mich fallen, die Knie angezogen, die Arme darum geschlungen.

Ich blieb dort sitzen, bis die Sonne tief über dem Wasser hing, als würde sie kurz durchatmen vor dem Untergang.
Die Schule war mir für heute egal - "Genug von Miss Augustin" dachte ich mir.
Erst jetzt zu später Stunde hatte ich den Mut gefasst und stand auf. Rosalie war längst zu Hause.

Der Weg zu ihrem Haus führte durch ein ruhiges Viertel mit pastellfarbenen Fassaden und Verandas, auf denen Kinder in alten Plastikstühlen lümmelten.
Musik wehte von irgendwo her – eine träge Melodie, die mit dem Wind spielte.
Hunde bellten in der Ferne, und aus einer Küche stieg der Duft von frittierten Teigtaschen in die Luft.
Ich kannte diesen Weg – bin ich ihn doch schon häufig in der Dunkelheit gegangen, wenn ihre Eltern längst schliefen.
Heute sollte es anders sein. Heute sollten sie mich sehen.

Schließlich stand ich vor ihrer Tür.
Ich hatte einen Kloß im Hals. Ich wusste, wie ich aussah: schlaksig, verschwitzt, irgendwie… fehl am Platz.

Als ich klopfte, öffnete sich die Tür im Bruchteil einer Sekunde, und Rosalies Mutter trat mit einem breiten Grinsen hervor.
Ich versuchte, ihrem prüfenden Blick standzuhalten – doch er hellte sich schnell auf und wechselte in einen wärmeren, freundlichen Blick und sie sagte vergnügt:
„Na, du musst also Johnathan sein.“
Ich nickte schüchtern und lächelte. „Ja, Ma’am.“
„Rosalie hat viel von dir erzählt. Komm rein.“
Ihre Stimme hatte einen schönen Klang und war von nun an sehr herzlich - und sie duftete nach Vanille. Ich mochte sie sofort.

Ich trat ein und erblickte sogleich ihren Vater, Mr. Bradshaw, der sich aus seinem „Chefsessel“ wuchtete und mich ebenfalls musterte.
Natürlich war der Sessel perfekt auf den Fernseher ausgerichtet und man sah bereits an der Verformung der Sitzfläche, dass dies wohl schon lange Zeit sein Lieblingsplatz war.
Ihr Vater war groß, breitschultrig – ein Berg von einem Mann. Schätzungsweise 1,90 m, 120 kg.
Er hatte eine Glatze, trug ein ausgewaschenes Trikot der Cayon Rockets und Shorts, die schon bessere Tage gesehen hatten.
Er trat zu mir, reichte mir die Hand.

„Mit dir treibt sich also meine Tochter rum? Name?“ fragte er trocken.
„Johnathan Whitecliffe, Sir.“ antwortete ich klar und deutlich.
„Timothy“, grunzte er. „Und kein Sir. Du gehörst ja wohl bald zur Familie.“
Er lachte – nicht laut, aber von Herzen.

„Deine Eltern sind aus England hergekommen, stimmt's?“, fragte er abschätzend.
Ich nickte.
„Ja. Aber ich bin hier geboren und aufgewachsen.“
Ein kurzes Nicken, dann ein kleines Lächeln.
„Dann bist du also einer von uns.“, stieß er nun sichtlich gelöster hervor.

Wir aßen zusammen.
Irgendwas mit Fisch – gegrillt, mit einer scharfen, orangefarbenen Soße, die einem erst beim dritten Bissen Tränen in die Augen trieb. Dazu gab’s Kochbananen, Salat mit Limettendressing und süßes Brot, das nach Rosmarin und Zucker schmeckte.
Ich hatte keinen Bissen bereut.

Wir saßen auf der überdachten Veranda. Der Ventilator summte leise über uns, eine einzelne Glühbirne flackerte leicht. In der Ferne zirpten Grillen, aus dem Radio im Haus klang dumpf Reggae von einem alten Sender und irgendein Halbstarker musste wieder allen in der Nachbarschaft den tollen Sound seines 25km/h Mopeds zeigen.

