"Geisterspiel" und 20.000 Euro Geldstrafe für Hansa Rostock II
"Das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) unter Vorsitz von Dr. Rainer Koch (Poing) hat den Verein FC Hansa Rostock im Einzelrichter-Verfahren nach Anklageerhebung durch den DFB-Kontrollausschuss wegen eines unsportlichen Verhaltens mit einer Geldstrafe von 20.000 Euro belegt. Des Weiteren muss die Oberliga-Mannschaft Hansa Rostock II das nächste Meisterschaftsheimspiel in der Oberliga Nordost (Gruppe Nord) unter Ausschluss der Öffentlichkeit austragen ("Geisterspiel").
Grund für die Strafe sind fortwährende rassistische Rufe gegen den Schalker Nationalspieler Gerald Asamoah, die während der ersten Halbzeit des DFB-Pokal-Erstrundenspiels zwischen dem FC Hansa Rostock II und dem FC Schalke 04 am 9. September 2006 aus dem Rostocker Fanblock kamen. Der DFB-Kontrollausschuss hatte daraufhin Anfang dieser Woche ein Ermittlungsverfahren eingeleitet.
Der FC Hansa Rostock hat dem Urteil bereits zugestimmt, es ist damit rechtskräftig."
Quelle: dfb.de
Es war klar das der DFB hart durchgreift in diesem Fall. Doch ich muß ehrlich sagen das ich ein wenig geschockt bin und das ganze einfach übertrieben finde. Eine Geldstrafe wäre vollkommen ausreichend gewesen.
Klar der DFB möchte ein Zeichen setzten. Verständlich. Doch die Leute die diese Affengeräusche gemacht haben am Samstag, das ist ein kleiner Teil von vielleicht 40 Leuten gewesen. Ich war im Stadion und habe es selbst mitterlebt.
Soetwas kommt im Ostseestadion sonst nie auf. Doch nun werden wir dank dieser Affen als "Nazis", Ausländerfeindlich usw. abgestempelt. Der Verein bekommmt dadurch ein Image und wird in eine Ecke gestellt aus der er längst draußen war. Der DFB unterstützt aber mit diesem Urteil wie ich finde dieses Abstemmpeln des Ostens als Ausländerfeindliche Region. Schade und Traurig!
Ich finde gut das zum Heimspiel am Montag gegen Lautern der Verein eine wie man hörrt große Aktion gegen Rassismus startet was fortgesetzt wird beim Länderspiel. Das ist das richtige Zeichen! Diesen Idioten zu zeigen - ihr habt keine Chance zu geben.
Schade ist es für unser "A-Team". Für die Jungs ist es das Spiel des Jahres gewesen, darauf arbeiten sie ne ganze Saison hin und dann wird es zu so einer Farce. Als ob es nicht schon gereicht hätte das sie von Schalke abgeschlachtet wurden.
Und nun müssen sie vor einem lehren Stadion das nächste Heimspiel austragen.
Das schlimmste aber ist, die Leute die den Verein in Misskredit bringen durch soetwas sind meißtens auch zu den Spielen der Amateure. Man kennt sie, und ich erwarte nun auch vom Verein ein deutliches Zeichen gegen diese Gruppe. Klar, man kann nur schwer ihnen jetzt was nachweisen für das Pokalspiel, aber indirekt weiß man doch bescheid das es aus ihren Reihen kam. Ich denke der Verein muß diese paar Mann beim nächsten und wenn auch nur geringsten Verstoß, aus dem Verkehr ziehen und mit Stadionverboten belegen.
So nun habe ich mir ein wenig Luft gemacht. Aber das mußte mal sein, es kotzt mich an das solche Idioten, Affen ectr. meinen geliebten FC Hansa so beschmutzen! >:(
mfg robertob
Ich denke bei einem Spiel der I. Mannschaft wäre das nicht passiert. Bei 20.000 im Stadion hat so eine Gruppe mit so etwas keine Chance.
