MeisterTrainerForum
Verschiedenes => Sonstiges => Thema gestartet von: Takticator am 17.April 2010, 11:27:39
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Wir sind jetzt leider schon weit vom eigentlichen Thema (Wahlen in Deutschland!) entfernt, daher wäre ich für ein neues Thema für eine weitere Diskussion.
Da ich hier Octa recht gebe und der Meinung bin, dass sowieso in Zukunft noch mehr Geschehen wird, Politisch oder im Kessel selber, eröffne ich nun einen Thread zum Thema Afghanistan.
Ich hänge hier nochmal den Link von Snickers an, um das Thema nun endgültig hierher zu verlegen.
http://www.youtube.com/watch?v=MGO4ClxBQP8
Und hier noch ein relativ neuer Artikel. Die Lage scheint sich nun endgültig zuzuspitzen, meiner Meinung nach kann man nun nur noch von Krieg reden...So langsam tut das unsere Regierung auch.
http://www.focus.de/politik/deutschland/konflikte-debatte-ueber-afghanistan-einsatz-haelt-an_aid_499440.html
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http://www.youtube.com/watch?v=MGO4ClxBQP8
An der Heeresoffiziersschule fiel er wegen „charakterlicher Nichteignung“ durch einen Lehrgang.
Und dann frag ich mich noch wie ein Leutnant d.R. sich anmaßt einen Oberstleutant Dienstanzug zu tragen.
Aber ansonsten hat der schon sehr viel Recht mit seiner Aufführung.
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Finde er trifft es ziemlich genau...Vorallem, warum wir noch in Afghanistan sind...
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Finde er trifft es ziemlich genau...Vorallem, warum wir noch in Afghanistan sind...
Das ist Politik
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Eine abartige. Wenn die deutsche Regierun wenigstens von Anfang an von Krieg gesprochen hätten. Aber nein, es ist ja eine Friedensmission. Entweder wollte man das Volk belügen oder war unfähig die Gefahr zu erkennen, was ich fast noch schlimmer empfinde...
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Aber es ist ein Kriegseinsatz, oder warum gibt es Soldaten die im Gefecht fallen?
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Demnach ist das ganze illegal ???
Das Problem ist, dass diese Brunnen nicht mehr so gebaut wurden wie früher.... Der Einsatz steht im Vordergrund, doch eig. auch offiziell oder nicht?
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Was soll bei einem Einsatz anderes im Vordergrund stehen als der Einsatz?
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Oh, ich hab tatsächlich ein Wort vergessen ;D
Der Kriegseinsatz lieber holsten ;)
Was auffällig ist. Die deutschen sind zu Beginn der "Friedensmission" noch ohne Helme durch die Stadt gefahren, haben sich der Bevölkerung als Freund gezeigt. Nun aber auf einmal, nachdem man ins Blickfeld der Taliban geraten ist, hat jeder einen Helm auf. Für mich auch ein Zeichen für einen Kriegseinsatz oder wer trägt beim Brunnenbauen einen Helm? :D
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Die Bundeswehr ist im Rahmen der ISAF in Afghanistan. Deren Aufgabe ist folgende:
ISAF unterstützt im Auftrag der Vereinten Nationen die afghanische Regierung bei der Einhaltung der Menschenrechte, bei der Herstellung und Wahrung der inneren Sicherheit und der Ausbildung der Sicherheitskräfte in Streitkräften und Polizei.
ISAF ist in Auftrag und militärischer Struktur völlig von der Operation ENDURING FREEDOM getrennt, die der Bekämpfung des internationalen Terrorismus dient.
Die Bundeswehr ist laut Mandat nicht an der Operation ENDURING FREEDOM beteiligt.
Eine weitere interessante Frage und Antwort:
Warum werden für diese Aufgabe Soldaten statt Hilfsorganisationen eingesetzt ?
Die Sicherheitslage in Afghanistan ist weder stabil noch sicher. Immer wieder kommt es zu Zwischenfällen unter Anwendung von Waffengewalt. Darüber hinaus gibt es eine Vielzahl rivalisierender, bewaffneter Organisationen, die noch nicht unter Kontrolle der Regierung stehen.
Deshalb muss ISAF über robuste Fähigkeiten zum Eigenschutz, zur Selbstverteidigung und über eine hinreichende Abschreckung verfügen.