Wir redeten den ganzen Abend.
Über Fußball – Mr. und Mrs. Bradshaw waren natürlich Fans der Cayon Rockets, er erzählte von glorreichen Spielen im Warner Park, auch wenn sie meistens verloren hatten. Über Wetter – die Hitze, die Feuchtigkeit, den letzten Tropensturm. Über Schule, übers Leben.

Ich war überrascht, wie schnell ich mich wohlfühlte.
Wie leicht es plötzlich war, nicht mehr zu denken, sondern einfach zu reden.
Rosalie hatte sich neben mich gesetzt, barfuß, mit angezogenen Beinen, ein Glas Saft in der Hand. Irgendwann, es war schon längst dunkel geworden, sagte sie fast beiläufig:
„Weißt du, meine Freundin Grace hat mit neunzehn ihr erstes Kind bekommen.“
Ich sah sie an, ihre braunen Rehaugen glitzerten
„Und ich fand das immer irgendwie… schön. Ich mein, früh Kinder haben, Familie, das Leben teilen.“
Ich lächelte nur. Ein bisschen überrascht war ich schon, waren wir doch nicht einmal 18 Jahre alt.
„Ich mag Kinder.“ sagte ich um der peinlichen Stille zu entgehen.
Das stimmte sogar. In der Theorie.
In Wahrheit wusste ich: Ich war noch viel zu sehr mit mir selbst beschäftigt und konnte keine Verantwortung für ein kleines Lebewesen übernehmen.
Ich war nicht bereit. Noch nicht. Vielleicht nie.

Aber ich sagte das nicht.
Manchmal reicht ein Lächeln, um Dinge unausgesprochen zu lassen.

Am Ende des Abends hatte mich Timothy ins Herz geschlossen – das spürte ich.
Er war kein Mann vieler Worte, aber er klopfte mir auf die Schulter, füllte mir ungefragt ein weiteres Glas Rum ein und sagte mit einem Zwinkern:
„Gar nicht so übel, der Junge.“

Wir waren nicht dieselben.
Aber wir verstanden uns.


 
Warner Park (Links Fussball, rechts Cricket) 3500 Plätze im Fussballstadion

Heimspielstätte der Cayon Rockets


 3 
 am: Gestern um 20:02:01 
Begonnen von steffanovic - Letzter Beitrag von Elemotion
Ein sehr ausführlicher Einstieg und ein neues Fußballland im Forum, ich bin gespannt wie es weitergeht

 4 
 am: Gestern um 13:47:12 
Begonnen von DerThorag - Letzter Beitrag von DerThorag
Hallo,

seit einigen Tagen ruckelt der FM, bzw. wählt automatisch sehr wenig FPS aus. Stelle ich es in den Einstellungen auf 60 FPS, läuft es sehr unrund. Nun habe ich heute mal einen neuen Save probiert und bekam diese Fehlermeldung:

warning and errors

Warnung: Rule group has empty discipline rules

AmdPowerXpressRequestHighPerformance(0)
wcsrchr(0)

Nun von vorn!
Die erste Meldung löst vermutlich einer der Mods von daveincid aus.

Das untere verstehe ich nicht ganz, da ich keine AMD, sondern Nvidia Grafikkarte habe.  Trotzdem habe ich Treiber aktualisiert und sichergestellt, das der FM 24 auch die Grafikkarte nutzt. Der integrierte Grafikchip steht auch nicht mal zur Auswahl.

Wenn ich die Mods von daveincid deaktiviere (vor Beginn einer neuen Karriere) kommt die Meldung nicht mehr, aber es läuft trotzdem ruckelig. Das betrifft auch nur den FM. Games mit höherer Leistung, laufen weiterhin rund.

Ich habe wirklich das Gefühl, FM 24 nutzt den integrierten Grafikchip.

Ich weiß nicht so richtig weiter, aber vielleicht weiß jemand von Euch was da los ist.