Bei diesem Spiel waren es aber nur 3.500 und die einzigen die "Stimmung" gemacht haben, waren jene Idioten die auch die Affengeräusche zu verantworten haben. Das bis auf diese kleine Gruppe in der Tat viele Familien im Stadion waren die einfach nur schönen Fußball sehen wollten, macht die Sache mit dr Selbstjustiz nicht ganz einfach bei so einem Spiel. Bis auf jene Fangruppe hat nämlich jeder fast stillschweigend die Klatsche von Schalke über sich ergehen lassen.
Naja, Strafe muß sein keine Frage. Nun bin ichgespannt ob der Verein tatsächlich etwas gegen jene Fangrupe unternimmt. Strafanzeige zumindest kann nur Asamoah selbst stellen. Das er dies tut ist wohl sehr unwarscheinlich.
Nun bin ich in jedem Fall auf die Aktionen gegen Rassimus am Montag und beim Länderspiel vom Verein gespannt.
Habe ich gerade gefunden, ich denke das ist eine gute Reaktion des Vereins:
aus der Ostseezeitung vom 13.09.2006
Hansa gibt Störern keine Chance
"Nach den rassistischen Beleidigungen gegen Schalke-Stürmer Gerald Asamoah durch Rostocker Zuschauer stehen die Vorfälle am kommenden Samstag bei der Versammlung der Hansa-Fanclubs auf der Tagesordnung. Das sagte Vorstandschef Dirk Grabow in einem Interview auf der Homepage des Klubs (www.fc-hansa.de). „Wir setzen auch auf die Zivilcourage der Hansa-Anhänger, bei derartigen Aktionen einzuschreiten und Störern in Zukunft keine Chance zu geben“, so Grabow. Er verwies darauf, dass es im Ostseestadion auf Grund der engen Zusammenarbeit zwischen Verein, Polizei und Fanclubs seit Jahren keine derartigen Vorfälle mehr gegeben habe.
Der Verein will sich nach den Schmährufen in der Pokalpartie am vergangenen Samstag nicht in eine fremdenfeindliche Ecke stellen lassen. „Wir als FC Hansa waren immer weltoffen. Spieler wie Yasser, Victor Agali oder Jonathan Akpoborie gehörten zu unseren Publikumslieblingen, waren unabhängig von ihrer Hautfarbe Idole in Mecklenburg und wurden jederzeit geachtet. Das ist heute bei Gledson und Dexter Langen nicht anders“, sagte der seit Juli amtierende Klubchef. „Umso schlimmer ist es, dass einige wenige den Vereien und die Fanszene, die in ihrer übergroßen Mehrheit mit Rassismus nichts am Hut hat, in Misskredit bringen.“
Nach dem Auftreten der „Affengeräusche“ im Stadion seien Ordnungsdienst und Fanbetreuer eingeschritten, um die Rufe aus dem Block der FCH-Anhänger zu unterbinden. Manager Stefan Studer hatte sich nach der Partie bei Gerald Asamoah, Trainer Mirko Slomka und Manager Andreas Müller entschuldigt und von den Rufern distanziert. Er machte aber ebenso deutlich: „Hier hat sich ein Problem gezeigt, mit dem nicht nur unsere Region zu kämpfen hat.“ Dirk Grabow fügte hinzu: „Hier ist die Politik gefordert. Rassismus ist kein isoliertes Problem des Fußballs.“
Die FCH-Führung scheut bei Identifizierung der Krakeeler nicht vor harten Strafen wie einem lebenslangen Stadionverbot zurück. Harte Konsequenzen drohen dem Verein andererseits vom DFB, dessen Kontrollauschuss derzeit ermittelt. Der Verband hat das vorgegebene Strafmaß der FIFA bei Rassismus-Vorfällen in seinen eigenen Statuten noch deutlich erhöht. Ein Verein kann demnach mit einer Geldstrafe bis zu 150 000 Euro plus einem „Geisterspiel“ bestraft werden."