Noch mehr Informationen zur offiziellen Version gibt es bei der Bundeswehr (http://www.einsatz.bundeswehr.de/portal/a/einsatzbw/kcxml/04_Sj9SPykssy0xPLMnMz0vM0Y_QjzKLN_SJdw0xA8lB2EGu-pFw0aCUVH1fj_zcVH1v_QD9gtyIckdHRUUAoLuxeg!!/delta/base64xml/L3dJdyEvd0ZNQUFzQUMvNElVRS82XzFMX0VUOA!!).
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Jaja, aber die deutschen greifen ja seit neuestem auch selber die Taliban an! So wie es dort steht, sollen die deutschen nur helfen, wenns brenzlig wird, ist aber nicht der Fall
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So wie es dort steht, ist es aber die offizielle Version und der Grund, warum wir dort offiziell nicht zum Krieg führen sind. Die Bundeswehr darf dort gar keinen Krieg führen, das ist durch kein Mandat gedeckt. Darum von Seiten der Regierung auch nicht von Krieg geredet. Egal wie angemessen das wäre.
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Nunja, ich mag davon nicht viel Ahnung haben...WIr lernen das grad in der Schule ;D
Aber dann sag ichs mal als deutscher Bürger. Ich komme mir richtig verarscht vor! Die Bw tut dinge, die sie gar nicht tun dürften, beauftragt von der Regierung. Und ich werde kriminalisiert, wenn ich mal nen Joint smoke, während man gegen das Grundgesetz verstößt ::)
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Was für Dinge tuen sie denn?
Und nen Joint rauchen während du gegen das GG verstößt, ist schon krass :D
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Inoffiziell Krieg führen. War nur ein Beispiel
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Sie verteidigen sich. Bis auf das KSK, was aber ja auch keiner genau weiss, nehmen Deutsche keine Stellungen der Taliban ein.
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Nun, ich habe letztens Nachrichten gesehen, dort hieß es ungefähr:
Zum ersten mal haben die Deutschen aktiv Taliban angegriffen um sie aus ihrem Versteckzu locken. Wo ist das Verteidigung?
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Wo ist die Quelle?
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Die BRD ist da drin genauso verwickelt wie jeder andere Nation die da im Einsatz ist. Jede Kampfhandlung von den Ami's sind immer mit Deutschen KSK Soldaten als unterstützung dabei Alleine schon von der Ausbildung der Soldaten der KSK ist es schon Pflicht dabei zu sein denn solche Truppen haben nur wenige Nation der Welt die auf solche Bedingungen kämpfen ,aufklären und sichern können. Da wir ein Strategischer Partner sind werden wir Offiziel mitmachen und zwar überrall wo man diese Truppen braucht.
Das ist meine Meinung dazu.
Ob es Richtig oder Falsch lass ich mal aussen vor
mfg
BAMBEX
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Hab ich doch bereits gesagt. Aber offiziell ist das KSK gar nicht irgendwo vor Ort :)
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Das KSK ist schon seit dem Jugoslawien-Krieg überall mit dabei, wo die NATO kämpft. Aber das ist von daher egal, da man über deren Tote oder Verwundete nichts mitbekommt und sich daher auch niemand dafür interessiert.
Die "normalen" Einheiten da unten führen eine Friedensmission durch. Die Gefechte, durch die es zuletzt leider auch Opfer zu beklagen gibt, gingen aus normaler Patrouillentätigkeit ("polizeiliche Aufgaben") bzw. dem Räumen von Minen hervor. Dass es hier aus taktischen Gründen auch zu Gegenstößen kommt, ist doch logisch...daraus einen Kriegseinsatz zu machen, ist ähnlich Wortglauberei wie aus jedem Familiendrama mit zwei Toten einen Amoklauf zu machen. Klingt reißerisch, ist inhaltlich aber falsch.
Da unten herrschen kriegsähnliche Zustände, ja, aber die Bundeswehr steht hierbei in der Verteidigung...und ist vor allem nicht deswegen da unten. Ginge es nach den Einsatzstäben, würden alle Soldaten "Brunnen bauen", meinetwegen auch ohne Helm...aber so ein paar verblendete Pappnasen verhindern das halt.
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Dass es hier aus taktischen Gründen auch zu Gegenstößen kommt, ist doch logisch...daraus einen Kriegseinsatz zu machen, ist ähnlich Wortglauberei wie aus jedem Familiendrama mit zwei Toten einen Amoklauf zu machen. Klingt reißerisch, ist inhaltlich aber falsch.