Dell G7 17
Grafik: GeForce RTX 2060
Windows 11


 5 
 am: Gestern um 13:18:33 
Begonnen von Karagounis - Letzter Beitrag von Karagounis

Auf Kurs Richtung Legende

Die Euphorie um Forge FC hielt auch in der Schlussphase der regulären Saison 2064 an. Die Mannschaft von Harry Fischer spielte weiter wie aus einem Guss, angetrieben von der perfekten Mischung aus jugendlichem Elan und taktischer Reife. Sechs weitere Siege aus den verbleibenden acht Partien zeugten von einer Konstanz, wie sie die Canadian Premier League in ihrer bisherigen Geschichte kaum gesehen hatte.


Doch dann kam der 26. Spieltag. Ausgerechnet beim Auswärtsspiel gegen die kampfstarken HFX Wanderers gab es den Dämpfer. Forge FC verlor knapp mit 0:1 – ein abgefälschter Schuss in der 72. Minute entschied die Partie. Die erste und einzige Niederlage der Saison. Ein bitterer Moment, denn damit war der Traum einer Invincible Season geplatzt.

Harry Fischer suchte nach dem Spiel die richtigen Worte. "Natürlich tut das weh. Wir wollten durchmarschieren, ungeschlagen. Aber vielleicht ist das auch gut so. Es erinnert uns daran, dass wir immer 100 Prozent geben müssen. Jeder Fehler wird bestraft."

Ein Meisterwerk mit einem kleinen Kratzer

Trotz des kleinen Rückschlags wurde es eine Saison für die Geschichtsbücher. Mit unglaublichen 73 Punkten aus 28 Spielen stellte Forge FC einen neuen Rekord auf. Die Tordifferenz? +70 – ebenfalls unerreicht.


"Das ist ein Team, wie man es sich nur wünschen kann. Jeder kämpft für den anderen, und das merkt man auf dem Platz.", sagte Lewis Griffiths in einem Interview mit lokalem kanadischen Radio.

Und auch der Vorstand zeigte sich beeindruckt. "Was Harry Fischer hier aufgebaut hat, ist absolut außergewöhnlich. Wir werden alles tun, um diesen Weg weiterzugehen."

Die Fans träumten bereits vom nächsten großen Ziel – dem Titelgewinn in den Playoffs. Es sollte mehr als eine Meisterschaft sein. Es sollte ein Denkmal für eine Generation sein. "Die vielleicht beste Saison, die je ein Team in der Canadian Premier League gespielt hat. Auch wenn sie nicht ungeschlagen blieb, ist Forge FC in dieser Spielzeit das Maß aller Dinge."

Doch wie so oft im Fußball begann mit dem Ende der regulären Saison ein neues Kapitel. Die Playoffs würden alles entscheiden. Und Harry Fischer wusste: Es war noch nicht vorbei. "Rekorde sind schön. Aber Titel – die sind ewig."

 6 
 am: Gestern um 00:22:25 
Begonnen von steffanovic - Letzter Beitrag von steffanovic
Monkey Hill Blues
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Prolog 0.1


GONG.

Laut. Schrill. Metallisch. Er ertönte pünktlich wie immer und zerschnitt die drückende Mittagshitze wie eine Machete das Buschwerk. Ich zuckte kurz zusammen und erwachte aus meinen Tagträumen.

Ob Rosalie mich heute wohl ihren Eltern vorstellen würde? Warum sonst wollte sie, dass wir uns erst treffen, wenn sie von der Arbeit zurück sind? Normalerweise freuten wir uns doch über die sturmfreie Bude ohne die neugierigen Blicke der Eltern.

Wie aus dem Nichts stand Miss Augustin plötzlich an meinem Tisch – eigentlich erstaunlich, dass ich die äußerst korpulente Frau in den Vierzigern nicht hatte kommen sehen – und warf einen Blick auf meinen Zettel. Leer, wie fast immer. Ein paar geometrische Formen und ausgeixte Kästchen waren mein gesamtes Werk der letzten anderthalb Stunden.

"Haben wir ein Problem, Johnathan?" fragte sie, wie immer mit diesem Ton, als würde sie sich sogar darüber freuen, mir wieder einmal erzählen zu können, wie enttäuscht sie doch von mir ist, und was für eine gute Zukunft ich doch hätte, würde ich nur mitarbeiten und mich in ihrem Unterricht konzentrieren statt ... ja, was genau machte ich eigentlich stattdessen? Ich konnte diese falsche Schlange noch nie leiden. Tut immer so, als würde sie sich für die Kinder interessieren und nur ihr Bestes wollen ... Bei der nächsten Gelegenheit würde sie wieder jedem, der ihr nicht bis zum Hals in den Arsch kroch, einen reinwürgen. Natürlich hatten es diese Leute laut ihrer Meinung auch völlig "verdient", da sie keine gute Arbeitsmoral besaßen oder was weiß ich ...

Ich versuchte meine Aggression zu unterdrücken und sagte nichts. Was sollte ich auch sagen?

Während ich so tat, als würde ich noch überlegen, rannte der Rest der pubertierenden Meute bereits kreischend aus dem Raum. Die letzten beiden Mädchen sahen sich beim Hinauslaufen noch einmal zu mir um. Ich hörte sie einen kurzen Moment später draußen auf dem Flur kichern. War sicher wieder witzig, dass der einzige Weiße der Schule wieder eine Standpauke bekam und sie es brühwarm auf dem Schulhof erzählen konnten.

Auf St. Kitts, besser gesagt hier in Cayons Highschool – hinter Monkey Hill, von wo aus man auf die Hauptstadt Basseterre hinunterschauen konnte – gab es nur zwei Fraktionen: Cricket-Spinner und Fußball-Fanatiker. Beide Seiten waren überzeugt, dass nur ihre Sportart die Seele der Insel verkörperte. Auf welcher Seite ich mich sah, konnte man durch meine Beschreibung der Spieler schnell ausmachen. Es war natürlich Fußball. Cricket? Kein Kommentar.

"Haaaallooo? Jemand zu Hause?"
Miss Augustin wedelte mit der Hand vor meinem Gesicht herum wie ein müder Animateur im Hotelpool.
"Ich glaube, ich muss wirklich mal mit deinen Eltern sprechen. So kann das nicht weitergehen."
Ihre Stimme klang dabei nicht besorgt, sondern eher verzückt, als würde sie sich freuen, ihnen endlich mal erzählen zu können, was sie von ihrem Balg so hielt.

Apropos Eltern ...Meine Mutter Alexandra war "pharmazeutisch-technische Assistentin", wie man heutzutage sagt, und hatte ihre eigene Apotheke an der Hauptstraße. Die hatte sie vor ein paar Jahren von ihrem ehemaligen Chef übernommen, nachdem dieser meinte, es wäre auf Anraten seines Arztes an der Zeit, kürzer zu treten und der Jugend jetzt auch ein Stück vom Kuchen abzugeben – nur um im nächsten Atemzug zu erwähnen, was genau er denn nun gerne an Miete hätte. Ich dachte nur, wie klein dieses Stück denn wohl sein soll ...

Sie war selten zu Hause, meistens müde, immer bemüht. Ich glaube, sie meinte es gut, aber sie wusste nicht, wie man "gut meinen" auch in "gut machen" übersetzt. Bei ihrer Arbeit störten sich die meisten der Einwohner nicht an ihrer Hautfarbe. Ich hatte eher das Gefühl, dass es dem Geschäft sogar ein wenig Auftrieb gegeben hat, da viele dachten, sie würde die "modernen" Medikamente aus Großbritannien oder den USA bekommen. Dass sie beim gleichen Pharmavertreter kaufte wie die Konkurrenz zwei Straßen weiter, hatte wohl noch niemand bemerkt. Vielleicht war es auch der nicht vorhandene, selbst ernannte Schamane – gleichzeitig Ehemann der Konkurrentin – der den Kunden zusätzlich heilende Säfte, Puppen und andersartigen Firlefanz verkaufen wollte und außerdem im Nebenzimmer seine sogenannten  "Austreibungen" vollzog, die man teilweise noch bei uns in der Straße hörte ...