Da unten herrschen kriegsähnliche Zustände, ja, aber die Bundeswehr steht hierbei in der Verteidigung...und ist vor allem nicht deswegen da unten. Ginge es nach den Einsatzstäben, würden alle Soldaten "Brunnen bauen", meinetwegen auch ohne Helm...aber so ein paar verblendete Pappnasen verhindern das halt.
Da unten wird halt ein bisschen rumgeballert, aber deswegen von Krieg zu sprechen...
Du sagst die Bundeswehr steht hierbei in der Verteidigung. In der Verteidigung von WAS? Von Freiheit? Von Menschenrechten? Die Verteidigung der Demokratie? Oder doch die Verteidigung von sich selbst? Als Mittel zum Zweck, eben weil man jetzt da ist und nichts anderes mehr tun kann? Aber wenn man den Auftrag nicht erfüllen kann, dort Brunnen und Schulen zu bauen, Einsatzkräfte auszubilden und einen guten Eindruck bei der Bevölkerung machen, sondern stattdessen permanent angegriffen wird, dann muss man diesen Einsatz für gescheitert erklären. Oder man ist wirklich bereit, alle Taliban durch Waffengewalt "zum Guten" zu bewegen. Die Frage ist doch, was ist das kleinere übel? Außerdem bin ich der Meinung, dass jede Gesellschaft ihre eigenen Helden hervorbringen muss, die für die Freiheit kämpfen und diese verteidigen.
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Der Auftrag wird doch erfüllt. Habe gute Kontakte zu Polizeibeamten, die dort unten ihre afghanischen Kollegen ausbilden. Es läuft doch alles, wie auch der Aufbau der Infrastruktur und so weiter. Der Kontakt mit der Bevölkerung ist super, einer kickt privat bei ner afghanischen Amateurmannschaft usw. Das Ganze ist auf dem richtigen Weg...und jetzt alles aufgeben, weil es ein paar Turbanträger gibt, die wieder in die Steinzeit zurück wollen? Bis Afghanistan, seine Regierung, Armee, Polizei stabil genug sind, um das alleine hinzukriegen, wird halt noch seine Zeit vergehen. Bau mal von heute auf morgen einen funktionierenden Staat unter den Rahmenbedingungen auf.
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Ich habe auch schon mit zweien gesprochen. Einer war ein halbes Jahr als Hubschraubermechaniker in der Basis und hat sich von dem Geld ein neues Auto gekauft. Der andere geriet in einen Hinterhalt und ist "zum Glück nur" mit einer posttraumatischen Belastungsstörung wiedergekommen.
Bis Afghanistan, seine Regierung, Armee, Polizei stabil genug sind, um das alleine hinzukriegen, wird halt noch seine Zeit vergehen. Bau mal von heute auf morgen einen funktionierenden Staat unter den Rahmenbedingungen auf.
Genau, lass unsere Soldaten um die Welt reisen und sie bringen jedem Land Wohlstand, Gerechtigkeit, Frieden, Freiheit und alles andere, was zu einem funktionierenden Staat gehört. Oder wird es doch nur eine Minimallösung und dann schnell raus?
Und ich finde dafür ist der Preis schon recht hoch...
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Problem dabei ist ja, dass wir uns berufen fühlen anderen Nationen unsere westliche Demokratie beizubringen. Weil es das beste für uns ist, weil wir glauben, dass es das beste für die ganze Welt ist. Politskandale, Korruptionsaffären, Zocker im Bankensystem, man könnte diese Liste der Verfehlungen beliebig fortsetzen... werfen nur ein schlechtes Licht auf unser "Exportgut" Demokratie. Das Italien unter MP Berlusconi ist das schlimmste Beispiel für einen funktionierenden Rechtsstaat. Und mit diesem System wollen wir Menschen in Afghanistan überzeugen? Wo es keinerlei wirtschaftliche Perspektiven gibt - außer dem Opiumanbau selbstverständlich. Wo es keine Infrastruktur gibt?
Dort wird ein politisches System benötigt, dass diese Infrastrukturen aufbauen kann. Dass man dabei versucht, gottesstaatähnliche Züge zu vermeiden, das finde ich in Ordnung. Aber wenn es dabei nicht immer demokratisch zugeht, was solls?
Gib einem Land eine entsprechende Infrastruktur, gib diesem Land entsprechende Möglichkeiten/Einrichtungen zur Bildung und Ausbildung, dann wird es anfangs rabiat zugehen. Da wird es Tote geben, da werden Rechnungen beglichen, da werden Clans erheblich profitieren (tun sie ja jetzt schon). Aber am Ende steht dann ein Staat, der handlungsfähig ist. Es gibt Straßen, Schulen und Unis. Der freie Zugang zu diesen Einrichtungen ist das einzige, was man dann noch bewahren müsste.