Mein Vater? Johnathan Whitecliffe Sr.? Hat meine Mutter im Laufe der Jahre überredet, das langweilige England mit seinen ganzen Miesepetern zurückzulassen und hierher nach St. Kitts & Nevis auszuwandern, um im "Paradies" zu leben. Dass man auch hier für sein Geld arbeiten müsste und keiner der hier einen Job ausschrieb ausgerechnet auf ihn – den "härtesten Trinker Wycombes", wie er sich einmal stolz im Vollrausch nannte – gewartet hatte, ist ihm damals bei seinem super durchdachten Plan nicht in den Sinn gekommen. Und so ist er irgendwann mal wieder zurück aufs Festland, um zu "arbeiten", wie er damals meinte – das war vor elf Jahren. Seitdem kam nur noch ab und zu eine Postkarte aus Miami mit einem Spruch drauf wie "Chase your dreams" oder "It's always sunny in Florida". Ich hätte ihm gern mal geschrieben, dass es hier auch sonnig ist. Jeden verdammten Tag. Aber den alten Säufer interessiert außer sich selbst sowieso nichts. Und – "Klugscheißer mag niemand, Junge!", wie er damals schon immer gerne sagte, wenn ich ihn auf seine idiotischen Aussagen hinwies ...

Ich lebte also mit meiner Mutter und den ständigen Ermahnungen unseres Nachbarn "Uncle", der fand, ich sollte mit meinem schlauen Köpfchen doch mal "etwas aus mir machen". Und nein, es ist nicht mein richtiger Onkel, und nein, ich weiß auch nicht seinen richtigen Namen - weil ihn alle nur "Uncle" nennen. Als ich ihn doch einmal danach fragte, schaute er mich nur an wie ein Auto und meinte, er verstünde die Frage nicht. Danach ging er ganz schön abrupt mit seinen ziemlich schief eingehängten O-Beinen ins Haus und knallte die Tür unverhältnismäßig doll ins Schloß.

Was aus mir machen ... hier ...

Die Wahrheit war: Ich wusste gar nicht, was ich aus mir machen wollte. Ein Sportler war ich nie. Zu schmächtig für Rugby, zu klein für Basketball und zu langsam für Fußball. Und trotzdem ... Fußball hatte etwas. Kein Sport wie die anderen. Im Fußball konnte man auch von außen etwas bewirken. Fußball war ... Dreck. Schweiß. Streit. Leidenschaft auf dem Feld, und taktisch-analytisch, berechnend und psychologisch daneben. Die letzteren Eigenschaften besaß ich ...

Vielleicht mochte ich Fußball deshalb. Oder weil es das Einzige war, bei dem ich wusste, wovon ich sprach.

"Johnathan, ich rede mit dir!"
Miss Augustins Stimme klang jetzt doch einen Hauch genervter.
"Mhm", murmelte ich.
Sie schnaubte, stempelte meine "Arbeit" mit einem großen, roten Strich – und watschelte mit ihren Stöckelschuhen, auf denen Sie jedoch offensichtlich nicht sehr gut laufen konnte davon, als hätte sie gerade eine besonders anstrengende Pflicht erledigt.

Ich blieb noch einen Moment sitzen. Die Sonne warf gleißende Dreiecke durch die Fenster auf den Boden. Stimmen und Bälle hallten vom Schulhof herüber.
Und ich? Ich überlegte ob Rosalie Ihren Eltern bereits erzählt hatte das sie einen weißen Jungen mit nach Hause bringen würde. Schwarz, Weiß, Grün... - "Ist doch Scheißegal" dachte ich, woraufhin sich Miss Augustin umdrehte und mir einfiel das ich womöglich laut gedacht hatte. "Bin schon weg, keine Fragen, schönen Tag noch!" versuchte ich mich, in dem nettesten mir möglichen Ton, aus der Affäre zu ziehen. Miss Augustin verdrehte ihre Augen und wollte wohl gerade mit der nächsten Belehrung loslegen, da war ich jedoch schon samt Heft und Rucksack zur Pause auf den Schulhof verschwunden. "Hey vielleicht reicht es ja doch zum Profi" dachte ich und musste schmunzeln.