Das Taliban-Regime wurde unter einem Vorwand gestürzt, dabei wurden auch etliche Strukturen zerstört. Nun muss man eben dafür sorgen, dass eine Zentralgewalt aufgebaut wird. Dann klappt das auch. Dumm nur, dass das nicht in 5 Jahren gegessen ist, sondern eben wenigstens 20 Jahre und länger braucht.
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Dass es hier aus taktischen Gründen auch zu Gegenstößen kommt, ist doch logisch...daraus einen Kriegseinsatz zu machen, ist ähnlich Wortglauberei wie aus jedem Familiendrama mit zwei Toten einen Amoklauf zu machen. Klingt reißerisch, ist inhaltlich aber falsch.
Da unten herrschen kriegsähnliche Zustände, ja, aber die Bundeswehr steht hierbei in der Verteidigung...und ist vor allem nicht deswegen da unten. Ginge es nach den Einsatzstäben, würden alle Soldaten "Brunnen bauen", meinetwegen auch ohne Helm...aber so ein paar verblendete Pappnasen verhindern das halt.
Da unten wird halt ein bisschen rumgeballert, aber deswegen von Krieg zu sprechen...
Möchte dich darauf hinweisen, dass wir hier von Realife sprechen und nicht von Cs oder sonstigen spielen. Ein bisschen rumgeballert... Ich wünsche es ja keinem, aber vllt. würde es mal nicht schaden, eine weile in Afghanistan stationiert zu werden, vllt. sprichst du dann nicht mehr so. Die Taliban sind einer der schlimmsten Gegner die man haben kann. Sie fürchten den Tot nicht, sie freuen sich ja fast drauf (die ganz harten fälle.). Gegen so einen Gegner kann man nur verlieren.
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Ich wollte nur deinen Satz zusammenfassen... mit den taktischen Gründen und so...
Du solltest vielleicht mal ein Familiendrama mitbekommen, dann würdest du nicht so darüber sprechen und es mit einem Amoklauf relativieren...
Die Taliban sind die schlimmsten Gegner die man haben kann? Wieso? Sagt wer? Ist nicht jeder Gegner der schlimmste? Oder gibts Gegner die nicht so schlimm sind? Franzosen? Polen?
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Die Taliban sind die schlimmsten Gegner die man haben kann? Wieso? Sagt wer? Ist nicht jeder Gegner der schlimmste? Oder gibts Gegner die nicht so schlimm sind? Franzosen? Polen?
Nicht die Taliban, sondern Gegner die ohne Rücksicht auf Verluste kämpfen. Denen das leben nicht so viel Wert ist, sondern der Tot sie "zum Helden macht".
Un das sind zb. Taliban.
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Hier geht es wahrscheinlich mehr um die Art von Gegner. In Afghanistan kämpfen nicht Armeen gegeneinander. Das ist Partisanenkampf und keine Armee liebt diese Art Gegner. Schon gar nicht, wenn diese auch Selbstmordattentäter für ihre Zwecke einsetzen.
Aber jeder Selbstmordattentäter ist für einen Soldaten der pure Horror. Das muss kein Taliban (auch nur ein Name für eine Gruppierung; in Afghanistan gibt es noch mehr Feinde) sein, das kann auch einer von der Hisbollah oder jemand von der Hamas sein. Der Effekt ist der gleiche.
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Du solltest vielleicht mal ein Familiendrama mitbekommen, dann würdest du nicht so darüber sprechen und es mit einem Amoklauf relativieren...
Danke, habe ich schon. Ein Amoklauf ist einfach etwas anderes, such dir die Definition dafür bitte einfach mal selbst heraus. Jeder frustrierte Beschäftigte, der zielgerichtet seinen Chef niedermetzelt, jeder gestörte Rentner, der Anwälte tötet die er für etwas Persönliches verantwortlich macht, wird in den Medien als Amokläufer verkauft. Das ist Mord oder Totschlag, ja, aber kein Amok. Letzteres verkauft sich in der heutigen Medienlandschaft halt besser, Mord gegenüber ist man doch schon viel zu abgestumpft, damit macht man keine Umsätze mehr.
P.S.: ich weiß nicht, wie man etwas mit "Amoklauf" relativieren kann, dem m.E. schlimmsten Szenario...