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Erstmal einen guten Abend an alle die sich hier eingefunden haben. Ich spiele schon seit über 15 Jahren FM aber hab noch nie eine Story geschrieben, dies wollte ich nun mal nachholen.
Ich mag selbst gerne ausgeschmückte Geschichten, deshalb wird das Tempo wohl dementsprechend langsam. Ihr könnt natürlich gerne Feedback dalassen, sowohl positiv als auch negativ. Wenn der ein oder andere Lust hat sich ein bisschen zu beteiligen könnte ich im laufe der Story gerne Jugendspieler nach euch benennen oder gebe ihnen den Namen den ihr euch wünscht und reagiere dann dementsprechend auf euer Verhalten.
Mal schauen wie weit ich überhaupt komme, geplant ist auf jeden Fall ein Save im Concacaf auf St. Kitts und Nevis und im weiteren verlauf evtl auch andere Länder in der Region. Ich habe auch einen Langfristigen Plan, den würde ich dann mitteilen wenn ich es schaffe hier kontinuierlich zu posten, bringt ja nichts Luftschlösser zu bauen wenn ich nicht dranbleibe nech ;) Auf jeden Fall schon mal vielen Dank für´s lesen und kommentieren und viele Grüße



 7 
 am: 03.Juli 2025, 19:43:39 
Begonnen von Rossi87 - Letzter Beitrag von Rossi87
Der Zugang:
Juan Luis kommt als rechter Flügelverteidiger um 2 Mio von Villarreal CF. Sein Gehalt ist schon enorm, er liegt hinter Scaringi an zweiter Stelle. Da seine Ablöse aber günstiger als die der Alternativen war, nahm ich das höhere Gehalt in Kauf. Seine Ausstiegsklausel liegt bei 26 Mio. Juan hat zwar 137 Spiele für Villarreal gemacht, davon aber nur eines in der ersten Mannschaft. Zwei Mal durfte er im U21 Nationalteam spielen. Ich hoffe er kann sich vor allem noch im offensiven Bereich entwickeln. Sein Mut, seine Einsatzbereitschaft und Antritt waren ebenfalls ausschlaggebend für seine Verpflichtung.
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Die Abgänge:
Matteo Balducci 28A konnte sich leider nie durchsetzen. Er wechselt für 105k zu Eintracht Frankfurt, das ist so gut wie geschenkt. Leider habe ich auch keine Weiterbeteiligung.
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3 Jugendspieler wurden verliehen.

Sonst gab es leider keine Abgänge mehr. Ein 15 Mio Angebot für unseren IV Néstor Cáceres habe ich abgelehnt.

Das Champions League Playoff:
In Eindhoven war die erste Halbzeit ausgeglichen, mit leichten Vorteilen für mich und dennoch lagen wir 3:1 im Rückstand.
In der 57. Minute traf Benko wieder einmal die Stange.
Kurz darauf traf Aka mit dem Doppelpack zum 3:2 und musste zwei Minuten später verletzt das Spielfeld verlassen. Er wird uns 4-5 Wochen fehlen.
Danach hatten wir noch die eine oder andere Chance, aber es blieb beim enttäuschenden 3:2 für PSV Eindhoven.

Im Rückspiel starten wir wieder einmal druckvoll. Nach 10 Minuten macht Benko mit einem schönen Schuss sein erstes Tor für uns. Damit ist der Rückstand egalisiert.
12 Minuten vor Ende der ersten Halbzeit bekommen wir durch einen Eckball den Ausgleich. Bis dahin hatten wir mit 64% Ballbesitz alles unter Kontrolle.
Kurz vor dem Halbzeitpfiff vergibt Naldi aus 5 Meter einen Sitzer. Der Kopfball aus dem darauffolgende Eckball geht an den Querbalken.
Nurudeen, der bis dahin ein schwaches Match machte, schießt nach einem sehenswerten Solo nach einer Stunde zum 2:1 ein.
Sellahewage vergibt in der 70. Minute alleine vor dem Tormann.
In der 90. Minute packt Benko den Hammer aus, sein Freistoß aus 25 Meter geht allerdings an die Latte.
Es ist nicht gerade ermutigend, wenn man in 5 Spielen öfter Aluminium als ins Tor trifft.
In der 94. Minute schießt uns der eingewechselte Arnason mit einem Treffer ins Kreuzeck in die Champions League.
Zwei Minuten später macht er sogar noch den Doppelpack zum 4:1.
Der Gesamtscore von 6:4 is umso schöner, da wir im ersten Spiel nach 40 Minuten 0:3 im Rückstand waren.
Einziger Wehrmutstropfen, es kommen zwei weitere verletzter Spieler hinzu.

In der Gruppenphase spielen wir (163.) gegen
Manchester City (3.) und FC Paris Saint-Germain (5.)
RB Leipzig (25.) und Sporting Braga (30.)
VfB Stuttgart (37.) und Galatasaray SK (64.)
FC Stade Rennes (66.) und FK Roter Stern Belgrad (93.)

Ein Platz in den Top 24 ist das "bescheidene" Ziel.

Was tut sich sonst?
Ich weiß beim besten Willen nicht warum ich 6 Nicht-EU Spieler registrieren hab können. Die Regel besagt, dass 3 + 1 aus Großbritannien erlaubt sind. Ich habe 5 + 1 im Team.
Mich freut es natürlich, damit ist mein Kader um 2 Spieler größer, da ich die zwei angestrebten Leihen abgesagt habe.

Die Trainingseinrichtungen wurden auf 7/10 ausgebaut.

Die Liga:
Zum Saisonstart gab es eine 1:0 Niederlage gegen SSD Parma Calcio 1913. Es war eine enttäuschende Darbietung. Außerdem verletzte sich der nächste Flügelspieler (3 von 5).

San Marino:
1. Quali Runde Conference League
SP Tre Penne vs FK Dečić Tuzi (Montenegro) 0:0 und 4:2
SS Murata vs UE Sant Julià (Andorra) 3:1 und 1:0
SP Cailungo vs FK Zeleziarne Podbrezova (Slowakei) 1:1 und 2:1

2. Quali Runde Conference League
SP Tre Penne vs NK Lokomotive (Kroatien) 0:3 und 0:0
SS Murata vs IF Elfsborg (Schweden) 2:4 und 1:2
SP Cailungo vs Neftçi PFK Baki (Aserbaidschan) 0:2 und 2:5

1. Quali Runde Champions League
 SS Cosmos vs KÍ Klaksvík (Färöer-Inseln) 0:0 und 1:0

2. Quali Runde Champions League
SS Cosmos vs FK Kairat Almaty (Kasachstan) 1:2 und 1:4

3. Quali Runde Europa League
SS Cosmos vs KF Tirana (Albanien) 0:4 und 2:0

4. Quali Runde Conference League
SS Cosmos vs Turun PS (Finnland) 3:0 und 1:2

Damit hat es SS Cosmos endlich wieder in die Gruppenphase der Conference League geschafft.
In der Uefa 5 Jahreswertung steht San Marino bei 2,25 Punkten. Das ist auch der Wert, der gestrichen wird. Momentan würden sie auf Platz 42, punktegleich mit Belarus bleiben.

Edit:
Wir haben einen 29 Mann-Kader.
Altersdurchschnitt: 23,14
Durchschnittliche Zielstrebigkeit: 13,24
Teamcharakter: Hochambitioniert

 8 
 am: 03.Juli 2025, 12:29:33 
Begonnen von DDF - Letzter Beitrag von Henningway
Scheiße!! Boah, da bekomme ich gerade Gänsehaut  :-X :blank:

 9 
 am: 03.Juli 2025, 10:46:51 
Begonnen von DDF - Letzter Beitrag von Thorbinho09
Diogo Jota ist wohl bei einem Autounfall ums Leben gekommen!
Krass, mir fehlen die Worte...

 10 
 am: 03.Juli 2025, 10:25:25 
Begonnen von D4n1v4l - Letzter Beitrag von D4n1v4l
Dieses Thema wurde verschoben nach Fragen zum Editor und Datenbankerweiterungen.

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